Damit sich auf Dauer etwas ändert 10 Jahre Lebensmittelausgabe mit Sozial beratung

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1 Winter 2015 Das Magazin der Diakonie Düsseldorf Diakonie 52 Thema Zehn Jahre Lebensmittelausgabe mit Sozialberatung damit sich auf Dauer etwas ändert 9 Crossboccia und heißer Minztee beim Quartiersfest 17 Passt s? Flüchtlinge helfen Flüchtlingen 18 Wohngemeinschaften für Menschen mit Demenz eine Alternative zum Pflegeheim

2 Anmerkung 2 Diakonie 52 Thema 3 Heilsam Damit sich auf Dauer etwas ändert 10 Jahre Lebensmittelausgabe mit Sozial beratung Sprache wird unterschätzt. Das passiert, weil sie so selbstverständlich ist. Vom einfachen Hallo und wie geht s bis zu tiefgehenden Gesprächen über den Sinn des Lebens wir bewegen uns ständig in der Sprache. Es gab Philosophen, die meinten, wir lebten ausschließlich in der Sprache. So weit würde ich nicht gehen. Aber es stimmt: Sprechen ist eine Art zu handeln. Das merken wir spätestens, wenn wir im Ausland unterwegs sind und Hände und Füße dazunehmen müssen, um dem Gegenüber klar zu machen, was wir meinen oder wollen. Sprache wird vielleicht auch deshalb unterschätzt, weil es so viel Geplapper gibt. Radiosprecher texten uns mit Unsinn voll und man merkt: Die reden, um zu reden, nicht, weil sie wirklich etwas zu sagen haben. Fernsehsendungen spielen uns die immer gleichen politischen Sprechblasen vor, Serien erschöpfen sich darin, Gefühle immer gleich zu benennen, und so kommt einem die eigene Alltagssprache manchmal auch schon so vor, als würde man zum Sprecher in einer Vorabendserie. Und doch kommt es auf jedes Wort an. Das wird einem schnell deutlich an verletzenden Redewendungen, die kränken oder kleinmachen. Aber auch, wenn jemand charmant ist und zugewandt. Sprechen ist eine Frage der Aufmerksamkeit. Es lohnt sich, Mühe darauf zu verwenden. Die Deutschen gelten nicht gerade als Weltmeister des freundlichen Wortes, von Lob und Kompliment gar nicht zu reden. Dabei kann es so wohltuend sein, wenn jemand mich in italienischer Art spüren lässt, dass er meine Gesellschaft genießt oder mit französischem Charme meine Vorzüge preist. Noch besser kommt es an, wenn jemand sich mir so zuwendet. Wenn er wirklich mich meint und auf die Dinge zu sprechen kommt, die auch mir wichtig sind oder für mich hilfreich. Das ist dann nicht einfach Gerede, sondern ein Ereignis, das mich positiv verändert, geradezu heilsam sein kann. So wird der Mund derer, die Gutes an den anderen wenden, zum Brunnen des Lebens: ein ernst gemeintes Willkommen zum Beispiel. Des Gerechten Mund ist ein Brunnen des Lebens Sprüche, Peter Starke* kommt mit seiner Rente nicht aus. Mitte des Monats reicht das Geld kaum noch für das Nötigste. Der 68-Jährige ist kein Einzelfall. Rund Menschen leben in Düsseldorf an der Armutsgrenze. Das sind rund 13 Prozent der Düsseldorfer Bevölkerung, die manchmal nicht einmal mehr Geld für den Einkauf im Discounter haben. Um diesen Menschen zu helfen, eröffnete die Diakonie vor zehn Jahren die erste Lebensmittelausgabe in der Bergerkirche. Ziel war es, Lebens- Thorsten Nolting

3 Thema 4 Diakonie 52 Thema 5 mittel, die noch genießbar waren, aber sonst im Müll gelandet wären, an Bedürftige abzugeben. Die Düsseldorfer Tafel lieferte die Lebensmittel an. Die Diakonie verteilte sie an bedürftige Familien und Menschen mit schweren Behinderungen. An dem Konzept hat sich in den vergangenen zehn Jahren kaum etwas geändert. Allerdings gibt es heute gleich mehrere Ausgabestellen: etwa in der Zionskirche in Derendorf, am Platz der Diakonie in Flingern, in der Lukaskirche in Lierenfeld und in der Dietrich-Bonhoeffer-Kirche in Garath. Außerdem hat die Lebensmittelausgabe sich zum zehnten Geburtstag umbenannt in Evangelische Tafelausgabe mit Sozialberatung. Damit will die Diakonie die Verbundenheit zu den Evangelischen Kirchengemeinden und zur Düsseldorfer Tafel stärker in den Fokus rücken. Rund 200 Menschen kommen jede Woche zur Zionskirche Allein rund 200 Menschen stehen jede Woche an der Lebensmittelausgabe in der Zionskirche an. Menschen, die aus den unterschiedlichsten Gründen auf Hilfe angewiesen sind. Da gibt es die alleinerziehende Mutter, die den Sprung zurück ins Berufsleben nicht schafft, die sogenannten Working Poor, die Sozialleistungen trotz ihrer Berufstätigkeit bekommen, den Langzeitarbeitslosen, den Senior mit geringer Rente. Sie alle erhalten gegen Vorlage einer Bescheinigung ihrer materiellen Bedürftigkeit Lebensmittel, die ihnen einen kleinen Einkauf ersparen. Doch genügt das? Die Antwort lautet: Nein. Denn die Erfahrung aus zehn Jahren zeigt auch: Lebensmittelausgaben können die Not zwar akut lindern, die Situation der Betroffenen verbessert sich dadurch aber auf Dauer nicht. Ratsuchende bekommen Perspektiven aufgezeigt Genauso lange wie die Lebensmittelausgabe gibt es bei der Diakonie deshalb die aktivierende Sozialberatung. Die ganzheitliche Beratung will Menschen, die das Vertrauen in die eigenen Kräfte verloren haben, Handlungsperspektiven aufzeigen. Die Mitarbeitenden ermutigen die Ratsuchenden, selbst aktiv zu werden und ihre Kompetenzen zu nutzen, um ihre Lebenssituation zu verbessern. Kommt die alleinerziehende Mutter mit ihrem Geld nicht aus, recherchieren die Mitarbeitenden mit ihr gemeinsam, welche Möglichkeiten der Unterstützung es gibt, und stellen den Kontakt zu den betreffenden Stellen her. Kann eine Familie die Miete und den Strom nicht mehr bezahlen, kann eine Kontaktaufnahme zur Evangelischen Schuldnerberatung der Diakonie sinnvoll sein. Manchmal geht es aber auch nur darum, die Einsamkeit zu lindern, die Armut oft mit sich bringt. Etwa durch die Vermittlung an ein zentrum plus in der Nähe, in dem Seniorinnen und Senioren Kontakte knüpfen können. Die Diakonie ist eine der wenigen Stellen in Düsseldorf, die eine derart umfassende Beratung anbietet. Mehr als Menschen haben die Mitarbeitenden im vergangenen Jahr beraten. Mit steigender Tendenz. So nimmt die Zahl der Düsseldorfer Hilfesuchenden zu, aber auch in letzter Zeit die Zahl der Flüchtlinge, die Lebensmittelausgaben aufsuchen. Abgewiesen werden sie genauso wenig wie andere Bedürftige: Bei den Evangelischen Tafelausgaben bekommt jeder Hilfe, der Hilfe benötigt. Möglich ist das nur, weil zahlreiche Freiwillige die Lebensmittelausgabe unterstützen, und wegen einer sehr guten Vernetzung mit vielen Fach- und Beratungsstellen und dem Jobcenter. Die Diakonie hält über die Lebensmittelausgaben den Kontakt zu den von Armut Betroffenen. Die Mitarbeitenden wissen, wer wo Hilfe finden kann. So können sie Menschen in Not neue Perspektiven eröffnen. Perspektiven, in denen der wöchentliche Besuch bei der Evangelischen Tafelausgabe am besten nicht mehr vorkommt. Antonia Frey * Name von der Redaktion geändert

