Wertschätzung grüner Infrastruktur (Valuing Attractive Landscapes in the Urban Economy) EU-Projekt VALUE im Landschaftspark Neckar

Transkript

1 Wertschätzung grüner Infrastruktur (Valuing Attractive Landscapes in the Urban Economy) EU-Projekt VALUE im Landschaftspark Neckar

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3 Freiraum unter Druck

4 Regionalplan - verbindliches Instrument zum Freiraumschutz Grünzüge und Grünzäsuren - dürfen nicht bebaut werden

5 Landschaftspark - informelles Instrument zur Landschaftsentwicklung Seit 1999 hat der VRS den gesetzlichen Auftrag zur Entwicklung von Landschaftsparkkonzepten und seit der Gesetzesänderung 2004 ist es ihm auch erlaubt, Projekte zu realisieren 1. Planungskonzept : Masterpläne 2. Umsetzungskonzept: Co-Finanzierung von Projekten

6 Umsetzungskonzept: Co-Finanzierung von Projekten Kein klassisches Förderprogramm sondern jährlicher Wettbewerb der Städte und Gemeinden um Co-Finanzierungsmittel - nur gute Ideen zählen - eine Jury entscheidet Wichtig: Mit der Realisierung muss im folgenden Jahr begonnen werden Der VRS übernimmt bis zu 50 % der Investitionskosten Pro Jahr stehen 1,5 Millonen Euro Co-Finanzierungsmittel zur Verfügung Seit 2005 hat der VRS 8,5 Millionen Euro bereitgestellt. Wirksamer Anreitz für Investitionen in die grüne Infrastruktur Gesamtinvestitionsvolumen dieser Projekte (durch Beteiligung Dritter): rund 23 Millionen Euro (nahezu Faktor 3)

7 Co-Finanzierung: Beispiele aus dem Masterplan Neckar

8 Co-Finanzierungsprojekte mit Unterstützung der EU Co-finanzierte Projekte INTERREG IVB Back nang LIFE+ REURIS Feuerbach VALUE

9 VALUE = Valuing Attractive Landscapes in the Urban Economy Partner sind Universitäten, lokale und regionale Körperschaften und Institutionen aus Belgien, den Niederlanden, UK und Deutschland Sheffield City Council/South Yorkshire Forest Partnership (Lead Partner), UK Gemeente Amersfoort (GA), Netherlands Vlaamse Landmaatschappij (VLM), Belgium City of Verviers/Agence de développement économique en province de Liège (SPI+), Belgium Manchester City Council/Community Forest Northwest/Red Rose Forest Partnership, UK Verband Region Stuttgart (VRS), Germany University of Sheffield, Department of Town and Regional Planning, UK Université de Liège (ULg), Service d'etude en Géographie Economique (Segefa), Belgium Universiteit Gent (GU), Belgium Wageningen University and Research Center (WUR), Netherlands Institut für Landes- und Stadtentwicklungsforschung (ILS) Dortmund, Germany Gesamtbudget: ~ 7 Mio. Region Stuttgart: ~

10 VALUE 2 wesentliche Projektbausteine in der Region Stuttgart 1. Investitionen: Ausdehnung des Stuttgarter Radroutenplaners des VVS auf die gesamte Region Radwegebau und Gestaltung begleitender Grünflächen im Rahmen des Landschaftsparks Neckar Partner: VRS, Städte Esslingen und Nürtingen, VVS 2. Evaluierung: Durchführung von qualifizierten Interviews zur Bewertung der Investitionen, wissenschaftliche Auswertung der Ergebnissse Partner: VRS, ILS Dortmund

11 VALUE-Investment Radroutenplaner findet die beste Route für Pendler und Freizeitradler

12 VALUE Investment Esslingen frühere Sitation

13 VALUE Investment Esslingen heutige Situation

14 VALUE Investment Nürtingen

15 Evaluation Untersuchungsobjekt: Der neue Abschnitt des Neckartalwegs in Esslingen Methode: 1.Interviews von Fokus-Gruppen lokaler Stakeholder - Lokale Bevölkerung - Lokale Wirtschaft zur Nutzung der freien Landschaft und zum potentiellen Nutzen der Maßnahmen des VALUE-Projekts in Esslingen 2.Kontingente Bewrtungsmethode: Befragung der Nutzer, wieviel sie maximal zu zahlen bereit wären, um Verbesserungen der grünen Infrastruktur ähnlich dem Radweg zu erreichen.

16 Wesentliche Ergebnisse der Fokusgruppen-Interviews (Lokale Bevölkerung, Lokale Wirtschaft) Nutzung der freien Landschaft: Naherholung findet vorzugsweise in der freien Landschaft in der näheren Umgebung statt. Radwege werden sowohl in der Freizeit als und zum Arbeits-/Ausbildungsplatz genutzt. Schöne Landschaft wird zur Tourismuswerbung genutzt. Potentieller Nutzen der Maßnahmen des VALUE-Projekts: Neckartalradweg ist wichtig für Naherholung und Tourismus und hat daher positive Auswirkungen auf die wirtschaftliche Entwicklung und die Naherholungsqualität für die Bevölkerung. Positive gesundheitliche und Umweltaspekte durch vermehrtes Radfahren auf attraktiveren Wegen. Weitere Aspekte: Beseitigung unattraktiver Abschnitte im Nerckartalradweg ist wichtiger als Investitionen in neue große Projekte.

17 Wesentliche Ergebnisse der Nutzerbefragung Häufigkeit der Nutzung des neuen Radwegs

18 Herkunft der Benutzer und Häufigkeit der Benutzung

19 Absolute Zahlungsbereitschaft in einen hypothetischen Fonds Durchschnittswert 36,32 Höchstbetrag 500 Niedrigster Betrag 1 Modalwert 20

20 Die grundsätzliche Zahlungsbereitschaft der Befragten für weitere Investitionen in die grüne Infrastruktur Antworten Häufigkeit Prozent Euro Ja ,2 % 11, 85 Nein ,8 % Insgesamt % Die verschiedenen Gruppen der Zahlungsbereitschaft

21 Personen, die eine grundsätzliche Zahlungsbereitschaft erklärt haben nutzen den Radweg öfter als andere Befragte ohne Zahlungsbereitschaft fahren häufiger Rad schätzen die positiven Auswirkungen grüner Innfrastruktur höher ein sind relativ jung haben einen höheren Bildungsstand sind als Arbeitnehmer berufstätig / unselbständig beschäftigt

22 Fazit Grüne Infrastruktur ist ein weicher Standortfaktor, dessen sich die jungen, gut ausgebildeten und qualifizierten Beschäftigten bewusst sind und dessen Wert sie schätzen. Investitionen in die grüne Infrastruktur finden Akzeptanz, werden nicht für Geldverschwendung gehalten. Die Finanzierung grüner Projekte wird dadurch allerdins nicht leichter. Obwohl die Bedeutung attraktiver Landschaft und hochwertiger grüner Infrastruktur als Standort- und Imagefaktor weitestgehend anerkannt ist hat sie in der politischen Praxis selten hohe Priorität. Die grüne Infrastruktur kann aber erfolgreich weiterentwickelt werden, wenn ein breit gefächertes Instrumentarium aus freiwilligen wie verbindliche Planungsinstrumenten eingesetzt wird wirtschaftliche Anreize gegeben werden und alle Beteiligten konstruktiv zusammenarbeiten.

23 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit