48 Pflanzenbau Lohnunternehmen
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- Daniel Wetzel
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1 48 Pflanzenbau Grünland fahrplan Teil 4 von 11
2 Pflanzenbau 49 Grünlandpflege Grünlandpotenzial nutzen Die Frage, ob extensiv oder intensiv bewirtschaftet wird, stellt sich für viele Betriebe derzeit nicht, da vor allem in den letzten Jahren die Intensität der Grünlandbewirtschaftung deutlich gesteigert wurde. Während in der Vergangenheit die Grünlandflächen nur mit geringem Aufwand bewirtschaftet wurden, steht heute die Verbesserung des Grünlandaufwuchses sowohl in der Menge als auch in der Qualität im Vordergrund.
3 50 Pflanzenbau Das sagt der Berater: Dr. Bartholomäus Zacherl, Vertriebsberater Deutsche Saatveredelung AG, Soyen Regelmäßige Nachsaaten führen zum Erfolg Um einen Grünlandbestand langfristig leistungsfähig zu erhalten, ist die regelmäßige Nachsaat unerlässlich. Nur so können Schadgräser wie die Gemeine Rispe verdrängt und hochwertige Futtergräser etabliert werden. Das Wichtigste bei einer Nachsaat ist, dass das Saatgut einen guten Bodenschluss und Platz zur Entwicklung hat. Dazu empfiehlt sich ein vorheriges aggressives Striegeln der Flächen. Wird dabei viel verfilztes Schadgras ausgestriegelt, sollte dieses geschwadet und abgefahren werden. Grundsätzlich ist eine Nachsaat im Frühjahr und Spätsommer möglich. Der Vorteil im Spätsommer liegt darin, dass die Altnarbe nach einer mehrfachen Nutzung nicht mehr so konkurrenzstark ist. In Süddeutschland empfehlen wir zur Nachsaat die Mischung Country Diese enthält für Süddeutschland empfohlene Sorten aus allen Reifegruppen, so dass der Aufwuchs gleichmäßig genutzt werden kann. Für Höhenlagen ist die Mischung Country 2016, mit besonders winterharten und ausdauernden Sorten, sehr gut geeignet. In der Praxis ist die Verwertung des Grünlandaufwuchses als Substrat für Biogasanlagen oder als Futter für die Rinderhaltung von Bedeutung. Während für die Biogaserzeugung der Schwerpunkt bei massenwüchsigen Gräsern wie Rohrschwingel und Weidelgras liegt, wird in der Rinderhaltung und speziell in der Milchviehfütterung auf die Zusammensetzung beziehungsweise Qualität des Grünlandaufwuchses geachtet. Eine Faustformel hierfür sind 70 % Gräser, 20 % Kräuter und 10 % Leguminosen. Auch in der Schnitthäufigkeit unterscheiden sich die beiden Nutzungsformen: Für die Biogasnutzung erfolgt der Schnitt in der Vollblüte des gesamten Bestandes und in der Milchviehhaltung zu Beginn der Blüte der Hauptbestandsbildner. Daraus eine ergibt sich drei- bis vierschnittige Nutzung für die Biogasanlage und eine vier- bis sechsschnittige für die Milchviehhaltung. Für die Anzahl der Schnitte sind dabei die regionale Niederschlagssituation und die Temperatur entscheidend. Allein in Bayern gibt es schon deutliche Unterschiede zwischen dem niederschlagsreichen Voralpenland und dem durch Vorsommertrockenheit geprägtem Franken. Drei Schritte der Grünlandpflege Die Pflege der Grasnarbe wird meist im zeitigen Frühjahr durchgeführt. Dabei sollten folgende Arbeitsschritte durchgeführt werden: 1. Einebnen, 2. Lüften und 3. Rückverfestigen. Dies kann entweder in verschiedenen Arbeitsgängen mit Wiesenschleppe und Walze oder mit kombinierten Geräten