1 Plasch oder Plattfaden 2 Sprenggold (-silber) 3 geflochtene Schnur ca. 1 mm. Platt gewalzter Draht. 0,8 mm bis 1.2 mm breit (ich verwende 1mm)

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1 Die Herstellung: Materialien für die Lamé-Arbeit: Plasch oder Plattfaden 2 Sprenggold (-silber) 3 geflochtene Schnur ca. 1 mm 1. Plasch oder Plattfaden Platt gewalzter Draht. 0,8 mm bis 1.2 mm breit (ich verwende 1mm) Materialalternativern: - Kupfer vernickelt und vergoldet - Silber vergoldet - Kupfer versilbert Lieferant: Fa. Maurer, Kandlgasse 20 A-1070 Wien 2. Sprenggold(-silber) Seide oder Kunstseide mit einem feinen, platt gewalzten und vergoldetem Metallfaden umsponnen. Materialbezeichnung: Spreng 60/70 S Achtung: Spreng 60/70 CS steht für Kunstseide, ist steifer und lässt sich schlecht knoten. Fa. Maurer, Kandlgasse 20 A-1070 Wien

2 3. geflochtene Schnur ca. 1 mm Orginal aus Hanf geflochten - leider konnte ich bis dato keine entsprechende Schnur auftreiben. Gedrehte Hanfschnüre wie sie überall erhältlich sind, sind im Durchmesser sehr unregelmässig und ungenau. Ich denke mir die Ausführung einer Goldhaube mit diesen macht keinen Sinn. Ich gestatte mir, geflochtene Schnüre aus Kunstfaser zu verwenden Drm. 0,6 mm bis 1mm. Ich bin mir bewusst, was ich hier mache. Die Schnüre sind schön weich und sehr regelmässig und lassen sich deshalb sehr gut verarbeiten. Ein weiterer Vorteil sehe ich bei der Möglichkeit die Haube zu reinigen und u.u. nachzuvergolden. Erstellen einer Vorlage: eigener Entwurf Entwurf: Gosselin Schlude Zur Herstellung wird die Haube auf eine Vorlage gezeichnet. Dokumenten Stüpfelmuster genannt. Gemäss älteren Ich erstelle diese Vorlagen am Computer mit einem Zeichenprogramm und drucke diese auf Kopierfolie aus. Die Kopierfolie ist sehr fest und nimmt die Ziehkräfte des Fadens besser auf als ein Papier. Auch verschmutzt diese nicht. Wenn die Zeichnung auf der Unterseite der Folie ist gibt sich kein Abrieb des Musters beim Arbeiten.

3 Hilfsmittel: 1 Häkelnadel fein 1 Pinzette spitz - Stecknadeln u.u. eine Lupe Arbeitsunterlage/Aufspannvorrichtung Arbeit auf einer mit Stoff überzogenen Styroporplatte Quelle/Foto: Gosselin Schlude 1 Spule für das Plasch 6 Klöppel je 2 für - die Hanf (Kunstfaserschnur) - Sprenggold - Seitenschnüre - Sprenggold - Umwicklung Von mir entwickelte und verwendete Vorrichtung in Form eines in 2 Achsen drehbaren Kegelstumpfs.

4 Ausführung: Beginn/Ende Ich habe selbst sehr viele Arten für das Anfangen und Aufhören versucht, bin jedoch noch nicht glücklich über meine Technik. Ich improvisiere noch immer. Beginn/Ende Aus Sicherheitsgründen verklebe ich die Enden mit 2-Komponentenkleber. Grundsätzliche Technik: Die beiden Leitschnüre bestimmen das Ornament/Design der Haube. Sie werden in der Breite einmal enger und breiter geführt. Die Leitschnüre Gewicht zur Vorspannung Ich führe diese auf meiner Vorrichtung über das Gestell und spanne sie mit einem Gewicht von ca. 10 Gramm. Dies hat den Vorteil, dass ich über längere Zeit diese Schnüre nicht handhaben muss und durch die Fadenspannung mehr oder weniger selbsttätig eine gleichmässige Ausführung erhalte. Je nach Motiv lege ich diese einmal breiter oder schmaler auf der Vorrichtung auf. Mit meiner Vorrichtung kann ich die laufende Richtung des Motivs durch drehen der Vorlage einstellen. Bei dem einfacheren Hilfsmittel der Styroporplatte muss die Schnur entsprechend dem Motiv gelegt werden.

