Der Umgang mit Holzabfällen in Österreich Recycling und energetische Verwertung von Altholz

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1 Der Umgang mit Holzabfällen in Österreich Recycling und energetische Verwertung von Altholz Holzabfälle auf der Baustelle Recycling-Baustoffverordnung und Trennung vor Ort Dipl.-Ing. Alois Fürnkranz, MBA Geschäftsführender Gesellschafter Sillaber Muldenservice GmbH 1 / X

2 Rechtliche Grundlagen Die Recycling- Baustoffverordnung ist 1. Jänner 2016 in Kraft getreten. Die Verordnung über die Trennung von bei Baumaßnahmen anfallenden Materialien (1991) außer Kraft getreten. Ziel: die Sicherstellung einer hohen Qualität von bei Bauund Abbruchtätigkeiten anfallenden Abfällen Anforderungen, die beim Abbruch von Bauwerken zu erfüllen sind (Schadstoff- und Störstofferkundung) und ein geordneter sowie verwertungsorientierter Rückbau von Bauwerken. Diese Maßnahmen führen zu einer besseren Eignung der Abfälle für die Herstellung von Recycling-Baustoffen 2 / X

3 Rechtliche Grundlagen Verordnung über das Recycling von Altholz in der Holzwerkstoffindustrie RecyclingholzV Diese Verordnung trat mit 15. Mai 2012 in Kraft. Das Abfallende für Recyclingholz ist in 8 Abs.1 festgelegt. Recyclingholzprodukte müssen die Anforderungen des Anhanges 3 erfüllen Das Ende der Abfall-eigenschaft ist in Form einer elektronischen Buchung in ein Produktlager zu dokumentieren. Das Abfallende für Recyclingholz ist an eine bestimmungsgemäße Verwendung geknüpft. Recyclingholzprod dürfen nur in Anlagen zur Erzeugung von Holzwerkstoffen eingesetzt werden. 3 / X

4 Schad- und Störstofferkundung auf der Baustelle Der Rückbau/Abbruch hat nach der ÖNORM B 3151; Rückbau von Bauwerken als Standardabbruchmethode zu erfolgen. Die Entfernung insbesondere von erkannten Schadstoffen ist auch bei kleineren Bauvorhaben vor einem Abbruch durchzuführen. Vor Ort sind jedenfalls gefährliche Abfälle wie z.b. Asbest, teerhaltige Materialien, (H)FCKW-hältige Dämmplatten (XPS) von nicht gefährlichen Abfällen zu trennen. 4 / X

5 Schad- und Störstofferkundung auf der Baustelle Bodenaushubmaterial, mineralische Abfälle, Ausbauasphalt, Holzabfälle, Metallabfälle, Kunststoffabfälle und Siedlungsabfälle sind ebenfalls vor Ort voneinander zu trennen. Wenn die Trennung am Anfallsort technisch nicht möglich oder mit unverhältnismäßigen Kosten verbunden ist, kann die Trennung in einer dafür genehmigten Behandlungsanlage erfolgen. 5 / X

6 Beispiel 1: Mulde deklariert als Holz jedoch mit geringen Mixanteilen 6 / X

7 Holzabfälle auf Baustellen und ihre Qualität 2015 ( Entwurf Bundes-Abfallwirtschafts-plan 2017) rd. 10 Mio. t Bau- und Abbruchabfälle an. Davon waren t Bauschutt (SN 31409) und t Baustellenabfälle (SN 91206). Die größten Anteile am Aufkommen von Holzabfällen bilden laut (Entwurf Bundes-Abfallwirtschaftsplan 2017) SN Bau- und Abbruchholz (rd t) für Das gesamte Holzaufkommen für 2015 betrug t. Das im Bauwesen anfallende Holz ist äußerst heterogen. Es kann unbelastet oder mit Holzschutzmitteln bzw. Lacken und Lasuren behandelt bzw. mit anderen Verunreinigungen belastet sein. 7 / X

8 Selektiver Rückbau von Holzabfällen auf der Baustelle (SOLLZUSTAND) Türen (H) Türrahmen (H) Fenster (H) Fensterrahmen (H) Fensterläden (H) Innenverkleidungen(H) Fußleisten (H) Tapeten Böden-/Treppen (H) Holz-Verkleidungen unter Decken (H Zwischenwände (H) Außenwände (H) Decken (H) Dachstuhl (H) 8 / X

9 Beispiel 1 Mulde deklariert als Holz jedoch mit geringen Mixanteilen 9 / X

10 Beispiel 1:Mulde deklariert als Holz nunmehr entleert - Mixanteilen deutlich höher als zuerst erkennbar 10 / X

11 Beispiel 1: Mulde deklariert als Holz nunmehr entleert - Mixanteilen deutlich höher als zuerst erkennbar 11 / X

12 Beispiel 1: Mulde deklariert als Holz nunmehr entleert - Mixanteilen deutlich höher als zuerst erkennbar 1. Sortiererfolge erkennbar 12 / X

13 Beispiel 1: Mulde deklariert als Holz - nunmehr entleert - Mixanteile deutlich höher als zuerst erkennbar - 1. Sortiererfolge erkennbar 13 / X

14 Beispiel 1: Mulde deklariert als Holz nunmehr entleert - Mixanteilen deutlich höher als zuerst erkennbar Geschätzes Ergebnis: 60 Vol% Holz, 20% Mineral., 10%Karton, 10% Restmüll 14 / X

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16 Beispiel 2: Mulde mir Sperr- und Restmüll 16 / X

