visite visite Start in eine neue Ära vor drei Jahren Klinik für Gefäßchirurgie

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1 visite visite Klinikum Bad Hersfeld Unsere Kliniken stellen sich vor Ausgabe 2009 In dieser Ausgabe Klinik für Gefäßchirurgie Die Themen Willkommen in der Gefäßchirurgie Aortenaneurysma Varizen-Krampfadern Das offene Bein Wenn die Wunde nicht heilen will Risikofaktoren der arteriellen Verschlusskrankheit Der akute arterielle Gefäßverschluss Thoracic-outlet-Syndrom (TOS) Schaufensterkrankheit oder Raucherbein Team und Ausstattung Leistungsspektrum Titelthema Start in eine neue Ära vor drei Jahren 1

2 Herzlich Willkommen in der Gefäßchirurgie Gefäßerkrankungen erlangen eine zunehmende Bedeutung. Einerseits ist dieses durch die höhere Lebenswartung verursacht, da die zunehmend älter werdende Bevölkerung eine Vielzahl dieser Gefäßkrankheiten erlebt. Stichwort: Der Eine breite chirurgische Ausbildung erhielt Dr. Schmidt bei Prof. Dr. Valesky, früherer Chefarzt am Klinikum Hanau. Die Weiterbildung zum Gefäßchirurgen erlangte er an der Klinik für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie am St.-Johannes- Mensch ist so alt wie seine Gefäße. Andere Gründe für die zunehmende Bedeutung von Gefäßerkrankungen sind die im Laufe der letzten Jahrzehnte verbesserten technischen Untersuchungs- und Behandlungsmöglichkeiten der Blutgefäße. In Chefarzt Dr. Schmidt enger Zusammenarbeit mit den benachbarten medizinischen Fachbereichen ist es das zentrale Anliegen der Klinik für Gefäßchirurgie, Patienten mit Gefäßerkrankungen zu untersuchen und zu beraten sowie die nötigen Behandlungsschritte einzuleiten. Dafür stehen neben einer modernen technischen Ausstattung für Diagnostik und Therapie ein erfahrenes Team aus Ärzten, Pfl egemitarbeitern und Arzthelferinnen bereit. Prof. Dr. Walterbusch. Eine Oberarzttätigkeit folgte in der Klinik für Gefäßchirurgie in Ludwigsburg bei Prof. Dr. Eckstein, jetzt tätig in der Universitätsklinik Rechts der Isar in München und aktueller Präsident der Deutschen Gesellschaft für Gefäßchirurgie. Dort erwarb er insbesondere spezielle Erfahrungen in der intraoperativen angiographischen Kontrolle und Anwendung von Ballonkathetern, Stents und Stentprothesenimplantationen im Rahmen gefäßchirurgischer Eingriffe. In dieser Zeit erlangte Dr. Schmidt die Zusatzqualifi kation Phlebologie, die Qualifi kation für die Diagnostik und Therapie von Venenerkrankungen. Es folgte eine weitere oberärztliche Tätigkeit in der Gefäßchirurgie am Diakoniegesundheitszentrum in Kassel unter der Leitung von Prof. Dr. Dr. Bürger, einem Zentrum, an dem Dr. Schmidt bei der Erklärung eines Ultraschallbefundes der Halsschlagader die chirurgische Therapie des Engpasssyndroms der oberen Brustkorböffnung (Thoracic-outlet-Syndrom) in Deutschland führend betrieben wird. Nach Weiterentwicklung der fäßchirurgie am Klinikum Bad Hersfeld erteilte die Landesärztekammer Hessen Markus Schmidt 2006 die volle Weiterbildungsermächtigung für das Fachgebiet Gefäßchirurgie, so dass diese Klinik an der qualifi - Gefäßchirurgen teilnimmt. Start in eine neue Ära vor drei Jahren Wir wollen gefäßkranke Patienten nach modernen, wissenschaftlichen Gesichtspunkten untersuchen und schonend behandeln. Viele Gefäßerkrankungen der Schlagadern wie das Aneurysma stellen eine unmittelbare Lebensbedrohung der betroffenen Patienten dar. Andere dieser Gefäßerkrankungen können das weitere Leben des Patienten bei Eintreten eines invalidisierenden Schlaganfalles oder durch eine Gliedmaßenamputation einschneidend verändern. Aber auch Venenerkrankungen können durch wiederholte Entzündungen, Blutungen oder ein chronisch offenes Bein zu wiederholten Krankheitsphasen führen. Nicht zuletzt beschwerdebildende und ästhetisch störende Krampfadern tragen zu einer Beeinträchtigung der Lebensqualität bei. Diagnostik und Therapie dieser Behandlungen hat in den letzten Jahren Entwicklungsschritte genommen, die es uns heute ermöglichen, komplizierte Eingriffe auch bei älteren Patienten mit bedeutsamen Begleiterkrankungen vorzunehmen oder auch schonendere, geringer invasive Therapieverfahren anzuwenden. Im Dezember 2005 übernahm Dr. Markus Schmidt als Chefarzt die Leitung der jetzt eigenständigen Klinik für Gefäßchirurgie. Dabei dienten die bisherigen Strukturen gefäßchirurgischer Aktivität in der zuvor gemeinsamen Allgemein- und Gefäßchirurgischen Klinik unter der Leitung von Prof. Dr. Krause als ein solides Fundament. Zielsetzung der Verselbstständigung der Klinik für Gefäßchirurgie war eine Verbesserung und Spezialisierung des Leistungsangebots in Diagnostik und Therapie. Hilfreich war und ist auch weiterhin die Bereitschaft des Klinikums, die innovativen Entwicklungen auf dem Gebiet der Gefäßchi- 2 Hospital in Dortmund bei Gruß und seinem Nachfolger Prof. jetzt eigenständigen Klinik für Ge- zierten Ausbildung junger Ärzte zum rurgie und Phlebologie durch die Anfahren noch eine Erhaltung eines nen mit verlorener Klappenfunktion. 3 schaffung moderner und vielseitiger Untersuchungsgeräte in der Gefäßambulanz sowie auch im OP zu unterstützen. Für den Erfolg in der Behandlung von Gefäßerkrankungen ist eine vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen ambulantem und stationärem Bereich, dem niedergelassenen Arzt und der Klinik von herausgehobener Bedeutung, damit die Übergänge unkritisch verlaufen können. Eine weitere Voraussetzung stellt die interdisziplinäre Zusammenarbeit in der Klinik mit den angrenzenden Fachbereichen dar. Herauszustellen ist die Zusammenarbeit mit der Klinik für Radiologie, mit der gemeinsam diagnostische und therapeutische Schritte bei gefäßkranken Patienten geplant werden. Ein Teil der Gefäßerkrankungen wird ohne Operation durch Katheterverfahren durch die Klinik für Radiologie behandelt. Eine weitere Kooperation existiert mit der Klinik für Neurologie bei Beurteilung und Behandlungsentscheidungen von Gefäßerkrankungen der hirnzuführenden Arterien, welche eine Schlaganfallgefahr darstellen. Mit der Klinik für Nephrologie und Diabetologie besteht die Zusammenarbeit in der Betreuung einer Vielzahl gemeinsamer Patienten. Patienten, die langjährig an einer Zuckerkrankheit oder einer Nierenfunktionseinschränkung leiden, sind überdurchschnittlich häufi g von Durchblutungsstörungen der Beinschlagadern, aber auch von dem sog. diabetischen Fußsyndrom betroffen. Gerade diese allgemein sehr kranken Patienten profi tieren von modernen gefäßchirurgischen Therapieverfahren. Dabei können operative Eingriffe am Gefäßsystem eine gleichzeitige Behandlung vor- oder nachgeschalteter Gefäßabschnitte mit Ballonkatheter oder Stent im OP ohne Ausdehnung des offenen Gefäßeingriffes erfordern. Auch können körperferne Gefäßabschnitte im Unterschenkelbereich mit kleinem Gefäßdurchmesser durch Erreichung der Fußarterien mittels Bypassver- bedrohten Fußes ermöglichen. Vielen Menschen konnte durch gefäßchirurgische Eingriffe geholfen werden Neue gesetzliche Vorgaben, die zwischen Versicherungsträgern und Verantwortlichen im Gesundheitswesen, dem Gemeinsamen Bundesausschuss, festgelegt wurden, beschränken die Behandlung von Aussackungen der Hauptschlagader im Bauchraum (Bauchaortenaneurysma) auf Kliniken, an denen strukturelle und prozessurale Qualitäts voraussetzungen bestehen. Die Klinik für Gefäßchirurgie am Klinikum Bad Hersfeld erfüllt nach einem Gutachten im Auftrag der Krankenversicherungsträger die geforderten Qualitätsvoraussetzungen in der Behandlung dieser Erkrankung. Die Therapie dieser lebensbedrohlichen Gefäßveränderung als Angebot an die Patienten unseres Einzugsgebietes und darüber hinaus, stellt für unserer Klinik ein besonderes Anliegen dar. Vonseiten der operativen Therapie im OP als auch im Bereich der Diagnostik durch die Klinik für Radiologie existiert eine 24-Stunden rund um die Uhr-Bereitschaft in der Behandlung des Aortenaneurysma als geplanter Eingriff sowie als Notfalleingriff bei eingetretener Aneurysmaruptur. Je nach Ausdehnung des Aneurysma können dann die offene Operation oder die schonendere Therapieform durch Einpfl anzung sog. Stentprothesen ohne Eröffnung der Bauchhöhle angewendet werden. Ziel der Krampfaderbehandlung ist die Aufhebung der venösen Stauung bzw. die Aufhebung des venösen Blutrückstroms in erweiterten Ve- Neben der konservativen Therapie Dr. Schmidt und OA Nicolai durch elastische Kompression hat sich ein mittlerweile über 100 Jahre bestehendes OP-Verfahren zur Krampfaderentfernung zu einem schonenderen Eingriff mit exzellenten ästhetischen und funktionellen Langzeitergebnissen weiterentwickelt. Dennoch scheint es durch die kathetergestützte Stammvenenverödung durch Radiowellen- Energie ein weiteres, seit wenigen Jahren existierendes Verfahren zu geben, das gegenüber dem sog. Stammvenenstripping den Vorteil geringerer Schmerzen und Blutergüsse nach der Operation erbringt. Derzeit wird geprüft, ob die höheren Kosten dieses Verfahrens wenigstens zu einem Teil von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen werden, lediglich eine anteilige Zuzahlung des Patienten erforderlich ist und somit dieses Verfahren an einem Allgemeinkrankenhaus angeboten werden kann.