in einem Arbeitsgang durchgeführt werden. Die dabei entstehenden Lücken durch flachgezogene Maulwurfs- und Mäusehaufen oder vorhandene mechanische Schäden der Grasnarbe können im Zuge der Grünlandpflege im sogenannten Übersaatverfahren geschlossen werden. Generell gilt: Saatverfahren im Grünland haben nur Erfolg, wenn vorher Lücken in der Narbe vorhanden sind, die entweder bei der Bekämpfung von Problemunkräutern, wie Ampfer oder Gemeine Rispe, oder durch mechanische Eingriffe mit dem Striegel und durch Fahrschäden entstehen, die dann geschlossen werden können. Für den Praktiker ist der Anblick nach der Bearbeitung des Bestandes mit einem scharfen Striegel dann schon gewöhnungsbedürftig. Das Verfahren der Übersaat ist vor allem dann geeignet, wenn der Grünlandbestand in Ordnung ist und nur Lücken geschlossen werden müssen. Neben der Einsaat im Frühjahr zur Grünlandpflege kann dieses Verfahren auch während der Vegetation zum Einsatz kommen, vor allem dann, wenn Lücken einer vorhergehenden Bekämpfung von Problemunkräutern, wie zum
4 Die Nummer 1 bei Kälte. Beispiel Ampfer, Bärenklau, Wiesenkerbel und Löwenzahn, geschlossen werden müssen. Ein besonders günstiger Zeitpunkt ist hier der Spätsommer, da die Wurzelunkräuter dann bereits wieder Stoffe in die Wurzel verlagern. Dadurch gelangt auch der Wirkstoff des Pflanzenschutzmittels in die Wurzel und führt letztendlich zum Absterben der kompletten Pflanze. Bei flächigem Auftreten der Wurzelunkräuter muss der Bestand komplett abgetötet werden und die Fläche neu eingesät werden. Für die Übersaat eignen sich einfache Geräte wie Schneckenkornstreuer, Striegel zur Narbenpflege mit Säeinheit oder das Güllesaatverfahren. Die Übersaat wird meist mit anderen Arbeitsgängen im Grünland verbunden und kann aufgrund der geringen Kosten auch mehrmals im Jahr durchgeführt werden. Aussaatmengen liegen bei 5 bis 10 kg/ha mit Komponenten aus Deutschem Weidelgras und Weißklee. Nach- oder Neuansaat? Der Anblick einer ausgestriegelten Grasnarbe ist zunächst gewöhnungsbedürftig. Die Bestandslücken sind aber für ein erfolgreiches auflaufen des ausgebrachten Saatgutes für eine Bestandsrestauration unerlässlich. Bei der Nach- oder Neuansaat soll die komplette Zusammensetzung des Grünlandbestandes verändert werden. Für die Praxis steht dabei die Bekämpfung der gemeinen Rispe oder das flächenmäßige Auftreten von Problemunkräutern im Vordergrund. Während bei Problemunkräutern oftmals der Einsatz eines Totalherbizids erforderlich ist, kann bei der Gemeinen Rispe auch eine mechanische Bekämpfung erfolgen. Dies erfordert aber, dass der Bestand sehr intensiv gestriegelt wird, da die Gemeine Rispe moosartig in der Grasnarbe verankert ist. Hier sind vier bis sechs Überfahrten keine Seltenheit. Für den Praktiker ist dieser Anblick dann schon gewöhnungsbedürftig. Aufgrund der geforderten Aggressivität sind starre Striegel mit Zinkendurchmessern von zehn bis 14 mm Durchmesser besser geeignet. Das ausgestriegelte Material sollte dann geschwadet und abgefahren werden. In einem Versuch an den Landwirtschaftlichen Lehranstalten Triesdorf wurde nach dreimaliger Überfahrt mit dem Striegel eine Menge von 700 kg/ha abgefahren. Die Aussaat wurde nach dem dritten Schnitt mit einem Nachsaatgerät aus