17 Beispiel 3: entleerte Mulde mit Holz mit geringem Restmüllanteil 17 / X

18 Beispiel 3: entleerte Holzmulde mit wenigen Heraklitplatten 18 / X

19 Beispiel 4: entleerte Bauschuttmulde mit Rigipsplatten und Türrahmen und kleinen Holzstücken 19 / X

20 Beispiel 5: Entleerte Mixmulde ohne erkennbare Holzanteile 20 / X

21 Beispiel 5: Entleerte Mixmulde ohne erkennbare Holzanteile 21 / X

22 Beispiel 6: Entleerung einer Holzmulde 22 / X

23 Beispiel 6: Entleerung einer Mulde mit Holz keine Verunreinigungen feststellbar 23 / X

24 Beispiel 6: Entleerung einer Mulde mit Holz keine Verunreinigungen feststellbar 24 / X

25 Beispiel 7: Entleerte Mixmulde mit 70% Holz und 30% Bauschutt 25 / X

26 Beispiel 8: Holzmulde keine Verunreinigungen erkennbar 26 / X

27 Beispiel 9: Holzmulde keine Verunreinigungen erkennbar 27 / X

28 Beispiel 9: Holzmulde unbehandeltes Holz, keine Verunreinigungen erkennbar 28 / X

29 Zusammensetzung von Baustellenabfällen 2004 (PLADERER et al. 2004) Demnach schwankt der mineralische Anteil zwischen 40 und 90 Masse-% Der Masseanteil von Papier/Pappe, Holz und Metall liegt jeweils zumeist unter 10 %. Der Restmüllanteil schwankt zwischen 3 bis knapp 40 %. 29 / X

30 Statistische Aufbereitung der Outputmengen eines Wiener Sortierbetriebes in Oberlaa, 2005 Zusammensetzung für Baustellenabfälle: 65 Masse- % für Mineralische Stoffe: Beton, Asphalt, Ziegel, Mischmauerwerk, Deponieschutt,(Heraklit, Gips, Ytong) 16 Masse- % für Holz: unbehandelt und behandelt, Grünschnitt, Wurzelstöcke 2 Masse- % für Metalle: (Eisen, Aluminium, Kupfer), 1 Masse- % für Verpackungen: Karton, Papier, Folien, Styropor 16 Masse- % für Restmüll 30 / X

31 Outputmengen eines Wiener Sortierbetriebes in Oberlaa, Zusammensetzung für Baustellenabfälle nach der Aussortierung Masse- % für Mineralische Stoffe: Beton, Asphalt, Ziegel, Mischmauerwerk, etc. 16 Masse- % für Holz, Grünschnitt, Wurzelstöcke 2 Masse- % für Metalle: (Eisen, Aluminium, Kupfer), 1 Masse- % für Verpackungen: Karton, Papier, Folien, Styropor 16 Masse- % für Restmüll Masse- % Mineralische Stoffe: Beton, Asphalt, Ziegel, Mischmauerwerk, etc. 9 Masse- % Holz, Grünschnitt, Wurzelstöcke 2 Masse- % Metalle: (Eisen, Aluminium, Kupfer), 1 Masse- % Verpackungen: Karton, Papier, Folien, Styropor 12 Masse- % Restmüll 31 / X

32 Outputmengen eines Wiener Sortierbetriebes in Oberlaa, Zusammensetzung für Baustellenabfälle nach der Aussortierung In Mixmulden ist der Anteil an Holz bzw. Restmüll von 2005 auf 2016 stark zurückgegangen sind. Da die Zusammensetzung der Abfälle auf den Baustellen sich jedoch in diesen 10 Jahren kaum verändert hat, ist davon auszugehen, dass Holz und Sperrmüll besser vor Ort aussortiert werden als noch / X

33 Die Inputanlieferungen in der Baurestmassenaufbereitung von Sillaber 2015 (2016) (36) Gew% als Baumx (Baustellenabfälle) 51 (48) Gew% als Baurestmassen 3 (3) Gew% als Holz 2 (1) Gew,% als Sperrmüll 10 (11) Gew.% als Aushub 29 Gew% als Baumx (Baustellenabfälle) 52 Gew% als Baurestmassen 4 Gew% als Holz 4 Gew,% als Sperrmüll 11 Gew.% als Aushub 33 / X

34 Die Inputanlieferungen in der Baurestmassenaufbereitung von Sillaber Ergebnisse für 2015 und 2016 sind fast ident. Es trat unmittelbar nach dem Inkrafttreten der Recycling- Baustoffverordnung keine verbesserte Sortierqualität auf den Wiener Baustellen auf. Der Anteil der sognannten Mixmulden beträgt weiterhin ca. 35 Masse % bzw. 58 Vol%. Für das 1. Halbjahr 2017 gehen die Mixabfälle von 36 auf 29 Gew.% zurück. Zu kurze Zahlenreihe für eine eindeutige Aussage Auch andere Kunden- und Baustellenzusammensetzungen kann als Erklärung für diese Veränderung gelten. 34 / X

35 Zusammenfassung und Zielsetzungen Um dem selektiven Rückbau zum Durchbruch zu verhelfen, ist es notwendig, dass die öffentliche Verwaltung als potenter Auftraggeber und Bauherr verwertungsorientierte Ausschreibungen von Abbrucharbeiten und Sortierinseln berücksichtigt Seitens der Baubehörde diesbez. mehr Überwachungen auf der Baustelle erfolgen Sortierinseln vorgeschrieben werden, weil sehr positiv durch zusätzliche Trennung auch von Papierabfällen, Kartonagen, Kunststoffabfällen, Styroporabfällen, Restmüll und gefährlichen Abfällen Ein kontrollierter Rückbau kann nur gemeinsam mit einer getrennten Sortierung direkt auf der Baustelle funktionieren. 35 / X