Management briefing 8 Freiheiten hocheffizienter Supply-Chains in der Lebensmittel- und Getränkeindustrie

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1 Management briefing 8 Freiheiten hocheffizienter Supply-Chains in der Lebensmittel- und Getränkeindustrie Befreien Sie sich von Planungsdogmen und planen Sie gewinnorientiert PRODUKTIONSPLANUNG UND -STEUERUNG

2 So können Sie erkennen, ob Ihr F&B-Planungstool Ihrer Supply-Chain nützt oder schadet Es ist ein offenes Geheimnis: Standardplanungstools und -methoden sind den Planungsherausforderungen der Lebensmittel- und Getränkeindustrie nicht hinreichend gewachsen. Wahrscheinlich kennen Ihre Planer diese Defizite und greifen auf Workarounds zurück, die alles andere als optimal sind. Wir haben es schon erlebt, dass Planer viele kleine Produktionsaufträge für eine Verpackungsanlage angelegt haben, als sie eigentlich großen Mengen Bier zu verpacken hatten. Nachdem sie diese kleinen Aufträge geplant hatten, fassten sie sie zu größeren Aufträgen zusammen, bevor sie mit ihrer Planung fortfuhren. Diese Planer waren keineswegs verrückt - sie waren einfach Opfer der Standardplanungssoftware, die Produktionsaufträge wie 'Aufgaben' mit fester Dauer behandelte. Sie konnten einfach die tatsächlichen Mengen nicht eingeben. Nur wenige Lebensmittel- und Getränkeunternehmen verfügen über eine erstklassige Supply-Chain Der Einsatz von Standardplanungstools, die für andere Branchen entwickelt wurden, ist frustrierend. Außerdem wirkt er sich negativ auf die Bilanz aus. Durch unsere langjährige Beratungstätigkeit für große Lebensmittel- und Getränkeunternehmen haben wir zahlreiche Möglichkeiten kennengelernt, wie sich die Wertschöpfung innerhalb der F&B-Supply- Chains steigern lässt. Die Erschließung dieser wenig bekannten Möglichkeiten ist jetzt wichtiger denn je. 2 SUPPLY-CHAIN-PLANUNG UND -OPTIMIERUNG

3 Merkmale erfolgreicher Lebensmittel- und Getränkeunternehmen Die Erkenntnisse in diesem Briefing basieren auf den Praktiken einiger der weltweit erfolgreichsten Lebensmittel- und Getränkehersteller. Aus ihnen lassen sich acht wesentliche Möglichkeiten zur Wertschöpfung herauskristallisieren - Möglichkeiten, von denen viele Hersteller noch gar nichts wissen. Lesen Sie weiter und erfahren Sie, ob Ihre Planer gewinnorientiert planen können. 1. Sie können Ihre Planung auf die signifikantesten Einschränkungsfaktoren stützen Der richtige Treiber Ihrer Supply-Chain-Planung sollte selbstverständlich der signifikanteste Faktor sein, der Ihre Rentabilität einschränkt. Abhängig von Ihrer individuellen Situation liegt der signifikanteste Einschränkungsfaktor beispielsweise im Bereich: Transportkosten Produktionsvorlaufzeiten Lagerfähigkeit Nachfrageverhalten Bei einem Mineralwasserproduzenten zum Beispiel entspricht der richtige Treiber in der Regel der Transportplanung. Der Transport von Mineralwasser ist teuer und Züge - eines der günstigsten Transportmittel - haben feste Fahrpläne und Kapazitäten. Die Ermittlung der richtigen Treiber und die Umsetzung des richtigen Planungsworkflows sind dabei von größter Bedeutung, da jede Entscheidung die verfügbaren Planungsmöglichkeiten für spätere Entscheidungen verringert. Das alles ist allgemein bekannt, wird aber nicht allgemein angewendet. Unserer Erfahrung nach erkennen alle, welches der planungsentscheidende Treiber sein sollte. Alle mit Ausnahme des Planungssystems. Im Falle eines Mineralwasserproduzenten musste ein auf Tabellenkalkulationen basierendes Workaround erarbeitet werden, nur damit die Planer ihren Plänen den richtigen Treiber zugrunde legen konnten. Betrachten Sie Ihre Supply-Chain ganzheitlich und bestehen Sie auf die Entwicklung eines Planungsworkflows, der die kritischsten Schritte priorisiert. SUPPLY-CHAIN-PLANUNG UND -OPTIMIERUNG 3

