Name Vorname. Kaufmännische Berufsmatura Kanton Zürich BM2 Aufnahmeprüfung Maximal erreichbare Punktzahl. Sprachprüfung Punkte (max. 50 P.

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1 Kaufmännische Berufsmatura Kanton Zürich BM2 Aufnahmeprüfung 2008 Prüfungsdauer: Sprachprüfung Aufsatz 90 Minuten 30 Minuten 60 Minuten Hilfsmittel: Rechtschreibeduden Name Vorname Nicht mit Bleistift schreiben! Maximal erreichbare Punktzahl 100* Punkte Sprachprüfung Punkte (max. 50 P.) Aufsatz Punkte (max. 50 P.) Total erreichte Punktzahl Punkte Prüfungsnote * Es gilt die 100er-Skala Für die Korrektur: Für die Kontrolle:

2 Celebritys sind was die Brüder Grimm von der Sprache sagten allen bekannt und ein Geheimnis. Ihre Gesichter sehen wir womöglich häufiger als unser eigenes doch je näher sie uns rücken uns aus Magazinen und von Bildschirmen entgegenlächeln desto ferner sind sie. In der auf Celebritys versessenen Massenkultur will man wissen wie diese Menschen wirklich sind und erfährt nur zu was sie sich getrimmt und gestylt haben. Die deutschen Begriffe «Prominenz» oder «Berühmtheit» geben nur ungenau wieder was eine Celebrity ist denn zu einer solchen kann man werden ohne irgendeine Leistung erbracht zu haben. Genau wie Paris Hilton die Erbin der Hoteldynastie die wie die Stars von Reality-TV-Shows für nichts weiter bekannt als für ihre Bekanntheit ist. 1 Celebritys bilden die auffälligste soziale Gruppe der Gesellschaft, sind paradoxerweise jedoch wissenschaftlich kaum erforscht; aus dem einfachen Grund, weil interessierte Sozialwissenschafter, Volkskundler und Psychologen nicht an sie herankommen. S. Mark Young und Drew Pinsky von der University of Southern California, Los Angeles, brüsten sich denn auch, ihre eben im «Journal of Research and Personality» publizierte Studie über «Narcissism and Celebrity» sei die erste wissenschaftliche Arbeit zum Thema. Zugang zu ihrem Forschungsgut hatten die beiden dank der Radiosendung «Loveline» gefunden, die Drew Pinsky moderierte. Da werden Publikumsfragen über Drogen, Sex und Beziehungen beantwortet im Beisein einer Celebrity, die im Verein mit dem Gastgeber Ratschläge erteilt und gleichzeitig Reklame für ihr aktuelles Projekt macht. Zweihundert dieser prominenten Gäste hatten sich bereit erklärt, bei der Gelegenheit anonym einen Fragebogen auszufüllen, der Auskunft über ihre Persönlichkeit, speziell über das Ausmass ihres Narzissmus, geben sollte. Dazu wird ein Standardtest der Psychologie verwendet, der das Ankreuzen der zutreffenden Antwort auf erhellende Fragen erheischt wie «Ich bin eine aussergewöhnliche Persönlichkeit» oder «Der Gedanke, die Welt zu regieren, erschreckt mich zu Tode» bzw. «Wenn ich die Welt regieren würde, wäre sie besser». Wie das mit vielen wissenschaftlichen Arbeiten so ist, bestätigt auch diese, was man schon zuvor wusste: Celebritys sind signifikant narzisstischer als Durchschnittsmenschen. Überraschend ist jedoch, dass die Frauen deutlich narzisstischer veranlagt sind als die Männer, vorab was Exhibitionismus, Überlegenheitsgefühle und Eitelkeit betrifft dies im Unterschied zur Allgemeinbevölkerung, wo es sich genau umgekehrt verhält. Am narzisstischsten sind die, die am wenigsten Grund haben, stolz auf eine Leistung zu sein, die Celebritys von Reality- TV-Shows. Ihnen folgen die Komiker, die Schauspieler; am Ende stehen die Musiker, die vergleichsweise die geringsten Anzeichen von Narzissmus zeigen, aber die höchsten beruflichen Qualifikationen besitzen. Wie die beiden Forscher ausserdem gezeigt zu haben glauben, ist es nicht so, dass man narzisstisch wird, weil man Celebrity-Status erreicht hat, sondern umgekehrt. Was auch nicht besonders überraschend ist. Narzissten werden leichter zu Celebritys, weil sie extrovertiert sind, ein gewinnendes Wesen haben und in der Öffentlichkeit auftreten können. Ihre negativen Eigenschaften, der Hunger nach Aufmerksamkeit, die Selbstüberschätzung und die Unfähigkeit zur Empathie treten erst später zu Tage; damit muss sich dann ihre Entourage herumschlagen. Denn im Unterschied zum Egoisten hat der Narziss ein geringes Selbstwertgefühl und muss das kompensieren; Ruhm ist nicht selten ein Pflaster für Gefühle innerer Leere und seelischer Schmerzen. So ist es denn auch die grösste Furcht eines solchen Promis, seinen Celebrity-Status zu verlieren. Doch die Selbstüberschätzung von Celebritys ist letztlich nicht ihr, sondern unser Problem, schreiben wir ihnen doch ein Allwissen und eine Weisheit zu, die sie unmöglich haben können. Damit aber haben sie freie Bahn, ihre Ansichten dem Publikum zu diktieren. Manchmal sind die Aussagen von erhellender Frische. Wie etwa, als die Sängerin Mariah Carey, nachdem sie gesagt hatte, sie müsse immer weinen, wenn sie am Fernsehen all diese armen, hungernden Kinder sehe, treuherzig beifügte, sie wäre natürlich «gerne auch so dünn aber nicht mit all diesen Fliegen, dem Tod und dem ganzen Zeugs!». Nach Peter Haffner im Tages-Anzeiger vom Auf den Zeilen 1 16 fehlen die Satz- und Redezeichen.

