Z M. Sicht. Ausgabe 70. Dezember 2016, Januar und Februar Arnsberger GenerationenMagazin

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Transkript:

Ausgabe 70 Dezember 2016, Januar und Februar 2017 Arnsberger GenerationenMagazin Z M Winter 2016/2017

Nr. 70 Seite 2 INHALT Jahresmenü...... 2 Editorial... 3 Die Reise der AMYGDALA - Protokoll einer Weltumsegelung (Teil 7)... 4 Das geheimnisvolle Geschenk... 6 Früher bei uns im Dorf... 7 Stiftung KinderHerz Deutschland setzt neue Impulse in der Forschungsarbeit für herzkranke KInder... 8? bunt gemischt!... 9 Mit 101 noch täglich im Internet... 10 Der Seniorennachmittag ist in die Jahre gekommen... und dennoch äußerst attraktiv!... 11 Erde, Luft, Wasser und Feuer Mensch und Natur im Einklang der Elemente... 12 Ares - ich gehöre......14 Hüstener Krippen... 16 Pastors Enten schwimmen jetzt im Ententeich... 17 Im ganzen Dorf Theater...... 18 Das gestohlene Jesuskind... 20 Musterwohnung wohn-wert offi ziell übergeben... 21 Neuerungen der Pfl egeversicherung 2017... 22 Veranstaltungen der VHS Arnsberg/Sundern von Dezember 2016 bis Januar 2017... 24 So auf Erden - Die lange Suche nach dem Leben... 25 Es sind die kleinen Dinge, die uns ein Lächeln ins Gesicht zaubern... 26 Malbranche, der sympathische Trommler und Tänzer... 28 Vorschau auf den Karneval der Generationen 2017... 30 200 Jahre Bezirksregierung Arnsberg... 31 Wer knackt die Nuss?... 32 BVB Fanclub Oeventrop-Freienohl...... 33 Wer knackt die Nuss?... 33 Ratgeber/Neuerscheinung - Das Vorsorge-Handbuch... 34 Jeder Tag, an dem Du nicht gelacht hast...... ist ein verlorener Tag!... 35 Die innere rote Nase... 36 Im Gedenken - mit Herz und Verstand... 38 Wahr oder nicht wahr?... 39 Über n Zaun geschaut...... 40 Weihnachtszeit... damals in Thüringen... 42 Lösungen zu? bunt gemischt!... 43 Damit die Pilleneinnahme nicht aus dem Ruder läuft... 44 Ein unvergesslicher Tag... am Hof Soestblick in Deiringsen... 46 Fairtrade-Produkte fördern - Hilfe zur Selbsthilfe geben.. 47 Seniorenbeirat der Stadt Arnsberg auf politischer Informationsreise in der Bundeshauptstadt Berlin... 48 Aufl ösungen Wer knackt die Nuss? und Wahr oder nicht wahr?... 49 Sechs Forderungen der LSV NRW zum neuen Pfl egestärkungsgesetz Verbesserungen müssen bei Betroffenen auch ankommen... 50 STANDPUNKT - Substanzielle Arbeit beginnt... 51 Utopia - Ein Stück der Kulturen, Träume und Persönlichkeiten... 52 Schreibe mal wieder einen Weihnachtsgruß... 53 Bilderrätsel SICHT - Ausgabe 70... 54 Aufl ösung Bilderrätsel SICHT - Ausgabe 69... 54 Impressum... 55 Letzte Meldung...... 55 Pinnwand... 56 Jahresmenü Man nehme einen großen Topf, wähle gesunde Zutaten, putze sie sauber von Ärger, Bitterkeit und Angst. Würze sie mit einem Teil Arbeit, zwei Teilen Frohsinn und Humor. Man füge drei gehäufte Esslöffel Optimismus hinzu, einen Löffel Toleranz, ein Körnchen Ironie und eine Prise Takt. Die Masse wird reichlich mit Liebe übergossen. Gespickt wird sie mit Gottvertrauen. Das fertige Gericht schmücke man mit einen Sträußchen kleiner Aufmerksamkeiten, zerlege es in gleiche Teile und serviere es mit einem Gläschen Hoffnung. Quelle: Goethes Mutter

Liebe Leserinnen und Leser, EDITORIAL Nr. 70 Seite 3 schon wieder sind drei Monate seit der letzten SICHT-Ausgabe vergangen und auch die nächsten drei Monate haben es in sich! Der Dezember wird recht turbulent! Am Sonntag, 4. Dezember 2016, ist schon der zweite Advent!?! Zwei Tage später, am 6. Dezember, kommt der Nikolaus und kaum zu fassen: der dritte Advent ist in diesem Jahr schon am 11.12. und somit fällt der vierte Advent auf Sonntag, den 18. Dezember 2016. Im Rahmen der Veranstaltung: Weihnachtszeit in Neheim vom 25. November 2016 6. Januar 2017, fi ndet auch wieder die traditionelle und beliebte Weihnachtsgänseverlosung der Arnsberger Tafel e. V. statt. Am Freitag, 9., Samstag, 10. und Sonntag, 11. Dezember 2016. 15 Tage Weihnachtsferien für unsere Schüler beginnen Freitag, den 23. Dezember. Schon einen Tag später, am Samstag, ist Heiligabend. Die letzten Weihnachtseinkäufe in den übervollen Städten und Geschäften werden erledigt! Weihnachten kommt wie jedes Jahr immer so plötzlich! 1. und 2. Weihnachtstag endlich Ruhe! Denkste! Weihnachtspfl ichtbesuche, Einladungen, hierhin und dahin! Und dann die große Frage: Was machen wir Silvester? Wie wäre es, zum Jahreswechsel ein paar Freunde einzuladen?! Freunde mit denen wir uns 2016 immer schon mal wieder treffen wollten?! Jetzt ist es an der Zeit. Das Jahresende ist schneller da als man denkt und kurz darauf schreiben wir 2017. Was haben wir 2016 versäumt? Was können wir noch nachholen? Müssen wir das überhaupt? Schauen wir lieber nach vorne, denn dort liegt die Zukunft! Das Morgen bringt Neues! Stellen wir uns dieser Herausforderung und freuen wir uns auf jeden neuen Tag. Egal was passiert: Wir schaffen das! Wir müssen es nur wollen! Können - können wir das! Gehen wir mutig das neue Jahr 2017 mit diesem Wissen an! Die Redakteurinnen und Redakteure des Arnsberger GenerationenMagazins SICHT wünschen Ihnen, liebe Leserinnen und Leser eine besinnliche Adventszeit, Frohe Weihnachten und kommen Sie gut ins neue Jahr. Ihr Uwe Künkenrenken

Nr. 70 Seite 4 Die Reise der AMYGDALA Protokoll einer Weltumsegelung (Teil 7) Im Inselreich der Kuna Indianer Hans-Werner Wienand Der erste Hai umkreist unser Boot. AMYGDALA liegt vor Anker. Wir sitzen auf dem Vorschiff und putzen die Fische, die uns ein Kuna Indianer von seinem Kanu aus verkauft hat. Die Innereien gehen über die Reling, um sich wieder in den großen Kreislauf des Lebens einzuordnen. Zwei Mondfi sche werden davon angelockt und schnappen nach den Fischabfällen. Dann nähert sich ein großer Schatten, im klaren Wasser über weißem Sand deutlich zu erkennen. Ein kleiner Hai von etwa zwei Metern Länge sieht nach, was die Mondfi sche bei der AMYGDALA Leckeres entdeckt haben. Er taucht unter unserem Kiel durch und wartet auf Nachschub. Er hat viel Geduld. Er bleibt auch noch, als die Fische längst gereinigt sind und das Deck abgespült und sauber ist. Vielleicht gefällt es ihm bei uns. In Ordnung. Aber ab jetzt haben unsere Schnorchelgänge einen ganz besonderen Reiz. Die bekannteste Insel in den westlichen Lemon-Cays ist Elefant-Island. Sie heißt so, weil ihre Form, aus der Luft gesehen, an einen Dickhäuter erinnert. Die Kunas nennen sie Naguarchidup. Für Fahrtensegler mit Kurs von Kolumbien nach Panama ist diese Insel beliebter Zwischenstopp. In der ersten Reihe des Ankerfeldes, dem weißen Sandstrand am nächsten, liegt ein zweites Schiff mit schwarz-rot-goldener Flagge. Es ist die SAMANTHA NOVA, das Schiff von Jogi. Jogi hat vor 18 Jahren Berlin auf eigenem Kiel verlassen und lebt seit zwei Jahren hier in den Lemmon-Cays. Nur gut zweihundert Meter entfernt befi ndet sich das kleine Eiland Tiadup. Hier hat es vor Jahren einmal eine Ferienanlage gegeben. Die Hütten und Appartements sind heute verwaist und verfallen. Den Eigentümer interessiert das nicht. Er sitzt inzwischen als Abgeordneter der Kuna im panamaischen Parlament. Politik ist lukrativer als die Gastronomie.

