In Ewigkeit. Amen. Gottesdienst

Transkript

1 In Ewigkeit. Amen. Gottesdienst Informiert Titel: In Ewigkeit. Amen. Text: Dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen. (Matthäus 6, 13) Ewigkeit Ist Ewigkeit Unendlichkeit von Raum und Zeit? Ist Ewigkeit Abwesenheit von Raum und Zeit? Die Ewigkeit ist Herrlichkeit ist Göttlichkeit in Raum und Zeit und Himmels weit! Einleitende Gedanken Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen. (Matthäus 6, 13) Der Fokus wird zum Schluss also noch einmal ganz auf Gott gerichtet. Bei ihm läuft alles zusammen und bei ihm ist der Ursprung von allem: Er ist der Geber von allem Guten, von ihm kommt, was für diese Welt und für uns Menschen notwendig ist. Die abschliessenden Worte geben uns eine kraftvolle Hoffnung und Perspektive für die Zukunft. Sie schauen auf Gott und sie schauen voraus: Auf das angebrochene, sich ausbreitende und immer mehr Realität werdende Reich Gottes. Auf die Kraft, die wir täglich neu und in zunehmendem Mass vom Himmel erwarten dürfen. Auf die Herrlichkeit, die schon jetzt bei Gott ist, die wir hier auf der Erde bruchstückhaft erkennen und erleben können und die auch für uns als zukünftige Herrlichkeit bereit ist. Hat denn Ewigkeit nur etwas mit der Zukunft zu tun? Beginnt die Ewigkeit erst, wenn unsere irdische Endlichkeit aufhört? Man sagt doch, wenn jemand gestorben ist: Er ist in die Ewigkeit abberufen worden. Ja, was ist Ewigkeit eigentlich? Oliver Affolter,

2 Gedicht auf dem informiert: Philosophische Fragen und Gedanken zum Thema. Aber die Bibel ist kein philosophisches Buch. Nein, die Bibel ist ein anschauliches Buch. Sie zeigt die göttliche Realität und Wahrheit und das oft, ohne sich zu erklären. Das Wort Gottes stellt einfach fest: So ist es Punkt und Amen. Amen Apropos Amen: Amen meint: Wahrhaftig so ist es. Genauso habe ich es gemeint. Jesus gebrauchte es viele Male: Amen, amen, ich sage euch Luther übersetzte das mit Wahrlich, wahrlich ich sage euch, also Das, was ich jetzt sage, ist gewiss wahr, es ist richtig und wichtig, passt auf und hört gut zu! Ein gemeinsames Amen zeigt, dass alle mit einem öffentlichen Gebet einverstanden sind. Wir meinen das so. Das ist unser Anliegen vor dir, Gott. Wir machen uns darin eins. Aber mit dem Amen setzen wir nicht einfach nur einen Schlusspunkt. Mit dem Amen übergeben wir unsere Anliegen in die starke Hand Gottes. Mit dem Amen übergeben wir Gott die weitere Verantwortung. Jetzt ist er an der Reihe. Wir haben unseren Teil getan, wir haben gebetet und halten im Glauben fest: Amen, du kannst etwas tun! Du kannst mehr tun, als wir es mit unseren menschlichen Möglichkeiten können. Du kannst sogar mehr tun, als wir es uns ausdenken können! Amen, bitte, Herr, tue jetzt etwas! Das Amen ist also nicht nur ein Punkt, sondern viel mehr ein Doppelpunkt! Matthäus 17, 20: Denn, amen, ich sage euch: Wenn ihr Glauben habt wie ein Senfkorn, werdet ihr zu diesem Berg sagen: Bewege dich von hier nach dort, und der wird sich wegbewegen; und nichts wird euch unmöglich sein! Ewigkeit Wir haben jedoch nicht nur diese Perspektive auf ein Neues Jahr, sondern wir haben eine viel grössere, übergeordnete Perspektive auf die Ewigkeit. Ich wünschte mir, wir würden mehr davon in unseren Leben wahrnehmen. Ewigkeit ist kurz gesagt der Gegensatz zur Zeitlichkeit oder Vergänglichkeit. Psalm 90: Ein Gebet des Mose, des Gottesmanns. 1 Herr, ein Hort warst du uns von Generation zu Generation. 2 Noch ehe Berge geboren wurden und Erde und Erdkreis in Wehen lagen, bist du, Gott, von Ewigkeit zu Ewigkeit. 3 Du lässt den Menschen zum Staub zurückkehren und sprichst: Kehrt zurück, ihr Menschen. 4 Denn in deinen Augen sind tausend Jahre wie der gestrige Tag, wenn er vorüber ist, und wie eine Wache in der Nacht. Gott existierte schon seit je her und er wird für immer existieren von Ewigkeit zu Ewigkeit. Er hat keinen Anfang und kein Ende. Er existiert auch nicht in einer Abfolge von Augenblicken. Gott wird nicht älter. Er ist immerwährend, immerseiend, unveränderlich. Tausend Jahre sind wie ein Tag, sagt uns der Psalm. Zeiträume haben für Gottes Wesen und seine Existenz keine Bedeutung und sie schränken ihn auch nicht ein. Oliver Affolter,

