MICROFILTRATION ULTRAFILTRATION NANOFILTRATION

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1 Schwerpunkt»Industrieabwasser« Erfahrungsaustausch Extreme Regenereignisse Niederschlagswasser im urbanen Raum Nutzung von Abwasserwärme Industrieabwasser: Wassermanagement in der chemischen Industrie Legionellen im Abwasser Abwasser-Monitoring mit Toxizitäts- Screening Prozesswässer aus der Hydrothermalen Carbonisierung Umgang mit wassergefährdenden Stoffen Sicherheit Umgang mit wassergefährdenden Stoffen allgemeine Regelungen 62. Jahrgang Nr. 6 Juni Korrespondenz Abwasser Abfall 6/15 MICROFILTRATION ULTRAFILTRATION NANOFILTRATION Frankfurt am Main, Juni 2015 Besuchen Sie uns am Stand 5.0 E95 Amsterdam, November 2015 Besuchen Sie uns in Halle 3 Stand m 2 Membranfläche optimiertes Moduldesign für großtechnische Anlagen kostengünstig hoher Fluss geringer Energiebedarf einfache Installation rückspülbar hohe Betriebssicherheit feinblasige Belüftung hohe Packungsdichte selbstheilendes Membranlaminat BIO-CEL XL Größtes getauchtes BIO-CEL MBR Modul für die biologische Abwasserreinigung MICRODYN-NADIR GmbH Kasteler Str Wiesbaden / Germany Tel info@microdyn-nadir.de Solution resized!

2 Wir halten allen Drücken stand Von der ersten Thermohydrolyseanlage im norwegischen Hias (1995) bis hin zur größten in Washington D.C. (2014): Cambi hat sich seit jeher ganz der Entwicklung des besten, zuverlässigsten und effizientesten THP-Verfahrens der Welt verschrieben. Die einzigartigen Vorteile der THP-Anlagen von Cambi sind branchenweit unübertroffen. Fortlaufende Prozessabfolge mit mehreren. Sequencing-Batch-Hydrolysereaktoren (SBHR) Branchenführende Leistung dank der einzigartigen Doppel-Aufschlusstechnologie (thermische Hydrolyse und Aufschluss durch Druckabfall): Garantierter Klasse-A-Klärschlamm durch kontrollierte Zeit-Temperatur-Behandlung Branchenweit höchste Gasproduktion, niedrigste Viskosität und beste Entwässerungsleistung. Beispiellose Verfahrensstabilität und -verfügbarkeit. Keine Verstopfung von Wärmetauschern und einzigartige Selbstreinigungsfunktionen dank Reaktor-Druckablassung. Effektive integrierte Geruchbehandlung. Erfolgreich im Einsatz: 45 Anlagen, > Tonnen Trockenschlamm pro Jahr, seit 20 Jahren für alle Arten von Klärschlamm überall auf der Welt eingesetzt. dung des Dampfes. Niederdruckspeisung für längere Pumpen- Betriebszeiten und einen sehr geringen Strombedarf. Vollwertig standardisiertes und modulares Design sowie schnelle Installations- und Zugangsmöglichkeiten für Ersatzteile. Verdopplung der Faulraumkapazität und wesentliche Steigerung der Phosphorrückgewinnung mit MAP-Fällungsverfahren. R cambi.com Because it matters

3 485 Korrespondenz Abwasser, Abfall Organ der DWA und des Güteschutz Kanalbau Herausgeber und Verlag: GFA Theodor-Heuss-Allee 17, D Hennef Postfach 11 65, D Hennef Telefon , Telefax Internet: Redaktionsbeirat: 1. Bauass. Dipl.-Ing. Otto Schaaf, DWA-Präsident 2. Ltd. BD Dipl.-Ing. Arndt Bock, DWA-HA Gewässer und Boden 3. Prof. Dr.-Ing. Harro Bode, DWA-Vorstand 4. Prof. Dr.-Ing. Norbert Dichtl, DWA-HA Kreislaufwirtschaft, Energie und Klärschlamm 5. Prof. Dr.-Ing. habil. Andreas Dittrich, DWA-HA Wasserbau und Wasserkraft 6. Ltd. BD Dipl.-Ing. Werner Kristeller, DWA-HA Kommunale Abwasserbehandlung 7. Bauass. Dipl.-Ing. Johannes Lohaus, DWA-Bundesgeschäftsführer 8. Prof. Dr.-Ing. Hubertus Milke, DWA-Vorstand 9. Dr.-Ing. Uwe Müller, DWA-HA Hydrologie und Wasserbewirtschaftung 10. Prof. Dr.-Ing. Heribert Nacken, Fachgemeinschaft Hydrologische Wissenschaften in der DWA 11. Prof. Dr.-Ing. Johannes Pinnekamp, DWA-HA Entwässerungssysteme 12. Prof. Dr.-Ing. Karl-Heinz Rosenwinkel, DWA-HA Industrieabwässer und anlagenbezogener Gewässerschutz 13. Dr. Frank Andreas Schendel, DWA-HA Recht 14. StadtDir Dipl.-Ing. Robert Schmidt, DWA-HA Bildung und Internationale Zusammenarbeit 15. Dr. Jochen Stemplewski, DWA-HA Wirtschaft 16. Rolf Usadel, GFA-Geschäftsführer Redaktion: Dr. Frank Bringewski (ChR, v. i. S. d. P.), Tel , Dipl.-Volksw. Stefan Bröker, Tel , Anzeigen: Christian Lange, Tel , Monika Kramer, Tel Sekretariat: Annette Wollny Tel Erscheinungsweise: monatlich vierteljährliche Beilage KA-Betriebs-Info Anzeigenpreise: Zurzeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 44 vom 1. Oktober Satz, Druck, Bindung: Bonner Universitäts-Buchdruckerei, Justus-von-Liebig-Straße 6, D Bonn Bezugspreis: Der Verkaufspreis ist durch den DWA-Mitglieds beitrag abgegolten. DWA-Mitglieder, die Mehrexemplare der KA erwerben möchten oder die sich für die Zeitschrift KW Korrespondenz Wasserwirtschaft als kostenlose Mitgliederzeitschrift entschieden haben, können die KA zusätzlich für 109,50 Euro zzgl. Versandkosten bestellen. Flüssigkeiten exakt analysieren. Memosens für Hochleistungsanalytik Erleben Sie ungekannte Benutzerfreundlichkeit, Kostenkontrolle und Sicherheit in der Flüssigkeits ana lyse mit der kontaktlosen, digitalen Memosens-Technologie. Memosens ist einfach Die Sensoren werden per Plug&Play ange schlossen und liefern sofort zuverlässige Werte. Die Kalibrie rung erfolgt im Labor. In der Anlage vor Ort werden die Sensoren nur noch ausgetauscht. Das senkt die Kosten. Alle Rechte, insbesondere die der Übersetzung in fremde Sprachen, vorbehalten. Kein Teil dieser Zeitschrift darf ohne schriftliche Genehmigung des Verlages in irgendeiner Form durch Photokopie, Mikrofilm oder irgendein anderes Verfah - ren reproduziert oder in eine von Maschinen, insbesondere von Datenverarbeitungsmaschinen verwendbare Sprache übertragen oder übersetzt werden. Von einzelnen Beiträgen oder Teilen von ihnen dürfen nur einzelne Vervielfältigungsstücke für den persönlichen und sonstigen eigenen Gebrauch hergestellt werden. Die Weitergabe von Vervielfältigungen, gleichgültig zu welchem Zweck sie hergestellt werden, ist eine Urheberrechtsverletzung. Der Inhalt dieses Heftes wurde sorgfältig erarbeitet. Dennoch übernehmen Autoren, Herausgeber und Verlag für die Richtigkeit von Angaben, Hinweisen und Ratschlägen sowie für eventuelle Druckfehler keine Haftung. Insbesondere unterliegen die Angaben in Industrieund Produktberichten nicht der Verantwortung der Redaktion. Richtlinien zur Abfassung von Manuskripten können beim Redaktionssekretariat angefordert werden. Gedruckt auf chlorfrei gebleichtem Papier mit 100% Recyclingfasern. GFA D Hennef ISSN Frankfurt a. M., Halle 11.1, Stand C27 Endress+Hauser Messtechnik GmbH+Co. KG Colmarer Straße Weil am Rhein info@de.endress.com Memosens erhöht die Sicherheit Der induktive Steckkopf beseitigt Feuchtigkeitsprobleme endgültig. Die digitale Signalübertragung zeigt eine fehlende Verbindung aktiv an. Sie können sofort reagieren.

4 486 Inhalt 6/2015 Seite 496 Steigender Wasserbedarf sowie die Übernutzung und Verschmutzung von Wasser sind ein aktuelles Thema. Die chemische Industrie bietet ein hohes Potenzial zur Steigerung der Öko-Effizienz. Lösungskonzepte zeigt das im Rahmen des 7. Forschungsrahmenprogramms der EU (FP7) geförderte Projekt Ökonomisch und ökologisch effizientes Wasser management in der europäischen chemischen Industrie (E4Water). Seite 505 Das Potenzial der Abwasserwärme zur Heizung von Gebäuden ist groß. Das Land Baden-Württemberg hat daher bereits vor fünf Jahren ein Initialisierungsprogramm gestartet. Da die anfangs hohen Investitionen, die diese Technologie erfordert, Foto: Uhrig AG, Geisingen nach wie vor ein Hindernis darstellen, wäre es wünschenswert, wenn andere Länder dem Beispiel Baden- Württembergs folgen würden. Beiträge in KW Korrespondenz Wasserwirtschaft 6/2015 S. Kramer und F. Reinstorf: Ursachen und Management von Grundwasserhöchstständen in Mitteldeutschland G. Bockwinkel: Erfolgskontrollen von Gewässerentwicklungsmaßnahmen Methodik und Praxisbeispiele B. H. Schmid: Stoffaustausch mit Buhnenfeldern Ein Ansatz zur quantitativen Beschreibung T. Lang und G. Overhoff: Ertüchtigung des Sylvensteinspeichers mit Schlitzwand und Sickerwassersammelsystem B. Westrich: Gewässersedimente in Hochwasserrückhalteräumen Editorial Ressourceneinsparung durch integriertes Wasser-, Energie- und Stoffstrommanagement Karl-Heinz Rosenwinkel (Hannover) Berichte Chemische Industrie: Großes Innova tionspotenzial für eine integrierte und nachhaltige Wasserwirtschaft Christina Jungfer (Frankfurt a. M.) Eindrucksvoller Auftakt der IFAT Eurasia in Ankara Kommunaler Erfahrungsaustausch zur Anpassung städtischer Infrastrukturen an extreme Regenereignisse Katrin Behnken (Bremen), Jan Benden (Aachen), Holger Hoppe (Erkrath) und Michael Koch (Bremen) Misch- und Niederschlagswasser bewirtschaftung im urbanen Raum Aqua Urbanica 2014 in Innsbruck Manfred Kleidorfer (Innsbruck/Österreich) Nutzung von Abwasserwärme Seminar in Stuttgart Ernst A. Müller (Schaffhausen/Schweiz) Industrieabwasser Legionellenbelastung im Abwasser Vorkommen und Maßnahmen zur Reduzierung Katharina Schneider (Hannover), Kai-Uwe Utecht (Essen), Regina Nogueira und Karl-Heinz Rosenwinkel (Hannover) Abwasser-Monitoring in Echtzeit mit Toxizitäts- Screening zur technischen und wirtschaftlichen Optimierung von Abwassersystemen Karl-Ulrich Rudolph (Witten), Pham Huy Dong (Hanoi/ Vietnam), Huynh Viet Dung, Ferdinand Friedrichs (Can Tho City/Vietnam), Wolfgang Genthe (Berlin), Nguyen Van Long (Witten), Dominic Meinardi (Can Tho City/Vietnam) und Do Quang Trung (Hanoi/Vietnam) Ein Konzept zur Behandlung von Prozesswässern aus der Hydrothermalen Carbonisierung Joachim Fettig (Höxter), Ute Austermann-Haun (Detmold), Henrike Liebe (Höxter), Jan Felix Meier (Detmold) und Marc Wichern (Bochum) Rubriken Spektrum Güteschutz Kanalbau Güteschutz Kanalbau Gütezeicheninhaber... U3 Personalien Bücher KA Korrespondenz Abwasser, Abfall 2015 (62) Nr. 6

5 487 Korrespondenz Abwasser, Abfall Ermittlung der Gleichwertigkeit der Sicherheit von Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen Hans-Peter Lühr (Berlin) Qualifizierte Planung von Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen zukünftige Regelungen in der TRwS 779 Allgemeine Technische Regelungen Arbeitsbericht der DWA-Arbeitsgruppe IG-6.7 Allgemeine Technische Regelungen DWA Arbeitsbericht der DWA-Arbeitsgruppe IG Regelwerk Seite 512 Der abwasserassoziierte Legionellenausbruch 2013 in Warstein machte deutlich, wie wenig über das Verhalten von Legionellen im Abwasser bekannt ist. Daraufhin wurde neben diversen Sofortmaßnahmen auf der Kläranlage selbst auch ein Projekt zur Reduzierung von Legionellen in belebtem Schlamm ins Leben gerufen. Auf dieser Grundlage wird jetzt ein Überblick über Vorkommen und Maßnahmen zur Reduzierung der Legionellenbelastung im Abwasser gegeben. Seite 520 Mit Förderung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung wurden Mess geräte für das Toxizitäts-Screening und weitere Schlüsselparameter wie etwa TOC und Ammonium an die rauen Arbeitsbedingungen in tropischen Entwicklungsländern angepasst und soweit verbessert, dass man Analyseergebnisse in Echtzeit fernübertragen kann. Die Forschungsergebnisse sind auch für deutsche Betreiber industrieller und gegebenenfalls sogar kommunaler Abwassersysteme interessant. Foto: Bundesverband Hydrothermale Carbonisierung e. V. Seite 529 Prozesswasser aus der Hydrothermalen Carbonisierung ist stark mit organischen Substanzen belastet. Zu seiner Behandlung wurde ein Konzept entwickelt und im Labormaßstab untersucht, das eine anaerobe Reinigungsstufe, eine aerobe Nachbehandlung und eine adsorptive Schlussbehandlung mit Aktivkohle umfasst. Mit dieser dreistufigen Verfahrenskombination konnten die organischen Stoffe zu über 99 Prozent eliminiert werden. Seite 537, 546 Zwei Beiträge widmen sich dem Umgang mit wassergefährdenden Stoffen: Hans-Peter Lühr erörtert den Begriff der Gleichwertigkeit technischer Anlagen gegenüber den rechtlich fixierten Anforderungen, und die DWA-Arbeitsgruppe IG-6.7 formuliert ihre Vorstellungen zur qualifizierten Planung von Anlagen und den damit befassten Planern. Veranstaltungen Industrie und Technik Stellenanzeigen Adressenbörse für die Abfallwirtschaft Ingenieurbüros KA 7/2015 Erscheinungstermin: 3. Juli 2015 Anzeigenschluss: 8. Juni 2015 Beilagenhinweis KA Korrespondenz Abwasser, Abfall 2015 (62) Nr. 6

6 Institut für technisch-wissenschaftliche Hydrologie GmbH HANNOVER DRESDEN FLENSBURG NÜRNBERG Software für die Stadtentwässerung FOG 7 Das Kanalnetz in ArcGIS FOG 7 Das GIS-basierte Informations- und Planungssystem für die Stadtentwässerung. HYSTEM-EXTRAN-Kanalnetze anzeigen und bearbeiten. Umfangreiche Werkzeuge zur Flächenbearbeitung. Automatisierte Zuordnung der Flächenobjekte zum Kanal. Hydrologisches Flächenkataster (Einzelflächen). Automatische Teilung und Zuordnung großer Polygone. Automatisches Anlegen von fehlenden Grünflächen. Topologisch sauberes Editieren. Topologieprüfung und Bereinigung, z.b. Lücken. Offene Importschnittstellen für ESRI- und CAD-Formate FOG 2D Das neue Zusatzmodul für FOG 7. Erstellung von detaillierten 2D-Oberflächenmodellen zur Überflutungssimulation gemäß DIN EN 572 und A118 Neuigkeiten FOG 7.3:. Vereinfachte Benutzermenüs. Modellregengruppen nach OTTER/KÖNIGER gem. LfU Bayern. 2D-Abflusskonzentration auf der Oberfläche. Kanalnetzberechnung mit Radarregendaten vom DWD. Nahtlose Anbindung an HYSTEM-EXTRAN 7.6. Darstellung von Ergebnisdifferenzen. Viele Assistenten zur einfachen Modellparametrisierung. Berechnung der Abflusskonzentrationsparameter über geometrische Verfahren. ArcGIS-Werkzeugkasten zur Koordinatentransformation von ganzen FOG-Projekten itwh GmbH Engelbosteler Damm Hannover Tel.: Fax:

7 Editorial 489 Ressourceneinsparung durch integriertes Wasser-, Energieund Stoffstrommanagement Die Wandlung von End-of-pipe-Technologien zum produktionsintegrierten Umweltschutz (PIUS) ist in Deutschland für die meisten Industriebranchen weit vorangeschritten. Die Vorteile liegen dabei im Ressourcenschutz, dem Recycling und der stofflichen Rückgewinnung. Eine Verringerung der Umweltbelastung durch geringere Frachteinträge zum Beispiel für gefährliche Stoffe in die Gewässer und die Umwelt kann damit ebenfalls erzielt werden. Durch ein integriertes Wasser-, Energie- und Stoffstrommanagement lassen sich gegebenenfalls weitere Verbesserungen erzielen. Im Bereich der Energierückgewinnung fehlt es an wirtschaftlichen Verfahren zur Nutzung von Wärme aus Abwasser im niedrigen Temperaturbereich. Bei weiteren Anstrengungen zur Verbesserung der Gewässergüte treten neben Spurenstoffen aus dem kommunalen Bereich auch Industriechemikalien in den Fokus. Es gilt, diese Stoffe aus dem Wasserkreislauf soweit wie möglich zu entfernen. Im Rahmen der Grundsatzfragen für Indirekteinleiter wird unter anderem die Problematik anthropogener Spurenstoffe aus industriellen Einleitungen untersucht, dabei ist von besonderem Interesse, welche Stoffe aus diesen Einleitungen unsere Gewässer belasten (zum Beispiel Komplexbildner, Phthalate, polycyclische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK), Bisphenol, perfluorierte Verbindungen usw.). Für prioritäre Stoffe wurde in 2014 die Liste von 33 auf 45 Stoffe erweitert, zusätzlich wurden drei Stoffe auf die Beobachtungsliste gesetzt (Diclofenac, 17 -Ethinylestradiol und 17 -Estradiol). Die gesetzlichen Vorgaben für die Einleitungsbedingungen in Gewässer wurden durch die europäischen Festlegungen im Zusammenhang mit dem Stand der Technik durch die Best Available Techniques Reference Documents (BREFs) vereinheitlicht. Für die Industrie sind die erarbeiteten bzw. in Revision befindlichen Dokumente (zum Beispiel Abfallmanagement, anorganische und organische Chemie, metallverarbeitende Industrie, Nahrungsmittel- und Getränkeindustrie) unter folgendem Link zu finden wirtschaft-konsum/beste-verfuegbaretechniken. Darüber hinaus liegen für folgende Branchen aus den BREFs abgeleitete Schlussdokumente vor: Chloralkaliindustrie, Eisen- und Stahlerzeugung, Gerbereien, Glasindustrie, Raffinerien, Zellstoff- und Papierindustrie sowie Zement-, Kalk- und Magnesiumoxidindustrie. Die Festlegung der Branchen ist im Anhang 1 der Industrieemissionsrichtlinie (IED, 2010/75/EU) reguliert, die 2010 verabschiedet wurde und die Richtlinie über die integrierte Vermeidung und Verminderung der Umweltverschmutzung (IVU) ersetzte. Nach Veröffentlichung der Schlussdokumente sind Betreiber von Industrieanlagen dazu verpflichtet, innerhalb von vier Jahren die Emissionswerte einzuhalten. Aus unterschiedlichen Gründen (Wirtschaftlichkeit, Image, Verfügbarkeit) wird von vielen Betrieben eine weitgehende Kreislaufführung angestrebt. Für die Umsetzung ist neben der Wirtschaftlichkeit das Gesamtkonzept einschließlich Energie, Ressourcen und CO 2 -Bilanz zu berücksichtigen. Prinzipiell ist eine Kreislaufschließung möglich und in einigen Branchen (zum Beispiel Papierindustrie) zum Teil auch realisiert. Für jede Kreislaufführung ist im Einzelfall neben Wirtschaftlichkeit und Umweltverträglichkeit das Sicherheitskonzept aus hygienischer Sicht zu prüfen, insbesondere wenn es sich um Betriebe der Lebensmittel- oder Getränkeindustrie handelt. Erhöhte Temperaturen können im Zusammenhang mit geeigneten Substraten und Biofilmen aber auch für andere Branchen hygienische Risiken, zum Beispiel durch legionellenbelastete Aerosole, hervorrufen. Grundsätzlich ist selbst die Erzeugung von Trinkwasserqualität auch aus kommunalem Abwasser bekannt (New Water Singapur, Wiederaufbereitungsanlage Windhoek, Namibia), für eine Übertragbarkeit dieser Technologien muss die regionale Wasserverfügbarkeit in die Bewertung einbezogen werden. In dieser Schwerpunktausgabe Industrieabwasser werden verschiedene Aspekte der industriellen Wasserwirtschaft betrachtet. Hierzu gehören die Sicherheits- und Hygienestandards, das Abwassermonitoring sowie die integrierte und nachhaltige Wasserwirtschaft. Weiterhin werden Möglichkeiten der Behandlung des nicht abbaubaren CSB aus der hydrothermalen Carbonisierung erörtert. Für Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen werden Vorschläge zur qualifizierten Planung und Methoden zur Ermittlung der Gleichwertigkeit der Sicherheit dieser Anlagen vorgestellt. Zusammenfassend ist für die industrielle Wasserwirtschaft festzustellen, dass durch Reduzierung des Wasserverbrauchs in der Regel Ressourcen eingespart werden können. In diesem Zusammenhang müssen mögliche Probleme aus steigenden Temperaturen, höheren Konzentrationen und eventuelle hygienische Risiken beachtet werden. Prof. Dr.-Ing. Karl-Heinz Rosenwinkel Leibniz-Universität Hannover Vorsitzender des DWA-Hauptausschusses Industrieabwässer und anlagenbezogener Gewässerschutz KA Korrespondenz Abwasser, Abfall 2015 (62) Nr. 6

8 490 Spektrum GreenTec Awards in der Kategorie Wasser und Abwasser (v. l. n. r.): Otto Schaaf (DWA- Präsident), Katrin Schuhen (Universität Koblenz-Landau), Stefan Langer (Veolia), Marco Voigt (Initiator der GreenTec Awards) GreenTec Award für Wasser 3.0 Das Projekt Wasser 3.0 Stressfix der Universität Koblenz-Landau wurde am 30. April 2015 in Berlin mit dem Green- Tec Award in der Kategorie Wasser und Abwasser ausgezeichnet. Im Rahmen des Projekts wurde ein Hybridkieselgel entwickelt, das große Mengen pharmazeutischer Rückstände aufnehmen, chemisch umwandeln und binden kann. Das Material wurde unter Leitung von Jun.-Prof. Phosphor-Rückgewinnung aus Abwasser: GreenTec Award für Berliner Pflanze Die Berliner Pflanze, der mineralische Langzeitdünger auf Phosphorbasis, den die Berliner Wasserbetriebe entwickelt haben, wurde am 20. April 2015 mit dem diesjährigen GreenTec Award in der Kategorie Recycling & Ressourcen ausgezeichnet. In dem patentierten Verfahren wird Phosphor aus Klärschlamm in Form von Magnesium-Ammonium-Phosphat (MAP) zurückgewonnen. Bisher wurden rund 1500 Tonnen MAP unter dem Namen Berliner Pflanze an Agrarbetriebe verkauft. A GreenTec Award für Projekt der TU Darmstadt Das Projekt Semizentral der TU Darmstadt, Institut IWAR, wurde am 7. Mai Dr. Katrin Schuhen, Juniorprofessorin für Organische und Ökologische Chemie an der Universität Koblenz-Landau, Campus Landau, entwickelt. Das Projekt Wasser 3.0 Stressfix bietet eine neue, innovative und effiziente materialwissenschaftliche Lösung zur Entfernung von organischen Spurenstoffen aus Wasser. Begleitet wird das Projekt von Beginn an von der abcr GmbH (Karlsruhe), einem Unternehmen der Spezialchemie. Pate der GreenTec Awards in der Kategorie Wasser und Abwasser ist die DWA. A 2015 auf der Messe IE expo in Shanghai mit dem GreenTec Award in der Kategorie Urbanisierung ausgezeichnet. Im Rahmen von Semizentral wurde ein neues Infrastrukturkonzept für die chinesische Stadt Qingdao entwickelt. Qingdao ist eine Metropole mit acht Millionen Einwohnern in Chinas östlicher Provinz Shandong. Die Stadt leidet unter einem eklatanten Wassermangel. Den Einwohnern steht nur ein Siebtel der Wassermenge zur Verfügung, die als chinesischer Durchschnittswert gilt. Das in Zusammenarbeit mit der Tongji University Shanghai und der Qingdao Technological University sowie deutschen Partnern aus Industrie und Wissenschaft vom Team um Dr.-Ing. Susanne Bieker am Lehrstuhl von Prof. Peter Cornel an der TU Darmstadt entwickelte Infrastrukturkonzept wächst mit der Größe der Stadt mit, baut auf die Wiederverwendung von Wasser und spart gleichzeitig Energie ein. A Bundesregierung: sektorspezifische Regulierung des Wasserbereichs nicht zielführend Die Bundesregierung hält eine sektorspezifische Regulierung des Wasserbereichs, wie sie die Monopolkommission verschiedentlich gefordert hat, weiterhin für nicht zielführend. Das stellt die Regierung in ihrer Stellungnahme zum jüngsten, XX. Hauptgutachten der Monopolkommission fest (Bundestags-Drucksache 18/4721). In den Vorschlägen der Monopolkommission für eine höhere Transparenz kommunalen Handelns hingegen sieht die Regierung einen wichtigen Beitrag für Verbesserungen im Rahmen kommunaler Wirtschaftstätigkeit im Interesse der Bürger. Die Monopolkommission hatte in ihrem 80 Seiten umfassenden Kapitel zur kommunalen Wirtschaftstätigkeit geschrieben, sie sehe eine übermäßige öffentliche Wirtschaftstätigkeit und Tendenzen zur zunehmenden Rekommunalisierung skeptisch. webcode/ _001 Bund: Mehr als 300 Millionen Euro für das Nationale Hochwasserschutzprogramm A Als Konsequenz aus der letzten Hochwasserkatastrophe stocken Bund und Länder ihre Investitionen für den präventiven Hochwasserschutz deutlich auf. Allein der Bund stellt in den nächsten Jahren mehr als 300 Millionen Euro für den natürlichen und technischen Hochwasserschutz zur Verfügung und löst damit Zusagen ein, die nach der Flut im Sommer 2013 gemacht und im Nationalen Hochwasserschutzprogramm verankert worden sind. Die Bundesregierung hatte sich im Koalitionsvertrag dazu bekannt, sich stärker koordinierend beim Hochwasserschutz einzubringen. Bundesumweltministerin Barbara Hendricks und Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt stellten am 28. April 2015 in Berlin die nächsten Schritte vor. Laut Landwirtschaftsminister Schmidt wurden für einen Sonderrahmenplan Präventiver Hochwasserschutz der im Haushalt des Landwirtschaftsministeriums verankerten Gemeinschaftsaufgabe Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes KA Korrespondenz Abwasser, Abfall 2015 (62) Nr. 6

9 Spektrum 491 zunächst zwanzig Millionen Euro für das Jahr 2015 veranschlagt. Danach werde der Bund im Rahmen des Investitionspakets zusätzliche Mittel für den präventiven Hochwasserschutz in Höhe von 100 Millionen Euro jährlich bereitstellen, so Schmidt. Während das Bundesumweltministerium die Erarbeitung und Fortentwicklung des Nationalen Hochwasserschutzprogramms koordiniert und steuert, ist der Sonderrahmenplan Präventiver Hochwasserschutz beim Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft angesiedelt. A Investitionen in der Abwasserwirtschaft stark rückläufig Die deutsche Abwasserwirtschaft hat sich 2013 bei Investitionen deutlich zurückgehalten. Für 2013 meldet das Statistische Bundesamt in einer aktuellen Mitteilung Investitionen der Branche von rund 1,6 Milliarden Euro, ein Rückgang von 11,3 Prozent gegenüber Auch insgesamt waren die Investitionen der Statistikgruppe Unternehmen der Energie-, Wasser- und Entsorgungswirtschaft rückläufig, die Gesamtsumme von 13,4 Milliarden Euro für 2013 bedeutet ein Minus von 3,4 Prozent gegenüber Den höchsten Rückgang verzeichnete mit 19 Prozent die Gasversorgung. Gegen den Trend investierte die Wasserversorgung, hier investierten die Unternehmen 2,7 Prozent mehr als im Vorjahr. Dominiert wird die Statistikgruppe nach wie vor von der Elektrizitätswirtschaft, auf diese entfielen Prozent der Gesamtinvestitionen. Auf Unternehmen in der Abwasserentsorgung entfielen zwölf Prozent und auf Unternehmen in der Wasserversorgung zehn Prozent. A Neue VEWA-Studie zu Wasser- und Abwasserpreisen veröffentlicht Was zahlen Verbraucher in Europa tatsächlich für Wasser und Abwasser? Wie viel müssten die Haushalte in europäischen Ländern darüber hinaus bezahlen, wenn die hohen Leistungs- und Qualitätsstandards wie in Deutschland auch in anderen EU-Mitgliedstaaten vollständig umgesetzt würden? Diese Fragen analysiert die vom Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) in Auftrag gegebene dritte Auflage der Studie VEWA Vergleich Europäischer Wasser- und Abwasserpreise, die der Verband am 6. Mai 2015 veröffentlicht hat. Die Studie vergleicht die Wasserversorgung und Abwasserentsorgung in den Ländern Deutschland, England/Wales, Frankreich, den Niederlanden, Österreich und Polen und deckt damit etwas mehr als die Hälfte der Bevölkerung der EU-28 ab. Dabei werden die Struktur der Wasserwirtschaft, Infrastruktur und Investitionen, Preise, Zuschüsse, Steuern und Abgaben sowie Leistungs- und Qualitätsstandards verglichen, um zu differenzierten Aussagen zu gelangen, in welchem Umfang Preise kostendeckend sind und welches Leistungs- und Qualitätsniveau damit finanziert wird. Das Ergebnis der VEWA-Studie ist eindeutig: Bei Annahme eines ähnlichen, von der EU vorgegebenen Qualitäts- und Leistungsniveaus und gleichzeitiger Berücksichtigung aller Steuern, Abgaben und Zuschüsse zahlen Verbraucher in Deutschland pro Kopf und Jahr gemessen am verfügbaren Einkommen für ihre Wasserversorgung und Abwasserentsorgung nicht mehr als Verbraucher in England/Wales, Frankreich, Österreich und den Niederlanden, erläuterte Martin Weyand, BDEW-Hauptgeschäftsführer Wasser/Abwasser. Download der VEWA-Studie: webcode/ _001 Neues BMBF-Rahmenprogramm Forschung für Nachhaltigkeit startet A Am 21. April 2015 hat Bundesforschungsministerin Johanna Wanka das neue Rahmenprogramm Forschung für Nachhaltige Entwicklung (FONA3) der Öffentlichkeit vorgestellt. FONA ist die zentrale Fördermaßnahme des Bundesministeriums für Bildung und Forschung zum globalen Wandel, zum nachhaltigen Wirtschaften und zu sozialökologischen Fragen. FONA3 startet nun mit den neuen Themenfeldern Zukunftsstadt, Energiewende und nachhaltiges Wirtschaften für weitere fünf Jahre. Forschungsvorhaben werden in Zukunft fächerübergrei- fend und stärker anwendungsorientiert ausgerichtet sein, Akteurs- und Nutzergruppen frühzeitig in die Themenfindung eingebunden werden. Im Rahmen von FONA3 wird in den kommenden Jahren mehr als eine halbe Milliarde Euro in die weitere Erneuerung der Forschungsflotte und Großgeräte für die Klimaforschung investiert, unter anderem den neuen Höchstleistungsrechner zur Klimamodellierung. Die Projektförderung für die Nachhaltigkeitsforschung wird ausgebaut, dafür stehen in den kommenden fünf Jahren mehr als 1,5 Milliarden Euro zur Verfügung. Verschmutztes Regenwasser auffangen und reinigen A Im Rahmen des Forschungsvorhabens In-situ Messprogramm an einer semizentralen Anlage zur Behandlung von hochbelasteten Straßenabflüssen wird eine günstige und effiziente Lösung zur Behandlung von verunreinigten Niederschlagsabflüssen getestet und weiterentwickelt. Das von Januar 2015 bis Juni 2016 laufende Projekt der Frankfurt University of Applied Sciences (FRA-UAS) wird im Rahmen von Hessen ModellProjekte aus Mitteln der LOEWE Landes- Offensive zur Entwicklung Wissenschaftlich-ökonomischer Exzellenz (LOEWE- Förderlinie 3: KMU-Verbundvorhaben) mit rund Euro gefördert. Projektleiterin ist Prof. Dr.-Ing. habil. Antje Welker vom Fachgebiet Siedlungswasserwirtschaft und Hydromechanik am Fachbereich Architektur, Bauingenieurwesen, Geomatik der FRA-UAS. In dem in den Jahren 2013 und 2014 an der Frankfurt UAS durchgeführten LOEWE-Forschungsvorhaben Entwicklung einer semizentralen Anlage zur Behandlung von schadstoffhaltigen Niederschlagsabflüssen wurde eine semizentrale Behandlungsanlage für eine Anschlussgröße von m² entwickelt. Vorversuche im Labormaßstab wurden erfolgreich durchgeführt und abgeschlossen und belegten die Schwermetall- und Phosphorelimination. Im Rahmen der Fortführung des Projekts wurde die zweistufige Anlage Anfang 2015 von der Forschungsgruppe im Einzugsgebiet eines Abschnitts der Bundesautobahn A 485 bei Gießen aufgestellt. Die semizentrale, modular aufgebaute Anlage hat zwei KA Korrespondenz Abwasser, Abfall 2015 (62) Nr. 6

10 492 Spektrum Komponenten: In der ersten Stufe werden Feststoffe mithilfe eines Lamellenabscheiders (Firma Steinhardt), der eine hohe Sedimentationsleistung aufweist, zurückgehalten. Feststoffe sinken so besonders schnell und effektiv zu Boden und können von dort entfernt werden. In der sich anschließenden Filterstufe (Firma 3P) können gelöste Stoffe wie Schwermetalle oder Phosphor eliminiert werden. Das Konsortium des Forschungsprojekts besteht aus folgenden Partnern: Frankfurt University of Applied Sciences, Technische Hochschule Mittelhessen, Steinhardt Wassertechnik GmbH (Taunusstein), 3P Technik Filtersysteme GmbH (Donzdorf), Mittelhessische Wasserbetriebe (Gießen) sowie Deutsches Institut für Bautechnik (Berlin). Wärme aus Abwasser bundesweit größtes Projekt in Oldenburg A Am Alten Stadthafen in Oldenburg entsteht ein neues Wohnviertel. Dort soll künftig die Abwasserwärme für die Beheizung von rund Quadratmetern Wohnfläche genutzt werden. Es wird das bundesweit größte Projekt dieser Art. Seit 2010 arbeitet der Fachdienst Umweltmanagement der Stadt Oldenburg zusammen mit dem Oldenburgisch-Ostfriesischen Wasserverband (OOWV) und dem Institut für Rohrleitungsbau (iro) der Jadehochschule an dem Ziel, Abwasserwärmepotenziale in der Stadt Oldenburg ausfindig zu machen und Projekte konkret umzusetzen. Mittels Wärmepumpentechnologie wird das Kanalnetz des OOWV als Wärmequelle für die Gebäude genutzt. Hierfür steht Oldenburgs durchflussstärkster Mischwasserkanal mit einem Durchmesser von 1,50 Meter zur Verfügung. Für die Wärmeversorgung der insgesamt rund Quadratmeter Wohnfläche sind ein Abwasserwärmetauscher von rund 200 Metern und eine Gesamtinvestition von etwa Euro geplant. Die Abwasserwärmenutzung am Alten Stadthafen ist nicht das einzige Projekt dieser Art in Oldenburg. Im Bauprojekt Wechloyer Tor an der Ammerländer Heerstraße wird die Abwasserwärme zukünftig rund 100 Wohneinheiten beheizen. A Neues Inline-Messsystem für Biogasanlagen: über den Säuregehalt Störungen schneller erkennen Das Kurt-Schwabe-Institut für Mess- und Sensortechnik (KSI, Waldheim in Sachsen) und das Institut für Agrar- und Stadtökologische Projekte der Humboldt-Universität (IASP) legten in einem Forschungsprojekt den Grundstein für ein Inline-Messsystem für Biogasanlagen, das Essig-, Propion- und Buttersäure direkt in der Anlage erfasst. Die Forscher zeigten auch, dass die Essigsäurekonzentration Prozessinstabilitäten deutlich eher und intensiver anzeigt als der ph-wert. Das Projekt wurde vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft über dessen Projektträger, die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V. (FNR) gefördert. Eine kontinuierliche Überwachung der Konzentrationen organischer Säuren direkt in der Biogasanlage ist derzeit nicht Stand der Technik. Stattdessen müssen Proben entnommen und im Labor analysiert werden eine schnelle Reaktion auf Prozessstörungen, die durch hohe Säuregehalte angezeigt werden, ist so nicht möglich. Das Messsystem beruht auf dem Prinzip der membranfreien Gasextraktion gelöster und flüchtiger Komponenten mit anschließender chromatographischer Auftrennung der einzelnen Bestandteile. Diese werden in einem nachgeschalteten Flammenionisations-Detektor analysiert. Die beiden Abschlussberichte (Förderkennzeichen und ) stehen im Internet zum Download bereit: projekte/suche webcode/ _001 Stromerzeugung in Thüringer Kläranlagen leicht angestiegen A Das auf Thüringer Kläranlagen entstehende Klärgas wird bisher nur in 14 von circa 600 Anlagen energetisch genutzt. Wie das Thüringer Landesamt für Statistik mitteilt, wurden 2014 bei der Klärschlammbehandlung in Thüringen 12,5 Millionen Kubikmeter Rohgas gewonnen. Nahezu die gesamte Menge des zum Klärgas aufbereiteten Rohgases wurde in Stromerzeugungsanlagen sowie zu reinen Heiz- und/oder Antriebszwecken genutzt. Allein zur Stromerzeugung wurden 11,3 Millionen Kubikmeter Gas verbraucht. Mit dieser Menge konnten Megawattstunden Strom erzeugt werden, die fast ausschließlich zur Deckung des betrieblichen Strombedarfs genutzt werden. Gegenüber der Kläranlagenbefragung von vor zehn Jahren wurden 52,2 Prozent mehr Strom erzeugt. Rein rechnerisch könnten mit der im Jahr 2014 erzeugten Menge ca Haushalte in Thüringen ein Jahr lang mit Strom versorgt werden. A Sauerstoffnot im Grundwasser durch Enteisungsmittel Auf Flughäfen verwendete Enteisungsmittel können sich negativ auf das Grundwasser auswirken. Dies belegt eine aktuelle Studie der Universität Jena. Auf vielen Flughäfen ist es gängige Praxis, entlang der Rollbahnen jeden Winter erhebliche Mengen von Enteisungsmitteln im Boden zu versickern, um die natürlichen Selbstreinigungskräfte des Bodens zu nutzen. Chemikalien wie Propylenglykol und Kaliumformiat werden dort zwar von lebenden Mikroorganismen abgebaut, zumindest kurzfristig wird damit auch deren Eintrag ins Grundwasser verhindert. Die starke Belastung mit diesen Substanzen führt laut den Wissenschaftlern aber dazu, dass der Sauerstoffgehalt des Bodenwassers und des Grundwassers dramatisch sinkt. Der Grund: Um die Schadstoffe abzubauen, nutzen die Mikroben Sauerstoff. Je mehr dieser Substanzen sie verstoffwechseln müssen, umso mehr Sauerstoff verbrauchen sie dabei. Damit einhergehend erfolgt eine Auflösung von Eisen- und Manganoxiden, welche als Kittsubstanzen die Struktur des Bodens stabilisieren. Für seine Untersuchungen hat das Jenaer Forscherteam den Boden rund um den Flughafen der norwegischen Hauptstadt Oslo analysiert. Hier werden in jedem Winter durchschnittlich 1000 bis 1500 Tonnen Enteisungsmittel verbraucht. Der Flughafen steht dabei direkt auf dem größten oberflächennahen Grundwasserleiter Norwegens, dem Romerike-Aquifer. Die Geowissenschaftler haben Bodenkerne in der Nähe der Rollbahn des Flughafens genommen und diese an einem Feldstandort in der Nähe des Flug- KA Korrespondenz Abwasser, Abfall 2015 (62) Nr. 6

11 Spektrum 493 hafens untersucht. Dazu haben die Wissenschaftler die Bodenkerne mit enteisungsmittelhaltigem Wasser beladen und so eine Schneeschmelze simuliert. Das nach der Passage durch die Bodenkerne aufgefangene Sickerwasser wurde eingehend auf Rückstände von Enteisungsmitteln und den Sauerstoffgehalt untersucht sowie weitere Parameter bestimmt. Die Ergebnisse zeigen aber nicht nur die Sauerstoffprobleme, sondern auch Lösungsmöglichkeiten auf. Neben der Einrichtung gesonderter Areale, in denen Schmelzwasser kontrolliert versickern kann, schlagen die Wissenschaftler auch den gezielten Einsatz von Bakterien, die sich auf den Abbau dieser Chemikalien spezialisiert haben, im Boden vor. Die Ergebnisse der Studie haben die Wissenschaftler veröffentlicht in Environmental Science and Pollution Research 2015, 22 (4), , DOI /s webcode/ _004 TU Berlin vernetzt Wasserforschung mit Nordic Water Network A Der Deutsche Akademische Austauschdienst fördert den Aufbau des Netzwerks Nordic Water Network in den nächsten drei Jahren mit rund Euro. Mit dem Nordic Water Network sollen vor allem internationale Forschungsprojekte vorangebracht werden, die an Lösungen zur Bewältigung der Folgen des Klimawandels und Verbesserung von Wasserund Abwasserinfrastrukturen arbeiten. Darüber hinaus ermöglicht dieses Netzwerk neue Ansätze in der gemeinsamen Lehre, die eine interdisziplinäre Qualifizierung der Studierenden im Themenbereich Wasser in voller Breite anbietet. Ein weiterer Kernbereich des Netzwerks liege in der Akkreditierung von Nachwuchswissenschaftlern, teilte die TU Berlin Ende Februar mit, die mit dem Fachgebiet Fluid systemdynamik in dem Netzwerk vertreten ist. In den nächsten Jahren ist eine Verbreiterung des Netzwerks im skandinavischen und baltischen Raum geplant. So sollen die DTU (Dänemark), die KTH (Stockholm), Chalmers (Göteborg) sowie Industriepartner einbezogen werden. Zudem ist die Einbindung von Hochschulen in Estland und Finnland beabsichtigt. A Graduiertenkolleg zum urbanen Wasserkreislauf Städtische Wasserkreisläufe mit ihren natürlichen und technischen Grenzzonen, wie zum Beispiel der Uferfiltration, stehen im Fokus des neuen Graduiertenkollegs Urban Water Interfaces. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft richtet das Graduiertenkolleg an der TU Berlin und dem IGB Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei ein. Das Kolleg soll im Juli 2015 die Arbeit aufnehmen. Angelegt ist es vorerst auf 4,5 Jahre, die Fördersumme beträgt 4,8 Millionen Euro. A Gewinnung Seltener Erden aus industriellem Abwasser Das bayerische Umweltministerium fördert im Rahmen des Projektverbunds ForCycle Rohstoffwende Bayern ein Forschungsprojekt zur Gewinnung Seltener Erden aus industriellem Abwasser. Das Vorhaben wird von der Universität Erlangen-Nürnberg in Zusammenarbeit mit der TU München durchgeführt. Dabei kommen speziell gezüchtete Algen zum Einsatz. Seltene Erden werden insbesondere für die Herstellung von Handys, Computerchips und Photovoltaikanlagen benötigt. Ebenfalls im Projektverbund ForCycle wird eine Gesamtlösung zur effektiven Rückgewinnung von Buntmetallen aus Industrieabwässern entwickelt. Diese Arbeiten laufen an der Ludwigs-Maximilians-Universität München. Der Projektverbund ForCycle wurde vom bayerischen Umweltministerium im Januar 2014 ins Leben gerufen. EU-Kommission verklagt Frankreich wegen unsachgemäßer Abwasserbehandlung A Die Europäische Kommission verklagt Frankreich vor dem Gerichtshof der Europäischen Union, weil der Mitgliedstaat die EU-Rechtsvorschriften über die Behandlung von kommunalem Abwasser nicht einhält. Es werden 17 Gemeinden genannt, in denen die Abwasserbehandlung nicht den EU-Standards entspreche. Im Jahr 2009 wurde Frankreich erstmals wegen dieses besonderen Falls verwarnt, der Gebiete mit einem Einwohnerwert zwischen 2000 und betrifft. A EU-Kommission verklagt Spanien wegen Verletzung der Kommunalabwasserrichtlinie Die EU-Kommission hat gegen Spanien Klage beim Europäischen Gerichtshof (EuGH) wegen des Verstoßes gegen die Kommunalabwasserrichtlinie eingereicht. Nach Ansicht der Kommission ist in Spanien immer noch in zahlreichen Gebieten mit mehr als Einwohnerwerten die Abwasserentsorgung nicht den Vorschriften der Richtlinie entsprechend organisiert. Bereits 2003 hatte die Kommission diesbezüglich gegenüber Spanien eine erste Verwarnung ausgesprochen. Obwohl einige Probleme seitdem gelöst wurden, hat die Kommission aufgrund des schleppenden Fortgangs nun beschlossen, den Fall vor den Gerichtshof der Europäischen Union zu bringen. Aus den Berichten der spanischen Behörden geht laut der Kommission hervor, dass in Ballungsräumen wie Berga, Figueres, El Terri (Banyoles) (alle in Katalonien) sowie in Pontevedra- Marín-Poio-Bueu in Galicien noch immer keine ordnungsgemäße Behandlung erfolgt. Für einige weitere Gebiete (BoBollullos Par del Condado, Andalusien sowie Abrera und Capellades, beide in Katalonien) seien die übermittelten Daten entweder unvollständig oder ließen eine Nichteinhaltung der entsprechenden Normen erkennen, heißt es in einer Mitteilung der EU-Kommission weiter. A Sachsen Wasser wird selbstständig Sachsen Wasser wechselt im Rahmen eines Management Buy Out in die Eigenständigkeit. Das auf die internationale wasserwirtschaftliche Beratung spezialisierte Consultingunternehmen sei vom bisherigen Geschäftsführer Jürgen Wummel zu 100 Prozent übernommen worden, teilte die bisherige Muttergesellschaft, die KWL Kommunale Wasserwerke Leipzig, Mitte Februar mit. Der Schritt in die Eigenständigkeit erfolgte laut KWL in beiderseitigem Einvernehmen. KWL wolle sich auf ihr Kernthema, die regionale Wasserversorgung und Abwasserbehandlung konzentrieren. Sachsen Wasser agiere hingegen international, so KWL. Eine technische und personalwirtschaftliche Unterstützung von Sachsen Wasser seitens KWL ist aber weiterhin vorgesehen. A KA Korrespondenz Abwasser, Abfall 2015 (62) Nr. 6

