vom Dezember 2011 Asenapin (Sycrest ): Neuer Multirezeptorantagonist bei Bipolar-I-Störung Lichtblick bei Manie
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- Marie Hermann
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1 Asenapin (Sycrest ): Neuer Multirezeptorantagonist bei Bipolar-I-Störung Lichtblick bei Manie Berlin, November 2011 Was zeichnet Asenapin (Sycrest ) zur Behandlung mäßiger bis schwerer manischer Episoden einer Bipolar-I-Störung bei Erwachsenen aus? Beim diesjährigen DGPPN* berichteten namhaften Experten über ihre Erfahrungen mit dem neuen Antipsychotikum und erklärten, was es mit dem Multirezeptorprofil und dem schnellen Wirkungseintritt bei guter Verträglichkeit auf sich hat. Die Lebenszeitprävalenz einer Bipolar-I-Störung liegt bei etwa 1% und wegen der Vielgestaltigkeit sind Fehldiagnosen nicht auszuschließen. Typisch sind familiäre Belastung und früher Krankheitsbeginn. Kompliziert wird der Krankheitsverlauf durch Phasenumschläge (Switch), Phasenakzeleration (Rapid-Cycling), Ausbildung von Mischzuständen, unvollständige Remission, Chronifizierung, Suizidgefährdung und Komorbiditäten. Dazu kommt, dass fast ein Drittel der depressiven Ersterkrankungen fälschlicherweise als unipolare Depressionen diagnostiziert werden, so Prof. Volker Arolt, Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Universitätsklinikum Münster. Da eine ausschließlich antidepressive Behandlung zur Instabilität des Verlaufs beiträgt, plädierte Arolt für eine frühzeitige Diagnostik zur Früherkennung von bipolaren Störungen. Er sprach sich zudem für Medikamente aus, mit denen die Akutsymptomatik behandelt, ein Switch frühzeitig verhindert und die Prophylaxe ermöglicht werden kann. "Asenapin könnte, neben anderen Substanzen, ein interessanter Kandidat für eine entsprechend funktionale Pharmakotherapie sein, so Arolt. Verhängnisvolle Komorbiditäten Bipolare Störungen gehen häufig mit verschiedenen Komorbiditäten aus dem psychiatrischen, neurologischen und internistischen Bereich einher. So kommt es bei 80% der bipolaren Patienten irgendwann im Laufe ihres Lebens zu Substanzgebrauchsstörungen, Angststörungen und Persönlichkeitsstörungen [1]. Der Substanzmissbrauch bei bipolaren Störungen ist verhängnisvoll. Dieser beeinträchtigt den Krankheitsverlauf und die Prognose negativ, reduziert die 1
2 Therapietreue sowie Lebensqualität und erhöht die Suizidalität, erklärte Prof. Dr. Falk Kiefer, Klinik für abhängiges Verhalten und Suchtmedizin, Zentralinstitut für Seelische Gesundheit, Mannheim. Doch die Entwicklung von Substanzmissbrauch lässt sich wenn überhaupt nur früh vermeiden. Die Sensitivität für subjektive Effekte von Stimulanzien wird durch molekulare/neuronale Mechanismen bei bipolaren Störungen erhöht. Die Mehrzahl der Studien spricht dafür, dass die bipolare Störung dem Substanzmissbrauch vorausgeht [2]. Rauchen gilt dabei als ein erster Risikoindikator. Für eine effektive Therapie von Patienten mit bipolarer Störung ist daher eine aufmerksame Fokussierung auf Begleiterkrankungen und eine adjuvante Behandlung komorbider Störungen unabdingbar, betonte Kiefer. Breites Rezeptorprofil unterscheidet Asenapin Asenapin wurde zur Therapie von erwachsenen Patienten mit mäßigen bis schweren manischen Episoden einer Bipolar-I-Störung zugelassen. Durch sein breites Rezeptorprofil unterscheidet sich Asenapin von anderen Antipsychotika. Es bindet mit hoher Spezifität an die therapeutisch relevanten serotonergen, dopaminergen und alpha-adrenergen Rezeptor-Subtypen ohne nennenswerte Affinität zu muskarinergen Rezeptoren. Die Affinität zu den 5-HT 2A ist 19-fach höher als zu den D 2 -Rezeptoren [3]. Dies ist der Grund für das geringere Risiko für extrapyramidal-motorische Nebenwirkungen und Hyperprolaktinämie, erläuterte Prof. Dr. Walter E. Müller, Direktor des Pharmakologischen Instituts für Naturwissenschaftler am Biozentrum der Universität Frankfurt. Das neue Antipsychotikum, so Müller, verfügt über eine gute Effektivität im manischen Bereich bei deutlich vermindertem EPS-Risiko und geringen anticholinergen Nebenwirkungen. Das spezielle Rezeptorprofil von Asenapin erklärt die relativ geringe Inzidenz an deutlichen Gewichtszunahmen und metabolischen Syndrom. Belegte Wirksamkeit in Mono- und Kombinationstherapie Asenapin ist eine neue Option in der Mono- und Kombinationstherapie der bipolaren Störung, so Prof. Dr. Dieter Naber, Ärztlicher Leiter, Klinik und Poliklinik, für Psychiatrie und Psychotherapie, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf. In der Wirksamkeit war Asenapin ähnlich erfolgreich wie andere Antipsychotika bei den stationären Aufenthalten zuvor, beschrieb er seine eigenen Erfahrungen bei der Akutbehandlung von Betroffenen. Nabers Patienten zeigten bei der Behandlung in 2
