ERASMUS + Erfahrungsbericht. Sommersemester 2016 an der Universidad Las Palmas de Gran Canaria

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1 ERASMUS + Erfahrungsbericht Sommersemester 2016 an der Universidad Las Palmas de Gran Canaria Mit meinem Erfahrungsbericht möchte ich Erasmusstudenten wertvolle Informationen über meinen fünfmonatigen Aufenthalt und über mein Studium Administración y Dirección de Empresas in Las Palmas/Gran Canaria geben. Anreise Einen preiswerten Flug konnte ich über die Fluggesellschaft Condor buchen. Mit den sogenannten Eintagsfliegen findet man im Internet bereits Flüge mit Gepäck unter 100. Am Flughafen in Gran Canaria hat man auch ohne Spanischkenntnisse keine Probleme, da alles auch in Deutsch ausgeschildert ist. Mit dem Globalbus Nr. 60 gelangt man vom Flughafen (Einzelfahrt 2,30 ) in die Innenstadt und von dort kann man in die Guaguas (Linienbusse) umsteigen. Es empfiehlt sich, Kleingeld mitzunehmen, da die Busfahrer nur selten wechseln können. Außerdem werden die Haltestellen in den Bussen nicht angesagt und deshalb habe ich anfangs immer den Busfahrer gebeten, mir zu sagen, wann ich aussteigen muss. Solltest du dir trotzdem anfangs unsicher sein, lohnt es sich auch ein Taxi zu nehmen, denn diese sind dort auch um einiges günstiger als bei uns. Eine Fahrt vom Flughafen in die Innenstadt kostet beispielsweise Nach 23h fahren keine Busse mehr vom Flughafen ab und man hat nur noch die Möglichkeit, Taxi zu fahren oder sich ein Auto zu mieten. Unterkunft Ich habe meine Unterkunft über die Website pisocompartido.com gefunden. Dort inserieren hauptsächlich Einheimische. Es gibt allerdings auch die Möglichkeit, ein Zimmer über die Facebook-Gruppe ERASMUS Students ULPGC Flats / Rooms / Pisos (AEGEE-Las Palmas) zu finden, in der Studenten des vorherigen Semesters ihre Zimmer anbieten.

2 Schnell sein lohnt sich! Ich hatte bereits noch in Deutschland einige Vermieter kontaktiert und so eine super Unterkunft im Zentrum der Stadt bekommen. Besonders beliebt sind Wohnungen in der Nähe der Hauptstraße Mesa y Lopez, am Canteras Strand entlang und am Obelisko Campus. Der Campus der Wirtschaftswissenschaften liegt etwas außerhalb in Tafira, allerdings würde ich trotzdem ein Zimmer in Las Palmas empfehlen, da sich dort das Leben neben der Universität abspielt. Welcome Week Bereits in der Vorbereitungsphase konnte man sich für die Welcome Week und verschiedene Aktivitäten anmelden. Ich habe mich entschieden, an allen Angeboten teilzunehmen, um einfach und schnell in Kontakt mit anderen Erasmusstudenten zu kommen. Neben den sportlichen Aktivitäten Surfen und Kajak fahren, haben wir auch eine Stadtführung durch die Altstadt gemacht und waren zusammen zum Wandern in den Bergen. Ansonsten bietet die Organisation AEGGEE auch verschiedene Ausflüge an, um die Insel besser kennenzulernen und neue Kontakte zu knüpfen. Auf der Facebook Seite AEGEE-Las Palmas wird man regelmäßig über die neuesten Events informiert. Studium Administración y Dirección de Empresas Ich habe insgesamt 4 Fächer belegt: Español para los extranjeros (Nivel B1) In den ersten Wochen findet ein Einstufungstest statt, in dem das Sprachniveau festgestellt wird und anschließend wird man dementsprechend in die Kurse A1-C1 eingeteilt. Es ist jedoch auch möglich, den Kurs zu einem späteren Zeitpunkt zu wechseln, wenn man das Gefühl hat, unter- oder überfordert zu sein. In dem Kurs besteht Anwesenheitspflicht; man muss mindestens 50 % anwesend sein, um die Prüfung am Ende mitschreiben zu können. Die Beteiligung am Unterricht und das Erledigen von Hausaufgaben fließt ebenfalls in die Endnote ein.

3 Die Endprüfung bestand aus 4 Teilen: Hörverstehen, Leseverstehen, Grammatik und das Verfassen eines Textes zu einem vorgegebenen Thema. Der Unterricht fand auf dem Obelisko Campus in Las Palmas statt, erreichbar mit den Buslinien 2 und 25. Die anderen Fächer fanden alle auf dem Campus in Tafita statt. Dorthin solltest du Min. Fahrzeit mit den Guaguas 25 oder 26 einplanen, zur Rush-Hour gegebenenfalls sogar mehr. Comportamiento organizativo y dirección de empresas In diesem Fach bestand ebenfalls Anwesenheitsplicht. Die Unterrichtssprache war ausschließlich Spanisch. Es gab wöchentlich sowohl theoretische Stunden als auch eine praktische Stunde, in der wir in Gruppenarbeit themenbezogene Fälle erarbeiteten. Diese wurden auch in die Endnote mit einbezogen. Außerdem sollte jede Gruppe eine Firma auswählen und zu dem vorgebenden Thema das Verhalten dieser Firma analysieren. Meine Gruppe hat das Führungsverhalten der Supermarktkette Mercadona herausgearbeitet. Zu den Themen 1-4 wurde außerdem eine Zwischenprüfung (MC) geschrieben, die ebenfalls die Endnote beeinflusst hat. Eine weitere Prüfung bestand aus einer Gruppenarbeit, in der wir Fragen zu einem Fallbeispiel beantworten sollten. Das Fach war sehr interessant, aber gleichzeitig auch sehr anspruchsvoll und zeitaufwendig. Die Endprüfung bestand aus einem MC Teil und offenen Fragen. Estadistica basica para las sciencias sociales Das Fach bestand aus Theoriestunden und praktischen Stunden im Computerraum, in dem wir Aufgaben mithilfe von Formeln und Grafiken in Excel lösen mussten. Der Unterricht wurde ebenfalls nur in spanischer Sprache abgehalten. Es gab 4 Zwischenprüfungen (2 x Theorie und 2 x Excel), die zur finalen Note gerechnet wurden. Ich persönlich fand den Kurs sehr anspruchsvoll aufgrund der Spanischkenntnisse, die man haben muss, um mitzukommen und ich würde ihn nur mit einem höheren Spanisch-Level