12 494 DWA-Publikationen Arbeitsblatt DWA-A 781 (Entwurf) Merkblatt DWA- M (Entwurf) Merkblatt DWA-M 517 (Entwurf) Merkblatt DWA-M 522 Titel NEU! Technische Regel wassergefährdender Stoffe (TRwS) Tankstellen für Kraftfahrzeuge Juni 2015, 51 Seiten, DIN A4, ISBN NEU! Dichtungssysteme im Wasserbau Teil 2: Flächenhafte Bauwerksdichtungen Juni 2015, 72 Seiten, DIN A4, ISBN NEU! Erfassung der physikalisch-chemischen Wasserbeschaffenheit von Fließgewässern Strategien, Konzeptionen, Umsetzung Juni 2015, 50 Seiten, DIN A4, ISBN NEU! Kleine Talsperren und kleine Hochwasserrückhaltebecken Mai 2015, 66 Seiten, DIN A4, ISBN Broschüre NEU! Im Klartext Lebendige Bäche und Flüsse 1. Auflage 2015, 14 Seiten, cm Broschüre NEU! Im Klartext Schadstoffspuren im Wasserkreislauf 1. Auflage 2015, 19 Seiten, cm Broschüre NEU! klipp und klar Lebendige Bäche und Flüsse 1. Auflage 2015, 24 Seiten, cm Für Kinder von acht bis zwölf Jahren NEU! Branchenbild der deutschen Wasserwirtschaft , 84 Seiten, DIN A4, farbig, Klebebindung, ISBN Gemeinsam herausgegeben von ATT, BDEW, DBVW, DVGW, DWA, VKU Fachbuch NEU! Rehabilitation von Rohrleitungen Sanierung und Erneuerung von Ver- und Entsorgungsnetzen Weiterbildendes Studium Wasser und Umwelt, Bauhaus-Universität Weimar 3. Auflage 2015, 406 Seiten, broschiert, DIN A4, ISBN , Universitätsverlag Weimar Preise inkl. MwSt. zzgl. Versandkosten. Preisänderungen und Irrtümer vorbehalten. *) Fördernde DWA-Mitglieder erhalten 20 % Rabatt. **) Preis für fördernde DWA-Mitglieder Das DWA-Regelwerk und die DWA-Themen sind preisgleich als E-Book im PDF-Format erhältlich. Fachliteratur online bestellen oder per Download unter Ihr direkter Kontakt zum Kundenzentrum Tel.: Fax: Euro 62,00 *) 72,00 *) 62,00 *) 86,50 *) 1,50 1,50 1,50 31,89 24,90 **) 45,80 Zahlungsweise: gegen Rechnung mit Mastercard Visacard Antwort Fax: Ich bestelle das/die oben angekreuzte/n Produkt/e. Kartennummer Datum/Unterschrift gültig bis Firma/Behörde Ansprechpartner Straße Auftragsannahme: / Infostelle: / PLZ/Ort DWA Kundenzentrum Theodor-Heuss-Allee D Hennef Telefon/Fax/ DWA-Mitgliedsnummer Nein, ich möchte künftig keine weiteren Informationen per erhalten. Datum/Unterschrift Preise inkl. MwSt. zzgl. Versandkosten; Preisänderungen und Irrtümer vorbehalten KA Korrespondenz Abwasser, Abfall 2015 (62) Nr. 6

13 Kurse Seminare Tagungen 495 Termin Thema Ort September /2.9. Kanalwärter-Aufbaukurs (16ES003/15) Wuppertal Workshop Wartung von Kleinkläranlagen (15KA082/15) Neubrandenburg Wirtschaftlichkeitsberechnungen nach DWA/LAWA-Standard: Kassel KVR-Leitlinien 2012 (10WI030/15) Linerstatik nach Arbeitsblatt DWA-A inkl. Arbeitsblatt (10ES041/15-1) Münster Seminar zur Kanalinspektion für Inspekteure: Gefährdungsbeurteilung und Kerpen Erstellung von Betriebsanweisungen zur Kanalinspektion (10ES134/15-2) 17./18.9. Aus der Praxis für die Praxis, Teil 1: Abwasserbehandlung (10KA080/15-2) Freising Hochwasserangepasstes Planen und Bauen (10HW208/15-2) Köln 21./22.9. DWA-Bundestagung 2015 (10BT001/15) Berlin Geprüfte Kanalfachkraft, Modul 1 (10ES190/15) Nürnberg DWA-PraxisTage Schlauchlining bei Saertex multicom GmbH (10ES863/15-4) Saerbeck 22./23.9. Organisation und Betriebswirtschaft für Abwassermeister (11KA202/15) Stuttgart 23./24.9. Fachkundelehrgang Ölspurbeseitigung (10IG039/15-2) Koblenz Linerstatik nach Arbeitsblatt DWA-A inkl. Arbeitsblatt (10ES041/15-2) Berlin DWA-PraxisTage Innenmanschetten bei Uhrig GmbH (10ES862/15-2) Geisingen Baustellenverordnung für Baustellenleiter und Bauverantwortliche Ratingen (10AG106/15) Dichtungssysteme im Wasserbau (10WW813/15) Siegburg Sachkundekurs Durchführung der Zustands- und Funktionsprüfung von Dresden privaten Abwasserleitungen (Einsteigerkurs) 2015 (17ES176/15) ZKS-Berater Zertifizierter Kanal-Sanierungs-Berater (10ES260/15-3) Kerpen 29./30.9. DWA-Planer-Kurs Einbau und Sanierung von Schachtabdeckungen Kerpen (10ES221/15) 29./30.9. Kanalinspektions-Aufbaukurs Umstieg auf die Europa-Norm EN /DWA-M (10ES140/15-1) Kassel Besuchen Sie die EnergieTage am 8. und 9. September 2015 in Wuppertal. Bildungshotline: Bitte kreuzen Sie bei Interesse an einer oder mehreren Veranstaltungen das entsprechende Kästchen an und senden diese Seite per Post oder Fax an die DWA. Sie bekommen dann unverbindlich weiteres Informa tionsmaterial zugesandt. Antwort Fax: Teilnehmer, Vor- und Zuname, Titel Firma/Behörde Straße PLZ/Ort DWA Bildung / Intern. Zusammenarbeit Theodor-Heuss-Allee Hennef Telefon/Fax/ Ja, ich willige ein, weitere Unterlagen der DWA zum Zwecke der Information zu erhalten. Nein, ich möchte künftig keine weiteren Informationen per erhalten. DWA-Mitgliedsnummer Datum/Unterschrift KA Korrespondenz Abwasser, Abfall 2015 (62) Nr. 6

14 496 Berichte Chemische Industrie: Großes Innovationspotenzial für eine integrierte und nachhaltige Wasserwirtschaft Christina Jungfer (Frankfurt a. M.) Steigender Wasserbedarf sowie die Übernutzung und Verschmutzung von Wasser sind ein aktuelles Thema. Die Notwendigkeit einer nachhaltigen und integrierten Wasserwirtschaft für Kommunen, Landwirtschaft und Industrie liegt auf der Hand. Die chemische Industrie bietet ein hohes Potenzial zur Steigerung der Öko-Effizienz. Lösungskonzepte zeigt das im Rahmen des 7. Forschungsrahmenprogramm der EU (FP7) geförderte Projekt Ökonomisch und ökologisch effizientes Wassermanagement in der europäischen chemischen Industrie, kurz E4Water. Das Projekt fokussiert drängende Fragen der Prozessindustrie bei der Beseitigung von Engpässen und Hürden für ein integriertes und energieeffizientes Wassermanagement. Nicht nur die chemische Industrie, auch andere Industriesektoren sollen davon profitieren. Wasser ist eine knappe Ressource und ein kritischer Faktor für die Entwicklung von Gesellschaft und Wirtschaft. Urbanisierung und landwirtschaftliche Produktion nehmen zu; dazu kommen die steigende Nachfrage nach Biomasse als Rohstoff sowie die Notwendigkeit, Biodiversität und das natürliche Ökosystem zu schützen. All das bringt hohe Anforderungen an das Wassermanagement mit sich. Megatrends wie Konsum- und Bevölkerungswachstum, die Ressourcenverknappung, der Klimawandel und die zunehmende Bedeutung des Umweltschutzes machen Wasser zu einem immer wertvolleren Gut [1]. Jedoch muss weiterhin gewährleistet werden, dass sowohl die Bevölkerung mit Trinkwasser wie auch die Wirtschaft mit Prozesswasser und die Landwirtschaft mit Bewässerungswasser in ausreichendem Maß versorgt werden. Die chemische Industrie bietet ein sehr hohes Potenzial zur Steigerung der ökologischen und ökonomischen Effizienz im industriellen Wassermanagement. Sie benötigt große Mengen an Wasser für ihre Produktion, sei es zur Verarbeitung, zum Waschen, Verdünnen, Heizen, Kühlen, zum Transport oder als Ausgangsstoff. Somit ist Wasser ein wesentlicher Bestandteil der Produktionsprozesse und in vielen Fällen ein Teil des Endprodukts. Die chemische Industrie ist aber nicht nur ein bedeutender Wasserverbraucher, sondern bietet mit innovativen Produkten, Technologien und Dienstleistungen auch wichtige Lösungen an, die nachhaltiges Wassermanagement möglich machen. Durch die enge Verzahnung der Produktion mit der Wassertechnik sind integrative Technologien und Managementsysteme notwendig. Ziel ist eine Steigerung der industriellen Produktion, die entkoppelt ist von der verwendeten Wassermenge, von natürlichen Ressourcen und Energie. E4Water: Lösungsansätze von der Industrie für die Industrie Abb. 1: Das E4Water-Konzept folgt einem integrierten, multi-disziplinären und ganzheitlichen Ansatz. Die gestrichelten Linien zeigen die Schwerpunkte die Fallstudien 1 bis 6 (CS case study). Die Dicke der Pfeile ist der Indikator für die Wassermenge. Das EU-Projekt E4Water ist im 7. Forschungsrahmenprogramm angesiedelt und startete im Mai 2012 mit einer Laufzeit von vier Jahren. Wichtigstes Ziel von E4Water ist die Entwicklung, Erprobung und Validierung integrierter Ansätze, Methoden und Verfahren für einen effizienten und nachhaltigen Umgang mit Wasser in der chemischen Industrie. Von den Ergebnissen profitiert nicht nur die chemische Industrie. Das Projekt liefert auch Ideen für andere Industriezweige. Die Innovation in E4Water sind (1) Transfer von Technologien in neue Anwendungsfelder, (2) Entwicklung von neuen Technologiekombinationen, bestehend aus Vorbehandlungsschritten und Reinigungstechnologien, und (3) Erprobung und Anwendung von neuen Materialien, Modulen und Technologiekonzepten. Das E4Water-Projekt ist darauf bedacht, umfassend, übergreifend und ganzheitlich auf Herausforderungen in der chemischen Industrie hinsichtlich eines integrierten Wassermanagements einzugehen. Das zeigt zum einen die Vielschichtigkeit des Konsortiums (davon 40 % Industriebeteiligung), zum anderen die Auswahl der sechs Fallstudien. Dazu kommt die Einbeziehung von übergreifenden Tools wie Prozessoptimierung durch Modellierung, Ökobilanzierung durch LCA (Life Cycle Assessment, Lebenszyklusanalyse) und Beachtung von regulatorischen Richtlinien. E4Water vereint in seinem Konsortium große Chemieunternehmen, führende europäische Wassertechnologieunternehmen, innovative Forschungs- und Technologieentwicklungszentren und KA Korrespondenz Abwasser, Abfall 2015 (62) Nr. 6

15 Berichte 497 Universitäten aus insgesamt neun europäischen Ländern. Die 19 Partner sind in den großen Technologieplattformen WssTP (Water Supply and Sanitation Platform) und SusChem (European Technology Platform for Sustainable Chemistry) involviert und kooperieren mit den Wasserbehörden. Das Konzept von E4Water ist in Abbildung 1 dargestellt. In insgesamt sechs industriellen Fallstudien (Abbildung 1, CS1 CS6) soll Wasser eingespart, weniger Abwasser erzeugt und weniger Energie verbraucht werden; gleichzeitig soll die Wirtschaftlichkeit steigen. Die Schwerpunkte der jeweiligen Fallstudien sind durch die gestrichelten Linien gekennzeichnet. Um die Allgemeingültigkeit und umfassende Bedeutung des E4Water-Konzepts aufzuzeigen, wurden für die Fallstudien Industriestandorte ausgewählt, die eine große Vielfalt entlang der Wertschöpfungskette abdecken. Die Fallstudien stellen prototypische Beispiele dar, die allgemeine Herausforderungen des chemischen Industriesektors aufzeigen. Tabelle 1 gibt einen Überblick über die E4Water-Fallstudien. Ziel der Fallstudien ist es, Schnittstellen bei Wasserkreisläufen zu erzeugen und Synergien und Symbiosen zu identifizieren, sowohl in der Industrie als auch in Hinblick auf das urbane und landwirtschaftliche Wassermanagement (Abbildung 1). Im Vordergrund stehen die Entwicklung und Erprobung innovativer Materialien, Prozesstechnologien und synergistischer Kombinationen von Technologien und Tools für ein integriertes Wassermanagement. Die Wiederverwendung ( Re-use ) und das Recycling von Wasser mit industrieller Relevanz soll verbessert werden. Weitere wichtige Abb. 2: Mit Wasserknappheit hat die chemische Industrie in verschiedenen Regionen Europas zu kämpfen, sei es mit qualitativer Wasserknappheit wie in der Küstenregion in Holland (links) oder mit einer saisonal quantitativen Wasserknappheit wie in Spanien (rechts). Themen in E4Water sind die Erschließung von anorganisch und organisch konzentrierten Strömen und die Wertstoffrückgewinnung. Übergreifende Tools unterstützen die Arbeit. Durch eine politische Rahmenanalyse wird die Einhaltung späterer regulatorischer Richtlinien sichergestellt. Zur stärkeren Einbindung von ökoeffizientem Wassermanagement in der chemischen Industrie wird zum einen ein neues Software-Modul zur Modellierung des integrierten Wassermanagements entwickelt und getestet. Zum anderen wird die ökologische und ökonomische Effizienz der Technologien mittels LCA-Methoden evaluiert, die im Speziellen den Verbrauch von Wasser, Energie, die anfallenden Kosten und die Umweltrisiken betrachten. Die Kombination von Modellierung und LCA bildet ein starkes Tool zur Optimierung des Wassermanagements. E4Water-Fallstudien: Ergebnisse als Lösungskonzepte Für moderat anorganisch belastete Wässer mit variierenden Strömen wurde ein Mild Desalination -Konzept entwickelt, bei dem bestehende Technologien (Vorbehandlung und Entsalzung) kombiniert und in einem neuen Anwendungsbereich eingesetzt werden. Alternative Wasserressourcen aus einer küstennahen Region können so für den industriellen Gebrauch genutzt werden. Für Wässer mit hohen anorganischen Belastungen wurde ein Industrial Experimental Garden entwickelt. Neue Technologien wurden hier mit gängigen Technologien kombiniert und getestet. Zur Ermöglichung von Synergieeffekten mit benachbarten Industrien wurde ein Modul entwickelt, das mobil ist und somit an verschiedenen Orten zum Einsatz kommen kann ( plant-on-truck ). Das Ziel ist ein Wassermanagement-Konzept mit fast vollständig geschlossenen Wasserkreisläufen und somit nahezu keiner Abgabe von Salz oder Flüssigkeit. Für Wässer mit hoher organischer Belastung wurden verschiedene Konzepte erarbeitet. Bei Standorten mit quantitativer Wasserknappheit muss eine kontinuierliche Prozessführung sichergestellt werden, zum Beispiel durch Kreislauf- Regelungen auf Kläranlagen - Konzepte - Software - Ausrüstung - Nitrifikation Denitrifikation Phosphorelimination Schlammbehandlung Energiemanagement Sonderanwendungen AQUADATA Abwassertechnik GmbH Friedrich-Seele-Straße 1b Braunschweig Tel.: +49 (0) 5 31 / Fax: +49 (0) 5 31 / info@aquadata.de Internet: Wir sind Spezialisten bei den individuellen Lösungen der Trenn- und Pumpentechnik für den Bereich Kläranlagen und Abwasser. KA Korrespondenz Abwasser, Abfall 2015 (62) Nr. 6

16 498 Berichte Fallstudie Situation/ (CS) Herausforderung CS1 > Qualitative Küstenregion, Wasserknappheit Holland > erhöhter Salzgehalt in den Grundwässern CS2 Küstenregion, Belgien CS3 Küstenregion, Spanien CS4 Tschechien, Frankreich CS5 Küstenregion, Frankreich CS6 industrielle Symbiose, Dänemark > Qualitative Wasserknappheit > hohe Auflagen für die Abgabe von Wasser > Quanitative Wasserknappheit > Emissionssteuer > Wasserknappheit > hohe gesetzliche Vorgaben > regulatorische Vorgaben > Qualitative Wasserknappheit durch erhöhten Salzgehalt der Grundwässer > Direkte Schnittstellen/Synergien für Wasserkreisläufe zwischen Prozessindustrien in einer Industrielle Symbiose Tabelle 1: Übersicht der E4Water-Fallstudien Ziel Wasser Lösungskonzept > Verringerung der Frischwasseraufnahme durch Nutzung alternativer Wasserressourcen aus der Region (integriertes Wassermanagement) > Sammeln und Entsalzen von verschiedenen Wasserströmen zu geringen Kosten > Wassermanagementkonzept für stark anorganisch belastete Wasser > Synergieeffekte mit benachbarten Industrien > nahezu keine Abgabe von Salz und Flüssigkeit (Low/zero waste/liquid discharge) Kreislaufschließung zur Verringerung des Frischwasserbedarfs, der Aufrechterhaltung der Produktion und der Erhöhung der Anlagenkapazität Kreislaufschließung direkt im Prozess zur Reduzierung des Wasserverbrauchs, zur Kostenreduzierung und zur Schonung der Ressourcen. Konzentratbehandlung. Technologie-Kombinationen für die Reduzierung der Frischwasseraufnahme/ des Wasserverbrauchs für Prozesse wie z.b. Kühlung etc. > Innovatives Symbiotisches Behandlungskonzept für hoch organisch belastete Abwasserströme aus industriellen Fermentationsprozessen > Entfernung von Nährstoffen und gleichzeitige Wertschöpfung > geringe anorganische Belastung > variierende Strömung > hohe anorganische Belastung > variierende Ströme > komplexe organische Belastung > hoher Durchfluss > hohe organische Belastung > niedriger Durchfluss > organische und anorganische Belastung > sehr hoher Durchfluss > hohe organische Belastung Technologie-Kombination: Mild desalination Konzept Industrial Experimental Garden : dauerhafte, modulare Demonstrationsanlage im Industriemaßstab für die Wiederverwendung von Wasser/Abwasser und für das Testen von neuen Technologien und Materialien Technologiekombination mit innovativen Membrantechnologien Technologie-Kombination bestehend aus Abwasserbehandlung und Pasteurisations-/Steilisationsprozessen Intergriertes Wassermanagementsystem anhand von verschiedenen Technologiekombinationen an einem Petrochemischen Standort Bioextraktionstechnologie- Konzept via Photobioreaktor schließung und Verringerung des Frischwasserverbrauchs. Für organisch belastete Wässer einer PVC-Produktion wurden hierzu Konzepte für Abfolgen von Aufbereitungstechnologien entwickelt, die für eine Vielzahl von industriellen Polymerisationsprozessen eingesetzt werden können. Membran-Bioreaktoren (MBR) kommen zum Einsatz in Kombination mit Technologien zur Vorbehandlung und abschließender Entsalzung. Verschiedene, teilweise neuartige Membranen wurden bereits getestet und optimiert, mit denen die erwartete Wasserqualität erreicht werden konnte. Um eine Wasserkreislaufschließung direkt im Prozess zu erreichen, wurden für hoch organisch belastete Wässer mit geringen Strömen verschiedene Segregations- und Separationstechnologien mit traditionellen Abwasserreinigungstechnologien und biozid wirkenden Technologien kombiniert. Des Weiteren wurden Mikroalgen für die Reinigung von stark organisch belasteten Abwässern aus Fermentationsprozessen und die Produktion von Biomasse eingesetzt und im Großmaßstab getestet. Hier kommen Photobioreaktoren zum Einsatz. Für einen petrochemischen Industriestandort mit hohem Frischwasserverbrauch und sowohl organisch als auch anorganisch belasteten Abwässern wurden verschiedene Technologiekombinationen für eine Optimierung des Abwassermanagement entwickelt. Im Fokus stehen hier Methoden für die Weiterbehandlung von Konzentraten. Die Ergebnisse wurden in enger Kooperation von Entwicklern und Anbietern von Wasseraufbereitungstechnologien und der verarbeiteten Industrie erarbeitet. Es wird deutlich, dass individuelle Lösungen für die Optimierung eines integrierten KA Korrespondenz Abwasser, Abfall 2015 (62) Nr. 6

17 Berichte 499 Wassermanagements notwendig sind. Vor allem in Regionen mit Wasserknappheit (quantitative/qualitative; Abbildung 2) verbessern individuelle Lösungen die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen. Am Ende des Projekts bietet E4Water eine Toolbox mit technischen Lösungsansätzen und -konzepten an, die die europäische chemischen Industrie, aber auch andere europäische Industriesektoren unterstützen sollen hinsichtlich der Herangehensweise und Lösungsfindung für ein integriertes Wassermanagement. Die Lösungsansätze sollen helfen, die Steigerung der industriellen Produktion abzukoppeln vom Wasserverbrauch, dem Verbrauch natürlicher Ressourcen und vom Energieverbrauch. Die Ergebnisse in E4Water stärken sowohl die Führungsrolle der europäischen Wassertechnologiebranche als auch die der europäischen Prozessindustrie im globalen Wettbewerb. Wiederverwendung von Wasser und die Wasserkreislaufführung müssen im Fokus stehen. Hierfür müssen Verfahren zur Wasseraufbereitung weiterentwickelt werden und diese auch an Produktionsprozesse angepasst bzw. in diese integriert werden. Ziel ist eine stärkere Verbindung der Produktionsprozesse mit der Wasseraufbereitung. Innovative Technologien sind notwendig im Umgang (Management, Behandlung und Verwertung) mit Konzentraten. Dies ist eine große Herausforderung für die Industrie. Konzentrate entstehen vor allem bei der Schließung des Wasserkreislaufs. für die Senkung des Kühlwasserbedarfs, für die Weiterentwicklung von energieeffizienten Technologien und Lösungen, für die Roh- und Wertstoffrückgewinnung. E4Water wird im 7. Forschungsrahmenprogramm von der europäischen Kommission gefördert. Die DECHEMA koordiniert das Projekt. Aktuelle Informationen: Literatur [1] Trends und Perspektiven in der industriellen Wassertechnik, ProcessNet-Fachgruppe Produktionsintegrierte Wasser- und Abwassertechnik, 2014 Autorin Dr. Christina Jungfer DECHEMA Theodor-Heuss-Allee Frankfurt am Main A Herausforderungen für die Zukunft Aus den Ergebnissen in E4Water eröffnen sich weitere Handlungsfelder. Einige Punkte sind im Folgenden zusammengefasst. Innovative Technologien und Technologiekombinationen aus E4Water müssen zum industriellen Einsatz gebracht werden ( full-scale application ). Generell ist ein vermehrter Einsatz von Pilotund Demonstrationsanlagen notwendig, um Innovationen zu testen und um mehr Kenntnisse und Erfahrungen über verschiedene Abwasserströme zu sammeln. Auch die Unterstützung des Markteintritts von Innovationen (zum Beispiel durch ETV Environmental Technology Verification) muss gefördert werden. Für ein integriertes und effizientes Wassermanagement muss eine Online- Prozessüberwachung gefördert und entwickelt werden. Automatisierte Prozesskontrollen und dynamische Prozessleistungen bezogen auf den Bedarf, inkluvise Simulation und Modellierung, sollten in Betracht gezogen werden. Eine Verknüpfung von Wasserreinigung, Management und Wasserqualität mit den Produktionsprozessen (fit-for-use) ist erstrebenswert. Geringe bzw. keine Frischwasseraufnahme und die stärkere Einbeziehung bestehender Wasserressourcen sollen angestrebt werden, um die Abhängigkeit der Produktion von Frischwasser zu verringern. Schmelzerstraße Unna Tel.: Fax: info@harvestore.de Kompetenter Behälterbau für... kommunale und industrielle Kläranlagen. geschraubte Systembehälter in hochwertigen Werkstoffen. Anwendung vom offenen Schlammstapelbehälter über Faulbehälter bis zum Niederdruckgasspeicher. seit 50 Jahren Know-how. KA Korrespondenz Abwasser, Abfall 2015 (62) Nr. 6

18 500 Berichte Eindrucksvoller Auftakt der IFAT Eurasia in Ankara Die Premiere der IFAT Eurasia, die vom 16. bis 18. April 2015 auf dem Ge lände des Congresium International Convention & Exhibition Centres in Ankara stattfand, hat mit Besuchern einen erfolgreichen Abschluss gefeiert. Insgesamt nahmen 243 Aussteller aus 19 Ländern an der neuen Umwelttechnologiemesse für den eurasischen Markt teil. Die positive Resonanz der Branche bestätigt die Erwartungen der Organisatoren, die die IFAT Eurasia als die neue, führende Geschäftsplattform für Umwelttechnologien in einem aufstrebenden Markt sehen. Ribbon Cutting offizielle Eröffnung der IFAT Eurasia Die Erstveranstaltung zeigt auch, so die Messe München, dass mit dem Messestandort Ankara, dem Regierungszentrum der Türkei, die richtige Wahl getroffen wurde. Zahlreiche nationale sowie internationale Delegationen aus vielen angrenzenden Staaten haben die IFAT Eurasia besucht und unterstreichen damit die hohe Bedeutung der Veranstaltung für die Türkei und den eurasischen Raum. Unter anderem kamen Delegationen aus Griechenland, Iran, Israel, Kasachstan, Kirgisien, Litauen, Rumänien, der Russischen Föderation und Tunesien zum Teil mit hochrangiger Besetzung durch Minister, Oberbürgermeister und Bürgermeister. Viele Aussteller betonten besonders die konkreten Nachfragen und die Internationalität der Besucher. Die Messe diente als Forum für neue Geschäftskontakte, Verkaufsgespräche und viele erfolgreiche Verkaufsgespräche. Das Rahmenprogramm der IFAT Eurasia, an dem auch die DWA beteiligt war, mit seinen zahlreichen Konferenzen, Vorträgen und Podiumsdiskussionen erlebte ebenfalls einen guten Zulauf. Zum ersten Mal wurde von German Water Partnership der GWP Award Türkei an türkische Ingenieure für ihre außerordentlichen Lösungen im Umwelttechnologiebereich verliehen. Auch auf Ausstellerseite versammelte sich die internationale Branche in Ankara. Auf einer Ausstellungsfläche von Quadratmetern in der Halle und 3500 Quadratmetern im Freigelände präsentierten insgesamt 243 Aussteller aus 19 Ländern die neuesten Lösungen und Produkte für den Umwelttechnologiesektor. 62 Prozent der Aussteller kamen aus Ländern außerhalb der Türkei (in dieser Reihenfolge): Deutschland, Österreich, Tschechien, Frankreich, Schweiz, Italien, China, Griechenland, den Niederlanden und Spanien. Der internationale Charakter der Fachmesse wurde außerdem durch die Beteiligung von sechs Gemeinschaftsständen aus China, Deutschland, Frankreich, Österreich, der Schweiz und Tschechien unterstrichen. Die nächste IFAT Eurasia findet im Frühjahr 2017 statt. A Effiziente Pumpenund Abwassertechnik hoelschertechnic-gorator GmbH & Co. KG Telefon: +49 (0) info@hoelschertechnic.de Pneumatisc atische Pumpstati ationen Hydraulisc ulische Pumpen und Hebea eanlagen chblastionen Nachbl chbla statio tio Räumerbrück brücken Kläranlag äa nlagen- ausrüstun tungen Bauschlosse osserei KA Korrespondenz Abwasser, Abfall 2015 (62) Nr. 6

19 Berichte 501 Kommunaler Erfahrungsaustausch zur Anpassung städtischer Infrastrukturen an extreme Regenereignisse Katrin Behnken (Bremen), Jan Benden (Aachen), Holger Hoppe (Erkrath) und Michael Koch (Bremen) Extreme Regenereignisse stellen die Stadtentwässerung schon heute aber auch im Besonderen vor dem Hintergrund des Klimawandels vor große Herausforderungen. Die meisten Kommunen widmen sich daher der Anpassung an außergewöhnliche Niederschläge im Rahmen von Forschungsprojekten oder in der täglichen Arbeit. Allerdings verlangt die Entwicklung entsprechender Maßnahmen und Strategien den Akteuren der Stadtentwässerung ein hohes Maß an Innovationsfähigkeit ab, denn nur für wenige Herausforderungen stehen etablierte Lösungen zur Verfügung. Umso wichtiger erscheint somit der fachliche Dialog zwischen den Kommunen. Am 27. Januar 2014 veranstalteten der Senator für Umwelt, Bau und Verkehr, der Umweltbetrieb Bremen und die hansewasser Bremen GmbH daher im Rahmen des bremischen Projektes KLimaAnpassungsStrategie Extreme Regenereignisse (KLAS) einen Erfahrungsaustausch zur Anpassung städtischer Infrastrukturen an extreme Regenereignisse im Alten Pumpwerk in Bremen- Findorff. Teilnehmer des Erfahrungsaustausch in Bremen (Foto: hansewasser Bremen GmbH) Erkennung der Gefahr urbaner Überflutung durch Starkregen Um sich an zunehmende Starkregenereignisse anzupassen, gilt es zunächst, die Gefährdungen und Risiken im Siedlungsgebiet zu analysieren. Der erste Veranstaltungsblock beschäftigte sich daher mit der Frage, wie sich die urbanen Überflutungsgefahren durch Starkregen erkennen lassen und wie die dadurch entstehenden Schadensrisiken zu bewerten sind. Im ersten Vortrag zeigte Dr. Thomas Einfalt (hydro&meteo, Lübeck), inwieweit Radarmessungen bei der Vorhersage und Analyse von Starkregen helfen können. Während die Daten punktuell mit vielen Unsicherheiten behaftet sein können, bieten sie in der Fläche trotz mancher Fehlerquelle wertvolle Zusatzinformationen, insbesondere für die Ereignisanalyse und als Basis für Warnsysteme. Das Lübecker Projekt zur Anpassung an den Klimawandel RainAhead widmet sich unter anderem dieser Fragestellung der frühzeitigen Warnung. Christian Massing (WSW Energie & Wasser AG, Wuppertal) erläuterte anschließend am Beispiel der Stadt Wuppertal, wie die Aspekte der Überflutungsprüfung in die generelle Entwässerungsplanung integriert werden können. Die Stadtentwässerung liefert mit modellgestützen Analysen belastbare Grundlagendaten zur Maßnahmenplanung zur Überflutungsvorsorge und Klimafolgenanpas- Anzeige Schott Schwimm- und Lackschlammsauger Zum Abzug schwimmender Medien wie: Schlamm Schaum Öle Fette Im Fokus der Veranstaltung stand vor allem die Frage, wie die Überflutungsvorsorge als kommunale Gemeinschaftsaufgabe künftig in der Praxis ausgestaltet und erfolgreich umgesetzt werden kann. Die Teilnehmer des Austausches kamen aus Bochum, Bremen, Bremerhaven, Büchen, Duisburg, Gelsenkirchen, Hamburg, Karlsruhe, Köln, Lübeck, Oldenburg, Osnabrück, Solingen, Wuppertal und Amsterdam. Schott GmbH Pumpen und Elektrotechnik Tel. +49 (0) 7152 / Fax +49 (0) 7152 / info@schott-pumpen.com Das Original. Seit KA Korrespondenz Abwasser, Abfall 2015 (62) Nr. 6

20 502 Berichte sung. In einem aktuellen Forschungsprojekt (Die Stadt als hydrologisches System im Wandel SAMUWA) wird die Zusammenarbeit zwischen Stadtplanung und Stadtentwässerung in Wuppertal derzeit weiterentwickelt. Kommunikation der Risiken Dialog zu treten, bei dem die Chancen und Synergien einer proaktiven Anpassung an starkregenbedingte Überflutungen im Vordergrund stehen. In seinen Beitrag fließen Erfahrungen unter anderem aus den Forschungs- und Entwicklungsprojekten KIBEX und SUDPLAN ein. Vortrages war, dass auch die Niederländer innovative und unkonventionelle Wege zum Umgang mit extremen Regenereignissen einschlagen, von denen die stark regulierte Praxis in Deutschland einiges lernen kann. Fazit Sind die Gefahren urbaner Überflutungen durch Starkregen identifiziert und lokalisiert worden, müssen die daraus entstehenden Risiken und Handlungsbedürfnisse im Sinne der kommunalen Gemeinschaftsaufgabe gegenüber den zu beteiligenden Akteuren der Stadtverwaltung sowie den weiteren Akteuren und Betroffenen zielgruppengerecht kommuniziert werden. Im zweiten Block der Veranstaltung berichteten hierzu Michael Koch (Freie Hansestadt Bremen) und Dr. Werner Heilemann (hansewasser, Bremen) über ihre Erfahrungen mit der Risikokommunikation. Die Sensibilisierung und der Wissenstransfer erfolgen in Bremen einerseits über die durch das Projekt KLAS angestoßene Verankerung einer wassersensiblen Stadtentwicklung in der Stadt-, Verkehrs- und Freiraumplanung über die Instrumente Flächennutzungsplan, Landschaftsprogramm und Verkehrsentwicklungsplan, wobei das Thema der Überflutungsvorsorge als Modul einer Klimaanpassungsstrategie kommuniziert wird. Andererseits werden die Bauherren und Grundstückseigentümer hinsichtlich ihrer Möglichkeiten zum Objekt- und insbesondere zum Rückstauschutz durch die hansewasser Bremen GmbH beraten. Bernard Arnold (Stadt Wuppertal) zeigte in seinem Vortrag, wie wichtig es ist, verwaltungsintern Allianzen zu bilden und mit allen betroffenen Akteuren in einen Lösungen zum Schwimmstoffrückhalt von BIOGEST Lamellentauchwand, Typ LTW Hindernisse und Erfolgsfaktoren bei der Umsetzung Der dritte Block des Bremer Erfahrungsaustausches beschäftigte sich mit den Hindernissen und mit den Erfolgsfaktoren für eine erfolgreiche Umsetzung integrierter Anpassungsmaßnahmen an Stark regen in der Stadt. Im Fokus der Diskussion standen dabei vor allem Lösungsansätze zur multifunktionalen Nutzung vorhandener Verkehrs- und Freiflächen zur Überflutungsvorsorge. Klaus Krieger (HamburgWasser) berichtete in seinem Beitrag von seinen Erfahrungen zu dem im Zuge des Projektes RISA realisierten Regenspielplatzes in Hamburg. Manfred Müller (Technische Betriebe Solingen) zeigte im Anschluss anhand von konkreten Solinger Umsetzungsmaßnahmen Wege, inwieweit Straßen im Falle extremer Regenereignisse temporär gezielt zur Ableitung bzw. zum Rückhalt von Niederschlagsspitzen genutzt werden können. Die Diskussion machte deutlich, dass zur zielgerichteten Umsetzung multifunktionaler Lösungen dringend ein Umdenkprozess notwendig ist und noch einige Bedenken ausgeräumt sowie Ängste überwunden werden müssen. Zum Abschluss der Veranstaltung wurde ein Blick über die Grenze in die Niederlande geworfen. Richard Oudhuis (Waternet) berichtete aus dem Projekt Rainproof Amsterdam. Erkenntnis des Vermeidung von Sogwirkungen / Querströmungen Einfaches Nachrüsten in bestehenden Bauwerken Einbringung selbst durch kleinste Einstiege möglich Optional -mit variabler Überlaufschwelle / scharfkantigem Überlaufblech Weitere Lösungen zum Grobstoffrückhalt: Schwimmende Tauchwände, Siebanlage Typ PAS und Geröllfang BIOGEST AG Siemensstraße 1, D Taunusstein Tel.: +49 (0) 6128 / , Fax: +49 (0) 6128 / info@biogest.com, Als Fazit bleibt aus den Diskussionen festzuhalten, dass sich Planer und Betreiber ein integriertes Regelwerk zur Überflutungsvorsorge wünschen. Als Beispiel wurden unterschiedliche Ansätze aus der Straßen- und Entwässerungsplanung genannt. Mut machte allen Teilnehmer die Erkenntnis, dass sich schon heute innovative und kosteneffiziente Maßnahmen zur Klimafolgenanpassung und Überflutungsvorsorge planen und umsetzen lassen, wenn alle Beteiligten gewillt sind neue Wege einzuschlagen. Der in Bremen angestoßene fachliche Austausch zur Anpassung städtischer Infrastrukturen an extreme Regenereignisse soll in den nächsten Jahren weitergeführt und verstetigt werden. Zielsetzung ist es, künftig auch verstärkt Vertreter der Stadt- und Freiraumplanung mit in den Diskussionsprozess einzubinden, um so einen weiteren Schritt in Richtung einer kommunalen Gemeinschaftsaufgabe Überflutungsvorsorge gehen zu können. Autoren Katrin Behnken, M. Sc. Umweltbetrieb Bremen Willy-Brandt-Platz Bremen Dipl.-Ing. Jan Benden Institut für Stadtbauwesen und Stadtverkehr der RWTH Aachen Mies-van-der-Rohe-Straße Aachen Dr.-Ing. Holger Hoppe Dr. Pecher AG Klinkerweg Erkrath Dipl.-Ing. Michael Koch Freie Hansestadt Bremen Der Senator für Umwelt, Bau und Verkehr Hanseatenhof Bremen holger.hoppe@pecher.de A KA Korrespondenz Abwasser, Abfall 2015 (62) Nr. 6

21 Misch- und Niederschlagswasserbewirtschaftung im urbanen Raum Aqua Urbanica 2014 in Innsbruck Berichte Fördern mit NETZSCH Manfred Kleidorfer (Innsbruck/Österreich) Bereits zum vierten Mal fand im Oktober 2014 die Aqua Urbanica, die deutschsprachige Konferenz zum Thema Misch- und Niederschlagswasserbehandlung im urbanen Raum, statt. Mehr als 120 Teilnehmerinnen und Teilnehmer und neun Fachaussteller diskutierten über zwei Tage an der Fakultät für Technische Wissenschaften der Universität Innsbruck aktuelle und zukünftige Herausforderungen für die Siedlungsentwässerung, berichteten über innovative Projekte und stellten Verfahren zum Schutz von Mensch und Umwelt vor. Besser hätte die Kulisse zu Beginn der Veranstaltung nicht sein können. Die österreichische Unwetterzentrale verkündet die höchste Sturm-Warnstufe. 100 bis 200 mm Niederschlag innerhalb von vier Tagen (mehr als üblicherweise im ganzen Oktober) erinnerten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer bereits während der Anreise, dass der Umgang mit Niederschlagswasser keineswegs eine rein akademische Angelegenheit ist. Die Tagungsreihe Aqua Urbanica wurde im Jahre 2011 von den siedlungswasserwirtschaftlichen Instituten der Universität Innsbruck, der TU Graz, der ETH/Eawag Zürich, der TU Kaiserslautern sowie der Universität Stuttgart gemeinsam mit den jeweiligen nationalen Verbänden, dem Österreichischen Wasser- und Abfallwirtschaftsverband (ÖWAV), dem Verband Schweizer Abwasser- und Gewässerschutzleute (VSA) sowie der Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall (DWA) ins Leben gerufen. Seither findet sie abwechselnd in den D-A-CH-Ländern Deutschland, Österreich und der Schweiz statt, mit dem Ziel einerseits die Kommunikation zwischen Wissenschaft und Praxis zu fördern und andererseits den Austausch innerhalb des deutschsprachigen Raums zu unterstützen. Im Jahr 2014 war der Arbeitsbereich Umwelttechnik der Universität Innsbruck Veranstalter und Gastgeber. Zwischen Elfenbeinturm und Gummistiefel 22 Vortragende von Universitäten und Forschungseinrichtungen, aus der Ingenieurpraxis, von Betreibern von Entwässerungsnetzen sowie aus der öffentlichen Verwaltung präsentieren ihre Arbeiten dem ebenso breit gefächerten Publikum. Dass es das Ziel sein müsse, die Kooperation zwischen Forschung und Anwendung zu fördern erklärte Prof. Wolfgang Rauch von der Universität Innsbruck in seinem Einführungsvortrag Siedlungswasserwirtschaft zwischen Elfenbeinturm und Gummistiefel und warnte davor, dass Wissenstransfer in die Praxis in den Universitätsrankings nur unzureichend honoriert wird. Umso erfreulicher war es, dass die weiteren Vortragenden zeigten, zu welchen Ergebnissen Kooperationen aus Wissenschaft und Praxis geführt haben. Dazu gehören verbesserte Berechnungsmethoden und Frühwarnsysteme zur Einschätzung des Überflu- Für jede Anwendung das richtige Produkt Seit Jahrzehnten werden rotierende Verdrängerpumpen als Fördersysteme für alle Medien in der Abwasserbehandlung eingesetzt. Aufgrund ihrer Regelcharakteristik gewährleisten diese Pumpen einen sicheren und zuverlässigen sowie effizienten Prozessablauf. BESUCHEN SIE UNS Achema in Frankfurt am Main Halle 8.0, Stand C27 M.Ovas Zerkleinerer und NEMO Exzenterschneckenpumpe

22 504 Berichte Erfahrungen hinsichtlich Lebensdauer, Wartungsaufwand und häufigen Fehlern in der Anwendung. Stoffe und Flüsse Podiumsdiskussion zum Thema Herausforderungen für die Siedlungswasserwirtschaft, (v. l.n.r.) Max Maurer (ETH Zürich), Lothar Fuchs (Institut für technisch-wissenschaftliche Hydrologie GmbH), Bernhard Zit (Innsbrucker Kommunalbetriebe), Stefan Wildt (Amt der Tiroler Landesregierung), Darla Nickel (Deutsches Institut für Urbanistik), Thomas Ertl (Universität für Bodenkultur Wien) tungsrisikos bei Starkregenereignissen, neue Datenerfassungsmethoden zur Detektion von Mischwasserentlastungen oder Methoden zur Fernerkundung, beispielsweise durch autonome Mini-Drohnen. Alte und neue Herausforderungen Einen besonderen Stellenwert nahmen anstehende Herausforderungen für die Siedlungswasserwirtschaft ein. Dies sind alternde, sanierungsbedürftige Infrastruktursysteme, Änderungen in den Niederschlagsereignissen durch Klimawandel, wachsende und schrumpfende Städte, aber auch (Mikro-)Schadstoffe in den Regen- und Abwasserströmen. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Podiumsdiskussion, die diese Herausforderungen thematisierte, waren sich schnell einig, dass hier technische Lösungen alleine nicht ausreichend sind, sondern auch die finanziellen, organisatorischen und rechtlichen Randbedingungen für zukunftsfähige Wasserinfrastrukturen geschaffen werden müssen. Dezentrale Lösungen unter zentraler Verwaltung Dezentrale Behandlungs- und Aufbereitungsmaßnahmen von Regen- und Abwasser wie beispielsweise Niederschlagswasserbeseitigung direkt am Grundstück wurden als flexible Lösungen zur Anpassung an sich ändernde Einflüsse präsentiert. Derartige Anlagen erfordern allerdings trotzdem eine gewissenhafte Wartung und Betrieb durch geschultes Personal, wie es am besten eine zentrale Organisation bereitstellen kann. In der Dezentralisierung ist es daher wichtig, zwischen technischem Verfahren, Finanzierung und Betrieb zu unterscheiden. Mehrere Aussteller stellten auch ihre Produkte zur Misch- und Niederschlagswasserbehandlung dar und berichteten über die Einen weiteren Schwerpunkt nahm der anthropogene Einfluss auf die Umwelt ein und wie dieser vermindert werden kann. Dazu gehört eine Beeinflussung des Wasserhaushalts durch Flächenversiegelung ebenso wie die Beeinflussung der Flüsse durch Abwasser-, Mischwasser- und Niederschlagswassereinleitungen. Immer größere Bedeutung gewinnt dabei der Umgang mit Mikroschadstoffen wie beispielsweise Medikamentenrückständen, Pflanzenschutzmitteln und Industriechemikalien, die über den Weg der Abwasserreinigung und über Mischwasserentlastungen aus besiedelten Gebieten in die Gewässer gelangen. Ihren Abschluss fand die Tagung mit der Verleihung des Best Poster Award an Alrun Jasper-Tönnies von hydro&meteo GmbH & Co KG zum Thema Was für Niederschlagsdaten werden benötigt, um den Abfluss von extremen Starkregen zu simulieren? Eine alpine Fallstudie. Der Vergleich unterschiedlicher Datenquellen von Niederschlagsstationen bis Radardaten und deren Auswirkungen auf die Simulationsergebnisse hatte das Publikum überzeugt. Die Aqua Urbanica 2015 findet am 6. und 7. Oktober 2015 in Stuttgart statt: Autor Ass.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Manfred Kleidorfer Universität Innsbruck AB Umwelttechnik Technikerstraße Innsbruck, Österreich A Beilagenhinweis Bitte beachten Sie die Beilagen in der Juni-Ausgabe der KA Korrespondenz Abwasser, Abfall Münchner Runde, c/o Ingenieurbüro Dörschel, Inning 13. Münchner Runde (Teilbeilage PLZ 8+9) DWA, Hennef DWA-EnergieTage DWA-Bundestagung KA Korrespondenz Abwasser, Abfall 2015 (62) Nr. 6

23 Berichte Nutzung von Abwasserwärme Seminar in Stuttgart Ernst A. Müller (Schaffhausen/Schweiz) vogelsang-gmbh.com Am 5. Juni 2014, als in Stuttgart eine Veranstaltung zur Nutzung von Abwasserwärme stattfand, war es in den Räumlichkeiten angenehm kühl, während es draußen schon eher unangenehm heiß war. Was dem Neubau des Innenministeriums von Baden-Württemberg, dem Ort der Veranstaltung, nicht anzusehen ist, er wird mit Abwasser aus dem nahen Sammelkanal während des Winters beheizt oder im Sommer eben gekühlt. Umso mehr stieß das aktuelle Thema Abwasserwärme bei den rund 40 Teilnehmern auf großes Interesse, die Diskussionen waren anregend. Diskussion während der Veranstaltung (v. l. n. r.): Johannes Döbler, Jürgen Quaas, Jürgen Görres, Ernst A. Müller, Martin Wiedmaier (Foto: A. Obenland-Spyra) Einladung von Umweltminister Franz Untersteller Franz Untersteller, Minister für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft in Baden- Württemberg, hatte persönlich für diesen Anlass eingeladen. Denn Untersteller hat sich bereits vor Jahren, damals noch auf der Seite der Parlamentarier, für die umweltfreundliche Technologie der Abwasserwärmenutzung eingesetzt, er hat sich sogar über die Erfahrungen in der Schweiz persönlich informiert. Anderweitige Dringlichkeiten verhinderten aber leider dann kurzfristig eine Teilnahme am Anlass am 5. Juni So begrüßte Referatsleiter Martin Wiedmaier vom Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft die Zuhörer und Referenten. Es waren rund 40 Vertreter von Gemeinden und Landkreisen, von Stadtentwässerungen, aus der Abwasserbranche, der Energieversorgung, der Wirtschaft, Verbänden, aber auch interessierte Bauherren und Planer anwesend. Wiedmaier führte aus, dass die Technologie der Abwasserwärmenutzung die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen senkt. Als Referatsleiter der Abteilung Energieeffizienz von Gebäuden betonte er, dass das Potenzial der Abwasserwärme zur Gebäudeheizung sehr groß sei. Mit dem Wärmeangebot aus dem Abwasser ließe sich rund ein Zehntel des Gebäudebestandes beheizen, womit ein wichtiger Beitrag zur Energiewende und gleichzeitig zum Klimaschutz geleistet werden kann. Aus diesem Grunde hat das Land bereits vor fünf Jahren ein Initialisierungsprogramm gestartet und führt dieses dank den Erfolgen auch stetig weiter. Anlage im Innenministerium in Stuttgart erfolgreich in Betrieb genommen Nicht zuletzt durfte Wiedmaier auch mit einem gewissen Stolz feststellen, dass die Technologie durchaus funktioniert, wie er aus eigener Erfahrung über die ersten Betriebsmonate berichten konnte. Denn seine Abteilung vom Umweltminis- BioCrack : Tuning für Ihre Kläranlage Mehr Gas, weniger Kosten durch elektrokinetische Desintegration. bis zu 15 % höhere Gas- bzw. Strom erträge weniger Klärschlamm und reduzierter Flockungsmittelbedarf. Jetzt nachrechnen unter: Geringe Investition, keine Wartungs- und Verschleißkosten, extrem geringe Energiekosten BioCrack einfacher Test, aussagekräftige Ergebnisse Jetzt ausprobieren!* *Details auf biocrack.de ENGINEERED TO WORK Hugo Vogelsang Maschinenbau GmbH D Essen/Oldb.

