Erfahrungsbericht: University of Manitoba (Asper Business School), Winnipeg

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1 Erfahrungsbericht: University of Manitoba (Asper Business School), Winnipeg Kilian Sagner Zeitraum: September bis Dezember 2015 TUM-BWL (Bachelor) Bewerbung Die Bewerbung für mein Auslandssemester verlief ziemlich einfach und unkompliziert. Das ausgefüllte Bewerbungsformular habe ich bei Frau Helfers eingereicht. Sobald ich die Bestätigung von ihr hatte, musste ich noch ein kurzes Formular für die Universtity of Manitoba ausfüllen. Hier sollte man auch schon seine vorläufige Kursauswahl eintragen. Über die angebotenen Kurse konnte man sich online auf der Homepage der Universität über die Studentenplattform Aurora recht einfach informieren. Es war auch kein Problem einen hier angegebenen Kurs später noch durch einen anderen zu ersetzen. Vorbereitung Visum Um ein Visum braucht man sich vor der Einreise nach Kanada nicht zu kümmern. Mir hat zur Einreise mein Reisepass und die Immatrikulationsbestätigung der Uni in Kanada gereicht. Anrechnung Falls man vorhat, sich in Winnipeg belegte Kurse hier an der TU anrechnen zu lassen, sollte man sich schon vor der Abreise informieren. Auf der Homepage des International Centers finden sich hierzu umfassende Informationen. Für mich war die Anrechnung kein Problem, auch wenn die Kurse die ich belegt habe vorher noch nie transferiert wurden. 1

2 Wohnen Möglichst bald sollte man sich um eine Unterkunft in Winnipeg kümmern. Ich würde jedem, der an die UofM geht, empfehlen in ein Wohnheim auf dem Campus zu ziehen. Die Uni liegt etwas außerhalb der Stadt (etwa 30min mit dem Bus) und die meisten Aktivitäten finden auf dem Campus statt oder starten zumindest von hier. Das Leben auf dem Campus war für mich eine der besten Erfahrungen, die ich in Kanada gemacht habe (auch wenn ich am Anfang ein bisschen überrascht war wie abgeschieden der Campus vom Rest der Stadt ist). Zur Auswahl stehen vier verschiedene Wohnheime die ich im Folgenden kurz beschreiben werde. Ich selbst habe in der Arthur V. Mauro Residence (AVM) gewohnt. Im Gegensatz zu den anderen Unterkünften hat man hier zusammen mit seinem Roommate (der allerdings in seinem eigenen Zimmer wohnt) ein eigenes Bad sowie eine kleine Küche. Die Küche ist allerdings erstmal sehr spärlich ausgestattet (Spüle und Kühlschrank), um Kochmöglichkeiten und -utensilien muss man sich selbst kümmern (oder man hat wie ich Glück und der Roommate hat schon alles besorgt). Diese kann man aber relativ günstig im nahe gelegenen Superstore oder Walmart erhalten, oder man versucht sie gebraucht auf dem Campus von anderen Studenten zu erwerben (hierfür gibt es diverse Facebook-Gruppen und ähnliches, einfach mal bei der Ankunft nachfragen). Im Vergleich zu den anderen Unterkünften sind die Zimmer in AVM recht komfortabel ausgestattet. Man hat ein größeres Bett und auch generell mehr Platz. Zwei andere Residences, Pembina und Mary Speechly, sind direkt neben an. Die Zimmer in Pembina sind etwas größer und moderner und man hat sein eigenes Bad. Speechly ist älter und wirkt deswegen teilweise etwas heruntergekommen. Die Unterschiede waren in meinen Augen sonst aber nicht allzu groß. Falls man sich für eine dieser Unterkünfte entscheidet, ist die Buchung eines Meal-Plans verpflichtend. Ich selbst habe fast nie in der Mensa gegessen, habe mir aber sagen lassen, dass die Essensauswahl recht begrenzt und dominiert von Fast Food ist. Das Essen mit den anderen Studenten in der Mensa dient aber auch als Treffpunkt. Generell hatte ich den Eindruck, dass Pembina und Speechly geselliger sind als AVM und es dort einfacher ist Kontakte innerhalb seines Stockwerks zu knüpfen. Freunde in anderen Wohnheimen kann man aber jederzeit problemlos besuchen. In der vierten Residence, dem University College, war ich nie. Es liegt allerdings ein kleines Stück entfernt von den anderen Wohnheimen und hat keinen allzu guten Ruf. 2

