Erfahrungsbericht: Auslandssemester an der San Diego State University (Fall 2016) von Maria Kuhn

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1 Erfahrungsbericht: Auslandssemester an der San Diego State University (Fall 2016) von Maria Kuhn Zurzeit studiere ich Betriebswirtschaftslehre im Bachelor an der RWTH. Da ich im Rahmen meines Studiums Wahlweise ein Praktikum oder Auslandssemester absolvieren muss, habe ich mich dazu entschieden, im WS 16/17 im Ausland zu studieren. Weil für mich die Möglichkeit bestand als Freemover in die USA zu gehen, habe ich diese Chance ergriffen und habe im Fallsemester 2016 an der San Diego State University studiert. Vorbereitung des Auslandsaufenthalts Zunächst ist es wichtig zu erwähnen, dass ein Auslandssemester als Freemover, also ohne eine Hochschulkooperation sowohl einen deutlich höheren Zeit-, als auch Kostenaufwand darstellt. Zuallererst habe ich einen TOEFL Test absolviert. Um an der SDSU angenommen zu werden, musste man mindestens 80 Punkte erreichen. Ich habe mich mit dem Buch Cracking the TOEFL auf den standardisierten Test vorbereitet. Währenddessen habe ich mich über verschiedene Organisationen, die mich bei der Bewerbung und Planung meines Auslandssemester überstützen, informiert. Ich habe mich für College Contact entschieden und kann diese Organisation nur weiterempfehlen. Da ich wusste, dass ich nach Kalifornien und an eine Universität mit dem Semester-System wollte, hat sich meine Suche schon stark eingegrenzt. Die Wahl fiel auf San Diego und die San Diego State University, da die Stadt mir viel zu bieten schien und die Universität viele Kurse anbietet, die mich interessieren. Schließlich habe ich mich mit der Hilfe von College Contact an der SDSU beworben. Zur gleichen Zeit reichte ich ein Learning Agreement bei der WiWi Fakultät ein. Als ich die Zusage für die SDSU erhielt, beantragte ich einen neuen Reisepass, ein Visum, Informierte mich über Kurse, Wohnungen und suchte nach Flügen. Ankunft Am kam mein Flug in San Diego an. Da ich erst am in mein Zimmer ziehen konnte, verbrachte ich die ersten zwei Wochen in einem Hostel in Downtown San Diego. Dort habe ich viele Leute kennengelernt, die bald ebenfalls an der SDSU studiert haben.

2 Am fand die obligatorische Begrüßungsveranstaltung für die Internationals statt. Erklärt wurde, wie die Uni aufgebaut ist, wie man sich für die Kurse anmeldet, wie die Online-Lernplattform Webportal und Blackboard funktionieren. Anschließend wurden wir alphabetisch in Gruppen aufgeteilt und haben Campusführungen bekommen, die im Office geendet sind, in dem wir unseren Studentenausweis, die RED-ID abgeholt haben. Fächerwahl und Feedback zur Lehre und den Lehrbedingungen der Partneruni An der San Diego State University musste man als Vollzeitstudent mindestens 12 Units pro Semester belegen. Das entspricht der RWTH-Umrechnung nach 24 CP in ECTS. Da ich im Vorhinein acht Fächer im Learning Agreement habe absegnen lassen, habe ich drei dieser Kurse (jeder Kurs á 3 Units) gewählt. Zusätzlich dazu, habe ich einen Kunstkurs (3 Units) und einen Surfkurs (1 Unit) belegt. Die Veranstaltungen der Businesskurse waren allesamt eine Mischung aus Vorlesung und Übung. Der Dozent hat einen Vortrag oder eine Präsentation gehalten. Aktive Mitarbeit war nicht nur erwünscht, sondern floss auch in die Gesamtnote ein. So auch wie Anwesenheit. Der Lern- und Arbeitsaufwand während des Semesters war deutlich höher, als an der RWTH. Ich hatte in jedem Fach mindestens zwei Klausuren im Semester, ein Midterm exam und ein Final exam. Je nach Fach gab es mehrere Midterms. Außerdem kamen noch Hausarbeiten und Projekte hinzu. Dazu kommt, dass man mindestens zwei Gastvorträge pro Fach hat, was eine willkommene Abwechslung und zusätzliche Motivation war, die Lehre in die Tat umgesetzt gesehen zu haben. Das System der Lehre hat mir persönlich an der SDSU besser gefallen. Durch die kleineren Gruppen hatte man direkteren Kontakt zu den Professoren. Diese standen über das ganze Semester hinweg mit Rat und Tat zur Hilfe. Anerkennung der Kurse und Umrechnung der Credits Vor dem Beginn meines Auslandssemesters habe ich ein Learning Agreement mitsamt den Kursbeschreibungen von acht verschiedenen Kursen zur Vorabanrechnung abgegeben. Ich