24 506 Berichte terium ist im gleichen Gebäude wie das Innenministerium von Baden-Württemberg bzw. dem Tagungsort untergebracht. Auch wenn die Technologie tatsächlich komplex sei und eine gute Zusammenarbeit aller am Projekte Beteiligten eine Notwendigkeit darstelle, lässt es sich im Hause komfortabel und gut arbeiten, bestätigte Martin Wiedmaier. Direkt vor dem Neubau des Innenministeriums fließt ein größerer Sammler, der Nesenbachkanal durch, eine ideale Ausgangslage für eine Abwasserwärmenutzung. Das Gebäude des Innenministeriums ist auf einen tiefen Wärmebedarf getrimmt (55 kwh/a pro m 2 ), sodass der Heizbedarf dieses großen Neubaus auf 336 kw gesenkt werden konnte. Was aber die Energieproblematik der Zukunft deutlich macht, ist der große Bedarf der Kühllast. Diese liegt beim Innenministerium bei 558 kw und damit noch deutlich höher als die Heizlast. Mit der Abwasserwärme- oder genauer gesagt mit der Abwasserenergienutzung werden beide Anforderungen gleichzeitig abgedeckt; die Anlage kühlt im Sommer bei Anlieferung der Wärmetauscher zur Installation in separaten Räumlichkeiten im Neubau des Innenministeriums Baden- Württemberg in Stuttgart, der mit Abwasser beheizt und gekühlt wird (Foto: Huber SE, Berching) Bedarf und heizt im Winter. Dafür sorgen drei Wärmepumpen, die von einer Spitzenlastabdeckung unterstützt werden. Initialisierungsprogramm als Wegbereiter der Umsetzung Martin Wiedmaier stellte das Initialisierungsprogramm von Baden-Württemberg kurz vor, das sich aus einem abgestimmten Paket von Maßnahmen zusammensetzt. In Zusammenarbeit mit dem DWA- Landesverband Baden-Württemberg und dem Städtetag werden die Gemeinden und Abwasserverbände in ganz Baden- Württemberg vom Umweltministerium regelmäßig über die Angebote und Neuigkeiten zur Abwasserwärme über Rundschreiben informiert und zu Fachtagungen und Seminaren eingeladen. Als Anlaufstelle zum Programm und für die Beratungen ist ein neutraler Gutachter in der Person des Autors (Ernst A. Müller) beauftragt. Auf Anfragen führt er als Gutachter zunächst telefonische Vorabklärungen durch und beurteilt die Ausgangslage aufgrund von Unterlagen zur verfügbaren Abwassermenge und von Web-Karten bzw. Stadtplänen. Falls die Voraussetzungen für die Abwasserwärmenutzung gegeben sind, wird eine Beratung vor Ort mit den Entscheidungsträgern von Gemeinde und Abwasserverband angeboten. Bei dieser Beratung wird ein Augenschein vor Ort vorgenommen und die WIR BRINGEN WASSER AUF DEN WEG HOMA Pumpen und Anlagen sind in über 100 Ländern weltweit im Einsatz - in unzähligen großen und kleinen Projekten. Unser Know-How ist Ihr Vorteil. Schneidwerk-Tauchmotorpumpen Schmutz- und Abwassertauchmotorpumpen Komplette Pumpstationen Rührwerke und Strömungsbeschleuniger Beckenreinigungssyteme Hebeanlagen Schalt- und Steuergeräte facebook.com/homapumpen KA Korrespondenz Abwasser, Abfall 2015 (62) Nr. 6

25 Berichte 507 Projekt Bad Cannstatt in Stuttgart: Auf dem Bild werden die Wärmetauscher der Firma Uhrig AG mit einer Länge von 76 Meter 2010 auf der Sohle des Kanals mit einem Durchmesser von 1800 mm eingebaut (Foto: Uhrig AG, Geisingen) Ausgangslage mit den Vertretern der Kommunen, welche die örtliche Ausgangslage bestens kennen, besprochen. Dabei werden insbesondere die Killerkriterien beurteilt, ob ausreichend Wärme im Abwasser nutzbar und potenzielle Abnehmer innerhalb von einem sinnvollen Radius zur Kläranlage oder zu geeigneten Kanälen vorhanden sind und eine Nutzung der Abwasserwärme überhaupt realistisch ist oder nicht. Danach wird vom Gutachter eine Empfehlung über die nächsten Schritte abgegeben: Entweder eine Potenzialstudie zur Ermittlung der möglichen Standorte im Einzugsgebiet der Kläranlagen bzw. der Sammelkanäle oder sofern sich bereits ein konkreter Standort herausschält eine Machbarkeitsstudie an konkreten Objekten. Eher selten kommt es aufgrund der Vorabklärungen vor, dass bei diesen ausgewählten Gemeinden keine Möglichkeit zur Abwasserwärmenutzung vorhanden sind. Zudem wird bei diesen Beratungsgesprächen auch ein Blick auf die energetische Situation der Kläranlage selbst geworfen. Sind auf der Kläranlage noch Potenziale zur Stromeinsparung oder Stromproduktion zu erkennen, wird die Erstellung einer energetischen Feinanalyse empfohlen, die vom Land zu 50 % gefördert wird. Baden-Württemberg als Spitzenreiter in Sachen Abwasserwärme Die Mittel vom Land werden für das Initialisierungsprogramm sehr gezielt und effektiv eingesetzt, wie der Gutachter vom Umweltministerium an der Tagung in Stuttgart bestätigen konnte. Bereits nach einer Zwischenbilanz im Jahre 2012 konnte eine stolze Erfolgsbilanz ausgewiesen werden: rund 40 telefonische Beratungen 24 Beratungen vor Ort mit Gemeinden/Abwasserverband (mit insgesamt rund zwei Millionen Einwohner) 35 potenzielle, konkrete Standorte zur Abwasserwärmenutzung ermittelt 25 Machbarkeitsstudien oder Potenzialstudien ausgelöst sieben Anlagen zur Abwasserwärmenutzung, die realisiert oder geplant sind. Das Land Baden-Württemberg, die aktiven Gemeinden und Abwasserverbände, die Planer, Hersteller der speziellen Wärmetauscher etc., sie alle haben zu diesen Erfolgen beigetragen. Sie dürfen stolz sein, denn Baden-Württemberg führt mit großem Abstand das Feld der Länder in Deutschland in Sachen Abwasserwärme an, so eine Studie des Forschungsinstituts für Wasser- und Abfallwirtschaft an der RWTH Aachen e. V. (FiW). Ein wichtiger Grundstein für die Erfolge des Initialisierungsprogrammes sind die finanziellen Anreize in Baden- Württemberg in Form von Finanzbeiträgen an Studien und an die Anlagen: Förderbeitrag an Studie zur Abwasserwärmenutzung oder zur Energieoptimierung der Kläranlage von 50 % Beiträge an die Investitionen von bis zu 20 %. Einheimische Wirtschaft liefert spezielle Wärmetauscher Jürgen Quaas von der Firma Uhrig Kanaltechnik GmbH aus Geisingen nahm den Ball sofort auf und verwies darauf, dass alleine Uhrig Wärmetauscher für die Abwasserwärme europaweit für 50 Anlagen geliefert habe. Er konnte demensprechend den Zuhörern auch zahlreiche Referenzbeispiele aufzeigen und über die Praxiserfahrungen berichten. Wir haben auch aus anfänglichen Fehlern gelernt, das hat uns weitergebracht. Die Wärmetauscher sind leistungsfähiger geworden, so Quaas. Und zudem ließe sich das Potenzial noch erhöhen, indem die Abwärme aus der Industrie zukünftig ins System der Abwasserwärme einbezogen wird. Johannes Döbler von Huber SE aus Berching zeigte auf, dass sich der Anwendungsbereich selbst bei Kanälen noch ausweiten lässt. Denn mit dem System von Huber wird der Wärmetauscher wie beim Innenministerium in einem separaten Bauwerk neben dem Kanal installiert, sodass der Kanaldurchmesser nicht mehr der limitierende Faktor sei. Zudem lasse sich die Wärme aus dem Abwasser auch direkt in den Gebäuden entnehmen, wie eine Anlage der Firma Huber im nahen Basel bei einem Wohnheim zeigt. Ein großes Thema sei die Kühlung mit dem Abwasser, da selbst im Winter bestimmte Bauten gekühlt werden, Tendenz steigend. Es soll hier noch nachgeführt werden, dass die Abwassermenge für eine Wärmenutzung aus dem Kanal bei 10 Liter pro Sekunde Trockenwetter und höher liegen sollte, damit auch größere Objekte und damit auch ein betriebswirtschaftliches Ergebnis erzielt werden kann. Wird hingegen die Wärme dem Abwasser direkt im Gebäude entnommen, ist die Temperatur wesentlich höher, und es kann entsprechend mehr Wärme heraus- KA Korrespondenz Abwasser, Abfall 2015 (62) Nr. 6

26 508 Berichte geholt werden. Hier wird als Faustregel eine minimale Abwassermenge von rund 10 m 3 pro Tag angenommen. Fördergelder von 3,8 Millionen Euro für Großprojekt in Stuttgart Dr. Jürgen Görres, Abteilungsleiter Energiewirtschaft vom Umweltamt der Landeshauptstadt Stuttgart, hat sich schon früh mit der Abwasserwärmenutzung beschäftigt und anfangs auch Fachwissen aus der Schweiz beigezogen. Die Stadt ist systematisch vorgegangen und hat eine Potenzialkarte mit möglichen Standorten für die Abwasserwärme erstellen lassen. Das Potenzial wird bei einer Abkühlung von 2 K auf 11 MW Heizleistung beziffert. Vom Kanalnetz in Stuttgart seien 7 % der Länge für eine Wärmegewinnung geeignet. Dazu sei angemerkt, dass die Distanz vom Kanal zu den Abnehmern mit 300 m vorerst noch vorsichtig eingesetzt wurde, denn die überwindbare Distanz kann bei größeren Abnehmern je nach Überbauungsgrad durchaus noch höher sein. Die Umsetzung wird zielgerichtet angegangen, so dass bereits mehrere Anlagen in Stuttgart realisiert wurden. Görres stellte den Zuhörern das neuste Projekt Neckarpark vor. Das neue Stadtquartier mit imponierendem Ausmaß (450 Wohnungen und weiteren Dienstleistungsbetrieben) soll mit Abwasserwärme beheizt und vor allem gekühlt werden. Die Planung der Abwasserwärmenutzung ist schon weit gediehen, und das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie hat bereits einen Förderbeitrag von 3,8 Millionen Euro versprochen, was ca. der Hälfte der Investitionskosten inklusive Planung entspricht. Auch hier darf nachgeführt werden, dass auch die Stadtentwässerung Stuttgart bei der Umsetzung der Abwasserwärmenutzung aus den Kanälen aktiv mithilft. Zu diesem Zweck hat die Stadtentwässerung unter Leitung von Wolfgang Schanz innerhalb der Stadtentwässerung eine Fachperson beauftragt, dieses Thema zu bearbeiten und weiterzubringen. Angeregte Diskussion es geht weiter aufwärts mit der Abwasserwärme Die von Martin Wiedmaier eingeleitete Diskussion fiel angesichts der kompetenten Fachleute im Saal erfreulich intensiv aus. Zahlreiche technische Fragen wie der Einbezug von Blockheizkraftwerken ins System (zum Antrieb der Wärmepumpe), die Auslegung und Wahl der Wärmetauscher, Einfluss einer Wärmeentnahme auf die Kläranlage, Wirtschaftlichkeitsfragen usw. wurden im großen Kreise von den Fachleuten aus unterschiedlichen Bereichen engagiert vorgetragen. Es wurden auch die Baubürgermeister, Stadtwerke, Umweltämter oder Stadtentwässerungen aufgerufen, sich für das Thema Abwasserwärmenutzung in ihren Gemeinden einzusetzen und auch aktiv erste Schritte einzuleiten. Anregungen zum Initialisierungsprogramm wurden keine konkreten vorgetragen, das Angebot vom Land Baden-Württemberg mit dem Paket von Beratungen durch einen Gutachter kombiniert mit Förderbeiträgen an die auslösenden Studien und den Investitionsbeiträgen wird sehr begrüßt. Schlussfolgerungen auch in andern Ländern Erfolgsmodell prüfen Das Thema Abwasserwärme ist aber selbst in Baden-Württemberg offensichtlich noch zu wenig bekannt, denn es wurde die provokative Frage gestellt, warum es eine Stagnation gäbe. Selbst die Hersteller von Wärmetauschern, und die müssen es ja wissen, konnten von einer Stagnation nichts erkennen. Die Zahl der Anfragen sei gestiegen, gerade in letzter Zeit, konnten die Vertreter von Uhrig und Huber darlegen. Es zeigt sich aber, dass es weiterhin noch mehr PR, Information und Beratung braucht, damit möglichst viele betroffene Bauherren wissen, dass sie auf einer Energiequelle sitzen, auf einem Abwasserkanal oder in der Nähe einer Kläranlage. Die Ausschöpfung dieser regenerierbaren Energiequelle lohnt sich, denn die Wärmepreise der konventionellen Heizungen haben sich am Beispiel der Stadt Stuttgart innerhalb von nur zehn Jahren verdoppelt, die Abwärme aus dem Abwasser hingegen ist kostenlos. Es wäre zu wünschen, dass angesichts des Erfolgsmodells in Baden-Württemberg auch andere Länder von Deutschland die Durchführung von Programmen zur Umsetzung der Abwasserwärmenutzung mit begrenzten Mitteln prüfen und auf Bundesebene flächendeckende Förderbeiträge an die Abwasserwärmenutzung zur Verfügung gestellt werden. Denn die anfänglich höheren Investitionen dieser Technologie stellen leider nach wie vor ein Hindernis dar, selbst wenn die Anlage über die Lebensdauer betrachtet dem Bauherrn günstiger zu stehen kommt als eine konventionelle Erdöl- oder Erdgasheizung. Hier helfen Anschubfinanzierungen oder zinsgünstige Darlehen, Baden-Württemberg hat das deutlich gemacht. Autor Ernst A. Müller Geschäftsführer InfraWatt Energie in Infrastrukturanlagen Kirchhofplatz Schaffhausen, Schweiz mueller@infrawatt.ch A Erfolgreich werben mit der Publikationen für ein zielgruppendefiniertes Marketing in der Wasserwirtschaft Dies kann Ihr Umsatz sein! Tony Hegewald/ KA Korrespondenz Abwasser, Abfall 2015 (62) Nr. 6

27 TAGUNG 29. September 2015, Essen KlimaTag Folgen erkennen dynamisch planen jetzt umsetzen Themenschwerpunkte Einfluss des Klimawandels auf wasserwirtschaftliche Strategien Erste Praxisergebnisse und Umsetzung von Forschungserkenntnissen Greifbare Erkenntnisse und Praxislösungen zur Anpassung an den Klimawandel Zielgruppe Klimabeauftragte in Kommunen und Kreisen, Stadtplaner, Architekten, Landschaftsplaner, Wasserwirtschaftler, Ingenieurbüros, Fachverwaltungen, Katastrophenschutz, interessierte Bürger Veranstaltungsort Philharmonie Conference Center Huyssenallee Essen Tel.: +49 (0) Fax: +49 (0) Teilnahmegebühren DWA-Mitglieder: 370 ; Nichtmitglieder: 450 inkl. Tagungsunterlagen (USB-Stick) und Verpflegung. Preise für Studenten und Pensionäre auf Anfrage. Mitglieder der DACH-Kooperationspartner (ÖWAV, SWV und VSA) und des BWK erhalten Mitgliedspreise. Melden Sie sich bis zum 30. Juli an und sichern Sie sich 10% Frühbucherrabatt Information DWA. Barbara Sundermeyer-Kirstein. Tel.: Fax: sundermeyer-kirstein@dwa.de. Internet: ANMELDUNG/FAX Hiermit melde ich mich verbindlich an für die Tagung KlimaTag am 29. September 2015 in Essen (10KL001/15). Teilnehmer, Vor- und Zuname, Titel Firma/Behörde Straße PLZ/Ort DWA Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V. Barbara Sundermeyer-Kirstein Theodor-Heuss-Allee Hennef Tel./Fax DWA-Mitgliedsnummer Datum/Unterschrift Ja, ich willige ein, künftig Angebote der DWA / GFA per zu erhalten. Mit meiner Unterschrift akzeptiere ich die AGB der DWA, die unter hinterlegt sind. Bei Bedarf schicken wir Ihnen die AGB gerne zu.

28 510 Güteschutz Kanalbau RAL-Gütezeichen Kanalbau wird 25 Die Mitglieder haben das Wort 2015 nehmen die Mitglieder des Vorstandes der Gütegemeinschaft Kanalbau zu Fragen rund um das Thema Gütesicherung Stellung. Sie berichten dabei über ihre Erfahrungen und geben Einblicke in ihre ganz persönlichen Sichtweisen. Dieses Mal: Dipl.-Ing. Otto Schaaf, Vorstand der Stadtentwässerungsbetriebe Köln, AöR. Fragen und Antworten rund um die Gütesicherung Das Entwässerungssystem in Köln hat eine lange Geschichte. Das erste zusammenhängende Kanalnetz stammt aus der Epoche der römischen Stadtgeschichte. Nach der weitestgehenden Zerstörung der römischen Anlagen gab es in Köln über Jahrhunderte kein erkennbares System der Abwasserentsorgung, sondern nur dezentrale individuelle Lösungen. Erst die rasch fortschreitende Industrialisierung und die damit einhergehende Bevölkerungsexplosion zum Ende des 19. Jahrhunderts läuteten den Beginn der modernen Stadtentwässerung ein. Carl Steuernagel, der seit 1881 verantwortlicher Planer in Köln war, entwickelte ein neues umfassendes System der Stadtentwässerung. In seinen Grundzügen hat dieses System bis heute Bestand. Um den gewachsenen Anforderungen der Abwasserbeseitigung und des Umweltschutzes bis ins Jahr 2000 gerecht zu werden, entwickelte das Amt für Stadtentwässerung Mitte der 1980er Jahre das umfassende Abwasserbeseitigungskonzept ABK Im Jahr 2001 wurde das Amt für Stadtentwässerung der Stadt Köln zum kommunalen Unternehmen Stadtentwässerungsbetriebe Köln, AöR (Anstalt öffentlichen Rechts) umstrukturiert. Zu den abwassertechnischen Anlagen im km langen Kölner Kanalnetz gehören 5 Klärwerke, mehr als Straßenabläufe und Kanalschächte, 148 Pumpanlagen, 197 Regenbecken sowie mehr als Hochwasserund Betriebsschieber. Bei einem Umsatz von rund 200 Millionen Euro jährlich, werden rund 80 Millionen Euro in die Abwasserbeseitigung investiert. Herr Schaaf, wann und wo haben Sie persönlich das RAL-Gütezeichen Kanalbau das erste Mal wahrgenommen? Das erste Mal habe ich das Thema Gütesicherung Kanalbau in der Gründungsphase vor mehr als 25 Jahren wahrgenommen, da die damalige Abwassertechnische Vereinigung e. V. (ATV) heute Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V. (DWA) ganz wesentlich mitgeholfen hat, den Güteschutz Kanalbau aus der Taufe zu heben. Dipl.-Ing. Otto Schaaf Foto: Steb Köln / Bettina Fürst-Fastré Wie haben Sie die Entwicklung des Gütezeichens Kanalbau in 25 Jahren wahrgenommen? Rasant. Ich habe es anfänglich nicht für möglich gehalten, dass sich so viele Unternehmen eindeutig zur Gütesicherung bekennen würden. Für die Seite der Auftraggeber gilt das gleichermaßen. Allerdings würde ich mir aus heutiger Sicht gerade hier noch mehr Beteiligung wünschen. Was ist für Sie das Besondere an der Gütesicherung Kanalbau? Die Besonderheit liegt für mich im Wesentlichen in zwei Aspekten. Zum einen ist die Gütesicherung ein klares Bekenntnis zur Bauqualität. Damit ist der Wettbewerbsschwerpunkt nicht allein der Angebotspreis. Zum anderen beinhaltet die Gütesicherung Kanalbau ein sehr hohes Maß an Glaubwürdigkeit, weil sich Auftragnehmer und Auftraggeber gleichberechtigt auf bestimmte Standards verständigen mussten und müssen, die dann in sehr transparenter Form auch auf der Baustelle eingefordert werden. Seit wann und warum engagieren Sie sich in der Gütegemeinschaft Kanalbau? Anfangs habe ich mich noch schwer getan, die Vorteile des Güte schutzes für meine tägliche Arbeit zu erkennen. Wir haben in Köln eine sehr gute Mannschaft, mit der wir sowohl bei den Ausschreibungen als auch auf den Baustellen eine hohe Qualität sicherstellen können. Wozu dann noch Gütesicherung? Die Antwort haben wir 1998 mit unserem Beitritt zum Güteschutz Kanalbau gegeben. Wir wollten vor allem zeigen, dass wir die Idee des Güteschutzes nicht nur ideell, sondern auch ganz praktisch schätzen und unterstützen. In der praktischen Zusammenarbeit wurde dann auch schnell deutlich, dass uns hierdurch die Arbeit im Vergabeverfahren, aber auch auf der Baustelle erleichtert wurde. Das hat uns letztendlich noch mehr von der Notwendigkeit des Güteschutzes überzeugt. Personell engagiere ich mich seit dem Jahr 2007 im Vorstand der Gütegemeinschaft. Dieses Mandat bekleide ich im Rahmen KA Korrespondenz Abwasser, Abfall 2015 (62) Nr. 6

29 Güteschutz Kanalbau 511 meiner DWA-Präsidentschaft beziehungsweise in meiner Funktion als Vorsitzender der Gesellschaft zur Förderung der Abwassertechnik e.v. (GfA). Inwieweit nutzt Ihre Organisation/Ihr Unternehmen die Gütesicherung Kanalbau bzw. profitiert von ihr? Der Güteschutz Kanalbau ist für uns in zwei wesentlichen Bereichen ein verlässlicher Partner: Zum einen bei der Prüfung der fachlichen Eignung eines Bieters im Vergabeverfahren und zum anderen bei der Qualitätssicherung auf der Baustelle. Dadurch wird zudem die Gesamtwirtschaftlichkeit der Maßnahmen im Sinne des Gebührenzahlers gefördert. Darüber hinaus schätzen unsere Bauleiter die Angebote zum Informationsaustausch sehr und nehmen regelmäßig an den Schulungen der Gütegemeinschaft teil. Was bedeutet Gütesicherung Kanalbau für Sie bzw. was verbinden Sie mit dem Gütezeichen Kanalbau? Zum einen bekennen sich die Unternehmen in Form einer firmeneigenen Selbstbindung zu einem hohen Qualitätsstandard. Zum anderen ist der Güteschutz eine sehr gute und sehr sinnvolle Ergänzung im Kanalbau, aber kein Ersatz für die eigene Bauüberwachung. Diese ist und bleibt weiter wichtig. Für eine reibungslose Zusammenarbeit mit den Auftragnehmern ist es zwingend notwendig, die Fachkompetenz im eigenen Haus zu halten und zu stärken. Darüber hinaus ist der Güteschutz Kanalbau ein bedeutender Partner bei der Fragestellung, welche Qualitätsstandards hinsichtlich Materialien, Bauausführung und Arbeitssicherheit zum Tragen kommen. Welche wesentlichen Ziele sehen Sie für die Gütesicherung Kanalbau, und welche Entwicklung ist Ihnen wichtig? Mir persönlich ist wichtig und diese Sichtweise teile ich mit unseren Bauleitern dass sich der Güteschutz Kanalbau auch in Zukunft als Marke weiter entwickelt. Stichworte sind hier: neue Materialen, neue Verfahren, Kanalsanierung, usw. Ein wesentlicher Grund für das heute sehr hohe Niveau im Kanalbau in Deutschland ist sicherlich die gut funktionierende Zusammenarbeit zwischen Auftraggebern und Auftragnehmern, wie Für Otto Schaaf stellt der Güteschutz eine sehr gute und sehr sinnvolle Ergänzung im Kanalbau dar, ist aber kein Ersatz für die eigene Bauüberwachung. Foto: Steb Köln / Bettina Fürst-Fastré die aktive Mitarbeit bei der Entwicklung von Standards so wie sie vom Güteschutz Kanalbau organisiert wird. Perspektivisch könnte ich mir vorstellen, dass es lohnenswert wäre, die guten Erfahrungen über den Kanalbau hinaus in Richtung Straßen- und allgemeinem Leitungsbau zu entwickeln. Heute sind immer häufiger Mehrspartenunternehmen auf dem Markt vertreten, denen die Vorteile der RAL-Gütesicherung nicht vorenthalten werden sollten. Last but not least finde ich die Beratungsleistungen des Güteschutzes ein wichtiges und hilfreiches Instrument, besonders für kleinere und mittlere Unternehmen. Ziel sollte es hier sein, besonders auch aus diesem Segment weitere Mitglieder zu gewinnen. Welche Rolle spielt die Gütesicherung Kanalbau in Bezug auf Umwelt und Gebührenhöhe? Die Gütesicherung trägt wesentlich zu einer qualitativ hochwertigen und nachhaltigen Entwicklung unserer Kanalisation bei. Die auf Basis der vereinbarten Standards ausgeschriebenen Maßnahmen brauchen zudem wirtschaftlich keinerlei Vergleich zu scheuen. So trägt der Güteschutz in nicht unerheblichem Maß zu einer intakten Umwelt, günstigen Gebühren und einer funktionierenden Infrastruktur bei. Herr Schaaf, vielen Dank für das Interview. Seit 2000 nutzen die Kölner Stadtentwässerungsbetriebe den bekannten Kronleuchtersaal in der Kanalisation für Führungen und Konzerte. Foto: Steb Köln / Ralf Bröcker RAL-Gütegemeinschaft Güteschutz Kanalbau Postfach 1369, Bad Honnef Tel: 02224/9384-0, Fax: 02224/ info@kanalbau.com KA Korrespondenz Abwasser, Abfall 2015 (62) Nr. 6

30 512 Fachbeiträge Industrieabwasser Legionellenbelastung im Abwasser Vorkommen und Maßnahmen zur Reduzierung Katharina Schneider (Hannover), Kai-Uwe Utecht (Essen), Regina Nogueira und Karl-Heinz Rosenwinkel (Hannover) Zusammenfassung Der abwasserassoziierte Legionellenausbruch 2013 in Warstein machte deutlich, wie wenig über das Verhalten von Legionellen im Abwasser bekannt ist. Daraufhin wurde neben diversen Sofortmaßnahmen auf der Kläranlage selbst auch ein Projekt zur Reduzierung von Legionellen in Belebtschlamm ins Leben gerufen. Die Laboruntersuchungen ergaben, dass chemische (zum Beispiel Mikrosilber, Ozon) sowie physikalische Eliminationsverfahren im Belebtschlamm (zum Beispiel Ultraschall) sich nicht zur Reduktion der Legionellenzahl eignen. Einzig Temperaturund Substratveränderungen können eine Reduktion im Belebtschlamm bewirken. In der Praxis zeigte sich eine Behandlung mit UV-Strahlung und Perameisensäure am Ablauf der Kläranlage als sehr effektiv. Hierbei ist zu berücksichtigen, dass die Betriebskosten für die Desinfektion einen erheblichen Anteil an den Gesamtbetriebskosten der Kläranlage darstellen. Schlagwörter: Industrieabwasser, Abwasserreinigung, kommunal, Legionellen, Legionella pneumophila, Abwasser, Elimination DOI: /kae Abstract Legionella Loading in Wastewater Incidence and Measures for Reduction The outbreak in 2013 of Legionella associated with wastewater in Warstein made it clear how little is known about the behaviour of legionella in wastewater. Thereupon, alongside various immediate measures in the wastewater treatment plant itself a project was also launched for the reduction of legionella in activated sludge. The laboratory investigations showed that neither chemical (for example micro-silver, ozone) as well as physical elimination processes in the activated sludge (for example ultrasonic sound) are suited for the reduction of the Legionella number. Only changes of temperature and substrate can effect a reduction in activated sludge. In practice, a treatment using UV radiation and performic acid in the effluent of the wastewater treatment plant showed itself to be very effective. With this, it is to be taken into account that the operating costs for the disinfection represent a considerable portion of the overall costs in a wastewater treatment plant. Key words: industrial wastewater, wastewater treatment, municipal, Legionella, Legionella pneumophila, wastewater, elimination 1 Einleitung Seit dem ersten nachgewiesenen Ausbruch der Legionärskrankheit im Jahr 1976 [1] sind Legionellen ein bekanntes Problem im Trinkwasserbereich. Der Haupterreger der Legionärskrankheit ist Legionella pneumophila Serogruppe 1 (L. pneumophila SG1, [2]), der durch die Inhalation von Aerosolen in den menschlichen Organismus gelangt. Unter Laborbedingungen sind Legionellen sehr anspruchsvoll und eher langsam wachsende Bakterien. Sie benötigen bestimmte Aminosäuren als Kohlenstoff- und Energiequelle, insbesondere Arginin, Cystein, Methionin, Serin, Threonin und Valin [3] und wachsen bevorzugt zwischen 25 C und 42 C (Optimum: 37 C, [4]). L. pneumophila kann sich auch intrazellulär in verschiedenen Amöbenarten und Wimperntierchen, wie beispielsweise in Acanthamoeba castellanii [5], Acanthamoeba polyphaga [6], Hartmannella vermiformis [7] und Naegleria fowleri [8] vermehren. Nach erfolgreicher Vermehrung in Amöben weist L. pneumophila sogar eine erhöhte Resistenz gegenüber Oxidationsmitteln auf [9]. Aufgrund dieser hohen Umweltresistenz kommt es immer wieder zu trinkwasserassoziierten Legionellenausbrüchen durch befallene technische Anlagen (zum Beispiel Duschen, Klimaanlagen, Kühltürme [1, 10, 11]). Dies führte auch dazu, dass diverse Vorschriften und Merkblätter zur Vermeidung von Legionellen in diesen Anlagen entwickelt worden sind, zum Beispiel das DVGW-Arbeitsblatt W 551 [12], und 2011 auch eine Ergänzung in der Trinkwasserverordnung [13] vorgenommen wurde. Im Gegensatz dazu sind aber bisher im Zusammenhang mit Abwasserreinigungsanlagen weltweit nur wenige Einzelfälle beschrieben und auch keine Vorschriften zur Vermeidung entwickelt worden. Die dokumentierten Ausbrüche sind in Industrieabwasserbehandlungsanlagen (Papier, Raffinerie und Lebensmittel [14 16]) aufgetreten. Die Verbreitung der Legionellen erfolgte auch hier durch legionellenhaltige Aerosole, die zum Beispiel bei der Belüftung oder durch Leckagen oder durch die Nutzung von Kühltürmen zur Abkühlung des Abwassers entstehen. Insbesondere belüftete Belebungsbecken KA Korrespondenz Abwasser, Abfall 2015 (62) Nr. 6

31 Fachbeiträge Industrieabwasser wiesen in diesen Fällen hohe Konzentrationen an Legionellen (bis zu 8,9 logkbe/100ml, KBE: Koloniebildende Einheiten) auf [14]. Die bisherigen Gegenmaßnahmen beinhalteten zumeist eine vollständige Außerbetriebnahme der betroffenen Anlagen oder einen Umbau zu anaeroben Vorbehandlungsstufen und eine hygienische Reinigung der Kühltürme. Wie es aber zu der Vermehrung der Legionellen kam oder wie man präventiv diese verhindern könnte, wurde bisher kaum hinterfragt. Ein erneuter abwasserassoziierter Legionellenausbruch im August 2013 in Warstein sollte aber zu einem Umdenken führen. Im Zuge der Ursachenforschung wurden in Proben sowohl aus einem zur Kläranlage führenden Industrieabwasserkanal als auch aus der kommunalen Kläranlage (Betreiber: Ruhrverband) selbst und dem Vorfluter (Wäster) sehr hohe Legionellenkonzentrationen nachgewiesen (6 7,7 logkbe/100 ml). Aufgrund der erhaltenen Daten konnte der Kanal als mögliche Quelle für die Legionellen, geeignetes Substrat und hohe Temperaturen identifiziert werden. Über die Kläranlage gelangten die Legionellen in den Vorfluter Wäster. An der Wäster befindet sich etwa 3 km unterhalb der Kläranlage ein Industriebetrieb, der für sein Rückkühlwerk Wasser aus dem Fluss nutzt. Auf diese Weise wurden die Legionellen dann über das Rückkühlwerk als Aerosole in die Luft abgegeben. Bei diesem Ausbruch gab es 160 Erkrankungs- und Verdachtsfälle, von denen zwei Patienten verstarben [17]. Um weitere Ausbrüche wie diesen zu vermeiden, wurden durch den Ruhrverband nicht nur umfangreiche Umbaumaßnahmen durchgeführt, sondern auch ein Projekt zur Entwicklung von Maßnahmen zur Reduzierung von Legionellen in belebtem Schlamm [gefördert durch das nordrhein-westfälisch Umweltministerium (MKULNV NRW)] initiiert. Auf diese Weise wurden parallel zum Umbau auch Grundlagenuntersuchungen zur gezielten Reduzierung und/oder Unterdrückung einer Wiederansiedlung von Legionellen im Belebtschlamm durchgeführt. In den Versuchen wurden unter anderem die Reduktion von Legionellen durch die Anpassung von Betriebsparametern (Temperatur, Schlammalter, Substrat) und die Inaktivierung bzw. Abtötung durch verschiedene chemische Desinfektionsverfahren (zum Beispiel Mikrosilber, ph- Veränderung, ClO 2 ) untersucht. Als innovativer, physikalischer Ansatz wurde eine Teilstrombehandlung mit Ultraschall versuchstechnisch erprobt. Auf diese Weise sollten die Amöben als mögliche Wirtszellen und damit die Freisetzung der Legionellen in die Wasserphase zur gezielten Elimination in einem nachfolgenden Schritt erreicht werden. In einer anderen Studie [5] wurden mithilfe des Ultraschalls bereits vielversprechende Ergebnisse in Wasserversorgungssystemen erzielt. Darüber hinaus zeigten die Erfahrungen im Fall des Legionellenausbruchs in Warstein, dass mit der bisherigen Kultivierungsmethode keine ausreichend sichere (in Bezug auf Reproduzierbarkeit und Vergleichbarkeit) und schnelle Quantifizierung von Legionellen im Belebtschlamm möglich ist. Daher umfasste das Forschungsvorhaben außerdem eine Abstimmung der Analytik basierend auf der Standardmethode sowie die Erprobung und Weiterentwicklung alternativer Nachweisverfahren wie beispielsweise die qpcr (quantitative Polymerasekettenreaktion) und FISH (Fluoreszenz-in situ- Hybridisierung), die hier aber nicht weiter im Detail ausgeführt werden sollen. Neue Spectroquant Testkits für Wasseranalytik Kühl- und Kesselwasser Trinkwasser Abwasser Maß-geschneidert für Ihre Bedürfnisse bieten wir Ihnen mehr als 180 verschiedene Spectroquant Testkits und Methoden, um präzise Ergebnisse zu liefern: Niedrige und höhere Messbereiche wie es für Ihre Fragestellung notwendig ist. Sie finden bei uns genau die Tests, die Sie suchen, zuverlässig, schnell und einfach.

32 514 Industrieabwasser Fachbeiträge 2 Verhalten von Legionellen im Abwasser In den kontinuierlichen Versuchen konnte festgestellt werden, dass Veränderungen von Temperatur und Substrat sich unterschiedlich auf Legionella spp. und L. pneumophila auswirken. Bei Temperaturen um 35 C und einer guten Substratversorgung (proteinhaltiges Substrat wie zum Beispiel Hefekonzentrat oder Fleischextrakt, Abbildung 1a) zeigte L. pneumophila ein starkes Wachstum. In einem anderen Versuch konnte eine sehr hohe Wachstumsrate nachgewiesen werden (μmax ca. 3,85 d 1, Abbildung 1b), aber nach wenigen Tagen konnte man einen Rückgang der Legionellenkonzentration registrieren. Welcher Mechanismus dafür verantwortlich ist und bei welcher Temperatur dieser Wachstumsvorteil beginnt, konnte in diesem Projekt nicht abschließend geklärt werden. Im Allgemeinen war bei Temperaturen unter 25 C die Wachstumsrate für L. pneumophila niedrig. Die Konzentration an Legionella spp. hingegen zeigte bei diesen Temperaturen und ausreichend Substrat sogar teilweise einen Anstieg auf. Dies ist ein Hinweis darauf, dass sich im Schlamm auch Legionellen bei Temperaturen unter 25 C entwickeln können. Inwiefern diese gesundheitsrelevant sind und welchen Einfluss sie auf das Wachstum von L. pneumophila haben, bleibt ebenso wie die Bestimmung der kinetischen Parameter für diese Gruppe noch abzuklären. Eine dieser Legionellenarten könnte die kaum beschriebene Art Legionella londiniensis (L. londiniensis) sein, die immer wieder im Belebtschlamm der Kläranlage Warstein nachgewiesen wur- KA Korrespondenz Abwasser, Abfall 2015 (62) Nr. 6 a) b) Abb. 1: a) Wachstumsverhalten von L. pneumophila bei 35 C in Belebtschlamm und mit verschiedenen Substraten: synthetischen Abwasser (mit Fleischextrakt) und proteinreichem Substrat (mit Hefezellen) b) Bestimmung der maximalen Wachstumsrate von L. pneumophila in Belebtschlamm und einer Beschickung mit proteinreichem Substrat bei 35 C den. Wenn man die Faktoren identifizieren könnte, die L. londiniensis einen Wachstumsvorteil gegenüber L. pneumophila verschaffen würden, wäre eine Verdrängung des Humanpathogens durch diese vermutlich ungefährliche Legionellenart als weitere Gegenmaßnahme denkbar. Durch Nahrungskonkurrenz und Sekretion von Störsubstanzen können aber auch andere Bakterien im Belebtschlamm das Wachstum der Legionellen negativ beeinflussen [18].

33 Fachbeiträge Industrieabwasser 515 a) b) Abb. 2: a) FISH: Infektion eines Cili aten (grün, cf. Euplotes sp.) mit Legionella spp. (rot) (Bildquelle: Dr.-Ing. Corinna Lorey, ISAH, 2014) b) Korrelation im Wachstumsverhalten von L. pneumophila und Amöben bei 35 C (nach 9 Tagen wurde die Temperatur auf 22 C umgestellt) Innerhalb des Projekts konnten mithilfe von lichtmikroskopischen Aufnahmen und FISH-Untersuchungen im Belebtschlamm neben den bekannten Legionellenwirten, zum Beispiel Naegleria sp., Hartmannella sp., auch andere Arten identifiziert werden (Ciliaten, Abbildung 2a). Außerdem konnten bei 35 C zum Teil auch Korrelationen zwischen dem Vorkommen von Nacktamöben und L. pneumophila (Abbildung 2b) nachgewiesen werden. Somit scheint ein breites Wirtsspektrum eine weitere Überlebensstrategie der Legionellen im Belebschlamm zu sein. 3 Biologische, chemische und physikalische Eliminationsverfahren Praxis- und Laborerfahrungen Nach den ersten Befunden von Legionellen im Ablauf der Kläranlage Warstein Ende August 2013 deuteten Anfang September 2013 erste Zwischenergebnisse darauf hin, dass die Kläranlage als Emittent von Legionellen grundsätzlich in Frage kommt. Der Ruhrverband setzte daraufhin Anfang September 2013 folgende Sofortmaßnahmen (Abbildung 3a) um: Außerbetriebnahme des Tropfkörpers Außerbetriebnahme der Kreiselbelüfter in der Nitrifikation Installation einer Reinsauerstoffversorgung in der Nitrifikation Abdeckung der Nitrifikation (Aerosolunterbindung) Installation einer mobilen UV-Anlage zur Desinfektion des Ablaufs der Kläranlage (Abbildung 3b) Hiermit sollten sämtliche denkbaren, von der Kläranlage ausgehenden Expositionspfade (Luft, Wasser) vorsorglich unterbrochen werden. Anfang Oktober 2013 folgte die Installation einer zusätzlichen chemischen Desinfektion mithilfe von Perameisensäure (eine Mischung aus Wasserstoffperoxid und Ameisensäure), wozu im Ablauf der Kläranlage zusätzliche Reaktionstanks installiert werden mussten. Mit Hilfe der genannten Kombination von Desinfektionsverfahren konnte ab dem 4. Oktober 2013 die Legionellenkonzentration im Ablauf der Kläranlage gegenüber der Legionellenkonzentration im Zulauf stark reduziert werden. 90 % Energiekosteneinsparung bei der Schlammentwässerung Unsere bewährten RoS 3Q Schneckenpressen reduzieren Betriebskosten: auf Kläranlagen bis EW durch hohe Entwässerungsleistung bei minimalem Stromverbrauch Dabei arbeiten Schneckenpressen: unbeaufsichtigt flüsterleise und sind kinderleicht zu bedienen info@huber.de WASTE WATER Solutions KA Korrespondenz Abwasser, Abfall 2015 (62) Nr. 6

34 516 Fachbeiträge Industrieabwasser a) b) Abb. 3: a) Darstellung der Sofortmaßnahmen auf der Klär anlage Warstein b) Reaktionstanks für die Perameisensäuredosierung im Ablauf der Kläranlage Warstein Im Laboransatz wurde als biologisches Verfahren zur Elimination von Legionellen die Absenkung des Schlammalters unter die Verdopplungszeit der Legionellen untersucht. Da Legionellen im warmen Abwasser sehr hohe Wachstumsraten aufweisen, würde diese Maßnahme eine ordnungsgemäße Abwasserreinigung mit Nitrifikation ausschließen. Aus diesem Grund wird diese Maßnahme als praxisuntauglich eingestuft. Der Einsatz von chemischen Desinfektionsverfahren im Belebtschlamm mit Mikrosilber, Ozon, Wasserstoffperoxid, Chlordioxid oder Alkalisierung im Labormaßstab stellte sich ebenfalls als ungeeignet heraus. Die Wirkung der Chemikalien war zu unspezifisch für Legionellen und wirkte sich negativ auf die gesamte Belebtschlammbiozönose (insbesondere auf die Nitrifikanten) aus. Im Ablauf der Kläranlage hingegen war der Einsatz von Perameisensäure in Kombination mit UV-Licht auf der Kläranlage Warstein erfolgreich (Abbildung 4). Aus Abbildung 5 gehen sowohl die Einflüsse der Zulaufkonzentrationen auf die Ablaufkonzentrationen als auch jahreszeitliche Schwankungen hervor. Ein eindeutiger Zusammenhang zwischen Temperatur und Ablaufkonzentration lässt sich jedoch nicht erkennen. Bei dem Vergleich der Werte ist zu berücksichtigen, dass im Ablauf mithilfe von Perameisensäure und UV-Licht Legionellen bekämpft wurden und daher eine Korrelation nicht mehr direkt erkannt werden kann. Da L. pneumophila bei Temperaturen über 22 C Wachstumsvorteile hat, könnte eine Abkühlung der Temperatur im Zulauf der Kläranlage erfolgversprechend nur auf die Vermehrung von Legionellen in der Anlage selbst sein. In der Praxis der kommunalen Abwasserbehandlung wird dies aus energetischen Gründen wenn nicht mit Wärmerückgewinnung gearbeitet werden kann kaum umsetzbar sein. Die Laborversuchsergebnisse zeigen allerdings auch, dass bei Abb. 5: Darstellung der Legionellenkonzentration im Zu- und Ablauf der Kläranlage W arstein (Zulauf nur Teilstrom aus Industriekanal) sowie des Temperaturverlaufes im Belebungsbecken Temperaturen von 26 C eine Stagnation von L. pneumophila aufgetreten ist; insofern wäre die Ermittlung des exakten Schwellenwerts, bei dem ein verstärktes Wachstum von L. pneumophila auftritt, von erheblicher Bedeutung. Als physikalisches Eliminationsverfahren wurde eine Teilstrombehandlung mit Ultraschall zur Abreicherung des Wirtes (Nacktamöben) untersucht. Wie in Abbildung 6 dargestellt, werden die trophozoiten Nacktamöben (anders als die Legionellen) zwar durch den Ultraschall vollständig zerstört, können aber innerhalb kürzester Zeit den Schlamm wiederbesiedeln. Nach sechs Tagen ist kaum noch ein Unterschied zum unbehandelten Schlamm erkennbar. Auf die Legionellen hat die Behandlung bei der eingesetzten Energie überhaupt keinen Einfluss, sodass Ultraschall keine langfristige Strategie zur Abreicherung von Legionellen darstellt. 4 Elimination durch Substratveränderung und verfahrenstechnischer Veränderung Die Untersuchungen haben gezeigt, dass proteinreiches Substrat neben der Temperatur einen erheblichen Einfluss auf die Entwicklung von L. pneumophila hat. Ein weitgehender Rückhalt von proteinreichem Substrat bzw. der Vorabbau kann hier eventuell Abhilfe schaffen. Als Verfahrenskombination kann daher bei hoher Temperatur und Konzentration des Abwassers eine anaerobe Vorbehandlung hilfreich sein. In dieser Stufe Abb. 4: Legionellenkonzentration im Ablauf der Kläranlage Warstein u nd zeitliche Abfolge der eingeleiteten Gegenmaßnahmen a) b) Abb. 6: Vergleich des Wachstumsverhalten von Legionella spp., L. pneumophila und Nacktamöben im Belebtschlamm ohne (a) und mit (b) Ultraschallbehandlung bei 35 C KA Korrespondenz Abwasser, Abfall 2015 (62) Nr. 6

35 Fachbeiträge Industrieabwasser 517 werden die Proteine hydrolysiert, womit vermutlich eine Abreicherung der spezifischen Substrate für Legionellen erfolgt. In einer nachgeschalteten Schwachlaststufe zur Stickstoffelimination könnte dann für Legionellen kein Wachstumsvorteil mehr vorhanden sein und Nitrifikanten können in Abhängigkeit vom Schlammalter gehalten werden. Zur weiteren Aufklärung dieser Möglichkeiten besteht Forschungsbedarf. Mögliche Indikatorparameter (zum Beispiel CSB/oTS, KN/ ots, bestimmte Aminosäuren) sollten zur Erkennung von geeigneten Nährsubstraten und zur Früherkennung von Legionellenwachstum ebenfalls untersucht werden. 5 Aktueller Stand in Warstein und zukünftige Forschungsaufgaben Das weitere Vorgehen wurde wie folgt festgelegt (siehe dazu auch Abbildung 7): Reduzierung der Legionellenkonzentration im Zulauf der Kläranlage durch die Abschaltung der biologischen Vorbehandlungsstufe des Haupt-Indirekteinleiters Planung einer anaeroben Vorbehandlungsstufe für diesen Zulaufteilstrom Bau einer fest installierten UV-Anlage Durch die Veränderung des Abwassers im Zulauf der Kläranlage Warstein stieg die CSB-Fracht im Zulauf von ca kg/d auf bis zu kg/d an. Da die noch vorhandene biologische Stufe (exklusive Tropfkörper) dafür nicht ausreichte, wurde kurzfristig eine Hochlastbelebung mit Zwischenklärung der vorhandenen biologischen Stufe vorgeschaltet. Vorteil im Vergleich mit der zuvor vorhandenen biologischen Behandlung im Indirekteinleiterbereich ist die Vermischung mit kommunalem Abwasser und damit deutliche Reduzierung der Abwassertemperatur unterhalb des Optimalbereichs für das Legionellenwachstum. Die bisherigen Erkenntnisse aus den Laborversuchen, aber auch von der Kläranlage selbst machen deutlich, dass es keine einfachen Abreicherungsstrategien für Legionellen in Kläranlagen gibt, außer einer Einflussnahme auf die Substratzusammensetzung und die Temperatur (Tabelle 1). Aus diesem Grund sollte unter anderem der Temperatureinfluss zwischen 22 C und 30 C weiter untersucht werden. Für die Kläranlage Warstein konnte der Industriekanal als Eintragspfad für die Legionellen, für geeignetes Substrat und erhöhte Temperatur in die Kläranlage identifiziert werden; für eine verbesserte Risikoabschätzung sind weitere Untersuchungen unablässig. Die Schwerpunkte der Untersuchungen sollten sich auf die Identifikation der bevorzugten Randbedingungen zur Legionellenvermehrung konzentrieren. Die wichtigsten Einflussgrößen sind hierbei: die Aminosäurenverfügbarkeit, die vermehrungs- ( 22 C) bzw. abreicherungsrelevanten (15 22 C) Temperaturbereiche für verschiedene Spezies, NEU: System 181 INDIVIDUELLE KLASSE IM ABWASSER Die neue digitale Einzelmessstelle für ph, Sauerstoff, Trübung oder Leitfähigkeit Verlässlich durch bewährte Messtechnik von WTW Stabile und sichere Datenübertragung Kostengünstige Alternative zu analogen Messstellen Halle 4.1, Stand B7 WTW GmbH Telefon info.wtw@xyleminc.com wtw.com