Nr. 70 Seite 5 Auf Tiadup leben nur noch zwei halbverwilderte Hunde, die dem inzwischen verstorbenen Verwalter gehört haben. Niemand will die Tiere, weil nach der Mystik der Kunas der Geist des Verstorbenen in ihnen wohnt. Niemand kann sicher sein, dass er nur Gutes im Schilde führt. Für alle Indianer tabu. Nur Jogi fährt jeden Tag zur Insel, füttert und tränkt die Hunde. Er stammt aus unserer Hauptstadt Berlin. Er hat keine Angst vor Geistern. Ein paar Seemeilen entfernt rottet in nur wenigen Metern Tiefe das Wrack eines 1950 gesunkenen Frachters. Der kolumbianische Kapitän hatte seinerzeit einen Wassereinbruch im Maschinenraum registriert, den seine Pumpen nicht mehr beherrschen konnten. Er fuhr das Schiff mit voller Kraft auf ein Riff bevor es sinken konnte, hoffte so, hier im fl achen Wasser später wenigstens die Ladung in Sicherheit bringen zu können. Seine Fracht bestand aus karibischem Rum. Das war verführerisch. Die älteren Kunas erzählen, dass damals die Ladung tatsächlich komplett geborgen wurde. Nicht eine Flasche blieb in dem Wrack. Nur - die Reederei hat nicht einen einzigen Tropfen davon retten können. In wenigen Stunden war das Schiff von den Indianern ausgeräumt. Schwer beladene Einbäume waren die ganze Nacht unterwegs und in den Indianerhütten auf den umliegenden Inseln wurde wochenlang wild gefeiert. Noch heute leuchten die Augen der Männer, wenn sie an diesen Coup zurückdenken. Und alles war legal! Nach einem alten Gesetz gehört alles, was auf Kuna-Land liegt, den Indianern, jede Banane, jede Kokosnuss - damit auch jede Flasche Rum. In dem Augenblick, in dem der Frachter aufl ief und Grundberührung hatte, lag er schließlich auf Kuna Gebiet und somit auf ihrem Land. Die Indianer haben nichts Unrechtes getan. Sie haben nicht geplündert. Sie haben nur ihr Eigentum eingebracht. Ein mit Lebensmitteln beladenes Kanu legt am Kai von Yandup an, bringt Limonadendosen, Bier, Chipstüten, Früchte, Gemüse, Hühnchenteile, eben all das, was ein Kuna Indianer so zum Leben braucht. Wir sind vor allem an frischen Eiern interessiert. Zehn Stück sollen zwei Dollar kosten. Das ist in Ordnung. Wir bestellen sechs. Und damit fangen die Probleme an! Der Händler überlegt, was wohl sechs Eier kosten könnten, wenn er zehn für zwei Dollar verkaufen will. Zum Glück gibt es Taschenrechner, auch in Kuna Yala. Er tippt ein paar Zahlen ein, aber das Maschinchen hilft nicht weiter, wenn man nicht genau weiß, was man eintippen soll. Irgendetwas sorgt immer für Ablenkung. Besonders nervig ist der Dorftrottel, der ungefragt dazwischen plappert und unentwegt Eins zwanzig! murmelt. Misstrauisch wird der Kaufmann aber erst, als wir uns auf die Seite des Dorftrottels stellen. Jetzt wird ihm klar, dass wir ihn doch wohl übervorteilen wollen. Aber nicht mit ihm! Dazu ist er viel zu gewitzt und viel zu lange im Geschäft. Dann verzichtet er lieber auf einen Verkauf. Wir lösen das Problem elegant und bestellen zehn Eier. Da gibt es auf AMYGDALA in der nächsten Woche eben öfter Omelette. Der Kaufmann entspannt sich, der Dorftrottel erhält von ihm einen bösen Tritt - und wir die Eier. Die zwei Dollar werden mehrfach nachgezählt, die Münzen gegen das Licht gehalten. Bei diesen ausländischen Seglern kann man ja nie wissen... www.sy-amygdala.de Bericht wird fortgesetzt.

Nr. 70 Seite 6 Regina Hesse Das geheimnisvolle Geschenk Der Großvater war alt und krank. Viele Jahre hatte er sich um seine Enkelkinder gekümmert, die ihn sehr liebten. Jetzt waren sie alle um seine Gesundheit besorgt. Die Ärzte sagten, es bestehe wenig Hoffnung, dass er noch sehr lange leben würde. Das machte die Kinder und Enkel sehr traurig. Der Großvater lag in seinem Bett und hatte, trotz seiner Schmerzen, wie immer, gute Laune. Als ihn sein Enkel Jan wieder einmal besuchte, sagte er: Komm, setze dich zu mir. Ich habe mit dir zu reden. Jan gehorchte dem Großvater und wartete gespannt, was er ihm zu sagen hatte. Der Großvater öffnete die Schublade des Nachtschränkchens und nahm eine kleine, ziemlich abgegriffene Dose heraus. Sie war nicht größer als eine Streichholzschachtel. Von der ursprünglich goldenen Farbe war, bis auf ein paar winzige Stellen, nichts mehr zu sehen. Was ist das? fragte Jan. Das werde ich dir sofort erklären. Diese Dose habe ich von meinem Großvater bekommen, als er, genau wie ich jetzt, krank in seinem Bett lag, und auf seinen Tod wartete. Er hatte keine großen Güter oder viel Geld, das er mir vererben konnte. Sein ganzer Schatz lag in dieser kleinen Dose. Was kann in so einem kleinen Ding, das auch noch aus Blech ist, schon Wertvolles drin sein? Mit dieser Dose hat es eine besondere Bewandtnis. Wie Großvater mir sagte, befi ndet sich darin ein Schatz. Dieser Schatz hilft dir, wenn es dir sehr schlecht geht. Wie sieht der Schatz denn aus? Ich weiß es nicht, denn ich habe die Dose bis heute nicht geöffnet. Das fi nde ich merkwürdig. Ging es dir denn nie so schlecht, dass du Hilfe brauchtest? Einige Male war ich nah dran sie zu öffnen. Dann überlegte ich, wenn ich den Schatz jetzt herausnehme, dann habe ich ihn nicht mehr, wenn die Sorgen oder der Kummer noch größer werden, denn dieser Schatz hilft nur einmal. Dann muss man gut auf die Dose aufpassen. Ja, das ist richtig. Ich gebe sie dir jetzt, weil du der älteste von meinen Enkeln bist. Vielleicht gelingt es dir ja auch, dass du sie nie zu öffnen brauchst, und sie dann an deinen ältesten Enkel weiter geben kannst. Jan nahm das Geschenk behutsam an. Es fi el ihm sehr schwer, die Dose nicht zu öffnen um hineinzuschauen. Er hätte doch zu gerne den Schatz betrachtet. Aber dann würde Großvater sehr enttäuscht sein. Das wollte Jan auf keinen Fall. Bevor er sie in die Tasche steckte, schüttelte er sie. Es war nichts zu hören. Zum Glück hatte der Großvater nichts davon mitbekommen. Als sich Jan bei ihm für das geheimnisvolle Geschenk bedanken wollte, war dieser, wie in letzter Zeit so häufi g, eingeschlafen.