3 puncto Verträglichkeit, sowohl objektiv als auch subjektiv, keine relevanten Nebenwirkungen. Da die hohe Non-Compliance bipolarer Patienten unter anderem auf mangelnder Verträglichkeit und Sicherheit beruht, empfahl er daher Asenapin auch bei Patienten, die unter Lithium, Antikonvulsiva oder anderen Antipsychotika eine unzureichende Wirksamkeit bzw. mangelnde Verträglichkeit zeigten. Auch in der langfristigen Anwendung machte Naber bei seinen Patienten positive Erfahrungen. Die Wirksamkeit und Sicherheit von Asenapin wurde in multizentrischen, randomisierten, doppelblinden Studien mit Patienten mit akuten manischen oder gemischten Episoden belegt. Daten zur Monotherapie stammen aus zwei dreiwöchigen Studien (ARES-3A: n = 488 [4], ARES-3B: n = 489 [5]). Der primäre Studienendpunkt war jeweils definiert als Veränderung des YMRS (Young Mania Rating Scale)-Gesamtwertes verglichen mit dem Ausgangswert. Bereits am Tag 2 sank der YMRS-Wert unter Asenapin im Vergleich zu Plazebo signifikant. Verbesserungen des Gesamtwerts, die in den ersten 12 Wochen (ARES-9: n=504 [6]) der Behandlung eintraten, waren bis Woche 52 (ARES-40: n=218; sekundärer Endpunkt [7]) stabil. Auch in der Kombinationstherapie (APOLLO-12: n = 326 [8]) verbesserte sich der YMRS-Wert unter Asenapin im Vergleich zu Plazebo signifikant. Zeichen mit Leerzeichen: *Quelle Lundbeck-Symposium im Rahmen des DGPPN (Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Nervenheilkunde) Kongresses "Neu bei Manie: Sycrest das untypische Antipsychotikum, Berlin, 25. November Veranstalter: Lundbeck GmbH 3
4 Über Sycrest Sycrest ist ein neues Antipsychotikum, das seit dem 1. September 2010 in allen 27-EU- Ländern für die Behandlung mäßiger bis schwerer manischer Episoden einer Bipolar-I- Störung bei Erwachsenen zugelassen ist. Weitere Hinweise zur Verschreibung finden sich in der Fachinformation von Sycrest. Sycrest ist eine eingetragene Handelsmarke von N.V. Organon, einer Tochtergesellschaft der Firma Merck & Co., Inc., Whitehouse Station, N.J., U.S.A. Über Lundbeck Lundbeck ist ein international tätiges Pharmaunternehmen, das 1915 in Dänemark gegründet wurde und heute ca Mitarbeiter in über 57 Ländern beschäftigt. Der deutsche Firmensitz ist in Hamburg. Das Unternehmen ZNS hat sich auf die Entwicklung und den Vertrieb innovativer Medikamente zur Behandlung von psychischen und neurologischen Erkrankungen spezialisiert. 4
5 Quellen [1] Mantere O et al.: Differences in Axis I and II Comorbidity Between Bipolar I and II Disorders and Major Depressive Disorder. J Clin Psychiatry 65 (2006): [2] Cassidy et al.: Substance abuse in bipolar disorder. Bipolar Disord 3 (2001): [3] Shahid M et al.: Asenapine: a novel psychopharmacological agent with a unique human receptor signature. J Psychopharmacol 23 (1) (2009): [4] McIntyre RS et al.: Asenapine in the treatment of acute mania in bipolar I disorder: A randomized, double-blind, placebo-controlled trial. Journal of Affective Disorders 122 (2010) [5] McIntyre RS et al.: A 3-week, randomized, placebo-controlled trial of asenapine in the treatment of acute mania in bipolar mania and mixed states. Bipolar Disord 11 (2009): [6] McIntyre RS et al.: Asenapine versus olanzapine in acute mania: a double-blind extension study. Bipolar Disorders 11 (2009): [7] McIntyre RS et al.: Asenapine for long-term treatment of bipolar disorder: A doubleblind 40-week extension study. Journal of Affective Disorders 126 (2010) [8] Calabrese JR et al.: Asenapine as adjunctive treatment for bipolar mania: results of a placebo-controlled 12-week study and 40-week extension. Posterpräsentation beim 62. Institute on Psychiatric Services der American Psychiatric Association (APA), , Boston, MA, U.S.A.. 5
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