3 habe mir die Kursbeschreibungen durchgelesen und die Kurse vorab anerkennen lassen, die mich der Beschreibung nach am meisten Interessiert haben. Auf die Anerkennung der Kurse und die Umrechnung der Credits hatte ich keinen Einfluss. Darum hat sich der Prüfungsausschuss der WiWi-Fakultät gekümmert. Die San Diego State University Das, was die SDSU an Kursen zu bieten hat, ist nicht zu übertreffen. Von Business, Engineering und Art über Design, Lehramt und European Studies ist jeder erdenkliche Studiengang vertreten. Der Campus ist sehr groß und sehr schön. Die Gebäude sind alle recht neu und sind im Mexikanischen Stil gebaut. Auf dem Campus der SDSU befinden sich mehrere Bibliotheken; mehrere Food-Courts; viele kleine Supermärkte; zwei Arenen, in denen auch Konzerte stattfinden; ein Fitnessstudio (das Aztec Recreation Center); Football-, Volleyball-, Basketball- und Baseballfelder; ein eigener Poolkomplex mit mehreren Schwimmbecken, ein Bookstore und universitätseigenes Krankenhaus. Wohnen in San Diego Generell gibt es zwei Orte, die als Wohnorte infrage kommen, wenn man an der SDSU studiert. Die eine Möglichkeit ist am Stand zu wohnen. Dies bietet natürlich viele Vorteile, wie beispielsweise immer surfen gehen zu können und das Nachleben in den Strandbars genießen zu können. Da der Campus und die Küste ca. 20 km voneinander entfernt sind, braucht man auf jeden Fall ein Auto, um zur Uni zu kommen, da die öffentlichen Verkehrsmittel zwar vorhanden, aber nicht sonderlich schnell sind. Die andere Möglichkeit ist auf oder am Campus zu wohnen. Dies bietet ebenfalls viele Vorteile, wie das Campusleben voll ausnutzen zu können, verschiedene Sportarten (die auf dem Campus angeboten werden) ausüben zu können und die vielen Veranstaltungen (zb. Die Halloween Costume Party), die von der SDSU organisiert werden wahrnehmen zu können. Ein großes Plus ist auch, dass man nicht zwingend ein Auto braucht. Ich habe mich dafür entschieden in einem shared room auf dem Campus in einem der Unterkünfte der Universität zu wohnen, da ich das Studentenleben vollständig mitbekommen wollte. Viele Internationals entscheiden sich hingegen am Strand zu wohnen.

4 Es ist noch wichtig zu wissen, dass die Mieten in San Diego deutlich höher sind als in Deutschland. Für ein shared room bezahlt man in der Regel $700-$900, für ein Einzelzimmer $900-$1100. Empfehlungen an nachfolgende Studierende/Tipps/Wissenswertes - Es ist sinnvoll, eine bis zwei Wochen vor Beginn des Semesters anzureisen und in einem Hostel zu bleiben, da man dort die Leute kennenlernt, mit denen man während des Semesters am meisten zutun hat. - Shared rooms sind nicht so schlimm, wie man sie sich vorstellt. Alle, die in einen shared room mieten haben die gleiche Sorge, einen Mitbewohner zu erwischen, mit dem man sich nicht so gut versteht. Wenn man mit jemanden zusammenwohnt mit dem man sich versteht, ist das optimal, ansonsten kann man sich auch relativ leicht aus dem Weg gehen. Außerdem spart man bei einem shared room im Vergleich zu einem Einzelzimmer ca $ Miete im Monat. - Man darf nicht mit der Einstellung hinfliegen, nur Amerikanische Studenten kennenzulernen. Natürlich lernt man einige kennen, jedoch hat man überwiegend etwas mit Internationals (vor allem mit Deutschen, Dänen und Schweden) zutun. Vor allem, weil man zusammen Kurse hat und sie die gleichen Intentionen im Auslandssemester haben (öfter auszugehen, viel zu reisen,...). - Unter 21 darf man in den USA weder Alkohol kaufen und konsumieren, noch kommt man in Clubs oder Bars rein. Das wird von der Polizei und von den Türstehern stark durchgesetzt und es gibt keine (!!!) Ausnahmen. Die gesetzlichen Regelungen, die den Umgang mit Alkohol betreffen sind sehr streng. Unter 21 Jahren in den USA ein Auslandssemester zu machen, muss gut durchdacht sein, da es schon eine sehr große Einschränkung darstellt, überhaupt nicht ausgehen zu können. - Dazu muss man wissen, dass die Clubs und Bars in San Diego nur bis 2 Uhr morgens aufhaben und man nur Ü21 mit Reisepass reinkommt (weder der deutsche/internationale Führerschein, noch der Personalausweis werden als Ausweispapiere akzeptiert.

5 - Allgemein ist es wichtig, sich mit den wichtigsten alltäglichen Gesetzen der USA zu befassen, um böse Überraschungen zu vermeiden. Denn Strafzahlungen (zb. für speeding, public drinking u.v.m.) fallen um einiges Höher aus, als in Deutschland. - Auf dem Campus gibt es viele Verbindungen. Diese schmeißen viele Partys, auf die man aber nur kommt, wenn man jemanden kennt. An Feiertagen, wie Halloween ist es keine Besonderheit, dass man sich stundenlang anstellen muss, um auf eine Party zu kommen und eventuell nicht reinkommt. - Ich habe drei BWL Kurse und einen Kunstkurs gewählt. Es war erfrischend mal einen Kurs zu belegen, der nichts mit meinem Studienfach zutun hat und es war eine gute Möglichkeit das weitreichende Fächerangebot der SDSU zu nutzen. - Wenn man schon in San Diego ist, muss man sich mindestens einmal ein Surfbrett ausleihen und sich beim Wellenreiten versuchen. Ich habe das im Rahmen eines Surfkurses der SDSU gemacht. Es hat sehr viel Spaß gemacht. - Sich gesund zu ernähren ist viel schwieriger als in Deutschland. Zumal, weil Lebensmittel um einiges teurer sind und kochen fast genauso viel Zeit und Geld kostet, wie auf dem Campus essen zu gehen.

6 Hepner Hall, San Diego State University Mission Beach, San Diego San Clemente, CA

7 Ocean Beach, San Diego Sunset Cliffs, San Diego Newport Ave, Ocean Beach, San Diego