Jahres- und Qualitätsbericht Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik. Vivantes Klinikum Neukölln

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1 Jahres- und Qualitätsbericht 2017 Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik Vivantes Klinikum Neukölln

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3 Jahres- und Qualitätsbericht 2017 Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik Vivantes Klinikum Neukölln 1

4 Inhalt 1 Vorwort 5 2 Struktur und Selbstverständnis der Klinik 11 3 Patient*innendaten Fall- und Patient*innendaten Zuweisung und Zugangswege Aufenthaltsdauer Diagnosen Alter und Geschlecht Sozialdaten Migration, Staatsangehörigkeit und Sprache 21 4 Psychiatrische Institutsambulanz 23 Schwerpunktthema: Wohnen plus Neuköllner Modell für gelungene Schnittstellenarbeit zwischen der Klinik, der Wohnungsnotfallhilfe und der Eingliederungshilfe 25 5 Leistungen des psychiatrischen Not- und Bereitschaftsdienstes in der Rettungsstelle und auf den Stationen der Klinik 35 6 Leistungen des psychiatrischen Konsil- und Liaisondienstes für die somatischen Stationen im Klinikum Neukölln 37 7 Besondere Vorkommnisse Tätliche Angriffe und erhebliche Drohungen Selbstverletzungen, Suizidversuche und Suizide Brände Fehler bei der Medikamentenvergabe 42 8 Zwangsmaßnahmen Unterbringungen Fixierungen Medikamentöse Zwangsbehandlungen Entweichungen 49 2

5 9 Besondere Tätigkeiten Mutter-Kind-Behandlungen Angehörigenvisite und Angehörigengruppe Trialog in Neukölln Genesungsbegleiter*innen Patientenbrief Systemische und Netzwerk-orientierte Methoden Delir-Projekt im Vivantes Klinikum Neukölln Klinikübergreifendes Kooperationsprojekt zum Thema Demenz Gedächtnissprechstunde Psycho-kardiologische Gruppe Gruppe für junge Erwachsene / Transitionspsychiatrie Arbeitsgruppe Migration Sprechstunde für Geflüchtete in seelischen Krisen Tiergestützte Therapie: Jacco Selbsthilfegruppen Bezirkliche und regionale Kooperationstreffen mit Trägern der der Suchthilfe Gremienarbeit Disco Feste Gäste Qualitätssicherung Basisdokumentation Ereignisbezogene Dokumentationen Fort- und Weiterbildung Externe Supervision Zusammenarbeit mit niedergelassenen Psychiater*innen und Psychotherapeut*innen Arzneimittelsicherheit in der Psychiatrie (AMSP) Arbeitsgruppe Deeskalation Komplikationskonferenzen Veranstaltungen Vorträge und Publikationen 77 3

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7 1 Vorwort Liebe Kolleginnen und Kollegen, sehr geehrte Damen und Herren, ich freue mich, dass es jedes Jahr wieder Neues aus der Klinik zu berichten gibt. Das soll nicht heißen, dass das Alte nicht taugt. Institutionen, auch Krankenhäuser, müssen sich aber, um ihren Aufgaben gerecht zu werden, stetig verändern, um einer Erstarrung entgegenzuwirken selbst wenn die Kernaufgaben gleich bleiben. Neu in 2017 war: die Klinik wird einen Erweiterungs-Neubau erhalten, um die nach Krankenhausplan des Landes Berlin dem Bezirk Neukölln zustehenden stationären psychiatrischen Kapazitäten zu realisieren. Fest steht, dass ein Modulbau mit vier Stockwerken entstehen wird, von denen die Psychiatrische Klinik die beiden unteren, die Onkologische Klinik die oberen als Stationen nutzen werden. Das Gebäude wird als P0 neben P1 errichtet werden (siehe Skizze). Bei der Planung werden sowohl Mitarbeiter*innen als auch Patient*innen und Angehörige mit einbezogen. Die Projektgruppe Neubau tagte bisher 4 x und ist für alle Mitarbeiter*innen offen. Sie wird 2018 fortgesetzt. Dort wurden Überlegungen angestellt und Vorschläge erarbeitet, wie die neuen Stationen sowohl eine wohnliche Atmosphäre als auch Sicherheit bieten können. Zusätzlich wurde eine Mitarbeiter- und Patientenbefragung in Form einer Fragebogenuntersuchung durchgeführt. Die häufigsten Nennungen bei den Mitarbeiter*innen betrafen die Schaffung von Ein- und Zweitbettzimmern und den Bau einer großen Kanzel mit 5

