Multiprofessionelle Gruppentherapie in der Psychiatrie

Transkript

1 Multiprofessionelle Gruppentherapie in der Psychiatrie - Wie geht das? -

2 AG 1 Konzeptionelle Darstellung psychiatrischer Gruppentherapie im multiprofessionellen Setting I. Vorstellungsrunde und Erwartungen an die AG II. III. IV. Konzeptnachbesprechung: Fragen und Kritik 4 Kleingruppen Chancen Möglichkeiten Herausforderungen Ängste Diskussion und Zusammenfassung der Kleingruppenarbeit

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5 Ziel der (kurzen) stationären Behandlung im psychiatrischen Fachkrankenhaus: Die problematischen Verhaltensweisen des Patienten so zu korrigieren, dass er außerhalb der Klinik wieder funktionieren kann.

6 Probleme der (kurzen) stationären Gruppentherapie im psychiatrischen Fachkrankenhaus: Hohe Patientenfluktuation (bei fast jeder Sitzung ein oder mehrere neue Patienten in der Gruppe) Breites Spektrum von psychischen Erkrankungen: Psychosen, Neurosen, Persönlichkeitsstörungen, Substanzmissbrauch, schwere affektiven Störungen in einer Gruppe Akute Symptomatik (Psychose, Intoxikation, Suizidalität), deshalb wenig Interesse an Selbsterkenntnis und persönlichem Wachstum Oft viele unmotivierte Patienten; Therapeut hat wenig Einfluss auf die Zusammensetzung der Gruppe Oft wenig Kontinuität bei den Therapeuten (Schichtdienst); Patienten erleben Therapeuten im Laufe des Tages in unterschiedlichen Rollen Daraus resultierend schwaches Zusammengehörigkeitsgefühl in der Gruppe

7 Wer, wie oft und was nicht? - Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche multiprofessionelle Gruppentherapie: Überzeugung der ärztlichen und pflegerischen Leitung - Gruppenleitung: Wer die notwendige praktische (und theoretische) Eignung und Kompetenz hat - Häufigkeit: So oft wie nur möglich - Häufigste Fehler: Diskussion eines gemeinsamen Themas, Orientierung auf das Damals und Dort

8 Primäre Ziele der stationären Therapiegruppe: - Einbindung des Patienten in den zweifachen therapeutischen Prozess - Reden hilft - Probleme werden erkannt - Auffangen klinikspezifischer Angst

9 Therapeutische Faktoren der Gruppentherapie (1): 1) Einflößen von Hoffnung 2) Universalität des Leidens 3) Informationsvermittlung 4) Altruismus 5) Konfliktlösendes Aufarbeiten der Erfahrungen in der Herkunftsfamilie 6) Entwicklung sozialer Umgangsformen 7) Nachahmendes Verhalten

10 Therapeutische Faktoren der Gruppentherapie (2): 8) Katharsis 9) Kohäsion 10)Interpersonelles Lernen Interpersonelle Theorie Die Gruppe als sozialer Mikrokosmus Das Hier und Jetzt

11 Therapeutische Faktoren der Gruppentherapie (3): Interpersonelles Lernen a) Die interpersonelle Theorie besagt, dass die Persönlichkeitsstruktur eines Menschen von den zwischenmenschlichen Beziehungen geformt ist, die er erfahren hat, und dass aktuelle Symptome eines Patienten Ausdruck gestörter zwischenmenschlicher Beziehungen sind.

12 Therapeutische Faktoren der Gruppentherapie (4): b) Dabei stellt sich die Gruppe als sozialer Mikrokosmos dar: Patienten verhalten sich in der Therapiegruppe sehr ähnlich wie in ihrem eigentlichen sozialen Umfeld. Unangepasstes interpersonelles Verhalten, das die soziale Integration des Patienten beeinträchtigt, wiederholt sich in der Gruppentherapie.

13 Therapeutische Faktoren der Gruppentherapie (5): c) Fokus auf das Hier und Jetzt: Es ist kaum notwendig, dass der Patient der Gruppe seine ganze traurige Vergangenheit und das Elend mit Mutti und Vati berichtet. Weitaus genauere, lebendige Daten ergeben sich aus der Bearbeitung des unmittelbaren interpersonellen Verhaltens eines Patienten im Hier und Jetzt der Gruppe.

14 Grundregeln der stationären Therapiegruppe - Teilnahme ist verpflichtend, dabei aktive Unterstützung durch das Team. - Größe: Maximal Teilnehmer; kleine Gruppe kein Hinderungsgrund. - Vertraulichkeit bezieht sich auf die ganze Station. - Kontakte zwischen Gruppenmitgliedern außerhalb der Therapiegruppe sind erwünscht.

15 Strategien und Techniken der stationären Therapiegruppe (1) Struktur schaffen - Räumliche und zeitliche Grenzen - Aktiver und direktiver Kommunikationsstil des Leiters - Neuen Gruppenmitgliedern Orientierung geben und auf die Gruppenpsychotherapie vorbereiten

16 Strategien und Techniken der stationären Therapiegruppe (2) Ständiger, fester Ablauf der Therapiegruppensitzung 1) Die ersten Minuten 2) Definition der Aufgabe 3) Erfüllen der Aufgabe 4) Beenden der Sitzung

17 Strategien und Techniken der stationären Therapiegruppe (3) Unterstützung leisten - Den Patienten ernstnehmen - Positive Verhaltensweisen stärken - Patienten nicht auf Kosten anderer unterstützen - Nie einen Patienten angreifen - Dem Patienten Respekt entgegenbringen und seine Würde wahren

18 Strategien und Techniken der stationären Therapiegruppe (4) Konflikte in der stationären Gruppentherapie - Konfliktursachen - Umgang mit Wut - Wut dämpfen - Der Therapeut als Vorbild - Konfliktlösung

19 und zu guter Letzt:

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