Auslandssemester 08/09 in Spanien/Huelva, Hispanistik

Transkript

1 Auslandssemester 08/09 in Spanien/Huelva, Hispanistik Ich bin Studentin der Universität Bremen und studiere Hispanistik und Italianistik. Da ich Spanisch studiere, stand am Anfang meines Studiums schon fest, dass ich für ein Semester nach Spanien gehen werde. Da ich viel über Andalusien gehört habe, habe ich mich für Huelva entschieden. Ich rate den Studierenden an den Informationsveranstaltungen, die bereits während der Semester stattfinden, teilzunehmen, so können sie sich alles genauer überlegen und wissen, was sie alles für die Bewerbung einreichen müssen, sonst wird es kurzfristig und ein wenig knapp mit der Zeit. Die Frist für die Anmeldeformulare endet ungefähr Mitte Februar oder Mitte Juli, also immer Ende des Semesters. Wenn man angenommen ist, bekommt man die Informationen bezüglich der Formulare. Diese Prozedur nimmt Zeit in Anspruch, weil man viel ausfüllen und abschicken muss. Dann muss man auf die Unterschriften warten. Dann muss man auch für die Partneruniversität Unterlagen ausfüllen, die die Kurse beinhalten, die man im Ausland belegen möchte. Diese muss man von der Heimatuniversität unterschrieben der Partneruniversität zuschicken. Bei soviel Stress hatte ich ein wenig die Lust verloren, weil ich mich zu der Zeit auch im Klausurenstress befand, aber am Ende habe ich gesehen, dass sich die ganze Mühe gelohnt hat. Also kann ich nur sagen Nicht aufgeben und immer die Ruhe bewahren!!. Vor der Abreise habe ich mich um die Unterkunft gekümmert, aber Ex Erasmus Studenten haben mir empfohlen dies Vorort zu machen, da die Mieten übers Internet sehr hoch waren. Wichtig ist auf jeden Fall eine Unterkunft in einer Jugendherberge zu reservieren. Auch die Partneruniversität 1

2 ist in dieser Hinsicht behilflich und schickt den Studenten Informationen. Sobald ich angenommen wurde, habe ich ständig Mails von Huelva bekommen, Mails mit Informationen und Benachrichtigungen. Im International Office geben die Mitarbeiter den Studenten Adressen der Wohnungen und machen auch die Terminvereinbarungen. Ich muss sagen, dass sie wirklich sehr fleißig arbeiten und immer behilflich sind. Es herrscht dort eine familiäre Atmosphäre. Da ich in einem Hotel ein günstiges Angebot gefunden habe und der Preis ungefähr mit den Preisen der Jugendherbergen gleichzusetzen war, habe ich mich für ein Hotel entschieden. Von anderen Studenten habe ich später aber gehört, dass die Jugendherbergen in Huelva gut ausgestattet sind. Das Problem, was sich dort für mich herausgestellt hat, war die Entfernung des Hotels zur Universität. Ich hatte aber Glück und habe in der ersten Woche schon eine Wohnung gefunden. Vor Semesterbeginn wurden in Huelva Intensivsprachkurse angeboten, ich habe aber an keinem dieser Intensivkurse teilgenommen und bin deshalb auch erst zu Semesterbeginn geflogen. Die Universität Huelva Da ich Hispanistik studiere, fanden meine Veranstaltungen im Campus de Carmen statt. In der Stadt gibt es noch La Merced und außerhalb der Stadt noch die Universität La Rábida. Auf dem Campus befinden sich mehrere Gebäuden. Die Sprachkurse fanden im Gebäude Edificio de Trabajo statt, welches sich am Ende des Campuses befindet. Auf dem Campus gibt es auch eine Bibliothek und mit der Vorlage des Studentenausweises hat man auch Zugang zum Internet in den Computerräumen. Das Essen in der Mensa ist teurer als in Bremen. Man bekommt zwischen 12 und 15 Uhr warmes Essen. Es werden auch Sportkurse angeboten und nähere Informationen kann man im 2