8 mindestens zwei Türen, um in Gefahrensituationen ausweichen zu können. Die Fragebogenuntersuchung bei Patient*innen ergab eine Priorisierung von Ein- und Zweitbettzimmern und die Hervorhebung verschiedener Maßnahmen zur Schaffung einer wohnlichen Atmosphäre. Zusätzlich waren Angehörige und Psychiatrieerfahrene (= ehemalige Patient*innen) persönlich bereit, sich einzudenken, Vorschläge einzubringen und mitzuwirken: Frau Schumacher, der Vorsitzenden des Berliner Landesverbandes der Angehörigen psychisch Kranker e. v. (ApK), Frau Heidenreich, Patientenfürsprecherin und engagierter Angehöriger, sowie Frau Kunze und Herrn Ingwersen als Vertretern der Psychiatrieerfahrenen sei hiermit herzlich gedankt. Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass die Ergebnisse der Fragebogenuntersuchung in der Tendenz bestätigt wurden: die Wichtigkeit von Ein- und Zweibettzimmern sowie die Schaffung einer wohnlichen Atmosphäre wurden hervorgehoben. Ausführlich wurde über die Wichtigkeit eines Weichen Zimmers auf der neuen Station gesprochen, in das sich Patient*innen zur Entspannung und Beruhigung zurückziehen können. Der Neubau wird entscheidende Verbesserungen gegenüber der baulichen Situation auf den Stationen 81 bis 86 aufweisen: Es wird nur Ein- und Zweitbettzimmer geben; jedes Patientenzimmer wird mit Dusche und Toilette versehen sein; die Pflegekanzel wird größer sein. Um eine offene Stationstür zu fördern, wird sich die Kanzel in der Nähe der Tür befinden und einen guten Blick sowohl auf die Tür als auch auf die gesamte Station ermöglichen. Sicherheitsaspekte werden besondere Berücksichtigung finden: Der Neubau P0 liegt in unmittelbarer Nähe der Pavillons P1 bis P3, so dass bei gefährlichen Situationen schnell Hilfe von anderen Stationen kommen kann; es wird eine unmittelbare Verbindung zwischen den Pavillons 1 und Pavillon 0 geben. Wir begrüßen den Neubau auch, weil wir uns eine Verringerung der Überbelegung und eine entsprechende Entspannung des Klimas auf den Stationen 81 bis 86 erhoffen, so dass auch Mitarbeiter*innen und Patient*innen in den Pavillons 1 bis 3 von dem Neubau profitieren werden. Baubeginn soll im Frühherbst des Jahres 2018 sein, dann wäre der Bau Ende 2019 bezugsfertig. Das Flexible Team, das wir im Rahmen unseres Modellprojektes nach 64b SGB V gebildet haben, ist in diesem Jahr gewachsen und besteht jetzt aus einem Facharzt, einem Krankenpfleger, einer Ergotherapeutin, einer Psychologin sowie einer Genesungsbegleiterin, d. h. einer Mitarbeiterin mit persönlicher Erfahrung mit psychischen Krisen, die eine sogenannte Ex-In-Ausbildung (Experienced Involvement = Einbeziehung von Erfahrenen) 6

9 absolviert hat. Patient*innen, die vom flexiblen Team stationsäquivalent und mit Home- Treatment behandelt wurden, wenden sich jetzt in Krisen direkt an das flexible Team, so dass hier erste Erfolge in der Prävention stationärer Behandlungen zu verzeichnen sind. Am Tag der Psychiatrie, der am 17. Juni 2017 unter dem Titel Integrierte, flexibilisierte Behandlung mit Home Treatment in Berlin die Modelle nach 140a und 64b im Festsaal des Klinikums stattfand, wurden alle vier bisher in Berlin realisierten Projekte vorgestellt: Frau Dr. Montag aus den Hedwigs-Kliniken Mitte, Frau Alicia Navarro Urena vom Verein für Psychiatrie und seelische Gesundheit e. V., das Netzwerk Pinel e. V. sowie unsere Klinik stellten jeweils ihr Modellprojekt vor. Ein lebhafter Austausch darüber, wie sektorübergreifende Versorgung sinnvollerweise realisiert werden kann, schloss sich an. Im PsychVVG (Gesetz zur Weiterentwicklung der Versorgung und der Vergütung für psychiatrische und psychosomatische Leistungen), das am in Kraft getreten ist, ist die Stationsäquivalente Behandlung im häuslichen Umfeld im 117b als neu zu etablierende Versorgungsform in der Regelbehandlung vorgesehen. Vor der praktischen Umsetzung dieser Stationsäquivalenten Behandlung (STÄB) gab und gibt es allerdings zahlreiche Hürden zu überwinden. Eine entscheidende Voraussetzung wurde zum geschaffen: der Verband der gesetzlichen Krankenkassen (GKV-Spitzenverband) und die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) einigten sich auf eine Vereinbarung zur Durchführung und zur Dokumentation dieser stationsäquivalenten Behandlung. Es handelt sich leider um ein technokratisches, bürokratisches Instrument, das die Einführung von STÄB nicht gerade erleichtert. Die Erfahrungen aus allen Modellprojekten zeigen, dass Patient*innen ein patientenzentriertes, auf sie zugeschnittenes, mit ihnen abgestimmtes Behandlungsangebot benötigen: auch bei stationär behandlungsbedürftigen Patient*innen muss das nicht tägliches Home-Treatment sein, mitunter muss es nicht einmal ein täglicher Kontakt sein. Diese Therapiefreiheit für Patient*innen und Behandler*innen, auf der alle Modellprojekte nach 64b basieren, besteht bei STÄB aufgrund der engen Vorgaben nicht: Der Patient muss täglich von einer Fachkraft gesehen und vorrangig mit Home-Treatment behandelt werden. Diejenigen Patienten, die genau das nicht wollen, können nicht stationsäquivalent behandelt werden. Nichtsdestotrotz ist es ein Fortschritt, dass sich Krankenkassen und Krankenhausträger einigen konnten und die Vereinbarung überhaupt zustande kam. Wegen der unklaren Finanzierung gibt es bei den Geschäftsführungen allerdings erhebliche Skepsis. Wir wollen die Umsetzung in 2018 angehen. 7

