Aktuelle Behandlung bei M. Parkinson: Update Früh - bis Spätphase. Prof. Dr. J. Kassubek Klinik für Neurologie, Universitätsklinikum Ulm
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- Lieselotte Kraus
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1 Aktuelle Behandlung bei M. Parkinson: Update Früh - bis Spätphase Prof. Dr. J. Kassubek Klinik für Neurologie, Universitätsklinikum Ulm
2 Hawkes et al., Parkinsonism Rel Dis 2010
3 Morbus Parkinson: Therapie-Prinzipien Hauptziel: Aufhalten der Erkrankung `Neuroprotektion` Identifizierung früher Biomarker wesentliches Zwischenziel: Behandlung von Wirkungsschwankungen Conolly & Lang, JAMA 2014
4
5 Ziel: Behandlung von motorischen Fluktuationen Weg: möglichst kontinuierliche Freisetzung / konstante Pharmakaspiegel Controlled Release-Dopaminagonisten In zweiter Linie: (semi)invasive Optionen
6 Kontinuierliche Langjähriger Einsatz duodenale von hoch- Infusion und (L-DOPA-Suspension höchstdosierten via Dopaminagonisten PEJ, 5Duodopa )(im individuellen Heilversuch) glatte Plasmakurven CDS? Hyperkinetische Fluktuationen: Therapieansätze zunehmende Erkenntnisse bezüglich unerwünschter stabile Wirkungen: L-Dopa-Dosis 3 insbesondere pro Zeiteinheit Impulskontrollstörungen (DDS), Tagesmüdigkeit, 2 auch psychotische Symptome Time (hours) 4 1 Leitlinien 2012: positive Bewertung von L-DOPA (bessere Wirkung, 0 weniger nicht-motorische Nebenwirkungen, gleichwertiger Effekt auf QoL) ** p= "Off" Time * p= Duodopa Duodopa : US-Zulassungsstudie : US-Zulassungsstudie "On" Time W ithout Dyskinesia "On" Time with Non-Troublesome Dyskinesia LCIG LC-IR "On" Time with Troublesome Dyskinesia Olanow et al., MDS 2012
7 DBS: EARLYSTIM Die EARLYSTIM Studie bestätigt einen Effekt der DBS-Therapie für das frühe Parkinson-Krankheitsstadium in einem 24-Monats-Vergleich der DBS-Therapie mit optimierter medikamentöser Therapie (BMT). Die krankheitsbezogene Lebensqualität (QoL) verbessert sich signifikant von Baseline zu 24 Monaten bei Patienten mit DBS-Therapie; keine Veränderung bezüglich der QoL in Patienten unter medikamentöser Therapie. [Deuschl & Agid, Lancet Neurol 2013]
8 Neurology. 2013;80(9):800-9
9 Neue Substanzen bei Schlafstörungen
10 NMS: Parkinson-assoziierte Depression 10 Richard et al., Neurology 2012
11 Medikations-assoziierte gastrointestinale Symptome bei Morbus Parkinson
12 Parkinson-assoziierter Schmerz: Management I Multimodales therapeutisches Konzept: 1. Behandlung der Komorbiditäten a. besondere Beachtung von Depression (wesentlicher Faktor für Varianz des Schweregrades bei Parkinsonassoziiertem Schmerz), Angstsyndrome, Schlafstörungen Antidepressiva (u.a. Trizyklika), ggf. Quetiapin b. sorgfältiges Screening hinsichtlich Dopamin-Dependenz/ Dysregulations-Syndrom c. orthopädische Behandlung 2. nicht-pharmakologische Ansätze Physiotherapie (Massage, Dehnungsübungen,...)
13 Parkinson-assoziierter Schmerz: Management II Multimodales therapeutisches Konzept: 3. effektives Management der motorischen IPS-Symptome kontinuierliche dopaminerge Stimulation (CDS) zur Optimierung des `ON` Zustands und zur Vermeidung von hyperkinetischen Fluktuationen 4. Analgetika a. Basissubstanzen (NSAID) b. Opioide: Oxycodon zugelassen (Lancet Neurol 2015)
14 Zusammenfassung Nicht motorische Symptome sind ein wesentlicher Bestandteil des Symptomenkomplexes der idiopathischen Parkinsonerkrankung: sowohl in der (Früh-)Diagnose, besonders aber in der Therapie. Nicht motorische Symptome werden häufig nicht ausreichend mit dem behandelnden Arzt kommuniziert, obwohl sie hochrelevant für die Lebensqualität des Parkinsonpatienten (und der Familie, Pflegenden,...) sind. nach Studienlage etwa 4 nicht berichtete nichtmotorische Symptome pro Patient Nicht-motorische Symptome sind für den behandelnden Arzt wesentlich innerhalb des Parkinson-Gesamt-Therapiekonzeptes. Die Therapie besteht sowohl in der dopaminergen Pharmakotherapie als auch in spezifischen pharmakologischen und nicht-pharmakologischen Maßnahmen.
15 Was gibt es Neues? Aktuell: elaborierte symptomatische Therapie vorhanden mit Dopaminergika (L-DOPA, DA in unterschiedlichen Applikationsformen) kombiniert mit anderen oralen Add on-medikationen (MAO-B-Inhibitoren, COMT-I,...) in fortgeschrittenen Phasen invasive Applikationsformen operative Verfahren: DBS (ggf. early stimulation) Nicht motorische Symptome zunehmend Target von dopaminergen Therapien und anderen symptomatischen Ansätzen Neue symptomatische Therapien mit anderen Rezeptorprofilen und neuen Targets in Studien An innovativen kausalen Therapien mit Ziel Aufhalten der Krankheitsprogression wird gearbeitet, solche sind aber nicht in absehbarer Zeit auf dem klinischen Markt zu erwarten
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