4 Kommentar 6 Diakonie 52 Kommentar 7 Die Tafeln beseitigen keine Armut, sie lindern jedoch bestehende Ungerechtigkeiten Ein Kommentar von Jochen Brühl vom Bundesverband Deutsche Tafel Jochen Brühl (49) ist seit 2013 ehrenamtlicher Vorsitzender des Bundesverbandes Deutsche Tafel e. V. Seit 16 Jahren engagiert er sich bei den Tafeln, war Gründungsmitglied und 13 Jahre lang ehrenamtlicher Geschäftsführer der Ludwigsburger Tafel. Seit 2006 ist er auch in verschiedenen Gremien des Bundesverbandes aktiv. Der Sozialarbeiter, Diakon und studierte Fundraiser arbeitet hauptberuflich beim Deutschen CVJM Gesamtverband in Kassel. Brühl ist verheiratet und hat einen Sohn. Essen, wo es hingehört so lautet der Leitspruch, mit dem die Tafeln in Deutschland vor mittlerweile 22 Jahren angetreten sind, um genießbare Lebensmittel vor der Vernichtung zu retten und sie an Menschen weiterzugeben, die auf Unterstützung angewiesen sind. Mittlerweile schlagen über 900 Tafeln tagtäglich eine Brücke zwischen Überfluss und Mangel. Der Einsatz der über Tafel-Helferinnen und -Helfer gilt Menschen in akuten Notlagen. Dazu zählen sehr viele alleinerziehende Mütter, Senioren mit geringer Rente und dieser Tage immer häufiger auch Flüchtlinge. Bundesweit sind es bis zu 1,5 Millionen Menschen, die regelmäßig Unterstützung erhalten. Hinzu kommen mehr als Flüchtlinge. Ob Brot und Backwaren, Obst und Gemüse oder Molkereiprodukte: Die von Supermärkten und Discountern gespendeten Lebensmittel stellen für viele Menschen eine wichtige Entlastung ihrer Haushaltskasse dar. Mit dem Geld, das die Besucher der Tafeln einsparen, können sie sich andere Anschaffungen leisten, die ihre finanziellen Möglichkeiten sonst nicht zulassen wie etwa ein Buch oder ein Zoobesuch mit den Kindern. Aber: Die Tafeln beseitigen keine Armut, weil dies grundlegende Aufgaben von Politik und Gesellschaft sind. Als von unten gewachsene Bürgerbewegung lindern die Tafeln jedoch bestehende Ungerechtigkeiten. Tafelarbeit prangert damit nicht nur Zustände an, sondern hilft unmittelbar. Gleichzeitig provoziert und fördert das Handeln der Tafeln eine dringend erforderliche gesellschaftliche Diskussion, solange es Überfluss, Mangel und einen unzureichenden Ausgleich in unserem Land gibt. Tafeln sind das menschliche Gesicht Deutschlands. Sie helfen allen Menschen, die der Hilfe bedürfen: egal welcher Herkunft, welchen Alters oder etwa welchen Geschlechts. Von diesen Grundprinzipien lassen wir uns nicht abbringen und werden uns auch weiterhin gegenüber Gegenstimmen, die das Gleichheitsprinzip aufzuheben versuchen, zur Wehr setzen. Die Tafelarbeit fußt auf einem weiteren wichtigen Aspekt. Neben Armutslinderung ist es unser Ziel, Lebensmittel zu retten. Vor zwei Jahrzehnten gab es in unserer Gesellschaft kein Bewusstsein dafür, dass ein erheblicher Anteil unserer aufwändig und ressourcenbelastend produzierten Lebensmittel überhaupt nicht gegessen wird, sondern im Müll landet. Lebensmittel zu produzieren, um sie anschließend zu vernichten, während weltweit Menschen verhungern: nicht nur ethisch ist das absolut inakzeptabel. Auch aus ökologischen Gründen können wir uns dieses Ausmaß an Verschwendung schlicht nicht länger leisten. Für die Tafeln ist der Kern ihrer Arbeit deshalb: Ökologisches und soziales Engagement sind zwei Seiten einer Medaille. Ja, wir brauchen einen langen Atem, aber wir sind noch immer überzeugt: Die Wertschätzung für Lebensmittel und das Bewusstsein, dass ein Großteil der Weltbevölkerung und auch Menschen in Deutschland keinen ausreichenden Zugang zu Mitteln zum Leben haben, kann man nicht gesetzlich verordnen. Wir brauchen eine neue Wertschätzung von Lebensmitteln als Mittel zum Leben. Selbstverständlich sehen wir uns als große Ehrenamtsbewegung nicht allein in der Pflicht, sondern wir bemühen uns darum und fordern, alle Verantwortlichen regelmäßig an einen Tisch zu holen: Politik, Lebensmittelproduzenten und -händler sowie Verbraucher. Wir wissen, dass wir das Problem des Hungers weltweit lösen und Ernährungsgerechtigkeit schaffen können. Was wir dafür brauchen, sind ehrliche und offene Debatten und eine Priorität auf der politischen Agenda.

5 Rückblick 8 Diakonie 52 Rückblick 9 Ab ins Museum Beim Familientag im K21 beschäftigten Kinder sich mit dem Göttlichen Crossboccia und heißer Tee Quartiersfest brachte Menschen aus dem Stadtteil zusammen Die Ausstellung ist nicht ohne, und sie ist komplex: Es geht um nichts Geringeres als das Problem, Gott im Bild darzustellen. Oder das Göttliche auch nicht leichter. Es geht um Theologie, Widersprüche und Symbole. Auf den ersten Blick ist die Ausstellung The Problem of God, die das Museum K21 derzeit im Ständehaus zeigt, also nichts für Kinder. Andererseits: Mit Kinderaugen betrachtet, erscheinen Probleme manchmal kleiner, als sie für Erwachsene sind. So auch beim Familientag, zu dem die Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen und die Diakonie Düsseldorf geladen haben. Ab ins Museum lautet das Motto. Und rund Kinder und Eltern aus den Kindertagesstätten, der Kindertagespflege und den Offenen Ganztagsschulen der Diakonie sind der Einladung gefolgt. Als niederschwellig bezeichnet Stefanie Noack, Sachgebietsleiterin für den Bereich Ganztagsschulen der Diakonie, das Angebot, als sie am Eingang steht und Familien begrüßt. Gerade Kinder und Eltern, die normalerweise nicht ins Museum gehen, möchten wir mit unserem Angebot auf Kunst neugierig machen. Also dann: Rein ins Museum! An verschiedenen Standorten bieten Pädagoginnen und Pädagogen Workshops an. Im ersten Stock können Kinder und Eltern etwa handflächengroße Schachteln gestalten mit Knete, Wolle, Tapete, Ölmalstiften und Bildern christlicher Ikonen. Dabei sollen Schachteln entstehen, in die Kinder Gegenstände hineinlegen können, die ihnen besonders wichtig sind, sagt Museumspädagogin Inga Braune, die den Workshop Morgen, Kinder, wird s was geben leitet. Die zweieinhalbjährige Tilda und ihr Vater basteln gerade eine solche Schachtel. Sie staffieren sie von innen mit grüner Knete aus und bekleben sie von außen mit einer holzgemaserten Tapete. Dann schneiden sie die Reproduktion einer Ikone zurecht, auf der einige Musiker zu sehen sind. Tilda, die legen wir in die Kiste, dann können sie da drinnen Musik machen, sagt ihr Vater. Sie legen noch ein Herz und einen Stern dazu und bekleben die Schachtel mit weiteren Ikonen, dieses Mal in Gestalt eines Drachen. Mit Ikonen