Das erste Treffen. Hand in Hand gehen sie weiter. Am Haus von Klara Nachtigall sehen sie einen jungen Mann an der Haustür.

Transkript

1 Leon hat sich zum ersten Mal mit Merle im Dorfcafé verabredet. Im Café sitzen vier Frauen und ein Mann. Es ist das Strickkränzchen Flotte Masche. Zu ihnen gehören Klara Nachtigall, Charlotte Wohlgemut, Paula und Emma Eisenhart sowie Felix Schlunz. 1

2 Waaas? schreien alle. Und nun hören alle zu, was Klara zu erzählen hat. Leon kriegt fast zu viel. Warum kommt Merle bloß nicht? Plötzlich sieht er sie an der Ecke auftauchen. Sie macht ihm ein Zeichen, zu kommen. Schnell zahlt Leon seinen Cappuccino und geht. 2

3 Hand in Hand gehen sie weiter. Am Haus von Klara Nachtigall sehen sie einen jungen Mann an der Haustür. Langsam gehen Merle und Leon weiter. 3

4 1. Lies noch mal alles, was du über die Personen der Geschichte herausgefunden hast. Trage dann die Informationen in die Tabelle ein. Das war eine schöne Zeit, als die Kinder noch klein waren, nicht, Charlotte? So sind Paula und ich wenigstens reich geworden. Stimmt, Emma, Schwesterchen. Und wir haben mit dem Geschäft genug zu tun. Kinder sind teuer. Ein Kind ein Haus sagt man. Ich hätte also vier Häuser, wenn die Kinder nicht wären. Nein, Klara. Deine beiden Mädchen waren vielleicht sehr lieb. Aber meine drei Jungs waren schrecklich laut. Kinder ja / nein Wie viele Söhne Wie viele Töchter Klara Nachtigall Emma Eisenhart Paula Eisenhart Charlotte Wohlgemut Felix Schlunz 2. Wohin will der Mann, den Leon trifft? 3. Vergleiche diese Aussage mit der von Klara Nachtigall. 4. Was fällt dir auf? 4

5 Mein erstes Treffen mit Merle war nicht sehr romantisch. In unserem kleinen Kaff gab es einfach keine schönen Treffpunkte. Wir hatten nur ein Café, eine Imbissbude und eine Dorfkneipe. Ich lud Merle ins Café ein. Ich glaube, sie fand das ziemlich doof. Pünktlich um Uhr betrat ich das Café. 5 Am Ecktisch saßen ein paar ältere Damen und ein älterer Herr. Ich erkannte Klara Nachtigall und Charlotte Wohlgemut. Auch die beiden Schwestern Paula und Emma Eisenhart waren da. Und am Fenster saß Felix Schlunz. Alle strickten Mützen und Schals für den Bazar. Nebenbei futterten sie Kuchen. Und natürlich tratschten sie über alles, was im Dorf passiert war. 10 Jetzt sahen sie mich neugierig an. Bist du nicht Leon? Der Sohn von Hägemanns Michael?, fragte mich die alte Frau Nachtigall. Ich wollte höflich sein. Darum nickte ich. Ja genau. Guten Tag. 15 Ich versuchte, weiterzugehen. Aber Emma Eisenhart hielt mich fest. Du bist ja groß geworden, sagte sie. Ich kannte dich schon, als du noch in den Windeln lagst. Ich dich auch, ergänzte ihre Schwester. Du warst so ein süßer Junge. Jaja, man wird doch älter, sagte ich. 20 Wie gut, dass Merle noch nicht da war! Das war eine schöne Zeit, als die Kinder klein waren, schwärmte Klara Nachtigall. Meine beiden Mädchen waren so lieb. Sie haben mir immer in der Küche geholfen. Wie gut, dass die Zeit vorbei ist, brummte Frau Wohlgemut. Ich habe drei 25 Söhne. Die haben viel Lärm gemacht. Kinder kosten viel Geld, sagte jetzt Felix Schlunz. Ein Kind ein Haus, sagt man ja immer. Ich habe also vier Häuser bezahlt! Ohne Kinder wird man jedenfalls reicher, sagte Paula Eisenhart. Sie und ihre Schwester waren nicht verheiratet und hatten keine Kinder. 30 Sie besaßen ein Wäschegeschäft, das sehr gut lief. Ich glaube, sie waren wirklich ziemlich reich. Ich nickte den Alten zu. Schönen Nachmittag noch, sagte ich. Dann setzte ich mich an den Nebentisch. 5

