Seelsorgekonzept. für das Carl-Sonnenschein-Haus. und das Ferdinand-Tigges-Haus
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- Rudolf Böhler
- vor 6 Jahren
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1 Seelsorgekonzept für das Carl-Sonnenschein-Haus und das Ferdinand-Tigges-Haus 1. Grundsätzliches Die Praxis der Seelsorge ist sehr unterschiedlich und vielfältig. Sie ist abhängig von örtlichen Gegebenheiten und Traditionen, von seelsorgerisch tätigen Personen, sowohl der Einrichtung als auch der zugehörigen Gemeinde. Im CSH und FTH besteht ein guter Kontakt zu den hauptamtlichen Seelsorgern der Gemeinde, was sich in den vielfältigen Angeboten (z.b. wöchentliche Gottesdienste und Feiern im Laufe des Kirchenjahres) niederschlägt. Jedoch aufgrund der schwindenden Anzahl von hauptamtlich Tätigen müssen unterschiedliche Aufgaben der Seelsorge von Hauptberuflichen aus anderen Berufsfeldern sowie aus dem Ehrenamt übernommen werden. Ausgehend vom Wort Seel-sorge sind alle im CSH und FTH tätigen Personen dazu berufen, sich um die Seele des Gegenübers zu sorgen. Aufgrund dessen ist dieser Auftrag grundlegend für jede Handlung am und mit den Bewohnern, sei es in der Pflege, in der Betreuung oder in der Hauswirtschaft. Sie ist fester Bestandteil der Altenheimkultur. Die seelsorgerischen Aufgaben auf spirituell-religiöser Basis werden zur Zeit neben den Geistlichen der Gemeinde größten Teils von den Mitarbeitern des Sozialen Dienstes koordiniert bzw. angeboten. Die Seelsorge im FTH und CSH gilt allen Menschen unabhängig von ihrer Religionszugehörigkeit. Sie ist eingebunden sowohl in das Pflege- als auch in das Betreuungskonzept der Häuser.
2 2. Selbstverständnis Die Seelsorge im CSH und FTH orientiert sich an den Aussagen des Leitbildes der DOMUS-Caritas-gGmbH, in denen es heißt: - Wir arbeiten auf der Grundlage unseres christlichen Menschenbildes und nehmen den Menschen in seiner Ganzheit an. - Wir achten die Menschen in ihrer Würde. - Wir nehmen die Menschen an wie sie sind, einmalig, unverwechselbar und unersetzbar. - Wir orientieren uns in unserer Arbeit am Wohl des einzelnen Menschen. - ( ) Letztendlich lassen sich diese Aussagen bündeln in der Aussage Jesu: Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit all deinen Gedanken. ( ) Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst. (Mt 22, 35-38). Aus diesem Selbstverständnis heraus ergeben sich folgende Handlungsgrundlagen für (seelsorgerisch tätige) Mitarbeiter gegenüber den Bewohnern: - Hohes Maß an Empathie - Achtsamkeit - Hilfsbereitschaft - Eingehen auf individuelle Bedürfnisse - Respektvoller Umgang mit dem Gegenüber - Akzeptanz Andersdenkender - Anerkennung und Wertschätzung der (Lebens-)Leistung des Gegenübers 3. Arbeitsfelder 3.1 Bewohner Seelsorge möchte den Bewohner in seiner aktuellen Lebensphasen begleiten. Der Umzug in ein Altenheim bedeutet immer einen besonderen Einschnitt in der Lebensbiographie. So individuell die Bewohner sind, so individuell wird auch dieser Lebensabschnitt erfahren.