3 Was ist zu tun, damit die Zeitbombe nicht platzt? - Aortenaneurysma Aussackungen der Hauptschlagader besitzen in Abhängigkeit ihrer Größe ein steigendes Risiko zu platzen. Wenn eine solche Aussackung, die Aneurysma heißt, platzt, verliert der Mensch in kurzer Zeit soviel Blut, dass oft jede Hilfe zu spät kommt. Erreicht ein solcher Patient während dieses Verblutungsprozesses noch lebend eine geeignete Klinik, die das Aneurysma sofort notfallmäßig operieren kann, überleben den erfolgreichen Eingriff später nur ca. 50 % aufgrund der eingetretenen Folgen des Kreislaufschocks. Zielsetzung unserer Vorsorge ist die rechtzeitige Erkennung und Behandlung eines solchen Aneurysmas, bevor es platzt. In Deutschland sind ca Menschen von einem Aneurysma der Hauptschlagader betroffen. Bei einem nur kleinen Teil dieser Menschen ist das Bestehen eines solchen Einpfl anzung einer Y-Stent-Prothese mit kompletter Ausschaltung des Aortenaneurysma Offen operative Aneurysma-Ausschaltung durch Einpfl anzung einer Y-Kunststoff-Prothese Aneurysmas bekannt, das in seiner überwiegenden Anzahl von ca. 80% den letzten, unteren Abschnitt der Hauptschlagader (Aorta) im Bauchraum vor Aufzweigung in die Beckenschlagadern betrifft. Von den 65-jährigen haben 1,7 % der Frauen und 5 % der Männer eine Erweiterung der Bauchaorta von mindestens 3 cm. Dieser Anteil steigt mit zunehmendem Lebensalter an. Bei einem Aneurysma von 4 bis 5 cm Größe besteht das jährliche Risiko zu platzen bei ca. 3 %. Bei einem 5 bis 6 cm großen Aneurysma liegt das jährliche Risiko bei 15 % und steigt bei über 6 cm Durchmesser auf über 40 % an. Ab einem Durchmesser von 5 cm raten Gefäßchirurgen deshalb zur operativen Ausschaltung eines Bauchaortenaneurysmas. In Deutschland werden jährlich ca Eingriffe dieser Art durchgeführt. Diese vorbeugende Operation soll dem Platzen des Aneurysmas, das auch als Zeitbombe angesehen werden kann, zuvor kommen. Bei der offenen Operation des Bauchaortenaneurysmas durch die Bauchhöhle oder einen Zugang seitlich der Bauchhöhle wird der erkrankte Abschnitt der Hauptschlagader durch eine rohrförmige oder sich y-förmig zu den Beckenschlagadern aufzweigende Kunststoffprothese ersetzt. Dieses Verfahren hat sich bereits über 50 Jahre bewährt und wurde Albert Einstein beim Platzen seines Aneurysmas nahegelegt, was er mit den Worten let it burst (lassen Sie es platzen) ablehnte und an den Folgen 1955 starb. Da es sich um eine Erkrankung im höheren Lebensalter handelt und diese Patienten mit mehr als 70 oder 80 Jahren bedeutendere Begleiterkrankungen aufweisen, stellt dieser Eingriff für den Organismus eine nicht zu unterschätzende Belas- Ausschaltung des Blutfl usses im Aneurysma durch Freisetzung der Stent-Prothese funktionierendes Team von Anästhesisten, Intensivmedizinern und Internisten können jedoch auch sehr alte Patienten mit schwerwiegenden Begleiterkrankungen mit sehr guten Ergebnissen auf diese Weise operiert werden. Dennoch gibt es immer wieder Situationen durch schwere Begleiterkrankungen oder häufi ge Voroperationen des Bauchraumes, in denen wir die offene Operation eines Bauchaortenaneurysmas gerne vermeiden wollen. Seit über 15 Jahren stehen deshalb so genannte Stentprothesen zur Verfügung, welche ohne Eröffnung der Bauchhöhle über einen kleinen Zugang in den Leisten beidseits eingepfl anzt werden können. Diese Stentprothesen werden in zusammengefaltetem Zustand auf großen Kathetern, welche gerade durch die Beckenschlagader geschoben werden können, bis in Höhe des Aneurysma der Hauptschlagader gebracht. Dort wird die Stentprothese freigesetzt und entfaltet sich selbst. Die Stentdrähte stützen sich oberhalb und unterhalb der aneurysmatischen Gefäßaussackung in gesunden Gefäßabschnitten und dichten diese ab, damit kein Blutfl uss mehr in das Aneurysma existiert. Nach einem solchen minimalinvasiven Gefäßchirurgen sowie durch ein gut 4 tung dar. In der Hand eines geübten Eingriff ist der Organismus wesent- (Stenosen) im Bereich der hirnversorrien leiden. Risikofaktoren für das Abbildung einer verschlossenen Schlagader (blau) 5 lich weniger belastet als durch die Computertomographische Darstellung eines Aortenaneurysma im Längs- und Querschnitt offene Operation. Der Patient kann viel früher das Krankenhaus nach Hause verlassen. Eine Rehabilitationsmaßnahme ist dann fast nie erforderlich. Dennoch bietet auch diese Behandlung ihre eigenen Probleme. In der deutschen Todesursachenstatistik belegt er mit 9,5% Platz 3 (Statistisches Bundesamt 2003) und zählt zu den häufi gsten Erkrankungen in Deutschland. Jährlich werden etwa bis Patienten wegen eines Schlaganfalles stationär behandelt, schon heute ist er die häufi gste Ursache dauerhafter Behinderung und in Industrieländern die teuerste Krankheit überhaupt. Ursächlich für einen Schlaganfall sind in etwa 40% Gefäßwandverkalkungen (arteriosklerotische Veränderungen) bzw. Gefäßeinengungen genden Schlagadern. Im Langzeitverlauf können aus verschiedenen Gründen nachträgliche Leckagen auftreten, über die das Aneurysma doch wieder Blut erhält und platzen kann. Deswegen sind regelmäßige Kontrolluntersuchungen mit Computertomografi e erforderlich. Im Falle einer nachgewiesenen Leckage kann diese dann wiederum mittels einer Kathetertechnik meist erfolgreich behandelt werden, ohne dass eine offene Operation später notwendig wird. Andererseits gibt es auch viele Patienten, für die diese Behandlung mit der Stentprothese gar nicht infrage kommt. Dies betrifft Situationen, in denen das Aneurysma direkt unterhalb der aus der Bauchaorta abgehenden Nierenschlagadern beginnt und somit keine gesunde Zone der Gefäßwand zur Abstützung der Stentprothese existiert. Gleichfalls kann das Aneurysma auch in die Beckenschlagadern so weit ausgedehnt sein, dass Behandlung der Halsschlagaderenge (Karotisstenose) Der Schlaganfall ist die Folge einer akuten Durchblutungsstörung des Gehirns, bei dem es zur dauerhaften Schädigung des für Sauerstoffmangel sehr empfindlichen Gehirngewebes kommen kann. Nach statistischen Erhebungen liegen bei 1 3% der deutschen Erwachsenen Einengungen der Halsschlagader (Karotisstenose) vor, bei den über 65-Jährigen beträgt das Vorkommen höhergradiger, d.h. über 70%-iger Stenosen 6 8%. Häufig treten vor einem Schlaganfall Frühwarnzeichen bzw. Krankheitssymptome auf, die durch eine vorüber - gehende Durchblutungs störung des Gehirns verursacht werden. Es können Sehstörungen, Sprachstörungen oder sogar Lähmungen der Arme oder Beine auftreten, die sich nach Minuten oder auch Stunden zurückbilden. Auch vorübergehende Doppelbilder, plötzliche heftige Kopfschmerzen sowie Schwindel anfälle können Warnsymptome sein, die einer dringenden medizinischen Abklärung bedürfen. Für Deutschland wurde statistisch eine Häufi gkeit von ca bis Patienten ermittelt, die an symptomatischen Durchblutungsstörungen des Gehirns durch Erkrankungen der hirnversorgenden Arte- Auftreten einer Karotisstenose sind im unteren Ende der Stentprothese kein gesunder Gefäßabschnitt vor Aufzweigung der Beckenschlagader zur Abstützung und Abdichtung der Stentprothese existiert. Manchmal gehen zusätzliche Nierenschlagadern auch direkt aus dem Aneurysma ab oder die Schlagadern im Aneurysmabereich weisen derart starke Abknickungen auf, dass auch dieses Einschränkungen sind, welche die Durchführung einer Stentprotheseneinpfl anzung nicht erlauben. Die Behandlung des Aortenaneurysma im Bauchraum durch Stentprothese ist darum nur bei 40 bis 60 % aller Patienten möglich.