4 2. Sie können Ihre Pläne auf die richtigen Bedarfssignale stützen Lebensmittel- und Getränkeunternehmen, die sich auf die von ihrem Manufacturing-Resource-Planning-(MRP)- System ausgegebenen Bedarfssignale stützen, sind in einem klaren Nachteil. Da sie nicht wissen, inwiefern der Bedarf auf einen Kundenauftrag, eine Prognose oder die Notwendigkeit zur Auffüllung des Sicherheitsbestandes zurückzuführen ist, tun sie sich schwer, die von ihnen eingegangenen Risiken zu beurteilen zu priorisieren die zu produzierenden Mengen zu bestimmen. Dieser blinde Fleck ist besonders nachteilig, wenn es sich bei dem zu planenden Schritt um einen kritischen Schritt handelt, der eine optimierte Planung erfordert. Außerdem wird dadurch der Zweck eines Vendor- Managed Inventory (VMI) verfehlt. Durch eine Planung mit Hilfe eines MRP-Systems lassen sich die Effizienz- und Produktivitätssteigerungen, die eine VMI-Lösung verspricht, wahrscheinlich nicht realisieren. Sie müssen mit dem Bedarf anhand von Kundenaufträgen und Prognosen planen und einen unmittelbaren Einblick gewinnen können, wie sich die einzelnen Planungsentscheidungen auswirken auf: den Bestand an fertigen Erzeugnissen in Ihrem Lager das Risiko, dass die Bestände ausgehen bzw. dass Sie Ihren erforderlichen Sicherheitsbestand nicht einhalten können das Verschwendungsrisiko durch Überbestände. Bestehen Sie darauf, jederzeit zu erfahren, wie sich eine Entscheidung auf die nachgelagerten Prozesse auswirkt und zwar bevor Sie sie umsetzen. 4 SUPPLY-CHAIN-PLANUNG UND -OPTIMIERUNG

5 3. Ihre Planung realisiert hohe Service-Level bei minimaler Verschwendung - selbst bei Produkten mit geringer Haltbarkeit Anders ausgedrückt: Sie verfügen über ein exaktes Sicherheitsbestand-Modell. Das ist selten der Fall. Bei der herkömmlichen Berechnung des Sicherheitsbestands werden feste Mengen zugrunde gelegt. Ein besserer - wenn auch nicht idealer - Ansatz stellt mit Hilfe der Bestandsreichweite (days of supply) eine dynamische Verbindung zwischen Sicherheitsbestand und Bedarf dar. Beide Lösungen führen jedoch zu unnötig hohen Beständen. Die beste Lösung setzt auf eine Kombination aus der Abschätzung der Prognosesicherheit und dem Zeitpunkt Ihres nächsten Produktionslaufs. Im Vergleich zu anderenlösungen wird hier die Höhe des Sicherheitsbestands mit der Terminierung der Wiederbeschaffung verknüpft. Folglich eignet sich diese Lösung bestens für feststehende und prognostizierbare Produktionspläne. Diese feststehenden Pläne bieten einen weiteren Vorteil: Den Planern wird dadurch eine Optimierung der Unterstützungsprozesse und die Schaffung eines virtuellen Zyklus kontinuierlicher Verbesserungen ermöglicht. Leider zwingen viele der herkömmlichen Planungstools die Planer, die zu produzierenden Mengen vor deren Reihenfolge zu planen. Diese Tools wenden Planungskonzepte, die für andere Branchen entwickelt wurden, auf die spezifischen Anforderungen der Lebensmittel- und Getränkeproduktion an. Kehren Sie die übliche Reihenfolge um: Planen Sie erst die Produktion und dann die zu produzierende Menge. SUPPLY-CHAIN-PLANUNG UND -OPTIMIERUNG 5

6 4. Sie wissen genau, wann man die Produktion forcieren sollte - und wann nicht Es gibt viele triftige Gründe für eine Forcierung der Produktion. Sie möchten beispielsweise die Nutzung einer bestimmten Ressource optimieren oder Produkte aus einem Betrieb mit begrenzter Lagerkapazität verlagern. Dabei stellt sich die Frage, welches Endprodukt Sie herstellen und wo Sie es lagern sollten. Um schlechte Push-Entscheidungen zu vermeiden, die zu einem Überhang beim Lagerbestand führen, sollten Sie jederzeit das Verschwendungsrisiko im Blick haben. Beurteilen Sie, wann Sie die Produktion forcieren sollten, indem Sie den Bedarf anhand von Kundenaufträgen und Prognosen ermitteln, den Materialverbrauch simulieren und das Risiko einkalkulieren, dass die Nachfrage geringer als erwartet ausfällt. 5. Siekönnen mit zusammengefassten Produktfamilien planen Die Planung auf SKU-Ebene kann sich als mühsam und kontraproduktiv erweisen. Nehmen wir zum Beispiel die Produktion von fettfreiem Erdbeerjoghurt. Die Produktionsplaner möchten natürlich die zu produzierende Menge an fettfreiem Joghurt im Blick haben - ungeachtet der Geschmacksrichtung und Verpackung - und mit dieser Information planen. Herkömmliche Planungstools gestatten den Planern zwar, die relevante Datenebene zu betrachten, aber selten, damit zu planen. Achten Sie darauf, dass Sie Produktfamilien für konkrete Planungszwecke zusammenfassen sowie im richtigen Detaillierungsgrad planen können. 6. Sie haben Werbekampagnen im Griff Durch Werbekampagnen bedingte Störungen in der Supply-Chain sind eine unvermeidbare Tatsache. Leider helfen viele Planungstools den Lebensmittel- und Getränkeherstellern wenig, damit zurechtzukommen. Ein verbreitetes Manko liegt darin, dass der vorhandene Bestand des Basisartikels bei der Produktionsplanung des Promotionsartikels ignoriert wird. Um Verschwendung zu vermeiden, müssen die Planer vor und nach der Werbekampagne die relevanten Substitutionsregeln im Planungssystem angeben. Ein effizientes Planungstool für die Lebensmittel- und Getränkeproduktion sollte Ihnen jederzeit Einblick in die Auswirkungen erwarteter Bedarfsänderungen auf Ihre Produktionskapazitäten und Rohmaterialbedarfe geben. 6 SUPPLY-CHAIN-PLANUNG UND -OPTIMIERUNG