und Verfremdungen arbeiten auch einige der Künstler, deren Werke in der Ausstellung zu sehen sind, erklärt Museumspädagogin Braune. Ein Stockwerk höher findet eine Führung für Eltern und Kinder statt. Eine Gruppe von gut zehn Teilnehmenden steht um eine neongrün überstrichene Engelsstatue, ein Werk mit dem Titel Heiligenfigur der in Düsseldorf lebenden Künstlerin Katharina Fritsch. Eine Museumsführerin erklärt, dass es laut biblischer Überlieferung vier Erzengel gibt: Michael, Daniel, Lukas und Raphael. Welcher Engel könnte das hier sein?, fragt sie und gibt die Antwort selbst. Michael. Den Evangelien zufolge habe er gegen den Teufel gekämpft und ihn aus dem Himmel vertrieben. Eine Szene, die Künstler seit Jahrhunderten darstellen und die Dank der knallgrünen Farbe im neuen Licht erscheint und museumsreif wird. Thomas Becker Mehr zum Quartiersfest und zur Arbeit im Bahnhofsquartier ist im Internet zu finden: bahnhofsquartierduesseldorf auch zu lesen, ohne bei Facebook angemeldet zu sein. Der marrokanische Minztee wärmte gut bei dem nasskalten Wetter. Aber es sollte ja auch ein Fest werden, das im trüben November Wärme gibt, so sagte es Barbara Kempnich, Leiterin der Düsseldorfer Bahnhofsmission, beim ersten Quartiersfest für das Bahnhofsquartier. Unter der Federführung der Düsseldorfer Bahnhofsmission hatten sich rund 30 Organisationen und Initiativen zusammengetan und zum Quartiersfest eingeladen. Wir wollen die Menschen zusammenbringen. Und das kann man eben besonders gut mit einem Fest. Barbara Kempnich war erfreut, wie viele Organisationen und Initiativen sofort zugesagt hatten mitzumachen. Das zeigt, dass entgegen mancher Vorurteile das Quartier rund um den Bahnhof ein lebendiges Viertel ist, das sich zu entdecken lohnt. So viele Leute steigen hier aus oder um, wissen aber gar nicht, dass hier Tausende Menschen wohnen und arbeiten, dass es hier soziale und Bildungseinrichtungen gibt, Hotels und Konsulate und vieles andere. Zumindest einen Teil dieser Vielfalt konnten die Besucherinnen und Besucher des Festes bei interkulturellen Rundgängen durchs Quartier, auf dem Bertha-von-Suttner-Platz und in den Räumen der Volkshochschule erleben. Die katholische Kirche bot Selfies mit dem Papst an, das café pur zeigte die Geheimnisse der Trendsportart Crossboccia, Diakonie-Mitarbeiterinnen lasen Kinderbücher in verschiedenen Sprachen vor und die Radstation Düsseldorf baute einen Fahrradparcours für Kinder auf. Für Speisen und Getränke sorgte die Immobilien- und Standortgemeinschaft Graf-Adolf-Straße, und den heißen Tee gab s von der Düsseldorfer Drogenhilfe. Auch das griechische Generalkonsulat, das Stadtplanungsamt und der Oberbilker Bürgerverein waren dabei. Den Abschluss machte abends eine Party im großen Saal der Volkshochschule den Abschluss des Festes, nicht der Quartiersarbeit. Das Netzwerk, das sich jetzt zusammengefunden hat, war jedenfalls begeistert und will weitermachen. Und auch Barbara Kempnich zieht ein positives Fazit: Wir haben die Menschen, die hier arbeiten, die hier wohnen, die hierherkommen, miteinander ins Gespräch gebracht. Und das wird Kreise ziehen.

6 Ehrenamt 10 Diakonie 52 Ehrenamt 11 Hier ist Stehvermögen gefragt Marianne Neveling-Krüssel arbeitet ehrenamtlich in der Lebensmittelausgabe Wer Marianne Neveling-Krüssel besucht, kommt nicht umhin, das gut gefüllte Bücherregal zu bemerken. Ach ja, sagt Neveling-Krüssel dann, ein wenig verwundert über das Interesse an ihrer Person. Ich habe einmal in einem Verlag gearbeitet. Sie lese alles, was sie in die Finger bekomme. Am liebsten im Wohnzimmer. Ihren geliebten Lesesessel hat die Mitte 70-Jährige zum Garten hin ausgerichtet. So kann sie, wenn sie den Blick hebt, direkt ins Grüne schauen. Bücher können den Blick auch aufs große Ganze öffnen und vielleicht liegt es an der Liebe zu Büchern, dass Neveling-Krüssel die eigene Person nicht so wichtig nimmt. Hehre Ziele habe sie nicht gehabt, als sie sich für ein Ehrenamt entschieden habe, gibt die Erkratherin unumwunden zu. Ich bin mit Mitte 60 in Pension gegangen. Ein halbes Jahr habe ich die freie Zeit sehr genossen. Dann habe ich mich plötzlich furchtbar gelangweilt, erzählt sie und lacht. Zufällig habe sie erfahren, dass die Diakonie helfende Hände für die Lebensmittelausgabe sucht, und sich beworben. Mit Erfolg. Seit zehn Jahren hilft Neveling-Krüssel nun einmal in der Woche dabei, Lebensmittel zu sortieren und an Bedürftige auszugeben. Sogar ihren Mann hat sie mittlerweile mit ins Boot geholt. Das Ehrenamt möchte Neveling-Krüssel heute nicht mehr missen, auch wegen all der Menschen, die auf die Lebensmittelausgabe angewiesen und ihr im Lauf der Zeit ans Herz gewachsen sind. Natürlich gibt es Bedürftige, zu denen ich einen besseren Draht habe als zu anderen, sagt Neveling-Krüssel, die nebenbei noch Flüchtlingskindern Deutschunterricht gibt. Mit manchen komme ich deshalb mehr, mit anderen weniger ins Gespräch. Aber sonst behandele ich alle gleich. Die anderen Ehrenamtlichen sie sind zwischen fünf und neun Jahren dabei sind ihr ebenfalls sehr wichtig geworden. Wir verstehen uns so gut miteinander, dass wir auch privat gemeinsam etwas unternehmen. Rund 200 Menschen kommen jeden Donnerstag zur Lebensmittelausgabe mit Sozialberatung in die Zionskirche, wo Neveling-Krüssel arbeitet. In Erinnerung geblieben ist ihr vor allem ein sehr gepflegter älterer Herr, der selbst im Sommer einen Kamelhaarmantel trug. Wir haben immer viel miteinander gescherzt, erinnert sich die Ehrenamtlerin. Irgendwann sei der Mann dann nicht mehr aufgetaucht. Ich hoffe einfach, dass er jetzt ohne uns zurechtkommt. Natürlich wisse sie, dass das Leben des Mannes auch eine weniger gute Wendung genommen haben könnte. Sie versuche jedoch, solche Erlebnisse nicht allzu nah an sich herankommen zu lassen. Manches geht ihr aber doch zu Herzen. Zum Beispiel, dass so viele alleinerziehende Mütter auf Lebensmittelspenden angewiesen sind. Zumal die Lebensmittelspenden weniger werden. Die Supermärkte können durch moderne Technik besser kalkulieren. Dadurch bleibt weniger für Bedürftige übrig, ist ihre Einschätzung. Marianne Neveling-Krüssels Aufgabe bei der Lebensmittelausgabe ist es unter anderem, das Gemüse durchzusehen und Paprika, Kartoffeln oder Tomaten, die sich nicht mehr verwerten lassen, auszusortieren. Ein schweißtreibender Job, denn die Kisten sind schwer. Sich eine andere Aufgabe zu suchen, kommt für sie trotzdem nicht in Frage, erklärt sie: Wir sind ein tolles Team, in dem jeder sein Bestes gibt. Ich bin jetzt seit zehn Jahren dabei und bleibe es auch solange ich das Stehvermögen habe.