4 Der operative Zugang (links): Die Präparationstechnik an dem verengten Abschnitt der Halsschlagader verlangt ein nahezu berührungsfreies Vorgehen vor allem das Rauchen, der Bluthochdruck (arterielle Hypertonie), Blutzuckererkrankungen (Diabetes) und Fettstoffwechselstörungen. Das Vorliegen anderer Manifestationen der Gefäßwandverkalkung (Atherosklerose), z. B. die koronare Herzkrankheit (KHK) und die periphere arterielle Verschlusskrankheit (PAVK) erhöht die Wahrscheinlichkeit einer Karotisstenose deutlich. Beim Auftreten oben genannter Symptome wird typischerweise zunächst eine Untersuchung der Halsschlagadern (Arteria carotis) auf Engstellen (Stenosen) mittels Ultraschall (Doppler-, Duplexsonographie) durchgeführt. Gefährliche Gefäßverkalkungen und dadurch bedingte Engstellen der Halsschlagadern können so festgestellt und beurteilt werden. Diese Untersuchung ist völlig ungefährlich und beliebig wiederholbar. Unter Umständen muss zusätzlich eine kontrastmittelgestützte Röntgendarstellung der Halsschlagadern erfolgen. Wird hierbei eine höhergradige Einengung der Halsschlagader festgestellt und sind Symptome einer vorübergehenden Durchblutungsstörung des Gehirns diagnostiziert worden, dann sollte eine umgehende Behandlung an der Halsschlagader erfolgen. Auch beim Nachweis einer hochgradigen Einengung der Halsschlag ader als Zufallsbefund ohne vorausgegangene Symptome, sollte der operativen Behandlung der Halsschlagader der Vorzug gegenüber der alleinigen medikamentösen Therapie gegeben werden. Prinzipiell werden im Klinikum Bad Hersfeld sowohl die offene Eversionsendarteriektomie: 3 6 Operation (Klinik für Ge- Ausschaltung und medikamentöse arzt den langfristigen Erfolg der Be- Umstülpen der abgetrennten wird das Mazerationsrisiko minimiert. 7 3 fäßchirurgie) als auch die kathethergestützte, minimalinvasive Dehnungsbehandlung mit Stentimplantation (Klinik für Radiologie) zur Behandlung der Halsschlagaderenge angeboten. Die Wahl des Behandlungsverfahrens richtet sich nach dem Untersuchungsbefund, d.h. der Ursache, Lokalisation und Ausdehnung der Halsschlagaderenge. Der offene Eingriff fi ndet üblicherweise in Allgemeinnarkose statt. Bei der Operation wird die Halsschlagader über einen kleinen Schnitt an der Halsseite freigelegt, die verkalkte Gefäßengstelle ausgeschält und abschließend ein kleiner Erweiterungsfl icken aus körpereigener Vene oder Kunststoff (Patch) in die Schlagader eingenäht. Während der Operation wird die ungestörte Gehirndurchblutung über ein vorübergehend in das Gefäß eingebrachtes Kunststoffröhrchen (Shunt) gewährleistet. Zum Ende der Operation wird noch im Operationssaal eine Gefäßdarstellung mit Kontrastmittel (Angiographie) durchgeführt, um das Ergebnis des Eingriffes sicher überprüfen zu können. Der chirurgische Eingriff ist als etabliertes, komplikationsarmes operatives Verfahren der wissenschaftlich gesicherte Goldstandard in der Behandlung der Karotisstenose, der den Patienten vor den fatalen Folgen eines Schlaganfalles bewahren kann. Der stationäre Aufenthalt in unserer Klinik beträgt normalerweise nur 5-6 Tage. Standard ist die enge Zusammenarbeit der medizinischen Fachabteilungen von Gefäßchirurgie, Neurologie, Radiologie und Anästhesiologie am Klinikum Bad Hersfeld. Die Weiterbehandlung nach dem Eingriff beinhaltet die konsequente Therapie individueller Risikofaktoren Blick in die mit Kalk- und Cholesterinablagerungen höchstgradig verengte innere Halsschlagader Offene, konventionelle Technik: Shunteinlage und Ausschälplastik Carotis-Operation: links Rekonstruktion mit Kunststofffl icken; rechts Rekonstruktion durch Direktnaht für Arterienverkalkung (Rauchen, Diabetes, Bluthochdruck, erhöhtes Körpergewicht, erhöhte Blutfette). Regelmäßige Kontrolluntersuchungen der Halsgefäße mit Ultraschall (Doppler-, Duplexsonographie), üblicherweise in 6 12 monatlichen Intervallen sowie eine prophylaktische milde medikamentöse Blutgerinnungshemmung mit ASS sichern in enger Kooperation mit dem Haus- handlung. Gefäßwand (mit Kürzung) Engpass-Syndrom der oberen Brustkorböffnung Darstellung des Engpasses der oberen Brustkorböffnung TOS ist ein häufig nicht erkanntes Krankheitsbild bei jüngeren Menschen nach Abschluss des Wachstums. Oft verstreichen mehr als 4 Jahre bis zu einer Diagnosestellung. Es wurden in dieser Zeit durchschnittlich mehr als 6 Ärzte konsultiert. Unter TOS oder Engpass-Syndrom der oberen Brustkorböffnung bezeichnet man ein Krankheitsbild, bei dem der Austritt der Leitstrukturen, Gefäße und Nervenbündeln aus der Brusthöhle zum Arm zwischen der Wie eine kürzlich veröffentlichte Erhebung gezeigt hat, bevorzugen 93 % der Patienten Wundverbände mit der Safetac Technologie! 4 Entdecken Sie die Vorteile von Safetac unter: Die patentierte Safetac Technologie aus dem Hause Mölnlycke Health Care exklusiv für alle Mepilex Verbände, Mepitel, Mepitac und Mepiform. Der Firmenname Mölnlycke Health Care und das Safetac Logo sowie die Produkte Mepilex, Mepilex Ag, Mepilex Lite, Mepilex Border, Mepilex Border Lite, Mepitel,Mepiform und Mepitac sind eingetragene Warenzeichen von Mölnlycke Health Care. Mölnlycke Health Care GmbH, Max-Planck-Str. 15, Erkrath- Unterfeldhaus, Telefon: , ersten Rippe und dem Schlüsselbein eine Engstelle passiert, von der aus druckbedingte Beschwerden resultieren können. Betroffen sind meist jüngere Patienten nach Abschluss des Wachstums. Insbesondere muskulöse Patienten, bedingt durch Bodybuilding oder schwere körperliche Arbeit, können davon betroffen sein. Der Durchtritt der Blutgefäße und des Nervenbündels zum Arm zwischen Schlüsselbein und der ersten Rippe weist eine physiologisch vorgegebene Engstelle auf, welche zudem durch gelegentlich vorkommende zusätzliche knöcherne, bandförmige oder muskuläre Strukturen eingeengt werden kann. Sowohl bei 1 2 Thoracic-outlet-Syndrom (TOS) körperlicher Betätigung durch Überkopfarbeit oder auch haltungsabhängig im Liegen während der Nacht kann an dieser Stelle Druck auf die Arterie, Vene oder das Nervenbündel (benannt auch als Plexus brachialis) ausgeübt werden. Ausdruck einer druckbedingten Nervenbündelirritation sind Schmerzen im Arm- und Schulterbereich bis in die Hand sowie auch Gefühlsstörungen. Im Bereich der Gefäße kann der Blutfluss haltungsabhängig gestoppt werden, wenn die umgebenden einengenden Strukturen das Blutgefäß abdrücken. Im Langzeitverlauf können durch den wiederholten Druck Gefäßwandschäden von Arterie und Vene auftreten. Teilweise resultieren die Beschwerden des TOS allein durch Fehlhaltungen im Rücken- und Schultergürtelbereich, die sich auf die Engstelle zwischen Schlüsselbein und erster Rippe auswirken. Teilweise können weitere, angeborene oder erworbene Ursachen festgestellt werden. Bei 10 bis 20 Prozent der Patienten kann eine sogenannte Anomalie durch das Vorhandensein einer Halsrippe als einer knöchernen Ursache vorliegen. Eine Röntgenuntersuchung soll das Vorhandensein einer Halsrippe oder begleitender Veränderungen der Halswirbelsäule klären. Die Kontrastmitteldarstellung der Gefäße in verschiedenen Funktionsstellungen Safetac kennt keinen Schmerz, denn Wundverbände mit der Safetac Technologie haften nur auf trockenen Flächen, wie der wundumgebenden Haut und nicht auf dem feuchten Wundgrund. 1 Wundverbände mit der Safetac Technologie passen sich den kleinsten Hautstrukturen an und verteilen dadurch die Haftkraft auf eine größere Fläche. 2 Somit werden keine Epidermiszellen abgezogen. Wundverbände mit der Safetac Technologie versiegeln die Wunde so, dass das Wundexsudat nicht auf die wundumgebende Haut gelangen kann. Hierdurch Wundverbände mit herkömmlichem Kleber des Schultergelenkes im Sitzen dient zur Feststellung einer Druckschädigung oder Einengung der Gefäße in Höhe der Durchtrittsstelle zwischen Schlüsselbein und erster Rippe. Eine neurologische Untersuchung soll andere Nervenengpasssyndrome im Bereich des Ellbogengelenkes und Handgelenkes (Sulcus ulnaris- Syndrom, Karpaltunnelsyndrom) ausschließen, welche ähnliche Schmerzbeschwerden und Gefühlsstörungen bewirken können. Durch krankengymnastische Übungen zur Haltungsschule von Rücken und Schultergürtel können die Beschwerden bei 30% der betroffenen Patienten gebessert werden, wenn insbesondere eine knöcherne Ursache des Engpasssyndroms ausgeschlossen werden konnte. Die chirurgische Behandlungsmöglichkeit beinhaltet die komplette operative Entfernung der ersten Rippe und einer gegebenenfalls vorhandenen Halsrippe. Die Operation wird durch einen ca. 10 cm langen Hautschnitt unterhalb der Achselhöhle durchgeführt. Durch die Entfernung der ersten Rippe entsteht mehr Platz für Blutgefäße und das Nervenbündel. Sollten weitergehende Folgen des TOS mit Beeinträchtigung der Blutversorgung oder des venösen Abstroms eingetreten sein, werden diese gleichfalls mitversorgt. Safetac kennt keinen Schmerz! Wundverbände mit Safetac Technologie