6 35 Die Alten tratschten weiter. Dann redeten sie über ihre Krankheiten. Nun tranken sie auch noch Cognac. Ich bestellte mir einen Cappuccino. Dann sah ich aus dem Fenster. Wo war Merle? Endlich kam sie mit ihrem Rad um die Ecke. Sie machte mir ein Zeichen. Komm raus!, hieß das. 40 Die Alten tratschten in der Zwischenzeit über Lieschen Berger und ihren neuen Freund. Mir reichte es allmählich. Ich stand auf und zahlte. Dann nickte ich dem Strickkränzchen zu. Merle wartete an der Ecke auf mich. Ich wollte da nicht rein, sagte sie. Der alte Schlunz ist so ein Klatschmaul. Wenn 45 er uns sieht, weiß es gleich das ganze Dorf. Wir machten einen Spaziergang. Hand in Hand gingen wir zum Wald hinauf. Dabei kamen wir an dem kleinen Haus von Frau Nachtigall vorbei. Ein junger Mann stand vor ihrem Haus. Er schaute auf das Klingelschild. Wollen Sie zu Frau Nachtigall?, fragte ich ihn. 50 Er nickte. Wir waren verabredet. Ich bin ihr Sohn. Das hat sie bestimmt vergessen, sagte ich. Sie sitzt da unten in dem Café an der Dorfstraße. Vielen Dank, sagte der Mann. Merle und ich gingen weiter. Merle kuschelte sich an mich. 55 Es ist so schön, mit dir allein zu sein, sagte sie. Das finde ich auch, antwortete ich. Plötzlich durchzuckte mich ein Schreck. Oh mein Gott!, flüsterte ich. Ich muss noch mal schnell zurück! Was war Leon nämlich aufgefallen? 6

7 1. Suche alle Namen der Mitglieder des Strickkränzchens in folgendem Gitterrätsel und schreibe sie auf. T E M M A P P O K E W U I J A T A H T L N O N S C H L U N Z A F H F E L I X L R T R R L O N G H D A S O A D G C H A R L O T T E A E N A C H T I G A L L M P R S H N I O P A N U W T B K E A H K L O T 2. Was weißt du über ihren Familienstand? hat Kinder, Söhne und Töchter. hat Kinder, Söhne und Töchter. hat Kinder, Söhne und Töchter. hat Kinder, Söhne und Töchter. hat Kinder, Söhne und Töchter. 3. Zu wem will der Mann vor dem Haus am Wald? 4. Wie stellt er sich vor? 5. Vergleiche seine Aussage mit dem, was du über Frau Nachtigall weißt. Was fällt dir auf? 7