5 Die Arbeit mit den Seitenfaden: Die Funktion der Seitenfäden ist nicht unbedingt nachvollziehbar. Insgesamt könnten sie zu einer gleichmässigeren Ausführung beitragen. Die Seitenfäden (Sprenggold) Nicht bei allen alten Hauben sind diese Fäden eingesetzt. Auch bei den älteren Hauben von Frau Enzler-Wick fehlen diese. Allgemein laufen die Seitenfaden ausserhalb des Plasch parallel mit den Leitschnüren. Bei sehr engen Bogen führe ich den inneren Seitenfaden fallweise einmal innen und einmal aussen vom Plasch. In diesem Fall verzichte ich auf die Umwicklung des Plasch und erhalte dadurch trotzdem eine Befestigung des Plasch und der enge Bogen wird schön ausgeführt vielleicht ein Vorteil dieses Fadens. Der innere Seitenfaden ist unter dem Plasch nicht sichtbar. Er wurde einmal innen, einmal aussen vom Plasch geführt. Auf den Umwindungsfaden wird bei diesem engen Bogen innen verzichtet. Hier sieht man wie der Umwindungsfaden am Ende des Bogens wieder eingebunden wird.

6 Die Führung des Plasch Das Plasch ist ja das bestimmende Material für die Optik der Haube. Es wird jeweils um die beiden Leitschnüre gewunden beziehungsweise zwischen Leitschnur und Seitenschnur hindurch geführt. Das Plasch (Plattfaden) Je nach Haubenmacher/in wurde oder wird es platt gedrückt oder nicht. Das Plattdrücken erleichtert die Festlegung der Breite des Motivs und ist vor allem bei alten Hauben zu sehen. Die Hauben von Pius Angehrn zeichnen sich durch eine sehr runde/hohe Führung des Plattfadens aus. Frau Enzler hat den Plattfaden bei den meisten Hauben ebenfalls nicht platt gedrückt - jedoch Ausführung eher flach/oval. Die Umwindung Mit den Umwindungsfaden werden je eine Leitschnur, das Seitenfaden umschlungen. Plasch und je ein Die Umwindungsfaden (Sprenggold)

7 Bei gerader Linienführung des Motivs wird innen und aussen je zweimal umschlungen. In einem Bogen wird die Anzahl der Umschlingungen nur innen angepasst, das heisst auch im Bogen aussen nur zweimal umwinden. doppelte Umschlingung einfache Umschlingung 2 Plaschschlingen zusammengefasst keine Umschlingung in extrem engen Bogen Innen kann abhängig vom Radius, - abwechselnd einmal/zweimal umschlungen werden - generell nur einmal umschlungen werden - oder zwei oder drei Plaschschlingen zusammengefasst werden - auf die Umschlingung verzichtet werden Die Knoten Knoten dienen dem Zusammenhalt des Motivs bzw. der Laméarbeit. Nicht zu unterschätzen ist die Wirkung auf den Gesamteindruck der Haube. Sie können deshalb durchaus als gestalterisches Element mit einbezogen werden und werden bereits beim Entwurf eingezeichnet. Ich verwende ROT als Signalfarbe um die vorzubereitenden Schlingen und Knoten nicht zu übersehen bzw. zu vergessen. Vorbereitete Knoten 1 bis zu 4 Schlingen werden jeweils aus dem Umschlingungsfaden gebildet und durch Stecknadeln fixiert.

8 Die Ausführung der Knoten Mit einer Häckelnadel sticht man durch die gelegten Schlingen und zieht den Umschlingungsfaden durch. Es wird eine grosse Schlinge gebildet, sodass man den ganzen Klöppel hindurchziehen kann. Man achte darauf das die Schlinge nicht verdreht ist. Nun kann die Schlinge zu einem Knoten zusammengezogen werden. Um einen möglichst kleinen Knoten und eine genaue Platzierung des Knotens zu erreichen wird der durchgezogene Faden mit einer spitzen Pinzette ganz knapp an den vorgelegten Schlingen festgehalten.