Merkblatt Promotion-Tätigkeit
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- Anneliese Müller
- vor 6 Jahren
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1 Merkblatt Promotion-Tätigkeit 1. Vorwort In der fortlaufenden Entwicklung des Arbeitsmarktes spielt die Promotion-Tätigkeit eine immer wichtigere Rolle. Unternehmen suchen nach Möglichkeiten, einen noch größeren Personenkreis mit ihren Produkten zu erreichen. Hierfür bedienen sie sich den so genannten Promotern. Um einen kurzen Überblick und eine Orientierungshilfe zu bieten, stellt die Industrie- und Handelskammer zu Dortmund diese Übersicht zur Verfügung. 2. Allgemeines Im Bereich der Promotion-Tätigkeit handelt es sich um eine erwerbswirtschaftliche Tätigkeit, die auf Dauer angelegt ist, selbstständig ausgeübt wird und darauf abzielt, die Bekanntheit von Marken und Produkten durch Werbeaktionen zu begleiten und zu fördern. Promotion-Tätigkeiten zeichnen sich dadurch aus, dass sie im Gegensatz zur klassischen Werbung, wie beispielsweise im Fernsehen oder im Radio, auf den direkten Kontakt zu den Menschen setzen. Mögliche Werbeaktionen können z. B. Gewinnspielaktionen, die Moderation von Veranstaltungen oder das Verteilen von Produktproben sein. Es bleibt weiterhin zu beachten: Wird die angebotene Tätigkeit durch den Auftragsgeber in Bezug auf den Inhalt, die Durchführung, die Zeit, die Dauer und den Ort vorgegeben, handelt es sich um eine klassische Arbeitnehmertätigkeit. Man ist somit nicht selbstständig, sondern Arbeitnehmer. In diesem Fall ist ein Arbeitsvertrag abzuschließen. 1
2 3. Anmeldung eines Gewerbes Um eine gewerbliche Tätigkeit selbstständig auszuüben (haupt- oder nebenberuflich), muss zunächst ein Gewerbe angemeldet werden. Dies geschieht in der Regel beim zuständigen Gewerbeamt oder der Gewerbestelle des Ordnungsamtes. Ein Gewerbe muss in der Stadt oder Gemeinde angemeldet werden, wo das Unternehmen angesiedelt wird. Oft kann der Antrag auf ein Gewerbe auch aus dem Internet heruntergeladen oder telefonisch beantragt werden. Dies ermöglicht, den Antrag vorab zuhause auszufüllen und mit den weiteren erforderlichen Unterlagen beim zuständigen Gewerbeamt abzugeben. Zusätzlich zum Antrag werden folgende Unterlagen benötigt: 1. Gültiger Personalausweis oder Pass mit Meldebescheinigung (ausländische Gewerbetreibende aus Staaten außerhalb der Europäischen Gemeinschaft benötigen eine Aufenthaltsgenehmigung beziehungsweise Aufenthaltsberechtigung ohne Auflage) 2. Gegebenenfalls eine entsprechende Erlaubnis (z.b. Gaststättenkonzession) 3. Bei bestimmten Rechtsformen (z. B. GmbH, GmbH & Co. KG, KG) ist zusätzlich ein Handelsregisterauszug des Amtsgerichtes erforderlich; bei einer Personengesellschaft (z. B. GbR) sind alle Gesellschafter anzeigepflichtig. In der Regel sind Personen, die Promotion-Tätigkeiten ausüben als Kleingewerbetreibende eingetragen. Der Kleingewerbetreibende wird als Unternehmer und nicht als Kaufmann angesehen. Viele Vorschriften des Handelsgesetzbuchs sind deshalb auf ihn nicht anwendbar. Er ist handelsrechtlich nicht dazu verpflichtet, Bücher zu führen. Der Kleingewerbetreibende kann daher den Gewinn durch eine Einnahmenüberschussrechnung ermitteln. Hierbei handelt es sich um die einfachste Art der Gewinnermittlung. Bei dieser Methode werden nur die Einnahmen bzw. die Ausgaben berücksichtigt, die in dem entsprechenden 2
3 Wirtschaftsjahr eingenommen bzw. gezahlt wurden. Bestandsveränderungen bleiben unberücksichtigt. Bei der Umsatzsteuer kann die Ist-Versteuerung gewählt werden, wodurch die Fälligkeit der Umsatzsteuer insbesondere bei säumigen Kunden, liquiditätsmäßig vorteilhaft, auf den Zeitpunkt des tatsächlichen Zahlungseinganges hinausgeschoben wird. Dies bedeutet zunächst, dass die an das Finanzamt abzuführende Umsatzsteuer nach den tatsächlich vereinnahmten Entgelten berechnet wird (Ist-Versteuerung). Dadurch wird die Fälligkeit der Umsatzsteuer insbesondere bei Kunden, die in Verzug kommen, vorteilhaft in Bezug auf die Zahlungsfähigkeit, auf den Zeitpunkt des tatsächlichen Zahlungseinganges hinausgeschoben. Sobald der Anmeldebogen abgegeben ist, werden die Daten an die entsprechenden Behörden, wie z.b. die Industrie- und Handelskammer oder das Gewerbeaufsichtsamt weitergeleitet. Die Bestätigung der Anmeldung ist der Gewerbeschein. Die Kosten, um ein Gewerbe anzumelden, variieren von Stadt zu Stadt. Sie können zwischen 20 und 60 liegen. Die Abmeldung eines Gewerbes beim zuständigen Gewerbeamt ist meist kostenfrei. Achtung: Bei Tätigkeiten auf Messen als Host oder Hostess wird das Honorar durch die vorliegende Weisungsgebundenheit im Rahmen eines Angestelltenverhältnisses über die Lohnsteuerkarte abgerechnet. Charakteristisch für diese Weisungsgebundenheit ist ein festgelegter Rahmenplan, dem Hosts bzw. Hostessen unterworfen sind. Hierzu gehören das äußere Erscheinungsbild, bestimmte Verhaltensweisen, vorgegebene Einsatzzeiten u. Ä. 3