3 Wayne Grudem schreibt dazu (Biblische Dogmatik, S. 187): Also steht Gott irgendwie über der Zeit und ist imstande, alles in ihr als in seinem Bewusstsein gegenwärtig zu sehen. Offenbarung 1, 8: Ich bin das Alpha und das Omega, spricht der Herr, Gott, der ist und der war und der kommt, der Allmächtige. Gott ist der Erschaffer und der Vollender, der vor der Zeit da war und nach der Zeit da sein wird. Er ist in der Gegenwart der Schöpfung und er ist in der Gegenwart der Vollendung aller Dinge. Gott ist der immer gegenwärtige Gott: Ich bin der ich bin. (2. Mose 3, 14) Auf unser Leben angewendet, so ist für Gott der Zeitpunkt meiner Geburt und der Zeitpunkt meines Todes gleich gegenwärtig. Er ist Ich bin. Dieser Gedankengang führte in der orthodoxen Kirche zu folgender Schlussfolgerung: In den Gottesdienst zu kommen, bedeutet ein Einklinken in die ewige Anbetung. Jeder Mensch hat von dieser Ewigkeit eine Ahnung, denn die Ewigkeit wurde uns bei der Erschaffung von Gott in die Herzen gelegt. Prediger 3, 11: Er hat alles schön gemacht zu seiner Zeit, auch hat er die Ewigkeit in ihr Herz gelegt; nur dass der Mensch nicht ergründen kann das Werk, das Gott tut, weder Anfang noch Ende. (LUT) Prediger 3, 11: Gott hat für alles eine Zeit vorherbestimmt, zu der er es tut; und alles, was er tut, ist vollkommen. Dem Menschen hat er eine Ahnung von dem riesigen Ausmass der Zeiträume* gegeben, aber von dem, was Gott in dieser unvorstellbar langen Zeit tut, kann der einzelne Mensch nur einen winzigen Ausschnitt wahrnehmen. * eine Ahnung...: wörtlich die Ewigkeit ins Herz. Das hebräische Wort für»ewigkeit«bezeichnet die Erstreckung der Zeit bis in die fernste Vergangenheit oder Zukunft. Ja, wir sehen und erleben in unserem kurzen Menschenleben nur einen verschwindend kleinen Ausschnitt vom grossen Ganzen. Leben in der Ewigkeit Alle Menschen haben von Gott das Gleiche bekommen, nämlich das Leben. Das Leben ist der entscheidende Wert unseres Menschseins, wie es Dr. Horst Seebass, Professor für AT, ausdrückt. Dieses Leben hier auf dieser Welt können wir überschauen. Es hat einen Anfang, es währt ein paar Jahre und es wird ein Ende hier auf Erden haben. Das ist Zeitraum, den wir verstehen können. Dieses Leben deins und meins, das aller Menschen ist aber in die grössere Dimension hineingestellt, in die Ewigkeit. Unser Leben ist real, nicht wahr? Wir leben es jeden Tag. Aber die Ewigkeit ist nicht weniger real! Gott, der Ewige, ist real. Oh, könnten wir das doch noch viel mehr erfassen! Ewigkeit ist nicht etwas, das sich irgendwann in der Zukunft ereignet. Die Ewigkeit findet auch heute und gerade jetzt statt. Auch hier bei uns, weil der ewige Gott gerade jetzt auch als Ich bin gegenwärtig ist. Die Vorstellung der orthodoxen Kirche ist irgendwie schon richtig, schade ist nur, wenn beim Verlassen des Gottesdienstes wieder ausgeklinkt wird. Oliver Affolter,

