Greifswalder Parkraumbewirtschaftungsgesellschaft mbh. Jahresabschluss 2006

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1 Greifswalder Parkraumbewirtschaftungsgesellschaft mbh Jahresabschluss 2006 Bilanz Gewinn- und Verlustrechnung Anhang Anlagenspiegel Lagebericht Bestätigungsvermerk

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11 Lagebericht 2006 A) Darstellung Geschäftsverlauf 1. Entwicklung der Branche Die Branche hat sich bei der im Juni 2006 abgehaltenen Bundesverbandstagung Parkund Garagenhäuser e.v. eingehend mit veränderten Rahmenbedingungen im Zusammenhang mit Kostensteigerungen sowie Auswirkungen aus der Mehrwertsteuererhöhung befasst. Eine überwiegende Mehrheit der kommunalen und privaten Mitgliedsbetriebe wird demzufolge die Parkpreise der geänderten Wirtschaftsbedingungen anpassen. Unter der Berücksichtigung der lokalen und individuellen Verhältnisse sowie der bisher gewonnenen Erfahrungen wird sich die GPG diesem Trend zunächst nicht anschließen. Vielmehr geht es darum, das vorhandene Potential in Zusammenarbeit mit der Universitäts- und Hansestadt Greifswald besser auszunutzen und die Parkraumbewirtschaftung auf unterentwickelte Bereiche auszuweiten. Die hier bereits seit 10 Jahren praktizierten stabilen Parktarife und angebote haben zur positiven Entwicklung der Greifswalder Innenstadt als Ganzes beigetragen. Die GPG hat sich deshalb bei der Neugestaltung der ab dem 1. Januar 2007 gültigen Tarife lediglich auf vereinfachte Regelungen konzentriert, die mit moderaten Preisänderungen verbunden sind. 2. Umsatzentwicklung Die in 2006 erzielten Umsatzerlöse der GPG haben sich auf dem Niveau des Vorjahres gefestigt. 3. Investitionen Bis auf Planungsleistungen für den Parkplatz am Bahnhof konnte die GPG 2006 keine wesentlichen Investitionen tätigen. Auf Grund der im Herbst 2006 veränderter Rahmenbedingungen für den neuen ZOB und einem damit verbundenen größeren Flächenbedarf entfallen die von der GPG geplanten separaten Kurzzeitparkplätze. Der vorgesehene erste Bauabschnitt auf bereits über die Universitäts- und Hansestadt Greifswald angekauften Grundstücken, bestehend aus Kurz- und Langzeitparkplätzen, konnte von der GPG nicht weiter verfolgt werden. Zunächst müssen nun zusätzliche Grundstücke von der Bahn AG erworben werden, die für einen ersten Bauabschnitt wirtschaftlich vertretbare Investitionen zulassen.

12 Für das im Jahr 2004 abgeschlossene Bauvorhaben Tiefgarage Am Markt liegt der Endbescheid für die Fördermittelverwendung noch nicht vor. 4. Personal Die GPG konzentriert sich, entsprechend der gefassten Bürgerschaftsbeschlüsse, vorrangig auf Verwaltungsaufgaben und bedient sich für die Erfüllung des Geschäftsbetriebes externer Dienstleistungsunternehmen. B) Darstellung der Lage des Unternehmens 1. Vermögens- und Finanzlage 2. Ertragslage C) Wesentliche Risiken der Entwicklung Mit ihrer eindeutigen Beschlusslage hat sich die Bürgerschaft der Universitäts- und Hansestadt Greifswald zu einer ausgewogenen Parkraumbewirtschaftung in der Innenstadt und die Ausweitung auf die Vorstädte bekannt. Es kann jedoch nicht ausgeschlossen werden, dass dieses häufig öffentlich behandelte Thema als Ansatz u. a. zu publizistischen Zwecken von einzelnen Gruppen missbraucht wird und die Parkraumbewirtschaftung insgesamt gefährdet. Das gesamtstädtische Interesse berücksichtigend, wurden für Anwohner, Gewerbetreibende, Besucher, Kunden und Angestellte der Innenstadt und der Randbereiche Lösungen geschaffen, bei der alle Gruppen berücksichtigt werden. Bis auf den Bereich am Bahnhof stehen ausreichend Parkplatzkapazitäten in zumutbaren Entfernungen zur Verfügung. Die kostenfreie Nutzung von öffentlichen Stellplätzen außerhalb der Bewirtschaftungszeiten (Abendstunden und Wochenenden) fördert den Park-/Suchverkehr und damit die Lärmbelästigung in der Innenstadt. In diesen Zeiten werden dadurch die verkehrsgünstig gelegenen großen Parkierungsanlagen der GPG nur unzureichend genutzt. Die dabei durch Vorhaltung von Einstellplätzen anfallenden Kosten müssen von der Gesellschaft deshalb in der Hauptgeschäftszeit an den Wochentagen kompensiert werden. Fehlende bzw. nur sporadisch durchgeführte Kontrollen im öffentlichen Verkehrsraum in den Abendstunden und an Wochenenden tragen zusätzlich dazu bei, dass die Verkehrsordnung von Mitbürgern in Bezug auf ihr Parkverhalten missachtet wird und beispielsweise die für Anwohner reservierte Stellplätze von Fremdparkern blockiert werden. Durch die Einflussmöglichkeiten der Kommune, u. a. auch auf die Preisgestaltung im hoheitlichen Bereich, die Durchsetzung der Verkehrsordnung und die unmittelbaren Vorgaben über das Parkraumbewirtschaftungskonzept für die Verkehrslenkung (kostenintensive Plätze zu günstigen Tarifen) übernimmt die Stadt einen großen Anteil der Ver-