pneumatischer Säeinheit und Prismenwalze durchgeführt. Hier wurde eine Mischung aus 92 % Deutsches Weidelgras und 8 % Weißklee eingesetzt. Aufgrund der Niederschlagsverteilung und der geringeren Massenentwicklung im Herbst, hat sich für den Standort Triesdorf die Nachsaat ab Mitte August bewährt. Neben der Variante Nachsaat wurde eine weitere Parzelle als Neuansaatvariante angelegt. Bei der Variante Neuansaat ist darauf zu achten, inwieweit diese mit den Auflagen des Grünlandumbruchverbotes der jeweiligen Länder vereinbar ist. Im Versuch wurde der Bestand so tief wie möglich gemäht und nach dem Wiederaustrieb der Bestand abgespritzt. Die tiefe Mahd ist aufgrund des hohen Besatzes an Gemeine Rispe erforderlich, um eine Verbesserung der Wirkung des Totalherbizides zu erreichen. Nachdem die Grasnarbe komplett abgestorben war, wurde mit einer gewöhnlichen Säkombination mit Doppelscheibenschar und Schardruckverstellung ausgesät. Aufgrund des Scharabstandes erfolgte eine zweimalige Überfahrt. Entscheidend war die Erkenntnis, dass für die Neuansaat keine spezielle Grünlandsätechnik erforderlich ist, um die vorhandene Grasnarbe ohne vorherige Bodenbearbeitung durchdringen zu können. Die Aussaat erfolgte ebenfalls nach dem dritten Schnitt, jedoch aufgrund des Einsatzes des Totalherbizides mit zehn Tagen Verzögerung im Vergleich zur Nachsaatvariante. Für die Neuansaat wurde die Mischung W 1 C der Bayerischen Qualitätssaatgutmischungen für Grünland verwendet und mit Wiesenschwingel ergänzt. Die Aussaatmenge dabei betrug 36 kg je ha mit einer Zusammensetzung von 30,5 % Wiesenschwingel, Stand: Dezember 2014 Pfl anzenschutzmittel vorsichtig verwenden. Vor Verwendung stets Etikett und Produktinformation lesen. Warnhinweise und -symbole beachten. Das Getreideherbizid für den frühen Einsatz auch bei Kälte. > Noch bessere und breitere Wirkung: Gegen Klette, Kamille, Kornblume und Co. > Bekämpft auch resistente Kamille > Nach 30 Minuten regenfest Hotline: (0,06 /Anruf aus dem Festnetz, Mobilfunk max. 0,42 /Min.) TM Trademark of The Dow Chemical Company ( Dow ) or an affi liated company of Dow Solutions for the Growing World
5 52 Pflanzenbau Bei der Nach- oder Neuansaat soll die komplette Zusammensetzung des Grünlandbestandes verändert werden. Bei flächig auftretenden Problemunkräutern ist oftmals der Einsatz eines Totalherbizids erforderlich. (Bild: Landpixel) 44,4 % Deutsches Weidelgras, 5,5 % Wiesenrispe, 15,6 % Wiesenlieschgras und 4 % Weißklee. Eine entsprechende Einteilung der Eignung verschiedener Mischungen kann dem Programm Bayerische Qualitätssaatgutmischungen oder der Veröffentlichung der jeweiligen Länderdienststellen bzw. Landwirtschaftskammern entnommen werden. Das Verfahren der Übersaat ist vor allem dann geeignet, wenn der Grünlandbestand in Ordnung ist und nur Lücken geschlossen werden müssen. nach Bestandsverbesserung) Inwieweit der Ertragsausfall durch die Bestandsverbesserung kompensiert werden kann, ist aus heutiger Sicht erst nach Abschluss des Versuches im Jahr 2016 möglich. Die Versuchsreihe ist auf mehrere Standorte in Bayern verteilt. Ergebnisse sollen nach Abschluss als praktische Beratungsempfehlung mit ökonomischer Auswertung der Beratung und Praxis zur Verfügung gestellt werden. Fazit In der Praxis