7 Spenden 12 Diakonie 52 Spenden 13 Spende für Flüchtlingspatinnen Rigips fördert Integration Spielräume für Flüchtlingskinder Vodafone-Trainees packen mit an Plakate sagen Danke Düsseldorf Flüchtlingshilfe braucht weiter Unterstützung Zur Erinnerung an die Wilde Hilde Testament macht eine Terrasse im Wohnpark Bilk möglich Informationen zum Thema Testamentsspende bekommen Interessierte bei Nathalie Schlüter vom Spenderservice der Diakonie unter Telefon oder per unter Mit der Anerkennung als Asylberechtigte haben Flüchtlinge eine Perspektive. Die Integration steht dann aber noch ganz am Anfang. Da ist es gut, wenn man jemanden an seiner Seite hat, der einem hilft, in Deutschland zurechtzukommen. Dafür sind die Flüchtlingspatinnen der Diakonie in Düsseldorf-Flingern da. Mit einer Spende der Firma Rigips in Höhe von Euro können jetzt zwei zusätzliche Patinnen Flüchtlingsfamilien im Stadtteil zur Seite stehen. Flüchtlingspatinnen sind Frauen, die selbst eine Migrationsgeschichte haben, aber inzwischen gut in die Gesellschaft integriert sind. Sie stehen neu zugewanderten Familien eine Zeit lang zur Seite, begleiten die Eltern zu Elternsprechtagen, zu Arztterminen, zu Behörden. Sie dolmetschen und erklären ihnen all die Dinge, die wichtig sind für Gesundheit, Erziehung und gesellschaftliche Integration. Und sie sind zugleich ein Vorbild, da sie sich schon erfolgreich integriert haben. Für ihr Engagement erhalten sie eine Aufwandsentschädigung im Rahmen der sogenannten Übungsleiterpauschale. In den Unterkünften haben die Flüchtlinge erst einmal das Nötigste: ein Dach über dem Kopf, ein warmes Bett und regelmäßige Mahlzeiten oder die Möglichkeit, sich etwas zu kochen. Woran es jedoch häufig fehlt, sind Spiel- und Lernmöglichkeiten für Kinder. Das will die Diakonie Düsseldorf ändern. Und die Vodafone Discover Trainees haben dabei geholfen. Nachdem sie im August über Euro für die Einrichtung von Kinderräumen in Flüchtlingsunterkünften gesammelt haben, konnte die Diakonie Düsseldorf von einem Teil des Geldes nun Räume an der Stargader Straße in Düsseldorf-Hassels renovieren und herrichten. Und auch dabei packten die Vodafone Trainees mit an. Innerhalb eines Tages verwandelten sie einen 35 Quadratmeter großen Raum in ein Spiel- und Lernzimmer für Kinder, ein kleinerer Raum kann nun als Café genutzt werden. Auch IKEA Düsseldorf hat den sozialen Tag mit Möbel- Spenden unterstützt. Mit Hilfe der von den Trainees gesammelten Spenden werden die Räume in Hassels nun von ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern noch weiter eingerichtet, und auch in anderen Düsseldorfer Flüchtlingsunterkünften können Kinderzimmer und Gemeinschaftsräume hergerichtet werden. Ein Flüchtlingskind lächelt vom Plakat, darunter nur zwei Wörter: Danke Düsseldorf. 400 solcher Plakate hingen Anfang Dezember auf Düsseldorfer Litfaßsäulen. Die Diakonie hat die Aktion von dem Plakatstellen-Anbieter Wall AG in Zusammenarbeit mit dem Internet- Spendenportal betterplace.org gesponsort bekommen. In der Tat haben viele Flüchtlinge Grund, danke zu sagen für die offenen Arme, mit denen sie in Düsseldorf empfangen wurden, für die Spenden, die ihnen helfen, hier Fuß zu fassen. Trotzdem bleibt noch viel zu tun für diejenigen, die neu ankommen, und diejenigen, die jetzt schnell die Sprache lernen wollen, die sich integrieren wollen in die Gesellschaft. Dafür bittet die Diakonie Düsseldorf um Spenden auf das Spendenkonto IBAN DE , Stichwort Danke Düsseldorf. Spenden ist auch über die Internetseite möglich. Dort werden außerdem auch konkrete Projekte gezeigt, in die die Spenden fließen. Ihren Spitznamen hatte sich Hildegard Wittwer bei einem Kegelabend verdient. Als sie erst ein- und dann gleich nochmal in die Vollen traf, riss sie vor Freude die Arme in die Höhe und hüpfte jubelnd im Kreis. Seitdem nannten alle Freunde die damals 85-Jährige nur noch die Wilde Hilde. Der Name passte zu ihr. Sie war etwas ganz Besonderes, sagt Edeltraud Sorgalla. Die 81-Jährige spricht von ihrer Freundin in der Vergangenheit. Denn Hildegard Wittwer ist vor zwei Jahren gestorben. Ihren Nachlass hat Hildegard Wittwer der Diakonie vermacht. Mit dem Geld ist unter anderem eine kleine, durch eine Mauer vor neugierigen Blicken geschützte Terrasse im Garten des Wohnparks Bilk entstanden, in dem Wittwer zuletzt gelebt hat. Obwohl die Kälte Einzug gehalten hat, blüht es dort violett, auf dem Tisch steht eine Schale mit Kastanien. Am Tisch sitzen Edeltraud Sorgalla und Cordula Scherf, Leiterin des Wohnparks Bilk, und schauen sich Fotos aus der Zeit an, als Hildegard Wittwer noch lebte. Hilde war immer voller Tatendrang. Und sehr gesellig, sagt Sorgalla. Bis zuletzt habe ihre Freundin ihren Humor nicht verloren. Obwohl sie viele Schicksalsschläge habe erleben müssen. Hildegard Wittwer war in der Nähe des Medienhafens aufgewachsen heiratete sie ihre große Liebe Gustav obwohl Krieg und Gefangenschaft beide zehn Jahre getrennt hatten. Das Paar arbeitete hart und sparte für eine Wohnung im Grünen. Die Eheleute trafen sich mit Freunden, verreisten viel und gingen gerne aus. Nachdem ihr Ehemann Gustav früh verstorben war, war die alte Dame davon ausgegangen, dass ihre jüngere Schwester sich um ihren Nachlass kümmern würde. Als auch diese überraschend starb, stand Wittwer plötzlich vor der Frage: Was passiert mit mir, wenn ich nicht mehr bin, was wird aus dem, was Gustav und ich in vielen gemeinsamen Jahren aufgebaut haben? Da hatte Wittwer die Diakonie Düsseldorf bereits kennengelernt: Als Oma im Oma-Ersatz-Dienst hatte sie ehrenamtlich Kinder betreut, wenn die Eltern einmal Zeit für sich brauchten. Sie war eine tolle Ersatz-Oma, erinnert sich Edeltraud Sorgalla. Sie konnte richtig gut mit Kindern umgehen. Darüber hinaus traf Hildegard Wittwer im nahegelegenen Stadtteilladen Menschen zum Reden. Dass immer jemand für sie da war, gab den Ausschlag dafür, dass Hildegard Wittwer die Diakonie als Erben einsetzte. Mit einer Bedingung: Der Nachlass sollte für den Wohnpark bestimmt sein, in dem sie im Alter ein neues Zuhause und viele Freunde gefunden hatte. Hildegard Wittwer war immer gern im Garten. Darum haben wir uns entschieden, mit ihrem Nachlass eine Terrasse für die Bewohner anzulegen, wo sie miteinander ins Gespräch kommen oder einfach nur einen Kaffee trinken können, sagt Cordula Scherf. In Erinnerung an die Spenderin haben Bewohnerinnen und Bewohner ein Schild an der Mauer zur Terrasse aufgehängt. Wilde (H)ecke steht da in weißer Schrift auf grünem Grund. Edeltraud Sorgalla ist sich sicher: Das hätte Hilde gefallen.

