VDEB sieht Zukunft in nicht-akademischen Fachkräften
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- Anna Holzmann
- vor 8 Jahren
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1 VDEB sieht Zukunft in nicht-akademischen Fachkräften Seit einiger Zeit sorgt der Mangel an Fachkräften wieder für Klagen in der IT- Branche, besonders bei mittelständischen Unternehmen. Eine Lösung sieht der VDEB weniger in ausländischen IT-Profis, sondern vielmehr in unternehmensinterner Weiterbildung. Aachen, den 19. März Ein Großteil der Entscheider hat Schwierigkeiten beim Finden passender Mitarbeiter. Schon einmal war die IT-Branche in dieser Situation, kurz bevor sie zur Jahrtausendwende einbrach und viele zuvor heiß begehrte, hoch bezahlte und qualifizierte IT-Fachkräfte ihre Arbeit verloren. Unter anderem könnte die darauf folgende Erholungs- und Stabilisierungsphase an den jetzigen Umständen Schuld sein, denn in diesem Zeitraum sind interne Ausbildung und Weiterqualifikation, sowie die Einstellung von neuen Mitarbeitern, vernachlässigt worden. Doch das ist nicht die einzige Tatsache, die den Unternehmen Schwierigkeiten beim Anwerben qualifizierter Mitarbeiter bereitet. Laut dem Marktforschungsunternehmen Gartner werden circa 25 bis 30 Prozent aller Mitarbeiter, die sich mit geschäftskritischen Systemen auskennen, innerhalb der nächsten fünf Jahre in Rente gehen, und geeigneter Nachwuchs ist rar. Ein weiteres Problem ist, dass die meisten Unternehmen sich nicht darüber im Klaren sind, welches Know-How und welche Fähigkeiten auch in den nächsten Jahren tatsächlich von Belang sein werden, wodurch der generationsübergreifende Wissenstransfer gefährdet ist. Besonders Hochschulabsolventen, darunter Informatiker, Ingenieure, IT-Systemkaufmänner und Software-Entwickler, stehen ganz oben auf der Wunschliste. Daneben Seite 1
2 gibt es aber auch genügend andere Anforderungen, die ein Bewerber erfüllen muss. So verkörpern Akademiker, die neben IT-Kenntnissen auch Sprachkenntnisse mitbringen und Erfahrungen aus anderen Wissensgebieten vorweisen können, die ideale Besetzung für die insgesamt rund offenen Stellen in der Branche. Laut den aktuellen Marktzahlen des VDEB haben Führungsqualitäten und Kommunikationsfähigkeit heutzutage den größten Stellenwert. Des weiteren sind auch Projektmanagement sowie Vertrieb und Marketing sehr gefragt. Der VDEB spricht sich strikt gegen das Hinzuziehen ausländischer Fachkräfte aus, wie es zuletzt im Rahmen einer europäischen Blue Card-Regelung diskutiert wurde, bestehen doch hierzulande genügend Möglichkeiten, dem akuten Mangel an IT-Kräften entgegenzuwirken. Vielmehr ist auf die Weiter-Qualifizierung von inländischen und europäischen IT-Fachkräften zu setzen und das bestehende Potenzial systematisch weiter auszubauen, merkt Dr. Oliver Grün, Vorsitzender des VDEB, an und verweist auf das aktuelle Positionspapier pro IT-Mittelstand des VDEB. Besonders das Potenzial nicht-akademischer Fachkräfte müsse intensiver ausgeschöpft werden, zum Beispiel durch das Beseitigen von Bildungsbarrieren, damit sie über Weiterqualifizierung Zugang zu akademischen Abschlüssen erhielten. Weiterhin könne auch die Fortbildung zum IT-Professional von den IHKs zu den Fachhochschulen verlagert, und so ein Ausbau zum Bachelor-Abschluss ermöglicht werden. Eine Erhöhung der Praxisorientierung ist sowohl für akademische, als auch für nicht-akademische Fachkräfte von Belang, denn meistens steht eine unzureichende Seite 2
3 Qualifikation der Einstellung eines Hochschulabsolventen im Wege. So ist eine direkte Weiterbildung von Angestellten im Unternehmen fast unvermeidlich, denn das theoretische Wissen, das Hochschulabgänger während des Studiums erwerben, reicht meistens für die speziellen Ansprüche in der Praxis nicht aus. Der VDEB empfiehlt unter anderem den so genannten Führungsführerschein für die IT, welcher von der TOP Management GmbH angeboten wird, und eine den heutigen Anforderungen angepasste Weiterqualifizierungsmöglichkeit für Mitarbeiter darstellt. Bei diesem elftägigen Präsenzseminar wird Informatikern, IT-Kaufleuten und anderen IT- Beruflern die Möglichkeit geboten, die Grundlagen der Mitarbeiterführung zu erlernen und so ihre Fähigkeiten weiter auszubauen, um in einem mittelständischen Unternehmen Projektverantwortung übernehmen zu können und mit den Anforderungen der Unternehmen zu wachsen. Die Inhalte des Seminars sind breit gefächert, das Programm erstreckt sich von der persönlichen Wirkung des Teilnehmers über unterschiedliche Führungs- und Managementstrategien bis hin zu ethischen Fragen, die sich einer Führungspersönlichkeit stellen. Einer der Dozenten ist Prof. Dr. Helmut Balzert, bekannter Autor mehrerer Bücher, etwa über Software-Engineering, und Inhaber des Lehrstuhls für Software-Technik an der Ruhr-Universität Bochum. Mit der Aussicht auf ein weiterhin überproportionales Wachstum im Vergleich zu anderen Wirtschaftszweigen ist ein Einbruch der IT-Branche wie vor einigen Jahren Expertenmeinungen zufolge nicht mehr zu erwarten. So ist es ein durchaus lohnendes Unterfangen, in die Weiterbildung der Angestellten zu investieren, um so den Fortbe- Seite 3
4 stand der IT-Branche in Deutschland auch in Zukunft nachhaltig zu sichern. Caroline Conrads, Marc Houben (5 029 Zeichen inkl. Leerzeichen) Seite 4
5 Hintergrundinformationen VDEB Verband IT-Mittelstand e.v. Der VDEB ist die Interessensvertretung des IT-Mittelstands in Deutschland. Unsere Mitglieder sind Soft- und Hardwarehersteller ebenso wie IT-Dienstleister und EDV- Beratungsunternehmen. Mit unserer Arbeit stärken wir die mittelständischen IT-Unternehmen in ihrem Wettbewerb mit der IT-Industrie. Wir bringen mittelständische Positionen in die politische Diskussion ein und fordern deren Umsetzung. Der VDEB und seine Mitglieder treten insbesondere für offene Standards und freien Technologiezugang ein. Der VDEB fördert gezielt technologische Innovationen, die Weiterqualifizierung von IT-Fachkräften und organisiert kooperative Geschäftsmodelle für den IT-Mittelstand. Mit dem VDEB-Gütesiegel, dem VDEB-TÜV SÜD-Zertifikat für zertifizierte Software und einer eigenen VDEB IT- Versicherung bietet der Verband allein für den IT-Mittelstand entwickelte Wettbewerbsinstrumente an. Die Interessen der Mitglieder werden durch eine gemeinsame Fach- und Öffentlichkeitsarbeit zum Ausdruck gebracht. Der VDEB ist beim Deutschen Bundestag akkreditiert. Weitere Informationen: VDEB Verband IT-Mittelstand e.v. Marc Houben Augustastraße Aachen Telefon: Telefax: Internet: Foto Vorstand VDEB (Dr. Oliver Grün) Seite 5
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