5 Schaufensterkrankheit oder Raucherbein Die arterielle Verschlusskrankheit Die Begriffe Schaufensterkrankheit oder Raucherbein sind Beschreibungen einer Erkrankung, von der wir immer wieder hören. Was aber wird mit diesen Begriffen gemeint und was steckt hinter dieser Erkrankung? Ursache dieser Erkrankungen ist die Arteriosklerose, ein Begriff, welcher Kalk- und Cholesterinablagerungen in den Gefäßwänden unserer Schlagadern (Arterien) beschreibt. Diese Ablagerungen führen zu Einengungen, später zu Verschlüssen der Arterien. Im Bereich der Becken-/Beinarterien sprechen wir daher medizinisch von der arteriellen Verschlusskrankheit (abgekürzt AVK). Einerseits repräsentiert ein gewisser Verkalkungsprozess unserer Arterien unser Älterwerden ( Der Mensch ist so alt wie seine Gefäße ). Andererseits spiegelt sich in dem frühen Auftreten einer auch beschwerdebildenden Arteriosklerose die Mitwirkung verschiedener wichtigste Risikofaktoren sind der Nikotingenuss, der arterielle Bluthochdruck, die Erhöhung der Blutfett- und Cholesterinwerte und die Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus). Das männliche Geschlecht ist von dieser Erkrankung häufi ger betroffen. Ein wichtiger Aspekt ist darüber hinaus die Vererbung eines erhöhten Risikos, an Arteriosklerose zu erkranken. Wie machen sich die Veränderungen der Arteriosklerose zuerst bemerkbar? Die Ablagerungen aus Kalk und Cholesterin in den Gefäßwänden der Arterien selbst oder der eingetretene arteriosklerotische Gefäßverschluss führen im Gefäß selbst nicht zu Schmerzen. Schmerzen werden dort zuerst gespürt, wo das Blut fehlt. Dies tritt zuerst dann in Erscheinung, wenn die Muskulatur in Abhängigkeit von zu engen oder verschlossenen Gefäßen durch die Belastung des Gehens einen höheren Durchblutungsbedarf zur Versorgung mit Energie und Sauerstoff hat. Dieser Mehrbedarf führt bei eingeschränkter Durchblutung nach einer gewissen Gehstrecke zu Schmerzen in der Muskulatur des Unterschenkels, gelegentlich auch 8 Risikofaktoren wider. Als des Oberschenkels oder der Gesäß- dem Bett herunterhängen oder geht gelegentlich die Gefäßdarstellung Neben der Ausschälplastik eines weiterentwickelt worden. Bei einer Tatsächlich erreicht unsere Bevöl- Amputation eines Beines 9 muskulatur. Die Schmerzen zwingen zum Stehenbleiben und Einlegen einer Pause, welche zur Betrachtung eines Schaufensters genutzt werden kann. Nach kurzer Zeit in Ruhe konnte dem Muskel jetzt wieder genug Blut zugeführt werden, so dass der Schmerz verschwindet und ein Weitergehen bis zur nächsten schmerzbedingten Pause möglich ist. Typischerweise ist die schmerzfreie Gehstrecke beim Bergangehen verkürzt. Diese Beschwerdeform, welche nach einer Gehstrecke bestimmter Länge immer wieder zu Schmerzbeschwerden führt und zum Stehenbleiben zwingt, wird Schaufensterkrankheit genannt. Werden im Verlauf dieser Erkrankung die Intervalle, in denen schmerzbedingte Pausen eingelegt werden müssen, immer kürzer, ist von einem Fortschreiten der Erkrankung auszugehen. Ein kritisches Stadium dieser Erkrankung ist erreicht, wenn die Mangeldurchblutung bereits in Ruhe zu Schmerzen dann meistens im Fußbereich führt. Diese Beschwerde tritt insbesondere in der Nacht auf, wenn der Betroffene entspannt im Bett liegt und schlafen möchte. Häufi g lässt der Patient dann sein Bein aus ein paar Schritte im Zimmer umher, bis sich dadurch der Schmerz etwas vermindert hat und er eventuell etwas weiterschlafen kann. Dieser Zustand zeigt eine bedrohliche Mangeldurchblutung bereits in Ruhe an, bei dem ein Absterben von Bereichen des Fußes aufgrund der Mangelversorgung mit Nährstoffen und Sauerstoff droht. Sind bereits aufgrund der Mangeldurchblutung abgestorbene Zehen oder nicht heilende Wunden im Fußbereich eingetreten, ist der Fuß unmittelbar von dem Absterbeprozess und einer eventuell notwendigen Amputation bedroht. Da der Nikotingenuss als wesentlicher Risikofaktor zu dieser bedrohlichen Krankheitsausprägung beiträgt, wird dieser Zustand häufi g als Raucherbein bezeichnet. Führen die vorgenannten Beschwerden zu einem Arztbesuch, werden geeignete weitere Untersuchungen eingeleitet. Im Zentrum stehen dabei die Schilderung des Beschwerdebildes durch den Patienten, das Beobachten von Veränderungen an Beinen und Füßen durch den Arzt, das Tasten der Pulse über verschiedenen Gefäßen sowie deren Blutdruckmessung durch die sogenannte Doppleruntersuchung und mittels Ultraschall. Die bei der Doppleruntersuchung festgestellten Blutdruckwerte über den Fußarterien gestatten mit Blick auf den am Arm gemessenen Blutdruck Rückschlüsse auf das Ausmaß einer Durchblutungseinschränkung der Beine. Ist bereits eine kritische Mangeldurchblutung eingetreten oder besitzt der Patient den Wunsch nach einer Besserung seiner Gehbeschwerden, ist zu prüfen, ob dies durch einen durchblutungsverbessernden Eingriff möglich ist. Voraussetzung für einen solchen Eingriff ist die bildliche Darstellung der Gefäße von der Bauchschlagader bis zum Fuß mittels Kontrastmittel. Eine exzellente Bildqualität und Beurteilbarkeit der Gefäße leistet eine spezielle Technik der Röntgendarstellung mit Kontrastmittel durch einen in die Leistenschlagader eingebrachten Katheter (digitale Subtraktionsangiographie), ähnlich einer Herzkatheteruntersuchung, welche unter bestimmten Voraussetzungen auch ambulant möglich ist. Durch neue hochaufl ösende Kernspintomographen (Magnetresonanztomographie, MRT) kann seit einigen Jahren auch ohne Katheter eine nahezu gleichwertige Gefäßdarstellung erfolgen. Sobald das Ergebnis einer dieser Untersuchungen zur bildlichen Gefäßdarstellung vorliegt, kann der für Gefäßerkrankungen spezialisierte Arzt mit dem Patienten besprechen, durch welches Verfahren sich am schonendsten und am dauerhaftesten eine Durchblutungsverbesserung erzielen lässt. Dabei hängt es bei Verengungen oder kurzstreckigen Gefäßverschlüssen vornehmlich von der Lage dieser Veränderung ab, ob sich durch ein Katheterverfahren ohne eine gefäßchirurgische Operation ein gutes Behandlungsergebnis bewirken lässt und ob die Einpfl anzung eines Stent notwendig oder überhaupt sinnvoll ist. Verengungen bestimmter Lokalisationen, aber vornehmlich auch längerstreckige Gefäßverengungen und verschlüsse, die sich nicht durch einen Kathetereingriff befriedigend behandeln lassen, werden gefäßchirurgisch operiert. Gefäßes wird in vielen Fällen das Ambulanzleitung Beate Richter bei der Untersuchung Doppleruntersuchung der Fußschlagader Im regelmäßigen Dialog mit den Patienten sogenannte Bypass-Verfahren angewendet, bei der eine Umleitung oder Überbrückung eines verschlossenen Gefäßabschnittes angelegt wird. Dabei können neben körpereigenen Venen auch Kunststoffprothesen als Gefäßersatz eingepfl anzt werden. Die Operationstechniken und interventionelle Kathetertherapie sind in den letzten Jahren wesentlich gefäßchirurgischen Operation kann die vor- oder nachgeschaltete Gefäßstrombahn gleichzeitig durch einen Ballonkatheter und eine Stenteinpfl anzung mitbehandelt werden. Davon profi tieren insbesondere Ältere oder Patienten mit schwerwiegenden Begleiterkrankungen, für die eine sonst ausgedehntere gefäßchirurgische Operation eine zu große Belastung darstellen würde. kerung ein höheres Lebensalter, in dem relevante und behandlungsbedürftige Gefäßerkrankungen immer häufi ger auftreten. Dadurch stellt sich den meistens interdisziplinär zusammenarbeitenden Teams aus gefäßmedizinisch spezialisierten Radiologen und Internisten sowie Gefäßchirurgen oft das Problem, gemeinsam mit Rücksicht auf Alter und Begleiterkrankungen der Patienten geeignete diagnostische und therapeutische Verfahren auszuwählen und durchzuführen. Es müssen teilweise Lösungen für über 90-jährige Patienten gefunden werden, deren Mangeldurchblutung ein Bein oder Fuß bedroht. Selbst für diese Patienten stellt die Amputation eines Beines einen schwerwiegenden Verlust dar. Die Möglichkeiten der Beinerhaltung durch eine gefäßchirurgische Operation oder einen röntgenologischen Kathetereingriff wird von diesen sehr alten Patienten angenommen, wenn der Eingriff mit einem vertretbaren Risiko und guten Erfolgsaussichten vorgenommen werden kann. Ein wichtiger Partner dieses Behandlungserfolges besteht durch die Klinik für Anästhesie und Intensivmedizin in einer hochqualifi zierten Narkoseführung und aufmerksamen intensivmedizinischen Überwachung dieser Patienten. Trotz dieser Erfolge bleibt daran zu erinnern, dass es sich bei der Arteriosklerose um eine behandelbare, aber nicht heilbare chronische und fortschreitende Erkrankung handelt. Es existiert kein Medikament, mit dem die Kalk- und Cholesterinablagerungen der Arteriengefäßwände beseitigt werden können. Ein wesentlicher Beitrag in der Begleitung gefäßkranker Patienten wird von Hausärzten erbracht, welche die Risikofaktoren erkennen und mit geeigneten Medikamenten behandeln und auf die Schäden des Nikotingenusses und seine Einstellung hinweisen. Durch diese Zusammenarbeit kann vielen Patienten das Beschwerdebild der Schaufensterkrankheit genommen und anderen mit kritischer Mangeldurchblutung die drohende abgewendet werden.