Benedikt Jochheim Es ist Winterzeit und die Menschen bereiten sich schon seit längerem auf das bevorstehende Weihnachtsfest vor. So einiges gibt es dabei zu beachten: Wer bekommt alles ein Geschenk? Was darf es jeweils kosten? Hierbei sind vor allem Kinder im Nachteil, da sie nur sehr wenig Geld haben. Allerdings können sie unter der sachlichen Anleitung der Eltern geschickt kleine Geschenke herstellen. Dann freuen sich - wie schon seit Generationen - Mama und Papa und die Großeltern über das mit Liebe Hergestellte. Wie war das zum Beispiel schön, wenn in unserer Großfamilie am ersten Weihnachtstag die kleinen und großen Päckchen unter dem Tannenbaum ausgepackt wurden. In den Notjahren nach dem Zweiten Weltkrieg waren es meist aufgearbeitete Spielsachen und Kleidungsstücke. Der Baum wurde mit uralten Kugeln und Lametta behangen, wobei das Lametta zur Not aus der Folie einer Zigarettenschachtel hergestellt wurde. Dazu gab es ein paar echte Kerzen, die allerdings nie angezündet wurden. Man war zum einen sparsam und hatte zum anderen auch Angst vor einem Zimmerbrand. Mit den wirtschaftlich besseren Jahren änderte sich auch der Baumschmuck. Einige Zeit nahm man Strohsterne als Schmuck. Dann kamen neue und schöne Glaskugeln hinzu, deren Farbe sich alle paar Jahre änderte. Heute sind seit einiger Zeit Kugeln aus Kunststoff im Handel, die zwar praktisch aber sicherlich nicht so edel wie die Glaskugeln sind. Auch die Fichte wurde als Weihnachtbaum abgelöst. Aber egal ob zunächst die Blautanne und später die Nordmanntanne gefragt war: Alle Arten von Bäumen erstrahlen heute im Glanz der elektrischen Kerzen und Lichterketten. Was in den früheren Jahren mit einer bescheidenen Kerze am Fenster begann, mit der man den Angehörigen in der Ferne gedachte, steigerte sich zu einer großen Festbeleuchtung Früher bei uns im Dorf Nr. 70 Seite 7 an mehreren Fenstern. Zum Teil stehen heute sogar ganze Häuser im Lichterglanz. Ein Ende dieses vorweihnachtlichen Wettrüstens ist noch nicht in. Eine Frage, die schon Generationen bewegt hat, ist die des Familienbesuchs an den Feiertagen: Werden zuerst die Eltern mütterlicherseits oder die Eltern des Vaters besucht? Im Laufe der Jahre regelt sich zwar einiges, aber dennoch gibt es immer mal wieder Ärger. Traurig ist es, wenn an solchen Tagen kein Besuch möglich ist, noch schlimmer, wenn er nicht erwünscht ist. Eine Besonderheit der vergangenen 1970er bis 1980er Jahre waren die Sparklubs in den Gastwirtschaften. Sicherlich gibt es auch heute noch einige Sparklubs, doch vor allem das Kneipensterben hat zu ihrer Verringerung beigetragen. Das ganze Jahr wurde wöchentlich mit einer Mindestsumme gespart und vor Weihnachten gab es dann ein vergnügliches Fest. Dabei wurden die Gelder ausgezahlt und von den Zinsen die Speisen und Getränke fi nanziert. Zusätzlich gab es eine Tombola mit schönen Preisen. Zum Schluss sei noch erzählt, dass es für Katholiken früher üblich war, vor hohen Feiertagen, also auch vor dem Weihnachtsfest, zur Beichte zu gehen. Aus naheliegenden Gründen ging man nicht gerne zum Dorfpfarrer. So war man in einer größeren Gemeinde mit mehreren Priestern anonym. Allerdings bildeten sich dort vor den Beichtstühlen häufi g längere Schlangen und umso ärgerlich war es, wenn der Priester zwischendurch auch noch zum Abendbrot ging. Einmal, so wird erzählt, haben sich diese in Kauf genommenen Mühen für jemanden überhaupt nicht gelohnt: Ein Mann war mit seinem Auto zur Beichte in einen Nachbarort gefahren und saß dann im Beichtstuhl dem eigenen Dorfpfarrer gegenüber, der dort zur Aushilfe war. Zu guter Letzt durfte er den Pfarrer dann auch noch mit dem Auto mit zum Heimatort zurücknehmen.

Nr. 70 Seite 8 Stiftung KinderHerz Deutschland setzt neue Impulse in der Forschungsarbeit für herzkranke Kinder Die Stiftung KinderHerz Deutschland verleiht in diesem Jahr zum ersten Mal den Kinder- Herz-Innovationspreis NRW für herausragende Forschungsprojekte, die die medizinische Versorgung für herzkranke Kinder vorantreiben. Gefördert wird das Projekt vom Ministerium für Innovation, Wissenschaft und Forschung in NRW. Der Hauptpreis ist mit 100.000 Euro dotiert, zwei weitere Preise mit je 25.000 Euro. Täglich kommen in Deutschland rund 19 Kinder mit einem Herzfehler auf die Welt. Das sind etwa 7.000 kranke Kinderherzen pro Jahr. Für die Familien ist die Diagnose ein Schicksalsschlag und emotional belastend. Um die medizinische Versorgung kontinuierlich zu verbessern, fördert die Stiftung Forschungsprojekte an Kinderherz-Zentren in NRW und ganz Deutschland. Doch trotz des medizinischen Fortschrittes gibt es noch ein hohes Optimierungspotential in der Diagnostik, Therapie und Pfl ege von Kindern mit Herzfehlern. Mutiger Forschergeist und fi nanzielle Mittel sind notwendig, um weitere Meilensteine auf diesem Gebiet zu erschließen. Zu ihrem zehnjährigen Bestehen hat die Stiftung KinderHerz Deutschland deshalb den KinderHerz-Innovationspreis für Nordrhein-Westfalen ins Leben gerufen. Ziel des Projektes ist es, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zu motivieren, ein Forschungsprojekt im Bereich der kindlichen Herzerkrankungen zu initiieren. NRW-Wissenschaftsministerin Svenja Schulze ist Schirmherrin. Die kleine Nela mit ihrer Mutter im Kinderherz-Zentrum Forschungsmittel für hochkarätige Projekte aus NRW Bis zum 16. Oktober konnten sich Forscherinnen und Forscher aus den zehn nordrhein-westfälischen Kinderherz-Zentren für den Innovationspreis über die Website der Stiftung (www.stiftung-kinderherz) bewerben. Eine unabhängige Experten-Jury vergibt Preise in den Kategorien Innovative Forschung (100.000 Euro), Nachwuchs sowie Pfl ege (je 25.000 Euro). Mit der Ausschreibung des KinderHerz-Innovationspreises NRW möchten wir die Arbeit von Menschen würdigen, die durch ihre Forschungsaktivitäten und die Erprobung innovativer Pfl egekonzepte das Leben herzkranker Kinder spürbar verbessern. Eine enge Kooperation zwischen Forschung und Praxis ist entscheidend, um nicht nur das theoretische Wissen zu Herzfehlern