8 Jugend und Familie 14 Diakonie 52 Jugend und Familie 15 Besuch aus Japan Delegation war beeindruckt von Einrichtungen der Diakonie-Jugendhilfe Money Kids Can! an der Grundschule Der Umgang mit Geld will gelernt sein Sie kamen von weit her, um sich Anregungen für das Sozialwesen in Japan zu holen. Und nach einem Vormittag intensiven Beobachtens sind sich die Delegierten um Taro Yamada, Mitglied im Oberhaus des japanischen Parlaments, einig: Das System von Hilfen für Kinder aus benachteiligten Familien in Düsseldorf kann sich sehen lassen. An einem Samstagmorgen lud Annick Rütting-Ullrich, Sachbereichsleiterin für Frühe Hilfen der Diakonie Düsseldorf, zu einer Führung ins Ulrike-Frey-Haus in Wersten ein. Dort leben bis zu elf junge Schwangere und alleinerziehende Mütter und seltener auch Väter mit ihren Kindern. Ein moderner Bau, die Böden mit Holzstäbchenparkett verlegt, Einzelzimmer mit Bad, mit Blick auf die Kita nebenan, wo gleich sechs Plätze für Kinder aus dem Ulrike-Frey-Haus dauerhaft reserviert sind. Wir wollen mit unserem Angebot jungen Alleinerziehenden, meist Müttern im Alter von 14 bis 25 Jahren, Hilfe und eine Unterkunft in einer belastenden Zeit bieten, sagt die Sozialpädagogin. In japanischen Heimen leben meist mehrere Hundert Kinder unter einem Dach Für den Fall, dass Eltern sich gar nicht kümmern können, gebe es in Düsseldorf auch betreute Wohngruppen für Kinder vom dritten bis zum 18. Lebensjahr, erklärt Annick Rütting-Ullrich. Allein im Düsseldorfer Süden unterhalte die Diakonie neun dieser Wohngruppen, in denen mal sechs, mal acht Kinder rund um die Uhr von vier pädagogischen Fachkräften betreut werden. Kinderheime gibt es bei der Diakonie schon lange nicht mehr, erklärt die Sozialpädagogin ihren japanischen Gästen, die sich Notizen machen. Wir integrieren Kinder und Jugendliche in ein normales Wohnviertel, wo sie eine Kita oder Schule in der Nachbarschaft besuchen. Zudem würden regelmäßige Besuche der leiblichen Eltern angestrebt solange das Wohl des Kindes nicht gefährdet sei. Was die Hilfen für Kinder angeht, sei Deutschland ein ganzes Stück weiter als Japan, so der Eindruck der Delegierten. In ihrer Heimat lebten meist mehrere Hundert Minderjährige in Kinderheimen unter einem Dach. Ein funktionierendes System von Pflegefamilien oder Adoptiveltern gebe es nicht, also lebten die Kinder oft bis zur Volljährigkeit in überfüllten Heimen. Mit einer neuen Gesetzesinitiative wollen wir das ändern, sagt Shun Otokita, Vertreter der Partei Wir machen Japan fit und mit 32 Jahren jüngstes Mitglied im Rat der Stadt Tokio. In Düsseldorf dagegen gebe es mehrere Möglichkeiten, um Kinder fernab der eigenen Eltern unterzubringen, erklärt Annick Rütting-Ullrich: Bereitschaftspflegefamilien stünden auf Abruf bereit, um ein Kind bis zu sechs Monate bei sich aufzunehmen. Kinder aus belasteten Elternhäusern können auch bei Verwandten unterkommen, die wir fachlich beraten. Adoption wäre zudem eine Möglichkeit und außerdem eine Unterbringung bei geschulten Pädagogen, die sich um Kinder mit besonderen Auffälligkeiten kümmerten insgesamt ein breit gefächertes System. In Deutschland haben wir nicht in allen Bereichen der Sozialhilfe ein so gut funktionierendes System, sagt Expertin Rütting-Ullrich. Aber für den Bereich der Pflegefamilien, Wohngruppen und frühen Hilfen sind wir insgesamt gut aufgestellt. Die Delegierten aus Japan betreten eine Unterkunft in Wersten, in der Kinder aus benachteiligten Familien leben. Spontan zieht sich ein Junge die Kapuze seines mit Drachenmotiven bestickten Sweaters über den Kopf. Der Junge lacht, läuft auf einen der Anzug tragenden Politiker zu, der ebenso überrascht wirkt wie erfreut. Seine Kollegen zücken die Smartphones. Einmal lachen, bitte! Knips, das Bild ist gespeichert, auch in den Köpfen der umstehenden Personen. Thomas Becker Wie viel Geld eine Familie im Schnitt im Monat ausgibt? 800 Euro, ist Melih, 9 Jahre, überzeugt. Der achtjährige Benno gibt selbst eine Schätzung ab Euro müssten reichen, um über den Monat zu kommen, glaubt er. Nein, 400 Euro, findet sein Tischnachbar. Als die Schüler der Grundschule Kronprinzenstraße nachrechnen, kommen sie schnell zu dem Schluss, dass 400 Euro nicht genügen. Schließlich gibt es ziemlich viel, was ziemlich viel Geld kostet. Die Wohnung, das Fußballtraining, die neuen Gummistiefel für den Sommerurlaub Euro kommen da schon zusammen. Eine ganz schöne Menge, findet die neunjährige Klara. Anne Schneider von der Evangelischen Schuldnerberatung nickt. Genau. Das müsst ihr erst einmal verdienen. Anne Schneider besucht mit Kollegin Nadine Bouverie regelmäßig Düsseldorfer Grundschulen, um Kindern zu vermitteln, dass das Geld nicht auf Bäumen wächst. Money Kids Can! nennt sich das Projekt, das für Drittund Viertklässler konzipiert ist. Heute verfügen schon die Jüngsten über ziemlich viel Geld und sind eine wichtige Zielgruppe für die Werbung. Doch das Wissen über Finanzen ist oft dürftig, sagt Schneider. Etliche Jugendliche haben zum Beispiel keine Ahnung, worauf sie achten müssen, wenn sie Handyverträge abschließen. Die Konsequenz: Viele unter 20-Jährige haben hohe Schulden. Mit Money Kids Can! will die Schuldnerberatung dieser Entwicklung entgegenwirken. Ziel ist es, die Kinder schon früh für die Thematik zu sensibilisieren, sagt Schneider. Zur Aufgabe gemacht haben sich das auch Mechthild Kindler von der Diakonie Düsseldorf und ihr Team. Sie betreut an der Grundschule Kronprinzenstraße den Offenen Ganztag und hat die Schuldnerberaterinnen an die Schule eingeladen. Wir befassen uns im Ganztag gerade mit dem Thema Geld, erzählt Mechthild Kindler. Der Besuch der Schuldnerberaterinnen passe da gut ins Konzept. Nicht alle Wünsche lassen sich sofort erfüllen In der Regel besuchen die Schuldnerberaterinnen jede Klasse zwei Mal. Beim ersten Mal dreht sich alles um die Frage, wie Geld überhaupt in die Familie kommt, was diese davon alles bezahlen muss und ob davon am Ende des Monats eigentlich genug übrigbleibt. Dass es gar nicht so leicht ist, sich alle Träume sofort zu erfüllen, lernen die Kinder, als sie ihre Wünsche auf ein Blatt Papier malen. Ein Haus am Meer ist dort zu sehen, ein Fahrrad, ein Schmetterling. Wer viel Geld gespart hat, kann sich ein Haus kaufen. Aber der Wunsch, frei und leicht wie ein Schmetterling zu sein, lässt sich mit Geld nicht erfüllen, finden die Schüler der OGS Kronprinzenstraße zusammen mit den Schuldnerberaterinnen heraus. Beim zweiten Termin ist der Geldkreislauf Thema. Wo kommt das Geld her und wo geht es hin? Was ist eigentlich eine Kreditkarte? Und was sind die Aufgaben einer Bank? Das sind nur einige der Fragen, die sich die Kinder stellen. Zumindest auf letztere hat Frieder eine Antwort: Da kann man sich Geld holen. Oder sein Erspartes hinbringen. Und damit das den Kindern etwas leichter fällt, bekommt jedes am Ende noch eine Spardose aus Papier, die es bemalen oder bekleben kann. Den Schlitz für die Münzen müssen die Viertklässler selbst in die Dose schneiden. Möglichst groß soll der sein. Damit auch die großen Scheine hineinpassen, sagt Klara und lacht.