36 518 Fachbeiträge Industrieabwasser Maßnahme Legionella spp. Wirkung auf Legionella pneumophila Amöben Bakterien (E. coli, Nitrifikanten) 1 ph 10? 2 ph 5? (FE) 3 ClO 2 /O 3 / H 2 O 2? (FE) 4 Mikrosilber 5 Ultraschall 6 Abkühlung 22 C (FE) (FE) 7 Substratentzug (Protein) (FE) (FE) (FE) *) Wirkung, keine dauerhafte Wirkung,? nicht untersucht, FE Forschungsbedarf; *) negativ, wenn anderweitig N verfügbar T abelle 1: Zusammenfassung aller Maßnahmen zur Bekämpfung von Legionellen im Belebtschlamm und ihre Wirksamkeit auf Legionella spp. bzw. L. pneumophila, Amöben und Bakterien (E. coli, Nitrifikanten) die Substratabhängigkeit (zum Beispiel Proteine, Hefen, Kohlenhydrate) bzw. Substratveränderung (anaerobe Vorbehandlung) und die Identifikation von möglichen Indikatorparametern (zum Beispiel Verhältnis von CSB/oTS und KN/oTS, spezielle Aminosäuren). Abb. 7: Geplanter Ausbauzustand der Kläranlage Warstein Aus wissenschaftlicher Sicht ist ebenfalls der Einfluss von extrazellulären inhibitorisch wirksamen Substanzen anderer Bakterien (zum Beispiel Aeromonas hydrophila) auf das Wachstum von L. pneumophila und der substratabhängige Konkurrenzdruck unter den Bakterien wichtig um die Abreicherungsmechanismen im belebten Schlamm und Störungen beim Nachweis besser nachvollziehen zu können. Darüber hinaus ist die Identifizierung und Charakterisierung des Verhaltens der wichtigsten Legionellenwirte im Belebtschlamm (Nacktamöben und/oder Ciliaten) noch nicht ausreichend untersucht worden. Insbesondere sind dabei die bevorzugten Lebensbedingungen zur Vermehrung von Bedeutung. Hinsichtlich des Nachweismethoden wird empfohlen, bei Verdacht oder Nachweis von Legionella spp. und L. pneumophila in Kläranlagen zur weiterentwickelten Standardmethode (Kulturverfahren) zusätzlich mittels qpcr ein ganzheitlicheres Bild des Belebtschlamms zu erhalten, um gezielte weitere Maßnahmen ergreifen zu können. Durch die Erfahrungen, die mit dem Ausbruch in Warstein gesammelt werden konnten, haben sich einige Sofortmaßnahmen als empfehlenswert herausgestellt. Zu allererst sollte bei positivem L. pneumophila-befund jeglicher Aerosolaustrag möglichst vermieden werden, beispielsweise durch das Abdecken von Belebungsbecken, den Einsatz von Reinsauerstoff zur Begasung sowie gegebenenfalls eine Abluftbehandlung. Wenn gesundheitsgefährdend hohe Konzentrationen im Gewässer zu erwarten sind, sollte der Ablauf der Kläranlage mithilfe von UV-Strahlung oder chemisch desinfiziert werden, vor allem dann, wenn unterhalb der Ablaufes eine Wasserentnahme für Rückkühlwerke erfolgt oder sonstige sensible Nutzungen bestehen. Dadurch wird die Gefahr einer Weiterverbreitung der Legionellen vermindert. Auf der Anlage selbst muss das Personal in Bereichen mit hohen Aerosolbelastungen sich mit einem geeigneten Mundschutz (zum Beispiel Schutzklasse FFP3) vor einer Infektion schützen. Dank Dieses Projekt wurde vom Ruhrverband beauftragt und vom Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Naturund Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen (MKULNV NRW) sowie anteilig vom Ruhrverband finanziell gefördert. Begleitet wurde das Vorhaben außerdem durch die Bezirksregierung Arnsberg und das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen (LANUV). Die ausführenden Institutionen waren: das Institut für Siedlungswasserwirtschaft und Abfalltechnik der Leibniz Universität Hannover (ISAH), das Niedersächsische Landesgesundheitsamt (NLGA), die Firma Added Value Environmental Composites (Avecom, Belgien) und das Institut für Hygiene und Öffentliche Gesundheit der Universität Bonn (ihph). Wir danken allen Beteiligten für die Durchführung und die Förderung des Projekts. Literatur [1] Fraser, D. W., et al.: Legionnaires Disease, New England Journal of Medicine 1977, 297 (22), [2] Percival, S. L., D. W. Williams: Chapter Eight Legionella, in Microbiology of Waterborne Diseases, 2. Aufl., Academic Press, London, 2014, S [3] George, J. R., et al.: Amino acid requirements of Legionella pneumophila, J. Clin. Microbiol. 1980, 11 (3), [4] Fields, B. S., R. F. Benson, R. E. Besser: Legionella and Legionnaires Disease: 25 Years of Investigation, Clinical Microbiology Reviews 2002, 15 (3), [5] Declerck, P., et al.: Evaluation of power ultrasound for disinfection of both Legionella pneumophila and its environmental host Acanthamoeba castellanii, Water Research 2010, 44 (3), [6] Garcia, M. T., et al.: Acanthamoeba polyphaga resuscitat es viable non-culturable Legionella pneumophila after disinfection, Environ. Microbiol. 2007, 9 (5), KA Korrespondenz Abwasser, Abfall 2015 (62) Nr. 6

37 Fachbeiträge Industrieabwasser 519 [7] Kuiper, M. W., et al.: Intracellular proliferation of Legionella pneumophila in Hartmannella vermiformis in aquatic biofilms grown on plasticized polyvinyl chloride, Appl. Environ. Microbiol. 2004, 70 (11), [8] Newsome, A. L., et al.: Interactions between Naegleria fowleri and Legionella pneumophila, Infect. Immun. 1985, 50 (2), [9] Barker, J., H. Scaife, M. R. Brown: Intraphagocytic growth induces an antibiotic-resistant phenotype of Legionella pneumophila, Antimicrob. Agents Chemother. 1995, 39 (12), [10] Ulleryd, P., et al.: Legionnaires disease from a cooling tower in a community outbreak in Lidkoping, Sweden epidemiological, environmental and microbiological investigation supported by meteorological modelling, BMC Infect. Dis. 2012, 12, 313 [11] Beaute, J., P. Zucs, B. de Jong: Legionnaires disease in Europe, , Eurosurveillance 2013, 18 (10), [12] DVGW-Arbeitsblatt W 551: Trinkwassererwärmungs- und Trinkwasserleitungsanlagen; Technische Maßnahmen zur Verminderung des Legionellenwachstums; Planung, Errichtung, Betrieb und Sanierung von Trinkwasser-Installationen, 2004 [13] Verordnung über die Qualität von Wasser für den menschlichen Gebrauch (Trinkwasserverordnung TrinkwV 2001) in der Fassung der Bekanntmachung vom 2. August 2013, BGBl. I 2013, S [14] Kusnetsov, J., et al.: Two Legionnaires disease cases associated with industrial waste water treatment plants: a case report, BMC Infect. Dis. 2010, 10, 343 [15] Nguyen, T. M., et al.: A community-wide outbreak of legionnaires disease linked to industrial cooling towers how far can contaminated aerosols spread? J. Infect. Dis. 2006, 193 (1), [16] Gregersen, P., et al.: Pontiac fever at a sewage treatment plant in the food industry, Scand. J. Work Environ. Health 1999, 25 (3), [17] Eikmann, T., I. Tesseraux, C. Herr: Hilft der Legionellen-Ausbruch in Warstein endlich, die notwendigen (umwelthygienischen) Konsequenzen zu ziehen? Umweltmedizin Hygiene Arbeitsmedizin 2013, 18 (6), [18] Toze, S., et al.: The effect of Aeromonas strains on the growth of Legionella, J. Appl. Bacteriol. 1994, 77 (2), [19] Rosenwinkel, K.-H., et al.: Abschlußbericht Ruhrverband/MKULNV NRW Entwicklung von Maßnahmen zur Reduzierung von Legionellen in belebtem Schlamm, 2014 Autoren Dipl.-Biol. Katharina Schneider Prof. Dr.-Ing. Regina Nogueira Prof. Dr.-Ing. Karl-Heinz Rosenwinkel Leibniz Universität Hannover Institut für Siedlungswasserwirtschaft und Abfalltechnik Hannover Welfengarten 1, Hannover katharinaschneider@isah.uni-hannover.de Dipl.-Ing. Kai-Uwe Utecht Ruhrverband Kronprinzenstraße Essen kut@ruhrverband.de A BERDENKEN KLÄRSCHLAMMENTWÄSSERUNG KANN SO EINFACH SEIN vollautomatisch bis zum Maximalwert mit weniger als 3 kw 9. KlärschlammTage Juni 2015 Potsdam Sülzle Klein GmbH Konrad-Adenauer-Str Niederfischbach Tel Fax Mail info@suelzle-klein.com suelzle-klein.com

38 520 Fachbeiträge Industrieabwasser Abwasser-Monitoring in Echtzeit mit Toxizitäts-Screening zur technischen und wirtschaftlichen Optimierung von Abwassersystemen Karl-Ulrich Rudolph (Witten), Pham Huy Dong (Hanoi/Vietnam), Huynh Viet Dung, Ferdinand Friedrichs (Can Tho City/Vietnam), Wolfgang Genthe (Berlin), Nguyen Van Long (Witten), Dominic Meinardi (Can Tho City/Vietnam) und Do Quang Trung (Hanoi/Vietnam) Zusammenfassung Die moderne Abwasseranalytik erlaubt die zuverlässige Bestimmung wichtiger Abwasserparameter. Im Zuge des technischen Fortschritts ergeben sich für die innerbetriebliche Optimierung und in der Umweltüberwachung ständig neue, bessere Möglichkeiten. Mit Förderung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung wurden Messgeräte für das Toxizitäts-Screening und weitere Schlüsselparameter wie etwa TOC und Ammonium an die rauen Arbeitsbedingungen in tropischen Entwicklungsländern angepasst und soweit verbessert, dass man Analyseergebnisse in Echtzeit fernübertragen kann was nicht nur reaktionsschnelle Gegenmaßnahmen zur Abwasservermeidung oder Schadensminderung erlaubt, sondern auch der manipulationssicheren Überwachung und Dokumentation dient. Die Forschungsergebnisse sind auch für deutsche Betreiber industrieller und gegebenenfalls sogar kommunaler Abwassersysteme interessant. Technisch konnte unter anderem das Toxizitäts-Screening verbessert werden. Und wirtschaftlich eröffnet das Echtzeit- Monitoring neue Möglichkeiten für ein differenziertes und verursachungsgerechtes Kostenumlagesystem, das nicht (wie in Deutschland und weltweit bislang üblich) nach Monats- oder Jahreswerten geht, sondern stundengenau mit Spitzen-Last- Preisen (Peak Pricing) und Kapazitätsüberschreitungszuschlägen agieren kann (ähnlich wie man dies aus der Abrechnung von Stromkosten oder Mobil-Telefon-Tarifen kennt). Das eröffnet ganz neue Perspektiven für den Umgang mit Wasser und Abwasser selbst in Regionen, die als wasserreich gelten und über leistungsfähige Vorfluter verfügen, zumal mit der Wassereffizienz auch die Energieeffizienz und Ressourcen- sowie Umwelteffizienz verbessert werden kann. Schlagwörter: Industrieabwasser, Abwasserreinigung, kommunal, Monitoring, Echtzeit, Labor, mobil, TOC, Ammonium, Toxizität, Industriepark, Indirekteinleiter, Vietnam DOI: /kae Abstract Monitoring of Wastewater in Real Time Using Toxicity Screening for the Technical and Economical Optimisation of Wastewater Systems Modern wastewater analysis allows the reliable determination of important wastewater parameters. As a result of technical advances constantly new, improved possibilities ensue for in-house optimisation and in environmental monitoring. With support of the German Federal Ministry for Education and Research, measuring equipment for toxicity and screening and other key parameters such as TOC and Ammonium has been improved, matched to the rough working conditions in tropical developing countries and so far improved that one can transmit results of analyses in real time over long distances which not only allows reaction-rapid countermeasures for the avoidance of wastewater or reduction of damage but also serves for manipulation-secure monitoring and documentation. The research results are also interesting for German operators of industrial and possibly even municipal wastewater systems. On the technical side, inter alia, the toxicity screening has been improved. And economically the real time monitoring opened up new possibilities for a differentiated and source-specific cost-assignment system which (as in Germany and worldwide up to now normal) functions according to monthly or annual values, but rather can act on the hour with peak load prices (peak pricing) and extra charges for exceeding capacity (similar to what one knows from the calculation of electricity costs or mobile telephone tariffs). This opens completely new perspectives for the handling of water and wastewater, even in regions which are considered to be water-rich and which have available efficient receiving waters, since, with water efficiency, energy resources- and environmental efficiency can also be improved. Key words: industrial wastewater, wastewater treatment, municipal, monitoring, real time, laboratory, mobile, TOC, ammonium, toxicity, industrial park, indirect discharger, Vietnam 1 Problemstellung Das Abwasser-Monitoring ist die Voraussetzung dafür, dass Abwasserbelastungen vermieden und Abwassereinleitungen überwacht werden können sei es aus wirtschaftlichen Gründen (wie für den produktionsintegrierten Umweltschutz) oder aus KA Korrespondenz Abwasser, Abfall 2015 (62) Nr. 6

39 Fachbeiträge Industrieabwasser 521 QUAN TRẮC VÀ XÁC ĐỊNH ĐỘ ĐỘC NƯỚC THẢI THEO THỜI GIAN NHẰM TỐI ƯU HÓA KỸ THUẬT VÀ CHI PHÍ TRONG VẬN HÀNH HỆ THỐNG XỬ LÝ NƯỚC THẢI Tóm lược Phuong pháp phân tích nước thải hien dai ngày nay cho phép xác định các chỉ tiêu nước thải quan trọng một cách đáng tin cậy. Sự tiến bộ không ngừng về kỹ thuật mang đến những khả năng mới và tiên tiến hơn trong việc tối ưu hóa hoạt động cũng như trong công tác quan trắc môi trường. Các thiết bị phân tích độ độc và các chỉ tiêu quan trọng khác như TOC (Tong huu co) và Amoni, trong khuôn khổ dự án tài trợ bởi BMBF, đã được cải thiện không chỉ về mặt duy trì hoạt động trong điều kiện những khắc nghiệt của vùng nhiệt đới và cận nhiệt đới mà còn về khả năng truyền tải dữ liệu không dây. Truyền tải dữ liệu được tăng cường cho phép xử lý kịp thời sự thay đổi của Nuoc Xa thai, một mặt tiến hành các giải pháp nhằm hạn chế hoặc loại trừ tạp nhiễm, mặc khác đảm bảo dữ liệu được lưu trữ liên tục và bảo mật. Về phía Đức, kết quả nghiên cứu nhận được sự quan tâm đặc biệt từ các đơn vị vận hành hệ thống xử lý nước thải công nghiệp cũng như các đơn vị vận hành hệ thống xử lý nước thải đô thị. Thêm vào đó, kỹ thuật phân tích độ độc cũng đã được cải thiện. Trên phương diện kinh tế, công tác quan trắc theo thời gian mở ra những khả năng mới trong việc hình thành một hệ thống tính chi phí cụ thể và chuyên biệt hơn, không còn tuân theo khuôn mẫu các giá trị theo từng tháng hoặc từng năm (như vẫn được áp dụng toàn cầu) mà các giá trị sẽ được xác định theo giờ, tính toán giá vào giờ cao điểm và phí phụ thu (tương tự như việc tính phí điện hoặc phí điện thoại di động). Điều này tạo ra viễn cảnh mới cho việc sử dụng nước và xa nước thải ở những khu vực ẩm ướt, nguồn nước dồi dào và có khả năng thu nhận nước lớn bởi sử dụng nước hiệu quả sẽ đồng thời nâng cao việc sử dụng tiết kiệm năng lượng cũng như sử dụng hợp lý môi trường và tài nguyên thiên nhiên. ökologischen und rechtlichen Gründen (wie bei der Einleiterüberwachung) oder einer Mischung aus allem (wie etwa beim Schutz von Badegewässern oder bei der Kostenumlage der Abwasserentsorgung). Nicht nur für industrielle Abwässer, sondern auch für Indirekteinleitungen in kommunale Systeme (etwa aus Krankenhäusern, Altersheimen, chemikalienverwendenden Gewerbebetrieben) können toxische Belastungen auftreten. Werden Belastungsgrenzen überschritten, müssen Störstoffe und Giftstoffe von biologischen Kläranlagen, natürlichen Gewässern und all jenen ferngehalten werden, die damit in Berührung kommen. Vor diesem Hintergrund und aufgrund der enormen Probleme mit toxischen Industrieabwässern in den schnell wachsenden Schwellenländern fördert das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) am Beispiel der Industriezone Tra Noc in der Hauptstadt des Mekong-Delta Can Tho das Verbundvorhaben AKIZ Abwasserkonzepte für Industriezonen ( [1, 2]), das als wesentliche Komponente ein modernes Abwasser-Monitoring-Konzept umfasst. Neben einem stationären Labor wurden dafür zwei mobile Abwassermesswagen entwickelt und für die harten Betriebsbedingungen in einem tropischen Entwicklungsland einsatzfähig gemacht (Abbildung 1). Über Konzept und Ergebnisse dieses und anderer Vorhaben wird nachstehend berichtet. 2 Aufbau und Funktion des Abwassermesswagens Die vor Ort als AKIZ MobiLab bezeichneten Abwassermesswagen (Abbildung 2) sind so konzipiert, dass sie praktisch an jede beliebige relevante (ab)wasserführende Stelle transportiert werden können. Die Probenahme kann automatisch erfolgen (bei entsprechendem Mengen-Messsignal auch als mengenproportionale Mischprobe). Der Messwagen ist mit einer von: Abb. 1: Stationäres Abwasserlabor und mobile Abwassermesswagen des BMBF-Verbundvorhabens AKIZ in der Industriezone Tra Noc (Mekong Delta, Vietnam) Mecana Umwelttechnik GmbH CH-8864 Reichenburg T info@mecana.ch KA Korrespondenz Abwasser, Abfall 2015 (62) Nr. 6

40 522 Fachbeiträge Industrieabwasser Abb. 2: Standard-Aufbau eines mobilen Abwassermesswagens Wettermessstation, Kameraüberwachung und einem eigenen Stromgenerator ausgestattet. Die Messwerte können überwiegend in Echtzeit über GPRS ins Internet und damit an jede beliebige Stelle weltweit übermittelt werden. Gemessen werden unter anderem TOC, TNb, COD, NH 4 -N 4, ph, Leitfähigkeit, Redox-Potenzial, Klimadaten und worauf noch besonders einzugehen ist die Toxizität. Die Funktionsweise im Einzelnen lässt sich wie folgt beschreiben: Online-Messung von TOC, TNb (ca. alle 5 Min.) Die Bestimmung des gesamten organischen Kohlenstoffs (TOC) erfolgt angelehnt an DIN EN 1484, ISO 8245 und EPA und die des gesamten gebundenen Stickstoffs (TNb) gemäß DIN Teil 27, ENV und ISO- TR Das Messsystem arbeitet ohne Katalysatoren bei einer Temperatur von 1200 C. Der Trägergasstrom transportiert das entstandene CO 2 zum Infrarot-Detektor (NDIR) und das entstandene NO zum elektrochemischen Stickstoffdetektor (ECD). Der eingebaute Industrie-PC, mit der speziellen benutzerfreundlichen Software, errechnet dann aus allen Parametern die TOC- und TNb-Konzentrationen im Wasser. Vorteilhaft gegenüber nasschemischen Aufschlüssen ist, dass auch partikelgebundene Gehalte vollständig erfasst werden. Mit einer Umluftaufbereitung wird die Umgebungsluft zu reinem Trägergas aufbereitet, sodass kein Flaschengas und keine Instrumentenluft benötigt wird. Online-Messung der Toxizität (alle 15 Min.) Messgröße der Toxizitätsmessung ist im beschriebenen Anwendungsfalle die Atmungshemmung von Nitrifikanten, überwiegend der Gruppe Nitrosomonas (NH 4 NO 2 ). Das Testwasser wird in einer Messzelle mit einer definierten Menge an Nitrifikanten aus einem separaten Fermenter gemischt und der Sauerstoffverbrauch der Testorganismen gemessen. Ein Sauerstoffverbrauch der Nitrifikanten wie in Referenzwasser kann als Toxizität 0 % und eine vollständige Atmungshemmung als Toxizität 100 % kalibriert werden. Aufgrund dieses Messverfahrens sind Memory-Effekte und eventuelle Vergiftungen der Biomasse ausgeschlossen und eine hohe Reproduzierbarkeit gewährleistet. Wegen der selbst-regenerierenden Zucht der Testorganismen ist der Betriebsmittelverbrauch gering. Abb. 3: Blick in einen der mobilen Abwassermesswagen Online-Messung von ph, Leitfähigkeit, Redox-Potenzial (kontinuierlich) Die Messung von ph, Leitfähigkeit und Redoxpotenzial ist im Messcontainer mithilfe von passiven Elektroden vorgesehen, die im Probenvorlegegefäß angeordnet sind. Die Daten werden über einen Messverstärker auf den im Container befindlichen Server übertragen. Messung von Ammonium (alle 10 Min.) Üblicherweise wird die Ammoniumkonzentration mit Standardadditionsverfahren (Standardzugabe erfolgt durch eine Bürette) und einer ionenselektiven Elektrode bestimmt. In einzelnen Fällen wurde dieses Verfahren auch zur Bestimmung der Konzentrationen von anderen Ionen, wie Nitrat, Fluorid, Kalium etc., modifiziert. Wetterdaten Die Wetterstation ist auf dem Messcontainer montiert und misst die Windgeschwindigkeit, Windrichtung, Lufttemperatur, Luftfeuchte und Regenmenge und überträgt die Daten auf den im Container angeordneten Server. Referenzproben für Laboruntersuchungen Wasserproben können als Referenz oder für weitergehende Laboruntersuchungen gesammelt werden. Je nach Aufgabe ist der Sammler flexibel programmierbar (regelmäßige Zeitabstände, Grenzwertüberschreitung eines anderen Messgeräts etc.). Laboranalyse Im Messcontainer ist die Möglichkeit von einzelnen Labormessungen vorgesehen, wie beispielsweise photometrische Messungen mit Küvettentests. Die Wasserversorgung erfolgt über einen 100 l fassenden Tank. Stromversorgung Die Stromversorgung des Messcontainers erfolgt in der Regel über einen externen Stromanschluss. Für die Stromversorgung über einen kurzen Zeitraum ist ein Generator vorgesehen. Datenerfassung und -übertragung Signale (zum Beispiel 0 20 ma oder 0 10 V) können analog und digital ausgelesen werden. Die Menge der Signale ist flexibel, der maximale Wert durch die hardwareseitige Einbindung von Wandlermodulen beschränkt. Über eine Web-Oberfläche werden die Steuer-Parameter (wie zum Beispiel Ein/Aus, Auslese-Intervall, Übersetzung, Sensor- KA Korrespondenz Abwasser, Abfall 2015 (62) Nr. 6

41 Fachbeiträge Industrieabwasser Abwasserbelüftung mit mehr Wirtschaftlichkeit Abb. 4: Drei-Tage-TOC-Messkurve am Beispiel der Industriezone Tra Noc in Vietnam Art, cv-berechnung usw.) eingestellt. Dazu dient ein Computer mit Browser, der an das Netzwerk des LAR-Moduls angeschlossen wird. Die Messdaten sind in einer lokalen MySQL-Tabelle verfügbar und können weiterverarbeitet oder exportiert werden (csv-datei o. ä.). Die Daten sind durch Benutzername und Passwort und mit SSL-Verschlüsselungs-Technik abgesichert. Kameraüberwachung der Probenahme Situation Im Messcontainer ist ein Receiver integriert, an den bis zu vier Kameras angeschlossen werden können; sie sind mit IR-LEDs zur Überwachung in Dunkelheit bis zu einer Entfernung von 20 m ausgestattet. Eine wichtige Funktion ist die Überwachung der Probenahmestelle. Die Programmierung der Überwachung erfolgt standortabhängig. Kostensenkung in Belebungsbecken und SBR-Anlagen mit Körting Ejektoren Abbildung 3 gibt einen Eindruck über die Arbeitsverhältnisse und Anordnung der Messinstrumente. 3 Exemplarische Darstellung von Messergebnissen 3.1 TOC (Total Organic Carbon) Dieser Parameter zur Erfassung von organischen Verschmutzungen kann mit dem Laboranhänger, in dem das Analysegerät Quick TOC Ultra der LAR AG installiert ist, zeitlich hochauflösend im Intervall von fünf Minuten erfasst werden. Als Beispiel wurde eine Drei-Tage-TOC-Messkurve in Abbildung 4 dargestellt. Das Monitoring wurde in einem offenen Abwasserkanal in Vietnam in der Industriezone Tra Noc gemessen. Aus der Messkurve ist zu entnehmen, dass nachts im Zeitraum von 21 Uhr bis 11 Uhr Abwasser mit TOC-Konzentrationen bis zu 2000 ppm von den Fabriken in den Abwasserkanal und von da aus in die Gewässer eingeleitet wurde. Dies belegt die Notwendigkeit von zeitlich hochauflösenden Online-Messungen. Bei einer stichprobenartigen Probenahme tagsüber würden diese Umweltverschmutzungen der Fabriken nicht erfasst werden. 3.2 NH 4 -N (Ammonium) Für das Online-Monitoring mit dem Laboranhänger wurde das LAR-Gerät Ammonitor verwendet. Dessen Messprinzip be- Körting Hannover AG Hannover/Germany Tel.: st@koerting.de

42 524 Fachbeiträge Industrieabwasser Abb. 5: Drei-Tage-Ammonium-Messkurve; schwarz: Ammonitot, violett: Küvettentest (DIN ISO-Methode) ruht auf einer Ammoniumionen-selektiven Elektrode. Eine Drei-Tage-Ammonium-Messkurve am Beispiel eines Monitorings in der Industriezone Tra Noc ist in Abbildung 5 dargestellt, dabei wurden zur Qualitätssicherung die Messergebnisse vom Ammonitor und der colorimetrischen Methode nach DIN-Norm mit guter Übereinstimmung gegenübergestellt. Bei diesem Monitoring konnten Ammoniumkonzentration bis zu 100 ppm erfasst werden. Dies entspricht einer Überschreitung vom 20-fachen des vietnamesischen Standard A -Grenzwerts von 5 ppm. 3.3 Toxizität Das Messprinzip zum Toxizitäts-Screening beru ht auf der Respirationshemmung von Nitrifikanten, die als Testorganismen verwendet werden. Mit diesem Parameter können organische sowie anorganische toxische Verbindungen nachgewiesen werden. Für diesen Online-Parameter hat sich das Gerät vom Typ Nitritox bei dem Monitoring des offenen Abwasserkanals in der Industriezone Tra Noc am besten bewährt, das mit einem automatischen Probenehmer gekoppelt ist [3]. Der automatische Probennehmer kann so programmiert werden, dass Referenzproben entnommen, wenn ein Grenzwert überschritten wurde. Zum Beispiel können Proben genommen Abb. 7: 24-h-Messkurve Wasserstand, Toxizität und TOC werden, wenn die Toxizität des Abwassers höher ist als 60 %. Von den Referenzproben können weitere Parameter wie beispielsweise Schwermetalle in einem stationären Labor analysiert werden. Eine beispielhafte 24-Stunden-Messkurve ist in Abbildung 6 dargestellt. Der Messkurve ist zu entnehmen, dass bei diesem Messpunkt Toxizitäten bis zu 95 % erfasst wurden. Bei Toxizitäten höher als 60 % wurden Referenzproben mit dem automatischen Probenehmer genommen. Zusätzliche Analysen (unter Einsatz induktiv gekoppelter Plasmen, ICP) konnten belegen, dass die Toxizitäten von hohen Konzentrationen von Chrom und Zink verursacht wurden. Abb. 6: 24-Stunden-Toxizitätsmesskurve mit Schwermetallanalysen bei Toxizitäten größer als 60 %; schwarz: Cr, rot: Zn Abb. 8: Korrelation zwischen Toxizität und TOC im Klärwerksablauf KA Korrespondenz Abwasser, Abfall 2015 (62) Nr. 6

43 Fachbeiträge Industrieabwasser 525 Ein weiteres Beispiel einer Messkurve eines Monitoring in d er Industriezone Tra Noc zeigt Abbildung 7. In dieser Abbildung werden Toxizität, TOC und Wasserstand gegenübergestellt. Im Gegensatz zu dem vorherigen Beispiel wurden die Toxizitäten nicht durch Schwermetallbelastungen verursacht, sondern von toxischen organischen Verschmutzungen, was sich mit der TOC-Messkurve in Abbildung 7 belegen lässt. Bei diesem Messpunkt wurde bei Flut das zurückgestaute Abwasser zu dem Monitoringpunkt gespült und verursacht somit hohe TOC- Konzentrationen sowie Toxizitäten. Aus Abbildung 8 ist zu erkennen, dass toxisches Abwasser in die Kläranlage eingeleitet wurde. Dies hatte eine Hemmung des biologische n Abbaus zur Folge, weshalb der TOC im Ablauf der Kläranlage angestiegen ist. 4 Bisherige Verwertung von Erkenntnissen und Ergebnissen 4.1 Technisches Verwertungsbeispiel Nachdem sich die zuständigen Entscheidungsträger der Stadt Ho Chi Minh City (HCMC, ehemals Saigon) davon überzeugen konnten, dass die Echtzeit-Messung von TOC und anderen Parametern auch unter schwierigen Arbeitsbedingungen in Vietnam zuverlässig und dauerhaft funktionieren kann, soll das neue Klärwerk Nhieu Loc Thi Nghe (Bezirk im Stadtzentrum), basierend auf eben einem solchen Messprinzip, mit einem umfassenden Monitoring-System ausgestattet werden. Das in der Endausbaustufe für m³/d ausgelegte Klärwerk muss mit äußerst flexibler Betriebssteuerung arbeiten (weitergehendes SCADA-System und mit PLS), weil das im Mekong-Delta verlegte Entwässerungssystem insbesondere bei Monsun einen extrem hohen Fremdwasseranteil bringt (Grundwasserinfiltration, Oberflächenwasserzutritt sowie durch Planungsmängel und fehlende/defekte Rückschlagklappen einfließendes Tidewasser unter anderem aus dem Saigon-Fluss). Wegen der dadurch stark schwankenden Konzentrationen an BSB und Ammonium (und dem zeitweise sehr ungünstigen C : N- Verhältnis) müssen alle biologischen Verfahren (egal ob Belebungsverfahren oder SBR-Technologie oder Biofiltration o. a.) sehr genau, schnell und flexibel auf die jeweiligen Zulaufwerte eingestellt werden, insbesondere die Belüftung, die Rücklaufströme und der Schlammabzug. Die Referenzplanung und Ausschreibungsunterlagen sind fertiggestellt, und die Ausschreibung wird 2015/2016 zur Vergabe an einen Generalunternehmer führen, der die Ausführungsplanung, den Bau und Betrieb über fünf oder zehn Jahre durchführen soll. Ähnlich wie im klassischen deutschen Betreibermodell [4] wird das von der Weltbank finanzierte Projekt in einem ganzheitlichen Wettbewerb technologieoffen ausgeschrieben (das heißt, der Bieter mit den günstigsten Gesamtkosten aus Bau und Betrieb erhält den Zuschlag, sofern die von Klärschlamm- Trocknung mit Ökodry Die hocheffiziente Alternative Hocheffizientes Verfahren zur wirtschaftlichen Trocknung von entwässertem Klärschlamm und Telefon Telefax Internet EHB Eder Handel und Beratung e.k. Robert-Koch-Str Burghausen info@eder-hb.de verwandten Stoffen Preislich interessante Alternative zu herkömmlichen Lösungen wie Band-, Solar- oder Scheibentrocknern Reine Trocknungskosten nur 4-8 Euro / Tonne Durchsatz bis 1 Tonne / Stunde Schubkeilbodentrockner des deutschen Herstellers Fliegl

44 526 Fachbeiträge Industrieabwasser ihm gewählte Technologie alle technischen Anforderungen erfüllt). 4.2 Wirtschaftliche Verwertungsperspektiven Im Rahmen von BMBF-Vorhaben im Ausland weiterentwickelte Monitoring-Technologie erscheint auch für Deutschland attraktiv, wenn man die Einsatzfähigkeit des vorbeschriebenen Monitoring-Systems mit mobilen Einheiten ( real time, online ) nach Kosten und Nutzen betrachtet. Für einen großen Industriepark-Betreiber geht es darum, die Abwasserquellen der immer wieder auftretenden Belastungsstöße zu lokalisieren, die in der Vergangenheit bereits einige Male zu kritischen Belastungszuständen im Industrieklärwerk geführt haben. Im Erfolgsfall könnte man die durch solche Stöße entstandenen Mehrkosten eintreiben (für zusätzliche Maßnahmen auf dem Klärwerk, wie etwa Neutralisierung, Dauerbelüftung und gegebenenfalls Nährstoffausgleich, Hilfschemikalien zur Fällung/Flockung, bei der Schlammbehandlung, gegebenenfalls sogar für erhöhte Abwasserabgabe mit Strafzuschlag ). Selbst dann, wenn man den Verursacher nicht in allen Fällen dingfest machen kann, bietet das Echtzeit-Abwassermonitoring immer noch die Möglichkeit, den Klärwerksbetrieb vorzuwarnen und Mehrkosten zu vermeiden bzw. zu verringern. Im Weiteren kann man auf Basis eines Monitoring-Systems mit belastbaren Analysenergebnissen eine gerichtsfeste Vertragsgrundlage für Abwasser-Indirekteinleitungen schaffen, auf deren Basis Überschreitungen von kontrahierten Maximalwerten (nach Abwasser-Mengen und -Konzentrationen bzw. -Frachten) durch den Klärwerksbetreiber nachgewiesen, bepreist und gegebenenfalls pönalisiert werden. Allgemeine Erhöhungen von Industrie-Abwasserpreisen sind aufgrund des in der freien Wirtschaft überall vorhandenen Kostendrucks nur schwer durchsetzbar. Die Industrieeinleiter können jedoch davon überzeugt werden, eine verursachergerechte Kostenumlage und Pönale für Grenzwertüberschreitungen zu kontrahieren (zumal sie nicht selten der Meinung sind, dass so etwas im eigenen Betrieb nicht vorkäme, sondern nur bei den Anderen ). Die wirtschaftliche Verwertungsperspektive im Sinne einer verursachergerechten Kostenverteilung (als Treiber der Kostenoptimierung generell) geht viel weiter: Der im Jahresverlauf stets gleich hohe Tarif pro m³ Wasser/Abwasser bzw. pro kg Schmutzfracht entspricht eigentlich nicht den betriebswirtschaftlichen und auch nicht den volkswirtschaftlichen Realitäten. Mit Echtzeit-basierten Messsystemen kann man Spitzenlasttarife und Saisonpreise einführen (ähnlich wie das bei Industrie- und Privatverbrauchern aus dem Bereich der Stromversorgung bekannt ist, noch differenzierter aus dem Bereich der Mobiltelefonie, wo es eine Vielfalt an markt- und kostenorientierten Tarifen gibt). Aus heutiger Sicht ist eine solche Perspektive sicher noch eine Vision. Sie wird aber insbesondere in Ländern mit Wasserknappheit oder besonders kritischen Umweltproblemen schneller kommen als man heute glaubt. 4.3 Ökologisches Verwertungsbeispiel Abb. 9: Abwassermesswagen in kompakter Ausführung für das BMBF-Vorhaben MOSA Die zweite Generation eines Abwassermesswagens mit unterschiedlicher technischer Aufgabenstellung wurde im Rahmen des BMBF-Vorhabens MOSA entwickelt ( de); [5]. Bei diesem Projekt für das Integrierte Wasserressourcen-Management (IWRM) wird Abwasser gemessen, aber auch das Flusswasser als Rohwasserquelle und in seiner ökologischen Bedeutung, ausgehend vom Flussgebiet Olifants mit den Talsperren und Bergbaubetrieben nördlich von Pretoria bis hin in den Krüger-Nationalpark und flussabwärts nach Mosambik. Das dort entwickelte MobiLab (Abbildung 9) ist kompakter, kleiner und leichter gebaut, um auch über schlechte Straßen und an unzugängliche Stellen transportiert werden zu können. Das vom südafrikanischen Wissenschaftsministerium DST getragene Implementierungsprogramm Wader ( za) hat mit IEEM und LAR eine Kooperationsvereinbarung unterzeichnet, um an möglichst vielen der 17 definierten Anwendungsfälle für mobile Wassermesswagen in Südafrika eine an die örtlichen Verhältnisse angepasste Technologie einsetzen zu können und um diese Technologie (dann auch mit südafrikanischen Technologiepartnern) zu verbreiten. Die Betreiber des Krüger-Nationalparks haben nach einer testweisen Messkampagne beschlossen, das MobiLab zur Überwachung von Schadstoffstößen in den Zuläufen und im Krüger-Nationalpark einzusetzen, um die in der Vergangenheit immer wieder zu beobachtenden Vergiftungen von schützenswerten Tieren und Pflanzen abzustellen, die vor allem während der Trockenzeit bei geringem Verdünnungsgrad und Belastungsstößen aus der Industrie (Schwermetalle) und Landwirtschaft (Pestizide) Schaden genommen hatten. Das ursprünglich entwickelte Toximeter wird dafür modifiziert (gegebenenfalls durch Umstellung auf andere Leitorganismen, falls Nitrosomonas sich als nicht geeignet für diese Art von Belastungen erweisen sollten). Vielleicht ergeben sich dadurch nicht nur graduelle Fortschritte, sondern auch ganz neue Technologieansätze oder Technologiekombinationen. 5 Zusammenfassung der Erkenntnisse und Perspektiven der Weiterentwicklung Wesentliche Erkenntnisse aus vorgenannten Vorhaben in Wissenschaft und Praxis sind folgende: 1) Die Echtzeit-Messung und Datenfernübertragung eröffnet neue Perspektiven für die Steuerung und damit Optimierung der Wassereffizienz, Energieeffizienz, Ressourceneffizienz und vor allem Umweltentlastung. KA Korrespondenz Abwasser, Abfall 2015 (62) Nr. 6

45 Fachbeiträge Industrieabwasser 527 2) Insbesondere das Echtzeit-Toxizitäts-Screening ist eine wichtige Weiterentwicklung, nicht nur für Industrieabwasser, sondern auch für die Indirekteinleiterkontrolle in kommunalen Netzen oder die Überwachung wertvoller Ökosysteme. Hier gibt es noch große Chancen und entsprechenden Forschungsbedarf, um die heute bereits vorhandenen Möglichkeiten auszuweiten. 3) Der TOC als Messparameter hat sich für Echtzeit-Messungen bewährt. Bezogen auf spezifische Abwasserströme kann man daraus den CSB ableiten (der in vielen Ländern, wie in Deutschland, wasserrechtlich verankert ist). Vielfach kann man sogar auf den BSB rückschließen. 4) Mehr noch als in Deutschland, wo erhebliche finanzielle Mittel für den Betrieb von Abwasseranlagen verfügbar sind und das Vollzugsdefizit gering ist, muss man bei der Entwicklung und Weiterentwicklung von Abwassermessinstrumenten und Monitoring-Systemen vor allem in den Wachstumsländern darauf achten, dass diese Kosten die Akzeptanzschwelle nicht überschreiten. Nachdem die Technologie des MobiLab entwickelt und technisch erfolgreich demonstriert worden ist, fördert das BMBF den Bau eines kostenoptimierten Abwassermesswagens in Vietnam, bei dem die High-Tech-Komponenten aus Deutschland kommen, alle anderen Teile jedoch lokal gefertigt oder aus billigeren Ländern beschafft werden können. Zukünftig sollen sich dann viele solcher Abwassermesswagen am Weltmarkt durchsetzen, sodass per Saldo mehr für die Umwelt (und auch mehr für die Technologielieferanten aus Deutschland) erreicht werden kann als es der Fall wäre, wenn man alleine auf den technisch zweifelsfrei besseren, aber vielfach teureren Versionen bestehen würde. Insoweit kann man damit rechnen, dass die starke deutsche Exportwirtschaft (ähnlich wie im logistisch hoch entwickelten Automotive-Bereich heute schon der Fall) vom reinen Exportgeschäft immer mehr zu einem Kooperationsgeschäft kommen wird (wie dies schon vor einigen Jahren für umwelttechnische Kompaktanlagen für Länder Südostasiens untersucht worden ist [6]). Dank Die Autoren und Projektbeteiligten danken dem BMBF für die finanzielle Förderung der Forschungsvorhaben AKIZ und IWRM-MOSA, ebenso dem Industriepartner LAR für die komplementäre Finanzierung. Literatur [1] K.-U. Rudolph: Abwasserkonzept für Industriezonen in Vietnam, Wasserwirtschaft Wassertechnik WWT, September 2014, 8 13 [2] N. V. Long, M. Ha, B. D. Cam, N. V. Nam, W. Genthe: Methodological and Strategic Requirements for Research in Water and Sustainability The Example of AKIZ, a Vietnam-German Flagship Project for Industrial Zone Wastewater Management, Journal of Science and Technology Policy and Management 2012, 1 (2), [3] W. Genthe: Toxische Wässer in Vietnams Industriezonen Installation einer verlässlichen Abwasseranalyse, GIT Labor-Fachzeitschrift KA Korrespondenz Abwasser, Abfall 2015 (62) Nr. 6

46 528 Fachbeiträge Industrieabwasser 2013 (5), siehe auch [4] K.-U. Rudolph, M. Gellert: Das Niedersächsische Betreibermodell zur kommunalen Abwasserbeseitigung Erfahrungen aus technischer und ökonomischer Sicht, der gemeindehaushalt 1988, 89 (6), [5] K.-U. Rudolph, M. Bombeck, M. Harbach: IWRM Karlsruhe 2010, Integrated Water Resources Management in South Africa Maximizing Water Efficiency by Interlinking Hydrological and Economic Modelling, November 2010, S [6] IEEM, TEI, CYEIDC, SIWRR, FEAD: PEPS Stimulating Prefabricated Environmental Package Systems business models and investments in Asia (China, Thailand, Vietnam), TH/Asia Pro Eco/02 (91103), Final Report EU-Asia Link, September 2006 Autoren Huynh Viet Dung Cantho Export Processing & Industrial Zones Authority (CEPIZA) 105 Tran Hung Dao, Ninh Kieu District Can Tho City, Vietnam M. Sc. Ferdinand Friedrichs LAR Process Analysers AG AKIZ Project Office Lot 12A, Tra Noc Waterplant, Industrial Zone Tra Noc II, Can Tho City, Vietnam Dr. Dr. Wolfgang Genthe LAR Process Analysers AG Neukoellnische Allee 134, Berlin Prof. Dr. mult. Karl-Ulrich Rudolph Dipl.-Phys. Nguyen Van Long IEEM ggmbh Institut für Umwelttechnik und Management an der Universität Witten/Herdecke Alfred-Herrhausen-Straße 44, Witten Pham Huy Dong Vietnam Institute of Industrial Chemistry (VIIC) Center of Environmental Engineering and Chemical Safety 2 Pham Ngu Lao Street, Hoan Kiem District Hanoi, Vietnam M. Sc. Dominic Meinardi IEEM AKIZ Project Office Lot 12A, Tra Noc Waterplant, Industrial Zone Tra Noc II, Can Tho City, Vietnam Assoc. Prof. Dr. Do Quang Trung Hanoi University of Science Vietnam National University (HUS-VNU) Faculty of Chemistry 19 Le Thanh Tong St., Hanoi, Vietnam mail@professor-rudolph.de A KA Korrespondenz Abwasser, Abfall 2015 (62) Nr. 6

47 Fachbeiträge Industrieabwasser 529 Ein Konzept zur Behandlung von Prozesswässern aus der Hydrothermalen Carbonisierung Joachim Fettig (Höxter), Ute Austermann-Haun (Detmold), Henrike Liebe (Höxter), Jan Felix Meier (Detmold) und Marc Wichern (Bochum) Zusammenfassung Prozesswasser aus der Hydrothermalen Carbonisierung ist stark mit organischen Substanzen belastet (CSB 14 g/l). Zu seiner Behandlung wurde ein Konzept entwickelt und im Labormaßstab untersucht, das eine anaerobe Reinigungsstufe, eine aerobe Nachbehandlung und eine adsorptive Schlussbehandlung mit Aktivkohle umfasst. Bei den Versuchen wurden Prozesswässer mit den Ausgangsmaterialien Biertreber, Rübenschnitzel und Speisereste eingesetzt. Mit der dreistufigen Verfahrenskombination konnten die organischen Stoffe zu über 99 % eliminiert werden. Auch eine Rückgewinnung von Nährstoffen war durch die Verfahren der Magnesium-Ammonium-Phosphat-Fällung bzw. der Strippung von Ammoniak mit hohen Wirkungsgraden möglich. Einer direkten Umsetzung des Konzepts in den technischen Maßstab stehen jedoch noch einige Fragen entgegen, die in einer nachfolgenden Untersuchung geklärt werden sollen. Schlagwörter: Industrieabwasser, hydrothermale Carbonisierung, Prozesswasser, Behandlung, anaerob, aerob, Adsorption, Aktivkohle, Nährstoffrückgewinnung DOI: /kae Abstract A Concept for the Treatment of Process Water from Hydrothermal Carbonisation Process water from hydrothermal carbonisation is loaded heavily with organic substances (COD 14 g/l). A concept has been developed for its treatment and has been investigated on a laboratory scale, which includes an anaerobic treatment stage, an aerobic secondary treatment and an adsorptive final treatment using active carbon. With the trials, process water was used with the output materials draff, sugar beet pulp and food leftovers. With the three-stage process combination the organic matter could be eliminated to over 99 %. Even a recovery of nutrients was possible through the processes of the magnesium-ammonium-phosphate-precipitation resp. the stripping of ammoniac using high efficiency. There are, however, several questions outstanding, which are to be clarified in a subsequent investigation and are in the way of a direct transfer of the concept into the commercial. Key words: industrial wastewater, hydrothermal carbonisation, process water, treatment, anaerobic, aerobic, adsorption, active carbon, recovery of nutrients 1 Einführung Die Hydrothermale Carbonisierung (HTC) ist ein Inkohlungsprozess, der im wässrigen Medium abläuft. Die organischen Einsatzstoffe werden in suspendierter Form in einen Druckreaktor eingebracht und bei Temperaturen von C, Drücken von bar und Verweilzeiten von einigen Stunden in braunkohlenartige Produkte umgewandelt, die anschließend durch Filtration vom Prozesswasser abgetrennt werden. Nach Untersuchungen von Ramke et al. [1] gehen bei der Carbonisierung organischer Siedlungsabfälle % des organischen Kohlenstoffs in die flüssige Phase über, während dieser Anteil bei Berge et al. [2] sogar % beträgt. Für die weitere Entwicklung des Prozesses bis zur Anwendungsreife ist es daher unabdingbar, Behandlungs- bzw. Verwertungswege für das Prozesswasser zu finden. In einer eigenen Voruntersuchung konnte gezeigt werden, dass HTC-Prozesswässer überwiegend sauer sind und ihre organische Belastung substrat- und prozessabhängig bei mg/l für den BSB 5 und bei mg/l für den CSB liegt [1]. In einigen Fällen wurden auch nennenswerte Mengen der Nährstoffe N, P und K gefunden [3, 4]. In einer Reihe von Studien wurde versucht, die organischen Bestandteile näher zu bestimmen. So identifizierten Ahrens und Martin [5] Milchsäure, Ameisensäure, Essigsäure, Methanol, 1,2-Propandiol und 2,3-Butandiol als Hauptkomponenten von HTC- Prozesswässern im g/l-bereich. Poerschmann et al. [6] fanden Phenole, Dihydroxybenzole und niedermolekulare organische Säuren, während Stemann et al. [7] den Anteil der organischen Säuren am gesamten TOC-Gehalt auf % schätzten. In anderen Arbeiten wurden als weitere Bestandteile Aldehyde wie Furfural [8] und sogar Cyanide [9] nachgewiesen. Nach Aussagen von Jekel [10] sind auch ligninartige Verbindungen in nennenswertem Umfang zu finden. KA Korrespondenz Abwasser, Abfall 2015 (62) Nr. 6

