Zukunftsfähige Einzelhandelsstrukturen
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- Friedrich Koenig
- vor 8 Jahren
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Transkript
1 Zukunftsfähige Einzelhandelsstrukturen Fachtagung mit dem Minister für Energie, Infrastruktur und Landesentwicklung von Mecklenburg-Vorpommern 18. Juni 2014 Rittersaal Schwerin Hermann Jesske Herausforderungen für den Mittelstand
2 Das Unternehmen 3 Filialen in Sralsund und Greifswald ca. 80 Mitarbeiter und Auszubildende ca m 2 Geschäftsfläche Ca Kunden im KIS Ein Unternehmen der Braun Beteiligungs GmbH Geschäftsführer : Birgit Jesske Hermann Jesske
3 Unternehmensphilosophie Mode und Menschen - das ist der Grundgedanke, welcher uns beständig antreibt. Mode bei jesske bedeutet mit Liebe ausgesuchte Kollektionen, die sowohl von der Auswahl als von der Inszenierung im Geschäft durch Individualität besticht. Unsere Kunden sollen Freude an der Mode haben und sie zu fairen Preisen erwerben können. Menschen stehen bei uns an allererster Stelle. Das sind unsere Kunden und hoch motivierten Mitarbeiter. Maßstab unsres Handels sind die Wünsche und Ansprüche unserer Kunden. dafür arbeiten wir sehr gerne und mit Leidenschaft. Wir wollen gute Gastgeber sein, damit der Einkauf zu einem unverwechselbaren Erlebnis wird. Die Mission alte Werte im neuen Glanz ist Anspruch und Ansporn zugleich. Die Gebr. Wertheim bestimmten die Warenhauskultur in Deutschland um die Jahrhundertwende. Wir wollen das Erbe des Wertheim- Kaufhaus in Stralsund auch für nachfolgende Generationen erhalten. Wir stehen in Greifswald und Stralsund für den Erhalt der Handelskultur in der Innenstadt und die Fortführung ihrer historischen Werte.
4 Filiale JESSKE Top Label Greifswald So fing es 2002 an: 200 m 2 Premium DOB Marc Cain, Cambio, Airfield Sportalm, Rich & Royal usw.
5 Dompassage Greifswald 1 A Innenstadtlage Baujahr 1996 Fläche mit Parkhaus m 2 Parkhaus 242 Stellplätze Einzelhandelsfläche : 9000 m 2 JESSKE seit 2004 Kino Cinestar Nah und Frisch 5000 m 2 Leerstandsfläche
6 Filiale Dompassage Greifswald Von 1996 bis 2004 Kaufhaus am Dom. Durch den Eigentümer der Passage als Kaufring Kaufhaus geplant und später in Eigenregie übernommen übernahme der 1600 m 2 großen Fläche durch JESSKE. Konzept als Multilabel Modehaus Damen und Herren. Erweiterung durch Übernahme von 400 m 2 Leerstandsflächen im Eingangsbereich war die Dompassage noch voll vermietet. Seit 2008 ist die Passage in Insolvenzverwaltung Bis heute fast vollständige Entmietung der Handelsflächen.
7 Filiale Dompassage Greifswald
8 Filiale Dompassage Greifswald
9 Filiale Stralsund im ehem. Wertheim Kaufhaus Wertheim Stammhaus von 1903 Gesamtfläche ca m² Rekonstruiert 2004 JESSKE seit 2008 auf 2 Etagen und 2000 m² 2012 zusätzlicher Gerry Weber Store 2013 Eröffnung Quartier Umgestaltung des Hauses
10 Filiale Stralsund
11 Filiale Stralsund
12 Trends im Handel In den letzten 20 Jahren stagniert der Einzelhandelsumsatz. Die Fläche ist in dieser Zeit aber um 45% gewachsen. Durch Internethandel und die demografische Entwicklung wird der Umsatz für den stationären Handel in den nächsten Jahren deutlich sinken. In weniger als 10 Jahren wird ein drittel aller Einkäufe im Internet erledigt. Internet wirkt wie eine überproportionale Fläche, zusätzlich wird Umsatz ins Ausland verschoben. Vom Internethandel sind gerade die innenstadtrelevanten Sortimente wie Mode, Schuhe, Sport, Multimedia, Bücher usw. betroffen.