versuchen derzeit viele Betriebsleiter die Intensität der Grünlandbewirtschaftung zu verbessern, um höhere Massenerträge und Grundfutterleistungen erzielen zu können. Auch die Initiativen für heimisches Eiweißfutter haben vielerorts dazu beitragen, dass die Beratung im Bereich der Grünlandbewirtschaftung verbessert und ausgebaut wurde. Des Weiteren hat die regionale Flächenknappheit der Betriebe dazu geführt, dass die Produktivität auf der vorhandenen Fläche gesteigert wurde. Die aus Sicht des Grünlandes erforderliche Verbesserung des Aufwuchses, von vorher eher extensiv bewirtschafteten Flächen macht aus heutiger Sicht nur Sinn, wenn eine sukzessive Nachsaat oder Neueinsaat erfolgt. In der Praxis versuchen derzeit viele Betriebsleiter die Intensität der Grünlandbewirtschaftung zu verbessern. Aufgrund der Anschaffungskosten und Flächenleistung wird vor allem die Grünland- In dem auf drei Jahre angelegten Versuch werden die Nachsaat und Neuansaat mit einer Nullparzelle verglichen. In der Bewirtschaftung wird der Versuch betriebsüblich geführt, lediglich der Ertrag wird seit Beginn auf allen Varianten ermittelt. Auch die zunächst auftretenden Ertragsdefizite der Variante Nach- und Neuansaat konnten durch die Ertragsermittlung festgestellt werden. (Tabelle: Erträge Ertrag nach Bestandsverbesserung (4. Schnitt) in dt Trockenmasse je Hektar Nullparzelle Neuansaat Nachsaat (Bestand unverändert) 23,1 0 14,9 Direkt nach der Maßnahme sind die Erträge natürlich deutlich reduziert bzw. bei einer Neusaat bei null. Inwieweit diese Ertragseinbußen durch den im Folgejahr verbesserten Bestand kompensiert werden, lässt sich erst mit Beendigung des Versuchs 2016 zeigen.
6 Pflanzenbau 53 Die Aussaat wurde im Versuch der LLV Triesdorf nach dem dritten Schnitt mit einem Nachsaatgerät aus pneumatischer Säeinheit und Prismenwalze durchgeführt. nachsaat zukünftig ein wachsender Markt für Dienstleister. Mit Komplettangeboten, die Aussaat und Saatgutbeschaffung aus einer Hand ermöglichen, sind erste Modelle angelaufen, die von der Praxis gut angenommen werden. Wichtig dabei ist die Abstimmung, zwischen verwendetem Saatgut, der Nutzung und dem Standort. Entscheidungshilfen dazu liefern die Grünlandberater vor Ort oder Beratungsunterlagen wie Bayerische Qualitätssaatgutmischungen für Grünland. Für das Gelingen bzw. die erfolgreiche Umsetzung einer Nachsaat ist das Schaffen von Lücken durch intensives Striegeln die wichtigste Voraussetzung. Ein vorher schlechter Bestand kann durch das alleinige Aufstreuen von Saatgut nicht verbessert werden. Markus Heinz, Leiter Pflanzenbau und Versuchswesen der Landwirtschaftlichen Lehranstalten Triesdorf (LLA) Stand: Dezember 2014 DenisNata/Shutterstock Nichts breiter als das > Breitestes Wirkungsspektrum mit nur einem Produkt > Gegen alle wichtigen Ungräser und Unkräuter > Schnell regenfest (1 Stunde) > Keine Nachbaubeschränkungen Pfl anzenschutzmittel vorsichtig verwenden. Vor Verwendung stets Etikett und Produktinformation lesen. Warnhinweise und -symbole beachten. Hotline: (0,06 /Anruf aus dem Festnetz, Mobilfunk max. 0,42 /Min.) Broadway, Trademark of The Dow Chemical Company ( Dow ) or an affiliated company of Dow Solutions for the Growing World
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