48 530 Fachbeiträge Industrieabwasser Für die aerobe Abbaubarkeit der organischen Inhaltsstoffe wurden Werte von 85 % [1] bzw % [11] ermittelt, die nahelegen, dass eine biologische Behandlung erfolgreich sein sollte. Daneben wurde auch ein Nassoxidationsverfahren vorgeschlagen, um die organischen Stoffe bei Drücken von 3 20 bar und Temperaturen von C unter Sauerstoffzufuhr teilweise zu mineralisieren bzw. in besser abbaubare Verbindungen zu überführen [12]. Aufgrund der hohen Konzentrationen der organischen Stoffe wäre der Energiebedarf für eine Nassoxidation oder eine rein aerobe Behandlung jedoch außerordentlich hoch. Deshalb wurde das folgende Behandlungskonzept vorgeschlagen und mithilfe von Batch- und kontinuierlichen Versuchen im Labormaßstab untersucht: Anaerobe Reinigung Aerobe Nachbehandlung Adsorptive Schlussbehandlung mit Aktivkohle Ziel der hier dargestellten Arbeiten war die Ermittlung einer für die Reinigung des Prozesswassers stabil zu betreibenden Verfahrenskombination, die nicht nur eine energetische Verwertung der organischen Stoffe, sondern auch Möglichkeiten für eine Abtrennung und Rückgewinnung der Pflanzennährstoffe Stickstoff und Phosphor beinhalten sollte. 2 Experimentelle Untersuchungen 2.1 Materialien und Methoden Für die Untersuchungen wurden drei verschiedene Ausgangsmaterialien, nämlich Biertreber als gewerblicher Abfall, Rübenschnitzel als landwirtschaftlicher Abfall und Speisereste als häuslicher Abfall, ausgewählt, die auch ein unterschiedliches Spektrum an Nährstoffen im Prozesswasser erwarten ließen. Die Wässer wurden vom Fachgebiet Abfallwirtschaft und Deponietechnik der Hochschule Ostwestfalen-Lippe zur Verfügung gestellt. Die genauen Verfahrensbedingungen sind bei Ramke et al. [13] ausführlich beschrieben. Tabelle 1 zeigt die Analysenwerte für das HTC-Prozesswasser der drei Ausgangsmaterialien. Wie zu erkennen ist, liegen die ph-werte mit ph 4,3 4,4 im sauren Bereich. Die Wässer weisen unterschiedliche aber relativ hohe Salzgehalte auf, die um einen Faktor 8 12 höher sind als im eingesetzten Frischwasser. Die Belastung ist aber vor allem durch organische Stoffe bedingt: Die CSB-Werte liegen zwischen 33,6 g/l und 84,4 g/l. Die niedrigen CSB/TOC-Verhältnisse (maximal 2,75) weisen zudem darauf hin, dass der Sauerstoffanteil in den organischen Molekülen verhältnismäßig hoch ist. Je nach Substrat finden sich die Nährstoffe Stickstoff und Phosphor sowohl in geringen Konzentrationen als auch mit Gehalten von mehr als 1000 mg/l N bzw. P. Aus den Analysen von Einzelproben lassen sich folgende molare C : N : P-Verhältnisse ableiten: Biertreber 38 : 4,4 : 1; Rübenschnitzel 314 : 17,4 : 1 und Speisereste 183 : 21,7 : 1. Relativ gesehen weist das Prozesswasser des Biertrebers den höchsten P-Anteil auf. Das C : N-Verhältnis ist bei Biertreber und Speiseresten mit ca. 8,5 : 1 fast gleich; bei Rübenschnitzeln dominiert hingegen der Kohlenstoff (C : N 18 : 1). Da es sich bei frischen Prozesswässern um Filtrate handelt, ist der Anteil an abfiltrierbaren Stoffen dort vernachlässigbar klein. Bei der Lagerung kam es jedoch nach einigen Tagen zur Bildung organischer Ausfällungen. Dieser Effekt, der sich bei den kontinuierlichen Versuchen zum anaeroben Abbau zeigte, weil hier die Wässer teilweise mehrere Wochen zwischengelagert werden mussten, wird im folgenden Abschnitt quantitativ beschrieben. Bei der ph-anhebung des Prozesswassers aus der Carbonisierung von Biertreber wurde außerdem die Ausfällung von Salzen beobachtet. Deshalb wurden die Konzentrationen der Alkali- und Erdalkalimetalle bestimmt, wobei sich folgende Werte ergaben: c Ca 430 mg/l; c Mg 410 mg/l; c K 25 mg/l und c Na 50 mg/l. Die hohen Gehalte an Calcium und Magnesium führten bereits ab ph 7 zur Ausfällung von Calciumcarbonat und Calciumphosphaten sowie Magnesiumammoniumphosphat (MAP), worauf im Abschnitt 2.5 näher eingegangen wird. Mit den Prozesswässern wurden auch GC-MS-Übersichtsanalysen durchgeführt (GC-MS: Kopplung von Gaschromatographie und Massenspektrometrie), bei denen alle mit Pentan extrahierbaren, mittel- bis schwerflüchtigen Verbindungen der Originalprobe erfasst werden, die sich unzersetzt verdampfen lassen. Die Erfassungsgrenze ist substanzspezifisch und liegt bei den meisten Stoffen bei μg/l. An Stoffgruppen wurden im Einzelnen nachgewiesen: Phthalate, Pyrazine (insbesondere Methyl- und Dimethylpyrazin), Phenole (unter anderem Methoxyphenol und Ethylmethoxyphenol), BTEX-Aromaten, weitere cyclische sauerstoffhaltige Verbindungen sowie nicht näher zuordenbare aliphatische und aromatische Kohlenwasserstoffe. Damit konnte jedoch nur ein Bruchteil von einigen 10 mg/l aller organischen Substanzen identifiziert werden. Zur Untersuchung der anaeroben Abbaubarkeit wurden zwei Versuchsanlagen (UASB-Reaktor, anaerober Festbettreaktor) im Labormaßstab mit jedem HTC-Prozesswasser kontinuierlich über mehrere Monate betrieben. Der aerobe Abbau des anaerob behandelten Prozesswassers wurde unter Verwendung einer Laboranlage untersucht, die aus einem unbelüfteten und zwei belüfteten Reaktoren sowie einem Absetzbecken bestand. Zur Beurteilung des Adsorptionsverhaltens der organischen Stoffe wurden Adsorptionsisothermen mit Pulveraktivkohle und verschiedenen Verdünnungen des biologisch vorbehandelten Prozesswassers aufgenommen. Je Isothermenpunkt wurde ein Probenvolumen von 0,2 l eingesetzt; die Zugabemengen an Aktivkohle (Norit ROW 0.8 S) lagen bei 0,1 3 g. Der ph-wert betrug hier 7 8. Nach einer Kontaktzeit von 72 h wurden die Lösungen membranfiltriert (0,45 μm) und die DOC-Werte der Substrat ph LF [ms/cm] CSB [g/l] TOC [g/l] CSB/TOC [g/g] TN b [mg/l] NH 4 -N [mg/l] NO 3 -N [mg/l] P ges [mg/l] PO 4 -P [mg/l] Biertreber 4,3 8,15 47,6 76,7 18,5 29,8 2,50 2, Rübenschnitzel 4,4 4,61 33,6 45,8 14,7 17,2 2,29 2, Speisereste 4,4 24,7 65,3 84,4 24,4 31,7 2,62 2, Tabelle 1: Analysenwerte für das HTC-Prozesswasser der drei ausgewählten Substrate KA Korrespondenz Abwasser, Abfall 2015 (62) Nr. 6

49 Fachbeiträge Industrieabwasser 531 Parameter Biertreber Rübenschnitzel Speisereste UASB Festbett UASB Festbett UASB Festbett B R,CSB [kg/(m³ d)] 2,8 3,4 3,2 3,5 3,7 4,2 B otr,csb [kg CSB/Einheit (kg otr d)] 0,09 0,11 0,13 0,15 0,15 0,17 t R [d] 5,7 3,3 4,6 4,1 4,4 3,8 c CSB,ZU [g/l] 12,7 10,9 14,3 14,3 16,0 16,0 Verdünnung (Prozess- und Leitungswasser) 1 3,8 1 3,8 1 2,1 1 2,1 1 3,8 1 3,8 c CSB,AB [g/l] 3,0 2,2 4,8 4,9 2,5 2,3 CSB [%] Tabelle 2: Betriebsdaten der anaeroben Laborreaktoren mit den untersuchten HTC-Prozesswässern bei stabilem Anlagenbetrieb Proben bestimmt. Mithilfe einer Massenbilanz wurden dann die zu jedem Isothermenpunkt gehörenden adsorbierten Stoffmengen (DOC-Beladungen) berechnet. Zudem wurden Parameter für den äußeren Stofftransport und die Korndiffusion an körniger Aktivkohle bestimmt und dazu benutzt, um die in Kolonnenversuchen ermittelten Durchbruchskurven zu simulieren. 2.2 Anaerobe Abbauversuche Um die anaerobe Abbaubarkeit der verwendeten HTC-Prozesswässer zu untersuchen, wurden im Vorfeld Batchtest-Reihen mit allen drei Prozesswässern durchgeführt. Die eingestellten Schlammbelastungen für die Ansätze lagen zwischen 0,2 0,9 kg CSB/kg otr. Unter Berücksichtigung der CSB-Eliminationsleistung, der spezifischen Methanaktivität und der Biogasqualität betrugen die idealen CSB-Schlammbelastungen zwischen 0,3 bis 0,4 kg CSB/kg otr. Bei den kontinuierlichen Laborversuchen wurden ein UASBund ein Festbettreaktor (jeweils V 3,7 l) unter mesophilen Bedingungen parallel betrieben. Unverdünnte HTC-Prozesswässer erwiesen sich als anaerob nicht abbaubar; eine Verdünnung des Reaktorzulaufs durch Rezirkulation des Reaktorablaufs erwies sich als nicht ausreichend. Aus diesem Grund wurden die Reaktoren immer mit der gleichen Wassermenge beschickt und Belastungsänderungen über unterschiedliche Verdünnungen der Ausgangssubstrate mit Leitungswasser eingestellt. Tabelle 2 gibt eine Übersicht über die Reaktorleistungen bei den eingesetzten HTC-Prozesswässern im kontinuierlichen Versuch. In jeder Versuchsphase wurde für jeden Reaktor eine Phase des stabilen anaeroben Abbaus für die Bewertung herangezogen. Die Versuchsergebnisse waren in vielfacher Hinsicht ungewöhnlich: Die besten CSB-Eliminationsleistungen wurden bei ph-werten zwischen 6,6 und 7,0 (gemessen im Ablauf der Methanreaktoren) erreicht. ph-werte 7,0 führten regelmäßig zu einer verringerten Gasproduktion bei gleichbleibender CSB- Eliminationsleistung. In allen Fällen zeigte der Festbettreaktor bessere Abbauleistungen. Organischer Stickstoff wurde nur zu ca % ammonifiziert. KA Korrespondenz Abwasser, Abfall 2015 (62) Nr. 6

50 1, 583 2, Fachbeiträge Industrieabwasser Substrat CSB-Zulaufwerte [mg/l] CSB-Abbaugrad Raumbelastung [g CSB/(l d)] Schlammbelastung [g CSB/(g TS d)] Nitrifikationsgrad Biertreber % 0,10 1,02 0,34 ca. 20 % Rübenschnitzel % 0,21 0,41 0,10 ca. 70 % Speisereste % 0,30 0,75 0,18 99 % Tabelle 3: Betriebsdaten der aeroben Nachbehandlungsstufe Abb. 1: Konzentration an organischen Säuren und CSB-Raumbelastung des UASB-Reaktors, Versuchsphase Speisereste (SPR) Bei ph-werten über 7 fielen kohleartige Partikel sowohl in den Methanreaktoren als auch allen verbindenden Schläuchen der Versuchsanlage aus. Über die Eliminationsleistung und Biogasproduktion durchgeführte CSB-Bilanzen zeigten außergewöhnlich hohe Bilanzreste von %, die auf die Kohleausfällungen zurückgeführt werden. [17] Feststoffbilanzen bestätigten diese Vermutung. Exemplarisch sind in Abbildung 1 Betriebsdaten des UASB-Reaktors beim Betrieb mit HTC-Prozesswasser aus Speiseresten gezeigt. Es wird deutlich, wie bei steigender Belastung die Konzentrationen an organischen Säuren anstiegen und wie sensibel der Prozess war. 2.3 Aerobe Nachbehandlung Zur Beurteilung der aeroben Abbaubarkeit der anaerob vorbehandelten Wässer wurden BSB-Langzeittests über 30 Tage nach der manometrischen Methode durchgeführt. Abbildung 2 zeigt beispielhaft für das Biertreber-Prozesswasser, dass der Abbau relativ langsam erfolgt. Dies belegen auch die für die drei vorbehandelten Prozessabwässer ermittelten spezifischen Verhältnisse CSB : BSB 5 4,6 15,2 sowie CSB : BSB 20 2,6 6,4. Die kontinuierlich betriebene Laboranlage bestand aus drei Reaktoren mit je 6 l Volumen, von denen der zweite und dritte belüftet wurde, sowie einer Nachkläreinheit. Zu Beginn der Untersuchungen wurde die Belebungsstufe mit belebtem Schlamm aus den kommunalen Kläranlagen in Höxter und Holzminden im Verhältnis 2 : 1 befüllt und dann mit einem Zulaufstrom von 2 l/d und einem Rücklaufverhältnis von 5 bei einer Temperatur von 20 C betrieben. In Abbildung 3 sind die CSB-Zu- und Ablaufkonzentrationen für Biertreber-Prozesswasser über einen Zeitraum von 128 Tagen dargestellt. Die Zulaufkonzentration lag anfangs bei 600 mg/l und wurde dann auf gut 6000 mg/l erhöht. Wie die Daten zeigen, wurde eine stabile CSB-Elimination mit einem mittleren Abbaugrad von 58 % erreicht. Die Raumbelastungen der Reaktoren, die Schlammbelastung im belüfteten Reaktorvolumen und die mittleren Abbaugrade für alle Prozesswässer sind in Tabelle 3 aufgeführt. Bei der mikroskopischen Beurteilung des belebten Schlamms fiel auf, dass bei einer Belastung von etwa 1,0 g CSB/(l d) offensichtlich die Belastungsgrenze für einen stabilen Betrieb erreicht war. Wurde dieser Wert unterschritten, fanden auch eine Nitrifikation sowie eine teilweise Denitrifikation statt. Wie GC-MS-Übersichtsanalysen zeigten, wurden die mit Pentan extrahierbaren organischen Stoffe aus der Carbonisierung in den biologischen Behandlungsstufen weitestgehend entfernt. 2.4 Adsorptive Schlussbehandlung Zur Beurteilung der Adsorbierbarkeit der verbliebenen organischen Stoffe in anaerob und aerob behandeltem Prozesswasser, die als schwer bzw. nicht abbaubar einzustufen sind, wurden zunächst Adsorptionsisothermen bei zwei verschiedenen Anfangskonzentrationen aufgenommen. Die in Abbildung 4 wiedergegebenen Isothermen für Speisereste-Prozesswasser zeigen eine Verschiebung ihrer Lage bei unterschiedlicher An- BSB [mg/l] BSB-5 bzw. BSB-20 Messbereich 800 mg/l Messbereich 400 mg/l Abbaukurve (Mittelwerte) Abbauzeit [d] Abb. 2: BSB-Langzeitversuch mit anaerob vorbehandeltem Biertreber-Prozesswasser C CSB [mg/l] C(CSB,Zu) C(CSB,Ab) Betriebszeit [d] Abb. 3: Zu- und Ablaufwerte des anaerob vorbehandelten Biertreber-Prozesswassers in der kontinuierlich betriebenen Laboranlage KA Korrespondenz Abwasser, Abfall 2015 (62) Nr. 6

51 Fachbeiträge Industrieabwasser 250 DOC-Beladung [mg/g] Anpassung an Isotherme 1 Isotherme 1; Co = 434 mg/l Anpassung an Isotherme 2 50 Isotherme 2; Co = 207 mg/l DOC-Konzentration [mg/l] Abb. 4: Adsorptionsisothermen für Speisereste-Prozesswasser nach anaerober und aerober Vorreinigung für zwei Anfangskonzentrationen c 0 ; Aktivkohle Norit ROW 0.8 S fangskonzentration und geben damit einen Hinweis auf ein heterogenes Adsorptionsverhalten der Inhaltsstoffe. Ein Teil der organischen Stoffe ist dabei, wie die Beladungswerte von bis zu 200 mg/g bei hohen Restkonzentrationen zeigen, als sehr gut adsorbierbar einzustufen. Darüber hinaus gibt es jedoch auch schlechter adsorbierbare Komponenten, allerdings ist praktisch kein nicht adsorbierbarer Anteil festzustellen. Folglich ist zu erwarten, dass sich mit einem Adsorptionsverfahren fast alle verbliebenen organischen Substanzen abtrennen lassen. Zur quantitativen Bestimmung der unterschiedlich gut adsorbierbaren Anteile in einem heterogenen Gemisch unbekannter Zusammensetzung ist die so genannte Adsorptionsanalyse entwickelt worden [14]. Dabei wird das Gemisch als System aus mehreren fiktiven Komponenten beschrieben, die unterschiedliche Adsorptionsparameter aufweisen. Die Parameter, in der Regel die K- und n-werte der Isothermengleichung von Freundlich, sowie die Konzentrationsanteile der fiktiven Komponenten werden durch eine Anpassungsrechnung (nichtlineare Regression) aus den Isothermendaten für das Gemisch ermittelt. In dieser Untersuchung wurde das Programm ADSA [15] verwendet, mit dem Gemischisothermen für bis zu drei Anfangskonzentrationen ausgewertet werden können. Um die Anzahl der Parameter zu begrenzen, werden vielfach die n- Werte mit n 0,2 einheitlich vorgegeben, sodass nur die K- Werte und die Konzentrationsanteile zu ermitteln sind. Im vorliegenden Fall wurde außerdem festgelegt, dass für alle drei Prozesswässer die gleichen K-Werte gelten sollen. Die Ergebnisse der Auswertung sind in Tabelle 4 aufgeführt. Wie aus Tabelle 4 hervorgeht, betragen die nicht adsorbierbaren Anteile (K 1 0) 0,9 % bis maximal 3,8 % der Gesamtkonzentration. Auch der Beitrag der schwächer adsorbierbaren Komponenten (K 2 und K 3 ) liegt nur bei maximal 15,4 %. Das Adsorptionsverhalten der Prozesswässer wird bestimmt durch Anteile von mehr als 83 % der gut adsorbierbaren Komponenten (K 4 und K 5 ). In Abbildung 4 sind die mit den Parametern aus Tabelle 4 berechneten Isothermenverläufe den Messdaten gegenübergestellt. Insbesondere bei niedrigen Restkonzentrationen kommt es hier zu kleineren Abweichungen zwischen Rechnung und Messung, während die hohen Beladungen recht gut wiedergegeben werden können. Die Beschreibung der Adsorptionskinetik an körniger Aktivkohle erfolgte mit dem Modell Film-Homogene Diffusion [14]. Für dieses Modell müssen bei Gemischen ein mittlerer Filmdiffusionskoeffizient für den äußeren Stoffübergang und ein mittlerer Korndiffusionskoeffizient für den Stofftransport im Inne- leistungsstark

52 534 Fachbeiträge Industrieabwasser Komponente: K- und n-wert Einsatzstoff Biertreber [%] Rübenschnitzel [%] Speisereste [%] 1: K 1 0 1,0 0,9 3,8 2: K 2 10; n 0,2 0,8 0 2,4 3: K 3 30; n 0,2 0 15,4 4,9 4: K 4 60; n 0,2 89,8 83,7 73,2 5: K 5 80; n 0,2 8,4 0 15,7 Tabelle 4: Fiktive Komponenten und deren Gemischanteile zur Beschreibung der Adsorptionsgleichgewichte der anaerob und aerob behandelten HTC-Prozesswässer ren der Aktivkohlekörner bestimmt werden. In Tabelle 5 sind die ermittelten kinetischen Parameter zusammengestellt; Einzelheiten zu den Versuchs- und Auswertemethoden sind bei Sontheimer et al. [14] zu finden. Aus dem mittleren effektiven Diffusionskoeffizienten D L,eff kann mit der empirischen Gleichung D L,eff 7, M W 0,5 [m 2 /s] eine mittlere Molmasse M W für ein Stoffgemisch abgeschätzt werden. Die entsprechenden Werte für die HTC-Prozesswässer sind gleichfalls in Tabelle 5 angegeben. Sie zeigen, dass die Molmassen der Inhaltsstoffe nach den biologischen Behandlungsstufen in der gleichen Größenordnung wie aquatische Huminstoffe liegen [16] und damit vergleichsweise hoch sind. Zur Aufnahme von Durchbruchskurven an körniger Aktivkohle wurden Kolonnenversuche mit allen drei Prozesswässern durchgeführt. Die verwendete Apparatur bestand aus zwei hintereinander geschalteten Glassäulen mit 3 cm Innendurchmesser mit einer Länge von jeweils 27,5 cm, sodass sich eine Gesamtlänge von 55 cm ergab. Sie wurde mit einer Filtergeschwindigkeit von 0,8 m/h beaufschlagt. Derart niedrige Werte sind bei hohen Zulaufkonzentrationen und kleinen Wassermengen, wie sie beispielsweise bei Deponiesickerwässern vorliegen, durchaus üblich, um hohe Beladungswerte zu erreichen und die Aktivkohle optimal auszunutzen. Diese Randbedingungen treffen auch für HTC-Prozesswässer zu. Abbildung 5 zeigt beispielhaft gemessene und berechnete Durchbruchskurven für vorbehandeltes Speisereste-Prozesswasser. Den Messdaten zufolge bilden sich aufgrund des Einflusses der Adsorptionskinetik breite Stoffübergangszonen in der Aktivkohleschüttung aus. Wie die sehr niedrigen Ablaufwerte der zweiten Säule während der ersten Betriebsstunden zeigen, sollte aber bei hinreichend langer Kontaktzeit des Wassers mit der Aktivkohle eine weitgehende Entfernung der organischen Stoffe sowie eine sehr gute Ausnutzung der Adsorptionskapazität der Aktivkohle möglich sein. Die simulierten Durchbruchskurven, die ausschließlich mit den in Tabelle 4 aufgeführten Ergebnissen der Adsorptionsanalyse sowie den in Tabelle 5 wiedergegebenen kinetischen Parametern berechnet wurden, erlauben eine zufriedenstellende Beschreibung der gemessenen Daten. Dies bestätigt auch der Vergleich von gemessenen und berechneten mittleren Aktivkohlebeladungen, bei denen die Abweichungen betragen maximal 12 % betrugen, sonst aber unter 10 % lagen. Damit ist das Adsorptionsmodell geeignet, um den Kolonnenbetrieb zu simulieren. Entsprechende Rechnungen für technische Adsorber zeigten, dass dort mittlere Aktivkohlebeladungen von mg/g DOC (entsprechend mehr als 400 mg/g CSB) für die verschiedenen Prozesswässer erreichbar sein sollten. 2.5 Nährstoffrückgewinnung Bei den HTC-Prozesswässern müssen hinsichtlich der Rückgewinnung von Nährstoffen drei Fälle unterschieden werden: a) Das Prozesswasser weist hohe Phosphor- und Stickstoffgehalte auf, wobei Stickstoff nach einer anaeroben Stufe über- Parameter Einsatzstoff Biertreber Rübenschnitzel Speisereste D L, eff [m 2 /s] 1, , , L,eff [m/s] 0, , , D s,eff [m 2 /s] M W [g/mol] 1, , , Tabelle 5: Mittlere effektive Diffusionskoeffizienten, Filmdiffusionskoeffizienten für eine Filtergeschwindigkeit von 0,8 m/h (entsprechend der Bedingung beim Säulenversuch), mittlere Korndiffusionskoeffizienten sowie mittlere Molmassen der anaerob und aerob behandelten HTC-Prozesswässer Relative Ablaufkonzentration DOC/DOCo Experimentelle Daten, L = 27 cm Experimenelle Daten, L = 55 cm Berechnete Daten, L = 27 cm Berechnete Daten, L = 55 cm Zeit [h] Abb. 5: Durchbruchskurven von HTC-Prozesswasser (Ausgangsmaterial: Speisereste) nach anaerober und aerober Vorreinigung an körniger Aktivkohle Norit ROW 0.8 S KA Korrespondenz Abwasser, Abfall 2015 (62) Nr. 6

53 Fachbeiträge Industrieabwasser 535 wiegend als Ammonium vorliegt. Hier bietet sich die Fällung von Magnesiumammoniumphosphat (MAP) durch Zugabe von Magnesiumsalzen und ph-anhebung an. Von den untersuchten Prozesswässern trifft dies auf den Einsatzstoff Biertreber zu. b) Das Prozesswasser weist niedrige Phosphor-, aber hohe Stickstoffgehalte auf, wobei letztere wieder überwiegend als Ammonium vorliegen. Dafür kommt eine Ammoniakstrippung nach ph-anhebung mit nachfolgender Absorptionsstufe in Betracht. Dies trifft auf das Prozesswasser aus der Carbonisierung von Speiseresten zu. c) Das Prozesswasser weist sowohl niedrige Phosphor- als auch niedrige Stickstoffgehalte auf. Eine Nährstoffrückgewinnung ist dann nicht sinnvoll. Ein Beispiel hierfür ist das Prozesswasser mit Rübenschnitzeln als Einsatzstoff. Bei der ersten Versuchsreihe zum anaeroben Abbau war nicht damit gerechnet worden, dass Biertreber-Prozesswasser nennenswerte Gehalte an Magnesium aufweisen könnte, sodass zunächst nicht vorbehandeltes Prozesswasser verwendet wurde, bei dem es zur Bildung von MAP in der Vorlage der Anaerobreaktoren kam (siehe Abschnitt 2.3). Deshalb wurde zum Abschluss der Anaerobversuche noch einmal eine Menge von rund 50 l an Biertreber-Prozesswasser bereitgestellt, das folgende Konzentrationen aufwies: c CSB mg/l, c NH4-N 1020 mg/l und c PO4-P 1220 mg/l. Es wurde eine Menge an c Mg 960 mg/l zugegeben und der ph-wert auf 7 angehoben. Das stöchiometrische Verhältnis der Reaktionspartner lag in etwa bei 1,4 : 1,9 : 1,0. Der damit erreichte Restgehalt an Phosphat betrug 38 mg/l, das heißt, rund 97 % des Phosphors konnten abgetrennt werden. Der Ammoniumgehalt ging auf ca. 400 mg/l zurück, das heißt auch von diesem Nährstoff konnten rund 60 % gewonnen werden. Als besonders positiv ist hier anzumerken, dass der hohe Wirkungsgrad für die Phosphorrückgewinnung schon bei einem ph-wert von 7 erreicht wird, während der optimale ph-bereich für die MAP-Bildung bei ph 9 9,5 liegt und die Zugabe einer deutlich größeren Menge an Natronlauge für die ph-anhebung erfordern würde. Auch die Realisierbarkeit der Option 2 (Stickstoffrückgewinnung durch Ammoniakstrippung) konnte für den Ausgangsstoff Speisereste in einem Laborversuch nachgewiesen werden. 3 Fazit und Ausblick Mit den im Rahmen des Vorhabens erhaltenen Ergebnissen konnten wesentliche Ziele erreicht werden. Dazu sind vor allem zu zählen: Die vorgeschlagene dreistufige Verfahrenskombination aus anaerobem Abbau, aerober Nachreinigung und adsorptiver Schlussbehandlung ist geeignet, um die organischen Stoffe in HTC-Prozesswässern zu über 99 % zu eliminieren. Damit Reines Wasser kommt aus tiefen Quellen. Oder von REMONDIS REMONDIS Aqua ist einer der führenden deutschen Anbieter für kommunales und industrielles Wassermanagement. Wir sind seit 25 Jahren weltweit aktiv unter anderem in Polen, der Türkei, Spanien oder Indien. Mehr als 10 Millionen Menschen sowie zahlreiche Industrieunternehmen vertrauen auf unsere nachhaltigen Lösungen für die Wasserversorgung und Abwasserentsorgung. REMONDIS Aqua GmbH & Co. KG // Brunnenstr. 138 // Lünen T // info@remondis-aqua.de // remondis-aqua.de

54 536 Fachbeiträge Industrieabwasser lassen sich zukünftige Grenzwerte aller Voraussicht nach einhalten und die Umweltbelastung bei der technischen Anwendung der Hydrothermalen Carbonisierung minimieren. Die im Prozesswasser enthaltenen, mit Pentan extrahierbaren organischen Spurenstoffe werden bereits in den beiden biologischen Stufen weitestgehend entfernt. Die Aktivkohlestufe stellt dann eine weitere Barriere dar, um eine Freisetzung nicht abgebauter Substanzen zu verhindern. Einer direkten Umsetzung des Behandlungskonzeptes in den technischen Maßstab stehen jedoch noch einige Fragen entgegen, die noch nicht näher untersucht werden konnten. Dies betrifft in erster Linie die anaerobe biologische Stufe, in der zwar gute Eliminationsleistungen erreicht wurden, ein stabiler anaerober Abbau von Prozesswasser als Monosubstrat aber nur bei geringen Raumbelastungen von maximal 4 kg CSB/(m³ d) im UASB-Reaktor und maximal 5,5 kg CSB/(m³ d) im Festbettreaktor möglich war. Des Weiteren mussten die Prozesswässer verdünnt werden, um die eingesetzten Reaktoren stabil betreiben zu können. Zudem war die Ammonifikation der organischen Stickstoffverbindungen unvollständig, und die Ausbeute an Biogas lag trotz guter Gasqualität deutlich unterhalb des theoretisch zu erwartenden Wertes. Auch die aerobe Stufe konnte nur mit Raumbelastungen kleiner 1,0 kg CSB/(m³ d) stabil betrieben werden, und der spezifische Bedarf an Aktivkohle war trotz der guten Ausnutzung der Adsorptionskapazität als relativ hoch anzusehen. In einem von der DBU finanzierten Folgeprojekt werden die Untersuchungen fortgeführt, um zu ermitteln, ob sich die Raumbelastung und die Biogasausbeute in der anaeroben Stufe nicht durch den Zusatz eines anderen, gut verwertbaren Abwassers erhöhen lassen. Eine solche Betriebsweise mit einem Co-Substrat ist an anderer Stelle schon erfolgreich angewendet worden. Bei der aeroben Stufe wäre es interessant zu untersuchen, inwieweit ein anderes System wie beispielsweise ein Membran-Bioreaktor höhere Belastungswerte erlauben würde. Eine Entlastung der Adsorptionsstufe und damit eine Kostenreduktion könnte erreicht werden, wenn sich die Ablauffracht an refraktären Stoffen aus der Aerobstufe durch eine nachgeschaltete Ozonung und Rückführung eines Teilstroms weiter verringern ließe. Dank Die beschriebenen Arbeiten wurden dankenswerterweise von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) unter dem Projektnummer Az gefördert. Literatur [1] Ramke, H.-G., Blöhse, D., Lehmann, H.-J., Fettig, J.: Hydrothermale Carbonisierung organischer Siedlungsabfälle, Vortragsband, 22. Kasseler Abfall- und Bioenergieforum, April 2010, Witzenhausen, S [2] Berge, N. D., Ro, K. S., Mao, J., Flora, J. R. V., Chappell, M. A., Bae, S.: Hydrothermal carbonization of municipal waste streams, Environ. Sci. Technol. 2011, 45 (13), [3] Schneider, D., Escala, M., Supawittayayothin, K., Tippayawong, N.: Characterization of biochar from hydrothermal carbonization of bamboo, Int. J. Energy Environ. 2011, 2 (4), [4] Saeta, P., Tippayawong, N.: Recovery of Value-Added Products from Hydrothermal Carbonization of Sewage Sludge, ISRN Chem. Eng. 2013, Article ID , [5] Ahrens, T., Morrondo Martin, M. A.: Analyse von HTC-Wasser, GIT Labor-Fachzeitschrift 2012 (4), [6] Poerschmann, J., Weiner, B., Baskyr, I.: Organic compounds in olive mill wastewater and in solutions resulting from hydrothermal carbonization of the wastewater, Chemosphere 2013, 92 (11), [7] Stemann, J., Putschew, A., Ziegler, F.: Hydrothermal carbonization: Process water characterization and effects of water recirculation, Bioresource Technol. 2013, 143, [8] Becker, R., Dorgerloh, U., Paulke, E., Mumme, J., Nehls, I.: Hydrothermal Carbonization of Biomass: Major Organic Components of the Aqueous Phase, Chem. Eng. Technol. 2014, 37 (3), [9] Escala, M., Graber, A., Junge, R., Koller, C.H., Guiné, V., Krebs, R.: Hydrothermal carbonization of organic material with low dry matter content: The example of waste whey, J. Residuals Sci. Technol. 2013, 10 (4), [10] Jekel, M.: persönliche Mitteilung, 2012 [11] Eibisch, N., Helfrich, M., Don, A., Mikutta, R., Kruse, A., Ellerbrock, R., Flessa, H.: Properties and degradability of hydrothermal carbonization products. J. Environ. Quality 2013, 42 (5), [12] Suncoal Industries GmbH: Thermo-chemische Aufbereitung des Prozesswassers einer hydrothermalen Karbonisierung, Europäische Patentanmeldung EP A1, Anmeldetag 16. Dezember 2009 [13] Ramke, H. G., Blöhse, D., Lehmann, H.-J.: Hydrothermale Carbonisierung organischer Siedlungsabfälle, in: DBU-Reihe Initiativen zum Umweltschutz, Bd. 87, hrsg. von C. Grimm, Erich-Schmidt-Verlag, Berlin, 2013, S [14] Sontheimer, H., Crittenden, J. C., Summers, R. S.: Activated Carbon for Water Treatment, Eigenverlag, DVGW-Forschungsstelle, Karlsruhe, 1988 [15] Sontheimer, H., Johannsen, K.: Beschreibung des Programms ADSA zur Durchführung der Adsorptionsanalyse, Eigenverlag, DVGW-Forschungsstelle, Karlsruhe, 1992 [16] Fettig, J.: Characterisation of NOM by Adsorption and Effective Diffusivities, Environ. Int. 1999, 25 (2/3), [17] Austermann-Haun, U., Meier, J. F., Wichern, M., Feltig, J., Liebe, H.: Anaerobe Behandlung von Prozessabwässern aus der Hydrothermal Carbonisierung. Tagungsband DECHEMA/DWA Industrietage Wassertechnik, Fulda, S Autoren Prof. Dr.-Ing. Joachim Fettig Dipl.-Ing. Henrike Liebe Hochschule Ostwestfalen-Lippe, Standort Höxter Fachbereich Umweltingenieurwesen und Angewandte Informatik An der Wilhelmshöhe 44, Höxter Prof. Dr.-Ing. Ute Austermann-Haun Dipl.-Ing. Jan Felix Meier Hochschule Ostwestfalen-Lippe, Standort Detmold Fachbereich Bauingenieurwesen Emilienstraße 45, Detmold Prof. Dr.-Ing. Marc Wichern Ruhruniversität Bochum Lehrstuhl für Siedlungswasserwirtschaft und Umwelttechnik Universitätsstraße 150, Bochum joachim.fettig@hs-owl.de A KA Korrespondenz Abwasser, Abfall 2015 (62) Nr. 6

55 Fachbeiträge Industrieabwasser 537 Ermittlung der Gleichwertigkeit der Sicherheit von Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen Hans-Peter Lühr (Berlin) Zusammenfassung Bei der Planung von Anlagen ist es oftmals aus technischen und/ oder wirtschaftlichen Gegebenheiten erforderlich, gegenüber den rechtlich fixierten Anforderungen gleichwertige Anforderungen in Ansatz zu bringen. Dieses gilt für Neuanlagen, aber auch für Altanlagen. Der Grundsatz der Gleichwertigkeit ist in vielen einschlägigen Gesetzen, Verordnungen und Technischen Regeln festgeschrieben. Die Frage jedoch, über welche Kriterien die Gleichwertigkeit der Anlagensicherheit bzw. der Maßnahmen zur Realisierung von Schutzzielen (zum Beispiel Schutz der Gewässer) nachgewiesen werden kann. Nach einer Analyse des Begriffs Gleichwertigkeit in den einschlägigen Rechtsinstrumenten wird anhand des Anlagentyps bestehende, einwandige unterirdische Spannbetontanks mit einem Nennvolumen von 7500 m 3 für die Lagerung von Mineralölprodukten ein Weg zur konkreten Ableitung der Gleichwertigkeit gezeigt. Schlagwörter: Industrieabwasser, Recht, Verordnung über Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen (AwSV), Technische Regel wassergefährdende Stoffe (TRwS), Anlagensicherheit DOI: /kae Abstract Determination of the Equivalence of the Security of Facilities for the Handling of Water-Hazarding Substance With the planning of facilities, for technical and/or economic factors, it is often necessary, compared with the legally fixed requirements, to take into the preparation equivalent requirements. This applies for new facilities and also old facilities. The basic principle of equivalence is stipulated in many relevant laws, ordinances and technical rules. The question, however, about which criteria the equivalence of the facility security resp. the measures for the realisation of protective objectives (for example protection of bodies of water) can be verified. Following an analysis of the term equivalence in the relevant legal instruments, on the basis of the type of facility, existing, single wall underground prestressed concrete tanks with a nominal volume of 7500 m 3 for the storage of mineral oil products, a way is shown for the precise derivation of the equivalence. Key words: industrial wastewater, law, ordinance on the facilities for the handling of water-hazarding substance (AwSV), technical rules for water-hazarding substances (TRwS), facility security 1 Einleitung Bei der Planung von Anlagen, so auch bei Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen, ist es oftmals aus technischen und/oder wirtschaftlichen Gegebenheiten erforderlich, gegenüber den rechtlich fixierten Anforderungen gleichwertige Anforderungen in Ansatz zu bringen. Dieses gilt für Neuanlagen, aber auch für Altanlagen, insbesondere wenn bestehende Anlagen umzubauen oder nachzurüsten sind. Der Grundsatz der Gleichwertigkeit ist in vielen einschlägigen Gesetzen, Verordnungen und Technischen Regeln festgeschrieben. Er ist auch insofern von Bedeutung, da über ihn auch der Stand der Technik hinsichtlich Konstruktion und Werkstoffen weiterentwickelt werden kann. Die Frage dabei ist jedoch, über welche Kriterien die Gleichwertigkeit der Anlagensicherheit bzw. der Maßnahmen zur Realisierung von Schutzzielen (zum Beispiel Schutz der Gewässer) nachgewiesen werden kann. Nach einer Analyse des Begriffs Gleichwertigkeit in den einschlägigen Rechtsinstrumenten wird anhand des Anlagentyps bestehende, einwandige unterirdische Spannbetontanks mit einem Nennvolumen von 7500 m 3 für die Lagerung von Mineralölprodukten ein Weg zur konkreten Ableitung der Gleichwertigkeit aufgezeigt. 2 Analyse von rechtlichen Festlegungen des Grundsatzes der Gleichwertigkeit Der Grundsatz der Gleichwertigkeit ist mit dem Abkommen über den Europäischen Wirtschaftsraum (EWR-Abkommen) vom 2. Mai 1992, das am 1. Januar 1994 in Kraft getreten ist [1], in den Fokus rechtsstaatlicher Regelungen gekommen. Das Abkommen regelt einen Binnenmarkt mit den vier Säulen Freier Warenverkehr, Freizügigkeit, Freier Dienstleistungsverkehr und Freier Kapitalverkehr zur Erleichterung des Handels zwischen der Europäischen Gemeinschaft und den Staaten der Europäischen Freihandelsassoziation (EFTA). Im Sinne eines freien Warenverkehrs muss davon auszugehen sein, dass bei Anlagen, die nach den in einem Mitgliedsstaat der Europäischen Gemeinschaften geltenden Regelungen oder Anforderungen rechtmäßig hergestellt und in den Verkehr gebracht werden und die gleiche Sicherheit gewährleisten (EG- KA Korrespondenz Abwasser, Abfall 2015 (62) Nr. 6

56 538 Fachbeiträge Industrieabwasser Gleichwertigkeitsklausel), die Anforderungen, die die sicherheitstechnische Beschaffenheit betreffenden, nach dem Stand der Technik erfüllt sind. Deshalb ist in allen europäischen Regelungen gefordert, dass Anlagen nach dem Stand der Technik errichtet und betrieben werden müssen. Eine Analyse einer Auswahl von einschlägigen Gesetzen, Verordnungen und Technischen Regeln hinsichtlich der Definitionen zum Begriff der Gleichwertigkeit zeigt folgendes Bild: EU-Richtlinie über Industrieemissionen [2] Artikel 3 Begriffsbestimmungen Im Sinne dieser Richtlinie bezeichnet der Ausdruck: 10. beste verfügbare Techniken den effizientesten und fortschrittlichsten Entwicklungsstand der Tätigkeiten und entsprechenden Betriebsmethoden, der bestimmte Techniken als praktisch geeignet erscheinen lässt, als Grundlage für die Emissionsgrenzwerte und sonstige Genehmigungsauflagen zu dienen, um Emissionen in und Auswirkungen auf die gesamte Umwelt zu vermeiden oder, wenn dies nicht möglich ist, zu vermindern: a) Techniken : sowohl die angewandte Technologie als auch die Art und Weise, wie die Anlage geplant, gebaut, gewartet, betrieben und stillgelegt wird; b) verfügbare Techniken : die Techniken, die in einem Maßstab entwickelt sind, der unter Berücksichtigung des Kosten/Nutzen-Verhältnisses die Anwendung unter in dem betreffenden industriellen Sektor wirtschaftlich und technisch vertretbaren Verhältnissen ermöglicht, gleich, ob diese Techniken innerhalb des betreffenden Mitgliedstaats verwendet oder hergestellt werden, sofern sie zu vertretbaren Bedingungen für den Betreiber zugänglich sind; c) beste : die Techniken, die am wirksamsten zur Erreichung eines allgemein hohen Schutzniveaus für die Umwelt insgesamt sind Bei der Festlegung der besten verfügbaren Techniken sind die in Anhang III aufgeführten Punkte besonders zu berücksichtigen. Anhang III (Auszug) Kriterien für die Ermittlung der besten verfügbaren Techniken Bei der Festlegung der besten verfügbaren Techniken, wie sie in Artikel 3 Nummer 10 definiert sind, ist im Einzelfall Folgendes zu berücksichtigen: 4. Vergleichbare Verfahren, Vorrichtungen und Betriebsmethoden, die mit Erfolg im industriellen Maßstab erprobt wurden, 5. Fortschritte in der Technologie und in den wissenschaftlichen Erkenntnissen, 10. Die Notwendigkeit, die Gesamtwirkung der Emissionen und die Gefahren für die Umwelt so weit wie möglich zu vermeiden oder zu verringern, Wasserhaushaltsgesetz [3] 3 Begriffsbestimmungen Nr. 11 Stand der Technik der Entwicklungsstand fortschrittlicher Verfahren, Einrichtungen oder Betriebsweisen, der die praktische Eignung einer Maßnahme zur Begrenzung von Emissionen in Luft, Wasser und Boden, zur Gewährleistung der Anlagensicherheit, zur Gewährleistung einer umweltverträglichen Abfallentsorgung oder sonst zur Vermeidung oder Verminderung von Auswirkungen auf die Umwelt zur Erreichung eines allgemein hohen Schutzniveaus für die Umwelt insgesamt gesichert erscheinen lässt. Bei der Bestimmung des Standes der Technik sind insbesondere die in der Anlage 1 aufgeführten Kriterien zu berücksichtigen. Anlage 1 (Auszug) Kriterien zur Bestimmung des Standes der Technik Bei der Bestimmung des Standes der Technik sind unter Berücksichtigung der Verhältnismäßigkeit zwischen Aufwand und Nutzen möglicher Maßnahmen sowie des Grundsatzes der Vorsorge und der Vorbeugung, jeweils bezogen auf Anlagen einer bestimmten Art, insbesondere folgende Kriterien zu berücksichtigen: 4. vergleichbare Verfahren, Vorrichtungen und Betriebsmethoden, die mit Erfolg im Betrieb erprobt werden, 5. Fortschritte in der Technologie und in den wissenschaftlichen Erkenntnissen, 10. Notwendigkeit, die Gesamtwirkung der Emissionen und die Gefahren für den Menschen und die Umwelt so weit wie möglich zu vermeiden oder zu verringern, Für den Gewässerschutz wird hinsichtlich der Anlagensicherheit die Verordnung über Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen (AwSV) die zentrale Rolle spielen. Auch wenn sie noch nicht im Gesetzblatt veröffentlicht, so wird sich am letzten Entwurf vom 23. Mai 2014 materiell in Bezug auf die Anlagensicherheit nichts mehr ändern [4]. In ihr finden sich folgende Regelungen: Verordnung über Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen (AwSV) [5], Entwurf (Stand 23. Mai 2014) 15 Technische Regeln (1) Den allgemein anerkannten Regeln der Technik nach 62 Absatz 2 des Wasserhaushaltsgesetzes entsprechende Regeln (technische Regeln) sind insbesondere die folgende Regeln: 1) Technische Regeln wassergefährdende Stoffe der Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V. (DWA), 2) Technische Regeln, die in der Musterliste der technischen Baubestimmungen oder in der Bauregelliste des Deutschen Instituts für Bautechnik (DIBt) aufgeführt sind, soweit sie den Gewässerschutz betreffen, sowie 3) DIN-Normen und EN-Normen, soweit sie den Gewässerschutz betreffen und nicht in der Bauregelliste des Deutschen Instituts für Bautechnik aufgeführt sind. (2) Normen und sonstige Bestimmungen anderer Mitgliedstaaten der Europäischen Union oder anderer Vertragsstaaten des Abkommens über den Europäischen Wirtschaftsraum stehen technischen Regeln nach Absatz 1 gleich, wenn mit ihnen dauerhaft das gleiche Schutzniveau erreicht wird. 16 Behördliche Anordnungen (3) Die zuständige Behörde kann im Einzelfall Ausnahmen von den Anforderungen dieses Kapitels zulassen, wenn die Anfor- KA Korrespondenz Abwasser, Abfall 2015 (62) Nr. 6

57 Fachbeiträge Industrieabwasser 539 derungen des 62 Absatz 1 des Wasserhaushaltsgesetzes dennoch erfüllt werden. 21 Besondere Anforderungen an die Rückhaltung bei Rohrleitungen (1) Die Sätze 1 und Satz 2 gelten nicht, wenn auf der Grundlage einer Gefährdungsabschätzung durch Maßnahmen technischer oder organisatorischer Art sichergestellt ist, dass ein vergleichbares Sicherheitsniveau erreicht wird. (2) Kann insbesondere aus Gründen der Betriebssicherheit keine der Anforderungen nach Satz 2 erfüllt werden, ist durch Maßnahmen technischer oder organisatorischer Art sicherzustellen, dass ein gleichwertiges Sicherheitsniveau erreicht wird. 68 Bestehende wiederkehrend prüfpflichtige Anlagen (4) Werden nach Absatz 3 Satz 1 Abweichungen festgestellt, kann die zuständige Behörde technische oder organisatorische Anpassungsmaßnahmen anordnen, 1) mit denen diese Abweichungen behoben werden, 2) die für diese Abweichungen in technischen Regeln für bestehende Anlagen vorgesehen sind oder 3) mit denen eine Gleichwertigkeit zu den in Absatz 3 Satz 1 bezeichneten Anforderungen erreicht wird. In den Fällen des Satzes 1 Nummer 2 und 3 sind die Anforderungen des 62 Absatz 1 des Wasserhaushaltsgesetzes zu beachten. (5) Aufgrund von nach Absatz 3 Satz 1 festgestellten Abweichungen können die Stilllegung oder die Beseitigung einer Anlage oder Anpassungsmaßnahmen, die einer Neuerrichtung der Anlage gleichkommen oder die den Zweck der Anlage verändern, nicht verlangt werden. Auch wenn der Betreiber einer Anlage grundsätzlich die vorliegenden Abweichungen von der Norm ( reine Lehre ) durch Anpassungsmaßnahmen zu verwirklichen hat, sieht Abs. 4 im Einzelfall gleichwertige Lösungen vor, wenn sie das Schutzziel erreichen. Abs. 5 unterstreicht das noch einmal, indem klargestellt wird, dass eine Stilllegung oder Beseitigung der Anlage nicht verlangt werden kann. Auch wenn die Länder hinsichtlich der technischen Anlagensicherheit nach der Grundgesetzänderung von 2009, wonach der Bund in der Wasserwirtschaft die Vollkompetenz erhalten hat und hinsichtlich stoff- und anlagensicherheitstechnischer Aspekte abweichungsfest abschließende Regelungen zu treffen hat, so sind in den Landeswassergesetzen mit Bezug auf 62 WHG die folgenden Formulierungen zu finden. LWaG Mecklenburg-Vorpommern [6] 20 (3) Wassergefährdende Stoffe (zu 62 WHG) Bei Anlagen nach 62 Abs. 1 des Wasserhaushaltsgesetzes und bei Anlagen zum Umschlagen wassergefährdender Stoffe ist sicherzustellen, dass wassergefährdende Stoffe nicht über den Si- Besuchen Sie uns DWA-KlärschlammTage Potsdam, Juni 2015 ABWASSER NA KLAR! Brenntag GmbH Geschäftsbereich Wasserchemie Telefon wasserchemie@brenntag.de Brenntag liefert das komplette Produktspektrum, das zur umweltgerechten Abwasser- und Schlammbehandlung benötigt wird. Zusätzlich erhalten Sie ein Höchstmaß an Professionalität sowie eine exzellente anwendungstechnische Beratung, da Brenntag auf langjährige Erfahrung zurückgreifen kann. Unsere Experten sind mit Ihren Anforderungen bestens vertraut und stehen Ihnen in allen Fragen rund um die Produkte und Wasseraufbereitung zur Verfügung. Sie als Kunde profitieren von ausgezeichneten Serviceleistungen, effizienten Logistikprozessen und maßgeschneiderten Lösungen für Kommunen und die Industrie.