4 weiterempfehlen. Principos de Macroeconomía In den Theorienstunden wurde das Skript durchgegangen und in der praktischen Stunde wurden die Hausaufgaben korrigiert bzw. konnte man diese an der Tafel präsentieren. Je öfter man das macht, desto besser ist es, denn es wirkt sich auf die Endnote aus. Weiterhin gab es eine Gruppenarbeit, in der wir eine 10 seitige Arbeit zu einem vorgegeben Thema zu schreiben hatten. Meine Gruppe entschied sich für das Thema Jugendarbeitslosigkeit in Spanien. Ziemlich am Anfang wurde zu den Themen 1-3 eine Zwischenprüfung geschrieben, die zur Endnote zählte. Das Fach hat eine sehr hohe Durchfallquote ich hatte jedoch Glück mit den einheimischen Studenten und meiner Professorin, die mich sehr unterstützt haben. Ansonsten würde ich das Fach nur empfehlen, wenn man bereits ein sehr gutes Sprachniveau hat, da es ansonsten sehr schwierig wird, dem Unterricht zu folgen. Leben vor Ort und Freizeitgestaltung Gran Canaria wird als Minikontinent bezeichnet. Als ich im Februar vor Ort war, hat es beispielsweise in den Bergen geschneit und ein paar Kilometer weiter im Süden konnte man bei 30 Grad am Strand liegen. Deshalb ist es sehr wichtig, für jedes Wetter gut gerüstet zu sein. Abends kann es sehr kühl und windig werden und während meines Aufenthaltes hat es auch öfter geregnet. Da der Campus in Tafira näher an den Bergen liegt, ist es dort meistens ein paar Grad kälter als in Las Palmas. In den ersten Wochen habe ich meine Zeit genutzt, um meine Studentenbuskarte zu beantragen, die monatlich 28 kostet und mit der man 80 Fahrten zur Verfügung hat. Falls man nicht so oft Bus fährt, lohnt sich die Bono-Karte, die man bei Gelegenheit immer wieder aufladen kann. Solltest du gerne auch die anderen Inseln oder das Festland besuchen wollen, würde ich dir empfehlen, die Residencia zu beantragen. Mit dieser gibt es 50 % Rabatt auf

5 Inlandsflüge und Fahrten mit den Fähren, oder auch auf Museen-, Freizeitpark- und Wasserparkbesuche. Mobilfunkverträge lassen sich auch relativ einfach abschließen. Ich würde sicherheitshalber immer nachfragen, ob man diese auch ohne spanisches Konto abschließen kann. Deine Freizeit auf Gran Canaria lässt sich sehr vielfältig gestalten: Studenten können sich für 30 im Monat Surfboards, Stand-up Paddles oder Skateboards ausleihen und sich so sportlich betätigen. Die Universität selbst bietet auch Segel- und Surfkurse an. Mit den Global Busses erreicht man sowohl schöne Orte und Strände im Norden, als auch im Süden. Zudem kannst du dir ab 25 am Tag ein Auto ausleihen und die Insel selbstständig erkunden. Im Sommersemester erlebst du außerdem das größte Event der Insel den Karneval, der einen Monat ausgiebig von Groß und Klein gefeiert wird und der zu den Highlights des Jahres zählt. Eine Gelegenheit mit Einheimischen in Kontakt zu treten, bot mir der wöchentliche Language Exchange, der ungezwungen in einer Bar stattfand und bei dem alle Altersgruppen bei Essen und Trinken ihre jeweiligen Englisch- oder Spanischkenntnisse verbessern konnten. Fazit Abschließend kann ich sagen, dass ich eine wunderschöne, unvergessliche Zeit auf Gran Canaria verbracht habe, denn ich hatte die Möglichkeit, die Insel nicht nur als deutsche Touristeninsel kennenzulernen, sondern auch aus der Perspektive der Einheimischen zu erleben, die mich alle herzlich willkommen geheißen haben. Ich werde auch weiterhin Kontakt zu den anderen Erasmusstudenten aus aller Welt halten. Die Universität war eine echte Herausforderung aufgrund der Sprachbarriere, denn die Kurse waren ausschließlich auf Spanisch, auch wenn auf der Website stand, dass es auch Kurse auf Englisch gibt. Die Einheimischen sprechen sehr wenig Englisch, wenn man sich allerdings bemüht, Spanisch zu sprechen, sind sie sehr hilfsbereit.