Beobachtungen in und Gebäudeanalysen von Jugendfreizeiteinrichtungen im ländlichen Raum
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- Hannah Weiner
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1 Beobachtungen in und Gebäudeanalysen von Jugendfreizeiteinrichtungen im ländlichen Raum Projektbeschreibung Bezüge und Ausgangsgedanken Gebäudeanalyse Beobachtungen Ausblick
2 Projektbeschreibung Gelingensfaktoren für eine fachlich angemessene Nutzung von Jugendfreizeiteinrichtungen im ländlichen Raum Förderung und Laufzeit: Universität Siegen, Umfang: 3 OTs, 5 KOTs 8 Gebäudeanalysen und Einrichtungsportraits 19 nicht-teilnehmende Beobachtungen 15 Interviews mit NutzerInnen Kinder und Jugendliche 8 Interviews mit Nicht-NutzerInnen 8 Interviews mit PädagogInnen
3 Bezüge und Ausgangsgedanken Spatial Turn, Hinwendung erziehungswissenschaftlicher Forschung zum Raum Raum als dritter Pädagoge Kinder- und Jugendarbeit im ländlichen Raum
4 Gebäudeanalysen
5 Fakultät II Gebäudeanalyse Raum als bedeutsame Kategorie in der Schulforschung (Göhlich 1993; Rittelmeyer 1994; Montag Stiftung 2012; Böhme 2009) Gebäudelehre (Wüstenrot Stiftung 2014)
6 U-förmiges System Kamm-System System mit zentralem Fokus
7 Fakultät II Gebäudeanalyse Raum als bedeutsame Kategorie in der Schulforschung (Göhlich 1993; Rittelmeyer 1994; Montag Stiftung 2012; Böhme 2009) Gebäudelehre (Wüstenrot Stiftung 2014) Ø Gebäudestrukturen von Jugendfreizeiteinrichtungen wenig bis gar nicht beforscht und systematisch aufgearbeitet
8 Gebäudeanalyse Umfeld der Einrichtung Erreichbarkeit ÖPNV Einkaufsmöglichkeiten Aufenthaltsorte Zentrale Gebäudemerkmale Optische Präsenz Grundstücksgröße Räume und Raumnutzung Lage Baukörper Formensprache Schall- und Sichtschutz Zugangskontrolle Bausubstanz Modernisierung/Sanierung
9 Gebäudeanalyse Wege Beleuchtung Bodenbelag Längs-/Querneigung Verlauf des Weges Gefahrenquellen Eingangstür Innenansicht Verbindung Innen-/Außenraum Eingangsbereich Erster Blickfang Orientierung Einladend/Abweisend Mobiliar Technische Ausstattung Funktionsbereiche Treppen und Zugänge Sanitäranlagen
10 Gebäudeanalyse
11 Beobachtungen
12 Beobachtungen (mit ANT) Auswertung der Protokolle nach Akteur-Netzwerk-Theorie Autoren: Latour, Callon, Law Ursprung 1980er: Wie entsteht ( emergiert ) Wissen in situierten Netzwerken? Verbindungen zwischen Materialem und Sozialem: z.b. Hotelschlüssel; Waffe; Theke Aktant mit schnell zerreißbarem Band
13
14 ANT Keine Theorie, eher ein heuristisches Grundgerüst (Kneer 2013): Gleichrangige Betrachtungsweise von Dingen und Menschen Allgegenwärtige Relationalität und Zirkularität zwischen: Menschen und Menschen Normen und Menschen Menschen und Dingen
15 ANT Prozessbezogene und flächige Analyseweise: Nichts ist einer Situation vorgelagert Nichts ist unabhängig hintergründig Nichts ist Grund-legend oder basal Nichts ist essentiell-zentral Nichts ist universell-strukturell
16 ANT Wirklichkeit : Alles entsteht in situ instabile Verbindungen aus Gesellschaft, Technik, Natur Assoziationen von Einheiten, die von vielen anderen zum Handeln gebracht werden (Latour 2007: 81) Erkenntnisinteresse: Wirkmächtigkeit von Dingen ( Artefakten ) bei der Herstellung des Sozialen
17 ANT Netzwerke : Aktanten agieren in Netzwerken im Verbund mit anderen Aktanten mit anderen Netzwerken Keine ausschließlich innergesellschaftlichen Verknüpfungen Keine technischen Verbindungen
18
19 Beobachtungen mit ANT Das Soziale ( Gesellschaft ) Ist eine Ansammlung von Netzwerken, an denen menschliche Akteure und nicht-menschliche Aktanten gleichermaßen beteiligt sind Ist ein Verbindungstyp zwischen Dingen und Menschen (z.b. Mensch mit Waffe) Das Materiale ( Technik ): Kann instabile Assoziationen relativ beständig halten Enthält immer auch frühere Ideen und Handlungen