58 540 Fachbeiträge Industrieabwasser cherheitsbereich der Anlage hinaus gelangen können; zulässig sind auch Anlagen, die unter Berücksichtigung des Gefährdungspotenzials eine gleichwertige Sicherheit gewährleisten. Im Hinblick auf Störungen des bestimmungsgemäßen Betriebes sind besondere Vorsorgemaßnahmen zu treffen. Wenn die Anforderungen nach den Sätzen 1 bis 3 aus technischen oder betrieblichen Gründen nur teilweise erfüllbar sind, sind zum Ausgleich weitere Sicherheitseinrichtungen oder Maßnahmen vorzusehen, die eine Gewässerverunreinigung verhindern. TRBS 2152 Teil 2 / TRGS 722 Vermeidung oder Einschränkung gefährlicher explosionsfähiger Atmosphäre [7] Vorbemerkung Diese TRBS/TRGS konkretisiert im Rahmen des Anwendungsbereichs die Anforderungen der Betriebssicherheitsverordnung und der Gefahrstoffverordnung. Bei Einhaltung der Technischen Regel kann der Arbeitgeber insoweit davon ausgehen, dass die entsprechenden Anforderungen der Verordnungen erfüllt sind. Wählt der Arbeitgeber eine andere Lösung, muss er damit mindestens die gleiche Sicherheit und den gleichen Gesundheitsschutz für die Beschäftigten erreichen. Im Rahmen der Novellierung der Deponieverordnung von 2011 wurde in der Berichterstattung der Fraktionen hervorgehoben, dass es beim Ziel der Änderung, die Deponieverordnung dem EU-Binnenmarkt anzupassen, richtig und wichtig sei, den Grundsatz der Gleichwertigkeit durch das Regelwerk zur Beibehaltung der hohen deutschen Schutzbestimmungen zu ergänzen. Und weiter heißt es, dass die Einführung einer sogenannten Gleichwertigkeitsklausel für Erzeugnisse aus anderen EU- Staaten vernünftig sei und somit die Zustimmung verdiene [8]. Bereits 1996 hat der Länderausschuss für Arbeitsschutz und Sicherheitstechnik (LASI) sich in seiner Publikation LV 10 zur Umsetzung der Gleichwertigkeitsklausel bei überwachungsbedürftigen Anlagen [9] eine Handlungsanleitung erstellt, da die Kommission der Europäischen Gemeinschaft wiederholt die in der Bundesrepublik geübte Verwaltungspraxis beanstandete, für in der Europäischen Union/im Europäischen Wirtschaftsraum hergestellte überwachungsbedürftige Anlagen bei Abweichungen vom technischen Regelwerk förmliche Ausnahmen zu verlangen. Als Folge hat die Bundesregierung die Verordnung zur Änderung von Verordnungen nach 11 Gerätesicherheitsgesetz vom 22. Juni 1995 (BGBl. I, S. 336) erlassen. In die einzelnen Verordnungen für überwachungsbedürftige Anlagen wurde eine sogenannte Gleichwertigkeitsklausel übernommen, bei deren Einhaltung das Erfordernis einer förmlichen Ausnahme entfällt. Es ist Aufgabe der Sachverständigen, im Rahmen von Prüfungen für überwachungsbedürftige Anlagen festzustellen, ob die Anlage nach den in einem anderen EU-/EWR-Staat geltenden Regelungen hergestellt ist, und zu prüfen, ob die Anlage die gleiche Sicherheit gewährleistet. Bei der Überprüfung der gleichen Sicherheit ist nicht nur die Beschaffenheit der Anlage, sondern auch Umfang und Fristen wiederkehrender Prüfungen zu beachten. Daher kann im Einzelfall der Sachverständige der zuständigen Behörde gegebenenfalls Abweichungen von bestehenden Prüffristen, Prüfarten und Prüfumfängen vorschlagen unter der Voraussetzung, dass die gleiche Sicherheit gewährleistet wird. Wenn die gleiche Sicherheit der Anlage nicht festzustellen ist, kann der Antragsteller im Einvernehmen mit dem Sachverständigen oder nach Rücksprache mit der zuständigen Behörde ein entsprechendes Gutachten beibringen. Resümee Der Grundsatz der Gleichwertigkeit steht nicht zur Disposition. Er ist vielmehr ein integraler Bestandteil europäischen Rechts. Allerdings gibt es kein Patentrezept, wie im Einzelfall für die unzähligen Anlagen die Gleichwertigkeit an Sicherheit konkretisiert werden kann. Im Zweifelsfall ist grundsätzlich ein Sachverständigengutachten erforderlich, um Behörde und Betreiber einvernehmlich auf eine gemeinsame Basis zu stellen und damit Rechtssicherheit zu gewährleisten. Es besteht keine konkrete Definition für den Begriff der Gleichwertigkeit, aus der gefolgert werden kann, über welche Kriterien die Gleichwertigkeit quantifizierbar und belastbar abgeleitet und wie methodisch die Gleichwertigkeit nachgewiesen werden kann. Es liegt vielmehr ein unbestimmter juristischer Begriff vor, der im jeweiligen Einzelfall zu konkretisieren ist, wobei sowohl allgemeine Beschreibungen als auch konkrete Fakten heranzuziehen sind. Es geht dabei in der Regel um eine transparente Darstellung in Form eines Sachverständigengutachtens, das für einen Dritten nachvollziehbar sein muss. 3 Praktische Vorgehensweise bei der Ermittlung der Gleichwertigkeit der Sicherheit am Beispiel einwandige unterirdische Behälter Für die Gleichwertigkeit der Sicherheit einer Anlage, die durch unterschiedliche Maßnahmen realisiert werden kann, ist zunächst ein Vergleichsmaßstab zu wählen. Dieser orientiert sich selbstverständlich an dem gesetzlich geforderten Technikniveau, das das Schutzziel realisiert. Für Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen ist dieses zur Zeit noch das Anforderungsniveau der VAwS des jeweiligen Bundeslandes bzw. zukünftig das der AwSV des Bundes 1) [5], die im Jahr 2015 endgültig verabschiedet werden soll und damit die Länder-VAwS ablösen. An dem darin definierten Technikniveau sind dann die Alternativen zu messen, die gleichwertig zum selben Ziel führen sollen, nämlich die Schutzziele des Bodenund Grundwasserschutzes zu realisieren. Die Gleichwertigkeit einer Alternative ist immer auf das Schutzziel ausgerichtet. Diese Alternative muss die Gleichwertigkeit mit technischen und organisatorischen Möglichkeiten gewährleisten. Bei der Ermittlung der Gleichwertigkeit muss nicht jedes Element der rechtlich fixierten Lösung eins zu eins durch eine gleichwertige Alternative ersetzbar sein. Vielmehr kommt es darauf an, dass die Sicherheit der Anlage in der Summe der Elemente eine gleichwertige Sicherheit gewährleistet. 1) Die AwSV des Bundes wird sich formal von den bisherigen VAwS der Länder unterscheiden. Die materiellen Anforderungen werden sich grundsätzlich, wie es bereits in der Begründung zu 62 bei der Novelle zum Wasserhaushaltsgesetz von 2009 zum Ausdruck [10] gebracht wurde, nicht ändern. Der in 62 Abs. 1 Satz 1 festgelegte Besorgnisgrundsatz ist auch künftig insbesondere für die Beschaffenheit und Sicherheit von Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen zu erfüllen. Somit werden sich insbesondere die bisherigen Grundsatzanforderungen nicht ändern, sodass das bisherige Sicherheitsniveau hinsichtlich der Anlagensicherheit erhalten bleibt. KA Korrespondenz Abwasser, Abfall 2015 (62) Nr. 6

59 Fachbeiträge Industrieabwasser 541 Gesetzlich gefordertes Technikniveau Das Ziel des Boden- und Grundwasserschutzes in Bezug auf den anlagenbezogenen Umgang mit wassergefährdenden Stoffen ist die Nullemission im bestimmungsgemäßen und im nicht bestimmungsgemäßen Betrieb. Das novellierte Wasserhaushaltsgesetz enthält in 62 Anforderungen an den Umgang mit wassergefährdenden Stoffen [3] keine konkreten technischen und organisatorischen Anforderungen hinsichtlich der Anlagensicherheit. Es fordert nur die Realisierung des Besorgnisgrundsatzes für Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen ein. Im Folgenden werden aus dem Entwurf der AwSV des Bundes nur die technischen und organisatorischen Anforderungen 2) entnommen, die für den Nachweis der Gleichwertigkeit heranzuziehen sind. Wie bisher in den länderspezifischen VAwS geregelt sind die Grundsatzanforderungen ( 17 AwSV) für alle Anlagen, die unter den Geltungsbereich der Verordnung fallen, heranzuziehen, und zwar unabhängig vom Gefährdungspotenzial der Anlage. Darüber hinaus sind an alle Anlagen Anforderungen an die Rückhaltung wassergefährdender Stoffe ( 18), Entwässerung ( 19), Rückhaltung bei Brandereignissen ( 20), 2) Es ist davon auszugehen, dass sich die technischen und organisatorischen Anforderungen auch auf den letzten Hürden der politischen Entscheidungsfindung nicht mehr verändern werden. Rückhaltung bei Rohrleitungen ( 21) sowie besondere Anforderungen, die immer Vorrang haben, an die Rückhaltung bei bestimmten Anlagen 27 bis 38) zu stellen. Weiterhin ist wie bisher das Gefährdungspotenzial einer Anlage zu ermitteln ( 39). Es hängt ab vom Volumen bzw. von der Masse und der Gefährlichkeit der in der Anlage vorkommenden wassergefährdenden Stoffe und wird in Gefährdungsstufen ausgedrückt. Gemäß 16 Abs. 3 (siehe zuvor) kann die Behörde im Einzelfall weitergehende Anforderungen stellen, wenn aufgrund der hydrogeologischen Beschaffenheit und der Schutzbedürftigkeit des Aufstellungsortes dieses erforderlich ist. Sie kann auch die Errichtung der Anlage untersagen. Allerdings kann sie im Einzelfall Ausnahmen von den AwSV-Anforderungen zulassen, wenn die Anforderung (heißt: der Besorgnisgrundsatz) des 62 Absatz 1 des Wasserhaushaltsgesetzes dennoch erfüllt wird. Dennoch soll wohl heißen: gleichwertig. Für die Ermittlung der jeweiligen Wassergefährdungsklasse eines wassergefährdenden Stoffes gibt es keinen Gleichwertigkeitsansatz. Die Modalitäten für deren Einstufung und Veröffentlichung im Bundesanzeiger sind über die 4 bis 12 AwSV eindeutig abschließend geregelt. Die technischen und organisatorischen Anforderungen an Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen richten sich nach ihrem Gefährdungspotenzial. Sie beziehen sich gleichwohl entsprechend der Regelungen der AwSV oder bei Herausragend in Qualität Bei Ersatzteilen für Exzenterschneckenpumpen ist Qualität sehr wichtig. Sie müssen qualitativ hochwertig, einfach zu beschaffen und extrem zuverlässig sein. Deshalb bieten wir unser Universal Ersatzteile Sortiment an. Über präzise gefertigte Ersatzteile, welche mit den meisten Exzenterschneckenpumpen-Marken kompatibel sind. Ersatzteile, die aufgrund unseres erweiterten Vertriebsnetzwerks leicht verfügbar sind. Begründet auf unserer bekannten technischen Expertise werden sie Ihre Prozessabläufe auf Spitzenniveau halten. Deshalb sollten Sie den weltweit größten Hersteller von Exzenterschneckenpumpen kontaktieren, wenn Sie schnell Ersatzteile brauchen. Nord: Tel +49 (0) mono-de@nov.com

60 542 Fachbeiträge Industrieabwasser AwSV Vergleichsmaßstab AwSV Nachweise 17 Grundsatzanforderungen dicht, standsicher und gegen die zu erwartenden mechanischen, thermischen und chemischen Einflüsse hinreichend widerstandsfähig schnelle und zuverlässige Erkennbarkeit von Undichtheiten Zurückhaltung austretender wassergefährdender Stoffe sowie ordnungsgemäße und schadlose Entsorgung als Abfall oder Beseitigung als Abwasser wassergefährdende Stoffe dürfen im bestimmungsund im nichtbestimmungsgemäßen Betrieb nicht aus Anlagen austreten Auffangräume haben grundsätzlich keine Abläufe insbesondere die TRwS und die in der Musterliste der technischen Baubestimmungen oder in der Bauregelliste des Deutschen Instituts für Bautechnik (DIBt) aufgeführten technischen Regeln sind, soweit sie den Gewässerschutz betreffen Rückhaltevermögen in Abhängigkeit der WGK Behandlung von Niederschlagswasser Berücksichtigung von Brandereignissen Betriebsanweisung mit Überwachungs-, Instandhaltungs- und Alarmplan Tabelle 1: Wesentliche Nachweise zur Erlangung der Gleichwertigkeit ausreichende Statik (Statikgutachten) standfester Baugrund (Baugrundgutachten) ausreichende Verkehrssicherheit Werkstoffverträglichkeit mit Füllgut überall visuell einsehbar; Kontrolle gemäß Betriebsanweisung elektronische oder akustische Meldungen technisches System der Zurückhaltung Betriebsanweisung für ordnungsgemäße und schadlose Entsorgung als Abfall sowie Beseitigung als Abwasser Systemaufbau zur Gewährleistung der Anforderung kein Ablauf System des Ablaufs (Funktion der Absperreinrichtung) Dokumentation der verwendeten Technischen Regeln Ermittlung des Rückhaltevermögens Flüssigkeitsdicht keine Abläufe Ermittlung der Belastung mit wassergefährdenden Stoffen Entsorgung als Abfall Beseitigung als Abwasser Rückhaltung austretender w. St., Lösch-, Berieselungs- und Kühlwasser sowie entstehender Verbrennungsprodukte Betriebsanweisung Abstimmung mit offiziellen Stellen einer gleichwertigen Alternativlösung auf die Beschaffenheit der Anlage, die Schutzvorkehrungen und die Überwachung. Neue Anlagen Im ersten Schritt ist das Gefährdungspotenzial einer neu zu errichtenden Anlage zu ermitteln. Hierzu zählen: Ermittlung der maßgeblichen Gefährdungsstufe gemäß 6 VAwS bzw. neu 39 AwSV, wobei zunächst gemäß 14 die zu betrachtende Anlage abzugrenzen und zu definieren ist, denn nur darauf bezieht sich dann die Gefährdungsstufe, Darstellung und Bewertung der hydrogeologischen Beschaffenheit für den Aufstellungsort und die Umgebung, Ermittlung der Schutzbedürftigkeit des Aufstellungsortes und der Umgebungsnutzung. Für die konstruktiven und organisatorischen Anforderungen an Neuanlagen gelten in erster Linie die Grundsatzanforderungen gemäß 3 VAwS bzw. neu 17 AwSV. Diese Anforderungen gelten uneingeschränkt für alle Anlagen, solange in der VAwS/ AwSV keine anderen Anforderungen definiert sind. Danach sind zum Beispiel einwandige unterirdische Behälter unzulässig. Dieses stellt für diese Neuanlagen ein K.-o.-Kriterium dar, so dass eine Gleichwertigkeitsbetrachtung a priori nicht infrage kommt. Das Anlagensicherheitskonzept der AwSV lässt sich in Kurzform auf die Formel kontrollierbares und reparierbares Zweibarrierenkonzept [11] zusammenfassen. Folgt man den Anforderungen der AwSV, so müssen die in Tabelle 1 genannten Nachweise geführt werden. Für oberirdische Rohrleitungen wird gemäß 21 AwSV gefordert, dass das Rückhaltevolumen dem Volumen wassergefährdender Stoffe entsprechen muss, das bei Betriebsstörungen bis zum Wirksamwerden geeigneter Sicherheitsvorkehrungen freigesetzt werden kann. Alternativ kann davon abgewichen werden, wenn auf der Grundlage einer Gefährdungsabschätzung durch Maßnahmen technischer oder organisatorischer Art sichergestellt ist, dass ein vergleichbares Sicherheitsniveau erreicht wird. Bei unterirdischen Rohrleitungen gilt Entsprechendes allerdings nur, wenn aus Gründen der Betriebssicherheit der geforderte Standard nicht realisiert werden kann. Bestehende Anlagen Zukünftig wird für bestehende Anlagen nach wiederkehrend prüfpflichtigen ( 68 AwSV) und nicht wiederkehrend prüfpflichtigen ( 69 AwSV) Anlagen unterschieden. Bei den wiederkehrend prüfpflichtigen Anlagen hat der AwSV- Sachverständige bei der ersten Prüfung zu prüfen, inwieweit die Anlage die Anforderungen der AwSV und soweit sie Anforderungen beinhaltet, die den Anforderungen entsprechen, die nach KA Korrespondenz Abwasser, Abfall 2015 (62) Nr. 6

61 Fachbeiträge Industrieabwasser 543 den jeweiligen landesrechtlichen Vorschriften vor dem Inkrafttreten der AwSV zu beachten waren, nicht erfüllt. Dabei gelten die Anforderungen in den behördlichen Zulassungen als Anforderungen nach landesrechtlichen Vorschriften. Bei festgestellten Abweichungen kann die zuständige Behörde gemäß 68 Abs. 4 technische oder organisatorische Anpassungsmaßnahmen anordnen, mit denen diese Abweichungen aufgrund der in der Verordnung vorgesehenen technischen Regeln behoben werden können oder anderweitiger Maßnahmen, mit denen eine gleichwertige Sicherheit erreicht werden kann. Für den Nachweis der gleichwertigen Sicherheit wird es in jedem Fall eines fundierten und belastbaren Sachverständigengutachtens bedürfen. Damit ist der Gleichwertigkeitsgrundsatz in der AwSV verankert. In den noch bestehenden VAwS, zum Beispiel in Mecklenburg-Vorpommern [12], war dieser Sachverhalt wie folgt geregelt: 28 VAwS-Mecklenburg-Vorpommern Bestehende Anlagen (3) Entsprechen bestehende Anlagen zum Lagern, Abfüllen und Umschlagen wassergefährdender flüssiger Stoffe nicht dem 20 Wassergesetz des Landes Mecklenburg-Vorpommern und den Regelungen dieser Verordnung, so müssen diese Anlagen entsprechend dieser Verordnung oder gleichwertig umgerüstet werden. Diese Maßnahmen sind durchzuführen: (4) Werden durch diese Verordnung andere als die in Absatz 1 und 3 genannten Anforderungen neu begründet oder verschärft, so gelten sie für bestehende Anlagen erst aufgrund einer Anordnung der unteren Wasserbehörde. Jedoch kann aufgrund dieser Verordnung nicht verlangt werden, dass rechtmäßig bestehende oder begonnene Anlagen stillgelegt oder beseitigt werden. Oder in Thüringen heißt es im Landeswassergesetz [13]: 54 Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen (2) Bei Anlagen nach 19g Abs. 1 WHG und bei Anlagen zum Umschlagen wassergefährdender Stoffe ist sicherzustellen, dass wassergefährdende Stoffe nicht unkontrolliert über den Bereich der Anlage hinaus gelangen können; zulässig sind auch Anlagen, die unter Berücksichtigung des Gefährdungspotenzials eine gleichwertige Sicherheit gewährleisten. Im Hinblick auf Störungen des bestimmungsgemäßen Betriebes sind besondere Vorsorgemaßnahmen zu treffen. Wenn die Anforderungen nach den Sätzen 1 bis 3 aus technischen oder betrieblichen Gründen nur teilweise erfüllbar sind, sind zum Ausgleich weitere Sicherheitseinrichtungen oder Maßnahmen vorzusehen, die eine schädliche Gewässerverunreinigung verhindern. Für die nicht wiederkehrend prüfpflichtigen Anlagen ( 69 AwSV) gelten weiterhin die landesrechtlichen Vorschriften, solange und soweit die zuständige Behörde keine Anordnungen trifft. TB TBU Stubenvoll GmbH Zahlen Sie noch oder verwerten Sie schon? Machen auch Sie Abfall zu Energie! KA Korrespondenz Abwasser, Abfall 2015 (62) Nr. 6

62 544 Fachbeiträge Industrieabwasser Analysiert man die verschiedenen rechtlichen Regelungen zu dem Thema, so kann man generell folgern, dass nicht nur bei Neuanlagen, sondern auch bei bestehenden Anlagen das Prinzip der Gleichwertigkeit für den Nachweis der Anlagensicherheit angewendet werden kann. 4 Beispiel Bestehende, einwandige unterirdische Spannbetontanks Am Beispiel Bestehende, einwandige unterirdische Spannbetontanks soll im Folgenden aufgezeigt werden, wie dieser Nachweis prinzipiell geführt werden kann. An verschiedenen Orten in Deutschland befinden sich derzeit noch zahlreiche einwandige unterirdische Spannbetontanks im Betrieb, die in der Regel wasserrechtlich nicht abgesichert sind. Deshalb ist es aus behördlicher Sicht unumgänglich, einen Nachweis für die Anlagensicherheit zu erhalten. Dieser Nachweis kann über eine Lebensdauerabschätzung [14] geführt werden, in die die Gleichwertigkeitsbetrachtungen bei den einzelnen Elementen der Lebensdauerabschätzung eingehen. Damit kann das Arbeitsblatt DWA-A 790 Bestehende einwandige unterirdische Tanks [15] für die Beurteilung bestehender Anlagen herangezogen werden. Gemäß DWA-A 790 ist für den Weiterbetrieb derartiger Anlagen eine Sicherheitsbetrachtung in Form einer Lebensdauerabschätzung durch einen VAwS- Sachverständigen vorzunehmen. Leider ist aber auch das neue DWA-A 790 nur auf Stahltanks ausgerichtet und bezieht die Spannbetontanks oder andere Konstruktionen nicht mit ein. Das hier als Beispiel gewählte Behältersystem ist in Abbildung 1 dargestellt. Dabei handelt es sich um einwandige, unterirdische Spannbetonbehälter mit Innenbeschichtung zur Lagerung brennbarer und/oder wassergefährdender Flüssigkeiten. Der Spannbetontank hat eine Kapazität von 7500 m 3 und besteht aus dem flüssigkeitsdichten Spannbetonzylinder mit aufgesetzter, frei gespannter einwandiger Kugelschale. Außen ist der zylindrische Teil des Behälters mit einer Bitumensperrschicht beschichtet. Zwischen der Bitumensperrschicht und dem angeschütteten Erdreich befindet sich ein Kiesfilter, über den das unmittelbar im Tankbereich anfallende Niederschlagswasser in die Umlaufrinne des oberen Grundwasserschutzsystems zufließt. der Innenbeschichtung aus einen glasfaserverstärkten, ungesättigten Polyesther sowie einer Aluminiumfolie zur Schaffung eines definierten, elektrisch leitenden Untergrunds, Abb. 1: Behältersystem mit Sicherheitseinrichtungen dem flüssigkeitsdichten Ableitsystem zu einem Kontrollschacht, das aus einer Auffang- bzw. Ableitfläche und einem dazugehörigen Drainagesystem mit einem dichten Anschluss an einen Kontrollschacht besteht, in dem sich eine automatische Leckageerkennung befindet. Das System besteht aus einer vollständig verschweißten Ableitfläche aus rußstabilisierten Hochdruck-Polyethylenfolie (HDPE) (2 mm) mit der Form eines flachen Kegels mit einem Gefälle nach außen von 2 bis 3 %, wobei die Kegelspitze unter der Mitte des Tankzylinders liegt, einer am äußeren Rand der kreisrunden Ableitfläche befindlichen Umlaufrinne, die ebenfalls mit einer verschweißten Polyethylenfolie ausgekleidet ist und an die Ableitfläche verschweißt angeschlossen ist, in der sich halbgelochte Steinzeug-Dränagerohre befinden; einer geschlossenen Steinzeugrohrleitung für die Ableitung in einen Kontrollschacht. Der Schieberschacht und der Kontrollschacht sind mit Sensoren ausgestattet, um bei einem bestimmten Füllstand von Flüssigkeiten (Produkt und/oder Niederschlag) einen Alarm auszulösen. In Anlehnung an DWA-A 790 können die hier betrachteten Spannbetontanks sowohl als B 1- als auch als B 2-Anlage betrachtet werden. Als B 1-Anlage ist die darunter liegende Ableitfläche nicht überprüfbar. Deshalb sollte man zweckmäßigerweise diesen Spannbetontank als B 2-Anlage einstufen. Hierzu zählen auch Behälter mit darunter angeordneten flüssigkeitsdichten Ableitflächen und Tiefpunkten sowie doppelwandige Behälter ohne selbsttätig anzeigendes Leckanzeigegerät. Der methodische Aufbau der Lebensdauerabschätzung für die einwandigen unterirdischen Spannbetontanks ist in [14] ausführlich dargestellt worden. Die Lebensdauerabschätzung umfasst zwölf Elemente: 1. Nachweis der Materialverträglichkeit von Beschichtung und Füllgut, 2. Überprüfung und Bewertung der funktionsbedingten Statik, 3. Bewertung des Zustands der Spannstähle und des Beton, 4. Nachweis der einschlägigen, rechtlichen Anforderungen und Technischen Regeln zum Zeitpunkt der Errichtung der Behälter, 5. Bewertung des Zustandes der Innenbeschichtung, 6. Bewertung der Schieber- und Kontrollschächte, 7. Bewertung der Funktionstüchtigkeit der verschiedenen Sicherheitseinrichtungen, 8. Bewertung des Zustandes der Rohrleitungen im Schieberschacht, 9. Bewertung der flüssigkeitsdichten Ableitflächen, 10. Bewertung der hydrogeologischen Situation, 11. Bewertung des Tanklagermanagements, 12. Bewertung des Brand- und Explosionsmanagements. Alle Elemente der Lebensdauerabschätzung sind einzeln zu bewerten und grundsätzlich am Maßstab VAwS bzw. zukünftig AwSV (Tabelle 1) zu messen. Bei Abweichungen vom Maßstab muss für jedes Element einzeln die Gleichwertigkeit nachgewiesen werden bzw. die Maßnahmen begründet werden, die zur Erlangung einer gleichwertigen Sicherheit führen. Dabei KA Korrespondenz Abwasser, Abfall 2015 (62) Nr. 6

63 Fachbeiträge Industrieabwasser 545 kann es bei den Elementen 1 bis 3 keine gleichwertigen Maßnahmen geben, wenn der Betonzustand, die Statik und die Wandungsverträglichkeit gegenüber dem Füllgut nicht die geforderte Sicherheit aufweisen, da es hierfür keine wirtschaftlich vertretbaren Ersatzmaßnahmen gibt. Hier liegen für eine Lebensdauerabschätzung somit K.-o.-Kriterien für das betrachtete technische System vor. Bei allen anderen Elementen 4 bis 12 kann unter dem Aspekt der Gleichwertigkeit nachgerüstet werden, um die entsprechende Sicherheit zu erlangen. Vom Ablauf der Lebensdauerabschätzung her werden zunächst die drei mit K.-o.-Kriterium versehenen Aspekte geprüft. Wenn diese positiv bewertet werden können, dann werden die übrigen Aspekte geprüft und bewertet. Zum Abschluss wird dann eine Gesamtbewertung vorgenommen, die zu folgender grundsätzlicher Formulierung führen kann: Die Begutachtung der zwölf Kriterien ergab überwiegend das Votum Keine Mängel. Der festgestellte Mangel bei dem Kriterien xy ist behebbar. Zusammenfassend ist festzustellen, dass sich der Spannbetontank in einem Zustand befindet, der eine Lebensdauer von mindestens zehn Jahren erwarten lässt. 5 Zusammenfassung Ein Nachweis der Gleichwertigkeit ist nicht generell ableitbar, sondern ist jeweils immer nur für die spezielle Anlage zu führen. So sind für die Ableitung der Lebensdauerabschätzung zum Beispiel für Brücken, Hochhäuser oder Talsperren andere Kriterien und Aspekte heranzuziehen. Die abschließende, zusammenfassende Bewertung in Form einer Lebensdauerabschätzung für das betrachtete System unter Berücksichtigung der zu treffenden Maßnahmen muss dann die Sicherheit der Anlage hinsichtlich des/der Schutzziele für einen überschaubaren Zeitraum, in der Regel zehn Jahre, ausweisen. Dabei muss bei den einzeln zu betrachtenden Elementen die Gleichwertigkeit nachgewiesen werden, wenn die rechtlich festgesetzten technischen und organisatorischen Maßnahmen nicht eins zu eins umgesetzt werden können. Dieses ist im Einzelfall über eine gutachterliche Expertise zu führen, die belastbar und transparent nachvollziehbar sein muss. Der hier vorgestellte Weg zur Erreichung eines hohen Sicherheitsniveaus für Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen basiert auf dem Prinzip der Gleichwertigkeit und dem der Verhältnismäßigkeit. Er ermöglicht Spielräume für Behörden und Betreiber, angepasste Lösungen im Miteinander zu finden. Literatur [1] Beschluss 94/1/EG des Rates und der Kommission vom 13. Dezember 1993 über den Abschluss des Abkommens über den Europäischen Wirtschaftsraum, Amtsblatt L 1 vom 3. Januar 1994 [2] Richtlinie 2010/75/EU des Europäischen Parlaments und des Rates vom 24. November 2010 über Industrieemissionen, Amtsblatt L 334 vom 17. Dezember 2010 [3] Wasserhaushaltsgesetz Gesetz zur Ordnung des Wasserhaushalts vom 31. Juli 2009 [4] Lühr, H.-P.: Die Verordnung über Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen (AwSV) im Zieleinlauf!, Altlastenspektrum 2014, Nr. 6 [5] Verordnung über Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen (AwSV), Stand 23. Mai 2014 [6] Wassergesetz des Landes Mecklenburg-Vorpommern LWaG vom 30. November 1992, GVBl. M-V 1992, S. 669; zuletzt geändert am 4. Juli 2011, GVBl. M-V, S. 759 [7] Vermeidung oder Einschränkung gefährlicher explosionsfähiger Atmosphäre (TRBS 2152 Teil 2/TRGS 722), Ausgabe März 2012, BAnz. Nr. 103 vom 2. Juni 2006, S. 11 [8] Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit, Bundestags-Drucksache 17/5462, 12. April 2011 [9] Umsetzung der Gleichwertigkeitsklausel bei überwachungsbedürftigen Anlagen, LASI-Veröffentlichung (LV) 10, Stand 25. November 1996, Ausgabe 02/1997 [10] Begründung zum Entwurf eines Gesetzes zur Neuregelung des Wasserrechts, Bundesrats-Drucksache 280/09 vom 3. April 2009 [11] Lühr, H.-P.: Anlagenbezogener Umgang mit wassergefährdenden Stoffen, Springer, Berlin, 1999 [12] Verordnung über Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen und über Fachbetriebe VAwS Anlagenverordnung Mecklenburg-Vorpommern vom 5. Oktober 1993, GVOBl [13] Thüringer Wassergesetz ThürWG vom 18. August 2009, GMBl. Nr. 22, S. 398 [14] Lühr, H.-P.: Methodik zur Abschätzung der Lebensdauer von bestehenden, einwandigen unterirdischen Stahlbetonbehältern, Technische Überwachung, Heft 11 12, 2009 und Heft 1 2, 2010, Springer, Düsseldorf [15] DWA-A 790: Bestehende einwandige unterirdische Tanks aus metallischen Werkstoffen, Hennef, 2010 Autor Prof. Dr.-Ing. Hans-Peter Lühr HPL-Umwelt-Consult GmbH Edelhofdamm 33, Berlin hp.luehr@t-online.de A KA Korrespondenz Abwasser, Abfall 2015 (62) Nr. 6

64 546 Fachbeiträge Industrieabwasser Qualifizierte Planung von Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen zukünftige Regelungen in der TRwS 779 Allgemeine Technische Regelungen Arbeitsbericht der DWA-Arbeitsgruppe IG-6.7 Allgemeine Technische Regelungen *) Zusammenfassung Ein neues Thema der sich in Überarbeitung befindlichen Technischen Regeln wassergefährdende Stoffe (TRwS) 779 Allgemeine Technische Regelungen wird die Konkretisierung von Festlegungen für den qualifizierten Planer von Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen sein. TRwS 779 wird damit die Erweiterung der Grundsatzanforderungen der künftigen bundeseinheitlichen Verordnung für Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen auf die Planung aufgreifen. In diesem Arbeitsbericht werden die Vorstellungen der DWA-Arbeitsgruppe IG-6.7 dargestellt, da eine Veröffentlichung des Gelbdruckes der TRwS 779 noch einige Zeit dauern wird. Schlagwörter: Industrieabwasser, Weiterbildung, Technische Regel wassergefährdende Stoffe (TRwS), Verordnung über Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen (AwSV), Planer, Qualifikation DOI: /kae Abstract Qualified Planning of Facilities for the Handling with Water-Hazarding Substances Future Regulations in the TRwS 779 General Technical Regulations A new subject of the technical rules for water-hazarding substances (TRwS) 779 General Technical Regulations, which is being revised, is to be the firming-up of specifications for the qualified planner of facilities for the handling of water-hazarding substances. TRwS 779 will thus take up the expansion of the basic requirement on the planning of the future standard federal German state ordinance for facilities for the handling of water-hazarding substances. The ideas of the DWA Working Group IG-6.7 are presented in this report as a publication of the yellow draft (Gelbdruck) of the TRwS 779 will still take some time. Key words: industrial wastewater, further training, technical rules for water-hazarding substances (TRwS), ordinance on the facilities for the handling of water hazarding substances (AwSV), planner, qualification Bevor eine Anlage zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen in Betrieb gehen darf, muss in vielen Fällen ein zugelassener Sachverständiger geprüft haben, ob die Anlage sicher ist. * ) Mitglieder der DWA-Arbeitsgruppe IG-6.7 und weitere an der Ausarbeitung beteiligte Gäste: Dipl.-Biol. Martin Böhme (Berlin), Dipl.-Ing. Stefan Buch (Braubach), Dr. Ralph von Dincklage (Sprecher, Adelebsen), Dr.-Ing. Hermann Dinkler (Berlin), Dipl.-Ing. Holger Eggert (Berlin), Dirk Göbel (Leverkusen), Dipl.-Ing. Johann Lenz (Burghausen), Dipl.-Ing. Jörg Schütte (Hildesheim), Dipl.-Ing. Manfred Steinwachs (Paderborn), Dipl.-Ing. Thomas Wagner (Augsburg) Kontakt in der DWA-Bundesgeschäftsstelle: Dipl.-Ing. Iris Grabowski, grabowski@dwa.de Die bundesweite statistische Auswertung dieser Inbetriebnahmeprüfungen der letzten Jahre kommt zu dem Ergebnis [1], dass etwa ein Viertel der neu errichteten Anlagen erhebliche Mängel hat, also ohne Nachrüstung oder Umbau nicht in Betrieb gehen darf. Dies ist mit hohen Kosten verbunden, sowohl für die Nachrüstung selbst als auch infolge der Einschränkungen in der Produktion und der Verspätungen bei zugesagten Lieferungen. Grund für diese unbefriedigende Situation ist häufig eine fehlerhafte Planung, also eine Anlagenkonzeption und -detailplanung, die die Vorgaben der Verordnung über Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen (AwSV) KA Korrespondenz Abwasser, Abfall 2015 (62) Nr. 6

65 Fachbeiträge Industrieabwasser 547 bzw. der noch geltenden landesrechtlichen Verordnungen sowie der anwendbaren allgemein anerkannten Regeln der Technik nicht ausreichend berücksichtigt und in der deshalb konstruktiv unzureichende Lösungen vorgesehen wurden. Die Beteiligten an den Anhörungen zu der neuen AwSV haben deshalb angeregt, die Bedeutung der Planung zu betonen. Der dafür verantwortliche Planer soll künftig so gut ausgebildet sein und eine so umfangreiche Erfahrung haben, dass die geschilderten Missstände vermieden werden. Diese Anforderung findet sich in den Grundsatzanforderungen nach 17 Absatz 1 der AwSV (Regierungsentwurf [2]), nach denen Anlagen unter anderem schon so geplant werden müssen, dass wassergefährdende Stoffe nicht austreten können, Undichtheiten schnell und zuverlässig erkennbar sind und austretende wassergefährdende Stoffe schnell und zuverlässig erkannt und zurückgehalten werden. Die Einführung eines neuen Ausbildungsganges und einer gesonderten Berufsqualifikation hätte die Verordnungsgebung allerdings zu stark behindert, da unter anderem auch europarechtliche Vorgaben zu berücksichtigen gewesen wären. Den qualifizierten Planer als Abschluss einer anerkannten Ausbildung oder als eingeführten Beruf wird es deshalb nicht geben. Über die Technischen Regeln wassergefährdende Stoffe (TRwS) soll jedoch definiert werden, anhand welcher Kriterien ein Planer gegenüber einem Betreiber nachweisen kann, dass er die nötige Qualifikation für eine Anlagenplanung hat, aufgrund derer keine Mängel bei der Inbetriebnahme festgestellt werden. Damit werden auch die Bildungseinrichtungen gefordert, entsprechende Qualifikationskurse anzubieten. Da sich die Veröffentlichung der TRwS 779, in der dieser Qualifikationsnachweis beschrieben werden soll, wahrscheinlich noch bis ins Jahr 2016 hinziehen wird, wird im Folgenden ein Grundgerüst dargestellt, das das gewünschte Qualifikationsniveau erreicht. Einzelheiten können sich dabei im Rahmen des Gelbdruckverfahrens noch ändern. Voraussetzungen an den Planer Der qualifizierte Planer muss einen Ausbildungsabschluss in einer einschlägigen Fachrichtung besitzen. In Frage kommen dabei insbesondere Ingenieurausbildungen in den Fachrichtungen Bauingenieurwesen, Elektrotechnik, Maschinenbau oder Verfahrenstechnik, aber auch Architekten oder entsprechende Ausbildungsberufe. Außerdem sollte er eine ausreichende Berufserfahrung vorweisen können (üblich sind in anderen Berufen fünf Jahre). Diese soll ihn in die Lage versetzen, die Tücken des Alltags zu beherrschen und das theoretisch erworbene Wissen in eine praxisgerechte Form zu überführen. Die erworbene Berufserfahrung muss auf jeden Fall ausreichend sein, um miterlebt zu haben, wie in besonderen Situationen neue Lösungen gefunden werden, mit denen aufgetretene Probleme behoben werden. Ein Teil der Tätigkeit sollte sich dabei auf den Entwurf, die Konstruktion, die Bemessung oder den Betrieb einer Anlage zum Umgang mit wassergefähr- Wir planen Zukunft Planungs- und Beratungsleistungen in der Energie- und Umwelttechnik Wasser Abwasser Schlamm Abfall Energie Elektrotechnik Industrie Bauwesen Infrastruktur Altlasten/Deponien Besuchen Sie uns auf der DWA Veranstaltung 9. Klärschlamm Tage vom Juni 2015 in Potsdam Dr. Born - Dr. Ermel GmbH Achim Aurich Frankfurt Freital München

66 548 Fachbeiträge Industrieabwasser denden Stoffen oder deren sicherheitstechnische Bewertung bezogen haben. Die besondere Befähigung für eine qualifizierte Planung erhält der zukünftige Planer durch die erfolgreiche Teilnahme an einem besonderen, auf die Belange der Planung von Anlagen zum Umgang mit wassergefährden Stoffen speziell ausgerichteten Lehrgang. Darunter ist etwas grundsätzlich anderes zu verstehen als ein Fortbildungskurs. Die regelmäßige Teilnahme an Fortbildungsveranstaltungen gehört heute zu den Selbstverständlichkeiten entsprechender Berufe. Mit diesen Veranstaltungen soll die in der Ausbildung erworbene Qualifikation erhalten, erweitert und an neue technische Entwicklungen angepasst werden. Typische Angebote sind damit Veranstaltungen zu neuen Rechtsvorschriften, neuen Methoden und Verfahren oder die Vermittlung von Kenntnissen in benachbarten Fachgebieten. Ein Qualifizierungslehrgang hingegen geht darüber sowohl zeitlich als auch inhaltlich weit hinaus, da hier eine zusätzliche vertiefte Wissensvermittlung erfolgen soll, die die Lehrgangsteilnehmer in die Lage versetzen soll, die Erkenntnisse anderer Fachgebiete in ihr Wissensgebiet einzubeziehen und aus dieser Verknüpfung passende Lösungen zu entwickeln. Zukünftige Angebote für eine Qualifizierung Zu den Inhalten und Eckpunkten eines Qualifizierungslehrgangs wurde innerhalb der TRwS-Arbeitsgruppe Allgemeine Technische Regelungen ein Vorschlag erarbeitet, der wiederum die Grundlage eines Fachgesprächs war, zu dem das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit im September 2014 wesentliche Bildungsträger eingeladen hatte. In Auswertung dieses Fachgesprächs soll der Lehrgang zumindest die im Folgenden erläuterten Inhalte vermitteln. Im Hinblick darauf, dass die Lehrgangsteilnehmer überwiegend aus technischen Berufen stammen, ist einführend der grundsätzliche Aufbau der deutschen Rechtsordnung darzustellen. Dazu gehören die Grundlagen der deutschen Rechtsordnung sowie speziell das öffentliche Recht im Umweltbereich von den Gesetzen bis zu Verwaltungsvorschriften und Technischen Regeln. Einzubeziehen ist ihr Zustandekommen und eine Darstellung der ihr unterworfenen Rechtsanwender. Neben dem Wasserrecht müssen aber auch relevante Vorschriften angrenzender Rechtsbereiche, wie zum Beispiel des Immissionsschutzrechts oder des Baurechts, vorgestellt werden. In diesen Zusammenhang gehört auch eine Erläuterung der Begriffe der Vorsorge bzw. des Besorgnisgrundsatzes also Maßnahmen, die verhindern sollen, dass es überhaupt zu Betriebsstörungen kommt, die sich auf die Umwelt auswirken und der Gefahrenabwehr also von Maßnahmen, die eine Ausweitung von Schäden in der Umwelt verhindern. Ein zweites Modul soll sich mit den wassergefährdenden Stoffen und ihren Eigenschaften beschäftigen. Dazu gehören die physikalischen Eigenschaften von Stoffen, also zum Beispiel ihre Aggregatzustände oder ihre Löslichkeit, ihre chemischen Eigenschaften, wie zum Beispiel ihre Reaktivität oder Beständigkeit, sowie die physiologischen Eigenschaften, also beispielsweise ihre Human- und Ökotoxizität oder ihr Metabolismus. Darauf aufbauend soll dann die Einstufung wassergefährdender Stoffe in Wassergefährdungsklassen behandelt werden. Ein drittes Modul soll sich auf die in einer Anlage eingesetzten Werk- und Baustoffe und ihre Verarbeitung beziehen. Dazu gehören insbesondere Fragen der Werkstoffeigenschaften der Materialien, mit denen die wassergefährdenden Stoffe in Berührung kommen, also zum Beispiel der Behälter und Rohre, der chemischen Widerstandsfähigkeit gegenüber den wassergefährdenden Stoffen sowie der Beständigkeit gegenüber Umgebungsbedingungen (wie unterschiedliche Temperaturen, UV- Licht, Druck, Veränderungen mit der Zeit). Eine weitere Einheit soll sich mit den Bestimmungen des Bauordnungsrechts beschäftigen, die auch für die Anlagenplanung bedeutsam sind. Dazu zählen insbesondere Fragen zum Baugrund und zur Standsicherheit, zur Auftriebssicherheit in Überschwemmungsgebieten oder bei hohen Grundwasserständen, zum Brandschutz und gegebenenfalls auch zur Erdbebensicherheit. Das zentrale Modul beinhaltet die planungsrelevanten Regelungen der AwSV sowie die ausführliche Erläuterung der einschlägigen technischen Regeln, insbesondere der TRwS. Außerdem sind Einrichtungen und Maßnahmen zu vermitteln, die Voraussetzung eines sicheren Anlagenbetriebs sind und der Verhinderung des Austretens wassergefährdender Stoffe oder deren Rückhaltung dienen. Hierzu zählt zunächst die Analyse, wie und wo gefährliche Zustände an und in einer Anlage auftreten können, dann aber auch der umfassende und detaillierte Überblick über Aufbau, Funktion und Wirkung von Sicherheitseinrichtungen, die Festlegung sicherheitsrelevanter Parameter und die daraus resultierenden Sicherheitseinrichtungen. Als letzte Einheit sollen von den Lehrgangsteilnehmerinnen und -teilnehmern mehrere Anlagen geplant und die Ergebnisse in der Gruppe diskutiert werden, um die Herangehensweise, die Einhaltung der Anforderungen der verschiedenen Beiträge in gwf Wasser/Abwasser 6/2015 Erik Gawel/Harry Schindler Zur Bestimmung des Abgabesatzes einer Lenkungsabgabe das Beispiel der Abwasserabgabe Julian Mosbach/ Numerische Simulation zur Energiegewinnung in Wasserversorgungssystemen Subhendu Bikash Hazra/ Fallbeispiel anhand einer Wassertransportleitung in Ganja, Aserbaidschan Wilhelm Urban Timo Pittmann/ Heidrun Steinmetz Potenzial zur Biopolymerproduktion auf kommunalen Kläranlagen in Deutschland Henning Bockhorn/ Engler-Bunte-Institut des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) und Harald Horn/Josef Klinger/ DVGW-Technologiezentrum Wasser, Karlsruhe (TZW) im Jahre 2014 Thomas Kolb KA Korrespondenz Abwasser, Abfall 2015 (62) Nr. 6

67 Fachbeiträge Industrieabwasser Rechtsbereiche und mögliche Fallstricke anhand von Beispielen aus der Praxis zu erlernen. Dabei geht es um die Anwendung der erworbenen Kenntnisse und Fähigkeiten sowie die Diskussion über unterschiedliche Möglichkeiten der Auslegung einer Anlage. Den Abschluss eines solchen Lehrgangs soll eine handlungsorientierte Prüfung bilden, bei deren Bestehen ein Zertifikat ausgestellt wird, aus dem sich auch die wesentlichen Lehrgangsinhalte ergeben. Dieses Zertifikat zeigt dem Betreiber, der eine Anlage planen will, dass er jemand beauftragt, der für diese Aufgabe bestens gerüstet ist. Lehrgangsorganisation Die Qualifizierungslehrgänge können von allen Bildungseinrichtungen angeboten werden, die als solche zertifiziert oder im Bereich technischer Umweltschutz/Anlagenplanung tätig sind. Die Form, in der ein Lehrgang angeboten wird, bleibt offen. Hier besteht also die Möglichkeit eines Kompakt-, eines Wochenend- oder eines Abendkurses. Die Vermittlung der Inhalte der angesprochenen Module dürfte zu einer Gesamtdauer des Kurses von etwa 100 Kursstunden führen. Das Angebot eines solchen Kurses kann verkürzt werden, wenn die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in einem bestimmten Modul schon vor Lehrgangsbeginn bestimmte vertiefte Kenntnisse nachweisen können. Eine solche Vorgehensweise verhindert zum Beispiel, dass Chemiker oder Materialkundler ein Modul Stoffoder Materialeigenschaften absolvieren müssen. Ob ein Bildungsträger allerdings eine ausreichend große Gruppe zusammenbekommt, die ein vergleichbar gutes Vorwissen hat, muss sich zeigen. Dies gilt auch für die grundsätzlich bestehende Möglichkeit, qualifizierte Planer für ein spezielles Fachgebiet, also beispielsweise die Planung einer Biogasanlage, auszubilden, da die meisten Module auch für solche speziellen Planer nicht verzichtbar sind. Zusammenfassung Es ist zu hoffen, dass sich auch ohne besondere gesetzliche Verpflichtungen der qualifizierte Planer für Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen in der Praxis etabliert und bevorzugt beauftragt wird. Für Betreiber ist es von Vorteil, wenn er sich auf eine qualifizierte Planung abstützt und damit Mängel bei der Inbetriebnahme seiner Anlage vermeidet. Auch der Planer für Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen sollte einen Vorteil davon haben, weiß er doch über alternative technische und infrastrukturelle Möglichkeiten Bescheid und kann damit kostengünstigere Vorschläge als der machen, der über dieses umfassende Wissen nicht verfügt. Spannend wird zunächst zu verfolgen sein, welche Bildungseinrichtungen entsprechende Kurse anbieten und wie das Interesse der Planerinnen und Planer sein wird. Literatur [1] Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie Sachsen (Hrsg.): Statistik : Jahresberichte der Sachverständigen-Organisationen über Prüfungen von VAwS-Anlagen, [2] Verordnung über Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen (AwSV), Bundesrats-Drucksachen 77/14 und 77/14 (Beschluss) A

