Predigt Glaube am Montag 1»Herausgeliebt und hineingeschickt«text: Johannes 17,13-19
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- Emma Lang
- vor 6 Jahren
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Transkript
1 Einleitung Glaube am Montag ist eine super Gelegenheit sich tiefer mit unserer Situation als Christen in dieser Welt auseinander zu setzen. Mit diesem Thema stoßen wir direkt auf grundlegende Fragen. Schon in dem Begriff Glaube am Montag sehen wir die Spannung zwischen dem Glauben und dem Leben, dem ganz normalen Kampf im Alltag. Das lässt sich schön zeigen, wenn wir einfach mal ein Fragezeichen an die Zeile hängen. Glaube, am Montag? Das klingt schon ganz schön fraglich. Es stellt sich automatisch die Frage nach der Zusammengehörigkeit und danach, wie diese beiden Dinge, Glaube und Alltag (der Montag steht hier nicht nur für den Montag, sondern für den Alltag) zusammen passen. In dieser Predigt möchte ich mit euch einen Weg gehen. Und ich sage euch auch jetzt schon, wo ich mit euch hin will. Aus diesem Fragezeichen soll ein Ausrufezeichen werden. Glaube am Montag! Es kann für dich ein Ausruf sein. Es kann aber auch eine Aufforderung für dich sein. Wichtig ist mir, dass wir gemeinsam darüber nachdenken, wie unser Gott den Glauben mit dem Alltag verknüpft hat. Wir werden uns damit auseinandersetzen, wie sich unser Zwiespalt zwischen Glaube und Alltag auflösen lässt. Diese Predigt ist daher für Menschen, die mit Gott unterwegs sind. Jeder andere darf natürlich gerne zuhören, und daraus lernen, wie so ein Leben mit Gott ist, aber vermutlich sind für dich gerade andere Themen dran. Heute gehen wir in die Begegnung mit einer Bibelstelle, die von einer ganz besonderen Stelle des Lebens Jesus berichtet. Dieser Abschnitt wird das hohepriesterliche Gebet genannt. Es ist Jesus selbst, der in diesem Abschnitt für seine Jünger betet. Jesus tritt vor seinem Vater für die Menschen ein, die er auf dieser Welt zurück lässt. Ich greife in dieser Predigt nur einen Teil dieses Gebetes auf. Lege aber gleichzeitig jedem ans Herz, das ganze Gebet zuhause in der nächsten Woche betend nachzulesen. Das hohepriesterliche Gebet finden wir im Johannesevangelium, Kapitel 17. Ich lese uns den Abschnitt Vers Joh 17,13-19 lesen Von Florian Wintersohl Seite 1 von 8
2 An diesem Text finden wir verschiedene Aspekte, die unser Christsein heute prägen sollten. Ich stelle zwei davon besonders heraus und möchte dich einladen mitzudenken und dich von diesen Gedanken in den Prozess»Glaube am Montag«hineinnehmen zu lassen. Dass Gott zu dir spricht, das kann ich nicht machen. Darum bitte ich dich jetzt kurz mit deinem Vater zu sprechen. Bitte ihn jetzt im Gebet um sein Reden zu dir, in deine Situation, darum, dass er zu deinem Herzen spricht.»kurze Gebetszeit«Amen Wir gehen zusammen Vers für Vers durch diesen Text und entdecken darin, was Gott uns heute sagen möchte. Jesus betet: 13 Und jetzt bin ich auf dem Weg zu dir. Ich sage dies alles, solange ich noch bei ihnen in der Welt bin, damit meine Freude ihnen in ganzer Fülle zuteil wird. Situation Jesu beschreiben Situation der Jünger beschreiben Jesus gibt den Jüngern eine Erklärungsmöglichkeit für die Situation, die sie schon erleben und die sie noch erwartet. Die Freude Jesu besteht in der Erkenntnis der Situation. Das gilt auch für uns. Wir erleben erst die Freude Jesu, wenn wir unsere Situation neu deuten lernen. Unsere Situation ist auch die der Jünger Verlassen, Einsam, Fremd. Aber genau das ist eben kein Versehen Jesu, sondern hat einen guten Grund. 14 Ich habe ihnen dein Wort weitergesagt. Deshalb hasst sie die Welt, denn sie gehören nicht zu ihr, ebenso wie ich nicht zu ihr gehöre. Das Wort Gottes ist Grund für Hass? Was ist das Wort Gottes? Ansprache, persönlich, deutlich, bei deinem Namen. Jesus selbst ist das Wort Gottes Gottes Liebe ist es (Liebe ist Ansprache, ist Aktion, ist Wort!) In der Bibel finden wir es. Von Florian Wintersohl Seite 2 von 8