4 Das muss nicht sein! Ewigkeit ist doch da! Ewigkeit ist die Ebene über unserer irdisch-zeitlichen Realität. Im auferstandenen Christus und im ewigen Gott wird sie für jeden Menschen zur erlebbaren Realität. Das ist doch das Entscheidende für unser menschliches Leben. Dr. Seebass meinte: Menschliches Leben ist so gemacht, dass es nur lebendig ist, wenn es ewiges Leben hat. Und weiter sagte er: Ewiges Leben ist nicht das, was später einmal kommt, sondern das Leben im Licht Gottes in der konkreten Geborgenheit seiner Liebe. Und noch so eine Aussage von ihm: Ewigkeit erfahren wir in diesem Leben oder nie. Ewigkeit als Leben Gottes beginnt hier oder nie. Ziemlich herausfordernde Gedanken, nicht wahr? Wir können es so verstehen, dass jeder Mensch sich in die Ewigkeit Gottes einklinken darf und sich nicht mehr ausklinken soll. Durch Glauben an Jesus Christus klinken wir ein. Der Glaube ist der Karabiner, der sich in das Seil, die Ewigkeit, einklinkt. Tu es, wenn du es noch nicht gemacht hast! Johannes 5, 24: Amen, amen, ich sage euch: Wer mein Wort hört und dem glaubt, der mich gesandt hat, hat ewiges Leben und kommt nicht ins Gericht, sondern ist hinübergegangen aus dem Tod in das Leben. So haben wir jetzt schon Anteil an der Ewigkeit. Wir gehören als Menschen noch dieser irdischen Welt an, im Geist aber gehören wir bereits zur Ewigkeit. Das ist etwas schwierig in unserem Denken einzuordnen, weil es eine überirdische, übermenschliche Dimension hat. Aber es ist eine göttliche, wahre Realität und es hat etwas sehr Gutes an sich: Wir müssen uns nicht auf die Ewigkeit irgendwann in der Zukunft vertrösten. Sie ist jetzt schon hier. Und hoffentlich hat sie auch jetzt schon einen immer grösser werdenden Einfluss auf unser Leben und unsere Persönlichkeit. Matthäus 6, 13: Dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen. Wenn wir Ewigkeit erleben in einem Wort aus der Bibel, das uns anspricht, in einem Wunder, das wir erleben, in einer Gebetserhörung, die wir erfahren usw. dann ist das für uns wahrscheinlich ein punktuelles Ereignis. Mit den Überlegungen, die wir heute gemacht haben, hat es mit einer viel grösseren Dimension zu tun. Da steckt Ewigkeitswert drin. Wir sind verbunden mit der Ewigkeit. Wir sind verbunden mit dem ewigen Gott. Und wenn wir keine solchen besonderen Dinge erleben, grauen Alltag gibt es genug, dann bleibt die Dimension der Ewigkeit trotzdem bestehen. Die Verbindung ist trotzdem da. 2. Korinther 4, 16 18: Darum verzagen wir nicht: Wenn auch unser äusserer Mensch verbraucht wird, so wird doch unser innerer Mensch Tag für Tag erneuert. 17 Denn die Last unserer jetzigen Bedrängnis wiegt leicht und bringt uns eine weit über jedes Mass hinausgehende, ewige Fülle an Herrlichkeit, 18 wenn wir nicht auf das Sichtbare schauen, sondern auf das Unsichtbare. Denn das Sichtbare gehört dem Augenblick, das Unsichtbare aber ist ewig. Oliver Affolter,

5 Diese bereits vorhandene Ewigkeit kann uns darum jetzt schon trösten, hier in unserem Dasein, in unserer Vergänglichkeit. Das gilt es im Glauben zu ergreifen und in unseren Herzen zu bewahren. Offenbarung 2, 25: Doch was ihr habt, das haltet fest, bis ich komme! Eingeklinkt bleiben! Das ist doch ein gutes Motto für das kommende Jahr! Und ein zweites: Immer wieder zu beten Dein Reich komme! Dein Wille geschehe! Wie im Himmel, so auf der Erde! Und dann Amen zu sagen und hinter diesem Doppelpunkt Gottes Wirken zu erwarten! Ja, bleiben wir in der Ewigkeit eingeklinkt heute, morgen und jeden Augenblick bis in Ewigkeit. Amen. Oliver Affolter,

6 Anregungen für die Kleingruppen Erlebnisberichte o Was hast Du mit Gott erlebt? Erzählt es einander! o Wo liegt der Ewigkeitswert im erlebten? o Was möchten wir persönlich oder gemeinsam unternehmen, um Gott es Wirken zu erleben? Amen o Doppelpunkt Gemeinsames Gebet für gesammelte Anliegen! o Sucht Bibelstellen, in denen Jesus Amen, amen (Wahrlich, wahrlich ) sagt und untersucht die Bedeutung. Ewigkeit o Wie stellst Du Dir Ewigkeit vor? o Was für Bilder können Ewigkeit darstellen? o Wann beginnt Ewigkeit für den Menschen? o Was bringt mir die Ewigkeit für mein heutiges Leben? o Wie erlebe ich Ewigkeit in meinem jetzigen Leben? Oliver Affolter,