20 Beobachtungen mit ANT Netzwerke bilden = Bedeutungen verschieben: Übersetzung Neukonstitution und Umdefinition von Aktanten Phasen: 1. Problematisierung (Definition und Identifizierung) 2. Interessement (Interesse der Aktanten) 3. Enrolment (Akzeptanz vorgeschlagener Handlungsweisen) 4. Mobilisierung (Zustimmung und Rollenakzeptanz)
21 Rollenzuschreibung und Handlungen/Handlungsprogramme Netzwerk aus Theke und Menschen differenziert sich aus in BesucherInnen und PädagogInnen BesucherInnen Aufenthalt vor der Theke Getränke und Gespräche Anderer Thekenbereich bei bes. Angeboten Akteur Akteur Akteur Aktant PädagogInnen Aufenthalt für MitarbeiterInnen o. Thekendienst Ansprechbar Getränke verkaufen Netzwerkbildung: Übersetzung
22 Ausblick Umfang: 3 OTs, 5 KOTs 8 Gebäudeanalysen und Einrichtungsportraits 19 nicht-teilnehmende Beobachtungen Typologie von Jugendfreizeiteinrichtungen Akteur-Netzwerk-Theorie als fruchtbarer Zugang zum Verstehen der Entstehung von Verbindungen und Vernetzungszusammenhängen zwischen Material und Menschen
23 Literatur Böhme, Jeanette (2009): Raumwissenschaftliche Schul- und Bildungsforschung. In: ebd. (Hrsg.): Schularchitektur im interdisziplinären Diskurs. Territorialisierungskrise und Gestaltungsperspektiven des schulischen Bildungsraums. Wiesbaden: VS Verlag. Brkovic, Marta; Parnell, Rosie (2015): Schulen als dritter Pädagoge für Nachhaltigkeitsbildung. In: Coelen, Thomas; Heinrich, Anna Juliane; Million, Angela (Hrsg.): Stadtbaustein Bildung. Wiesbaden: VS Verlag. Faulde, Joachim; Hoyer, Birgit; Schäfer, Elmar (2006): neu-land in Deutschland. Jugendarbeit im ländlichen Raum. In: ebd. (Hrsg.): Jugendarbeit im ländlichen Raum. Entwicklungen, Konzepte und Perspektiven. Weinheim und München: Juventa. Forschungsinstitut Technologie und Behinderung (FTB) (2014): Bögen zur Gebäude-Erhebung. Wetter/Ruhr. Online verfügbar: Zuletzt geprüft am Göhlich, Michael (1993): Die pädagogische Umgebung. Weinheim: Deutscher Studienverlag.
24 Literatur Karle, Peter (2012): Drei Jugendhäuser in Frankfurt a.m.. Ein Werkbericht. In: ebd. (Hrsg.): Raum für Bildung. Ästhetik und Architektur von Lern- und Lebensorten. Bielefeld: trancript. S Kessl, Fabian; Reutlinger, Christian. (2010) (Hrsg.): Sozialraum. Eine Einführung. Wiesbaden: VS Verlag. Kneer, Georg (2013): Akteur-Netzwerk-Theorie. In: Kneer, Georg; Schroer, Markus (Hrsg.): Handbuch Soziologische Theorien. Wiesbaden: VS Verlag. S Latour, Bruno (1990): On Actor-Network Theory. A few Clarifications Plus More than a few Complications. In: Soziale Welt, Vol. 47, S Latour, Bruno (2007): Eine neue Soziologie für eine neue Gesellschaft Einführung in die Akteur- Netzwerk-Theorie. Frankfurt a. M.: Suhrkamp.
25 Literatur Rittelmeyer, Christian (1994): Schulbauten positiv gestalten. Wiesbaden/Berlin: Bauverlag. Schröteler-von Brandt, Hildegard; Coelen, Thomas; Zeising, Andreas; Ziesche, Angela (2012) (Hrsg.): Raum für Bildung. Ästhetik und Architektur von Lern- und Lebensorten. Bielefeld: transcript. Schulz, Marc (2009): Mikroanalyse des Raumes Die Bedeutung räumlicher Präskripte am Beispiel der Offenen Jugendarbeit. In: Deinet, Ulrich (Hrsg.): Methodenbuch Sozialraum. Wiesbaden: VS Verlag. S Seydel, Otto (2015): Überlegungen zur Beziehung von Schule und Stadt. In: Coelen, T.; Heinrich, A. J.; Million, A. (Hrsg.): Stadtbaustein Bildung. Wiesbaden: VS Verlag. Wüstenrot Stiftung (2014): Raumpilot Grundlagen. Stuttgart und Zürich: Karl Krämer Verlag.
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