13 Trends im Handel Harter Verdrängungswettbewerb, der durch Großkonzerne bestimmt wird. Vollsortimenter, Discounter und Fachmärkte erweitern ständig ihr innenstadtrelevantes Sortiment. Die Ware wird durch das Überangebot stark abgewertet, so dass durch Preisabschriften der Rohertrag sinkt. Erhöhung der Kosten gerade für Personal und Energie. Ertragssituation ist seit Jahren rückläufig und unbefriedigend. Kleine inhabergeführte Geschäfte werden immer weniger.
14 Wettbewerbssituation der Innenstädte Über Jahrhunderte war ca. 90% des Handels in der Innenstadt fokussiert. Heute sind es in Greifswald nur noch ca. 8 %, wobei 45% der Betriebe dort angesiedelt sind. Die sind überwiegend kleinteilig und nur bedingt wettbewerbsfähig. Nach meiner Auffassung sind mit 8% Umsatzanteil sehr schwer zukunftsfähige Einzelhandelsstrukturen aufrecht zu erhalten, wenn man weitere Verluste durch Internet, Demografie und den Bau von zusätzlichen Verkaufsflächen im größeren Umfang unterstellt. In Stralsund sind viele Magnetbetriebe wie P&C, H&M, C&A, NewYorker, Qartier 17, Edeka usw. in der Innenstadt angesiedelt worden, so dass die Innenstadt deutlich mehr Umsatzanteil hat als Greifswald. Das lag auch daran, dass durch den Krieg einige Baulücken großflächige Angebote ermöglicht haben.
15 Verantwortung für die Innenstädte Wir alle haben Verantwortung, die gewachsene Vielfalt und Attraktivität der Innenstädte zu erhalten. Nach den Fehlern der Vergangenheit mit zu viel Fläche auf der grünen Wiese kommen die Innenstädte in den nächsten Jahren durch Internet und Demografie weiter stark in Bedrängnis. Wenn wir die Probleme nicht ernst nehmen, wird das zu weiteren Leerständen führen. Diese nehmen dem Zentrum Vielfalt und Attraktivität. Als Folge kommen noch weniger Menschen. Es breiten sich minderwertige Konzepte aus, die den Abwärtstrend verstärken. Als Folge fallen die Mietpreise und Investitionen werden schwieriger. Eine Verödung ist die Folge. Unsere Städte wurden mit viel Initiative und auch Fördermitteln wundervoll saniert. Es ist unsere Pflicht, das Erbe an die folgenden Generationen weiterzugeben.
16 Meine Wünsche an die Politik Entwicklung oder Fortschreibung von Masterplänen für die Innenstädte. Fortschreibung des Einzelhandels- und Centerkonzeptes. Überarbeitung der B-Pläne, um Flächenerweiterungen vorzubeugen. Weitere Genehmigung von Centern mit überregionaler Wirkung verhindern oder nur unter hohen Auflagen genehmigen. Keine Ausweitung des zentralen Versorgungsbereiches. Wir benötigen in der Innenstadt Planungssicherheit für Investitionen. Innenstadtmarketing schafft Frequenz, Chancengleichheit mit den Centern und Gewerbesteuer. Marketing ist nicht umsonst und von den Händlern nicht allein zu leisten. Hier ist zwingend ein Umdenken erforderlich. Hier kann und muss die Politik helfen. Liberalisierung der Öffnungszeiten.
17 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Wir leben in einem wunderschönen Land und sind stolz und glücklich in Greifswald und Stralsund für unsere Kunden arbeiten zu dürfen. Wir können uns keine besseren Standorte wünschen. Die Familie Jesske, unsere Mitarbeiter und Investoren werden weiterhin mit viel Leidenschaft einen kleinen Beitrag leisten, damit unsere Städte so lebenswert bleiben, wie sie es sind.
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