10 Das Projekt Wohnen plus, ein Kooperationsprojekt zwischen Klinik, Eingliederungshilfe und der Obdachloseneinrichtung in der Teupitzer Straße - in der Klinik auch Teupe-Projekt genannt - war erfolgreich darin, Patient*innen mit polyvalentem Substanzkonsum und Schizophrenie oder Borderline-Persönlichkeitsstörung nach der Entlassung eine Unterkunft zu bieten. Das Projekt ist für Patient*innen gedacht, die obdachlos sind, ein Hausverbot in Obdachloseneinrichtungen haben und/oder von der Eingliederungshilfe bisher nicht versorgt werden konnten. Sie finden in der Teupe eine menschenwürdige Unterkunft, was auch dem gleichzeitig freundlichen und unerschrockenen Umgang der dortigen Teammitarbeiter*innen zu verdanken ist. Das Projekt soll jetzt um voraussichtlich 36 Plätze in einer Unterkunft des Trägers Vita am Wildmeisterdamm erweitert werden. Das Projekt Wohnen plus ist auch Schwerpunktthema dieses Jahresberichtes. Bewährt haben sich zwei neue Formen des Austauschs mit dem Ziel der Verbesserung der Kommunikation in der Klinik: Zweimal jährlich findet dreistündig eine Einführungsveranstaltung für neue Mitarbeiter*innen statt, die von Frau Dr. Schütze (Oberärztin), Frau Schürmann (Stationsleitung der Station 86) und mir durchgeführt wird. Sie erweist sich als ein gutes Mittel, um neue Mitarbeiter*innen mit Konzept und Arbeitsweise der Klinik vertraut zu machen. Zweimal jährlich finden Workshops der ärztlichen und pflegerischen Leitungen (d. h. Chefärztin, Bereichspflegeleitung, Oberärzt*innen, Stationspflegeleitungen) mit wechselnden Themen statt wurde u. a. an den Themen Verbesserung der Zusammenarbeit Ärzte Pflege, Gewaltprävention und Mitarbeiterakquise und -bindung gearbeitet. Die Ergebnisse wurden vom Tandem Stationspflegeleitung-Oberärzt*in in die jeweiligen Stationsteams hereingetragen und die besprochenen Maßnahmen umgesetzt. Dies hat in einigen Bereichen zu einer deutlichen Verbesserung der berufsgruppenübergreifenden Zusammenarbeit und zum gemeinsamen Angehen kritischer Problemsituationen geführt. Die Teams entwickeln sich gut und stellen sich mit Professionalität und Gelassenheit den hohen Anforderungen der psychiatrischen Arbeit. Als Herausforderung zeigt sich zunehmend die Akquise qualifizierter Mitarbeiter*innen sowohl im ärztlichen als auch im pflegerischen und therapeutischen Bereich. Bisher können wir alle Stellen mit qualifizierten Mitarbeiter*innen besetzen, wir werden uns aber anstrengen müssen, dass dies auch so bleibt. Hier erweist sich, dass nicht nur die Höhe des Gehalts, die Berücksichtigung von Teilzeit- und Arbeitszeitwünschen sowie Angebote zur Kinderbetreuung wichtig sind, sondern auch weiche Faktoren wie Begrüßung, Aufnahme und Atmosphäre im Team. Die erhoffte Trendwende im Bereich von Angriffen auf Mitarbeiter*innen und Mitpatient*innen ist bisher trotz aller Bemühungen nicht eingetreten: im Jahr 2017 gab es 8

11 wieder eine leichte Zunahme der Angriffe. Es zeigt sich, dass nicht nur die Angriffe auf Mitarbeiter*innen, sondern auch die Angriffe auf Mitpatient*innen zugenommen haben. Dies dürfte zumindest teilweise darauf zurückzuführen sein, dass in den letzten Jahren deutlich mehr wegen Fremdgefährdung untergebrachte Patient*innen stationär aufgenommen werden, die trotz Indikation eine medikamentöse Behandlung ablehnen, aber durch angetriebenes, gereiztes, impulsives, teilweise bedrohliches und fremdaggressives Verhalten Mitarbeiter*innen und nicht zuletzt Mitpatient*innen das Leben schwer machen - bis hin zu Bedrohungen, Angriffen und Körperverletzungen. Zur Bewältigung dieser und aller anderen herausfordernden Aufgaben einer psychiatrischen Klinik in einem Brennpunktbezirk braucht es hochqualifizierte und motivierte Mitarbeiter*innen in allen Berufsgruppen. Ich bin sehr froh, dass ich mich auf so viele gute Mitarbeiter*innen verlassen kann, denen ich an dieser Stelle herzlich danken möchte. Ich wünsche Ihnen beim Blättern und Lesen unseres Jahresberichtes viel Freude und bin gespannt auf Rückmeldungen. Dr. Ingrid Munk 9

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13 2 Struktur und Selbstverständnis der Klinik Die Klinik versteht sich als ein Knotenpunkt im Netzwerk der gemeindepsychiatrischen Versorgung des Bezirks Neukölln. Sie bietet ambulante, teilstationäre, vollstationäre und seit dem Jahr 2016 auch stationsäquivalente Behandlungsmöglichkeiten inklusive Home Treatment. Wir arbeiten eng vernetzt mit den bezirklichen Gremien, dem Sozialpsychiatrischen Dienst, der kommunalen Eingliederungshilfe sowie den niedergelassenen Nervenärzten und Psychotherapeuten. Die Klinik begreift sich als Offene Psychiatrie: nach innen setzt sie das Konzept der offenen Türen um, nach außen arbeitet sie in engem Austausch mit den Bürgern und Institutionen des Bezirks. Sie bezieht die Nutzer, also die Patienten und die Angehörigen, eng in ihre Arbeit ein. Besondere Berücksichtigung findet die Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention mit dem Ziel der Inklusion und der Menschen- und Bürgerrechte für alle psychisch Kranken. Die Psychiatrische Klinik versteht sich als Teil der medizinischen Versorgung, die durch das Klinikum Neukölln gewährleistet wird. Sie kooperiert eng mit den somatischen Kliniken, was die psychiatrisch-psychotherapeutische Versorgung somatisch Erkrankter, die somatische Versorgung psychisch Kranker sowie die interdisziplinäre Zusammenarbeit in der Psychosomatik, vor allem in Psychoonkologie und Psychokardiologie, angeht. Wir betreiben eine internationale und interkulturelle Psychiatrie: ein Drittel der Patienten hat Migrationshintergrund. Wir legen großen Wert auf die interkulturelle Kompetenz der Mitarbeiter. In der Klinik arbeiten Beschäftigte mit fast 20 verschiedenen Muttersprachen. In unserer generationenübergreifenden Psychiatrie werden Adoleszente, Erwachsene, Ältere und Hochbetagte behandelt. Die Kinder psychisch Kranker finden besondere Berücksichtigung. Den Kern der Behandlung im ambulanten, teilstationären und vollstationären Bereich bildet die multiprofessionelle Komplexbehandlung, die patientenzentriert und flexibel zum Einsatz kommt. Die Klinik arbeitet mit Fachärzt*innen, Ärzt*innen in Weiterbildung, Krankenschwestern und -pflegern (incl. Fachkrankenschwestern und -pflegern für Psychiatrie), Psycholog*innen, Psycholog*innen in Ausbildung, Sozialarbeiter*innen, Ergo-, Kunst-, Gestaltungs-, Musik-, Tanz- und Physiotherapeut*innen. Die therapeutische Beziehung bildet die Basis der Behandlung; die Wahrung der Behandlungskontinuität ist ein wichtiges Prinzip. Die Psycho- und Soziotherapie baut auf den Stärken, Fähigkeiten und Möglichkeiten (= Ressourcen) des Patienten auf und ist auf die Förderung von Hoffnung und Selbstvertrauen orientiert (Recovery-Orientierung). 11