3 Grundlage für unsere Gottesbeziehung Warum daraus Hass der Welt? Was heißt hier eigentlich Welt? Welt meint nicht Welt im Sinne von Welt, sondern Schöpfung, die sich gegen ihren Schöpfer verselbstständigt hat. Menschen, die ohne Gott leben. Weil dieses Wort uns aus der Welt, aus den ungöttlichen Verstrickungen, heraus reist. Wir sind aus der Mitte dieser Menschen herausgeliebt. Wenn Gottes Wort Liebe ist, dann verändert es dich, wenn du das erlebst. Gottes Wort macht uns diesen Menschen fremd. Es macht uns der Welt fremd. Nicht uns weltfremd, sondern uns anders, so dass diese Welt, diese Weltsicht, diese Menschen uns nicht mehr verstehen. Wir Menschen suchen etwas, das uns in dieser Welt hält und finden das doch nur außerhalb der Welt. Durch diese Verbindung werden wir aus unserem Alltag, aus unserer Not, aus dem Hass der Welt herausgehoben. Xavier Naidoo besingt diese Sehnsucht und die Erfahrung des Überweltlichen in einem seiner Lieder. Höre dich hinein und lasse Gott einfach mal Raum dich darin anzusprechen. Wie hat Gott dich aus dieser Welt herausgeliebt? Genieß es einfach mal dich in deinen Gedanken und Gefühlen und in deinem Gott zu verlieren. Sie ist nicht von dieser Welt. (Lied einspielen). Diese überweltliche Liebe Gottes ist das Wort Gottes, ist Jesus selbst. In für uns verständlicher Form wird die Liebe Gottes in der Person Jesu sichtbar. Wer das erfahren hat, ist anders. 14 Ich habe ihnen dein Wort weitergesagt. Deshalb hasst sie die Welt, denn sie gehören nicht zu ihr, ebenso wie ich nicht zu ihr gehöre. Von Florian Wintersohl Seite 3 von 8
4 Genau das ist es. Diese Liebe ist nicht von dieser Welt. Wir wissen das. Wir haben das erfahren. Wir wurden angesprochen und haben geantwortet. Deswegen sind auch wir herausgerissen. Wir sind anders. Das ist der eine Aspekt des Christseins. Wir erleben uns nicht nur anders, wir sind es auch! Wir brauchen uns nicht schlecht fühlen, wenn uns immer wieder auffällt, dass wir nicht richtig dazugehören. Aber was folgt daraus? Wir lesen: Wenn wir doch nicht mehr zur Welt gehören, dann haben wir mit ihr doch auch nix mehr zu tun. Aber weit gefehlt. 15 Ich bitte dich nicht, sie aus der Welt wegzunehmen, aber sie vor dem Bösen in Schutz zu nehmen. 16 Sie gehören nicht zu dieser Welt, so wie ich nicht zu ihr gehöre. Wir haben doch noch etwas mit dieser Welt zu tun. Wir gehören zwar nicht mehr zur Welt, aber wir sind noch in der Welt Weil wir hier sein sollen. Es hat einen Grund, dass wir hier sind. Und diese Spannung, dass wir hier sind, und nicht dazugehören, die kennen wir doch. Beispiel: Schule, Familie, Steuern, Umgang, Liebe Diese Spannung zu erleben ist genau richtig. Wir sind berufen anders zu sein. Nein, wir sind zu etwas anderem gemacht worden durch Jesu Liebe. Wir sind herausgeliebt worden. Und jetzt sind wir anders. Wir denken anders. Wir haben andere Maßstäbe und eine ganz andere Weltsicht. Diese Spannung auch zwischen Gemeinde und Alltag, zwischen Sonntag und Montag (Woche) ist der ganz normale Zustand eines Christen. Wenn das bei dir nicht so ist, denk mal drüber nach... Von Florian Wintersohl Seite 4 von 8
5 Auch Jesus hat in diesem Zustand gelebt. Und er hat uns dazu berufen es auch zu tun. Und Gottes Liebe ist es, die uns in dieser Spannung festhält, die uns vor dem Bösen, beschützt. Gottes Liebe beschützt und davor uns von ihm zu trennen. Und es ist ein Privileg so zu leben, denn im Text heißt es, 17 Lass sie in deiner göttlichen Wirklichkeit leben und weihe sie dadurch zum Dienst. Dein Wort erschließt diese Wirklichkeit. Jesu bittet für uns: dass wir in diesem Status des Nichtdazugehörens in dieser Welt weiterleben. Dass wir in dieser Situation, das uns die Beziehung zu Gott aus den normalen Lebensumständen herauslös, bleiben. Was macht diese Wirklichkeit mit uns? Sie macht uns bereit zum Dienst. Geheiligt (Erklären...) Wir können Gott nur dienen, wenn wir von uns selbst befreit sind. Und genau das tut seine Liebe. Wir müssen nicht mehr selbst für uns sorgen, sondern sind frei uns für Gott, für die Liebe einzusetzen. Wir sind ausgesondert anders zu