6 Risikofaktoren der arteriellen Verschlusskrankheit Etwa ein Drittel der über 65-jährigen Bundesbürger leiden häufi g, ohne es zu wissen, an einer arteriellen Verschlusskrankheit (AVK), einer koronaren Herzerkrankung (KHK) oder an Hirndurchblutungsstörungen (zerebrovaskuläre Erkrankung). Gemeinsam ist diesen Erkrankungen die zugrunde liegende Gefäßverkalkung (Arteriosklerose), die eine Systemerkrankung ist und meist mehrere arterielle Stromgebiete gleichzeitig befällt. Zahlreiche wissenschaftliche Studien haben, beginnend mit der Framingham-Herz-Studie (1948), deren Ergebnisse inzwischen zum medizinischen Standard gehören, eindrucksvoll gezeigt, dass typische Risikofaktoren das Entstehen und Fortschreiten der Arteriosklerose entscheidend beeinfl ussen. Aus diesem Grund ist ein frühzeitiges Erkennen und die rationale Behandlung der vorliegenden individuellen Risikofaktoren ein entscheidender Pfeiler der modernen Gefäßmedizin. Folgende Risikofaktoren für das Entstehen einer arteriellen Verschlusskrankheit konnten sicher benannt werden: Das Tabakrauchen Die Blutzuckerkrankheit (Diabetes mellitus) Erhöhte Bluttfettwerte (erhöhter Cholesterinspiegel) Arterieller Bluthochdruck (Hypertonie) Gefäßentzündungen Tabakrauchen Das Tabakrauchen ist der stärkste Risikofaktor für die Entstehung und das Fortschreiten der arteriellen Verschlusskrankheit. Patienten, die nach Diagnose einer AVK ihren Nikotinkonsum fortsetzen, sind im Vergleich zur Normalbevölkerung deutlich gefährdeter bezüglich des Fortschreitens ihrer Verschlusskrankheit, der Entstehung eines Herzinfarktes sowie des Auftretens eines Schlaganfalles. Die Typische Beschwerden sind der akut auftretende peitschenartige Schmerz, eine damit einhergehende Blässe und ggf. Kälte und in der Folge auftretendes Taubheitsgefühl und Bewegungsunfähigkeit der betreffenden Extremität. Die abhängigen Schlagaderpulse sind in diesem Zusammenhang in der Regel nicht mehr tastbar, wobei dies häufi g durch den medizinischen Laien in Unkenntnis der anatomischen Gegebenheiten nicht klar vom Normalzustand abzugrenzen sein kann. Sind oben genannte Symptome vorhanden, ist hier höchste Eile gebo- 10 Verschlechterung der ten, um das betroffene Gliedmaß zu delt werden. rin, Plavix ), um das Risiko zu redu- rechts: erweiterte Venen mit funktionslosen Klappen, Entzündungen und Durch Bindegewebsschwäche im phlebitis, bekannt auch als 11 Gehleistung bei Patienten mit typischer Schaufensterkrankheit (Claudicatio) steht in direkter Beziehung zu fortgesetztem Rauchen. Blutzuckerkrankheit (Diabetes mellitus) Sowohl Erkrankungshäufi gkeit als auch Fortschreiten des Gefäßleidens sind bei Diabetikern deutlich höher als bei Nichtdiabetikern. Studien haben ergeben, dass eine konsequente Blutzuckerkontrolle bzw. -einstellung sowohl Herzinfarktrate als auch Sterblichkeit der Patienten deutlich senken konnte. Der Nüchtern- Blutzucker sollte zwischen mg/dl, der HbA1c-Wert unter 7 % liegen. Zur Vermeidung eines diabetischen Fußsyndroms sollten Patienten mit AVK und gleichzeitiger Nervendegeneration im Bereich der erhalten. unteren Extremitäten (Neuropathie) eingehend geschult und durch einen diabetologisch ausgebildeten Hausarzt betreut werden. Erhöhte Bluttfettwerte Wissenschaftliche Studien konnten zeigen, dass erhöhte Blutcholesterinwerte sowie erhöhte Blutfettwerte ein relevanter Risikofaktor für das Auftreten und Fortschreiten der arteriellen Verschlusskrankheit darstellen. Eine behandlungsbedürftige Erhöhung der Bluttfettwerte sollte in erster Linie diätetisch, alternativ medikamentös therapiert werden. Arterieller Bluthochdruck (Hypertonie) Der arterielle Bluthochdruck kommt bei Patienten mit arterieller Über die Telefonnummer 112 sollte ohne Verzug ein Notarzt gerufen werden, der dann folgerichtig nach Diagnosestellung die Verlegung in ein spezialisiertes Gefäßzentrum vornimmt. Bis der Arzt kommt, sollte das betroffene Gliedmaß tiefgelagert werden, damit gemäß der Schwerkraft ein minimaler Blutfl uss aufrecht erhalten werden kann. Mit einem lockeren Watteverband oder einer Decke sollte die Auskühlung verhindert werden. Unter keinen Umständen sollte eine Wärmfl asche verwendet werden, die eventuell schwerwiegende Verbrennungen hervorrufen kann, da die betroffene Extremität häufi g gefühllos ist. Nach Eintreffen des Patienten im Krankenhaus kann dann gemäß vorliegendem Befund alternativ medikamentös, offen chirurgisch oder aber kathetergestützt unter Anwendung von Röntgenverfahren behan- Verschluss krankheit 2 bis 3 x häufi ger vor als in der Normalbevölkerung. Ein direkter Einfl uss des Bluthochdruckes auf das Fortschreiten der AVK konnte bislang wissenschaftlich nicht belegt werden. Ziel der Behandlung des Bluthochdrucks beim AVK-Patienten ist es, einen potentiell tödlichen Schlaganfall oder aber Herzinfarkt zu verhindern. Ergänzend ist festzuhalten, dass neben den o. g., durch wissenschaftliche Studien identifi zierten Risikofaktoren, die durch Änderung der Lebensumstände oder aber medikamentöse Behandlung angehbar sind, auch eine veranlagungsbedingte Neigung zur Entwicklung einer arteriellen Verschlusskrankheit besteht. Sie ist selbst ursächlich nicht behandelbar, kann wohl aber in Kombination mit einem oder mehrerer Risikofaktoren das Auftreten bzw. den Verlauf der AVK fatal beschleunigen. Akuter arterieller Gefäßverschluss wie ist zu handeln? Der akute periphere arterielle Gefäßverschluss in Armen und Beinen ist eine gefäßmedizinisch relevante Erkrankung, die notfallmäßig diagnostiziert und behandelt werden muss. Eine rasche Diagnosestellung und Behandlung ermöglicht in der Regel eine vollständige Heilung mit Beschwerdefreiheit und Erhalt der Extremität. Wissenschaftliche Studien konnten zeigen, dass ursächlich für den akuten Schlagaderverschluss sowohl Embolien (Gefäßverschluss durch mit dem Blutstrom mitgerissener Partikel, zum Bespiel in Form eines aus dem Herzen stammenden Blutgerinnsels) als auch lokal aufgetretene Thrombosen bei durch Gefäßwandverkalkung (Arteriosklerose) vorgeschädigten Gefäßen für die akute Beschwerdesymptomatik verantwortlich sind. Sowohl nach arteriellem Gefäßverschluss als auch vorbeugend bei Vorliegen einer Arteriosklerose fördernden Risikofaktoren (siehe oben) profi tiert der Patient meist von einer gerinnungshemmenden medikamentösen Therapie (Marcumar, Aspi- zieren. Varizen-Krampfadern Was sind Krampfadern? Krampfadern (Varicosis oder Varizen) sind erweiterte beziehungsweise ge schlun gene Venen, die unter der Haut liegen. Die Krampfadern sehen nicht nur unschön aus, sie können auch Schmerzen oder geschwollene Beine verursachen. Im Prinzip können sich alle Venen des menschlichen Körpers zu Krampfadern entwickeln. Am häufi gsten aber sind die oberfl ächlichen Venen der Beine betroffen. Der Name Krampfadern ist aus dem mittelhochdeutschen Wort Krummadern entstanden. links: funktionstüchtige Klappen in tiefen und oberfl ächlichen Venen Gerinnseln Die Gefäßchirurgen bzw. die Gefäßmediziner gehen davon aus, dass fast jeder dritte Deutsche betroffen ist. Allerdings jeder zehnte Deutsche hat so starke Beschwerden, dass eine medizinische Betreuung notwendig ist. Bei gesunden Venen und bei erhaltener Venenklappenfunktion ist die Spannung in der Venenwand ausreichend, damit die Venenklappen aneinander kommen und die Klappen schließen. Ist die Spannung in der Venenwand geschwächt, erweitert sich die Vene und der Abstand zwischen Venenklappen wächst, so dass eine adäquate Venenklappenfunktion nicht mehr gewährleistet ist. Im Normalfall fl ießt das venöse Blut von dem oberfl ächlichen Venensystem in das tiefe Venensystem. Bei Fehlfunktion der Klappen kommt es zur Flussrichtungsumkehr, dies bedeutet, das Blut läuft vom tiefen Venensystem in das oberfl ächliche Venensystem. Dieses nennen Gefäßmediziner einen krankhaften venösen Kreislauf. In der Leiste fl ießt das Blut nicht von den oberfl ächlichen in die tiefen Beinvenen, sondern umgekehrt aus der tiefen Beinvene in das oberfl ächliche Venensystem und über die oberfl ächlichen Venen fl ießt das Blut zurück ins Bein. Dies wird durch Verbindungsvenen am Unterschenkel wieder in das tiefe Venensystem transportiert. Es kommt zur Erweiterung der Venen Seitenastvarikosis und entsprechend weiterer Krampfaderbildung. In ca. 95 % der Fälle erkennt man keine konkrete Ursache für die Krampfadern (primäre Varizen). Obwohl keine genaue Ursache bekannt ist, können doch bestimmte Risikofaktoren für die Entstehung der Krampfadern benannt werden. Bewegungsmangel Bei Bewegungsmangel ist die Muskelpumpe im Unterschenkel ungenutzt. Es kommt zur Stauung des Blutes im Unterschenkel und entsprechenden Erweiterung der Venen. Übergewicht Bei erheblichem Übergewicht kommt es zu Druck auf die Beckenvenen und dies fördert ebenfalls eine Krampfaderbildung. Schwangerschaft Das Schwangerschaftshormon Progesteron entspannt u. a. die Venenwände und spielt eine Rolle in der Bildung von Krampfadern. Geschlecht Zwei Drittel der Krampfaderpatienten sind Frauen. Alter fortgeschrittenen Alter steigt auch Stammvarikosis Röntgenkontrastdarstellung der Venen und Besenreiser das Krampfaderrisiko. Nur bei fünf Prozent der Fälle erkennen die Gefäßmediziner eine andere Ursache, die zur Entstehung der Krampfadern verantwortlich sein kann. Hier spricht man von sekundärer Varizenbildung. Die Ursache könnte eine Thrombose der tiefen Beinvenen sein. Dadurch kommt es zur Blutumleitung in das oberfl ächliche Venensystem und zur entsprechenden Erweiterung der Vene bzw. Krampfaderbildung. Die typischen Beschwerden für Krampfadern sind müde und schwere Beine mit Schwellneigung und Schwellungen (Ödeme im Knöchelbereich), insbesondere abends nach langem Sitzen oder Stehen. Weitere mögliche Beschwerden, die auf ein Krampfaderleiden zurückführen, sind Fuß- und Wadenkrämpfe, Juckreiz und Druckgefühl, besonders im Unterschenkelbereich. Die Symptome nehmen im Sommer bei warmen Temperaturen zu. Im Liegen oder beim Bewegen bessert sich das Beschwerdebild. Es können sich in den Krampfadern oberfl ächliche Thrombosen bilden. Hier sprechen Gefäßchirurgen von oberfl ächlicher Venenentzündung. Thrombo-

