Station 1: Christoph Martin Wieland

Transkript

1 Station 1: Christoph Martin Wieland Der erste Erzieher des künftigen Herzogs Carl August war der Graf Görz. Er erzog den Prinzen streng, auch mit Strafen. Ab dem 16. Lebensjahr engagierte Anna Amalia Christoph Martin Wieland als Prinzenerzieher, der ihn zu einem aufgeklärten Fürsten heranbilden sollte. Stellt eine erzieherische Pose Wielands nach und fotografiert diese. Danach sollt ihr einen kurzen Text verfassen, wie der zukünftige Thronfolger erzogen werden sollte. Nun müsst ihr die Spielstraße zum Frauenplan entlanggehen, dort seht ihr einen Brunnen. Dann links halten und in die Brauhausgasse (13) einbiegen. Station 2: Johann Peter Eckermann J. P. Eckermann war ein Vertrauter, Mitarbeiter und gleichzeitig auch großer Bewunderer Goethes. Obwohl er aus ärmlichen Verhältnissen stammte, gelang es ihm sich hochzuarbeiten. Goethe bedachte Eckermann in seinem Testament, indem er ihn zum Herausgeber seiner Werke ernannte. Anders als auf vielen Gedenktafeln geschrieben, war Eckermann jedoch nie Goethes Sekretär und es ärgerte ihn, dass er so herabgewürdigt wurde. Seht euch die Gedenktafel am Eckermannhaus an und findet den Fehler! Entwerft anschließend ein neues Schild, welches eher in Eckermanns Sinne gewesen wäre!

2 Lauft nun wieder zum Frauenplan zurück und geht durch die Frauentorstraße zum Markt, wo ihr rechts abbiegt in Richtung Platz der Demokratie. Station 3: Karl Ludwig von Knebel Karl Ludwig von Knebel war genau wie Wieland (siehe Station 1) Prinzenerzieher. Er kümmerte sich um Constantin, den jüngeren Sohn Anna Amalias. Er erzog ihn weniger zeremoniell und schaffte für sich und den Prinzen eine schöne Atmosphäre auf Schloss Tiefurt. Prinz Constantin genoss eine Kindheit mit weniger Pflichten und mehr Freiheiten als Carl August. Warum erfuhr Constantin im Vergleich zu Carl August eine entspanntere und weniger pflichtlastige Erziehung? Geht Richtung Marktplatz zurück und überquert diesen. Betretet die Windischenstraße, die nun direkt vor euch liegt. Station 4: Charlotte von Kalb In diesem Haus lebte Charlotte von Kalb. Sie wurde mit Heinrich von Kalb vermählt, war aber mit dieser Ehe sehr unzufrieden. Im Jahr darauf lernte sie in Mannheim Schiller kennen. Ihr Verhältnis entwickelte sich zu einer leidenschaftlichen Beziehung. Allerdings musste Schiller 1785, ein Jahr nachdem sie sich kennengelernt hatten, Mannheim verlassen.1787 zog Schiller ihretwegen von Dresden nach Weimar in das Haus, vor dem ihr nun steht.

3 Überlegt, wieso keine Gedenktafeln für Charlotte von Kalb oder auch andere berühmte Frauen an ihren Häusern angebracht wurden. Schreibt eine kreative Inschrift für Charlotte von Kalb, die in das Pflaster des Fußweges eingelassen werden könnte! Lauft wieder zurück zum Markt und geht zu dem roten Haus auf der anderen Seite. Station 5: Corona Schröter Corona Schröter wurde 1751 in Guben geboren und starb 1802 in Ilmenau/Thüringen an Bluthusten.Sie war begabt und gebildet, fungierte als Sängerin, Schauspielerin und Komponistin. Viele Männer verehrten sie, jedoch nahm sie keinen der Anträge an. Auch der Herzog Carl August begehrte die schöne und talentvolle Schauspielerin. Er versuchte vergeblich sie als Mätresse zu gewinnen, doch auch ihn wies Corona zurück. Einzig mit Friedrich Hildebrand von Einsiedel, welcher ebenfalls im gleichen Haus wohnte, hatte sie ein heimliches Verhältnis. Entwerft ein Standbild, in dem ihr die Beziehung zwischen Corona und dem Herzog darstellt. Geht links auf den Marktplatz, biegt rechts ab in die Kaufstraße, lauft bis zur Schloßgasse und biegt dann wieder nach rechts in die Schloßgasse ein.

4 Station 6: August von Kotzebue Kotzebue stand durch sein provokantes Auftreten, welches er in seinen Komödien und Satiren an den Tag legte, oft im öffentlich Aufsehen. Seine Bücher, Dramen, Komödien und etwaige andere literarische Ausdrucksformen waren eher für das einfache Volk konzipiert. Man kann sie wohl mit heutigen Bestsellern vergleichen. Durch seine Kritik und seine leicht verständlichen Werke war er zu seiner Zeit weitaus bekannter als Goethe oder Schiller. Kotzebue war zu Lebzeiten weitaus berühmter als Schiller oder Goethe. Nennt Gründe, warum er heutzutage nahezu in Vergessenheit geraten ist und im Gegenzug dazu Goethe und Schiller derart berühmt geworden sind. Geht die Schloßgasse weiter Richtung Marstallgebäude ( siehe Foto). Geht daran vorbei und biegt dann auf dem Kegelplatz links ein. Station 7: Johann Karl August Musäus Johann Karl August Musäus war ein gebildeter Schriftsteller und liebte die Märchen. Er studierte Theologie, setzte sich für die Aufklärung ein und war Teil des Illuminatenordens. Berühmt war seine Sammlung Volksmärchen der Deutschen. Er schrieb auch viele Märchen, die in seiner Sammlung wieder auftauchten.