4 4. Vorbereitungen eines Auftrags Nachdem man den Zuschlag für einen Auftrag erhalten hat, sollte man sich gründlich auf den Job vorbereiten. Wie in vielen selbstständigen Tätigkeitsbereichen kann es auch im Bereich der Promotion zu Schwierigkeiten kommen. Gerade als Selbstständiger im Bereich der Promotion- Tätigkeit kann es hin und wieder vorkommen, dass man auf schwarze Schafe trifft, die sich die Unerfahrenheit des Selbstständigen zunutze machen und beispielsweise das vereinbarte Honorar nicht zahlen. Bei der Wahl des Auftraggebers sollte daher mit Bedacht gehandelt und vor Vertragsschluss zunächst so viele Informationen wie möglich über den Auftraggeber einholt werden. Auch Bekannte und Freunde können möglicherweise von ihren Erfahrungen berichten. Es ist auf jeden Fall ratsam, auf seinen gesunden Menschenverstand zu vertrauen, um das Risiko, auf einen unseriösen Auftraggeber zu treffen, zu verringern. 4
5 5. Rechnungserstellung Schließlich spielt das korrekte Erstellen einer Rechnung eine große Rolle, um das vereinbarte Honorar für die erbrachte Leistung zu erhalten. Die Rechnung ist gemäß 14 UStG auf Papier oder vorbehaltlich der Zustimmung des Empfängers elektronisch, mit einer qualifizierten elektronischen Signatur, zu übermitteln. Gemäß 14 Umsatzsteuergesetz (UStG) muss eine Rechnung folgende Angaben enthalten: 1. Absender 2. Empfänger 3. Steuernummer und zuständiges Finanzamt 4. Rechnungsdatum 5. Eine fortlaufende Rechnungsnummer 6. Vom Auftraggeber genannte Aktion (Art und Umfang der Leistung, Kunde, Aktionszeit- /ort) 7. Leistungszeitraum 8. Nettobetrag 9. Mehrwertsteuer und Bruttobetrag (nur ausweisen wenn man kein Kleingewerbe hat) Hinweis: Bei einem Kleingewerbe handelt es sich um ein Unternehmen, bei dem das Unternehmen nach Art oder Umfang einen in kaufmännischer Weise eingerichteten Geschäftsbetrieb nicht erfordert. ( 1 Abs. 2 HGB) 10. Zahlungsziel Hinweis: Ein Zahlungsziel ist eine vom Kaufvertragsrecht abweichende Zahlungsbedingung, durch die eine konkrete Frist für die Bezahlung eingeräumt wird. 11. Kontoverbindung (Bankinstitut, IBAN) Nachfolgend wird aufgeführt, wie eine mögliche Rechnung aussehen könnte. 5
6 6. Muster einer Rechnung Fritz Mustermann Musterstraße Musterstadt Beispielfirma GmbH Mobil: Beispielweg Beispielstadt Finanzamt: Musterstadt St.Nr.:000/000/00001 Rechnung Nr.: Datum: Datum Einsatz Zeit/Menge /Stunde Summe Verteilung von Produktproben im Drogeriemarkt Beispiel in Beispielstadt 7 Zeitstunden Ich nehme den 19 des Umsatzsteuergesetzes/Kleinunternehmerregelung in Anspruch und verzichte auf Berechnung der Mehrwertsteuer. Bitte überweisen Sie den oben genannten Rechnungsbetrag innerhalb 30 Tage auf folgendes Konto: 70 Bank: Beispielstadt Sparkasse IBAN: DE Mit freundlichen Grüßen Fritz Mustermann 6
7 7. Hilfreiche und weiterführende Links Im Folgenden befinden sich hilfreiche Links zu den genannten Themen. Für die Stadt Dortmund kann hier die Gewerbeanmeldung heruntergeladen werden. Zudem sind auch nochmal die wichtigsten Punkte erläutert: Rathaus & Bürgerservice Virtuelles Rathaus domap Services und Formulare Für die Stadt Hamm befinden sich die Gewerbeanmeldung und weitere Informationen unter: Rathaus Bürgerservice Formulare Für den Kreis Unna befinden sich die Gewerbeanmeldung und weitere Informationen unter: Stadtverwaltung, Virtuelles Rathaus Alle Bereiche von A-Z Sicherheit und Ordnung Gewerbeangelegenheiten Fragen zur Gewerbeanzeige, über die Notwendigkeit von Unterlagen und das Verfahren werden online unter folgendem Link beantwortet: Weitergehende Informationen zur Rentenversicherungspflicht: Hinweis: Als Selbstständiger kann man rentenversicherungspflichtig sein. Dies richtet sich nach dem monatlichen Verdienst. Wird der Betrag von 450 überschritten, ist es notwendig, sich bei der Rentenversicherung zu melden. Für weitere Fragen, kann hier Rat eingeholt werden. 7
8 8. Ansprechpartner bei der IHK zu Dortmund Patrick Voss Märkische Straße Dortmund Telefon: Fax: Norman Urbanek Märkische Straße Dortmund Telefon: Fax: Stand: Dezember 2015 Dieses Merkblatt soll als Service Ihrer IHK nur erste Hinweise geben und erhebt daher keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Obwohl es mit größtmöglicher Sorgfalt erstellt wurde, kann eine Haftung für die inhaltliche Richtigkeit nicht übernommen werden. 8
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