7 7. Sie können den Produktfluss in Ihrem Netzwerk optimieren Darüber hinaus sollte es Ihnen helfen, die bestmögliche Balance zu finden zwischen: früher Differenzierung (z. B. wird aus dem Basisartikel bereits in der Verpackungsanlage ein Promotionsartikel), die kostengünstiger ist, aber ein höheres Verschwendungsrisiko birgt, und später Differenzierung (z. B. wird aus dem Basisartikel erst im Lager ein Promotionsartikel), die teurer ist, aber ein geringeres Verschwendungsrisiko birgt. Wählen Sie Planungstools, die Ihnen dabei helfen, sich den individuellen Herausforderungen, die Werbekampagnen im Lebensmittel- und Getränkebereich mit sich bringen, erfolgreich zu stellen. Können Sie bei der Zuordnung von Produkten zu Produktionsstätten, Lagern und Kunden die Produktions-, Lager- und Transportkosten berücksichtigen, um zu einer optimalen Lösung zu gelangen? Wenn Sie Produkte in Erwartung einer Nachfragespitze herstellen, wissen Sie dann, wann Sie mit der Produktion beginnen müssen, um ausreichend Kapazitäten sicherzustellen, ohne hohe Lagerkosten zu riskieren oder Bestände zu produzieren, deren Haltbarkeit abläuft, bevor sie abgerufen werden? Wenn Sie Material platzieren, wissen Sie dann, wo, wann, wie viel und in welcher Produktionsphase die Produkte gelagert werden müssen, damit Risiken ausgeglichen werden können und der erforderliche Sicherheitsbestand verringert werden kann? Um optimale Entscheidungen zu treffen, müssen Planer Kompromisse finden zwischen: Produktions-, Lager- und Transportkosten Kapazitäten Lieferleistung In den meisten Fällen benötigen Sie dabei Unterstützung. Ein gutes Planungstool für die Lebensmittel- und Getränkeproduktion sollte es den Planern erlauben, ihr "weiches" Wissen zur Verbesserung der theoretisch optimalen Lösung anzuwenden. Es kann natürlich günstiger sein, Lieferungen aus einem bestimmten Lager zu planen, aber die Präferenzen wichtiger Kunden müssen eventuell auch berücksichtigt werden. Nutzen Sie What-If-Szenarien und interaktive Optimierung, um Ihre Unternehmensziele zu erreichen. SUPPLY-CHAIN-PLANUNG UND -OPTIMIERUNG 7

8 Ein effizientes Planungstool für die Lebensmittel- und Getränkeproduktion sollte Ihnen jederzeit Einblick in die Auswirkungen erwarteter Bedarfsänderungen auf Ihre Produktionskapazitäten und Ihren Rohmaterialbedarfe geben. 8. Sie können die optimale Balance zwischen festen und außerplanmäßigen Aufträgen finden Die richtige Balance zwischen langfristigen und kurzfristigen Kundenaufträgen zu finden, kann ein schwieriges Unterfangen darstellen. Ihr Planungstool sollte Ihnen eine schnelle und mühelose Sondierung Ihrer Optionen ermöglichen. Die Anwendung von What-If-Szenarien in der Planung trägt dabei entscheidend zu einer optimalen Lieferantenauswahl bei und beruht auf Faktoren wie: Kosten Nachfrageschwankungen Mengen Ausschreibungsantworten Produktfluss Viele Lebensmittel- und Getränkehersteller bemühen sich um eine Optimierung ihrer Supply-Chain, haben aber Schwierigkeiten bei der Umsetzung ihrer Strategie. Selbst jetzt, während Sie das hier lesen, gibt es wahrscheinlich ertragsfördernde Pläne, die Ihre Planer umsetzen sollten, aber nicht können. Für weitere Informationen über den optimalen Planungssupport für Ihre Supply-Chain kontaktieren Sie uns oder besuchen Sie unsere Website unter Stützen Sie Ihre Auftragsverhandlungen auf Zahlen. Standorte: Web: SUPPLY-CHAIN-PLANUNG UND -OPTIMIERUNG 8