68 550 Umbenennen Regelwerk Vorhabensbeschreibung Dokumente für kleine Stauanlagen Handreichung für Betreiber Im Sommer 2015 wird das DWA-Merkblatt M 522 Kleine Talsperren und kleine Hochwasserrückhaltebecken im Weißdruck erscheinen und die allgemein anerkannte Regel der Technik für diese kleinen Stauanlagen ergänzen. Vor dem Hintergrund der DIN 19700: regelt es Planung, Bau und Betrieb sowie Überwachung, wobei es Hinweise zu Vereinfachungen gegenüber den Anforderungen an große Talsperren und Hochwasserrückhaltbecken gibt. Während der Bearbeitung des Merkblatts zeigte sich, dass in der Praxis oft Unsicherheiten darüber bestehen, in welchem Umfang und in welcher Tiefe die für Stauanlagen notwendigen Dokumente erarbeitet und vorgehalten werden müssen. Betriebsanweisungen, Betriebstagebuch, Stauanlagenbuch usw. für kleine Stauanlagen Grundsätzlich sind Betreiber von Stauanlagen zur Eigenüberwachung und zu deren Dokumentation verpflichtet. Die hierzu nach DIN 19700: notwendigen Dokumente sind in der Regel auch im Rahmen der behördlichen Überwachung zur Verfügung zu stellen. Die Unterlagen bilden die Grundlage zur Einschätzung der Betriebssicherheit und baulichen Zuverlässigkeit einer Stauanlage sowie zur Beurteilung eines möglichen Anpassungsbedarfs. CAD 3D-Modelle Vereinfachungen gemäß DWA-M 522 gegenüber großen Stauanlagen Vor dem Hintergrund der Vereinfachungen im DWA-M 522 soll die geplante Publikation Betreibern oder Eigentümern, auch ohne vertiefte Wasserbaukenntnisse, den Einstieg in die Erarbeitung und Zusammenstellung der notwendigen Dokumente erleichtern und gleichzeitig helfen, finanzielle Belastungen im Rahmen zu halten. Checklisten, Vorlagen und Mustergliederungen für die notwendigen Dokumente sollen zur Verfügung gestellt werden. Hierzu gehören Betriebsvorschrift, Betriebstagebuch, Sicherheitsbericht, Stauanlagenbuch sowie Unterlagen zur Dokumentation des laufenden Stauanlagenbetriebes, der Jahreskontrollbegehungen und der Funktionsprüfungen. Die Arbeitsgruppe WW-4.5 Kleine Stauanlagen möchte mit der Publikation Eigentümer und Betreiber der Anlagen, Wasserwirtschaftsverbände, Hochwasserschutz-Zweckverbände sowie beratende Ingenieurbüros oder Aufsichtsbehörden der Kommunen und Länder ansprechen. Die Arbeitsgruppe WW-4.5 ist eine Arbeitsgruppe des DWA-Fachausschusses WW-4 Talsperren und Flusssperren, einem gemeinsamen Fachausschuss mit der Deutschen Gesellschaft für Geotechnik (DGGT) sowie dem Deutschen TalsperrenKomitee (DTK). Hinweise und Anregungen zu diesem Vorhaben nimmt die DWA-Bundesgeschäftsstelle gerne entgegen. Bitte wenden Sie sich an: DWA-Bundesgeschäftsstelle Dipl.-Geogr. Georg Schrenk Theodor-Heuss-Allee 17, Hennef Tel / Fax / Drehdurchführungen Rohrdrehgelenke Am Steinheimer Tor Hanau (Germany) Telefon +49 (0) schrenk@dwa.de Vorhabensbeschreibung Redaktionelle Überarbeitung DVWK-Merkblatt 246/1997 A Der Freibord einer Stauanlage ist ein wesentliches Element zur Gewährleistung der Anlagensicherheit. Das DVWK-Merkblatt 246 Freibordbemessung an Stauanlagen aus dem Jahr 1997 gibt eine praxisgerechte Empfehlung zur Ermittlung der Freibordhöhe an Stauanlagen. Es wurde 1994 bis 1997 von einer Arbeitsgruppe des Fachausschusses Talsperren des Deutschen Verbandes für Wasserwirtschaft und Kulturbau e. V. (DVWK) in Zusammenarbeit mit dem Deutschen TalsperrenKomitee (DTK) und der Deutschen Gesellschaft für Geotechnik (DGGT) erarbeitet. In den zurückliegenden 18 Jahren wurde die Freibordbemessung in Deutschland und teilweise darüber hinaus meist mit diesem DVWK-Merkblatt durchgeführt, für dessen Anwendung gute Erfahrungen vorliegen. Die damit berechneten Freibordhöhen erscheinen nach allgemeiner Ansicht angemessen und berücksichtigen ausgewogen den Zielkonflikt zwischen Sicherheit und Wirtschaftlichkeit. Die zwischenzeitlichen Weiterentwicklungen des Regelwerkes (z. B. DIN 19700) und technische Fortschritte geben zu einer hauptsächlich redaktionellen Bearbeitung Anlass, bei der die Grundzüge des bisherigen Merkblatts erhalten bleiben sollen. Es ist das Ziel der Ausarbeitung, weiterhin eine optimale Stauanlagensicherheit durch angemessene Freibordhöhen zu gewährleisten. Das neue Merkblatt zu diesem Thema soll eine redaktionelle Bearbeitung des DVWK-Merkblatts 246/1997 mit einigen Präzisierungen und einer Aktualisierung der Nomenklatur darstellen. Die bewährten Verfahren werden gegebenenfalls mit Hinweisen auf aktuelle KA Korrespondenz Abwasser, Abfall 2015 (62) Nr. 6

69 Umbenennen 551 Erkenntnisse ergänzt. Bezüge zu zwischenzeitlich erschienenen oder aktualisierten technischen Standards und Regeln werden eingearbeitet. Das Merkblatt soll die weiterhin auf dem Weg befindliche schrittweise Erfüllung des Anpassungsgebotes für Stauanlagen unterstützen und vereinfachen, die in den Wassergesetzen verschiedener Bundesländer gefordert wird und die durch das Regelwerk vorgegeben ist. Die redaktionelle Überarbeitung des DVWK-Merkblatts 246 zum DWA-Merkblatt M 521 Freibordbemessung an Stauanlagen im DWA-Fachausschuss WW-4 Talsperren und Flusssperren, einem gemeinsamen Fachausschuss mit der DGGT sowie dem DTK, soll die Eigentümer, Besitzer und Betreiber von Stauanlagen, Wasserbauliche Planungsbüros, Bau- und Umweltverwaltungen ansprechen. Hinweise und Anregungen zu diesem Vorhaben nimmt die DWA-Bundesgeschäftsstelle gerne entgegen. Bitte wenden Sie sich an: DWA-Bundesgeschäftsstelle Dipl.-Geogr. Georg Schrenk Theodor-Heuss-Allee 17, Hennef Tel / Fax / schrenk@dwa.de A Aufruf zur Stellungnahme Dichtungssysteme im Wasserbau Teil 2: Flächenhafte Bauwerksdichtungen Entwurf Merkblatt DWA-M Die DWA hat den Entwurf des Merkblatts DWA-M Dichtungssysteme im Wasserbau Teil 2: Flächenhafte Bauwerksdichtungen veröffentlicht. Durch die technische Weiter- und Neuentwicklung von Bauprodukten und Bauweisen war eine Überarbeitung der DVWK-Merkblätter 215/1990 Dichtungselemente im Wasserbau, 221/1992 Anwendung von Geotextilien im Wasserbau, 223/1992 Asphaltdichtungen für Talsperren und Speicherbecken, 225/1992 Anwendung von Kunststoffdichtungsbahnen im Wasserbau und für den Grundwasserschutz und 237/1996 Deponieabdichtungen in Asphaltbauweise dringend erforderlich. Hierzu wurde im Juli 2002 der Fachausschuss/ Arbeitskreis Dichtungssysteme im Wasserbau unter kooperativer Obmannschaft als Fachausschuss WW-7 in der DWA bzw. als Arbeitskreis AK-5.4 in der Deutschen Gesellschaft für Geotechnik (DGGT) mit paralleler Anbindung an die Arbeitsgremien der Hafentechnischen Gesellschaft (HTG) gegründet. Hierdurch wird den sich bei diesem Thema überschneidenden Arbeitsfeldern von DWA, DGGT und HTG Rechnung getragen. Der Fachausschuss/Arbeitskreis begann seine Arbeit unmittelbar in zwei Arbeitsgruppen: Arbeitsgruppe WW-7.1 Innen- und Untergrunddichtungen sowie Arbeitsgruppe WW-7.2 Oberflächendichtungssysteme. Die beiden Arbeitsgruppen haben sich mit Dichtungssystemen in Erdbauwerken befasst. Die Ergebnisse sind in dem Merkblatt DWA-M Dichtungssysteme im Wasserbau Teil 1: Erdbauwerke zusammengestellt. Das Merkblatt ist im Februar 2012 veröffentlicht worden. Es sind die in der Praxis bei Erdbauwerken eingesetzten Oberflächenund Innendichtungssysteme Asphaltund Betondichtungen, geosynthetische Tondichtungsbahnen, mineralische Dichtungen, Kunststoffdichtungsbahnen, vollvergossene Schüttsteine, Spundwände, Innendichtungen aus hydraulisch gebundenen Dichtwandmassen (Beton, Tonbeton, Injektionen, Düsenstrahlverfahren, Schlitzwände, Schmalwände, Bodenvermörtelungsverfahren) behandelt worden. Die Arbeitsgruppe WW-7.4 Flächenhafte Bauwerksabdichtungen hat sich mit Dichtungssystemen an Massivbauwerken befasst. Die Ergebnisse dieser Arbeitsgruppe sind in dem vorliegenden Entwurf zum Merkblatt DWA-M GmbH MOBILE ENTWÄSSERUNG & VERWERTUNG Ihr Dienstleister für: Schlammentwässerung Reststoffverwertung Gewässersanierung Faulturmentleerung Niedernberger Straße Großostheim Telefon: Telefax: info@hock-gmbh.de KA Korrespondenz Abwasser, Abfall 2015 (62) Nr. 6

70 552 Umbenennen Dichtungssysteme im Wasserbau Teil 2: Flächenhafte Bauwerksdichtungen veröffentlicht. In der gleichen Struktur wie im Merkblatt DWA-M sind die folgenden Dichtungssysteme behandelt worden: Asphaltdichtungen, Betonvorsatzschalen, Injektionen, gespritzte Kunststoffdichtungen, Kunststoffdichtungsbahnen (KDB) und Spritzbetondichtungen. Für jedes Dichtungssystem werden Einsatzbereiche, Baustoffe, Technik/Einbauverfahren, Anforderungen an den Untergrund, Dimensionierungsgrundlagen, Qualitätssicherung, Beständigkeit und Unterhaltung/Ertüchtigung erläutert sowie die neuesten Entwicklungen und deren Anwendungen aufgezeigt. Das Merkblatt soll Fachleuten in Behörden, Ingenieurbüros und Baufirmen Hinweise bei der Planung, beim Bau und bei der Unterhaltung von Dichtungssystemen im Wasserbau geben. Hinweise und Anregungen zu dieser Thematik nimmt die DWA entgegen. Das Merkblatt DWA-M wird bis zum 31. August 2015 öffentlich zur Diskussion gestellt. Stellungnahmen bitte schriftlich, möglichst in digitaler Form, an: DWA-Bundesgeschäftsstelle Dipl.-Geogr. Georg Schrenk Theodor-Heuss-Allee 17, Hennef Tel / schrenk@dwa.de Für den Zeitraum des öffentlichen Beteiligungsverfahrens kann der Entwurf kostenfrei im DWA-Entwurfsportal unter DWAdirekt eingesehen werden: Dort und unter html ist eine digitale Vorlage zur Stellungnahme hinterlegt. Der Entwurf kann außerdem im DWA-Shop als Printversion oder digital erworben werden. Herausgeber und Vertrieb: DWA-M Dichtungssysteme im Wasserbau Teil 2: Flächenhafte Bauwerksdichtungen (Entwurf) Juni 2015, 72 Seiten ISBN Ladenpreis: 72 Euro fördernde DWA-Mitglieder: 57,60 Euro DWA, Theodor-Heuss-Allee Hennef; Tel / Fax / info@dwa.de DWA-Shop: Passend zur Publikation bietet die DWA das Seminar Dichtungssysteme im Wasserbau an, das am 25. September 2015 in Siegburg stattfindet. Informationen: Angelika Schiffbauer Tel / schiffbauer@dwa.de Aufruf zur Stellungnahme Physikalisch-chemische Wasserbeschaffenheit von Fließgewässern Entwurf Merkblatt DWA-M 517 A Die DWA hat den Entwurf des Merkblatts DWA-M 517 Erfassung der Physikalischchemischen Wasserbeschaffenheit von Fließgewässern Strategien, Konzeptionen, Umsetzung veröffentlicht. Die Europäische Wasserrahmenrichtlinie (EG-WRRL) hat unter anderem für die Fließgewässer das zeitnahe Erreichen des guten ökologischen Zustands bzw. des guten ökologischen Potenzials zum Ziel erklärt. Zur Erfüllung dieser ambitionierten Zielvorgabe ist ein umfangreicher Anforderungskatalog formuliert worden. Die für die Erfassung und Überwachung der Gewässerqualität erforderlichen Messprogramme haben die Aufgabe, langfristig und zusammenhängend die Wirkungen von Maßnahmen systematisch zu erfassen. Die geforderte Strategie, die dazu dient, kohärente Realdatensätze zur Erhellung der Prozessabläufe und Wirkungen in den Fließgewässern zu generieren, nennt man Fließgewässermonitoring. Unter dem Begriff Monitoring wird hierbei eine Erhebungsmethode verstanden, bei der Messdaten durch regelmäßiges Beobachten mit einer festgelegten Zielsetzung mit vergleichbaren Methoden gewonnen und archiviert werden. Gemäß EG-WRRL sind im Rahmen des Monitorings die Gewässerflora, das Makrozoobenthos, die Fische und die physikalisch-chemische Beschaffenheit des Wassers zu untersuchen. Monitoringmaßnahmen zur Erfassung der biologischen Merkmale bewegen sich generell auf der Ebene der Wirkungen. Die physikalisch-chemischen Untersuchungen dienen demgegenüber in erster Linie dazu, die für einen Gewässerzustand ursächlich verantwortlichen Steuergrößen zu erfassen und umfassend zu beschreiben. Wegen der thematischen Breite, die mit Monitoringstrategien verbunden ist, widmet sich das vorliegende DWA-Merkblatt ausschließlich dem Monitoring der Fließgewässer zur Feststellung der physikalisch-chemischen Wasserbeschaffenheit. Biologische Aspekte werden nur angesprochen, soweit diese im Zusammenhang mit den physikalisch-chemischen Untersuchungen zur Feststellung der Beschaffenheit von Belang sind. Insbesondere zu den Verfahren des Online-Monitoring ist der Kenntnisstand noch sehr uneinheitlich. Das vorliegende DWA-Merkblatt gibt einen Überblick über die Methoden zur Erfassung der physikalischen und chemischen Wasserbeschaffenheit der oberirdischen Fließgewässer. Sie richtet sich damit an Wasserbehörden und Wasserverbände, die damit befasst sind, geeignete Monitoringsysteme im Zuge der Flussgebietsbewirtschaftung bzw. bei der Umsetzung der EG-WRRL aufzubauen. Ebenso werden externe Berater, wie zum Beispiel Ingenieurgesellschaften, gegebenenfalls mit der Umsetzung der aufgestellten Messnetzkonzepte beauftragt. Ihnen kann das vorliegende Merkblatt ebenfalls Anregungen und wertvolle Hinweise für den Aufbau funktionsfähiger Monitoringsysteme geben. In der Praxis fehlen bislang geeignete Empfehlungen zur Etablierung von Online-Monitoringstrategien. Deshalb bildet dieser thematische Aspekt einen besonderen Schwerpunkt des vorliegenden Merkblatts. Hinweise und Anregungen zu dieser Thematik nimmt die DWA entgegen. Das Merkblatt DWA-M 517 wird bis zum 31. August 2015 öffentlich zur Diskussion gestellt. Stellungnahmen bitte schriftlich, möglichst in digitaler Form, an: DWA-Bundesgeschäftsstelle Dipl.-Geogr. Dirk Barion Theodor-Heuss-Allee 17, Hennef Tel / barion@dwa.de Für den Zeitraum des öffentlichen Beteiligungsverfahrens kann der Entwurf kostenfrei im DWA-Entwurfsportal unter DWAdirekt eingesehen werden: KA Korrespondenz Abwasser, Abfall 2015 (62) Nr. 6

71 Umbenennen 553 Dort und unter html ist eine digitale Vorlage zur Stellungnahme hinterlegt. Der Entwurf kann außerdem im DWA-Shop als Printversion oder digital erworben werden. Herausgeber und Vertrieb: Merkblatt DWA-M 517 Erfassung der Physikalisch-chemischen Wasserbeschaffenheit von Fließgewässern Strategien, Konzeptionen, Umsetzung (Entwurf), Juni 2015, 50 Seiten ISBN Ladenpreis: 62 Euro fördernde DWA-Mitglieder: 49,60 Euro DWA, Theodor-Heuss-Allee Hennef; Tel / Fax / info@dwa.de DWA-Shop: Aufruf zur Stellungnahme Tankstellen für Kraftfahr - zeuge Entwurf Arbeitsblatt DWA-A 781 (TRwS 781) A Die DWA hat den Entwurf der TRwS 781 Tankstellen für Kraftfahrzeuge (als Gelbdruck) veröffentlicht. Das Arbeitsblatt DWA-A 781 (TRwS 781) Tankstellen für Kraftfahrzeuge zeigt bundeseinheitliche technische und organisatorische Lösungen für die Errichtung und den Betrieb von Tankstellen zur Betankung von Kraftfahrzeugen einschließlich Eigenverbrauchstankstellen auf. Die DWA hat im August 2004 die erste Fassung der TRwS 781 herausgegeben. Ergänzt wurde sie 2007 durch die TRwS 781-2, die erstmalig die Betankung von Kraftfahrzeugen mit wässriger Harnstofflösung regelte, und im Jahr 2008 durch die TRwS 781-3, die Anforderungen an Tankstellen für Kraftstoffe mit einem Ethanolgehalt von 20 Vol.-% bis 90 Vol.-% festlegte. Der nun neu vorgelegte Gelbdruck der TRwS 781 Tankstellen für Kraftfahrzeuge ist die zweite Fassung. Neben einer Anpassung an die bundeseinheitliche AwSV ist TRwS 781 im Hinblick auf neue technische Entwicklungen und praktische Erfahrungen überarbeitet worden. Darüber hinaus wurden die bisherigen drei Teile zur besseren Anwendbarkeit zusammengeführt. Der Gelbdruck der TRwS 781 ist auf Grundlage der Bundesrats-Drucksache 77/14 einschließlich des Beschlusses des Bundesrats vom 23. Mai 2014 erarbeitet worden. Da die Annahme des Beschlusses des Bundesrats durch die Bundesregierung zum Zeitpunkt der Drucklegung noch nicht erfolgt ist, gelten die landesrechtlichen Vorschriften über Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen weiter. Sind bei einem Verweis auf die AwSV entsprechende Vorschriften im Landesrecht nicht enthalten, sind diese Passagen in diesem Gelbdruck als Empfehlung anzusehen. TRwS 781 richtet sich insbesondere an Behörden, Betreiber, Planer, Fachbetriebe und Sachverständigenorganisationen, die von der Thematik Tankstellen berührt sind. Hinweise und Anregungen zu dieser Thematik nimmt die DWA entgegen. Das Arbeitsblatt DWA-A 781 wird bis zum 31. August 2015 öffentlich zur Diskussion gestellt. Stellungnahmen bitte schriftlich, möglichst in digitaler Form, an: DWA-Bundesgeschäftsstelle Inge Gummert, Theodor-Heuss-Allee Hennef; Tel / gummert@dwa.de Für den Zeitraum des öffentlichen Beteiligungsverfahrens kann der Entwurf kostenfrei im DWA-Entwurfsportal unter DWAdirekt eingesehen werden: Dort und unter html ist eine digitale Vorlage zur Stellungnahme hinterlegt. Der Entwurf kann außerdem im DWA-Shop als Printversion oder digital erworben werden. Herausgeber und Vertrieb: Arbeitsblatt DWA-A 781 (Entwurf): Tankstellen für Kraftfahrzeuge Juni 2015, 51 Seiten ISBN Ladenpreis: 62 Euro fördernde DWA-Mitglieder: 49,60 Euro DWA, Theodor-Heuss-Allee Hennef; Tel / LINN Gerätebau Germany WASSERBELÜFTUNG ABWASSERBELÜFTUNG GERMANY WASSERAUFBEREITUNG Lösungen gegen Algen und Schlamm! Linn Gerätebau Germany An der Sauerlandkaserne 1, Gewerbegebiet Sauerlandkaserne, D Lennestadt-Oedingen, Telefon: +49 (0) , Telefax: +49 (0) info@linn.eu, Internet: KA Korrespondenz Abwasser, Abfall 2015 (62) Nr. 6

72 554 Umbenennen Fax / info@dwa.de DWA-Shop: Neu erschienen A Kleine Talsperren und kleine Hochwasserrückhaltebecken Merkblatt DWA-M 522 Die DWA hat das Merkblatt DWA-M 522 Kleine Talsperren und kleine Hochwasserrückhaltebecken veröffentlicht. Anlagen zum Aufstau von Flüssen oder Bächen werden in verschiedenen Bauwerksabmessungen und mit unterschiedlichsten Stauvolumina errichtet und betrieben. Gerade der Bau von kleinen Stauanlagen kann in Deutschland auf eine Tradition von mehreren Hundert Jahren zurückschauen. Die technischen Regeln zum Bau von Stauanlagen werden in Deutschland in der Normenreihe der DIN beschrieben, die Stauanlagen nach Größe, Funktion und Gefährdungspotenzial klassifiziert und hieran angepasste Anforderungen stellt. In der Praxis besteht jedoch häufig die Unsicherheit, ob kleine oder kleinste Stauanlagen überhaupt unter die Regelungen der DIN fallen und wie Klassifizierungen und entsprechende Anforderungen konkret anzuwenden sind. Auch von Fachleuten dem Wasserbau nahestehender Disziplinen wird gelegentlich die Meinung vertreten, dass kleinste Stauanlagen, wie zum Beispiel Fischteiche, Mühlenteiche oder kleinste Hochwasserrückhaltebecken keine Stauanlagen nach DIN seien und somit ohne deren Beachtung gebaut und betrieben werden könnten. Hierbei wird übersehen, dass gerade diese kleinen Anlagen wesentlich häufiger Probleme bereiten als große Talsperren und auch häufiger brechen. Allerdings wird über derartige Ereignisse selten berichtet. Allein während der Zeit, in der dieses Merkblatt, DWA-M 522, erarbeitet wurde, erfuhr die Arbeitsgruppe von mehreren solcher Ereignisse, die glücklicherweise nie mit dem Verlust von Menschenleben jedoch zum Teil mit beträchtlichen Sachschäden verbunden waren. Die Errichtung einer Stauanlage in einem Gewässer stellt nach dem Wasserhaushaltsgesetz des Bundes grundsätzlich und damit unabhängig von der Größe der Anlage einen Gewässerausbau dar. Sie unterliegt zudem den jeweiligen Landeswassergesetzen, die zum Teil festlegen, dass dies nach den allgemein anerkannten Regeln der Technik zu erfolgen hat. Die Normen des DIN als allgemein anerkannte Regeln der Technik kennen für Stauanlagen keine Untergrenzen. Auf der Grundlage von DIN EN ordnet DIN 1054 wasserbelastete Dämme anhand der Stauhöhe Geotechnischen Kategorien (GK) zu, legt aber für die untere Kategorie GK 1 nur die Obergrenze von 2 m Stauhöhe fest, ohne eine Untergrenze anzugeben. DIN Talsperren behandelt Anlagen nach verschiedenen Kriterien, ebenfalls ohne Untergrenze. Im Teil 11 Talsperren unterscheidet DIN zwei Klassen nach Größe des Stauraums der Talsperre und Höhe des Absperrbauwerks. Talsperrenklasse 1 gilt für große Talsperren, mit einer Bauwerkshöhe von über 15 m oder einem Stauvolumen von über eine Million Kubikmeter. Talsperrenklasse 2 fasst mittlere und kleine Talsperren, die diese Kriterien nicht erreichen, zusammen. Weitere Unterscheidungen werden nicht getroffen, sind jedoch grundsätzlich zulässig. In ähnlicher Weise werden im Teil 12 der DIN Hochwasserrückhaltebecken Größeneinteilungen getroffen, jedoch wird hier weiter in mittlere, kleine und sehr kleine Becken differenziert. In der Praxis besteht oft die Unsicherheit, wie mit kleinen Anlagen umzugehen ist, da in der Realisierung der Vorschriften oft auf mehrere Teile der Norm zurückgegriffen werden muss. Zudem erlaubt die Norm Abminderungen verschiedener Forderungen entsprechend der Größe und des Gefährdungspotenzials der Anlagen, ohne dies weiter zu untersetzen. In diesem Merkblatt wird empfohlen, die formale Untergrenze für Stauanlagen nach DIN bei Anlagen mit einem Stauraum bei Vollstau von 500 m³ anzunehmen. Dieser durchaus geringe Wert entspricht internationalen Gepflogenheiten, zum Beispiel in der Schweiz. Unbeschadet hiervon sind gemäß den Bauordnungen der Länder jegliche baulichen Anlagen, also auch Staudämme, standsicher auszuführen. Für kleine Stauanlagen untersetzt das Merkblatt die Regelungen der Fachnormen DIN für Talsperren und DIN für Hochwasserrückhaltebecken. Es berücksichtigt zudem die relevanten Regelungen des EC 7-1. In der Gesamtsicht dieser Normen gibt es Empfehlungen zur Planung, zum Bau und zum Betrieb kleiner Stauanlagen unter Beachtung von Sicherheitsaspekten und Wirtschaftlichkeit. Im DWA-Regelwerk sind gerade in den letzten Jahren verschiedene Merkblätter erschienen, die ähnliche Themen auch für kleine wasserbauliche Anlagen behandeln. Von besonderer Bedeutung sind: DWA-Merkblatt M Deiche an Fließgewässern Teil 1: Planung, Bau und Betrieb sowie DWA-Merkblatt M Dichtungssysteme im Wasserbau Teil 1: Erdbauwerke. Einige der z. B. in diesen beiden Merkblättern behandelten Themen wären auch im Merkblatt DWA-M 522 darzustellen. Um hier Irritationen durch unnötige Doppelungen zu vermeiden, verweist DWA-M 522 zu diesen und anderen Themen auf die entsprechenden Veröffentlichungen der DWA und stellt selbst nur die grundlegenden Dinge dar. Die Arbeitsgruppe WW-4.5 Kleine Stauanlagen im Fachausschuss WW-4 Talsperren und Flusssperren möchte mit diesem Merkblatt Eigentümer, Unterhaltungspflichtige und Betreiber der Anlagen, Aufsichtsbehörden sowie Wasserwirtschaftsverbände, Hochwasserschutz- Zweckverbände und Ingenieurbüros ansprechen. Es sei an dieser Stelle darauf hingewiesen, dass die DWA das DVWK-Merkblatt 202/1991 Hochwasserrückhaltebecken im Dezember 2005 ersatzlos zurückgezogen hat. Herausgeber und Vertrieb: DWA-M 522 Kleine Talsperren und kleine Hochwasserrückhaltebecken Mai 2015, 67 Seiten ISBN Ladenpreis: 86,50 Euro fördernde DWA-Mitglieder: 69,20 Euro DWA, Theodor-Heuss-Allee Hennef; Tel / Fax / info@dwa.de DWA-Shop: Korrekturblatt zum Merkblatt DWA-M A Im Merkblatt DWA-M Sanierung von Entwässerungssystemen außerhalb von Gebäuden Teil 18: Sanierung KA Korrespondenz Abwasser, Abfall 2015 (62) Nr. 6

73 / Personalien 555 durch Systemwechsel zur Druck- oder Unterdruckentwässerung (April 2015) wurden im Unterabschnitt 7.1 folgende Korrekturen vorgenommen (Änderungen sind fett markiert): Seite 20 und 21: Korrektur der Bildnummerierung: Für den Einbau von Druck- oder Unterdruckleitungen sind nur Gräben geringer Breite und Tiefe erforderlich (siehe die Bilder C.1 und C.2 in Anhang C). [ ] Grundsätzlich besteht auch die Möglichkeit, eine Druck- oder Unterdruckleitung in einen bestehenden Schmutzwasserkanal einzubauen, nachdem dessen Zustand untersucht worden ist (siehe Bilder C.3 und C.6 in Anhang C). [ ] [ ]. Es kann auch sinnvoll sein, Schächte zu erhalten, um darin z. B. Leitungsknoten, Absperrorgane, Sprungstücke oder Inspektionsrohre wartungsfreundlich einzubauen (siehe die Bilder C.4 und C.5 in Anhang C). Die neue Leitung muss im Schacht gegebenenfalls fixiert werden bzw. mit Widerlagern, z. B. für Bögen oder Armaturen, versehen werden. A Personalien Wolfgang Schanz 60 Jahre Am 8. Mai 2015 vollendete Stadtdirektor Dipl.-Ing. Wolfgang Schanz sein 60. Lebensjahr. Schanz ist Leiter des Tiefbauamts und Erster Betriebsleiter des Eigenbetriebs Stadtentwässerung Stuttgart (SES) sowie bei der DWA Mitglied des Präsidiums und Vorsitzender des Landesverbands Baden-Württemberg. Das Zentrum von Wolfgang Schanz Leben ist Stuttgart. Hier geboren, studierte er an der Universität Stuttgart Bauingenieurwesen mit der Vertiefungsrichtung Siedlungswasserwirtschaft. Nach der Großen Staatsprüfung trat er 1984 ins Tiefbauamt Stuttgart ein. Hier stieg er bis zum Leiter der Abteilung Klärwerke und Kanalbetrieb der Stadtentwässerung Stuttgart auf, bevor er 2007 seine jetzige Position als Leiter des Tiefbauamts Stuttgart und Erster Betriebsleiter der Stadtentwässerung Stuttgart einnahm. Mitglied des DWA-Präsidiums ist Schanz seit 2014, Vorsitzender seines Landesverbands seit Bereits von 1986 bis 1990 war er Mitarbeiter des damaligen Landesverbandsvorsitzenden gewesen und war mit der Geschäftsführung des Landesverbands betraut. Seit 1987 arbeitet Wolfgang Schanz in mehreren Fachgremien der DWA mit. Von 1990 bis 1995 war er Lehrer in den Kläranlagen-Nachbarschaften, im Anschluss daran bis 2003 Leiter der Kanal-Nachbarschaften. Darüber hinaus war er Mitglied des Abwasserfacharbeiter- und Meisterausschusses und des Prüfungsausschusses für den höheren bautechnischen Verwaltungsdienst Baden-Württemberg. Zwischen 1988 und 2002 absolvierte er mehrmalig Aufenthalte in China mit Vorträgen im Rahmen eines BMBF-Förderprogramms in Zusammenarbeit mit der Universität Stuttgart. Die DWA dankt Wolfgang Schanz im Namen ihrer Mitglieder für sein großes Engagement und wünscht ihm für seinen Lebensweg weiterhin Gesundheit und alles erdenklich Gute. A Raimund Moisa 65 Jahre Am 19. Juni 2015 begeht Dipl.-Ing. Raimund Moisa, Geschäftsführer der EADIPS /FGR, seinen 65. Geburtstag. Aufgewachsen in Berlin, studierte er an der Technischen Universität Berlin Bauingenieurwesen. Nach dem Studium ging es 1976 zur Eternit AG in Berlin. Hier verdiente er sich seine ersten Sporen im Projektgeschäft von Rohrleitungen und bei der Mitarbeit zur Erstellung technischer Regelwerke. Die Arbeit bei der Eternit AG eröffnete ihm viele Kontakte zu Ver- und Entsorgungsunternehmen, Ingenieurbüros und Fachverbänden der Wasserwirtschaft, die er im Laufe seiner Berufsjahre ausbaute und vertiefte wechselte Raimund Moisa in den Vertriebsbereich und war verantwortlich für regionale Vertriebsaufgaben in verschiedenen Bundesländern folgte ein weiterer beruflicher Wechsel: Raimund Moisa ging zur Halbergerhütte GmbH, der heutigen Saint- Gobain PAM Deutschland GmbH, bei der er Vertriebsverantwortung übernahm, die mit Vollprokura ausgestattet war. Mit dem technischen Wissen und dem wirtschaftlichen Verständnis der Rohrindustrie, vor allem der Gussrohrindustrie, ausgestattet, wurde er 2006 zum Geschäftsführer der Fachgemeinschaft Guss-Rohr Vertrauen Sie auf unsere lange Erfahrung im Bereich Software für Betriebstagebücher für wassertechnische Anlagen Kollotzek Software-Entwicklung Hermann-Hesse-Straße Sachsenheim Tel.: 07142/ , Fax.: info@kollotzek.com Internet: KA Korrespondenz Abwasser, Abfall 2015 (62) Nr. 6

74 556 Personalien systeme (FGR ) bestellt. Die FGR gab sich 2009 ein neues, europäisch geprägtes Profil es entstand die European Association for Ductile Iron Pipe Systems EADIPS. Für die EADIPS /FGR vermittelt Raimund Moisa in seinen Vorträgen bei Fachverbänden, Hochschulen und Messen die Werte des Werkstoffes Guss, seine produktbezogene Möglichkeiten sowie Anwendungen duktiler Guss-Rohrsysteme Rohre, Formstücke und Armaturen aus duktilem Gusseisen. Er zeichnet verantwortlich für das jährlich erscheinende Gussrohr-Journal, das Lehrbuch (E-Book) Guss-Rohrsysteme und den monatlich erscheinenden Newsletter. A Christina Dornack Professorin an der TU Dresden DWA-Partnerschaften für den guten Zweck! Die DWA unterstützt Projekte der Welthungerhilfe und der WasserStiftung in Afrika. Infos unter Copyright: Welthungerhilfe Helfen auch Sie! Christina Dornack (44) hat im Januar 2015 die Professur Abfall- und Kreislaufwirtschaft der TU Dresden übernommen und ist damit Nachfolgerin von Prof. Dr.- Ing. habil. Dr. h. c. Bernd Bilitewski. Die in Dresden geborene Christina Dornack hat an der TU Dresden Wasserwirtschaft studiert, wo sie nach verschiedenen Tätigkeiten 2001 auch mit der Arbeit Thermophile Vergärung von Mischsubstraten promovierte. Danach baute sie am Fraunhofer-Institut für Keramische Technologien und Sinterwerkstoffe den Arbeitsbereich Bioabfälle auf. Von 2004 bis 2010 war sie wiederum an der TU Dresden tätig, bevor sie von 2010 bis Anfang 2013 Juniorprofessorin Abfall- und Bioenergiewirtschaft an der BTU Cottbus war und sich hier 2013 mit einer Arbeit über Biogasanlagen in der Abfallwirtschaft habilitierte. Nach zweijähriger Tätigkeit als Abteilungsleiterin für die Papiertechnische Stiftung Heidenau schließlich übernahm Christina Dornack ihre jetzige Professur an der TU Dresden. Ihre Arbeitsschwerpunkte dort sind Biogastechnologie, Nutzungskaskaden von nachwachsenden Rohstoffen, industrielle Abfallwirtschaft, Risiko-Management von Chemikalien und Produkten in der Kreislaufwirtschaft, Abfallverbrennung, speziell die Untersuchung der Schadstoffentwicklung im Feuerraum, CO 2 -Bilanzierung und Klimaschutz, Gebührenmodelle, Entstehung und Beseitigung von siliciumorganischen Verbindungen in der Abfallwirtschaft, Baustellenabfälle, Deponien. Dornacks Professur ist die 400., die im Rahmen des Professorinnenprogramms von Bund und Ländern gefördert wird. Für das Programm stehen insgesamt 300 Millionen Euro zur Verfügung. Die durch die Förderung der Professur (bis zu fünf Jahre) freiwerdenden Mittel müssen von der jeweiligen Hochschule im Gegenzug genutzt werden, um die Gleichstellung der Geschlechter zu verbessern. A Hans-Ulrich Sieber beendet seine Tätigkeit als Geschäftsführer der LTV Sachsen Nachdem Dr.-Ing. Hans-Ulrich Sieber im Februar 2015 seinen 65. Geburtstag gefeiert hatte, beendet er zum 30. Juni 2015 seine Tätigkeit als Geschäftsführer der Landestalsperrenverwaltung des Freistaates Sachsen (LTV Sachsen). Damit geht eine sehr erfolgreiche berufliche Karriere zu Ende, für die sich Fachkollegen und Wegbegleiter herzlich bedanken möchten. Hans-Ulrich Sieber wurde am 20. Februar 1950 im vogtländischen Rodewisch geboren. Nach dem Abitur studierte er von 1968 bis 1972 an der Technischen Universität Dresden Konstruktiven Wasserbau. In den Jahren bis 1991 war er in Wissenschaft und Forschung bei der Wasserwirtschaftsdirektion Dresden und dem Institut für Wasserwirtschaft, Außenstelle Dresden in verschiedenen Funktionen tätig. Schon hier standen vielfältige Fragen, die bestehende Stauanlagen mit sich brachten und bringen, im Mittelpunkt seiner Arbeit. Während dieser Zeit erhielt er an der TU Dresden eine außerplanmäßige Aspirantur und promovierte Von 1991 bis 2009 war Dr. Sieber Leiter des Geschäftsbereichs Überwachung, später des Fachbereichs Technik und Stellvertreter des Geschäftsführers der LTV Sachsen. Mit dieser Funktion war er letztendlich verantwortlich für den Bau, die Instandhaltung und Erneuerung sowie den Betrieb von ca. 140 Stauanlagen. Im Jahr 1994 wurde der LTV Sachsen die Unterhaltung von ca km Gewässer erster Ordnung einschließlich dazugehöriger wasserwirtschaftlicher Anlagen übertragen. Auch diese Aufgabe wurde unter seiner Regie koordiniert. Besondere Herausforderungen waren die Hochwasser 2002 und 2013 und die jeweils danach initiierten staatlichen Investitionsprogramme an den Fließgewässern. Im Jahr 2010 wurde Dr. Sieber zum Geschäftsführer der LTV Sachsen bestellt. In dieser Funktion konnte er seine außerordentlich erfolgreiche Arbeit fortsetzen und übergibt seinem Nachfolger einen kompetenten Staatsbetrieb, der organisatorisch und fachlich auf gesunden Füßen steht. Dr. Sieber gehörte zu den Gründungsmitgliedern des Landesverbands SüdOst des DVWK und war hier lange Jahre Mitglied des Landesverbandsbeirats. Gleichzeitig engagierte er sich aktiv in den KA Korrespondenz Abwasser, Abfall 2015 (62) Nr. 6

75 Personalien / Bücher 557 Fachgremien des DVWK, später der DWA. Heute ist er in der DWA Mitglied des Hauptausschusses Wasserbau und Wasserkraft, Obmann des Fachausschusses Fluss- und Talsperren, Sprecher der Arbeitsgruppe Anpassungsstrategien an den Klimawandel für Stauanlagen und Mitglied der Koordinierungsgruppe Hochwasser. Für seine Verdienste um die DWA wurde Dr. Sieber 2012 mit der Ehrennadel ausgezeichnet. Seit 2014 ist Dr. Sieber Präsident des Deutschen Talsperrenkomitees (DTK), wo er schon lange Jahre Mitglied des Präsidiums war. International vertritt er das DTK im Komitee für Talsperrensicherheit bei der Internationalen Kommission für große Talsperren (ICOLD). Erwähnt werden muss auch sein Engagement in der Arbeitsgemeinschaft Trinkwassertalsperren (ATT), hier besonders in der AG Bau und Betrieb von Talsperren, sowie seine Arbeit im DIN-Ausschuss zur Überarbeitung der DIN Stauanlagen. Sein Engagement, sein umfangreiches Fachwissen und seine Fähigkeit, zielorientiert zu analysieren, aber auch zu vermitteln, brachten Dr. Sieber nationales und internationales Ansehen. Auch wenn Dr. Sieber ab 1. Juli 2015 nicht mehr die Geschicke der LTV Sachsen lenkt, sind sich seine Fachkollegen und langjährigen Wegbegleiter sicher, dass seine außerordentliche Fachkompetenz besonders über die DWA und das DTK noch lange zur Verfügung steht. Sie alle wünschen ihm dabei viel Gesundheit, Freude bei der jetzt freiwilligen Facharbeit, aber auch etwas mehr Ruhe und mehr Zeit für die Familie. A Jens Kerstan Hamburger Umweltsenator Foto: Bündnis 90/Die Grünen Bücher Technische Hydromechanik 3 Aufgabensammlung Im Beuth Verlag ist jetzt die 4. überarbeitete und erweiterte Auflage des Werkes Technische Hydromechanik 3 Aufgabensammlung erschienen. Die Aufgabensammlung soll den Studierenden des Bau- und Wasserwesens den Einstieg in die Technische Hydromechanik erleichtern, eine Selbstkontrolle der Studienergebnisse ermöglichen und Praktiker bei der Vertiefung und Erweiterung ihrer Kenntnisse unterstützen. Die aktualisierte und erweiterte Aufgabensammlung ist auf die Erläuterungen und Beispiele der Bände 1, 2 und 4 abgestimmt. Die Mehrzahl der insgesamt 97 Aufgaben mit Lösungen bezieht sich auf die hydraulische Modellbildung, die Anwendung von Berechnungsalgorithmen sowie auf analytische, numerische und grafische Lösungsverfahren. Helmut Martin, Reinhard Pohl: Technische Hydromechanik 3 Aufgabensammlung, 4. überarbeitete und erweiterte Auflage, 260 Seiten 28 Euro, Beuth Verlag, Berlin ISBN A Jens Kerstan (49, Grüne) ist seit dem 15. April 2015 neuer Senator in der Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt für den Bereich Umwelt und Energie (mit Abteilung Landschaftsplanung und Stadtgrün) so die vollständige Bezeichnung auf der Website der Behörde (entspricht Ministerium in den deutschen Flächenländern). Der in Hamburg geborene Kerstan studierte Volkswirtschaft in Hamburg und arbeitete schließlich als Projektleiter Marketing in einer Maschinenfabrik. Etwa gleichzeitig, in der zweiten Hälfte der 1990er-Jahre, begann seine politische Karriere bei den Hamburger Grünen. Mitglied der Hamburgischen Bürgerschaft (entspricht Landesparlament) ist Jens Kerstan seit 2002, wo er zahlreiche Ämter ausgeübt hat, unter anderem das des Sprechers für Umwelt. Von 2008 bis April 2015 war er Vorsitzender der Grünen-Fraktion in der Bürgerschaft. Staatsrat für Umwelt und Energie ist der Bankkaufmann und Jurist Holger Lange (Jg. 1960, SPD). Lange war seit 1990 Beamter in verschiedenen Hamburger Behörden, bevor er seit März 2011 Staatsrat für den Bereich Umwelt in der Hamburger Umweltbehörde war. Die bisherige Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt soll wieder geteilt werden in eine Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen (mit Dr. Dorothee Stapelfeldt an der Spitze) und in eine Behörde für Umwelt und Energie mit Jens Kerstan als Senator. A Technische Hydromechanik 4 Im Beuth Verlag ist die 3. Vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage des Basiswerkes Technische Hydromechanik 4 Hydraulische und numerische Modelle erschienen. Das Buch stellt unersetzliche hydraulische und numerische Modelle für die Lösung komplexer Aufgaben und Probleme in den Bereichen Wasserbau, Wasserversorgung, Abwasserbehandlung und Umweltschutz vor. Das Spektrum reicht von der nummerischen Modellierung ober- und unterirdischer Strömungs- und Transportprozesse über die Hydraulik der Wasserbehandlungsanlagen bis zu Rohrnetzen und Druckstößen in Rohrleitungen. Helmut Martin, Reinhard Pohl: Technische Hydromechanik 4 Hydraulische und numerische Modelle, 406 Seiten geb., 74 Euro, Beuth Verlag, Berlin ISBN A KA Korrespondenz Abwasser, Abfall 2015 (62) Nr. 6

76 558 Veranstaltungen / Industrie und Technik Veranstaltungen Mikroplastik in Gewässern Kenntnisstand und Lösungsmöglichkeiten Mikroplastikpartikel in Oberflächengewässern werden zunehmend ein Thema auch für die Wasserwirtschaft. Am 25. Juni 2015 findet daher an der Weser in Elsfleth das Symposium Mikroplastik in Gewässern Handlungsbedarf in Niedersachsen!? statt. Ziel des vom NLWKN (Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz) in Kooperation mit der Jade Hochschule veranstalteten Symposiums ist es, über den aktuellen Wissensstand zum Vorkommen von Mikroplastik in der Umwelt zu informieren. Gemeinsam mit verschiedenen Akteuren sollen derzeit bestehende Forschungs- und Lösungsansätze dargestellt und diskutiert werden, wie zum Beispiel die Nutzung von Bio- Kunststoffen oder Alternativprodukten, ein geändertes Verbraucherverhalten, technische Entwicklungen und Einflussmöglichkeiten von Politik und Behörden. A Methoden und Trends in der Wasserbehandlung Die DECHEMA, Frankfurt, veranstaltet am 26. Juni einen Fortbildungstag zum Thema Methoden und Trends in der Wasserbehandlung. Die Referenten informieren über Vorkommen, Umweltrelevanz und Nachweis pharmazeutischer und industrieller Spurenstoffe. Im Mittelpunkt stehen neue Erkenntnisse und innovative Lösungsansätze. A Am 16. Juli 2015 findet in Garching das 43. Abwassertechnische Seminar (ATS) der TU München statt. Das Thema lautet in diesem Jahr Energieeffiziente Verfahren zur Stickstoffelimination. Wachsende Bevölkerungszahlen, insbesondere in den alpenländischen Ballungsräumen, stellen nicht nur die Abwasserwirtschaft zunehmend vor Herausforderungen. Während viele Kläranlagen bezüglich der Kohlenstoffeliminationsleistung noch Reserven haben, ist insbesondere die Stickstoffrückbelastung durch Schlammwasser vielfach ein Problem. Dieses wird mitunter durch die Zugabe von Co-Substraten sogar noch verstärkt. Im Rahmen der Veranstaltung werden verschiedene Lösungsansätze zum verbesserten Stickstoffmanagement auf Kläranlagen aufgezeigt und anhand von Erfahrungsberichten aus der Praxis die Vor- und Nachteile der einzelnen Verfahren diskutiert. Zudem besteht die Möglichkeit, vor Ort direkt mit den Anbietern der entsprechenden Verfahren ins Gespräch zu kommen. Anaerobe biologische Abfallbehandlung A Am 29. und 30. September 2015 findet in Dresden die 10. Biogastagung Dresden statt, Thema: Anaerobe biologische Abfallbehandlung. Veranstalter sind die Technische Universität Dresden (Institut für Abfallwirtschaft und Altlasten der TU Dresden, Prof. Dr.-Ing. habil. Christina Dornack); das Institut für Biogas, Kreislaufwirtschaft und Energie, Weimar; das Deutsche Biomasseforschungszentrum, Leipzig, das Fraunhofer-Institut für Keramische Technologien und Systeme, Dresden; die Universität Rostock; mit Unterstützung durch Energy Saxony und Forum für Abfallwirtschaft und Altlasten e. V. A Niedersächsisches Gewässerforum Industrie und Technik Am 8. und 9. Juli 2015 findet in Hildesheim das Niedersächsische Gewässerforum statt. Generalthema: Klimawandel im Binnenland Auswirkungen auf Wasser, Boden und Natur. Veranstalter ist der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN). dort: Wasserwirtschaft A Energiewende in der Wasserwirtschaft ERWAS-Statuskonferenz Am 2./3. Februar 2016 findet in der Philharmonie in Essen die ERWAS-Statuskonferenz statt. Die Konferenz wendet sich an Praktiker und Forscher und bietet Neues und Innovatives über energieeffiziente Wasserwirtschaft und gibt Einblicke in mögliche Verbindungen zwischen Wasser- und Energiewelt. ERWAS ist eine Fördermaßnahme des Bundesministeriums für Bildung und Forschung ( Zukunftsfähige Technologien und Konzepte für eine energieeffiziente und ressourcenschonende Wasserwirtschaft ). Weitere Informationen zur BMBF-Fördermaßnahme ERWAS und Anmeldung: A Abwassertechnisches Seminar: Energieeffiziente Verfahren zur Stickstoffelimination Portal Wasser- und Abwassertechnik des VDMA Mit präsentiert die VDMA-Fachabteilung Wasser- und Abwassertechnik ein neues Internetangebot. Kunden finden hier Hersteller und Ausrüster kommunaler und industrieller Wasseraufbereitungs-, Abwasser- und Schlammbehandlung aus dem Kreis der VDMA-Mitgliedsunternehmen. Neben einem Herstellerverzeichnis mit Informationen zum Produktionsprogramm der Anbieter informiert die Webseite über Technologien, Trends und Zukunftsthemen. Eine Mediathek, Publikationen und weiterführende Informationen runden das Serviceangebot ab. Das KA Korrespondenz Abwasser, Abfall 2015 (62) Nr. 6