14 Die Klinik verfügt aktuell über 170 vollstationäre Betten (6 Stationen mit 26/28 Betten und eine Kriseninterventionsstation mit 12 Betten), drei Tageskliniken sowie eine Psychiatrische Institutsambulanz. Die 62 tagesklinischen Plätze verteilen sich in eine Akut-Tagesklinik mit 22 Plätzen auf dem Gelände des Haupthauses, sowie auf je 20 Plätze in den dezentralen Tageskliniken in der Riesestraße 1 in Britz und in der Emser Straße 31 in Nord-Neukölln. Wir arbeiten: mit intensiver Einbeziehung der Angehörigen (Angehörigenvisite, Angehörigengruppe, Informationsveranstaltungen für Angehörige) in enger Kooperation mit allen an der psychosozialen Versorgung im Bezirk beteiligten Einrichtungen (Gremienarbeit, Helferkonferenzen) mit der Umsetzung in Skandinavien entwickelter Therapieformen wie Open Dialogue und bedürfnisangepasster Behandlung mit Reflecting Team, Behandlungskonferenzen und Netzwerkgesprächen unter besonderer Berücksichtigung der Milieutherapie mit weitgehend offenen Stationstüren und nach Alter und Diagnosen gemischten Stationen in Beziehungskontinuität und mit dem Heimatstationsprinzip (jeder Patient bleibt für den gesamten Behandlungszeitraum auf seiner Station und wird auch bei einem erneuten Aufenthalt wieder auf der gleichen Station behandelt) mit integrierter ambulanter Behandlung (stationäre und ambulante Behandlung erfolgen durch dasselbe Team) Mit jedem Patienten wird ein individueller, auf seine Person zugeschnittener Therapieplan erarbeitet. Einzel- und Gruppenpsychotherapie, Musiktherapie, Ergotherapie, Soziotherapie und psychiatrische Fachpflege sowie medikamentöse Therapie werden auf die jeweils konkrete Situation des Patienten abgestimmt. Hierzu stehen verschiedene Therapieangebote für Patienten mit schizophrenen Psychosen, Depressionen, Angsterkrankungen, Borderline-Störungen, Demenzerkrankungen und Abhängigkeitserkrankungen zur Verfügung. Auch traumatisierte Menschen finden schnelle und umfangreiche Hilfe je nach individuellem Bedarf im vollstationären, teilstationären oder ambulanten Rahmen. Von der Möglichkeit der sofortigen Aufnahme auf unsere Kriseninterventionsstation bis zum ersten Therapiegespräch bei einem niedergelassenen Traumatherapeuten gewährleisten wir eine lückenlose therapeutische Begleitung. Die Qualität der Kooperation im multiprofessionellen Team bestimmt das therapeutische Milieu der Station und wird durch regelmäßige externe Supervision unterstützt. Innerhalb der Vivantes Netzwerk für Gesundheit GmbH ist die Klinik am fachlichen Austausch und der Konzeptentwicklung im Medical Board Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik beteiligt; die Leiterin der Klinik ist gleichzeitig die Sprecherin des Medical Board. 12

15 Die Weiterbildung zum Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie kann incl. der Möglichkeit der Neurologie-Rotation komplett im Haus absolviert werden. 13

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17 3 Patient*innendaten 3.1 Fall- und Patient*innendaten Wir behandelten im Laufe des Jahres 2017 insgesamt Patient*innen voll- bzw. teilstationär. Da diese Patient*innen, wie in den vorangegangenen Jahren, im Jahresverlauf durchschnittlich 1,8 Mal aufgenommen werden mussten, kam es zu insgesamt Aufnahmen in unsere Klinik Aufn. Pat. Fall- und Patient*innenzahlen im Verlauf der letzten Jahre Aufn Pat