Nr. 70 Seite 9 und ihren Folgeerkrankungen zu schaffen, sondern mit diesem Wissen möglichst schnell den Alltag der Patientinnen und Patienten zu erleichtern, so Ministerin Schulze. Der Hauptpreis würdigt Konzepte in der klinischen oder experimentellen Kinder-Kardiologie, Kinderherz-Chirurgie und innerhalb der Anästhesie für herzkranke Kinder sowie den angrenzenden Spezialfeldern. Zudem motiviert die Stiftung explizit auch Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus dem Nachwuchs- und Pfl egebereich zur Bewerbung, macht Sylvia Paul, Geschäftsführerin der Stiftung KinderHerz Deutschland, deutlich: In der Kinderherz-Gesundheit, wie auch in anderen Feldern der Medizin, wird der Pfl egebereich oft nicht ausreichend gewürdigt. Wir sind äußerst dankbar, dass das Ministerium für Innovation, Wissenschaft und Forschung in NRW unsere Ideen zum KinderHerz-Innovationspreis NRW so großzügig unterstützt und damit weitere Meilensteine in unterschiedlichen Bereichen der Kinderherz-Forschung ermöglicht. KinderHerz-Innovationspreis macht Potential sichtbar Der Forschungspreis würdigt und fi nanziert nicht nur exzellente Projekte, sondern zeigt auch auf, wie viel Potential und Kreativität in der regionalen Forschungsarbeit steckt. Der KinderHerz-Innovationspreis NRW fördert und unterstützt fi nanziell drei Projekte. Darüber hinaus wird sichtbar, wie viele Möglichkeiten und Chancen das Forschungsfeld der Kinderherz- Gesundheit noch aufweist. Auch wenn nicht jedes eingereichte Forschungsvorhaben honoriert werden kann, so wird jede Idee und jedes Konzept zur Weiterentwicklung beitragen und neue Impulse setzen, so Sylvia Paul weiter. Die Preisverleihung fi ndet am 7. Dezember 2016 in Münster statt. Hier werden alle Projekte vorgestellt und das Engagement der Forscherinnen und Forscher gewürdigt. Gastgeber der Veranstaltung ist WestLotto. www.stiftung-kinderherz.de? bunt gemischt! 1. Wer nahm Australien für die engl. Krone in Besitz? 2. Wann fi el die Berliner Mauer? 3. Muttersprache von Albert Einstein? 4. Wo fand die Olympiade 2000 statt? 5. Wie hieß der erste amerikanische Präsident? 6. Wo befi ndet sich die Blaue Moschee? 7. Zu welcher Gattung gehört der Koalabär? 8. Was ist ein Dingo? 9. Wie heißt der Australische Strauß? 10. Mit welchem Gerät kann man Bilder in den Computer einlesen? 11. Was können Zahnärzte und Mathematiker besonders gut? 12. Die letzte Disziplin beim Zehnkampf der Männer? 13. Wer hat kein Spiegelbild und hasst Knoblauch? 14. Wo lebte Pythagoras? 15. Chemische Formel für Sauerstoff? 16. Wer empfi ng die 10 Gebote? 17. Wer ist der König der Lüfte? 18. Wie heißt das gefl ügelte Pferd in der griechischen Mythologie? 19. Wie lautet die Lehre vom Schall? 20. Wie nennt man die Wetterlehre?

Nr. 70 Seite 10 Mit 101 noch täglich im Internet Levato suchte Deutschlands ältesten Onliner und fand Ihn in Arnsberg. Es ist Hedwig Slomp. Als ich mit 96 Jahren ins Caritas-Heim kam, habe ich erstmal nach dem WLAN gefragt. Da ist der Heimleiter fast vom Stuhl gefallen! Hedwig Slomp, mittlerweile stolze 101, muss selbst lachen, wenn sie die Geschichte erzählt. Sie ist die Gewinnerin der Aktion Levato sucht Deutschlands ältesten Onliner. Unter diesem Motto ging das junge Mainzer Unternehmen Levato kürzlich auf die Suche nach Senioren, die auch im hohen Alter noch regelmäßig das Internet nutzen. Anlässlich des Weltseniorentags am 1. Oktober wurde der Wettbewerb gestartet und kam zu einem großartigen Ergebnis. Unter zahlreichen Teilnehmern gab es am Ende eine klare Spitzenreiterin: Frau Slomp aus Arnsberg ist 101 Jahre jung und ruft nach eigener Auskunft noch jeden morgen nach dem Frühstück als erstes ihre E-Mails ab. Online geht sie mit Laptop und mobilem WLAN-Router, denn in ihrem Caritas-Seniorenwohnheim ist sie die einzige Internetnutzerin überhaupt. Viele technische Neuerungen begleiten bis heute das Leben der begeisterten Onlinerin: Das erste eigene Telefon gab es 1957, ein Fernseher folgte 1963. Frau Slomp erinnert sich noch gut an diese Zeit: An Computer dachte damals noch keiner. Den ersten Kontakt damit bekam ich 1998. Bei meiner Schwiegertochter stand schon einer. Ich löcherte sie, mir den Umgang damit zu erklären. Ich war fasziniert von den Möglichkeiten, die der PC bot. Er ging mir nicht mehr aus dem Kopf und Ende 1999, mit 84 Jahren hatte ich einen eigenen. Ein Internetanschluss kam wenig später hinzu. Nun liest sie online die Nachrichten, verschickt E-Mails an die Familie. In Foren diskutiert sie und lernt dann neue Menschen aus ganz Deutschland kennen, die Freunde werden und sich sogar mehrfach treffen im echten Leben, also offl ine. Wir freuen uns riesig, dass Frau Slomp bei unserem Wettbewerb teilgenommen hat,sagt Kristoffer Braun, einer der Gründer von Levato. Sie ist ein tolles Vorbild für alle, die erst im Alter beginnen, sich mit Computer, Internet oder Smartphone zu beschäftigen. Frau Slomp ist der Beweis, dass es keine Frage des Alters, sondern der Einstellung ist. Jeder kann von den Vorteilen der digitalen Welt profi tieren wenn er nur möchte. Welche Vorteile das sind, weiß Hedwig Slomp genau: Senioren, die das Erlebnis PC kennenlernen möchten, brauchen Interesse, eine Hilfe, die nötige Ruhe um zu lernen, und natürlich Ausdauer. Angst braucht man nicht zu haben. Jeder falsche Klick kann wieder "repariert" werden. Der PC öffnet uns die Welt nach draußen. Das Wort "Langeweile" gibt es nicht mehr. Man kann zu jeder Zeit mit Freunden oder Kindern per E-Mail in Verbindung sein. Die Hilfestellung, die am Anfang sehr wichtig ist, kommt häufig von Enkeln oder Kindern. Diese dienen in der Regel als erste Ansprechpartner bei Fragen und Problemen, wenn es um s Digitale geht. Doch wenn die Kinder mal ungeduldig werden, zu schnell erklären, oder wenn kein Ansprechpartner zur Verfügung steht, dann hilft Levato. Mit leicht verständlichen Erklärfi lmen und Artikeln helfen Kristoffer Braun und Andreas Dautermann interessierten Senioren. Das Angebot wird sehr gut angenommen und trifft den Nerv der Zeit. Nicht umsonst wurde Levato.de bereits mehrfach von der Bundesregierung ausgezeichnet. Frau Slomp benötigt kaum noch Hilfe, wenn es um den Computer geht. Sie bearbeitet digitale Fotos und ergoogelt auch mal gerne etwas für die anderen Heimbewohner. Und wenn eine Nachricht noch schneller gehen soll, liegt auch noch ein Handy neben mir. Nur mit Smartphones habe ich nichts am Hut, berichtet Hedwig Slomp und lacht. Ansprechpartner: Kristoffer Braun, Levato UG, Friedrich-Koenig-Straße 35, 55129 Mainz 06131 9204746 braun@levato.de www.levato.de/onlineoldie2016

