Christiane Ostermeier Hundeschule Seminare Gutachten Sonntag, 11.November 2012

Transkript

1 Tag im Revier mit Heiner Höffelner am im Forstenrieder Park. Heimische Wildtierarten: Rehwild, Schwarzwild (Wildschwein), Marder, Iltis, Hase, Kaninchen Wildschwein: nach Schuss findet Trichinenuntersuchung und Strahlenbelastungstest statt Schalenwild: alles Wild das mit den Läufen auf Schalen (Klauen) zieht (geht). Man unterscheidet wiederkäuendes(rehwild, Rotwild, Damwild, Gams ) und nichtwiederkäuendes Schalenwild (Wildschwein). Haarwild: wiederkäuendes Schalenwild, Schwarzwild, Hase und Kaninchen, Fuchs, Marder, Iltis, gehört zur Klasse der Säugetiere Federwild: alle Vögel, gehört zur Klasse der Vögel Hochwild: alles Wild was zur Hohen Jagd gehört, alles Schalenwild außer Rehwild. Ferner Auerwild, Steinadler, Seeadler Niederwild: alles übrige Wild Trittsiegel: Abdruck der Hufe, Abdruck der Läufe Brunftzeit: Begattungszeit wiederkäuendes Schalenwild: Ende Juli Rehwild, Ende September Rotwild, November Schwarzwild(Wildschwein) Setzzeit: Werfen: Rehwild Mai/Juni 1-2 Kitze, Wildschwein: März/April, Bache mit Frischlingen sehr gefährlich. Losung: feste Ausscheidungen des Wildes. Reh hat Kaffeebohnengröße (man unterscheidet Winter/Sommerlosung, Winterlosung ist einzel, so wie wir das im Wald gesehen haben, Sommerlosung klebt mehr zusammen, da mehr Wasseräsung möglich), dunkel, Feldhase hat größere hellere Kugeln, Kaninchen entsprechend kleiner, Fuchs ist dunkel und hat am Ende einen Ausschweif, Wildschwein ist dunkel und wie eine Wurst. Plätzen oder Plätzstelle: Wegschlagen von Erde, Laub und Moos mit den Vorderläufen. Dabei markiert das Rehwild mit den Zwischenzehendrüsen den Einstand. Lautäußerungen: Röhren des Rothirsches (Rotwild kommt zwischen Freising und Moosburg und dann im südlichen Teil der Isar). Bei Rehen, Warnung oder Schrecklaute wie Bellen eines Hundes, Rehbock einmal und bei Rehgeiß mehrmals hintereinander. Wie verhält sich Rehwild: Am Tage hält es sich meist in Walddickungen, Lichtungen und Schlägen, im Sommer auch im hohen Getreide auf. Am Abend tritt es auf Wiesen und Feldern zur Äsung aus. Frühmorgens wechselt es wieder in die Tageseinstände ein. Wintertags findet man es oft, besonders bei stillem und sonnigen Wetter, mittags zwischen 12 und 14 Uhr auf den Blößen (baumlose Stelle im Wald, Lichtung). Verbißstellen: Rehe und Hasen verbeißen gerne frisch angepflanzte (aufgeforstete) Sträucher und Pflanzen. Sie sind deshalb so beliebt, weil sie viele Mineralien haben, die durch die intensive Düngung hervorgerufen wird. Bei wildlebenden Pflanzen ist dies nicht so extrem. Aber auch dort gehen Hase und Reh hin. Erkennbar Hase, die Pflanze ist an den Ästchen etc. wie abgeschnitten, war ein Reh dran, so ist es wie abgerissen. Wenn die Pflanze, Baum angebissen ist, so wächst sie nicht mehr so schnell. Der Wachstumsprozess verzögert sich daher um 1-2 Jahre, was ist das im Verhältnis zu Jahren, die ein Baum alt wird. Geweih, Gehörn: Kopfschmuck des Hirsches heißt Geweih, das des Rehbockes Gehörn. Dies besteht aus zwei Stangen mit Rosen, die Sprossen oder Enden tragen. Die Stangen bestehen nur aus Knochen. Farbtönung des Gehörns: entsteht durch das Fegen an Gehölzen, an dem Gerbstoffgehalt der Art der Hölzer an denen gerieben wurde. Entwicklung des Gehörns des Bockes: zuerst entstehen die Rosenstöcke, auf denen sich als erstes