18 Fallzahlen der verschiedenen Stationsbereiche Fälle Häufigkeit % Kriseninterventionsstation (Station 29) 430 9,2 Allgemeinpsychiatrie (Stationen 81 86) ,6 Station ,8 Station ,4 Station ,7 Station ,5 Station 85 (Schwerpkt. Abhängigkeitserkrankungen) ,7 Station ,5 tagesklinisch ,2 TK Emser Straße 160 3,4 TK Riesestraße 149 3,2 TK Rudower Straße 201 4,3 auf Station 65 1,4 Gesamt ,0 3.2 Zuweisung und Zugangswege Wie schon in den Vorjahren kam gut die Hälfte der Patient*innen ohne Einweisung ins Krankenhaus und wurde als Notfall aufgenommen. Niedergelassene Ärztinnen und Ärzte veranlassten die Einweisung von weniger als einem Viertel der Patient*innen. 16

19 Zuweisung (Einweisung, Verlegung bzw. Weiterleitung) Häufigkeit % Rettungsstellenvorstellung ohne Einweisung ,1 Niedergelassener Arzt (nicht psychiatrisch/psychotherapeutisch) 413 8,8 Niedergelassener Nervenarzt / Psychotherapeut 322 6,9 Eigene Institutsambulanz 262 5,6 Andere psychiatrische Kliniken 118 2,5 Interne Verlegung von einer Station bzw. aus einer Tagesklinik 103 2,2 Nicht-psychiatrische Klinik (ohne Klinikum Neukölln) 96 2,0 Andere Klinik des Klinikums Neukölln 56 1,2 Berliner Krisendienst 17 0,4 KV-Notdienst 6 0,1 464 der Patient*innen (9,9 %) wurden zur Aufnahme von Polizeibeamten in die Rettungsstelle gebracht bzw. begleitet, was eine deutliche Zunahme gegenüber dem Vorjahr (7,3 %) darstellt. 3.3 Aufenthaltsdauer Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer betrug im vollstationären Bereich 14,9 und im teilstationären Bereich 41,3 Tage. Deutlich unterhalb dieses Durchschnitts lagen die Behandlungsdauern auf der Kriseninterventionsstation mit 8,6 Tagen und der Schwerpunktstation für Abhängigkeitserkrankungen mit 8,8 Tagen. Gerade für die Letztgenannte bedeutete dies eine erneute Verkürzung der stationären Behandlungsdauer von 10,1 Tagen im Jahr 2016 um mehr als einen Tag. 17

20 Durchschnittliche vollstationäre Aufenthaltsdauer im Verlauf der letzten Jahre Aufenthaltsdauer Tage 17,1 17,8 17,8 17,2 15,8 16,1 14,6 17,1 15,9 15,9 17,1 15,1 14, Tage Anteil der Lang- bzw. Kurzlieger im Verlauf der letzten Jahre Aufenthaltsdauer > 59 Tage (%) 6,8 7,6 7,5 5,4 4,9 4,3 4,0 5,5 4,6 7,1 5,9 6,9 8,0 < 8 Tage (%) 40,4 40,3 26,7 37, ,7 19,7 42,7 44,2 26,1 28,0 25,5 30,9 1 Tag (%) 13,7 15,3 13,6 11,4 13,9 10,8 10,5 9,7 10,6 16,0 16,7 16,2 19,6 18

21 3.4 Diagnosen Insgesamt blieb die Verteilung der psychiatrischen Hauptdiagnosen im Verlauf der letzten Jahre sehr konstant. Psychiatrische Hauptdiagnose (Hauptgruppen nach ICD-10) Häufigkeit % Häufigkeit % Häufigkeit % Häufigkeit % F , , , ,8 F , , , ,3 F , , , ,2 F , , , ,3 F , , , ,9 F5 5 0,1 6 0,1 3 0,1 4 0,1 F , , , ,0 F7 9 0,2 16 0,3 15 0,3 11 0,2 3.5 Alter und Geschlecht Das Durchschnittsalter der Patient*innen betrug 46 Jahre. 481 Patient*innen (10,2 %) waren 65 Jahre alt und älter, davon waren 25 (0,5 %) über 90 Jahre alt. Bei einem insgesamt leichten Männerüberhang bei den 2017 behandelten Patient*innen (55,7 %), zeigten sich für die Geschlechterverteilung deutliche Unterschiede abhängig von den Diagnosegruppen bzw. Behandlungsbereichen. So überwogen auf der Schwerpunktstation für Abhängigkeitserkrankungen männliche Patienten deutlich mit 75,1 %. Im Kriseninterventionszentrum und in den Tageskliniken dagegen stellten Patientinnen mit 70,0 % bzw. 59,2 % die Mehrheit. Diese Verteilungsmerkmale sind über die Jahre bis auf wenige Prozentpunkte konstant. 19

22 3.6 Sozialdaten Als sozialpsychiatrisch orientierte Klinik mit Versorgungsverpflichtung für den Bezirk Neukölln behandelten wir im zurückliegenden Jahr zu 85,3 % Patient*innen, deren Wohnsitz in Neukölln lag. Wohnort Häufigkeit % Versorgungsregion ,3 Berlin (außer Neukölln) ,8 Deutschland (außerhalb Berlins) 145 3,1 Ausland 34 0,7 In 16,2 % der Behandlungsfälle kamen die aufgenommenen Patient*innen aus einer Wohneinrichtung der Eingliederungshilfe. Nachdem wir festgestellt hatten, dass % unserer Patient*innen keinen festen Wohnsitz hatten oder in einer Obdachloseneinrichtung lebten (6 % wohnungs- und 10 % obdachlos), erhöhte sich der Anteil 2017 weiter auf 23,7 % (9,2 % wohnungs- und 12,5 % obdachlos). Dieser besorgniserregende Trend spiegelt sicherlich gesamtgesellschaftliche aber auch bezirksspezifische Entwicklungen wider. Durch verschiedene Initiativen versuchen wir, öffentliche Aufmerksamkeit für das Problem einer stetig wachsenden Zahl obdachloser psychisch Kranker in Neukölln zu erzeugen und innerhalb des bezirklichen Versorgungsnetzwerks neue Angebote zu entwickeln (s. a. Schwerpunktthema in diesem Jahresbericht). Anteil der obdach- oder wohnungslosen Patient*innen Obdach- oder wohnungslos (%) 5,4 8,6 9,5 16,0 23,7 Die besondere Sozialstruktur in zumindest Teilen des Bezirks bzw. die sozialen Bedingungen, unter denen Menschen mit psychiatrischen Erkrankungen leben, spiegeln sich auch darin wider, dass nur ca. 20 % der Patient*innen des Jahres 2017 von einem eigenen Erwerbseinkommen lebten. 20