Nr. 70 Seite 11 Der Seniorennachmittag ist in die Jahre gekommen... und dennoch äußerst attraktiv! Gerhard Wiedemann In der Schützenhalle Vosswinkel fand am Sonntagnachmittag, 11. September, der traditionelle Seniorennachmittag statt. Eingeladen hatte der Vereinsring aus dem "Dorf der schlauen Füchse" unter der Leitung von Petra Senske. Nach der Begrüßung der weit über 150 Seniorinnen und Senioren durch Petra Senske, trat der Kindergarten mit einem Lieder Potpourri aus Märchen zur ersten Unterhaltung auf. Anschließend gab es Kaffee und Kuchen sowíe Schnittchen. Es folgten Grußworte vom stellv. Bürgermeister Ewald Hille, Pfarrer Stefan Jung und Seniorenbeiratsmitglied Gerhard Wiedemann. Auf dem Foto die ältesten Teilnehmer: Josef Dünschede (91 Jahre), Gotthard Köhler (92 Jahre), Thekla Kneer (91 Jahre), Margarethe Filthaut (93 Jahre). Nach der Stärkung sang die Männerchorgemeinschaft Vosswinkel/Höingen einige lustige Lieder. Anschließend traten die aus der Chorgemeinschaft stammenden Männer des "Chesangsvereins Schnöttentrop an der Schnötte" auf und lobten das Sauerland in den höchsten Tönen. Höhepunkt der Veranstaltung war dann ein Rückblick auf sage und schreibe 829 Jahre Dorfgeschichte mit alten Fotos, Anekdötchen und alten Filmdokumenten durch Michael Rademacher und Michael Filthaut. Beim Bierchen und Schäppsken ging der schöne Nachmittag unter den Klängen des Musikvereins Vosswinkel zu Ende. Petra Senske ist stolz auf die lange Tradition des Vosswinkler Seniorentages. Stolz aber auch auf die Mithilfe aller Dorfvereine und ganz besonders stolz darauf, dass auch mittlerweile "Jungsenioren" den Weg zu dieser vorbildlichen Veranstaltung fi nden. "Den Senioren macht dieser Tag so viel Freude, dass einige gar nicht nach Hause wollen" so die Vereinsringvorsitzende am Ende der Veranstaltung.

Nr. 70 Seite 12 Sigrid Grobe Erde, Luft, Wasser und Feuer Mensch und Natur im Einklang der Elemente Das Element FEUER Als Quelle von Licht und Schatten, Wärme und Emotionen hat das Feuer die Menschen schon immer fasziniert. Das Feuer symbolisiert die Liebe, Leidenschaft und Begeisterung. Es begleitet und beherrscht unser Leben seit jeher und ist unentbehrlich. Über seinen Nutzen und sein Verderben nachzudenken lohnt sich. Die Fragen, wie und zu welcher Zeit der Urmensch lernte, sich das Feuer zu eigen zu machen, sind umstritten. Denkbar ist, dass Blitze erste wilde Buschfeuer entfachten. Der Feuerstrahl, der unkontrolliert aus den Wolken zur Erde zischte, gefolgt von einem Donnerschlag, löste bei den Menschen zunächst große Furcht, dann Respekt aus, und wurde als Zeichen der Götter Zeus und Wotan gedeutet. Man ging achtungsvoll mit diesem Element um. - Flamme, woher kommst du wohin gehst du? Denkbar ist auch, dass beim Behauen von Steinwerkzeugen heiße Funken ein Feuer entfachten. Als einzigem Lebewesen gelang es dem Menschen, die Kraft des Feuers zu zähmen, zu hüten und die Glut mit sich zu führen. Am Feuer versammelten sich die Familienclans. Hier war es warm und hell und es wurde zum Lebenszentrum. Feuer machte die strengen Winter erträglicher, verlängerte den Tag und sicherte das Überleben in eisigen Regionen. Das Erhitzen und Garen der Speisen veränderte die Essgewohnheiten total. Somit wurde das Nahrungsangebot umfangreicher und bekömmlicher. Im Feuer gebrannte Tongefäße speicherten die Vorräte über längere Zeit. Diese und viele andere Fortschritte veränderten über Jahrtausende den Alltag der Menschen und machten die Natur beherrschbar. Umfangreiche Ausgrabungen brachten steinzeitliche Verbrennungsspuren ans Tageslicht. Sie waren Beweis, dass in frühester Zeit das Lagerfeuer weit abseits der Behausung angelegt wurde, als Sammelplatz, als Kochstelle, als Arbeitsplatz und als Opferstelle einer Sippe. So waren die Feuerstätten der entfernt lebenden Sippen weithin sichtbar. Nachdem das Feuer immer bedeutsamer wurde und Schutz vor wilden Tieren bot, rückte man damit näher an die Behausung, bis es schließlich drinnen war und als häuslicher Herd zur Mitte des Hauptraums wurde. Neben der Wärme und dem Licht versprühen die lodernden Flammen und das knisternde Holz Behaglichkeit. Noch heute ist ein Grillplatz oder ein Lagerfeuer im Garten, der Küchenofen oder das Kaminfeuer beliebtester Mittelpunkt der Familie. Hier ist eine besonders heimelige Atmosphäre. Feuer ist Beginn und Ende. Es verbrennt und lässt neu entstehen. Das zweimalige Umschreiten des Feuers ist ein keltisches Ritual und bedeutet Erneuerung und Neubeginn eines Jahreskreises. Das dreimalige Umschreiten des Herdes bedeutet in Russland: Bitte, Väterchen Frost, folge uns in das neue Haus! Das vernichtende Feuer regte auch schon immer die menschliche Fantasie an, wenn es um den Weltuntergang, das Fegefeuer, das Höllenfeuer und um den Teufel ging. Das Feuer auf Aussichtstürmen war in frühen Zeiten Kommunikation über weite Entfernungen

Nr. 70 Seite 13 hinweg. Das Feuerwerk bedeutet Begeisterung und Lebensfreude. Das Osterfeuer und die Osterkerze symbolisieren Auferstehung, neues Leben und das Erwachen der Natur. Das Olympische Feuer brennt für den Zusammenhalt und für den Frieden der Völker. Nicht immer bringt das Feuer Gewinn, es bringt auch Zerstörung. Jahr um Jahr entstehen riesige Feuersbrünste durch Vulkane, Blitzschlag oder durch übergroße Trockenheit. Wie ein unbändiges Tier verschlingt es unkontrolliert ganze Waldfl ächen und Ortschaften, vernichtet Hab und Gut und Existenzen, fordert Menschenleben und lässt nur Asche zurück. Das Feuer nimmt sich den Raum, den es will und es ist nur schwer zu bändigen. Ich brenne und verzehre, vernichte Altes und schaffe neues Leben! Komm mir nicht zu nahe, Mensch! Du glaubst, mich zu beherrschen, doch ich diene dir nur so lange, wie ich es will! Eurovision 1978: Feuer, brennt nicht nur im Kamin - Feuer, brennt doch auch in uns drin - Feuer, dem kann keiner entfl iehn - Feuer, gibt dem Leben erst Sinn... Da das Feuer bereits in frühester Zeit den Lebens-Mittelpunkt bedeutete, gibt es in allen Kulturen viele Geschichten und Märchen, die sich rund um das Feuer und um die Feuergöttinnen ranken. Das Märchen braucht nur selten das Wort Liebe. Es spricht vom Feuer im Herzen. Eine Legende der Selkupen, einem indigenen Nomadenstamm der Tundra, erzählt von einer jungen Frau, die sich dicht ans Feuer hockt und ihr Kindchen nährt. Die Flammen fl ackern lustig auf und es knistert und knackt. Plötzlich stob ein Funke auf und berührt das Kind. Das tut dem Kleinen weh und es weint bitterlich. Entsetzt schimpft die junge Mutter auf das Feuer ein: Feuer, warum tust du meinem Kindchen weh? Ich füttere dich mit Holz und bin gut zu dir. Ich werde dich bestrafen. Sie hackt mit einer Axt auf das Feuer ein und gießt einen Schwall Wasser in die Glut. Zischsch das Feuer erlischt und sogleich wird es dunkel und kalt im Zelt. Das Kindchen weint kläglich. Oje, so schnell wie möglich muss die junge Mutter das Feuer wieder anfachen. Sie scharrt die Asche auseinander und bläst hinein. Doch was sie auch tut, kein Fünkchen ist zu sehen. Es bleibt dunkel und wird immer kälter... Schließlich ist in der dunklen Asche das Gesicht der Herrin des Feuers zu sehen. Sie wiegt ihren Kopf hin und her. Ihre Stimme ist rauchig: Nicht ich und nicht ihr habt die Kraft, das Feuer wieder zu entzünden. Allein aus dem Herzen eines Menschen werden neue Flammen entstehen. Doch ich warne euch - ehrt das heilige Feuer und vergesst nie, dass das Feuer aus dem Herz dieser jungen Frau kommt.... Eine Flamme loderte auf und darin verschwindet die Herrin des Feuers, und mit ihr verschwindet die junge Frau. In allen sieben Zelten ist nun das Feuer wieder entfacht. Es wird warm im Lager und warm in den Herzen der Selkupen. Seit diesem Tag ehrt und achtet man das Feuer im Lande der Selkupen als heiliges Element. Aus: Die Herrin des Feuers Märchen sind Geschichten vom möglichen Geschehen. - Ich habe diese Geschichte gehört und erzähle sie mit Feuereifer weiter. Ob sie sich so zugetragen hat, dafür lege ich meine Hand nicht ins Feuer.