3 Darüberhinaus können auch andere Veränderungen Einfluss nehmen auf Körper, Geist und Seele des Bewohners: - Verlust der Selbständigkeit - Verlust körperlicher und geistiger Stärken - Abbruch vielfältiger Beziehungen - Konfrontation mit Tod und Sterben, etc. Seelsorge möchte den Bewohner insbesondere in den als schwer erlebten Zeiten auffangen und ihn begleiten. Sie versucht das Schwinden von Fähigkeiten und Kräfte zu akzeptieren. Gleichzeitig versucht Seelsorge, vorhandene Fähigkeiten zu aktivieren, dankbar darauf zu schauen. Seelsorge hat das Anliegen, mit Hilfe des Glaubens, die Bewohner zu befähigen, Krisen zu meistern, das Unveränderbare zu akzeptieren und den Fokus auf noch vorhandene Fähigkeiten und Fertigkeiten zur richten. Die Mitarbeiter des Sozialen Dienstes koordinieren die Belange der Seelsorge, bzw. setzen sie um. Auch ehrenamtlich tätige Personen nehmen seelsorgerische Aufgaben wahr und werden vom Sozialen Dienst unterstützt und begleitet. Der Kontakt zu den Kirchengemeinden (hier: katholisch und evangelisch) wird gepflegt und die zur Verfügung stehenden personellen Ressourcen werden genutzt. Konkrete Aufgaben der Altenheimseelsorge im CSH/FTH: - Persönliche Gespräche/Besuche/ Beratung - Trauer- und Sterbebegleitung: o Organisation und Durchführung von Begleitung in der letzten Sterbephase o Kooperation mit dem Hospizverein o Möglichkeit der Krankensalbung durch den Pfarrer o Segens- und Abschiedsfeiern sind im Haus möglich o Gedenkbuch für verstorbene Bewohner
4 o Vertretung der Einrichtung bei den jeweiligen Beerdigungen. o Beten für Verstorbene am 1. Montag im Monat - Gottesdienste und andere Angebote der Seelsorge: o Eine hauseigene Kapelle ist für alle tagsüber zugänglich. o Wöchentlich findet ein kath. Gottesdienst statt, der auf die Wohnbereiche und Bewohnerzimmer per Video übertragen wird. o Der Empfang der Hl. Kommunion ist auch auf den Wohnbereichen/Bewohnerzimmern möglich. o Ein Mal im Monat (nach Aushang) findet ein evangelischer Gottesdienst statt mit anschl. gemeinsamen Kaffeetrinken und Austausch. o Betstunden der KAB am 1. Freitag im Monat o Morgenandachten finden regelmäßig auf den Wohnbereichen statt. o Die Besinnliche Stunde lädt 14tägig zum gemeinsamen Beten und Gedankenaustausch ein. o Feste und Feiern im Kirchenjahr: Sternsinger-Empfang, Blasiussegen, Bußandacht, Aschermittoch, Ostern, Maiandacht, Marienwallfahrt, Rosenkranzandacht, Nikolausempfang, Weihnachten, etc. 3.2 Angehörige Auch für Angehörige stellt der Umzug eines geliebten Menschen in ein Altenheim vor neuen Aufgaben und Herausforderungen. Nicht selten schwanken Angehörige zwischen Gewissenskonflikten und Schuldgefühlen einerseits und einer gewissen Erleichterung durch die Abgabe von Verantwortlichkeit andererseits. Darüberhinaus werden Angehörige durch die Gebrechlichkeit, Krankheiten, dementiellen Veränderungen, Tod und Sterben der Bewohner selbst mit ihrer eigenen Endlichkeit konfrontiert. Hier möchte Seelsorge durch Gespräche und Begleitung Hilfestellung geben.
5 - Gesprächsangebot für Angehörige, bzw. Vermittlung von geeigneten Gesprächspartnern - Einladung an alle Angehörige an den Veranstaltungen des Hauses teilzunehmen. - Angehörige werden nach Möglichkeit in die Sterbebegleitung mit einbezogen. 3.3 Hauptamtliche/ehrenamtliche Mitarbeiter Seelsorge steht in engem Kontakt zu den Mitarbeitern. Sie begleitet, unterstützt und wenn nötig koodiniert seelsorgerische Tätigkeiten der Mitarbeiter. Sie wertschätzt das Engagement jedes Einzelnen und verhilft ihm zu mehr Selbstbewußtsein. Seelsorge nimmt die Fragen/Ängste und Zweifel der Mitarbeiter ernst und versucht, mit Hilfe des Glaubens Orientierung zu geben. - Organisation, Unterstützung und Begleitung der Mitarbeiter in seelsorgerischen Aufgaben - Bei Bedarf Gesprächsangebote 3.4 Gemeinde: Das CSH und das FTH pflegen einen guten, vertrauensvollen Kontakt zu den Pfarrgemeinden und den dort tätigen Hauptamtlichen. Es bestehen enge Kontakte zu Vereinen und Verbänden der Gemeinde, wie z.b. der KAB, des Seniorenkreises der Villa Winkel, kfd, Kirchenchören, etc. Aufgabenfeld: - Kontaktpflege zur Pfarrgemeinde - Bei Bedarf Organisation, Durchführung und Begleitung von gemeinsamen Veranstaltungen, z.b. Beten der KAB, Projekte mit Kommunionkindern/ Firmlingen, gemeinsames Singen etc.
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