9 Gesundheit und Soziales 16 Diakonie 52 Gesundheit und Soziales 17 Schnell raus aus dem Gefängnis Sozialarbeiter Olaf Hagemeier hilft dabei Flüchtlinge helfen Flüchtlingen Im Sammellager für Sachspenden packen zwei Syrer tatkräftig mit an Der Evangelische Gefangenenfürsorgeverein kümmerte sich bereits in der Ulmer Höh (das Gefängnis wurde 2012 geschlossen) um die Aufgabe Haftverkürzung. Seit 2012 ist das Projekt in der neuen Justizvollzugsanstalt in Ratingen angesiedelt. Wenn Olaf Hagemeier seine Klienten verabschiedet, dann häufig mit den Worten: Wir können uns gerne wiedersehen. Aber nur da draußen. Mit da draußen meint Hagemeier die Welt vor dem Stacheldrahtzaun der Düsseldorfer Justizvollzugsanstalt, in der er sein Büro hat. Der 44-Jährige ist Sozialarbeiter und Anti-Gewalt-Trainer und betreut bei der Diakonie Düsseldorf das Projekt Haftverkürzung. Seine Aufgabe ist es, Menschen, die im Gefängnis gelandet sind, dort schnell wieder herauszuhelfen bevor durch den Gefängnisaufenthalt der Arbeitsplatz verloren oder die Beziehung in die Brüche geht. Viele der Klienten haben Mahnungen einfach ignoriert Hagemeier kümmert sich nicht um die schweren Jungs. Er unterstützt Männer, die eigentlich gar nicht im Gefängnis sitzen müssten wenn sie eine Geldstrafe rechtzeitig bezahlt oder Bewährungsauflagen eingehalten hätten. Die meisten Männer, die ich betreue, haben Mahnungen einfach ignoriert, sagt Hagemeier. Als dann nichts weiter passierte, dachten viele, dass die Sache ausgestanden ist, berichtet er. Doch der Staat vergisst nie. Irgendwann steht die Polizei vor der Tür. In Erinnerung geblieben ist Hagemeier der Fall eines 80-Jährigen. Der Senior hatte selbst die Polizei gerufen, weil er Hilfe benötigte. Doch die habe dann in dessen Haus Waffen aus dem 2. Weltkrieg entdeckt. Der 80-Jährige sei sich keiner Schuld bewusst gewesen und habe sich geweigert, die Geldbuße zu bezahlen. Hagemeier begegnete dem Senior zum ersten Mal im Gefängnis. Der Mann war total verzweifelt und gar nicht in der Lage, selbst für seine Freilassung aktiv zu werden. Er hatte praktisch keine sozialen Kontakte, erinnert sich Hagemeier. Der Sozialarbeiter sorgte dann dafür, dass die Geldbuße beglichen wurde und der Senior schnell wieder nach Hause durfte. Der 80-Jährige hatte genug auf dem Konto. Finanziell gesehen war es für ihn kein Problem, die Geldstrafe nachträglich zu bezahlen. Doch nicht alle Klienten Hagemeiers sind so gut bei Kasse. Dann kontaktiert der Sozialarbeiter zum Beispiel Freunde des säumigen Zahlers und bittet sie, die fehlende Summe vorzustrecken. Nicht selten vereinbart Hagemeier auch Ratenzahlungen mit den Gläubigern. Oder er hängt sich ans Telefon, um der Staatsanwaltschaft zu erklären, wie es zu dem Verstoß gegen die Bewährungsauflagen kam, und um Nachsicht zu bitten. Häufig gelingt es Hagemeier sogar, seinen Klienten aus der Haft heraus einen Arbeitsplatz zu vermitteln. Rund 100 Menschen konnten das Gefängnis 2014 mit Hilfe des Sozialarbeiters frühzeitig verlassen. Laut Hagemeier profitieren davon alle Seiten. Je schneller der Klient freikomme, desto geringer sei die Gefahr, dass dieser seinen Arbeitsplatz verliere und zum Sozialfall werde. Zugleich spare das Land die Unterbringungskosten ein. Schließlich koste jeder Gefangene den Staat rund 100 Euro am Tag. Fast Euro konnte das Land alleine 2014 durch die Haftverkürzung sparen. Hinzu kommen Geldstrafen von insgesamt über Euro, die Hagemeiers Klienten bar eingezahlt haben. Und die gesellschaftlichen Folgekosten durch vermiedene Wohnungs- und Arbeitsplatzverluste sind hier noch nicht einmal einkalkuliert. Der 80-Jährige, dem Hagemeier zur Freilassung verholfen hat, hat sich übrigens später bei ihm bedankt. Das kommt selten vor. Aber Hagemeier hat Verständnis dafür, dass die meisten seiner Klienten sich nicht mehr bei ihm blicken lassen. Die Menschen sind einfach froh, frei zu sein. Ins Gefängnis will keiner mehr zurück. Stets gut gelaunt und immer fleißig das sind Wisam Jarar und Ahmed Al-Khani, wenn sie im zentralen Lager für Sachspenden am Vogelsanger Weg in Aktion sind. Beide Männer kommen fast täglich von 9 bis 15 Uhr, um mit anzupacken. Dann sortieren sie Berge von Kleidung oder beraten Flüchtlinge, die mit den ihnen fremden Größenangaben nichts anfangen können. In Syrien kennen wir Größenangaben wie S, M oder L nicht, genauso wenig wie 38, 40 und so weiter. Das liegt daran, dass dort in Inches gerechnet wird. Ich helfe den Flüchtlingen dabei, die richtige Größe zu finden, und ich zeige ihnen, wo sie die verschiedenen Kleidungsstücke in der Sammelstelle finden, erzählt der 46-jährige Jarar. Der 46-Jährige kennt sich mit Kleidung gut aus er ist gelernter Schneider Mit Kleidung kennt sich der Palästinenser, der in Damaskus gelebt hat, gut aus. Er ist gelernter Schneider. Seit zweieinhalb Monaten lebt er mit Frau und zwei Kindern in einer Düsseldorfer Flüchtlingsunterkunft. Der erst 16-jährige Al-Khani hingegen beschäftigt sich zum ersten Mal mit Kleidung. Der junge Mann, der so schön lächeln kann, träumt von einem Studium der Philosophie. Aber vorerst vertreibt er die Langeweile in der Unterkunft durch die Mithilfe im Sachspenden- Lager. Der Syrer lebt mit seiner Mutter und drei Geschwistern in derselben Flüchtlingsunterkunft wie Jarar. Wegen des großen Bedarfs hat die Stadt Düsseldorf am Vogelsanger Weg 49 seit 1. Oktober eine Quadratmeter große Lagerhalle für Sachspenden für Flüchtlinge angemietet. Organisiert werden die Annahme, Sortierung und Ausgabe der Kleidung, Spielsachen und Haushaltswaren von erfahrenen Mitarbeitenden der renatec, der Beschäftigungs- und Qualifizierungsgesellschaft der Diakonie. Unterstützung bekommen die renatec-mitarbeitenden von Ehrenamtlichen und von einigen Flüchtlingen. Die riesige Anzahl an Kleiderspenden wird erst einmal grob sortiert nach Damen-, Herren- und Kinderbekleidung und in die Kategorien Bad, Bett und Küche. Im nächsten Schritt erfolgt die Sortierung nach Größe und in Unterkategorien wie Jacken, Pullover, Hosen. Die Sachen werden dann zusammengelegt und in den entsprechenden Regalen gestapelt, sagt Beate Kammler von der renatec. Die Mitarbeitenden von der Caritas, den Maltesern, dem DRK und der Diakonie kommen mit den Flüchtlingen aus den Unterkünften, die sie betreuen, um sie mit dem auszustatten, was sie nach ihrer Flucht brauchen: Viele haben nur das, was sie am Leib oder in einer kleinen Tasche auf ihrer beschwerlichen Reise tragen konnten. Auf frostige Temperaturen sind die meisten überhaupt nicht eingestellt. Momentan ist das Lager voll. Einzig warme Winterkleidung für Herren in kleinen Größen (S und M) und Herrenschuhe bis maximal Größe 42 werden noch dringend gebraucht. Kira Küster