23 Einkünfte Häufigkeit % Arbeitslosengeld II Rente / Pension eigenes Erwerbseinkommen Sozialhilfe / Grundsicherungsamt Partner / Familie / Freunde Arbeitslosengeld I Anderes (z.b. Krankengeld) Unbekannt Migration, Staatsangehörigkeit und Sprache Von Migrationshintergrund spricht man, wenn eine Person in der Deutschland lebt und nach 1950 eingewandert ist oder ganz oder teilweise von diesen Einwanderern abstammt. Gut ein Drittel unserer Patient*innen (37 %) hatte einen solchen Migrationshintergrund. Dabei stammten am Stichtag Patient*innen aus 27 Herkunftsländern, wobei die meisten (bzw. deren Vorfahren) davon aus der Türkei (31) oder Polen (12) kamen. Gleichzeitig hatte nur knapp ein Fünftel (19,2 %) unserer Patient*innen keine deutsche Staatsangehörigkeit. Bei einem guten Viertel unserer Patient*innen (28,9 %) war Deutsch nicht die Muttersprache und bei jedem 10ten davon (3 % aller Patient*innen) war es deshalb nicht möglich, ein therapeutisches Gespräch auf Deutsch zu führen. 21

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25 4 Psychiatrische Institutsambulanz (PIA) In der Psychiatrischen Institutsambulanz werden Patient*innen behandelt, die auf Grund der Art, Schwere und Dauer ihrer psychischen Erkrankung auf eine umfassende, komplexe ambulante Behandlung angewiesen sind, die verschiedene Elemente enthält. Ein Teil der Behandlungen erfolgt nach vorherigem stationären oder teilstationären Aufenthalt durch die schon bekannten Behandler*innen auf den Stationen, um die vertrauten therapeutischen Beziehungen nutzen zu können. Die Mehrzahl unserer Ambulanzpatient* innen wird durch die Mitarbeiter*innen der Psychiatrischen Institutsambulanz auf dem Campus Rudower Straße und der Ambulanz unseres Behandlungszentrums Emser Straße behandelt. Letzteres, mitten im Nord-Neuköllner Kiez gelegen und organisatorisch eng mit der Tagesklinik Emser Straße verbunden, bietet auch eine türkischsprachige Sprechstunde an. Zudem ist dort unsere Sprechstunde für Geflüchtete in seelischen Krisen angesiedelt. Inzwischen werden pro Quartal (mit steigender Tendenz) insgesamt über Patient*innen an unseren PIA-Standorten behandelt. Das therapeutische Angebot richtet sich nicht nur an Menschen mit primär seelischen Erkrankungen, sondern auch an diejenigen, die in Zusammenhang mit einer schweren körperlichen Erkrankung länger anhaltend ihr seelisches Gleichgewicht verloren haben (Psychokardiologie, Psychoonkologie). Für diese Patient*innen ist die enge Zusammenarbeit mit den kardiologischen und onkologischen Abteilungen im Klinikum Neukölln von großem Vorteil. Ähnliches gilt auch für den Bereich der psychosomatischen Erkrankungen im engeren Sinn. In Zusammenarbeit mit der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters am Standort Neukölln, wie auch mit dem Verein Kindergesundheitshaus e.v., gibt es ein Angebot für Eltern, die angesichts der seelischen Erkrankung ihres Kindes selbst in eine seelische Krise geraten sind. Den Patient*innen steht ein vielfältiges, teils altersspezifisches Behandlungsangebot zur Verfügung, das ärztliche, krankenpflegerische und psychologische Einzelgespräche, ggf. auch fremdsprachig (u.a. türkisch, englisch, spanisch), psychotherapeutische Gesprächsgruppen (Angstbewältigungsgruppe, Depressions- und Psychosegruppen, Metakognitives Training, Gerontopsychiatrische Gesprächsgruppe und Gesprächsgruppe für junge Erwachsene), Ergotherapie, Musiktherapie, Bewegungstherapie, Qi-Gong, Entspannungstraining und Tanztherapie umfasst. Auch die Depressionsbehandlung mittels Lichttherapie erfreut sich regen Zuspruchs. Besonders hervorzuheben sind die von einer Psychologin und einer Ergotherapeutin geleitete DBT-Gruppe für Patient*innen mit Borderline-Störung und die gemeinsam mit einem Kardiologen angebotene Gruppentherapie für herzkranke Patient*innen, die mit Angstzuständen und Depressionen zu kämpfen haben (siehe auch Kapitel 9.10). Die inzwischen etablierte Gedächtnissprechstunde steht als primär diagnostisches Angebot, aus dem anschließend passgenaue Therapieempfehlungen entwickelt werden, zur Verfügung. 23

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27 Schwerpunktthema: Wohnen plus Neuköllner Modell für gelungene Schnittstellenarbeit zwischen der Klinik,der Wohnungsnotfallhilfe und der Eingliederungshilfe 25