7 Schwere Seitenast- und Stammvenenvarikosis Durch vermehrte Venenentzündungen im Unterschenkelbereich kommt es zur starker Verhärtung und dunkler Verfärbung der Haut. Im weiteren Verlauf entstehen offene Geschwüre an den Unterschenkeln, die mit verschiedenen Keimen besiedelt werden könnten und sehr schlecht heilen. Diese Geschwüre erschweren zusätzlich die Behandlung. Zur Diagnosefeststellung gehört eine ausführliche familiäre Anamnese, da Krampfadern in vielen Fällen erblich sind. Es ist wichtig, den Patienten gezielt über seine Beschwerden zu fragen. Dazu gehören zum Beispiel Müdigkeit der Beine, Spannungsgefühl, nächtliche Unruhe oder Schwellneigung im Unterschenkelbereich. Die genaue Betrachtung der Beine in stehender Position ist sehr wichtig. Dazu sollte der Patient mit unbekleideten Beinen gerade stehen. Die Krampfadern werden von oben nach unten und von allen Seiten untersucht. Auch Hautveränderungen fallen so auf. Die weiteren Untersuchungen dienen zur Feststellung der Hauttemperatur, der Überwärmung, Venenentzündung (z. B. Druckschmerzen über geröteter Stelle im Verlauf der erweiterten Vene). Heutzutage spielt die apparative Diagnostik eine sehr große Rolle. An erster Stelle kommt die Ultraschalldiagnostik, die sogenannte Duplexsonographie. Durch einen Farbultraschall werden die Fließgeschwindigkeit und die Fließrichtung in der Vene festgestellt. Kommt es während der Untersuchung zu einer Blutfl ussumkehr bzw. fl ießt das Blut in die falsche Richtung, spricht man dann von einem erkrankten venösen Kreislauf. Ferner ist es ein Hinweis für eine Klappenfehlfunktion. Neben der Bestimmung der Blutstromrichtung ist gleichzeitig die Weich teil strukturbeurteilung ebenfalls notwendig (Wasseransammlung im Gewebe, Venenentzündung). Der Farbultraschall spielt in der Feststellung der Krampfadern eine zentrale Rolle und wird bei jedem Verdacht auf Krampfaderbildung vorgenommen. Die Kontrastmitteldarstellung der Venen ist ein Röntgenverfahren. Hier wird eine Nadel am Fußrücken platziert, durch die Kontrastmittel unter Röntgendurchleuchtung in das venöse System injiziert wird. Dieses Verfahren ist heutzutage nicht immer notwendig. Es ist indiziert bei bestimmten Arten von Krampfadern, z. B. Krampfadern, die sich neu bilden. Bei der Erstfeststellung von Krampfadern ist der Farbultraschall ausreichend. Zur Behandlung der Krampfadern gibt es verschiedene Möglichkeiten, u. a. Verödungstherapie (Sklerosierungstherapie). Dies eignet sich bei vereinzelter Krampfaderbildung der Seitenäste. Durch Spritzen von bestimmten venenschädigenden Medikamenten kommt es zur Verödung der Krampfadern. Danach wird ein Kompressionsverband angelegt. Dieser Kompressionsverband sollte mindestens 1-2 Tage getragen werden, um die Venenwand zu verkleben. Die Behandlungsdauer ist vom Ausmaß der Krampfadern abhängig. Meistens sind mehrere Sitzungen erforderlich. Die Verödungstherapie wird bei Behandlung von Seitenastvarizen bzw. Besenreiservarizen ohne Beteiligung der Stammvenen angewendet. Manchmal wird auch die Verödungstherapie nach einer Operation durchgeführt. Bei einfachen Stamm- oder Seitenastvarizen ohne Auftreten von Komplikationen ist die konservative Behandlung mit einem Kompressionsstrumpf sinnvoll. Das Prinzip der Behandlung ist einfach: Der Strumpf übt von außen Druck auf die Vene aus und verengt sie soweit, dass sich die Venenklappen wieder berühren können, so strömt das venöse Blut nicht zurück in die Beine. Durch den Druck von außen fl ießt das Blut schneller, dies ist in sich ein Schutz vor Blutgerinnseln und beugt deshalb Thrombosen vor. Die Muskelpumpe funktioniert effektiver. Die Kompressionsbehandlung eignet sich bei Beschwerden durch Krampfadern, z. B. schwere und müde Beine oder Schwellneigung oder während der Schwangerschaft, zur Vorbeugung einer tiefen Beinvenenthrombose, z. B. bei langem Flug oder langer Busfahrt. Wenn man sich für eine konservative Behandlung mit Kompressions strumpf entschließt, muss man wissen, dies ist eine Langzeittherapie. Der Strumpf muss immer beim Stehen oder Sitzen getragen werden. Nachts kann man darauf verzichten. Es ist keine Behandlung für einen bestimmten Zeitraum, sondern es ist eine lebenslängliche Behandlung, da die Ursachen bzw. die Krampfadern weiter bestehen. Zusätzlich zur Kompressionstherapie ist eine gezielte Bewegungstherapie notwendig. Die sogenannten Stützstrümpfe und Antithrombose strümpfe sind wegen ihrer mangelhaften Kompression ungeeignet. Die chirurgische Therapie ist jederzeit möglich. Das Ausmaß der Operation hängt immer vom Ausmaß der Erkrankung ab. Ziel einer chirurgischen Therapie ist es, die Funktionsfähigkeit des venösen Systems wiederherzustellen und eine Schädigung des tiefen Beinsystems, so lange sie noch nicht vorhanden ist, zu vermeiden. 12 Modernste Geräte überwa- um Folgezustände von Thrombosen alien das offene Beine zur Abheilung dass eine spezielle Untersuchung der men soweit wie möglich be- 13 chen den Eingriff Am Ende der Krampfader OP wird eine elastische Binde angelegt Kontrolluntersuchung der Venenfunktion nach Thrombose Es gibt verschiedene Verfahren in der Venenchirurgie. Zum Beispiel eine seit ca. hundert Jahren standardisierte Operation nach Babcock. Diese Operation wurde zum ersten Mal 1906 von dem amerikanischen Chirurg Ein nicht unerheblicher Teil unserer Bevölkerung leidet seit Jahren, teilweise jahrzentelang unter einem so genannten offenen Bein. Darunter versteht man eine kleinere oder größere offene Wunde (Geschwür) meist im unteren Bereich des Unterschenkels oder der Knöchelregion. Ursache dieser Unterschenkelgeschwüre ist in überwiegender Zahl von bis zu 80 % eine Venenerkrankung der Beine, in weniger häufi gen Fällen auch eine Durchblutungsstörung der Schlagadern, Gefäßentzündungen oder Bluterkrankungen. Bei den Venenerkrankungen handelt es sich im Bereich der tiefen Venen oder im Babcock in New York durchgeführt. In dieser Operation werden die Verbindungsvenen bzw. Perforansvenen am Unterschenkel unterbunden und durchtrennt. Die Vene wird in der Leiste dargstellt und eine Sonde in die Das offene Bein Bereich der oberfl ächlichen Venen um ein langjähriges Krampfaderleiden. Bei diesen Venenerkrankungen stellt ein hoher Stauungsdruck und eine Volumenüberlastung der venösen Gefäße den Grund für eine Ernährungsstörung und Schädigung des Weichgewebes am Unterschenkel dar, welche für die Geschwürsbildung verantwortlich ist. Früher waren Patienten durch schmerzende und übel riechende Wunden meistens bis zu ihrem Lebensende betroffen, ohne dass aufgebrachte Salben, Puder oder Verbandsmateri- bringen konnten, da eine Diagnostik Vene eingeführt. Diese Sonde wird am unteren Ende des erkrankten Teils der Vene ausgeleitet und die Vene wird dadurch entfernt (Stripping). Bei isolierter Perforansvenenfehlfunktion ist die isolierte Unterbindung der Verbindungsvene ausreichend. Zusätzlich kann der Chirurg weitere erweiterte Venen entfernen (Seitenastvarizen). Dazu muss er vor der Operation die erkrankten Venen des Patienten in stehender Position markieren. Die Voraussetzung des chirurgischen Verfahrens ist die Durchgängigkeit des tiefen Venensystems. Dies wird vor der Operation mit Ultraschall ausreichend untersucht und muss vor der Operation geklärt werden. Bei sorgfältig durchgeführter Operation ist die Rezidivrate bzw. das Wiederauftreten der Krampfadern relativ klein. Sie liegt ungefähr bei fünf Prozent in den ersten zehn Jahren. Im Rahmen des Fortschrittes in der Venenchirurgie werden zurzeit auch andere operative Verfahren zur Behandlung der Krampfadern angeboten. Zum Beispiel Verödung der Stammvene mit Laserstrahl oder mit Radiowellen. Diese Methode ist schonender und hat weniger Komplikationen. Durch Punktion der Stammvene wird eine Radiowellensonde in die Vene platziert. Durch Radiowellen werden die Venenwände erhitzt und verklebt. Regelmäßige Verbandswechsel und Pfl ege der Wunde und Therapie der ursächlichen Gefäßerkrankungen noch nicht existierte. Auch heute leben viele Menschen mit Geschwüren an den Beinen, an die sie sich gewöhnt haben, ohne Ursache veranlasst wurde. Danach muss der Patient für ca. vier Wochen Kompressionsstrümpfe tragen. Es wird zurzeit geprüft, ob die Kosten dieser Methode zumindest teilweise von den Krankenkassen übernommen werden könnte. Diese Methode könnte in der nahen Zukunft in Bad Hersfeld angeboten werden. Kompressionsstrumpf Zustand vor und nach der Behandlung Die heutigen Möglichkeiten der Diagnostik gestatten eine Unterscheidung und Klassizifierung der ursächlichen Gefäßerkrankung, damit die Störung durch geeignete Maßnah- hoben werden kann.