3 Ankunft in Winnipeg Die Ankunft in Winnipeg verlief problemlos. Ich hatte mich vorher für das Buddy- Programm angemeldet und mein kanadischer Buddy hat mich vom Flughafen abgeholt. Wir sind dann auch gleich am ersten Tag Sachen wie Bettzeug, Handtücher, etc. einkaufen gegangen. Hier war mein Buddy natürlich eine große Hilfe. Abends habe ich im Hub, der Bar auf dem Campus, bei dem einen oder anderen gemütlichem Bier gleich einige andere Austauschstudenten und ihre kanadischen Buddies kennengelernt. Ich bin bereits Anfang September in Winnipeg angekommen und hatte so noch zwei Wochen Zeit, bevor die Vorlesungen losgegangen sind. In dieser Zeit waren wir fast jeden Abend mit den anderen Austauschstudenten unterwegs und ich habe viele Kontakte geknüpft. Außerdem sollte man sich anfangs, solange noch nicht alle Studenten auf dem Campus sind, um einige Sachen wie die Bezahlung der administration fees, die Ausstellung des Studentenausweises, oder die Anmeldung zum Gym kümmern. Letztere berechtigt einen zur Nutzung aller Sportanlagen der Uni sowie zum Besuch der Spiele der Bisons, der Universitäts-Sportteams, und ist absolut zu empfehlen. Mit Beginn der Vorlesungen erhält man dann diverse Orientation-Veranstaltungen von der Uni selbst, der Fakultät und der Organisation of International Management Students (AIMS). AIMS organisiert das ganze Semester über Events und Parties und eine Teilnahme ist eigentlich immer empfehlenswert. Besonders das Integration Weekend ist ein absoluter Muss. Studium Ich habe während meines Auslandssemesters drei Kurse belegt. Zwei davon waren BWL-Grundlagenkurse (Marketing und HR-Management) die ich mir hier an der TU anrechnen habe lassen. Der Aufwand für die Kurse während dem Semester ist zwar deutlich höher als hier in Deutschland, ich hatte allerdings nie großen Unistress und immer ausreichend Zeit für Freizeitaktivitäten und Reisen. Trotzdem würde ich jedem empfehlen nicht allzu viele Kurse zu belegen, da man wie gesagt während des Semesters deutlich mehr zu tun hat als hier. Die Endnote setzt sich immer aus mehreren Komponenten zusammen und nicht wie hier nur aus der Note in der Abschlussprüfung. Oft geht die Mitarbeit während der Vorlesungen mit in die Bewertung ein. Für viele Kurse ist auch das Schreiben einer ausführlichen Hausarbeit oder das Bearbeiten eines 3

4 Business Cases allein oder in der Gruppe und mit oder ohne Präsentation verlangt. Dazu kommt meistens eine Midterm Prüfung und ein Final am Ende des Semesters. Allgemein zum Studium ist mir noch aufgefallen, dass die Qualität des Kurses noch mehr als hier vom Professor abhängt. Die Kurse sind viel kleiner und die Interaktion zwischen Professor und Studenten viel aktiver als hier. Falls man also vor dem Semester die Chance hat Bewertungen über die Schwierigkeit der Kurse oder die Qualität des Dozenten einzuholen sollte man dies tun. Hier kann auch der kanadische Buddy eine große Hilfe sein. Reisen Mit am meisten Spaß hat mir das Reisen von Winnipeg aus gemacht. Ich habe drei größere Reisen gemacht. Eine in die Rocky Mountains nach Banff, eine nach Ontario zum Lake Superior und eine in die Staaten nach Chicago. Außerdem bin ich vorher etwas durch die USA gereist. Das unmittelbare Umfeld Winnipegs, die Provinzen Manitoba und Saskatchewan, ist hauptsächlich flach und leer und bietet außer ein paar Seen nicht allzu viel zu sehen. Das populärste Ziel von Winnipeg aus ist Banff in den Rocky Mountains. Banff ist zwar gut 1000 Kilometer entfernt aber auf jeden Fall eine Reise wert!!! Wir haben uns in einer größeren Gruppe Autos gemietet und sind über Nacht gefahren. Das war vielleicht nicht ganz so komfortabel wie der Flieger aber deutlich günstiger und oft auch sehr lustig. Es war auch interessant zu sehen wie flach und teilweise verlassen das Land ist. Wir hatten uns ein AirBnb in Canmore in der Nähe von Banff gemietet, allerdings soll auch das Hostel in Banff selbst sehr gut sein. Falls man ein paar Tage Zeit hat sollte man den Trip nach Banff auf keinen Fall verpassen. Mein nächster Trip ging Richtung Osten in die Provinz Ontario. Ontario an sich ist mit seinen Wäldern und Seen sehr schön. Außerdem hatten wir das Gefühl, dass die Städte einen etwas anderen, individuelleren Stil hatten. Einen Besuch Wert ist die Brauerei Lake of the Woods in Kenora (so etwa 2 Stunden von Winnipeg entfernt wenn ich mich richtig erinnere). Hier gibt es sehr gutes selbst gebrautes Bier und gutes Essen. Der dritte Trip ging nach Süden nach Chicago. In Chicago gibt es natürlich sehr viel zu sehen und auch der Weg dorthin mit einem Stopp in Minneapolis war interessant. 4

5 Zusammenfassend lässt sich sagen, dass ich jedem während seines Aufenthalts in Kanada empfehle so viel wie möglich zu reisen. Die Entfernungen mögen vielleicht am Anfang etwas weit scheinen, sollten aber niemanden abschrecken. Wir sind immer mit dem Auto gefahren und auch das fand ich eine gute Wahl. Man hat etwas Geld gespart und wir hatten immer extrem viel Spaß auf unseren Fahrten. Außerdem war es immer interessant zu sehen wie sich die Landschaft während der Fahrt verändert. Bilder Banff National Park: Lake Moraine 5

6 Integration Weekend (unbedingt mitfahren!) Rez Night im Hub (jeden Mittwoch, Highlight der Woche!!) 6