2 Gehörn Knöpfchen oder kleine knöcherne Spieße bilden, die im Winter gefegt und im Januar bis Februar abgeworfen werden. Im zweiten Jahr schiebt der Bock als zweites Gehörn Spieße. Schwach entwickelte Bockkitze, die eine schlechte Jugendentwicklung hatten tragen das Erstlingsgehörn weiter, es gibt keine Rose (Verdickung), die das zweite Gehörn im Leben des Bockes sicher kennzeichnet. Welche Bedeutung hat der Bast für die Stangen: Der Bast ist eine gefäß- und nervenreiche, plüschähnlich behaarte Haut, die das Gehörn während des Wachstums überzieht. Im Bast verlaufen Blutgefäße, die dem Gehörn alle notwendigen Nährstoffe für den Aufbau zuführt. Je mehr sich die Stangen verknöchern, umso mehr verringert sich der Zustrom des Blutes. Die Stangen werden zu einem toten Knochengebilde. Sie werden durch Fegen vom Bast befreit, dies erfolgt mit Zwischenpausen meist innerhalb eines Tages. Die frisch gefegten Stangen sind erst Mal weiß. Gefegt wird am liebsten an Fichten, Kiefern, Lärchen und Fremdgehölzen). Der abfallende Bast wird vom Bock aufgeäst(aufgefressen). Böcke mit schwachen Gehörnen, verursacht durch schlechte Erbanlagen, Umwelt-,Witterungs- und Äsungsverhältnissen sollten abgeschossen werden. Das Gehörn wird nach dem Fegen bis zur Blattzeit mehrmals täglich an Stämmchen und Sträuchern gerieben und geschlagen. Durch die hierbei aufgenommenen Pflanzensäfte wird die Färbung des Gehörns erreicht. Durch das Fegen des Gehörns sondert der Rehbock durch seine Stirndrüse (zwischen den Hörnern) Geruch ab, dient als Markierung seines Reviers! Man unterscheidet zwischen Knopfböcken, Spießböcken, Gabelböcken und Sechserböcken. Abwurf der Stangen: November und Dezember, darf man aber nicht mitnehmen, wenn man als normaler Mensch diese findet, ist Wilderei! Was ist ein Kümmerer? Ein Bock mit grob fehlerhafter Entwicklung des Kopfschmuckes, muss erschossen werden, sind in der Regel Böcke im zweiten Lebensjahr mit dem zweiten Gehörn. Konnte sich nicht entwickeln, weil Unterernährung, Hormonmangel, Parasitenbefall, Verlust der Mutter. Was ist ein Mörderbock? Rehbock dessen Gehörn ohne Querverstrebungen wächst. Gehörn ist daher wie zwei Spieße, große Verletzungsgefahr bis hin zu Tötung anderer Rehböcke, diese werden in der Regel geschossen, da sie viel zu gefährlich sind. Rehgeiß oder Ricke (weiblich, Gewicht 14kg) Rehbock (männl. Gewicht 15kg) Kitze( Jungtiere im ersten Lebensjahr) sind nach dem Setzen(Geburt) stark gefährdet, haben angeborenen Drückreflex, bleiben bei Gefahr reglos liegen. Rehwild:ist ein einzelgängerischer Schlüpfer, bei Gefahr flüchtet es nicht weit weg, stattdessen drückt es sich in die nächste Deckung. Standorttreue. Wenn man mehrere sieht, dann könnte es sein, dass es Winter ist, da gesellen sie sich zusammen oder sind es Ricken mit ihren Nachkommen der letzten zwei Jahre Fegestellen entstehen durch das Reiben oder Schlagen des Geweihs oder Gehörns an Bäumen und Sträuchern, wobei der Bast entfernt wird. Das Geweih (Gehörn) wird verfegt. Fegestellen werden beim Rehwild zusätzlich mit der Stirndrüse markiert.