13 antwortung für den wirtschaftlichen Erfolg der Parkraumbewirtschaftung. Die Gestaltungsmöglichkeiten der GPG werden dabei im gesamtstädtischen Interesse durch die verschiedenen Gremien und Organe beeinflusst und teilweise eingeschränkt. Mit der bereits begonnenen Verlagerung von Universitätskliniken in Bereiche außerhalb der Innenstadt sind Auswirkungen auf das Kundenpotential der GPG (Patienten, Angestellte und Besucher) bereits spürbar geworden. Risikobehaftet für die Gesellschaft könnte sich die Nachnutzung der Universitätsgebäude sein, wenn dort weitere ungeordnete Stellplatzangebote entstehen. Die Entwicklung der Innenstadt insgesamt und die Konkurrenz durch andere Zentren wirken sich unmittelbar auf die Ergebnisse der Parkraumbewirtschaftung aus. Mit der Fertigstellung der Ostseeautobahn sind andere Zentren für Kunden schneller erreichbar geworden. Andererseits könnte die Innenstadt aber auch davon profitieren, wenn zusätzliche Besucher und Kunden über diese neue Verkehrsverbindung angezogen werden. Risikobehaftet bleibt für die Gesellschaft die offene Entscheidung des Landes M-V, ob ein für den Bau der Tiefgarage Am Markt gewährtes Darlehen über im Jahr 2008 zurückgezahlt werden muss oder dann in einen Zuschuss umgewandelt wird. Zu diesem Zeitpunkt muss ein weiteres Darlehen in Höhe von ca an das Land M-V zurückgezahlt werden. Außerdem beginnt dann die Tilgungsphase für das KfW- Darlehen. Zeitgleich laufen in 2008 die Gewährleistungen für den Bau der Tiefgarage Am Markt ab. Für die Instandhaltung und Wartung der Anlagen müssen höhere Kosten einkalkuliert werden. Im Hinblick auf weitere zu tätigende Investitionen und für eine bessere Planungssicherheit hat die GPG im Falle einer vorzeitigen Entscheidung des Landes M-V angeboten, sofort ein Darlehen zurückzuzahlen, wenn das zweite Darlehen in einen Zuschuss umgewandelt wird. Eine Entscheidung liegt dazu noch nicht vor. Die Parktarife und -gebühren in der Greifswalder Innenstadt sind seit der Einführung der Bewirtschaftung 1997/1998 stabil und grundsätzlich unverändert geblieben. Die kundenfreundlichen runden Tarife (inklusiv MwSt.) haben sich bewährt. Mit der Erhöhung der Mehrwertsteuer ab dem 1. Januar 2007 reduzieren sich die Umsätze bei gleichbleibenden Tarifen um 3 %. Gleichzeitig müssen höhere Kosten von der Gesellschaft kompensiert werden. D) Ausblick auf die Entwicklung der Gesellschaft Die Gesellschaft bewirtschaftet derzeitig ca Einstellplätze für PKW in der Greifswalder Innenstadt und deren Randgebiete. Abgeleitet aus übergeordneten Planungen muss von der Verwaltung die weitere stufenweise Entwicklung des Parkraumkonzeptes vorangetrieben und ausgeweitet werden.

14 In Abhängigkeit von der Entscheidung des Landes M-V zu den genannten Darlehen wird die GPG einen Parkplatzneubau am Bahnhof weiter vorantreiben. Mit dem begonnenen Umzug von Einrichtungen der Universität zum neuen Campus hat der Park-/Suchverkehr in unmittelbaren Randlagen und insbesondere in den angrenzenden Wohngebieten stark zugenommen. Die Bewirtschaftung von PKW-Stellplätzen muss deshalb schnell auf die angrenzenden Stadtgebiete ausgeweitet werden. Durch die anhaltende weitere Konzentration von Einrichtungen der Universität in diesem Bereich in unmittelbarer Nachbarschaft, u. a. zum Biotechnikum, dem Neurologischen Rehabilitationszentrum, dem Medigreif-Gelände, dem Volksstadion und der Wohngebiete, ist Handlungsdruck für alle Beteiligten entstanden. Mit dem Ziel der späteren Bewirtschaftung des gesamten Campusareals, führt die GPG bereits Verhandlungen mit dem Universitäts- Klinikum (AöR). Diese sind darauf ausgerichtet, die Parkraumbewirtschaftung auf dem Klinikumsgelände zu übernehmen und mit dem Neubau eines öffentlichen Parkhauses ausreichende Kapazitäten zu schaffen. Beleg für die Vorreiterrolle der Universitäts- und Hansestadt Greifswald in Bezug auf ihre Parkraumbewirtschaftung und deren Organisation sind neben Anerkennungen und Auszeichnungen durch den ADAC weiterhin anhaltende Nachfragen aus anderen Kommunen. Zum gegenseitigen Vorteil können von Greifswald aus mit der vorhandenen Infrastruktur der GPG zusätzlich die Parkierungsanlagen in anderen Zentren betrieben werden. Dem wirtschaftlichen Handeln von kommunalen Gesellschaften sind jedoch territoriale Grenzen gesetzt, so dass die GPG nur indirekt gemeinsam mit ihrem Betreiber aktiv werden kann. Zudem sind weitere Maßnahmen erforderlich, die dauerhaft zum wirtschaftlichen Erfolg der GPG beitragen können.

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