Nr. 70 Seite 14 ARES - ich gehöre Notiert für Sie von meinem Personal Liebe Leserinnen und Leser, können Sie sich vorstellen, dass sich bei solchen Worten meine Nackenhaare aufstellen und ich einen Katzenbuckel machen möchte? Don Camillo hat mal gesagt: Nach Gott gehört jeder Mensch nur sich selbst. Diese Aussage ist auch auf Katzen übertragbar. Sie kennen Don Camillo nicht? Ich habe seine Bekanntschaft auch noch nicht machen dürfen. Ich weiß nur, dass meine Dienerin Berichte über ihn immer mal wieder in diesem lauten, fl immernden Kasten sieht, den Menschen Fernseher nennen. Vielleicht lebt Don Camillo in einem fernen Land oder in einer anderen Zeit. richtig würdigt. Ihr Name ist Bastet und sie ist eine Katze! Ich war ganz begeistert zu hören, dass sie als eine Göttin der Fruchtbarkeit und der Liebe in Ägypten verehrt wird. Die Menschen huldigen ihr, bauen Tempel, verehren sie in Schriften und bildlichen Darstellungen! Auch diese Nachricht kam aus dem Fernseher. Ich lief schnurrend um das Gerät, um dann zu hören, dass kein Mensch mehr an diese Göttin glaubt, weil sie vor tausenden von Jahren nur in einem schmalen Landstreifen neben einem Fluss verehrt wurde. Das war eine geradezu niederschmetternde Nachricht. Vor nicht allzu langer Zeit habe ich dann von einer Göttin gehört, die uns Katzen endlich Endlich hatten Menschen erkannt, welch hohe Bedeutung uns Katzen zukommt und schon wird das wieder vergessen und es setzt sich die Vorstellung fest, dass Menschen über Katzen bestimmen können. Die einzige Person, die durchgehend meine Bedeutung zu schätzen weiß, ist mein Leibarzt. Wenn meine Diener mich zum jährlichen Routinecheck zu ihm tragen, ruft er nicht sie auf, seine Räume zu betreten, sondern mich. Dass ich diesen Weg in einer Transportbox zurücklege, ist der Tatsache geschuldet, dass ich mich außerhalb meines eigenen Herrschaftsbereichs immer sehr unwohl fühle und mich große Ängste überkommen. Bisher ist mein Leibarzt immer mit meinen inneren und äußeren Werten zufrieden gewesen. Allein mein Gewicht bietet immer wieder Anlass zu Diskussionen. Sollte von Seiten meines Leibarztes leichte Kritik an wenigen hundert oder tausend Gramm über meine Ide-

algewicht geäußert werden, gibt es einen strafenden Blick von meiner Dienerin in Richtung meines Dieners. Aber ist es diesem Menschen anzulasten, dass er immer nur mein Wohl im Blick hat? Die Vorstellung, dass meinen Wünschen nicht sofort entsprochen werden könnte, ist geradezu absurd. Ich darf daran erinnern, dass die Spezies Felis silvestris catus, zu deutsch Hauskatze, als Göttin verehrt wurde? Nun, meine Taille mag etwas breiter sein. Auch hat meine Sportlichkeit mit den Jahren vielleicht etwas nachgelassen. Aber immer noch erklimme ich mehrmals täglich den Blauregen, um Zugang zum Haus zu bekommen. Welcher Mensch mit leicht überdurchschnittlicher Leibesfülle kann das von sich behaupten? Abgeleitet von meinen göttlichen Vorfahren erwarte ich Respekt und Wertschätzung des für mich arbeitenden Personals. Ich würde den eingangs genannten Satz Ich gehöre gerne abwandeln. Tolerieren wür- Nr. 70 Seite 15 de ich Ich gehöre zu. Aber seien wir doch ehrlich. Eigentlich müsste es heißen: Mein Personal gehört mir. Mein Haus gehört mir. Alle Dienstleistungen, die mir täglich angeboten werden, sind als selbstverständliche Zeichen der Verehrung zu erbringen. Bastet wurde als Göttin verehrt. Ihre Zeit ist vorbei. Aber auch ich bin eine Katze. Und auch ich verbreite Liebe und Zufriedenheit. Zumindest mein Personal scheint seinen Dienst für mich täglich neu zu genießen. Ich nehme Abstand davon, als Gott verehrt zu werden. Aber ich bin gerne bereit, die Bastet zugeschriebenen Eigenschaften auch in meiner näheren Umgebung zu verbreiten. Ich bin ganz sicher, dass auch andere Katzen diese Wirkung auf ihre Menschen haben. Ich glaube, dass jeder Mensch, der das Glück hat mit einer Katze zu leben, Liebe, Glück und Zufriedenheit jeden Tag erleben kann. Katzen liegen nicht faul rum. Sie verschönern den Raum. Jeder Katzenhasser wird als Maus wiedergeboren!

Nr. 70 Seite 16 Jessica Rzodeczko Hüstener Krippen Die Weihnachtskrippe stellt die Geburt Jesu Christi dar und symbolisiert für uns die weihnachtliche Adventszeit und Heiligabend. Doch für Rudolf Brenke ist die Weihnachtskrippe etwas viel größeres: seine Leidenschaft. Der im Jahre 1949 geborene Rudolf Brenke aus Hüsten sammelt, seit seiner ersten Krippe als Kind, Krippen in verschiedenen Größen und Farben. Seine allererste Krippe war damals ein Weihnachtsgeschenk gewesen und damit der Anfang seines Sammler-Daseins. In seinem Besitz befi nden sich mittlerweile zehn verschiedene Krippenlandschaften. Dabei ist ihm eines ganz wichtig, nämlich einzelne Teile selbst nach Anleitung nachzubauen. Hierbei ist es egal, ob neue Teile gebaut werden müssen oder kaputt gegangene wieder repariert. Das ganze Jahr über arbeitet, bastelt und restauriert Rudolf Brenke an seinen Krippen im hauseigenen Bastel-Keller. Eine Krippe liegt ihm und seiner Frau Maria besonders am Herzen: die seiner Tochter Julia. Diese ist vor einigen Jahren nach Neuseeland ausgewandert und lebt und arbeitet nun dort. Da ihr Vater ein großer Krippen-Liebhaber ist, hat dies sie dazu bewegt, ein Päckchen zu Weihnachten zu verschicken mit einem besonderen Exemplar für ihren Vater. Jedes Jahr an Weihnachten hat dieses Geschenk von Tochter Julia einen besonderen Platz bei Rudolf Brenke daheim. Tatsächlich stellte der leidenschaftliche Sammler schon einige Male seine Krippen zur Schau und ließ somit eine breite Gruppe an Interessierten an seinem Hobby teilhaben. Dies erfüllte ihn stets mit Freude und Stolz. Und sicherlich werden auch dieses Jahr einige Krippen das Heim der Brenkes mit weihnachtlichem Charme erfüllen. Fotos: Privat