28 Im aktuellen Sozialstrukturatlas des Landes Berlin belegt Neukölln den letzten Platz auf der Rankingskala und ist damit der ärmste Bezirk der Stadt. Bei gleichzeitig hohen sog. Zuzugsüberschüssen überwiegen einfache Wohnlagen. Die Quoten für Arbeitslosigkeit und Transferleistungsbezug sind hoch. Das Armutsrisiko ist deutlich überdurchschnittlich; das Durchschnittseinkommen ist niedrig. Die mittlere Lebenserwartung liegt unter dem Berliner Durchschnitt. Diese Entwicklung spiegelt sich auch in den Zahlen, die jährlich bei uns in der Klinik erhoben werden (s. auch Kapitel 3) wider. So waren beispielsweise bei der letzten Stichtagerhebung am (aktuelle Zahlen) 23,7 % der Patient*innen unserer Klinik wohnungs- oder obdachlos. Wohnungslosigkeit und psychische Erkrankungen stehen in einer engen wechselseitigen Beziehung. Mehr als zwei Drittel aller wohnungslosen Menschen leiden unter psychischen Erkrankungen. Immer häufiger stehen wir vor dem großen Problem, dass nach Beendigung der psychiatrischen Akutbehandlung keine dem weiteren Genesungsprozess adäquate Anschlusshilfe realisiert werden kann, da die betroffenen Menschen wohnungslos sind. Im Oktober 2015 wurden durch die Klinikleitung die Problemlage und der aktuelle Bedarf dem Psychiatriebeirat vorgestellt. Im November 2015 wurde das Thema in der Arbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe Neukölln dargelegt. In der Zeit von Dezember 2015 bis April 2016 fanden mehrere Arbeitstreffen aller Beteiligten statt. Gesucht wurde eine geeignete Form der Unterbringung einhergehend mit einem bedarfsdeckenden Angebot der Eingliederungshilfe für seelisch wesentlich behinderte Menschen. Dabei kam es auf eine möglichst rasche Bedarfsdeckung an. Das etablierte System mit seinem einerseits begrenzten Angebot an Plätzen und dem andererseits zeitaufwändigen Procedere der Bedarfsfeststellung durch ein Steuerungsgremium, hat sich hier als nicht ausreichend flexibel erwiesen. Im Ergebnis wurde eine Kombination aus einer Einrichtung zur ordnungsrechtlichen Unterbringung (Erstaufnahmeheim Die Teupe ) und ambulanten Leistungen der Eingliederungshilfe (GEBEWO Soziale Dienste Berlin) in Form eines therapeutisch betreuten Einzelwohnens installiert. Um den Einsatz der Eingliederungshilfe zu beschleunigen kann (erstmalig und modellhaft) der sog. Behandlungs- und Rehabilitationsplan auch erst in einem Zeitraum von sechs Monaten nach Beginn der Leistungserbringung erstellt werden. Mit der GEBEWO - Soziale Dienste - Berlin konnte dann ein Träger der freien Wohlfahrtspflege, dessen besondere Expertise auf dem Gebiet der Wohnungslosenhilfe liegt, für das Projekt gewonnen werden. Die GEBEWO - Soziale Dienste - Berlin betreibt seit dem Jahre 2002 im Bezirk Neukölln eine Einrichtung zur ordnungsrechtlichen Unterbringung wohnungsloser Menschen und ist seither auch ein enger Kooperationspartner des Be- 26

29 zirksamtes Neukölln. Die GEBEWO - Soziale Dienste - Berlin ist auch auf dem Gebiet der Eingliederungshilfe für suchtkranke Menschen tätig und bot von daher allerbeste Voraussetzungen für die praktische Umsetzung des Projekts. Im Juli 2016 startete das Kooperationsprojekt mit zunächst fünf Plätzen. Im Januar 2018 konnte die Kapazität um 3 weitere Plätze erweitert werden ein guter Zeitpunkt, um zurückzublicken und die Projektbeteiligten zu befragen. Wurden die gesetzten Ziele und Erwartungen an das Projekt erreicht? Die Beteiligten kommen ins Gespräch. Teilnehmende: Michael Braun (Bezirksamt Neukölln von Berlin - Amt für Soziales) Marcel Deck (Leiter des Erstaufnahmeheims Die Teupe ) Gabriele Stober-Wilcke (Sozialarbeiterin, Vivantes Klinikum Neukölln) Moderation: Dr. M. Trendelenburg (Oberärztin) Herr Braun, Sie waren bei der Planung von Anfang an dabei und kennen den Verwaltungsapparat sehr gut. Was ist aus Ihrer Sicht besonders wichtig, wenn man beurteilen möchte, ob die Ziele des Modellprojekts erreicht werden konnten? Herr Braun: Man muss sich anschauen, wie die Abläufe in der Realität im Vergleich zum herkömmlichen System (Antragsverfahren, Steuerungsgremium, Wartezeit) sind und ob das Zusammenspiel der Akteure in Hinblick auf die Anschlussversorgung reibungslos und flexibel funktioniert hat. Gelingt es denn überhaupt in der vorgesehenen Zeit von 6 Monaten. Das ist im Endeffekt eine gegriffene Größe - die Ziele zu erreichen und die Betroffenen weiterzuvermitteln oder dazu zu motivieren, weitere Hilfen anzunehmen. Die Sechsmonatsfrist ist im Sozialrecht eine weit verbreitete Frist (z.b. bei der Beurteilung von Erwerbsfähigkeit) und hat sich von daher auch hier angeboten. 27