5 Stellt euch vor sein Haus und stellt ein Märchen eurer Wahl dar. Macht ein Foto davon. Nun folgt ihr der Gerberstraße, überquert die nächste Kreuzung und lauft am Untergraben weiter. Ihr solltet jetzt vor Christiane von Goethes Haus stehen. Station 8: Christiane von Goethe In diesem Haus wuchs Christiane von Goethe mit ihren sechs Geschwistern auf. Sie lebte in einer bürgerlichen Familie, welche unter Geldnot litt. Goethe half der Familie aus dieser Notlage heraus und verliebte sich in Christiane. Sie führten ein leidenschaftliches Liebesverhältnis und heirateten später auch. Nennt Gründe, warum die Beziehung zwischen Christiane und Goethe auf Ablehnung in der Weimarer Gesellschaft stieß. Nun geht wieder zur Jakobstraße und lauft diese ca.15 Meter weiter. Dort findet ihr auf der rechten Seite euer nächstes Ziel.

6 Station 9: Karl August von Böttiger Ihr steht nun vor dem Wohnhaus von Karl August von Böttiger, welcher von 1791 bis 1803 hier lebte. Böttiger war ein sehr gebildeter Mann und arbeitete in Weimar als Direktor eines Gymnasiums. Allerdings war er bei den Dichtern, Philosophen und Schriftstellern sehr unbeliebt und wurde als Arschgesicht, Vogelscheuche und Lügner bezeichnet, weil er sehr provokant und indiskret war und viele Kritiken schrieb. Besonders bei Goethe war Böttiger unbeliebt, da er sich in einigen seiner Werke über ihn lustig machte. Schreibt einen 8 zeiligen Disstrack (=Schmähgedicht) gegen Goethe aus der Sicht von Böttiger. Ihr folgt der Jakobstraße bis zur Kirche, biegt hinter dieser rechts ab und folgt der Straße bis zum Ende. Nun steht ihr vor dem Wohnhaus Herders. Station 10: Johann Gottfried Herder Johann Gottfried Herder kam 1776 über Empfehlungen Goethes nach Weimar und bekam eine Stelle in der Stadtkirche. Herder war Theologe, Aufklärer und Philosoph und er entwickelte neuartige Ideen auf verschiedenen Gebieten der Geisteswissenschaften. Noch heute orientieren sich viele Menschen daran. Ihm unterstand das Schulwesen und er war hier in Weimar und Umgebung einer der wichtigsten Kirchenherren. Aufklärung: Die Menschen sollten lernen, selbstständig zu denken, eigene Meinungen zu bilden, sich ihres eigenen Verstandes zu bedienen. Besonders nach einer langen Zeit der Unterdrückung des menschlichen Geistes war dies eine wichtige, neue (reformerische) Idee, die den Menschen nahe gebracht werden sollte.

7 Aufgabe : Stellt euch vor, dass Herder einen Brief von seinem Vermieter bekommt, in dem steht, dass er (Herder) seine Wohnung an der Stadtkirche sofort verlassen soll. Formuliert aus Herders Sicht einen Antwortbrief an den Vermieter, in dem ihr die Argumente für das Wohnenbleiben deutlich macht (mindestens 2). Fasst eure Ergebnisse in wenigen Sätzen zusammen! Um zur nächsten Station zu gelangen, müsst ihr zurück auf den Herderplatz und diesen überqueren (geradeaus). Dann steht ihr vor eurer nächsten Aufgabe. Hinweis: Ihr müsst etwas genauer hinschauen, da die letzte Station etwas schwerer zu finden ist. Haltet die Augen offen! Station 11: Karoline Jagemann Ihr steht nun vor einem von Karoline Jagemann bewohnten Häusern eine der in ihrer Zeit bedeutendsten Schauspielerinnen und Sängerinnen.. Herzog Carl August war ihr sehr zugetan.1802 gab sie seinem schwärmerischen Werben nach und wurde zu seiner Mätresse ( Nebenfrau ). Sie, der bis heute heute vorgeworfen wird, selbstherrlich und herrschsüchtig gewesen zu sein, hatte im Vergleich zu Goethe ganz andere Ansichten darüber, wie ein Theater geleitet werden sollte. Das führte dazu, dass sie durch Intrigen Goethe zum Verlassen des Theater-Direktorpostens brachte, und sie selbst die alleinige Leitung erlangte. Macht ein Bild, auf dem die Beziehung der drei zueinander deutlich wird. Sie haben Ihr Ziel erreicht. :)