Nr. 70 Seite 17 Pastors Enten schwimmen jetzt im Ententeich Edwin Müller Zu seiner Einführung als neuer Pfarrer von St. Petri Hüsten hatte das Gemeindeteam aus Bruchhausen, dem Entendorf, Pfr. Daniel Meiworm symbolisch eine Bruchhauser Ente überreicht. Bruchhausen gehört ja zur großen Pfarrei St. Petri Hüsten. Zum Abschluss des Jubiläumsprogramms zur Kirchweih der neobarocken Kirche St. Maria Magdalena und Luzia im Jahr 1926 bekam Pfarrer Meiworm zu seiner großen Überraschung nun ein echtes lebendes Entenpärchen geschenkt, das ihm Bauer Josef Walter auf seinem Hof übergab. Unter großem Beifall durfte Pfarrer Meiworm die beiden Enten - Männchen und Weibchen - auf dem Bruchhauser Ententeich aussetzen, wo sie sich sofort wohl fühlten und mit kräftigem Flügelschlagen davon schwammen. Kommentar der Zuschauer und Gäste: Da schwimmen die Meiworms! Und der Pastor kann nun singen: Alle meine Enten schwimmen auf dem See. Vielleicht gibt es ja dann auch mal einen guten und leckeren Entenbraten...

Nr. 70 Seite 18 Im ganzen Dorf Theater Theatergruppe der Kolpingfamilie Bruchhausen begeistert das Publikum mit Dorfkrimi BITTE UNAUFFÄLLIG FOLGEN! Edwin Müller Im Januar 2011 wurde die Theatergruppe der Kolpingfamilie Bruchhausen, ein Mehrgenerationentheater, gegründet. In diesem Jahr besteht sie nun schon fünf Jahre. Seitdem hat die mittlerweile zwanzigköpfi ge Gruppe (Alter von 5 bis über 70 Jahre) mit verschiedenen Aufführungen auf der Bühne der Rodentelgenkapelle oder bei ihren sagenhaften Dorfrundgängen das Publikum nicht nur aus Bruchhausen, sondern auch über die Stadtgrenzen hinaus begeistert. Nach dem großen Erfolg mit dem mörderischen Stück (St)Erben ist tödlich im vergangenen Jahr hatten sich die Bruchhausener für dieses Jahr etwas Besonderes einfallen lassen: Sie machten im ganzen Dorf Theater und luden am 16., 17. und 18. September zu heiteren kriminalistischen Dorfrundgängen unter dem Titel Bitte unauffällig folgen! ein. Das Stück wurde von der Gruppe selbst geschrieben. Spannende Unterhaltung mit originellen Typen und dubiosen Geschäftemachern war in diesem Dorfkrimi garantiert. An den fünf verschiedenen Stationen (Kirche und Pfarrheim, Sportheim, Altes Feuerwehrgerätehaus, Grüter s Bauernhof und Abschluss wieder im Pfarrheim) ging es um handfeste Affären und sogar um Mord an einer jungen Journalistin (Vroni Wiesenthal), die mit ihrer Kamerafrau (Petra Stiefermann) Doping-Skandalen im Ort auf der Spur war und skandalösen Fragen nachging: Was sind das für Geldgeschäfte zwischen dem Scheich (Wolfgang Mosters) samt Kamel (köstlich dargestellt von den beiden jüngsten Spielerinnen Imke und Rieke Wiesenthal), seinem Bodyguard (Ben Naramski) und dem Ex-FIFA Chef Josef Flatter (Christoph Naramski)? Welche Rolle spielt eigentlich Frau Bürgermeister Resi Silberer (Monika Deroitte)? Was wird aus dem alten Feuerwehrgerätehaus, in dem ein Chemiker (Ulmer Becker) mit illegalen Stoffen handelt? Bekommt der Braumeister vom Entenbräu (Manuela Mosters) seine Brauerei, kann die Altenheimleiterin (Marianne Baumfaste), die sich das Gebäude mit ihrer Klientin (Marlies Kunze) ansieht, hier ein Altenheim einrichten oder bekommt die fesche Dame eines bekannten Etablissements (Bärbel Hahne) hier vielleicht sogar eine weitere Zweigstelle? Warum legen die Fußballer so an Gewicht zu und warum rennen die Schweine des Bauern Grüter auf einmal so schnell durch die Stallboxen? Auch das neugierige Rentnerpaar (Annette und Reinhard Grüter), das in jeder Szene auftauchte, stellte immer wieder fest: Hier stimmt doch was nicht! Der Beginn der Rundgänge war jeweils an der Kirche, wo Regisseur Edwin Müller die Zuschauer begrüßte und zum Mitmachen einlud: Bitte unauffällig folgen!

Nr. 70 Seite 19 Über 200 Zuschauer nahmen an den drei Rundgängen teil und versuchten mit viel Ehrgeiz und kriminalistischem Eifer an der letzten Station im Pfarrheim, im Büro der SOKO HÜSTEN, an der Aufklärung des spektakulären Falles mitzuwirken und so dem Kommissar (Christian Linke) und seinem Praktikanten (Leo Stegemann) bei der Klärung des Falles behilflich zu sein. Für die richtige Lösung gab es einen Preis. Übrigens gab es an jedem Abend einen anderen Täter! Wer bei dem gut zweistündigen Spektakel dabei war, hatte - trotz eines kräftigen Regenschauers am Samstagabend - seinen Spaß. Natürlich gehörten auch dieses Mal wieder ein leckerer Imbiss und Getränke vom bewährten Kolping-Catering dazu. Erste Überlegungen zu neuen Aktivitäten der Theatergruppe für 2017 laufen schon wieder.

Nr. 70 Seite 20 Autor unbekannt Das gestohlene Jesuskind Die schönste Krippe dieser Welt ist in der Kirche aufgestellt. Maria, Josef, Ochs und Rind, inmitten drin das Jesuskind. Kurz nach dem zweiten Weihnachtstag trifft den Herrn Pfarrer fast der Schlag, wird käsebleich vor großem Schreck das süße Jesulein ist weg. Fort, gestohlen und geraubt von Kirchenräubern unerlaubt. Der Messner ist auch sehr entsetzt weil stark die Heiligkeit verletzt. Die beiden sorgen sich mit Bange, jetzt dauert es bestimmt nicht lange bis auch der Josef wird gestohlen und Gauner die Maria holen. Und sie beschließen aufzupassen, den Übeltäter frisch zu fassen. Der Pfarrer will im Beichtstuhl sitzen, das Brillenglas an schmalen Schlitzen. Der Messner beim Altar verkroch, spickt durch ein kleines Astguckloch. Sie warten ganz mucksmäuschenstill und wie es Gottes Weisheit will, öffnet sich sacht die Kirchenpfort, ein kleiner Bub erscheinet dort, schiebt seinen Roller vor sich her, das Jesuskind liegt hinten quer, über dem Schutzblech hängend nur, halb festgemacht mit einer Schnur. Der Pfarrer eilet fl ugs geschwind zum Buben mit dem Jesuskind. Was fällt dir ein, hört man ihn fragen, willst du mir gleich die Wahrheit sagen. Der Knirps mit seinen blonden Locken erwidert freiweg unerschrocken: Was man verspricht, man halten soll, und er erklärt fast andachtsvoll: Ich habe schon vor ein paar Wochen dem Jesuskind fest versprochen: Wenn es am Christtag an mich denkt, mir einen schönen Roller schenkt, darf es zusammen mit mir fl itzen und hinten auf dem Schutzblech sitzen. Ich werde nicht vom Roller steigen, dem Jesuskindlein alles zeigen. Dann kann es Abwechslung bekommen vom Heugeruch und Überfrommen. Und frische Luft und Spaß, juchu und rote Bäckchen noch dazu.