8 Konservative Behandlung des offenen Beines (ohne OP) durch elastische Kompression Liegt eine Durchblutungsstörung der Schagadern als Ursache des Geschwürs vor, ist ein Eingriff zur Durchblutungsverbesserung vorzunehmen (siehe Thema Durchblutungsstörung, Seite 8), damit die Minderversorgung mit Blut und Sauerstoff im Gebiet der chronischen Wunde behoben wird. Erkrankungen des Blutes oder entzündliche Veränderungen der kleinen Gefäße als Ursache des Geschwürs werden von Fachärzten für Innere Medizin mit Spezialisierung auf Gefäßerkrankungen (Angiologe) behandelt. Bei den Venenerkrankungen steht zunächst ebenfalls die exakte Abklärung im Vordergrund, ob die Geschwürsbildung Folge einer oberfl ächlichen Venenfunktionsstörung in Form von Krampfadern oder eine Erkrankung der tiefen Venen als Folge einer Thrombose ursächlich ist. Bei allen venösen Erkrankungen besteht prinzipiell die Möglichkeit der konservativen Behandlung ohne Operation durch elastische Kompression. Dabei wird durch Anlage eines elastischen Kompressionsverbandes mittels Kurzzugbinden adern besteht die Notwendigkeit ihrer operativen Entfernung. Trotzdem können das Weichgewebe und der Wundgrund im Geschwür durch die langjährige venöse Stauungsproblematik so verändert sein, dass der Wundgrund einer zusätzlichen chirurgischen Behandlung bedarf. Die wissenschaftlichen Arbeiten des Venenspezialisten Prof. Dr. Hach, Frankfurt, konnten zeigen, dass oft erst die Entfernung der entzündlich verdickten und vernarbten Muskelfascie (Hüllgewebe der Muskeln) die Voraussetzung für eine mögliche Ausheilung in Verbindung mit einer Hautverpfl anzung bedeutet. Neuerdings konnte sich als weniger invasives Verfahren mit teilweise noch besseren Abheilungsergebnissen ein so genanntes Ulcus-Shaving (Abtragung der oberfl ächlichen Wundgrundschichten mittels maschinellem Messer, vergleichbar einem Hobel) in der Behandlung dieser Erkrankung etablieren. Mitt- 14 oder Verordnung eines lerweile wird dieses Verfahren auch operative Maßnahmen ungünstiger Beines durch Shaving des Bei der sekundären Wundheilung tausch möglich bleiben. Nicht ohne sterverband angelegt. 15 elastischen Kompressionsstrumpfes nach Maß durch den elastischen Druck von außen dem Stauungsdruck des Blutes entgegengewirkt und der Blutrückstrom in den Venen des Beines zum Herzen unterstützt. Wenn eine begleitende Durchblutungsstörung der Schlagadern ausgeschlossen wurde, kann mit dieser Behandlung über einen Zeitraum von Wochen oder wenigen Monaten die Abheilung venös bedingter Unterschenkelgeschwüre erzielt werden. Häufi g scheitert diese Behandlung jedoch an der mangelnden Konsequenz in der Vornahme der elastischen Kompression. Unabhängig von den heute verfügbaren modernen Wundaufl agen zur Abdeckung chronischer Wunden stellt die Effektivität eines elastischen Kompressionsverbandes oder strumpfes den wesentlichen Faktor für eine erfolgreiche Geschwürsabheilung dar. Zu lockere, verrutschte oder einschnürende Verbände können dann wiederum die Verschlechterung einer Wundsituation bewirken. Neben der konservativen Behandlung kann heute durch geeignete operative Eingriffe die Abheilung eines offenen Beines verbessert und das Risiko des Wiederauftretens deutlich gesenkt werden. Im Falle geschwürverursachender Krampf- von den Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Phlebologie (Venenheilkunde) propagiert. Das Behandlungskonzept am Klinikum Bad Hersfeld versucht die operativen Schritte, die sich früher auf mehrere Eingriffe verteilten, in nur einer Operation zu verwirklichen. Nach einer exakten Diagnostik der zugrunde liegenden venösen Störung wird die Operation durch Einleitung einer nach Wundabstrich erregergerechten Antibiotikumbehandlung vorbereitet, da Geschwürsgrund und Lymphgefäße eine reichliche bakterielle Besiedlung aufweisen. Bei dem nachfolgenden Eingriff in einer Narkose erfolgt die operative Entfernung der Krampfadern. Dabei können erweiterte Verbindungsvenen zwischen tiefen und oberfl ächlichen Venen am Unterschenkel endoskopisch fern von der Geschwürswunde aus behandelt und unterbunden werden. Gleichzeitig kann die Spaltung der einengenden Muskelfascie ebenfalls endoskopisch erfolgen. Mittels eines maschinellen dünnschichtigen Messers werden ganz oberfl ächliche Hautschichten vom Oberschenkel entnommen und netzförmig aufbereitet, welche als Hautverpfl anzung auf die Wunde des offenen Beines fi xiert werden. Zuvor wird der Wundgrund mit dem elektrischen Messer in dünnen Schichten oberfl ächlich abgetragen, bis gesundes, gut durchblutetes Gewebe als Empfängerstelle für die Hautverpfl anzung erreicht wird. Die Einheilung der verpfl anzten Haut wird durch Aufl age eines Vakuumverbandes für 5 Tage gesichert. Für Patienten, die teilweise 10 oder 20 Jahre unter einem offenen Bein gelitten haben, stellt sich durch diese Behandlungsmöglichkeit eine völlig neue Lebensperspektive dar. Die exakte Diagnostik und Therapie stellt deshalb in jedem Fall eine Herausforderung dar, das chronisch offene Bein zur Abheilung zu bringen. Die Chancen einer erfolgreichen Behandlung haben sich heute erfreulicherweise verbessert. Hat das offene Bein seine Ursache in einem Folgezustand nach Thrombose, so können die Voraussetzungen für Erfolg versprechende sein. Jedoch auch hier lohnt sich eine spezielle Untersuchung der venösen Abfl ussverhältnisse, da für einige Erkrankungssituationen Möglichkeiten der operativen Therapie existieren. Dies liegt dann vor, wenn nach Ablauf einer Thrombose die einst verschlossenen tiefen Venen sich zwar wiedereröffnet haben, jedoch als Folgezustand die Venenklappen der großkalibrigen tiefen Venen narbig verklebt und ohne Funktion sind. Damit die Blutsäule in der klappenlosen Vene zwischen Herz und Fuß wenigstens durch eine funktionstüchtige Venenklappe unterbrochen wird, können wir ein kurzes Venensegment aus der Achselhöhle entnehmen und in die Oberschenkelvene einpfl anzen. Durch diesen Eingriff sind chronische Geschwüre der Unterschenkel nach vorausgegangenen erfolglosen Behandlungen mittels elastischer Kompression dann doch abgeheilt. Dabei wird dieser Eingriff gleichfalls mit einem Ulcus-Shaving, einer Hautverpfl anzung und Vakuumbehandlung kombiniert. Dennoch kann auch bei erfolgreicher Abheilung des Geschwürs in diesen Fällen langfristig nicht auf das weitere Tragen der elastischen Kompression verzichtet werden. Operative Behandlung des offenen Geschwürs und Hautverpfl anzung Wenn die Wunde nicht heilen will Die Wundheilung und das moderne Wundmanagement Die Wundbehandlung besteht aus drei Grundpfeilern. Zunächst steht einmal die Behandlung der Grunderkrankung im Vordergrund, dazu gehört aber auch die chirurgische Wundtoilette und die lokale Wundbehandlung. Nur wenn alle diese drei Säulen konsequent angewendet werden, ist ein Heilungserfolg für den Patienten möglich. Drei Phasen der Wundheilung Die Wundheilung läuft generell in drei Phasen ab. In der Reinigungsphase kommt es zur Blutung und Austreten von Wundwasser. Darüber hinaus ziehen sich Blutgefäße zusammen, um die Blutung zum Stillstand zu bringen. Zusätzlich wird das Gerinnungssystem aktiviert, damit die Wunde mit einem Blutpfropf verschlossen werden kann. In dieser Phase kommt es auch zu einer erhöhten Durchblutung im Bereich der Wunde, die ein Wundödem zur Folge hat. Abwehrzellen werden angelockt, um totes Gewebe oder Bakterien abzutöten. Die danach folgende Phase ist die Granulationsphase. Diese ist geprägt von Neubildung von kleinen Gefäßen und Einwachsen von gewebebildenden Zellen. Dadurch kommt es zum Zusammenziehen der Wunde. Daran schließt sich das Überwachsen der Wunde an, die Wunde verkleinert sich weiter und Hautzellen wandern ein, um die Wundheilung mit der Re- Epithelialisierung zu beenden. Diese drei Phasen laufen nicht streng nacheinander, sondern ineinandergreifend ab und dauern in der Regel ca. 21 Tage. Primäre Wundheilung Man unterscheidet die primäre von der sekundären Wundheilung. Bei der primären Wundheilung gibt es einen festen Wundverschluss. Es kommt zu wenig Neubildung von Gewebe, so dass man ein gutes kosmetisches und funktionelles Ergebnis erreicht. Sekundäre Wundheilung fi ndet die Wundbehandlung offen statt, es handelt sich meist um chronische Wunden, die mit Bakterien besiedelt sind. Eine ausgeprägte Narbenbildung fi ndet sich fast immer bei der sekundären Wundheilung. Fördernde Faktoren bei der Wundheilung sind ein jugendliches Alter, ein guter Allgemein- bzw. Ernährungszustand, keimfreie Wundverhältnisse sowie eine gute Durchblutung. Gegenüber diesen fördernden Faktoren gibt es natürlich auch hemmende. Dazu gehören konsumierende Erkrankungen wie zum Beispiel die Zuckerkrankheit, Wundverunreinigungen oder Wundinfektionen. Auch kalte oder ausgetrocknete