Lochtopf-Kultur Baumschule Ubbo Kruse
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- Viktor Ritter
- vor 5 Jahren
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1 Lochtopf-Kultur Baumschule Ubbo Kruse Die Schwerpunktkulturen in der Freilandproduktion der Baumschule Ubbo Kruse erzielen bei unserem heutigen Kulturverfahren nicht mehr den betriebswirtschaftlich notwendigen Preis. Unsere derzeitige Produktion ist zu gut, zu schwer! Zu schwer als Pflanze und auch zu schwer in Kilo. Für den heutigen Qualitätsanspruch zu solitär! Um den geänderten Anforderungen gerecht zu werden, haben wir über neue Kulturverfahren nachgedacht. Unser Ziel ist es, Freiland- und Topfkulturen mit ihren jeweiligen Vorteilen zusammenzuführen. Freilandpflanzen, sprich Ballenware, steht für starke gesunde Pflanzen bei mehrjähriger Kulturzeit. Jedoch auch für aufwendige Versandarbeit, für zu große Pflanzen für immer kleinere Grundstücke und für zu geringe Marktpreise, für nur vegetativ kurzfristige Verfügbarkeit, für Unhandlichkeit in der Verarbeitung für den Produzenten und Kunden, für hohe Frachtkosten bei relativ geringem Warenwert. Containerpflanzen entsprechen häufig nicht den Qualitätsansprüchen der Firma Ubbo Kruse. Sie sind oft zu leicht - keine Solitärpflanzen. Sie erfordern große Investitionen für Kulturflächen (versiegelte Stellflächen, Anbindevorrichtungen, Bewässerung mit Wasserrückführung usw.) und einen hohen Arbeitsaufwand (bei der Wasserversorgung, der Unkrautbekämpfung, umgefallene Pflanzen aufstellen, etc.). Vorteil ist die fast ganzjährige Verfügbarkeit. Vor- und Nachteile beider Kulturverfahren haben uns über eine neue Produktionslinie nachdenken lassen. Die sonst im Freiland aufgeschulten Laubgehölz- und Koniferen-Jungpflanzen werden jetzt in einen gelochten Container getopft. Dieser wird im Freiland eingesenkt und über einen Tropfschlauch mit Wasser versorgt. Durch die Vielzahl der Löcher in der Topfwand ist eine Minimalversorgung der Pflanze mit Wasser und Nährstoffen aus dem gewachsenen Boden gegeben. Seite 1 von 6
2 Weitere Vorteile dieses Kulturverfahrens: - Keine versiegelten Stellflächen: Für dieses Produktionsverfahren müssen keine baulich aufwendigen Stellflächen gebaut werden. Die Quartiere bleiben als Freilandflächen erhalten. - Geringer Wasserverbrauch: Durch den Bodenschluss der Töpfe und dem Einsatz von Tropfschläuchen, wird der Wasserverbrauch im Vergleich zur Freiland- und Containerkultur stark reduziert. Seite 2 von 6
3 - Standfestigkeit der Pflanzen: Im Gegensatz zur reinen Containerkulturen auf Stellflächen ist beim Lochtopfverfahren keine Anbindevorrichtungen und kein Aufstellen der Pflanzen nach Wind mehr nötig, was eine erhebliche Arbeitserleichterung und Kostenersparnis darstellt. - Leichtere Verarbeitung der Pflanzen: Durch die Produktion im Lochtopf mit Kultursubstrat sind die Pflanzen leichter als Freilandware mit Ballen und somit in der Handhabung für Produzenten, Zwischenhändler und Endverbraucher einfacher. - Schnellere Kulturzeit: Im Vergleich zur Freilandproduktion ist die Kultur im eingesenkten Lochtopf im Durchschnitt um eine Vegetationsperiode verkürzt und so schneller verkaufsfertig. Seite 3 von 6
4 - Gezielte Düngung: Durch die Kultur im Lochtopf und die Wasserversorgung mit Tropfschläuchen kann bei diesem Verfahren bedarfsgerecht gedüngt werden. Die Pflanze wird hauptsächlich aus dem Lochtopf versorgt, so wird der Verlust durch Auswaschung ins umgebende Erdreich verhindert. - Witterungsunabhängige Produktion: Es kann wetterunabhängig getopft und so frühzeitig im Jahr mit der Produktion begonnen werden. Mit entsprechendem Winterschutz ist auch schon ein Topfen im Herbst möglich. So können Arbeitsspitzen im Frühjahr gebrochen und die Tätigkeiten in die arbeitsarmen Zeiten verlegt werden. - Erleichterung der Versandarbeiten: Das zeit- und kraftaufwendige Aufbinden, Ballenstechen und Ballieren der Freilandpflanzen entfällt, rückenschonende Arbeitsweise und Entlastung der Arbeitskräfte (Mechanisierung). - Flexibles Endprodukt: Je nach Bedarf können die Pflanzen ausgetopft und in verrottbares Leinengewebe balliert werden. Der Garten- und Landschaftsbauer kann die Pflanzen auf der Baustelle so pflanzen und hat keine leeren Töpfe zu entsorgen. Für das Gartencenter werden die Pflanzen aus den Lochtöpfen in geschlossene und saubere Container umgesetzt und sind so für den Verkauf an z.b. den privaten Endverbraucher geeignet. Eine Produktion im herkömmlichen Containerverfahren ist somit nicht mehr nötig. - Umweltfaktoren: Keine Versiegelung von Ackerflächen, es ist nicht nötig herkömmliche Containerstellflächen zu bauen. Pflanzen im Lochtopf können auf jeder Ackerfläche kultiviert werden. Eine mehrfache Nutzung der Lochtöpfe und Tropferschläuche ist möglich. Durch den Einsatz von Tropferschläuchen wird wassersparend gearbeitet. Durch eine direkte und bedarfsgerechte Düngung der Kulturpflanze im Lochtopf wird eine Nitratbelastung des Grundwassers vermieden. Bodenregenerierung durch den Einsatz von Gründüngung als Zwischenkultur. Seite 4 von 6
5 - Bodenmüdigkeit: Man braucht nicht auf eine mögliche Bodenmüdigkeit achten, so können z. B. Rosáceae auf Rosáceae kultivieren werden, da die Kulturpflanzen nur bedingt mit dem Boden in Berührung kommen. Seite 5 von 6
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