8 Ich hatte mir mein erstes Treffen mit Merle so romantisch vorgestellt. Zugegeben, in dem kleinen Kaff, in dem ich wohnte, gab es nicht so viel Auswahl an Treffpunkten. Hier gab es nur ein kleines Café, eine Imbissbude und eine Dorfkneipe. Also verabredete ich mich mit Merle im Café. Sie hatte zugestimmt, hatte aber ein bisschen mitleidig das Gesicht verzogen. Wahrscheinlich fand 5 sie mich nicht besonders einfallsreich. Pünktlich um Uhr betrat ich das Café. An dem großen Ecktisch hatte sich ein Strickkränzchen niedergelassen. Ich kannte sie alle nur zu gut. Sie nannten sich Die flotte Masche. Zu ihnen gehörten Klara Nachtigall, die beiden Schwestern Paula und Emma Eisenhart, Charlotte Wohlgemut und Felix Schlunz. Sie strickten 10 Mützen, Schals und Strümpfe für alle möglichen Wohltätigkeitsbazare, futterten nebenbei ihren Kuchen und gaben den neusten Dorfklatsch weiter. Als sie mich sahen, starrten sie mich neugierig an. Ach, bist du nicht der Leon? Der Sohn von Hägemanns Michael?, fragte mich die alte Frau Nachtigall. 15 Ja, genau. Guten Tag, antwortete ich höflich, und versuchte, mich an den alten Frauen vorbeizudrücken. Aber Emma Eisenhart hielt mich fest. Wie groß du geworden bist, sagte sie. Ich kannte dich schon, als du noch in den Windeln gelegen hast. Ich dich auch, ergänzte ihre Schwester. Du warst so ein süßer Junge. 20 Jaja, man wird doch irgendwann älter, sagte ich. Wie peinlich, insgeheim war ich total froh, dass Merle noch nicht da war. Das war doch eine gute Zeit, als die Kinder noch klein waren, schwärmte Klara Nachtigall. Meine beiden Mädchen waren so lieb. Immer haben sie in der Küche geholfen. Ich bin froh, dass die Zeit vorbei ist, brummte Frau Wohlgemut. Ich habe drei Söhne. Was die 25 für einen Lärm gemacht haben! Und Geld haben die Kinder gekostet, gab jetzt Felix Schlunz von sich. Ein Kind, ein Einfamilienhaus, sagt man ja immer. Vier Häuser habe ich praktisch zu bezahlen gehabt. So sind wir wenigstens zu Geld gekommen, sagte Paula Eisenhart und lachte fröhlich. Sie und ihre Schwester waren weder verheiratet, noch hatten sie Kinder. Sie hatten das kleine Wäsche- 30 geschäft von ihren Eltern geerbt, das sie zu einem großen Textilgeschäft umgebaut hatten. Man erzählte sich tatsächlich über sie, dass sie recht wohlhabend waren. Okay, sagte ich höflich. Dann wünsche ich den Damen noch einen schönen Nachmittag. Ich nickte den alten Leuten zu und setzte mich dann an den Nebentisch. Der Dorftratsch am Nachbartisch ging weiter. Jetzt redeten sie über ihre Schulzeit, danach über 35 ihre Krankheiten. Und während sie über Magengeschwüre, Zahnprothesen und Migräneanfälle redeten, stiegen sie ganz allmählich vom Kaffee auf Cognac um. Ich bestellte mir einen Cappuccino und schaute aus dem Fenster. Warum kam Merle denn nicht? Die Alten waren immer noch in ein Gespräch versunken. Jetzt redeten sie über Lieschen Berger und ihre Krankheiten, und als sie schon bei Lieschen Berger waren, wollten sie auch noch wissen, 40 ob sie einen neuen Freund hat. Ich kriegte wirklich zu viel! Wenn Merle nicht bald kam, würde ich mich ohne sie aus dem Staub machen. Da, endlich sah ich sie mit ihrem Fahrrad um die Ecke kommen. Als sie bemerkte, dass ich sie auch gesehen hatte, machte sie mir ein Zeichen, rauszukommen. Ich stand schnell auf und zahlte. 45 Dann wünschte ich dem Strickkränzchen noch einen schönen Tag. Merle wartete an der Ecke auf mich. Ich wollte da nicht rein, flüsterte sie. Wenn mich der alte Schlunz mit dir da sitzen sieht, tratscht er es sofort weiter. 8