3 Name: Textverständnis und Grammatik Punktemaximum: 50 Zeit: 30 Minuten 1. Kreuzen Sie an, ob die folgenden Aussagen auf den Text bezogen korrekt oder falsch sind. korrekt falsch 1.1 Sprache ist laut den Gebrüdern Grimm mysteriös. 1.2 Paris Hilton ist genauso bekannt wie die Stars aus Reality-TV-Shows. 1.3 In einem psychologischen Test mussten erhellende Antworten angekreuzt werden. 1.4 Komikerinnen sind in der Regel narzisstischer als männliche Schauspieler. 1.5 Egoismus und Narzissmus kompensieren Minderwertigkeitsgefühle. 1.6 Ein Karriere im Fernsehen zieht Narzissten an. 12P P 2. Setzen Sie die folgenden Sätze zeitgleich und vollständig vom Aktiv ins Passiv und umgekehrt. 2.1 Von den beiden amerikanischen Wissenschaftern wird ein Standardtest der Psychologie eingesetzt. 2.2 Wir schreiben den Celebritys ein Allwissen zu, das sie unmöglich haben können. 2.3 Zugang zu ihrem Forschungsgut hatten die beiden dank einer Radiosendung gefunden, die Pinsky moderierte. 3. Setzen Sie in den folgenden Sätzen (Z. 1 16) alle notwendigen Satz- und Redezeichen. 7P P Celebritys sind was die Brüder Grimm von der Sprache sagten allen bekannt und ein Geheimnis. Ihre Gesichter sehen wir womöglich häufiger als unser eigenes doch je näher sie uns rücken uns aus Magazinen und von Bildschirmen entgegenlächeln desto ferner sind sie. In der auf Celebritys versessenen Massenkultur will man wissen wie diese Menschen wirklich sind und erfährt nur zu was sie sich getrimmt und gestylt haben. Die deutschen Begriffe «Prominenz» oder «Berühmtheit» geben nur ungenau wieder was eine Celebrity ist denn zu

4 einer solchen kann man werden ohne irgendeine Leistung erbracht zu haben. Genau wie Paris Hilton die Erbin der Hoteldynastie die wie die Stars von Reality-TV-Shows für nichts weiter bekannt als für ihre Bekanntheit ist. 8P P 4. Wandeln Sie die unterstrichenen Satzteile in Nebensätze um. 4.1 Wir erleben eine auf Celebritys versessene Massenkultur. Wir erleben eine Massenkultur,. 4.2 Da werden Publikumsfragen über Drogen, Sex und Beziehungen beantwortet im Beisein einer Celebrity. Da werden Publikumsfragen über Drogen, Sex und Beziehungen beantwortet,. 4.3 Die Selbstüberschätzung der Celebritys ist letztlich nicht ihr, sondern unser Problem., ist letztlich nicht ihr, sondern unser Problem. 5P P 5. Füllen Sie alle Lücken mit passenden Pronomen und Partikeln. Fernsehsendungen «Access Hollywood», in Mittelpunkt Celebritys stehen, haben in USA wöchentlich rund hundert Millionen Zuschauer. Und im Europa importierten Reality-TV können sich talentlose Narzissten austoben der Hoffnung eine Karriere in eben dieser Traumfabrik, die Erfolg, Macht und Ruhm bringt. einnehmende Art und ihre Neigung Drama verschafft ihnen die Aufmerksamkeit eines grossen Teils des Publikums, Psychoaction liebt. 9P P 6. Zeile 103 schreibt Peter Haffner, Mariah Carey habe ihrer Antwort treuherzig etwas beigefügt. Das Adjektiv treuherzig ist nach einem besonderen Muster gebaut: Das Nomen Treu(e) verstärkt und differenziert das ursprüngliche Adjektiv herzig. Welche zusammengesetzten Adjektive könnte man nach diesem Muster bilden? dumm ehrlich schlank 3P P 7. Setzen Sie in die indirekte Rede. Benutzen Sie dazu den gemischten Konjunktiv. Zwar (sieht) man in den 50er Jahren Albert Einstein als Jahrhundertgenie und ersten Popstar der Wissenschaft, wie er gedrängt (wird), zu allem und jedem seinen Kommentar abzugeben. Solche Ausnahmen (gibt) es auch heute noch: Wenn Leute weder

5 Egoismus noch Narzissmus (besitzen), (verleiht) das auch politischer Naivität einen rührenden Charme, der anderen Celebritys (fehlt). 6P P