10 Leben im Alter 18 Diakonie 52 Leben im Alter 19 WG mal nicht für Studenten Wohngemeinschaften für Menschen mit Demenz sind eine Alternative zum Pflegeheim Gute Gespräche lassen sich am besten beim Essen führen Interkulturelle Kochgruppe trifft sich im zentrum plus Flingern Diana Creutz ist ausgebildete Krankenschwester und hat Gesundheitsökonomie studiert. Die 36-Jährige ist seit drei Jahren für die Häusliche Pflege bei der Diakonie Düsseldorf verantwortlich. Im Interview erklärt sie, was es mit einer Demenz-WG auf sich hat, welche Vorteile das Wohnen in Gemeinschaft bietet und für welche Menschen sich diese neue Wohnform überhaupt eignet. Frau Creutz, im Frühjahr eröffnet die Diakonie zwei Demenz-WGs in Düsseldorf Heerdt. Was kann ich mir darunter vorstellen? In unseren Wohngemeinschaften leben bis zu zehn Menschen mit Demenz selbstbestimmt gemeinsam in einer Wohnung. Jeder und jede hat ein eigenes Zimmer, die Gemeinschaftsräume sind für alle da. Die Entscheidungen, die die Gemeinschaft betreffen, fällen alle Bewohnerinnen und Bewohner und deren Angehörigen gemeinsam. Die WG-Mitglieder können ihren Tag individuell gestalten. Für eine Betreuung rund um die Uhr und die nötige Pflege sorgt die Diakonie. Für wen eignet sich eine Demenz-WG? Für Menschen mit Demenz, die weiterhin wie in der eigenen Wohnung leben wollen, kann eine Demenz-WG eine Alternative zum Pflegeheim sein. Wenn Angehörige oder Bezugspersonen sich in der Wohngemeinschaft einbringen möchten zum Beispiel an Ausflügen teilnehmen oder bei wichtigen Abstimmungen der Bewohnerinnen und Bewohner dabei sind, ist das optimal. Die Entscheidung, ob ein Umzug in eine Wohngemeinschaft das Richtige ist, muss aber niemand alleine fällen. So gibt es etwa ein Vorgespräch in der Wohnung der Bewerberin oder des Bewerbers, in dem wir abklopfen, ob diese oder dieser sich in der Gruppe wohlfühlen könnte. In einer normalen WG kann es auch mal Streit geben. Ist das in einer Demenz- WG anders? In einer Demenz-WG leben die Menschen in familiärer Umgebung, und wie in jeder anderen Familie auch sind dort sicher nicht immer alle einer Meinung. Sollten tatsächlich Konflikte auftreten, lösen wir diese mit allen gemeinsam. Demenz-WGs sind ein relativ neues Konzept. Wo sehen Sie die Vorteile? Ein großer Vorteil ist, dass Menschen mit Demenz ihren Alltag so gestalten können, wie sie es möchten. Außerdem können sich alle ihren Fähigkeiten entsprechend einbringen. Das kann Die Wohngemeinschaften befinden sich in einem Mehrfamilienhaus an der Pariser Straße. Das Haus ist noch im Bau. Im Frühjahr 2016 sollen die Arbeiten abgeschlossen und die Wohngemeinschaften bezugsfertig sein. Mehr Informationen zu den Wohngemeinschaften unter Telefon manchmal sogar dazu führen, dass längst verloren geglaubte Fähigkeiten wieder zurückkehren. Was kostet denn ein Platz in einer Demenz-WG? Die Kosten sind vergleichbar mit denen für einen stationären Pflegeplatz. Sie setzen sich zusammen aus den Kosten für die Miete, Haushalt, Pflege und Betreuung. Da der Bedarf zum Beispiel bei der Pflege individuell sehr unterschiedlich ist, können die Kosten variieren. Die Wohnungen entstehen in Düsseldorf Heerdt, warum gerade dort? Die Lage ist ideal. Bis zum Rhein mit seinen Grünflächen haben es die Bewohnerinnen und Bewohner nicht weit. Rund um den Nikolaus-Knopp- Platz gibt alles für den täglichen Bedarf und viele schöne Cafés. Das Krankenhaus liegt in der Nachbarschaft, in unmittelbarer Nähe entsteht ein Ärztehaus. Außerdem finden sich im Haus noch weitere Angebote der Diakonie fürs Leben im Alter. Das Gespräch führte Es duftet nach Minze, selbst gebackenem Brot und frisch aufgebrühtem Tee. Melina Papathanasiou balanciert eine Tasche mit Kartoffeln, Auberginen und Zwiebeln auf dem rechten Arm. Salim Mashayekh drapiert derweil Schüsseln und Töpfe auf dem Tresen und füllt das Gemüse hinein. Heute gibt es Moussaka mit Tsatsiki, sagt Papathanasiou. Und fügt nicht ohne einen gewissen Stolz hinzu: Wie in Griechenland. Papathanasiou und Mashayekh sind im zentrum plus Flingern-Düsseltal für die interkulturellen Angebote zuständig. Die Ehrenamtlerinnen haben unter anderem erfolgreich eine Theatergruppe aufgebaut. Doch das war den beiden nicht genug zumal die Nachfrage nach ähnlichen Angeboten groß war. Kurzentschlossen gründeten die Mitte 50-Jährigen eine interkulturelle Kochgruppe. Wir wollen, dass die Menschen näher zusammenrücken. Und wo geht das besser als am Esstisch?, beschreibt Mashayekh das Konzept. Georgios Pimenidis, Leiter des zentrum plus, hat sie beim Aufbau der Gruppe gerne unterstützt: Das ist ein ganz tolles Angebot. Die Senioren kochen nicht nur miteinander, sie lernen auch andere Kulturen und neue Menschen kennen. Mittlerweile schauen 20 bis 30 Gäste zwischen 50 und 80 Jahren jeden letzten Freitag im Monat an der Grafenberger Allee vorbei, um gemeinsam in den Töpfen zu rühren. Die Besucher stammen aus den unterschiedlichsten Ländern. Zum Beispiel aus Griechenland, dem Iran, Polen oder der Türkei, erzählt Papathanasiou. Jedes Mal stellt ein anderer Gast ein Gericht vor Jedes Mal, wenn sich die Kochgruppe trifft, stellt ein anderer Gast ein für seine Heimat typisches Gericht vor. Die restlichen Besucher helfen beim Gemüseschnippeln und Soßenabschmecken oder decken den Tisch. Später essen alle gemeinsam. Den Gerichten sind keine Grenzen gesetzt. Deutsche Erbsensuppe gab s bei uns schon genauso wie türkisches Brot, sagt Mashayekh, deren Mitstreiterinnen und Mitstreiter sich darauf ein Ja, das war köstlich! nicht verkneifen können. Nur Schweinefleisch kommt der Kochgruppe eher nicht auf den Tisch aus Rücksicht auf die Teilnehmer anderer Glaubensrichtungen. Wir wollen niemanden ausschließen, sagt Papathanasiou. Wer was wann kocht, wird jeweils am Ende der Treffen entschieden, genauso wie die