Nr. 70 Seite 21 Musterwohnung wohn-wert offiziell übergeben Karl Keßler Der Caritasverband Arnsberg-Sundern e. V. hat gemeinsam mit dem Gesundheitsamt des HSK in Arnsberg eine Musterwohnung eingerichtet, um barrierefreies Wohnen mit einem Demonstrations- und Beratungsangebot interessierten Bürgerinnen und Bürgern näher zu bringen. Die Übergabe war am 23.09. im Haus der Caritas, Hellefelder Straße 21. Eine Vertretung des Seniorenbeirates der Stadt Arnsberg war dabei. Eindrucksvoll wurde die eingebaute Technik und viele zusätzliche Hilfsmittel vorgestellt. Technik und Hilfsmittel sind so konzipiert, dass ein lebenslanger Verbleib in den eigenen vier Wänden möglich und vor allem erschwinglich ist. Die Wohnung kann so sicher und barrierefrei ausgestaltet werden. Dazu wurden die einzelnen Räume, Wohnraum, Küche, Schlafzimmer, Bad und Diele vorgestellt und die Hilfsmittel erläutert, die das eine oder andere erleichtern, Komfort bieten, Orientierungshilfen geben und Gefahrenstellen vermeiden. Dazu kommen geeignete Möbel und ein Lichtkonzept, das sich dem individuellen Biorhythmus anpassen lässt. Die Vertretung des Seniorenbeirats war beeindruckt vom Konzept, der kompetenten Vorführung und den Hinweisen auf Fördermöglichkeiten. Caritas und HSK bieten kostenfreie und individuelle Besichtigung und Beratung an. Da Technik und Hilfsmittel auch genutzt werden können, um die Pfl ege zu erleichtern, ist das Angebot sicher auch für pfl e- gende Angehörige wertvoll. Für Kontakt und Anmeldung stehen zur Verfügung: Frau Ursula Marquardt (Caritasverband Arnsberg-Sundern e. V.) unter Telefon 02931 8069 oder info@caritas-arnsberg.de sowie Herr Hartmut Humpert (HSK Gesundheitsamt) unter Telefon 02931 94-4000 oder hartmut. humpert@hochsauerlandkreis.de

Nr. 70 Seite 22 Hartmut Humpert Neuerungen der Pflegeversicherung 2017 Die gesetzliche Pfl egeversicherung hat seit ihrer Einführung 1995 grundsätzlich zu einer Verbesserung pfl egebedürftiger Menschen und der sie unterstützenden Angehörigen beigetragen. Gleichzeitig sahen sich der Begriff und die Beurteilung von Pfl egebedürftigkeit von Anfang an großer fachlicher Kritik ausgesetzt. Hierauf reagierte der Gesetzgeber und gab bereits vor Jahren die Entwicklung eines neuen Pfl e- gebegriffs und Begutachtungsinstrumentariums in Auftrag. Mit der Einführung des neuen Pfl egebedürftigkeitsbegriffs zum 01.01.2017 erfolgt gleichzeitig die Einführung eines neuen Beurteilungsinstrumentes. Pflegebedürftigkeit wird nicht mehr in Minuten, sondern in Pflegegraden gemessen. Maßgeblich für das Vorliegen von Pfl egebedürftigkeit sind die gesundheitlichen Beeinträchtigungen der Selbständigkeit oder der Fähigkeiten in folgenden Bereichen: 1. Mobilität Wie selbständig kann der Mensch sich fortbewegen und seine Körperhaltung ändern? 2. Kognitive und kommunikative Fähigkeiten Wie fi ndet sich der Mensch in seinem Alltag örtlich und zeitlich zurecht? Kann er für sich selbst Entscheidungen treffen? Kann die Person Gespräche führen und Bedürfnisse mitteilen? 3. Verhaltensweisen und psychische Problemlagen Wie häufi g benötigt der Mensch Hilfe aufgrund von psychischen Problemen, wie etwa aggressives oder ängstliches verhalten. 4. Selbstversorgung Kann sich der Mensch im Alltag selbst versorgen bei der Körperpfl ege, beim Essen und Trinken? 5. Bewältigung von und selbständiger Umgang mit krankheits- oder therapiebedingten Anforderungen und Belastungen Welche Unterstützung wird benötigt beim Umgang mit der Krankheit und bei Behandlungen? z.b. Medikamentengabe, Beatmung, Verbandswechsel, etc.)? 6. Gestaltung des Alltagslebens und sozialer Kontakte Wie selbständig kann der Mensch noch den Tagesablauf planen oder Kontakte pfl egen? Aufgrund einer Gesamtbewertung aller Fähigkeiten und Beeinträchtigungen erfolgt die Zuordnung zu einem der fünf Pflegegrade. Was geschieht mit den bisherigen Pflegebedürftigen und ihren Einstufungen? Alle Personen, die bereits Leistungen der Pfl egeversicherung beziehen haben einen Bestandsschutz!!!

Nr. 70 Seite 23 Sie werden automatisch in den jeweiligen Pfl egegrad übergeleitet. Dies sieht folgendermaßen aus: Pfl egebedürftige ohne Einschränkung der Alltagskompetenz werden von Pfl egestufe I in den Pfl egegrad 2, von Pfl egestufe II in den Pfl egegrad 3 und von Pfl egestufe III in den Pfl egegrad 4 übergeleitet. Pfl egebedürftige mit festgestellter Einschränkung der Alltagskompetenz werden von ihrer Pfl egestufe in den übernächsten Pflegegrad übergeleitet. Von Pfl egestufe 0 in den Pfl egegrad 2, von Pfl egestufe I in den Pfl egegrad 3, von Pfl egestufe II in den Pfl egegrad 4 und von Pfl egestufe III in den Pfl egegrad 5 Leistungen der Pflegeversicherung ab Januar 2017 Pflegegrad 1 Pflegegrad 2 Pflegegrad 3 Pflegegrad 4 Pflegegrad 5 Pflegegeld 0 316 545 728 901 monatlich monatlich monatlich monatlich monatlich Pflegesachleistungen für häusliche Pflege 0 689 1298 1612 1995 monatlich monatlich monatlich monatlich monatlich Kombinationsleistung * * * * * Pflegehilfsmittel 40 40 40 40 40 monatlich monatlich monatlich monatlich monatlich Verhinderungspflege 0 1.612 1.612 1.612 1.612 jährlich jährlich jährlich jährlich jährlich Kurzzeitpflege 0 1.612 1.612 1.612 1.612 jährlich jährlich jährlich jährlich jährlich Tages- und 0 689 1.298 1.612 1.995 Nachtpflege monatlich monatlich monatlich monatlich monatlich Zusätzliche 125 125 125 125 125 Betreuungsleistungen monatlich monatlich monatlich monatlich monatlich Vollstationäre Pflege 125 770 1.262 1.775 2.005 monatlich monatlich monatlich monatlich monatlich Wohnumfeld verbessernde Leistung 4.000 4.000 4.000 4.000 4.000 * Für weitere Fragen und Informationen zur Pflegeversicherung steht Ihnen die Trägerunabhängige Pflegeversicherung des Kreisgesundheitsamtes, 02931 94-4000, Herr Hartmut Humpert gerne in einem persönlichen Gespräch, Telefonat oder zu einem Hausbesuch zur Verfügung.