77 Industrie und Technik 559 zweisprachige Portal (deutsch / englisch) ist für die gesamte Bandbreite der Wasser- und Abwassertechnik angelegt. Ein Thema mit weltweit zunehmender Bedeutung ist die industrielle Wassertechnik. Dabei erfordert das Wassermanagement in Industrieunternehmen die genaue Kenntnis der Wasser-, Wärme- und Stoffströme. Prozesswasserrückgewinnung, Recycling von Wertstoffen aus Prozess- und Abwässern, der Umgang mit Konzentraten, Energierückgewinnung sind resultierende Facetten eines effizienten und nachhaltigen Umgangs mit der Ressource Wasser. Dazu sind neben Maschinen und Anlagen vor allem Prozessleitsysteme, intelligente Online-Mess- und Überwachungsverfahren mit Echtzeitsteuerungen sowie eine kontinuierliche zentrale Datenerfassung aller Prozesszustände erforderlich. Eine Schlüsselrolle für industrielles Wassermanagement nehmen geschlossene Wasserkreisläufe ein. Sowohl als technologisches Ziel als auch als Kundenanforderung wird die abwasserfreie Produktion diskutiert, um insbesondere den spezifischen Gegebenheiten an den Produktionsstandorten weltweit Rechnung zu tragen. In vielen Projekten in der industriellen Wassertechnik wird mittlerweile das Zero Liquid Discharge (ZLD) als Anforderung gestellt und von Anbietern der Wasser- und Abwassertechnik erfüllt. Peter Gebhardt, VDMA A SKF in Schweinfurt setzt erneut auf die Huber-Bogenpresse BS Die SKF (Svenska Kullagerfabriken) ist ein schwedisches Unternehmen mit Sitz Betriebsbereit montierte Huber-Bogenpresse BS bei der SKF GmbH in Göteborg und zählt mit über Mitarbeitern und 130 Produktionsstandorten in 28 Ländern zu den weltweit führenden Technologieanbietern in der Entwicklung und Herstellung von Wälzlagern, Dichtungen, Schmierungssystemen und Mechatronikbauteilen sowie damit verbundenen Dienstleistungen. An insgesamt siebzehn deutschen Standorten beschäftigt SKF rund 6700 Mitarbeiter, davon etwa 4250 am deutschen Hauptsitz in Schweinfurt. Unter anderem werden dort Lager für die Windindustrie und den Schwermaschinenbau (bis zu vier Meter Durchmesser) sowie Linearantriebssysteme (Kugel- und Rollengewindetriebe) entwickelt und produziert. Für das anfallende Produktionsabwasser betreibt die SKF GmbH seit den 1960er-Jahren eine Abwasserreinigungsanlage für die Entfernung von suspendierten Stoffen aus dem Abwasser. Das anfallende Abwasser stammt aus den metallverarbeitenden Prozessen Gleitschleifen und Tropalisieren, wodurch es vor allem mit Metallabrieb und mineralischen Schleifpartikeln belastet und stark alkalisch ist. Bevor die Konditionierung mit Flockungshilfsmitteln erfolgt, wird durch Zugabe von 20%iger Salzsäure ein neutraler ph-wert eingestellt. Das konditionierte Abwasser wird in ein Absetzbecken geleitet, in dem die leicht absetzbaren Schlammflocken sedimentieren und in regelmäßigen Abständen über den Behälterkonus abgezogen und anschließend über eine seit den 1980er-Jahren bestehende Siebbandpresse entwässert werden. Aufgrund der stetig steigenden Betriebskosten der in die Jahre gekommenen Presse entschied man sich für eine Neuinvestition mit dem klaren Ziel, eine Senkung der Betriebskosten sowie eine Steigerung der Entwässerungsleistung und somit eine Reduzierung der Entsorgungskosten zu erreichen. Nach ersten Besichtigungen und Gesprächen im Jahr 2010 mit anschließenden Versuchen zur Schlammentwässerung mit einer umfangreichen Versuchsauswertung kam es 2013 zwischen der SKF GmbH und der Huber SE zu konkreten Projektplanungen mit dem Resümee, dass eine Turnkey Solution eine Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Zusammenarbeit sei. Es erfolgte eine umfangreiche Planung der Deinstallation der vorhandenen Siebbandpresse sowie der Installation der neuen Huber-Bogenpresse BS Während der Demontage mit anschließender Ertüchtigung INSPECTOR 2.1 veröffentlicht Wir haben unsere Software zur Zustandserfassung und -beurteilung noch besser gemacht!... Ihre erste Adresse KANAL- INSPEKTIONS- DICHTHEITSPRÜF- REPARATUR- UND SANIERUNGSANLAGEN moderneres Design verbesserter Datenimport/ -export integrierte Schachterfassung neues Dashboard für leichtere Datenverarbeitung der Stahlkonstruktion sowie der Montage und Inbetriebnahme musste ein Überbrückungsbetrieb gewährleistet werden, der mit einer Huber-Schneckenpresse RoS 3 sichergestellt wurde. Dies war notwendig, da aufgrund der begrenzten Speicherkapazitäten für das täglich anfallende Abwasser die Produktion schnell hätte eingestellt werden müssen. Bei der Auswahl der Maschinentechnik entschied man sich aufgrund des verschleißintensiven Schlamms für die Huber-Bogenpresse BS121 mit zehn Presswalzen, die bereits erfolgreich bei der Entwässerung von mineralischen Schlämmen eingesetzt wird. Aufgrund des hohen Feststoffrückstands im Zulauf von durchschnittlich 18 % oder 180 g/l wird die Bogenpresse bei einer täglichen Betriebszeit von sechs bis acht Stunden hydraulisch mit etwa 3 m³/h beschickt. Dies entspricht einem stündlichen Feststoffdurchsatz von ca. 540 kg. Die Entwässerungsleistung konnte gegenüber der alten Presse um 15 % gesteigert werden, was einer täglichen Gewichtsredukwww.JT-elektronik.de Gleichmäßig aufgegebener und verteilter Schlamm auf dem Siebband der Huber-Bogenpresse BS121 KA Korrespondenz Abwasser, Abfall 2015 (62) Nr. 6

78 560 Industrie und Technik tion des zu entsorgenden Schlamms von bis zu 2 t entspricht. Für die bessere Einmischung und eine längere Reifezeit der Flockungshilfsmittel wurde vor der Beschickung der Bogenpresse ein zusätzlicher Reifereaktor mit Rührwerk installiert. Dies ist aufgrund der hohen Feststoffkonzentration im Zulauf und der dafür erforderlichen hohen Einmischenergie für die Polymerlösung notwendig und trägt somit zusätzlich zur Erreichung des Feststoffaustrags von bis zu 60 % bei. Neben der Anschaffung der Neumaschine wurde der Servicevertrag mit Huber um weitere vier Jahre verlängert. Das Huber-Serviceteam betreute schon seit vielen Jahren die bestehende Presse. Die gesamte Anlage konnte nach zweiwöchigem Umbau in Betrieb genommen werden und läuft seither ohne Störungen. Huber SE Xylem erweitert Mietangebot für Pumpen und Rührwerke A Ob zeitlich begrenzt oder aufgrund eines Geräteausfalls, Bauunternehmen benötigen immer wieder Mietpumpen zur Entwässerung auf Baustellen oder bei Kanalsanierungen. Auch im Bergbau oder in Steinbrüchen, Sand- und Kieswerken können Mietgeräte Ausfallzeiten reduzieren. Um den kurzfristigen Bedarf zukünftig noch schneller abdecken zu können, eröffnet Xylem neue Mietstationen in Deutschland. Schon heute bietet das Wassertechnologie-Unternehmen nach eigenen Angaben mit über schnell verfügbaren Geräten den größten Mietpark Europas. Bereits 2014 erweiterte Xylem mit vier neuen Mietstationen in Bremen, Dorsten, Güstrow und Landsberg sein Servicenetz. Für 2015 ist die Eröffnung weiterer Mietstationen geplant. An den derzeit insgesamt sechs Mietstationen in Deutschland bietet das Unternehmen ein breites Sortiment an Bau-, Schlamm-, Abwasser-, Panzer- und Grundwasserabsenkungspumpen, passendem Zubehör sowie Rührwerken. Die Pumpen werden im Leistungsbereich von 1 kw bis 500 kw angeboten. Auch für extreme Bedingungen mit hochabrasiven Medien und Fördermengen bis zu l/min bzw. Förderhöhen von bis zu 200 m finden Unternehmen eine Lösung. A Dekanter für Industrieabwasser Reinigung von Abwasser aus der Kartonherstellung Bei der Herstellung von Karton ist Wasser eines der wichtigsten Betriebsmittel. Auch für einen der weltweit führenden Faltschachtelhersteller, mit mehreren Standorten verteilt über ganz Europa, ist somit das Thema Abwasserreinigung sowie der nachhaltige Einsatz von Prozesswasser eine Angelegenheit, der es sich zu widmen gilt. Das Unternehmen erzeugt jährlich über 1,6 Millionen Tonnen hochwertiger Frischfaserkartonqualitäten sowie diverse Recyclingkartonsorten. Ziel des Unternehmens ist eine nachhaltige Reduzierung des Gesamtwassereinsatzes. Beim Produktionsprozess von Karton wird Wasser für verschiedene Aufgaben eingesetzt, zum Beispiel zur Auflösung von Altpapier oder zur Aufbereitung von Faserstoffen, als Kühlmittel oder zur Produktion von Dampf. Das hierbei verwendete Frischwasser wird meist dem Grundwasser oder den angrenzenden Flüssen entnommen. Um die Menge dieses Frischwassers zu reduzieren, setzt man vor allem auf die Verwendung neuer Technologien, die eine mehrmalige Verwendung von Prozesswasser ermöglichen. Neben der Reduktion der eingesetzten Frischwassermengen richtet sich ein weiterer Fokus auf die nachhaltige Senkung und Verbesserung der Abwassermengen. In diesem Bereich konnten in den letzten Jahren signifikante Fortschritte erzielt werden. Der bei der biologischen Wasseraufbereitung entstehende Überschussschlamm wird mittels Dekanter entwässert. Hierzu wird seit 2011 der Hiller-Dekanter DecaPress DP484 aus der neuen Maschinenbaureihe des bayrischen Dekanterherstellers verwendet. Durch die kontinuierliche Abtrennung konnte die biologische Abwasserreinigungsstufe deutlich entlastet werden, was wiederum die Ablaufwerte erheblich verbesserte. Vor dem Kauf des Dekanters arbeitete der Kartonhersteller mit einem mobilen Lohnentwässerer zusammen. Auch dieser arbeitet bereits seit Jahrzehnten erfolgreich mit Hiller-Dekantern. Zusätzliche Vorteile des Dekanters sind die Bedien- und Wartungsfreundlichkeit. Die Anlage beim Kartonhersteller läuft 24 Stunden an sechs Tagen in der Woche dennoch ist es nicht notwendig, explizit für die Entwässerungsund Verladeanlage extra einen Mitarbeiter abzustellen. Diese wird lediglich durch den Schichtverantwortlichen mitbetreut. Dafür überwacht Hiller die Anlage mittels automatischer Fernüberwachung von Vilsbiburg aus, um bei Störungen die Ursache sofort zu lokalisieren und zu beheben. Aufgestellt wurde der Dekanter in einem Container, wo er platzsparend eingesetzt wird. Diese Lösung wurde von Hiller schlüsselfertig angeboten, geliefert und konnte mit wenig Aufwand in den laufenden Produktionsprozess integriert werden, ohne diesen zu stören. Gerade in der Industrie sind schlüsselfertige, kompakte Lösungen sehr gefragt. Hiller kann, je nach Kundenwunsch, alle gängigen Dekanterbaugrößen für verschiedene Einsätze als fertige Kompaktanlage mit oder ohne Container liefern. So können je nach Anwendung zum Beispiel auch Schälscheiben oder für explosionsgeschützte Bereiche Lösungen gemäß ATEX angeboten werden. Oder, wie im Fall dieses Kartonherstellers, eine kompakte Containerlösung. Hiller GmbH A KA Korrespondenz Abwasser, Abfall 2015 (62) Nr. 6

79 Stellenanzeigen 561 Emscher Wassertechnik GmbH und Lippe Wassertechnik GmbH mit Sitz in Essen sind moderne Dienstleister für wasserwirtschaftliche Lösungen. Zur Verstärkung unserer Abteilung Kläranlagen suchen wir zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine/n Ingenieur/in Siedlungswasserwirtschaft Auf Sie warten interessante Aufgaben in einem engagierten Team, gute Entwicklungsmöglichkeiten und eine leistungsgerechte Vergütung. Auf unserer Homepage finden Sie die detaillierte Stellenausschreibung und Informationen zu unserem Unternehmen. Für weitere Auskünfte steht Ihnen gerne unser Abteilungsleiter, Herr Peter Wulf (Tel / , wulf@ewlw.de) zur Verfügung. D V X K D EICHV ERBAND X ANTEN K LEVE KÖRP E RS CH AF T D E S Der Deichverband Xanten- Kleve ist als öffentlich-rechtliche Körperschaft ein ÖFFENTLICHEN RECHTS wasserwirtschaftlicher Verband nach dem Wasserverbandsgesetz und sorgt im linksrheinischen Einzugsgebiet von Xanten bis Kleve für den Hochwasserschutz am Rhein, unterhält die Gewässer und regelt den Wasserabfluss. Wir suchen spätestens zum eine/n Dipl.-Ingenieur/in (TH / FH) bzw. Master / Bachelor für die bevorstehenden umfangreichen Deichsanierungsmaßnahmen am Rhein und Maßnahmen zur Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie an den Gewässern. Eine Ausbildung mit der Vertiefungsrichtung Wasserbau oder Siedlungswasserwirtschaft, mehrjährige Erfahrung in der Planung und Durchführung von Erd- und Tiefbaumaßnahmen, Fähigkeit zur selbstständigen Aufgabenerledigung, Kenntnisse in der Anwendung der HOAI sowie einschlägige EDV-Kenntnisse werden vorausgesetzt. Wir bieten eine interessante, unbefristete Vollzeitstelle, mit der auch Leitungsfunktionen verbunden sind. Die Vergütung richtet sich nach dem TVöD und ist bis zur Entgeltgruppe 13 möglich. Wenn Sie Interesse haben, senden Sie Ihre Bewerbung mit aussagfähigen Unterlagen bitte innerhal b von drei Wochen nach Erscheinen dieser Anzeige auf dem Postweg an folgende Adresse: Deichverband Xanten-Kleve Oraniendeich 440, Kleve Telefon: / Gestalten Sie Ulm mit uns Unsere Stadtverwaltung ist so stark wie die Gesamtheit ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter: Werden Sie Teil unseres Teams und gestalten Sie Ulm aktiv mit. Wir suchen bei den Entsorgungs-Betrieben der Stadt Ulm eine/-n Abteilungsleiter/-in für die Abteilung Abwasserwirtschaft und Wasserwirtschaft. Es steht eine unbefristete Stelle bis Entgeltgruppe 15 TVöD zur Verfügung. Weitere Informationen zu dieser Stelle finden Sie unter Über Ihre Bewerbung bis an die Zentralen Dienste, Personalservice der Stadt Ulm, Donaustr. 5, Ulm oder per an zdp@ulm.de freuen wir uns. Der Abwasserzweckverband Unteres Sulmtal, mit Sitz in Neckarsulm ist für die überörtliche Entsorgung der Abwässer von 8 Mitgliedsstädten und Gemeinden im Verbandsgebiet sowie des industriellen Abwassers der örtlichen Großindustrie zuständig. Für diese Aufgabe betreibt der AZV Unteres Sulmtal eine moderne Kläranlage mit einer Ausbaugröße von EW und unterhält im rd ha großen Verbandsgebiet 109 Sonderbauwerke, 14 Pumpwerke und Verbandssammler. Für den Bereich Bau- und Projektleitung beim Zweckverband suchen wir unbefristet, in Vollzeit oder Teilzeit (mind. 50 %) zum nächst möglichen Zeitpunkt eine/n Dipl.-IngenieurIn (FH) / Bachelor of Engineering/Science der Fachrichtung Bauingenieurwesen Schwerpunkt Wasserwirtschaft oder vergleichbar (Entgeltgruppe 11 TVöD) seite unter Wenn Sie diese verantwortungsvolle und interessante Tätigkeit reizt, an den AZV Unteres Sulmtal, z. H. Herrn Morhaus, Postfach 13 61, Neckarsulm oder per an t.morhaus@azv-unteressulmtal.de als eine zusammenhängende PDF-Datei. Die Ingenieurbüro Osterhammel GmbH ist ein seit über 60 Jahren erfolgreiches und innovatives Ingenieurbüro mit erstklassigen Referenzen. Wir bearbeiten Projekte aus dem gesamten Spektrum der Wasserwirtschaft und des Tiefbaus von der Entwurfs- bis zur Ausführungsplanung. Wir suchen zum nächst möglichen Zeitpunkt eine/einen: Bauingenieurin/Bauingenieur FH/TH/TU, Diplom/Bachelor/Master Ihre Aufgaben Bearbeitung von Projekten im Bereich der Wasserwirtschaft und des Wasserbaus Durchführung von Simulationen mit der gängigen hydraulischen und hydrologischen Modellsoftware Erstellung fachübergreifender Konzepte Einsatzfreudig, kommunikativ und belastbar mit einem hohen Maß an Eigeninitiative Mehrjährige Berufserfahrung in der verantwortlichen Projektbearbeitung Gründliche, strukturierte und zielorientierte Arbeitsweise Abgeschlossenes Studium Ihre Perspektiven Ein aufgeschlossenes Team erwartet Sie mit einer umfassenden Einarbeitung. Menschlich nahes Betriebsklima. Faire und leistungsgerechte Vergütung. Ihr nächster Schritt Wir freuen uns auf Ihre Bewerbungsunterlagen mit Darstellung Ihrer bisherigen Tätigkeiten sowie Angabe Ihrer Gehaltsvorstellung und Ihrer Verfügbarkeit. Herr Stefan Hahmann Ingenieurbüro Osterhammel GmbH Dr.-Schild-Straße 5 D Nümbrecht hahmann@osterhammel.de KA Korrespondenz Abwasser, Abfall 2015 (62) Nr. 6

80 562 Trink- und AbwasserVerband Eisenach- Erbstromtal Der Trink- und AbwasserVerband Eisenach-Erbstromtal (TAV), mit Sitz in Eisenach OT Stedtfeld, Am Frankenstein 1, beabsichtigt ab 1. September 2015 die Stelle als Technische/r Sachbearbeiter/in Anschlusswesen (Wasser/Abwasser) zunächst befristet gemäß 14 Abs. 2 TzBfG für die Dauer von zwei Jahren zu besetzen. Der Bewerbungsschluss ist der 26. Juni Die vollständige Stellenausschreibung können Sie auf der Homepage des TAV unter einsehen. gez. Bernhard Bischof Verbandsvorsitzender Wir sind ein renommiertes, überregional tätiges und sehr erfolgreiches Ingenieurbüro mit rund 130 qualifizierten Mitarbeiter/innen. Unsere Hauptgeschäftsfelder liegen in der Abwasserentsorgung, der Regenwasserbehandlung, dem Ingenieurbau, dem Straßenbau, dem Altlastenmanagement und der Geotechnik. Zur Verstärkung unserer Niederlassung in Stuttgart suchen wir Sie: Bauingenieur (m/w) Regenwasserbehandlung / Entwässerung Ihre Aufgaben: Durchführung von Schmutzfrachtberechnungen und hydraulischen Kanalnetzberechnungen Planung von Anlagen zur Regenwasserbehandlung und Entwässerung Entwicklung von innovativen Konzepten und Erstellung von Studien Fachliche Anleitung und Unterstützung der nachgeordneten Mitarbeiter Ihr Profil: Abgeschlossenes Fachhochschul- oder Hochschulstudium Gute Kenntnisse in den Bereichen Regenwasserbehandlung / Entwässerung Explizite Anwenderkenntnisse von HYSTEM-EXTRAN und KOSIM Kenntnisse der fachspezifischen technischen Normen- und Regelwerke Selbstständiges, strukturiertes Arbeiten Engagement und Teamfähigkeit Wir bieten: Ein interessantes Tätigkeitsfeld mit entsprechenden Entwicklungsmöglichkeiten Ein professionelles Arbeitsumfeld im interdisziplinären, kollegialen Team Eine überdurchschnittliche Vergütung Haben wir Ihr Interesse geweckt? Gern beantwortet Ihnen unsere Personalleiterin Frau Anita Wessinger weitere Fragen. Bitte senden Sie uns Ihre Unterlagen per bewerbung@weber-ing.de Weber-Ingenieure GmbH Pforzheim Bauschlotter Str. 62 Telefon KARY-PLANAQUA GmbH in Bremen. Ein modernes Unternehmen mit Kompetenz und Know-how. Als leistungsfähiges Unternehmen bieten wir unseren Kunden komplette maßgeschneiderte Lösungen im Bereich Wasser- und Abwassertechnik, Schlamm- und Gasbehandlung sowie Biogasanlagen. Der Erfolg unseres Unternehmens basiert vor allem auf der Qualifikation unserer Mitarbeiter und den langjährigen nationalen und internationalen Erfahrungen im Anlagenbau. Mit 50 Mitarbeitern, einem Jahresumsatz von 20 Mio. Euro und der Firma Waterleau als Hauptgesellschafter sind wir ein zuverlässiger, kompetenter und finanzstarker Partner für unsere Kunden. Waterleau ist ein belgisches Anlagenbauunternehmen aus dem Bereich Wasser-, Abwasser- und Abfalltechnik und bietet einen hervorragenden finanziellen und technologischen Background. Möchten Sie dieses Team mit Ihren Fähigkeiten verstärken? Wir suchen unbefristet, in Vollzeit und zum nächstmöglichen Zeitpunkt erfahrene Ingenieure/-innen umwelttechnischer Anlagenbau für unsere Abteilungen: Projektierung/Angebotsbearbeitung national/international Projektierung und Angebotsbearbeitung, national und international Planung, Design und Konzeptionierung von Abwasser- und Wasserbehandlungsanlagen (Biogasanlagen) Angebotserstellung und -kalkulation Bedarfsermittlung bei Kunden Bearbeitung internationaler Ausschreibungen (FIDIC) Auftragsabwicklung national/international Abwicklung von Aufträgen national und international (VOB, FIDIC) Projektsteuerung, Budget- und Terminkontrolle, Claim-Management, Kunden- und Baustellenkoordination Auswahl von Maschinen, Apparaten und Rohrleitungssystemen einschließlich deren Beschaffung und Aufstellungsplanung Lieferantenkontrollen und Terminüberwachung Montageüberwachung, Funktionsprüfung und Unterstützung der Inbetriebnahme Sie sind Diplom-Ingenieur der Fachrichtung Verfahrens-, Umwelttechnik, Siedlungswasserwirtschaft oder vergleichbar, haben bereits Berufserfahrungen gesammelt und verfügen über fundierte Kenntnisse im Anlagenbau, vorzugsweise im Bereich der Wasser-, Abwasser- und Umwelttechnik. Wenn Sie außerdem gute EDV- und Englischkenntnisse sowie Reisebereitschaft national/ international mitbringen, bieten wir Ihnen eine interessante und verantwortungsvolle Tätigkeit mit guten Entwicklungsmöglichkeiten. Haben wir Ihr Interesse geweckt? Dann senden Sie uns bitte Ihre vollständigen Bewerbungsunterlagen per an: personal@kary-planaqua.de KARY-PLANAQUA GmbH, Hemelinger Hafendamm 18, Bremen Der Entsorgungsverband Saar ist als Zweckverband der saarländischen Städte und Gemeinden kompetenter Dienstleister für die überörtliche Abfallentsorgung und Abwasserreinigung. Die örtliche Abfallentsorgung organisiert der EVS in den Kommunen, die dies nicht selbst übernommen haben. Zum nächstmöglichen Zeitpunkt suchen wir eine/einen Dipl.-Ing. (TH/TU) Siedlungswasserwirtschaft (w/m) Die vollständige Stellenausschreibung KA Korrespondenz Abwasser, Abfall 2015 (62) Nr. 6

81 HERAUSFORDERNDE AUFGABE IM VERTRIEB 563 Unser Klient ist einer der weltweit führenden Hersteller und Vertreiber einer umfangreichen Produktpalette von Wasser-, Energie- und Instandhaltungslösungen für Kunden in über 55 Ländern. Die deutsche Vertriebsorganisation wurde vor 40 Jahren gegründet und hat Ihre Zentrale im Großraum Frankfurt. Die Business Unit Abwasser bündelt hochwertige Produkte und Dienstleistungen zur biologischen Behandlung von Abwasser. Mit der patentierten Kombination von biologischen Produkten, in Verbindung mit den dazugehörigen Aggregaten und der Dienstleistung im After Sales Service hat das Unternehmen ein Alleinstellungsmerkmal am Markt. Kunden sind hier neben den kommunalen Kläranlagen primär die Lebensmittelindustrie und Papierindustrie. Für die Führung der Vertriebsaktivitäten in diesem Geschäftsbereich suchen wir den VERTRIEBSLEITER GESCHÄFTSBEREICH ABWASSER (M/W) Der Tätigkeitsschwerpunkt liegt in der operativen Führung und im Ausbau der Vertriebsorganisation. Der Vertrieb als solches ist reines Projektgeschäft. Gemeinsam mit dem Country Group Director DACH - als direkte Reportinglinie - ist dabei die strategische Ausrichtung der Vertriebsaktivitäten festzulegen. In der Position fallen folgende wesentliche Aufgabenfelder an: Erstellung der operativen Forecast- und Budgetplanung sowie kontinuierliche Ergebniskontrolle und Analyse der Soll-Ist-Abweichungen Ausbau und Entwicklung des Vertriebsteams: - Rekrutierung, Training und Weiterentwicklung von Technical Sales Specialists sowie Sales Managern Markt- und Wettbewerbsbeobachtung und daraus resultierend die Planung, Initiierung und Umsetzung der erforderlichen Vertriebsaktivitäten für neue Marktsegmente Disziplinarische und fachliche Führung der Vertriebsorganisation: - Das schließt die aktive Unterstützung der regionalen Sales Manager und Außendienstmitarbeiter bei der Umsetzung der Vertriebsstrategien und bei relevanten Themen im Dialog mit Entscheidungsträgern auf Kundenseite ein; - wesentlich sind auch die Zielvereinbarungs- und und Zielerreichungsgespräche mit den unterstellten Mitarbeitern als Mittel zur Steuerung, Förderung und Entwicklung des Teams. - Regionale Vertriebsleitung in einer der Regionen inkl. Teamführung Controlling des Vertriebs und persönliche Betreuung von Key-Kontakten von Kunden Diese Position setzt eine intensive Reisetätigkeit (ca. 2-3 Tage/Woche) voraus. Gesucht werden engagierte, vertriebs- und ergebnisorientierte Bewerber mit einem Studium der Umwelttechnologie, Chemie, Biologie, Wasser-/Abfallwirtschaft o. ä. mit mehrjähriger Berufserfahrung in der Abwasserbehandlung mit betriebswirtschaftlichen Kenntnissen. Bewerber ohne Studium, aber mit qualifizierten praktischen Erfahrungen sind ebenso erwünscht. Mehrere Jahre Berufserfahrung in den genannten Aufgabengebieten mit Vertriebserfahrung setzen wir für diese Position voraus. Aber auch Erfahrungen aus dem Anlagenumfeld oder mit einzelnen Aggregaten im Segment Abwasserbehandlung sowie in Betreibergesellschaften von Kläranlagen mit vertriebsnahen Tätigkeiten sind für diese Aufgabe eine sehr gute Basis. Sie verfügen über mehrjährige Führungserfahrung, idealerweise auch von länderübergreifenden Teams. Home Office ist möglich, Reisebereitschaft in der DACH-Region wird selbstverständlich vorausgesetzt und Ihre Englischkenntnisse sind fließend. Die sichere Anwendung von MS-Office rundet Ihr Profil ab. Eine ausführliche Aufgabenbeschreibung finden Sie auf der Website: Herr Dipl. Bauing. Peter Staubermann steht Ihnen für erste Auskünfte gerne zur Verfügung. WEISER, KUCK & COMP. WEISER, KUCK & COMP. GMBH MANAGEMENT- UND PERSONALBERATUNG BDU HAMMFELDDAMM NEUSS TELEFON / KARRIERE@WEISER-KUCK.DE KA Korrespondenz Abwasser, Abfall 2015 (62) Nr. 6

82 564 Die Stadt Ravensburg sucht für das Tiefbauamt, Abteilung Stadtentwässerung / Gewässer, einen / eine Zur Unterstützung unseres Gemeindebauhofes sucht die Gemeinde Friolzheim (Enzkreis) zum Herbst 2015 eine/n Mitarbeiter/in für die Kläranlage in Vollzeit (100 %). Die gemeindeeigene Kläranlage ist für Einwohnergleichwerte ausgelegt und besteht aus einer mechanischen, biologischen und chemischen Reinigungsstufe. Zu den vielseitigen und anspruchsvollen Aufgaben gehören sämtliche Arbeiten auf einer Kläranlage, schwerpunktmäßig die Arbeiten im Bereich der technischen Unterhaltung der Anlagen sowie die Übernahme von Wochenend- und ggfs. Rufbereitschaftsdiensten im Wechsel mit dem 2. Klärwärter. Wir erwarten: eine abgeschlossene Ausbildung als Ver- und Entsorger (m/w) bzw. Fachkraft für Abwassertechnik (m/w) alternativ eine abgeschlossene handwerklich-technische Ausbildung mit der Bereitschaft die Fortbildung zur Fachkraft für Abwassertechnik zu absolvieren Führerschein Klasse B selbständige Arbeitsweise Bereitschaft zur Übernahme von Verantwortung und zur Übernahme von Wochenend- und Rufbereitschaftsdiensten (evtl. auch Winterdienst) Wir bieten: eine interessante, vielseitige und verantwortungsvolle Aufgabe ein unbefristetes Beschäftigungsverhältnis eine leistungsgerechte Bezahlung nach EG 6 TVöD Wenn wir Ihr Interesse geweckt haben, dann freuen wir uns auf Ihre aussagekräftige Bewerbung. Bitte senden Sie diese bis spätestens an die Gemeindeverwaltung Friolzheim, Rathausstraße 7, Friolzheim. Für weitere Auskünfte steht Ihnen Herr BM Seiß unter oder bei technischen Fragen Herr Ing. Kuhnle unter gerne zur Verfügung. Sachbearbeiter/in Stadtentwässerung mit einem Beschäftigungsumfang von % insbesondere mit der Aufgabe der Planung, Projektleitung und Abrechnung von Baumaßnahmen an Gewässern und städt. Abwasseranlagen. Wir erwarten von Ihnen ein abgeschlossenes Studium der Fachrichtung Bauingenieurwesen Kenntnisse der Siedlungswasserwirtschaft und Bautechnik idealerweise praktische Erfahrung im kommunalen Tiefbau sehr gute Kenntnisse in VOB, HOAI, DIN-EN-Normen Einsatzbereitschaft und Teamfähigkeit mit sozialer Kompetenz sowie strukturiertes zielorientiertes Arbeiten Wir bieten Entgeltgruppe 11 TVöD mit leistungsorientiertem Entgelt. Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung bis an die Stadt Ravensburg, Hauptamt Marienplatz 26, Ravensburg hauptamt@ravensburg.de Nähere Auskünfte erhalten Sie vom Leiter des Tiefbauamtes Herrn Jung, Telefon 0751/ KA Korrespondenz Abwasser, Abfall 2015 (62) Nr. 6

83 565 Im Fachbereich Bauingenieurwesen an der FH Aachen ist folgende Professur zum nächstmöglichen Zeitpunkt zu besetzen Wir sind eine bundesweit und in der Schweiz tätige Unternehmens- und Personalberatung, welche sich auf die Branche Architektur- und Bauingenieurwesen spezialisiert hat. Unser Mandant, eine Ingenieurgesellschaft mit Stammsitz in München ist seit über 80 Jahren ein kompetenter Partner für alle Beratungs- und Ingenieurleistungen im Bauwesen. Langjährige Erfahrung und fundiertes Ingenieurwissen sichern technisch ausgereifte Lösungskonzepte im Sinne von Mensch und Natur. Weltweit bearbeitet die Ingenieurgesellschaft integrierte Gesamtplanungen für komplexe Großprojekte und fachspezifische Spezialprojekte in den Bereichen Wasser, Abwasser und Energie. Zum nächstmöglichen Zeitpunkt sucht unser Mandant für den Stammsitz in München einen Dipl.-Ing. Bauingenieurwesen oder Maschinenbau FH/TH (m/w) als Projektleiter Kläranlagen Ihre Aufgabe: Als Projektleiter führen Sie eigenverantwortlich ein interdisziplinäres Projektteam für Projekte in der Abwasserreinigung und für Kläranlagen. Sie leiten und gestalten die Projektbearbeitung über alle Planungsphasen, von den Konzeptstudien bis zur Realisierung und Inbetriebnahme. Mit Projektmanagement sichern Sie Qualität, Kosten, und Termine genauso wie den betriebswirtschaftlichen Projekterfolg und die Zufriedenheit unserer Auftraggeber bzw. Kunden. Ihre Qualifikation: Nach Ihrem Ingenieurstudium haben Sie bereits sechs Jahre Berufserfahrung in der Abwasserreinigung und im Bau von Kläranlagen gesammelt, davon möglichst drei Jahre als Projektleiter. Wenn Sie hervorragende theoretische Kenntnisse, Eigeninitiative, unternehmerisches Denken, Zielstrebigkeit und Kommunikationsfähigkeit besitzen, sowie mit anspruchsvollen Herausforderungen umgehen können möchten wir Sie gerne näher kennenlernen. Was Ihnen unser Mandant bietet: Die Ingenieurgesellschaft bietet Ihnen einen attraktiven Arbeitsplatz mit großem Gestaltungsspielraum und zeitgemäßen Arbeitsbedingungen, unterstützt Sie in Ihrer beruflichen und persönlichen Weiterentwicklung, gewährt Ihnen ein leistungsgerechtes Gehalt, sowie eine Erfolgsbeteiligung und einen Firmenwagen zur privaten Nutzung. Wenn Sie diese eigenverantwortliche Aufgabe mit einem hohen Gestaltungsspielraum reizt, senden Sie bitte ihre ausführlichen Bewerbungsunterlagen mit Angaben zu Einkommen, Verfügbarkeit und eventuellen Sperrvermerken unter Kennziffer Dipl.-Ing. Bauingenieurwesen oder Maschinenbau FH/TH (m/w) als Projektleiter Kläranlagen an: Peter Messner Management Consultants, Brendstraße 5, Trossingen oder auch per an Bei Fragen rufen Sie bitte an: Telefon +49 (7425) Herr Messner gibt Ihnen gerne weitere Informationen. Diskretion ist selbstverständlich. Zertifikat seit 2009 Professur Siedlungswasserwirtschaft und Abfallwirtschaft (Kennziffer ) Ihre Aufgaben: Übernahme von Lehrveranstaltungen in den Bachelorund Masterstudiengängen des Fachbereichs in den Lehrgebieten o Grundlagen Wasser- und Abfallwirtschaft o Siedlungswasserwirtschaft o Gewässerschutz, Flussgebietsmanagement o Planung und Bau in der Wasser- und Abfallwirtschaft o Management in der Wasser- und Abfallwirtschaft Fächern der Siedlungswasserwirtschaft Bauingenieurwesen, vorzugsweise Promotion im Bereich Siedlungswasserwirtschaft Planung, dem Bau und dem Betrieb von Anlagen der Trinkwasserversorgung und Abwasserbehandlung. erforderlich schenswert setz NRW Wir bieten: die Möglichkeit, an einer forschungsstarken Fachhochschule Ihr Lehrgebiet weiterzuentwickeln durch die Lage im Dreiländereck zu Belgien und den Niederlanden angenehme Arbeitsatmosphäre zertifizierte Familienfreundlichkeit die Möglichkeit die Professur auch in Teilzeitform im privatrechtlichen Dienstverhältnis zu besetzen Besoldung nach W2 BBesO Die Bewerbung geeigneter Schwerbehinderter ist Frauen in Lehre und Forschung zu erhöhen. Bewer- bitte bis zum 3. Juli 2015 Rektorat der FH Aachen, Kennziffer , Bayernallee 11, Aachen KA Korrespondenz Abwasser, Abfall 2015 (62) Nr. 6

84 566 Die Stadt Mannheim sucht für den Eigenbetrieb Stadtentwässerung zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine/n STELLENAUSSCHREIBUNG Bei der Stadt Alsdorf ist zum nächstmöglichen Zeitpunkt die Stelle der/ des Kanal- oder Abwassermeisterin/-meisters im Eigenbetrieb Technische Dienste zu besetzen. Die Stadt Alsdorf betreibt ein Kanalnetz mit einer Gesamtlänge von ca. 215 Kilometern, 6 Sonderbauwerke zur Regenwasserbehandlung, 5 Regenrückhaltebecken sowie 18 Pumpstationen. In den Aufgabenbereich fallen die Organisation und Betriebsführung Überwachung von Abwasseranlagen und deren Prozessen Koordinierung und Unterhaltung der Pumpstationen sowie der Betrieb des Kanalnetzes Mitwirkung bei der Planung, Überwachung und Durchführung von Instandsetzungs- und Unterhaltungsmaßnahmen Erwartet werden neben der abgeschlossenen Berufsausbildung zur/zum staatlich geprüften Kanal- oder Abwassermeister/in mehrjährige Berufserfahrung im Betrieb und in der Unterhaltung von Entwässerungssystemen Teamfähigkeit Eigeninitiative und Selbstständigkeit hohe Einsatzbereitschaft und Belastbarkeit ausgeprägtes Verantwortungsbewusstsein gute EDV-Kenntnisse, insbesondere in Bezug auf Prozessleit- und Fernwirktechnik Bereitschaft zur Übernahme von Rufbereitschaftsdiensten Besitz der Fahrerlaubnis Klasse B, eventuell auch der Klasse CE. Die Bereitschaft zur Fort- und Weiterbildung sowie die Verrichtung von Wochenenddiensten wird vorausgesetzt. Es erwartet Sie ein interessantes, abwechslungsreiches und anspruchsvolles Aufgabenfeld. Die Vergütung richtet sich nach Entgeltgruppe 9 TVöD zzgl. Rufbereitschaftsentgelte. Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung, die Sie bitte bis zum an die Stadt Alsdorf, Der Bürgermeister, FB 1 Rat und Verwaltung, FG 1.2 Personal, Hubertusstraße 17, Alsdorf richten. Für weitere Auskünfte steht Ihnen der technische Betriebsleiter des Eigenbetriebes Technische Dienste der Stadt Alsdorf, Herr Jörg Theißing, unter der Rufnummer 02404/ zur Verfügung. Download- Service Schnell, direkt, rund um die Uhr: Der Download-Service für das DWA-Regelwerk. Diplom Ingenieur/in Fachrichtung Verfahrenstechnik Entgeltgruppe 12 TVöD mit der regelmäßigen durchschnittlichen wöchentlichen Arbeitszeit von zzt. 39 Stunden. Was erwartet Sie bei uns: Das Aufgabengebiet umfasst insbesondere: Die fachliche und organisatorische Unterstützung des Sachgebietsleiters Verfahrenstechnik. Die verfahrenstechnische Überwachung, Kontrolle und Optimierung der verschiedenen Prozesse der Abwasser- und Schlammbehandlung. Optimierung und Weiterentwicklung der Anlagen- und Verfahrenstechnik sowie der Betriebsabläufe. Mitwirkung bei Planung und Durchführung von Instandsetzungsmaßnahmen, Modernisierungen und Erweiterungen zusammen mit den übrigen Sachgebieten. Die Auswertung und Analyse aller Betriebsdaten. Erarbeiten von betrieblichen Kennzahlen. Fortschreibung des Qualitäts- und Umweltmanagementsystems im Sachgebiet. Schulung und Unterweisung des Betriebspersonals. Enge Zusammenarbeit mit den Abwassermeistern und den Schichtführern. Was erwarten wir von Ihnen? Für die anspruchsvolle und vielseitige Aufgabe erwarten wir ein abgeschlossenes Ingenieurstudium der Fachrichtung Verfahrenstechnik/Umwelttechnik. Eine möglichst mehrjährige Berufserfahrung im Bereich Abwasserbehandlung halten wir für erforderlich. Sie verfügen über die Fähigkeit zur selbständigen Aufgabenerledigung, Verantwortungsbewusstsein sowie über ein hohes Maß an Betriebsinteresse zur Weiterentwicklung unseres jetzt schon modernen Betriebes. Wenn Sie zusätzlich organisatorische Fähigkeiten, Engagement, Teamfähigkeit und Sozialkompetenz besitzen sowie zukünftige Entwicklungen mit gestalten möchten, würden wir Sie gerne näher kennen lernen. Wen können Sie ansprechen? Für fachliche Fragen steht Ihnen der Abteilungsleiter Herr Hein (Tel. 0621/ ), für Personalfragen Frau Krannich (Tel. 0621/ ) gerne zur Verfügung. Ihre Bewerbung richten Sie bitte bis spätestens an Stadtentwässerung Mannheim Eigenbetrieb z. Hd. Frau Krannich Postfach , Mannheim Die Stadt Bad Staffelstein (Landkreis Lichtenfels) sucht zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine Fachkraft für Abwassertechnik in Vollzeit für die öffentliche Abwasserbeseitigungseinrichtung der Stadt Bad Staffelstein mit Bereitschaft sich zum/zur geprüften Abwassermeister/in weiter zu qualifizieren. Die Stadt Bad Staffelstein betreibt in ihrem Hoheitsgebiet drei Kläranlagen von 500 bis zu EGW, eine zentrale Schlammentwässerung, ca. 110 km Kanalnetz sowie 20 Außenstationen wie Pumpwerke, Stauraumkanäle und Regenbecken. Zum Aufgabengebiet gehören neben den üblichen Tätigkeiten auf Kläranlagen dieser Größenordnung auch die Überwachung und Unterhaltung der Pumpwerke und Regenüberlaufbecken. Voraussetzung ist eine abgeschlossene Ausbildung als Fachkraft für Abwassertechnik. PC-Kenntnisse in Windows, Word und Excel sind erwünscht. Entsprechend den betrieblichen Erfordernissen ist Bereit schaftsdienst zu leisten; auch an Wochenenden im Wechsel mit drei weiteren Fachkräften. Daher ist die Wohnsitznahme in der Stadt Bad Staffelstein vorteilhaft. Führerschein Klasse B (bisher Klasse 3) ist Voraussetzung, Berufserfahrung ist von Vorteil. Wir bieten einen interessanten und abwechslungsreichen Arbeitsplatz mit allen im öffentlichen Dienst üblichen Sozialleistungen. Die Bezahlung richtet sich nach dem Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst (TVöD). Bitte senden Sie Ihre schriftliche Bewerbung bis an Stadt Bad Staffelstein, Marktplatz 1, Bad Staffelstein. Für Fragen steht Ihnen unser Abwassermeister Herr Schütz unter der Rufnummer oder Herr Hess, Leiter der Bauverwaltung, unter der Rufnummer gerne zur Verfügung. KA Korrespondenz Abwasser, Abfall 2015 (62) Nr. 6

85 567 Adressenbörse für die Abfallwirtschaft Ingenieurbüros BASYS DAS Netzinformationssystem GIS-Anwendungen für die Ver- und Entsorgung ISYBAU-Schnittstellen Kanalsanierungsplanung hydrodynamische Kanalnetzberechnung für AutoCAD, ArcGIS, Geomedia, Microstation Barthauer Software GmbH, Pillaustraße 1a, Braunschweig, Deutschland Tel: Fax: homepage: ABWASSER SACHVERSTÄNDIGER Sachverständigenbüro Dr.-Ing. Andreas Rüdiger Lübeck Albert-Lezius-Str. 62 Tel Reinhard Reifenstuhl Tel / Fax / Wasser Abwasser Abfall Abluft Energie aqua consult Ingenieur GmbH Hannover Bremen Erfurt ein Element Ihres Erfolges Mengendamm 16 D Hannover Tel.: + 49 (0) 5 11/ Fax: + 49 (0) 5 11/ hannover@aqua-consult.de Besuchen Sie die DWA-Homepage Unser Leistungsspektrum: wartungsfreie Räumerlaufbahnen/Beckenkronenabdeckungen in Edelstahl, Stahl und anderen Werkstoffen, wahlweise mit und ohne Beheizung Räumerlaufbahnen mit seitlicher elastischer Laufbahnbefestigung. (nach Patent-Nr ) Betonsanierung nach ZTV-ING durch geschultes Personal mit SIVV-Nachweis Neu im Lieferprogramm: innovative Ablaufrinnen und Rinnenabdeckungen aus Edelstahl für Nachklärbecken Friedrich Krumme GmbH Kläranlagen Spezialbau Kleine Industriestr. 13 D Bad Hersfeld Tel.06621/ Fax 06621/ info@krumme-gmbh.de

86 568 Ingenieurbüro für Elektro- und Automatisierungstechnik - Energieanalyse gemäß DWA Energiemanagement ISO 50001, BAFA-Zulassung für Audits gemäß EDL-G und EN Elektrotechnische Planungen gemäß HOAI - Auslegung/Dimensionierung BHKW - SPS-/Prozessleittechnik - IT und Datenbanken St. Ingberter Str. 7a Spiesen-Elversberg Fax info@autec-saar.de Lösungen für die Zukunft john becker ingenieure Am Hörenberg 1 D Worpswede Telefon: +49 (0) Ingenieure für Elektrotechnik, Fax: +49 (0) Beratende Ingenieure für Elektrotechnik, Energie- Energie-Consulting, Maschinen- und Heppendorfer Straße 3 Verfahrenstechnik Consulting, Maschinen- und Verfahrenstechnik D Kerpen john becker ingenieure Niederlassungen: Telefon: +49 (0) Am Hörenberg 1 Kerpen Fax: +49 (0)2273. München D Worpswede Reutterstraße 42 Tel.: +49 (0) info@wirberaten.de D München Fax: info@wirberaten.de +49 (0) Telefon: +49 (0) Generalentwässerungspläne // Abwassernetze Mischwasserbehandlung // Regenrückhaltung Kläranlagen // Elektrotechnik // Mess- Steuer- und Regeltechnik Raiffeisenstr. 3 // Haßfurt T: // bc@baurconsult.com BERATENDER INGENIEUR Baylka Bau VBI Büro Bayern: Neidhardtsthal, Muldenstraße 3 Sandstraße 34, Diespeck Neidhardtsthal, Muldenstraße Eibenstock ( ) ( ) Eibenstock Fax: ( ) Fax: ( ) bayer.ingenieur@t-online.de info@ib-bayer.sachsen.de Bayer.Ingenieur@ t-online.de info@ib-bayer-sachsen.de

87 569 Dipl.- Bauingenieur (FH) Dietmar Boos Zertifizierter Kanalsanierungsberater Fachgebiet Verkehrsanlage: Straßenplanung Visualisierung Straßensanierung Ingenieurbüro für Entwässerung und Verkehr Industriehof 10/ Lahr Tel.: 07821/ Fax: 07821/ Internet: Fachgebiet Entwässerung: Regenwasserversickerung Regenwasserbehandlung Regenwasserrückhaltung Siedlungswasserwirtschaft Generalentwässerungsplan Entwässerungskonzept Kanalnetzberechnung Kanalsanierung WASSERVERSORGUNG * ABWASSERBESEITIGUNG ABFALLWIRTSCHAFT * VERKEHRSPLANUNG DIPPOLD & GEROLD Beratende Ingenieure GmbH SEMBDNERSTRASSE GERMERING OBERER QUELLWEG 62a DILLINGEN/DONAU SCHWALBENWEG PRIEN a.ch. Tel.: 089 / Fax.: 089 / info@ib-dug.de Tel.: / Fax.: / info@dg-dillingen.de Tel.: / Fax.: / info@dg-prien.de BERATUNG * PLANUNG * BAULEITUNG * PROJEKTSTEUERUNG novakandis ABWASSER WASSER ENERGIE Siedlungswasserwirtschaft Hydrodynamik im Kanalnetz und auf der Geländeoberfläche DHI-WASY GmbH Volmerstraße Berlin Tel.: Fax: Mail: mail@dhi-wasy.de kontakt@dahlem-ingenieure.de Tel.:

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96 DWA-Tagungen 2. Halbjahr 2015 RegenwasserTage Juli 2015, Hamburg Inspektions- und SanierungsTage EnergieTage September 2015, Wuppertal November 2015, Dortmund HochwasserTage KlimaTag November 2015, Augsburg 29. September 2015, Essen DWA-Bundestagung September 2015 Berlin Innovationsforum November 2015, Osnabrück DeichTage Oktober 2015, Düsseldorf IndustrieTage Wassertechnik Wasser- und BodenTage November 2015, Frankfurt a. M Oktober 2015, Geisenheim 28 P2 Kommunale Abwasserbehandlung Flussgebietsmanagement November 2015, Kassel November 2015, Essen Weitere Informationen unter Bitte beachten Sie auch die landesspezifischen Tagungen unserer Landesverbände unter 4 <PX[) QX[Sd]V/SfP ST ~ CT[TU^])!!#! '&!!!!

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