Frage, wer welche Lebensmittel mitbringt. Zum Schluss werden die anfallenden Kosten durch die Zahl der Gäste geteilt. In der Regel bezahlen die Besucher zwischen drei und vier Euro für Essen und Getränk, sagt Papathanasiou. Teurer sollte es nicht werden. Das Essen sollen sich alle leisten können. Miteinander ins Gespräch zu kommen das ist uns wichtig. In der Regel klappt das gut, auch an diesem Abend. Beim Kochen diskutieren die Gäste ausgiebig darüber, welche Zutaten tatsächlich ins Tsatsiki gehören, ob es besser ist, Knoblauch zu schneiden oder zu reiben, und dass das A und O von Moussaka die Mehlsoße ist. Auch als später die Kerzen auf dem Tisch im Abendlicht brennen und das fertige Moussaka auf den Tellern dampft, reißen die Gespräche nicht ab. Glücklich blicken Papathanasiou und Mashayekh in die Runde. So haben sie sich den Abend vorge- stellt. Gute Gespräche lassen sich am besten beim Essen führen, sagt Mashayekh zufrieden. Natürlich kommen ab und zu auch ernste Themen auf den Tisch. Aber wir lachen auch viel, wirft Papathanasiou ein. Und manchmal tanzen wir sogar! Mehr Informationen zu den Angeboten im zentrum plus Flingern- Düsseltal erteilt Georgios Pimenidis unter Telefon

11 Diakonie und Kirche 20 Diakonie 52 Vom Gemeinschaftserlebnis zum Glauben Pfarrer Dietmar Silbersiepe über die missionarische Diakonie Diakonie und Kirche 21 Pfarrer Dietmar Silbersiepe war 28 Jahre Pfarrer der Evangelischen Kirchengemeinde Eller. Der 62-Jährige hat über viele Jahre die Namibia-Partnerschaft des Kirchenkreises betreut und das Land selbst mehrfach bereist. Nun geht Dietmar Silbersiepe in den Ruhestand. Im Interview erzählt er, wo er die Schnittstellen zwischen Gemeinde und Diakonie sieht, was er unter einer missionarischen Diakonie versteht und wie sich die diakonische Arbeit in Namibia gestaltet. Herr Silbersiepe, Sie halten einen engen Kontakt zur Partnerkirche in Namibia. Wie versteht die Kirche in Namibia die diakonische Arbeit? Da gibt es einen deutlichen Unterschied zur diakonischen Arbeit in Deutschland. In Namibia ist die Diakonie als Institution kaum vorhanden. Es gibt ein kleines Altenheim auch für Menschen mit Behinderungen und Beratungsstellen im Rahmen der Aids-Arbeit. Und es gab und gibt immer noch Schülerwohnheime, in denen auch viele Waisenkinder untergebracht sind. Deren Finanzierung kann die Kirche aus Eigenmitteln allerdings kaum noch aufbringen. Dafür existieren viele gemeindenahe Projekte wie Hilfen für Waisenkinder und alleinerziehende Mütter, Nähstuben für Schulkleidung, Suppenküchen für Schulkinder und Senioren oder Computerkurse für arbeitslose Jugendliche und Erwachsene. Dadurch ist Diakonie in Namibia immer auch eine missionarische. Missionarische Diakonie was genau verstehen Sie darunter? Durch die soziale Arbeit vor Ort in den Gemeinden können Menschen Zugehörigkeit erfahren. Belonging before Believing nennen das Kirchenleute in England und den USA. Sprich: Das Gemeinschaftserlebnis bringt uns dazu, uns mit Glaubensfragen auseinanderzusetzen. Ein gutes Beispiel dafür, wie missionarische Diakonie funktionieren kann, ist in Düsseldorf die Arbeit der Lebensmitteltafeln und neuerdings die Flüchtlingsarbeit. In den Gemeinden sind Netzwerke von Menschen entstanden, die sich für Flüchtlinge oder Bedürftige einsetzen. Darunter auch Menschen, die sich von der Kirche abgewandt haben, und Konfessionslose. Über die Netzwerksarbeit kommen diese Menschen wieder mit Gemeinde und Glauben in Berührung ohne Predigt von irgendeinem Rednerpult. Aber dazu sollten wir sie dann auch einladen, die Helfer und die Flüchtlinge, zum Beispiel zu den Gottesdiensten an Weihnachten. Wo sehen Sie denn die Schnittstellen zwischen Gemeinde und Diakonie? Beiden geht es um den Menschen. Die Gemeinde soll kein Krankenhaus ersetzen oder eine Pflegestation. Sie ist aber von Jesus dazu berufen, heilend zu wirken und diesen Dienst konkret zu gestalten, etwa indem sie Kranken zu Hause oder auf einer Pflegestation ermöglicht, am Abendmahl teilzunehmen, oder Angehörige von Schwerstkranken und Trauernde begleitet. Dafür ist die Gemeinde auf Unterstützung von der Diakonie angewiesen. Die Arbeit der Diakonie lässt sich unter dem Begriff heilende Dienste zusammenfassen. Auftraggeber der Diakonie ist ebenfalls Jesus und dadurch leistet sie mehr als reine Sozialarbeit. Das wiederum muss die Diakonie nach außen tragen. Was glauben Sie, sind die größten Herausforderungen für diakonische Arbeit in den nächsten Jahren? Strukturell gesehen benötigen wir einen Perspektivwechsel von der großräumigen institutionellen Diakonie hin zu noch mehr kleinräumlichen, nachbarschaftlichen Bezugsgruppen vor Ort. Ich erinnere mich noch gut, als die letzte Gemeindeschwester bei uns wegrationalisiert wurde, dass unser Diakonieausschuss in der Gemeinde eigentlich nicht mehr wusste, wozu er da ist, wie er Gemeinde mitgestalten konnte und sollte. Das änderte sich, als wir bei uns vor Ort einen diakonischen Hilfsdienst einrichteten, ein regionales Diakoniebüro und jährlich stattfindende Diakoniesonntage. Und inhaltlich gesehen? Eine der größten Herausforderungen ist es auch angesichts der wachsenden Schere zwischen Arm und Reich, allen Menschen Teilhabe zu ermöglichen. Das kann nur funktionieren, wenn Kirchengemeinden und diakonische Einrichtungen sich gegenseitig ergänzen und bereichern. Sie sprechen von Armut. Armut bedeutet in Namibia aber etwas ganz anderes als in Deutschland. Haben Sie manchmal das Gefühl, dass wir hier über vergleichsweise geringe Probleme reden? Natürlich muss in Deutschland niemand verhungern. Trotzdem können wir die Welt nicht mehr zwischen einem wohlhabenden Norden und einem armen Süden aufteilen. Die Kluft zwischen Armut und Reichtum geht grenzüberschreitend durch alle Gesellschaften. Auch bei uns wird sie immer größer. In Namibia ist die Ungleichheit zwischen Arm und Reich allerdings weltweit am größten: Zehn Prozent der Bevölkerung verfügen über 65 Prozent des nationalen Einkommens. Zurück zur Diakonie. Wenn Sie die Diakonie in drei Worten beschreiben müssten, welche würden Sie wählen? Dienst am Menschen. Und wenn ich noch ein viertes Wort benutzen darf, dann Heilender Dienst am Menschen. Das Gespräch führte

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