Wundverhältnisse wirken sich hemmend auf die Wundheilung aus. Der größte Hemmschuh der Wundheilung ist allerdings die mangelnde Durchblutung oder der gestörte venöse Abfl uss. Moderne Wundauflagen - ein weiter Weg vom Pflaster Aus diesen fördernden bzw. hemmenden Faktoren ergeben sich einige Anforderungen an moderne Wundaufl agen, um einen optimalen Heilungserfolg zu erreichen. Dazu gehört zunächst, dass eine moderne Wundaufl age ein feuchtes, warmes Wundmilieu erhalten muss. Sie muss Schutz vor weiterer Keimbesiedelung bieten. Darüber hinaus müssen Wundfl üssigkeiten gut aufgenommen werden und ein Gasaus- Bedeutung als Anforderung an eine moderne Wundaufl age bleibt ein schmerzarmer oder freier Verbandswechsel. Inzwischen sind die meisten herkömmlichen Verbandsstoffe durch eine Vielzahl moderner Wundauflagen abgelöst worden, die von verschiedensten Herstellern und für die verschiedensten Körperregionen angeboten werden. Modernste Wundaufl agen Für die richtige Anwendung der richtigen Wundaufl age bedarf es einer einheitlichen Sprache aller ärztlichen und pfl egenden Mitarbeiter im Gesundheitswesen. Die nun zur Auswahl stehenden Wundaufl agen richten sich je nach Feuchtigkeit der zu behandelnden Wunde. Auch die Tiefe der Wunde ist hier zu berücksichtigen und die Besiedelung mit eventuellen Keimen. Meistens wird zunächst ein saugstarkes Material bei Besiedelung mit Bakterien mit Silber auf die Wunde aufgebracht, darauf wird dann ein weiterer saugstarker Pfl a- Bei zu trockenen Wunden werden Gele benutzt, die die Wunde feucht halten und damit eine optimale Wundheilung ermöglichen. Je nach Wundheilungsphase variiert die Saugfähigkeit bzw. das zusätzlich eingebrachte moderne Wundmanagementmaterial. Ein weiteres bewährtes Verfahren ist die VakuumTherapie, bei der ein luftdichter Verband, an den ein Sog angelegt wird, benutzt wird. Dieser regt die Neubildung von Gewebe stark an. Auch plastische chirurgische Operationen in Form von Hautverpfl anzung werden in der modernen Wundbehandlung eingesetzt. Im Vordergrund der Wundbehandlung steht allerdings die konsequente Behandlung der Grunderkrankung, vor allem der arteriellen Verschlusskrankheit. Mit den uns zur Verfügung stehenden Materialien sind eigentliche alle Wunden versorgbar. Sie bieten eine schnelle Wundheilung, beschleunigen die Neubildung von Gewebe und auch das Überwachsen mit neuer Haut. Das Material des modernen Wundmanagementes besitzt eine hohe Akzeptanz der Patienten und des Personals. Wünschenswert für die Zukunft wäre die Entwicklung von Prognosekriterien in der Wundheilung, genauso wie eine Fortführung der Ausbildung des Pfl ege- und ärztlichen Personals sowohl stationär als auch ambulant, um auch größere Wunden in Zukunft ambulant behandeln zu können. Generell hat sich in den letzten Jahren in der Wundbehandlung vieles verbessert. Allerdings muss der Weg konsequent weitergegangen werden. Bildquellen: Einige Bilder dieser Visite wurden freundlicher weise zur Verfügung gestellt von: Prof. Dr. Eckstein, München Prof. Dr. Gruß, Kassel Prof. Dr. Bürger, Kassel Drs. Pahlow und Koepchen, Dortmund Fa. Mölnlycke Health Care

9 Team und Ausstattung Dr. med. Markus Schmidt ist Chefarzt der seit Dezember 2005 eigenständigen Klinik für Gefäßchirurgie. Er wurde durch die Kassenärztliche Vereinigung Hessen zur ambulanten Untersuchung und Beratung von Patienten mit gefäßchirurgischen oder phlebologischen Erkrankungen auf Überweisung durch niedergelassene Ärzte zugelassen. Durch die Landesärztekammer Hessen besteht eine Weiterbildungsermächtigung von Assistenzärzten im Gebiet Gefäßchirurgie für die volle Zeit von 4 Jahren sowie für die Weiterbildung in Basischirurgie von 24 Monaten. 16 Ahmed Koshty ergänzt das Team als gefäßchirurgischer Oberarzt seit Juli 2008 und ist Stellvertreter des Chefarztes. Olaf Nikolai und Dr. Michael Popp sind weitere Oberärzte der Klinik für Gefäßchirurgie. Die Betreuung der stationären Patienten erfolgt insbesondere durch drei Assistenzärzte in Weiterbildung zum Gefäßchirurgen, von denen einer bereits Facharzt für Chirurgie ist. Pflegerisches Team Unter der Leitung von Krankenschwester Kerstin Hämmerling sorgt Leistungsspektrum Carotis: Wiederherstellung schlaganfallgefährdender verengter Halsschlagadern durch Operation oder durch Ballonkatheter und Stent. Aortenaneurysma: Operative Ausschaltung krankhafter Erweiterungen der Hauptschlagader im Bauch- und Brustbereich (alternativ minimal-invasiv durch endovaskuläre Stent prothese über die Leistenschlagader ohne Bauchschnitt). Periphere arterielle Verschlusskrankheit ( Schaufensterkrankheit ): Wiederherstellende Eingriffe bei Gefäßverengungen und -verschlüssen mit Mangeldurchblutung im Bereich der Aorta, Becken-Bein-Arterien und Fußarterien durch Ausschälplastik mit oder ohne Patcherweiterung, Bypassanlage (Umleitung) mit körpereigenem oder künstlichem Material und Kombinationseingriffe mit Ballonerweiterung und Stent-Einpfl anzung. Armarterien: Wiederherstellung durch Ausschälplastiken oder Bypass bei Arteriosklerose oder Gerinnselentfernungen bei Embolie. Aneurysma: Ersatz krankhaft erweiterter, bein/armversorgender Gefäße durch körpereigene Vene oder Kunststoffprothese. Mesenterialarterien: Aneurysmaausschaltung oder Bypassversorgung im Bereich von Schlagadern der Bauchorgane. Thoracic outlet Syndrome (TOS): Diagnostik und Therapie von Kompressionen des Gefäßnervenbündels im Übergang von der Brusthöhle zum Arm durch komplette Entfernung der ersten Rippe und einer evtl. vorhandenen Halsrippe bei Engpasssyndrom der oberen Brustkorböffnung. AV-Fisteln: Aufhebung angeborener oder erworbener Kurzschlussverbindungen zwischen Arterie und Vene oder anderweitiger Gefäßmissbildungen ( Blutschwamm oder ähnliches). Krampfadern: Ambulante oder stationäre Operation in minimal-invasiver Technik unter Berücksichtigung kosmetisch-ästhetischer Aspekte. Notfalloperationen von oberfl ächlichen, aufsteigenden Venenentzündungen. ein engagiertes Pfl egeteam für die Betreuung der Patienten auf der neu bezogenen gefäßchirurgischen Station des Bettenhauses Süd. Ein weiteres gefäßchirurgisches Bettenkontingent besteht auf der Station Allgemeinchirurgie (ehem. C5) unter der fachkundigen Leitung von Schwester Christiane Bachmann. In der Akutphase nach größeren gefäßchirurgischen Operationen werden Patienten durch das Team der Operativen Intensivstation unter der Leitung von Intensivpfl eger Wolfgang Seelig versorgt. In der interdisziplinären allgemeinchirurgischen und gefäßchirurgischen Ambulanz werden gefäßchirurgische Patienten von drei gefäßmedizinisch geschulten Arzthelferinnen mitbetreut. Ausstattung Die Klinik für Gefäßchirurgie hat 29 Betten (zumeist Zweitbettzim- Venenthrombosen: Selten notwendige Entfernung frischer Blutgerinnsel. Operationen am tiefen Venensystem zur Wiederherstellung der Venenklappenfunktion nach abgelaufenen Venenthrombosen. Ulcus cruris: Chirurgische und konservative Behandlung des sogenannten offenen Beines durch Faszienspaltung oder ausschneidung, Vakuumtherapie, Defektdeckung durch Hautverpfl anzung und elastische Kompression. Behandlung chronischer Wunden bei Gefäßkrankheiten und des sogenannten diabetischen Fußes durch Drainage, Vakuumtherapie, enzymatische Wundreinigung und moderne Verbandsaufl agen sowie mer mit eigenem Sanitärbereich). Geräte für die dopplersonografi sche und farbduplexsonografi sche Gefäßdiagnostik sind in einem Untersuchungszimmer der gefäßchirurgischen Station nahe am Patienten verfügbar. Weitere technische Untersuchungsmöglichkeiten der Gefäße existieren durch ein hoch aufl ösendes Farbduplexsonografi e- gerät, Phlebodynamometrie, Venenverschlussplethysmografi e, digitale Photophlethysmografi e, optische Pulsoszillografi e, transcutane Sauerstoffmessung, Laufbandergometrie und intraoperative Angiografi e und Interventionsmöglichkeit im OP. plastische Deckung durch Hautverpfl anzung. Qualifi zierte Therapie von schwierigen Wundsituationen und Problemkeimen (MRSA, ORSA). Konservative Behandlung chronischer Durchblutungsstörungen durch Prostaglandininfusionen zur Durchblutungsverbesserung in den Kapillaren. Amputation von nicht mehr durchbluteten Bereichen nach Ausschöpfung aller durchblutungsverbessernden Möglichkeiten. Bei bereits absterbenden Zehen kann nach Wiederherstellung der Durchblutung (siehe oben) die Amputationshöhe oft vom Ober- oder Unterschenkel auf Vorfuß- oder Zehenniveau verschoben werden. Klinikum Bad Hersfeld Klinik für Gefäßchirurgie Seilerweg Bad Hersfeld Sekretariat Gudrun Glenz Tel / Fax / gefaesschirurgie@klinikum-hef.de Gestaltung: WSD.Wink, Druck: Zeitungsdruck Dierichs GmbH & Co. KG, Kassel Impressum: visite Klinikum Bad Hersfeld GmbH Verantwortlich für den Inhalt: Dr. Markus Schmidt, Klinik für Gefäßchirurgie