leben. Nur dadurch, dass wir anders sind, nur dadurch, dass wir herausgeliebt sind aus unseren Umständen, können wir Gott dienen. Wie aber bleiben wir in dieser Wirklichkeit? Wie kommen wir hinein? Die Antwort ist Gottes Wort. Gottes Liebe und seine Ansprache ist es, die uns dort hält. Wie sieht es bei dir aus? Spricht Gott dich an? Verschließt du deine Ohren? Verstopfst du deine Kanäle? Setzt du dich seinem Reden aus? Gehst du in das Gespräch mit Gott? Sag mal, liest du eigentlich in deiner Bibel? Betest du regelmäßig und intensiv? Wenn es die Beziehung und die Liebe Gottes ist, die uns zu etwas anderem macht, dann hört das auf, wenn wir uns dem entziehen... Gottes Wirklichkeit wirst du nur erfahren, wenn du dich von Gott ansprechen lässt. Von Florian Wintersohl Seite 5 von 8
6 In Jesus sind alle Menschen angesprochen. Reagierst du darauf?? Wir helfen dir gerne, wenn du nicht weißt wie. Komm in den Projekt-Hauskreis, geh in einen anderen Hauskreis. Lese deine Bibel, Bete! Wir sind schon die ganze Zeit auf dem Weg zur zweiten Aussage über die Wirklichkeit eines christlichen Lebens. Und jetzt kommt sie endlich. 1 8 Ich sende sie in die Welt, wie du mich in die Welt gesandt hast. Das löst unseren Zwiespalt auf!!! Wir gehören nicht zu dieser Welt, aber sind in diese Welt gesandt. Wir sind in diese Welt gesandt!!! Glaube am Montag ist genau das. Nicht dabei stehen zu bleiben, dass wir anders sind als alle anderen und uns dann schön in unser Grüppchen zurück ziehen, damit wir uns unter unseresgleichen nicht ganz so anders fühlen. Nein!! Wir sind als andere von Jesus selbst reingeschickt in diese Welt. Und wofür? Um das zu tun, was Jesus tut! Genauso wie Jesus gesandt war, um Menschen herauszulieben aus dieser Welt, sind wir das auch! Dein Auftrag ist es anders zu sein. Mache einen Unterschied. Die Menschen sollen über dich sagen, das ist nicht von dieser Welt! Du bist anders gemacht durch Jesus. Konzentriere dich darauf, was sich verändert hat und lass dich weiter von Gott verändern und dann bring diese Veränderung in diese Welt. Das ist alles, worum es in Glaube am Montag geht. Dein eigenes Profil schärfen, wissen, wer du bist und das in diese Welt einbringen. Und diese Einbringen ist eben, dass wir lieben, weil Gott uns zuerst geliebt hat. Von Florian Wintersohl Seite 6 von 8
7 Wir denken anders, weil wir ein anderes Weltbild haben. Leben wir es auch!! Hilf den Menschen um dich, zeige Interesse. Es ist faszinierend, wie Jesus diese Tatsache nochmal auf den Punkt bringt. Denn im letzten Vers dieses Abschnitts lesen wir: 19 Ich weihe mein Leben für sie zum Opfer, damit sie in deiner göttlichen Wirklichkeit leben und zum Dienst geweiht sind. Jesus zeigt uns, wie er Menschen herausliebt. Jesus gibt sich selbst auf. Das ist seine Liebe! Gottes Liebe ist Selbstaufgabe!! Unsere Liebe für diese Welt sollte sich an der Liebe Jesu ausrichten. Wenn du dich aufgibst für andere, dann liebst du. Wenn wir uns als Gemeinde aufgeben für andere Menschen, dann lieben wir wie Jesus. Dann lieben wir Menschen aus dieser Welt heraus. Nicht wir, nicht unser Taten, nicht unsere Konzentration befähigt uns dazu, sondern Gott selbst. Und so sind wir bereit, nach diesem Sonntag in den Alltag zu gehen und anders zu leben, anders zu lieben und anders zu handeln. Jetzt hättest du vermutlich gerne vom Pastor noch die genauen Anweisungen, was du tun sollst. Bekommst du aber nicht. Was weiß denn ich, in welchen Situationen du stehst. Was soll denn ich von dir verlangen? Aber eins weiß ich. Dein Gott hat dich herausgeliebt. Du gehörst nicht mehr zu den ganz normalen Menschen. Dieser Gott wird dir auch zeigen, wie sich deine Andersartigkeit äußern soll. Und genau deshalb ist die größte Herausforderung, die sich dir jetzt stellt in deinen Montag, in deine Woche und auch in die nächsten 6 Monate zu gehen mit deinem Gott und im Gespräch mit ihm seinen Von Florian Wintersohl Seite 7 von 8
8 Weg für dich zu finden! Von Florian Wintersohl Seite 8 von 8
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