3 International Office bekommen. Als ich dort war wurde z.b. auch ein Sevillana Tanzkurs angeboten, der nur 10 gekostet hat. Auf dem Campus gibt es viele Palmen, was mir sehr gefiel, weil der Campus dadurch meiner Meinung nach viel schöner wirkte. Die Mitarbeiter des International Office (Servicios de Relaciones Internacionales) waren immer sehr nett und hilfsbereit. Sie hatten immer für jeden Einzelnen Geduld und waren bei der Wohnungssuche auch sehr behilflich. Schon am ersten Tag habe ich mich sehr wohl gefühlt und kam mir nicht alleine vor. Alle Erasmusstudenten hatten dieselben Probleme und Fragen und im International Office wurden wir immer freundlich betreut. Sie haben uns dort auch gesagt, wer unsere Koordinatoren waren. Ich musste meine Kurse selbst aussuchen. Meine Koordinatorin hat mir die freie Wahl gelassen, was mir schwer fiel, weil ich erst einmal genau gucken musste, was für Kurse ich brauche und welche ich mir anrechnen lassen kann. Danach musste meine Koordinatorin mein Learning Agreement unterschreiben. In dem Informationsheft der Universität Bremen steht genau drin, was wann abgegeben werden muss, aber auch dort hat man vieles immer mitbekommen, da alle Studenten sich um diese Angelegenheiten kümmerten und sich gegenseitig informierten. Es ist aber von Universität zur Universität anders, deshalb ist es wichtig sich vor der Abreise ein Informationsheft mitzunehmen. Am Anfang war es nicht einfach den andalusischen Akzent zu verstehen. Vor allem in den Vorlesungen war dies am Anfang ein großes Problem. Nicht nur, dass sie einen andalusischen Akzent haben, sie haben dazu auch noch sehr schnell gesprochen. Aber mit der Zeit wurde das Verstehen besser. Also auch hier sollte man die Ruhe bewahren und nicht sofort verzweifeln. 3

4 Die Universität organisiert diverse Tagesfahrten. Wir mussten 5 für die Anmeldung bezahlen, aber das Geld haben wir vor Abreise immer zurückbekommen. Eine Sevillareise findet jedes Mal statt. Ende des Semesters hat die Universität auch für ein Wochenende eine Reise nach Granada organisiert. Es werden auch viele Partys für Erasmusstudenten organisiert. Ungewöhnlich ist der Stundenplan. Ein Kurs besteht aus drei Veranstaltungen pro Woche und jede Veranstaltung dauert eine Stunde. Dementsprechend wird der Stundenplan auch sehr schnell voll. Das Leben in Huelva ist nicht sehr teuer, es wird aber schon teuer, wenn man jeden Tag in der Mensa isst. Da man auch nicht mehr bei der Familie wohnt, gibt man automatisch mehr als im Inland aus. Die Busse haben keine festen Fahrzeiten. Am Besten holt man sich anfangs einen Fahrplan, aber auch zu Fuss konnte man problemlos in die Innenstadt, dies dauerte ca. 30 Minuten. Es gibt auch Studentenfahrkarten, aber die bekommt man, wenn man nicht über 25 ist. Alle Informationen dazu bekommt man im International Office. Vom Busbahnhof aus kann man sehr leicht andere Städte erreichen. Huelva Ich fand Huelva sehr schön. Der Winter in Huelva war für mich wie ein Frühling. Im November gingen viele noch an den Strand. Einen richtigen Winter gibt es in Huelva nicht. Das Problem war anfangs der starke andalusische Akzent. Ungewöhnlich fand ich auch das laute Sprechen der Spanier in Huelva. Aber mit der Zeit gewöhnt man sich auch daran. Ich fand den Akzent nach einer Zeit sehr schön. Die Leute, die ich kennengelernt habe, waren immer sehr freundlich. Huelva ist verglichen mit anderen Städten Spaniens nicht besonders interessant 4

5 und ist eine Industriestadt, aber man sollte sich auf jeden Fall alle Ecken Huelvas angucken. Empfehlen kann ich z.b. den El parque de Doñana, El Rocio, Moguer, Aracena, Mazagón. Die siesta war auch am Anfang sehr ungewohnt. Von 13:30 oder 14 Uhr bis 17 Uhr sind fast alle Geschäfte geschlossen und die Stadt wird auf einmal leer. Zum Schluss Ich bin froh, dass ich mein Auslandssemester in Huelva gemacht habe. Ich habe sehr nette Leute kennengelernt. Die Dozenten waren immer ganz nett und im International Office waren sie immer sehr hilfsbereit. Für ihre Mühe Geduld, Hilfe und Gastfreundlichkeit kann ich die Mitarbeiter im International Office nur loben. Am Ende des Semesters mussten wir einige Dozentin oft selbst erinnern, dass wir rechtzeitig die Noten brauchen. In der Hinsicht konnten wir uns nicht immer auf die Dozenten verlassen und unseren Noten selbst hinterherlaufen, aber am Ende hat alles ganz gut geklappt. Ich habe am Ende 39 credit points erzielt. Da ich viele Veranstaltungen hatte, habe ich mit den Hausarbeiten auch frühzeitig angefangen, weil Ende des Semesters wäre alles zuviel geworden. Empfehlen kann ich auch andere Städte in Spanien und vor allem in Andalusien. Córdoba, aber auf jeden Fall Granada sollte man schon sehen, wenn man schon einmal dort ist. Ich habe viele Erfahrungen gesammelt und glaube, dass mir mein Auslandsaufenthalt in jeder Hinsicht viel gebracht hat. Ich hoffe, dass mein Erfahrungsbericht den zukünftigen Erasmusstudenten eine kleine Hilfe sein wird, sich dort zurechtzufinden und vor allem am Anfang nicht zu verzweifeln. 5

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