3 Fuchs: hält sich nur im Bau auf, wenn er schläft, gewölft hat (Welpen hat) und wenn es regnet, ansonsten ist er unterwegs. Fuchs riecht sehr stark. Holzleseschein: man darf nur Hölzer Unterarmgröße aufsammeln, für das Sammeln von größerem Holz braucht man einen Holzleseschein Mischwald: man will weg von den Monokulturen, allerdings sollte man bei der Bepflanzung darauf achten, dass nicht größere Bäume den kleineren Bäumen, Licht etc. wegnehmen. Dies wird oft nicht berücksichtigt. Fährte: nennt man die fortlaufenden Tritte bei Schalenwild (Reh, Gams, Rotwild, Wildschwein) Spur: nennt man die fortlaufenden Tritte bei Haarwild (Kaninchen, Hase, Fuchs..) Wildwechsel: sind regelmäßig eingehaltene Wege des Schalenwildes (Reh ) zwischen Tageseinstand (wo es schläft ) und Äsungsplatz. Regelmäßig benutzte Wechsel sind Hauptwechsel sie sind breiter und sehr deutlich erkennbar, gelegentlich benutzte Nebenwechsel. Schwarzwild (Wildschweine) verwenden keine Wechsel. Jagdrecht: Personen, die sich Fundsachen (wie ein verwaistes Rehkitz, einen überfahrenen Hasen, ein erfrorenes Reh oder Abwurfstangen) zueignen und NICHT unverzüglich dem Jagdausübungsberechtigten abliefern, begehen WILDDIEBEREI. Immer die Polizei rufen oder es dort anzeigen. Auch wenn man ein Tier überfährt oder anfährt. Stelle merken, damit dann dort nachgesucht werden kann. Es gibt auch Wildschützen, die in der Nacht vom Fahrzeug aus, meist unter Benutzung des Autoscheinwerfers und verlassen dann schnellstens den Tatort, entweder sie lassen das Tier liegen oder nehmen es mit. Haftung des Jagdausübungsberechtigten bei Unfällen mit Kfz: Nein, es kommt keine Haftung in Betracht. Wild in freier Wildbahn zählt zu den herrenlosen wilden Tieren. Es gehört unverletzt niemandem. Jagdpächter: kann nur einer sein, der eine Jahresjagdschein besitzt und diesen vorher volle drei Jahre besessen hat. Bis zum vierten Jahresjagdsein ist man Jungjäger und nicht pachtfähig. Achtung: es wird jedes Jahr das polizeiliche Führungszeugnis abgefragt, es sollte dort kein Eintrag sein. Freies Betretungsrecht der Natur: in Bayern gibt es keinen Leinenzwang im Wald. Jeder Bürger hat das freie Betretungsrecht der Natur. Wenn der Hund im Gehorsam steht, kein Problem, nur wenn der Hund ERKENNBAR dem Wild nachstellt, hier ist aber im Zweifelsfalle abzuwarten und die Herkunft des Hundes zu ermitteln. Katzen, nicht Wildkatzen: dürfen vom bewohnten Gebiet 300 Meter entfernt, abgeschossen werden. Sie richten zu viel Schaden an. Plündern Nester, töten Vögel etc. Jägerstände: müssen immer intakt sein, da auch fremde Leute dort hochgehen könne und sich dort hinsetzen dürfen! Inhalte der Jägerprüfung: Kosten insgesamt Eur. Der Gesetzgeber schreibt 60 Ausbildungsstunden für die Theorie und die Praxis vor, sowie eine Schießausbildung. Waffen hierzu stellt der Verein. Für die Jagdprüfung gibt es 1210 Fragen, davon werden 100 Fragen für die schriftliche Prüfung ausgewählt. Viele lernen diese auswendig, das kann in der Regel von jedem der gut auswendig lernen kann, bestanden werden, nur Multiple Choice Fragen. Interessant ist dann der mündliche Teil

4 (hier wird Hintergrundwissen abgefragt), hier trennt sich dann die Spreu vom Weizen. Daher ist es unrealistisch in einem Drei-Wochen- Crashkurs die Jägerprüfung machen zu wollen. Bei den Crashkursen wird den Teilnehmern alles nur in Theorie erklärt, nicht direkt vor Ort in Wald und Flur. Themenbereiche des Jagdscheins: Sachgebiet 1: (Waffenrecht, Jagdwaffen, Munition, Ballistik, Fanggeräte, Optik) Sachgebiet 2: (Kenntnis und Biologie der Wildarten) Sachgebiet 3: (rechtliche Vorschriften) Sachgebiet 4: (Wildhege, Jagdbetrieb, jagdliche Praxis) Sachgebiet 5: ( Theorie: Hundewesen, Haltung, Brauchbarkeitsprüfung) Sachgebiet 6: (Natur- und Artenschutz, Land- und Waldbau, Wildschadensverhütung) Fragen: Muss man bei der Ausbildung zur Jägerprüfung und wenn man den Jagdschein hat auf lebende Tiere schießen? NEIN, auf keinen Fall, solange man keinen Jagdschein besitzt, darf man überhaupt nicht auf lebende Tiere schieeßen. Wenn man den Jagdschein dann hat, liegt es in seiner eigenen Entscheidung, ob man auf lebendes Wild (Tiere) schießen will. Noch etwas Statistik: Quelle: In den letzten Jahren gliederten sich die Lehrgänge wie folgt: Freischaffende...28 % Beamte/Angestellte...52 % Jahre...67 % Arbeiter...4 % Jahre...33 % Schüler/Studenten...8 % Der Anteil der Frauen liegt bei über einem Drittel, Tendenz steigend! Zusammenfassung der Kosten: Kursgebühr * Lehrmaterial Schießausbildung Ausbildungskosten staatl. Prüfungsgebühr** Gesamtkosten * 200,-- Euro der Kursgebühr werden zu Begin 950,-- Euro 100,-- bis 150,-- Euro min. 250,-- Euro bis ca. 400,-- Euro 1.300,-- bis ca ,-- Euro ca. 280,-- Euro 1.580,-- bis ca ,-- Euro

5 Ich hoffe, ich habe nichts vergessen! Gruß Christiane Ostermeier