9 Okay, dann machen wir besser einen Spaziergang, schlug ich vor. 50 Wir gingen Hand in Hand die Straße hinunter und schlugen den Weg ein, der zum Wald hinaufführte. Als wir an dem kleinen Haus vorbeikamen, in dem Klara Nachtigall wohnte, sah ich einen jungen Mann an ihrer Haustür stehen. Wollen Sie zu Frau Nachtigall?, fragte ich ihn. Der Mann nickte. Ich warte auf meine Mutter. Wir haben uns für heute verabredet. 55 Das hat sie bestimmt vergessen, sagte ich. Sie sitzt nämlich mit ihrem Strickkränzchen zusammen und trinkt einen Cognac. Aber wenn Sie zu ihr gehen wollen, ist es nicht weit. Gehen Sie einfach die Dorfstraße entlang. Dann stoßen Sie direkt auf das Café. Vielen Dank, nickte der Mann. Merle und ich gingen weiter. Merle hatte sich jetzt bei mir untergehakt und kuschelte sich an 60 mich. Hier mit dir allein zu sein, ist doch tausendmal schöner, sagte sie. Das finde ich auch, antwortete ich. Plötzlich durchzuckte mich ein Schreck. Oh, mein Gott, flüsterte ich. Entschuldige, Merle. Aber ich muss ganz schnell noch mal zurück. Was war Leon nämlich aufgefallen? 9

10 1. In dieser Geschichte kommen sieben Personen vor. Markiere jede mit einer anderen Farbe und schreibe ihre Namen heraus. Unterstreiche dann mit derselben Farbe alles im Text, was du über die betreffende Person erfährst. Schreibe alles in die dazugehörigen Kästen rechts. 2. Leon begegnet draußen einem Mann. Wer ist es? 3. Notiere dir, was er sagt? 4. Vergleiche diese Aussage mit dem, was du über Frau Nachtigall weißt. Was fällt dir auf? 10

11 Lösungen Das erste Treffen Seite 4 1. Kinder ja / nein Wie viele Söhne Wie viele Töchter Klara Nachtigall ja 2 Emma Eisenhart Paula Eisenhart nein nein Charlotte Wohlgemut ja 3 Felix Schlunz ja (4)?? 2. Er will seine Mutter, Klara Nachtigall, besuchen. 3. Sie hat zwei Töchter, aber keinen Sohn. 4. Der Mann lügt, er kann nicht ihr Sohn sein. Das erste Treffen Seite 7 1. T E M M A P P O K E W U I J A T A H T L N O N S C H L U N Z A F H F E L I X L R T R R L O N G H D A S O A D G C H A R L O T T E A E N A C H T I G A L L M P R S H N I O P A N U W T B K E A H K L O T 2. Klara Nachtigall hat 2 Kinder, 0 Söhne und 2 Töchter. Emma Eisenhart hat 0 Kinder, 0 Söhne und 0 Töchter. Paula Eisenhart hat 0 Kinder, 0 Söhne und 0 Töchter. Felix Schlunz hat 4 Kinder,? Söhne und? Töchter. Charlotte Wohlgemut hat 3 Kinder, 3 Söhne und 0 Töchter. 3. Er will zu Klara Nachtigall. 4. Er stellt sich als ihr Sohn vor. 5. Klara Nachtigall hat keinen Sohn, sie hat zwei Töchter. 11

12 Lösungen Das erste Treffen Seite Klara Nachtigall hat 2 Töchter, die immer in der Küche geholfen haben, hat ein Haus am Waldrand. Paula Eisenhart hat keine Kinder, ist nicht verheiratet, besitzt mit ihrer Schwester Emma ein Textilgeschäft, ist ziemlich wohlhabend. Emma Eisenhart hat keine Kinder, ist nicht verheiratet, besitzt mit ihrer Schwester Paula ein Textilgeschäft, ist ziemlich wohlhabend. Charlotte Wohlgemut hat 3 Söhne, die als Kind viel Lärm machten. Felix Schlunz hat 4 Kinder, tratscht gerne. Leon Hägemann Freund von Merle, hilfsbereit, schlau Merle Freundin von Leon, hat Angst vor Klatsch. 2. Er sagt, dass er Klara Nachtigalls Sohn ist, er will sie besuchen. 3. Ich warte auf meine Mutter. Wir haben uns für heute verabredet. 4. Der Mann lügt, er kann nicht ihr Sohn sein. Frau Nachtigall hat gar keinen Sohn, sie hat zwei Töchter. 1