30 Hat sich die Situation der Wohnungslosen im Vergleich zum Jahr 2016, als das Projekt begann, entschärft? Herr Braun: Die Zahl der wohnungslosen Menschen hat sich verstärkt, wobei die absolute Zahl der Wohnungslosen im Jahr 2016 und 2017 leicht zurückgegangen ist. Das hat auch was mit den geflüchteten Menschen zu tun, die die Zahlen in den letzten Jahren nach oben gedrückt haben. Das sind die sog. statusgewandelten Menschen, die aus dem Asylverfahren raus sind und einen Aufenthaltsstatus bekommen haben. Diese Menschen sind dann in die Zuständigkeit der Bezirke überführt worden, und dadurch hat sich die Zahl der Wohnungslosen - die meisten von ihnen bleiben zunächst weiter in ihren Unterkünften - stark erhöht. Es scheint jetzt einen leichten Abfluss zu geben, weil die absolute Zahl leichten Rückgang zeigt. Das sind natürlich nur absolute Zahlen unabhängig davon ob jemand eine seelische Erkrankung hat oder nicht. Denn wir erheben keine Erkrankungen wie z. B. in der neulich publizierten SEEWOLF Studie aus dem Großraum München. Unsere Erfahrung zeigt jedoch, dass wir eine große Zahl an wohnungslosen Menschen mit einem weitergehenden Bedarf haben. Wie ist es gelungen, alle Akteure und Entscheidungsträger so schnell an einen gemeinsamen Tisch zu bekommen? Herr Braun: Sie meinen, dass es nicht ewig und drei Tage gedauert hat? (lacht) Wir haben einfach eine politische Vorgabe gehabt. Der Anstoß kam ja von ihnen aus der Klinik. Die Klinikleitung hat sich an den Psychiatriebeirat mit dem Problem der wohnungslosen psychisch Kranken gewandt. Herr Liecke hat das Thema als zuständiger Stadtrat aufgenommen, damals zusammen mit Herrn Szczepanski, der für solche sozialen Problemlagen ein offenes Ohr hatte und interessiert war, dass da was passiert. Das war eine günstige Ausgangsposition, dass die verantwortlichen Politiker sich der Sache schnell angenommen haben. So was muss man dann auch flott aufgreifen, denn wenn man in der Verwaltung zu lange zögert, wird unter Umständen auch nichts draus. Wichtig ist, dass man die Zeichen erkennt und dass der eiserne Wille aus der Politik da ist und an der richtigen Stelle angesprochen wird. Auf der Ebene arbeiten wir dann weiter, versuchen auch weitere Projekte ins Leben zu rufen. Die Politik entscheidet und die Fachleute setzen sich zusammen und bringen es auf den Weg. Von da an ging alles sehr schnell. 28

31 Gibt es eine Wanderung der Wohnungslosen aus anderen Berliner Bezirken in ärmere Bezirke wie zum Beispiel Neukölln? Und hat Neukölln die höchste Dichte an sog. ASOG-Einrichtungen (Obdachlosenheime)? Herr Braun: Der Bezirk bleibt für den obdachlosen Menschen zuständig. Entweder weil der Mensch in dem Bezirk vorher gewohnt hat oder, wenn derjenige noch nicht in Berlin gelebt hat, gibt es eine besondere Geburtstagsregelung, nach der ein bestimmter Bezirk für jeweils bestimmte Geburtsmonate zuständig wird. Das ist das Problem, das wir ein wenig haben, dass die Versorgung von wohnungslosen Menschen stadtweit funktioniert und die psychiatrische Versorgung regional geregelt ist. Das lässt sich leider nicht auflösen. Genaue Zahlen zu den Einrichtungen haben wir bisher nicht erhoben. Wir haben aber eine neue Stelle geschaffen, die mit einer jungen Kollegin, einer Verwaltungsfachangestellte, besetzt wurde, die eine Unterkunftsakquise und Datenerhebung vornehmen wird. Die vorläufigen Zahlen zeigen, dass wir in Neukölln ca. 30 Unterkünfte haben. Wie gesagt, alles vorläufig und muss noch richtig ausgewertet werden. Es hängt auch ein wenig davon ab, ob sie sich die Zahl der Unterkünfte (also die Dichte im Bezirk) oder die absolute Zahl der Plätze anschauen. Wird es ähnliche Projekte auch in anderen Bezirken geben? Sind Sie darüber im Gespräch mit Ihren Kolleg*innen aus anderen Bezirken? Herr Braun: So etwas hat natürlich über den Bezirk hinaus eine gewisse Signalwirkung. Letztendlich ist das, was man in seinem eigenen Bezirk zu Wege bringt, abhängig von der politischen Leitung im Bezirk. Was sind die einzelnen Akteure bereit zu tun vor Ort. Solche Projekte schaffen Sie nicht in einer normalen Dienstzeit. Da sitze ich auch schon mal zuhause und schreibe abends an einer Kooperationsvereinbarung. Dafür ist das normale Tagesgeschäft zu umfangreich. Das sind Sondergeschichten, die besonderes Engagement erfordern. Dazu sind nicht alle Kolleg*innen in anderen Bezirken bereit. Herr Deck, wie läuft das Projekt aus Ihrer Sicht? Wurden die Ziele bzw. die Zielgruppe erreicht? Herr Deck: Die Menschen, die seit Beginn des Projektes betreut wurden, sind sicherlich keine homogene Gruppe in Hinblick auf deren Problemlagen. Ein für uns primäres Ziel war von Anfang an die Stabilisierung der Grundsituation und die Anbindung an das Hilfesystem außerhalb der Klinik. Das ist aus unserer Sicht zum überwiegenden Teil gelungen. 29

32 Hat sich etwas für Ihre Einrichtung bzw. in Ihrer Einrichtung verändert, seitdem es das Projekt gibt? Herr Deck: Für unsere Einrichtung haben sich verschiedene Dinge verändert. Als sehr positiv bewerten wir eine deutlich bessere und engere Vernetzung mit allen Partner*innen im Projekt. Wie klappt die Kooperation zwischen den Beteiligten? Herr Deck: Die Kooperation mit den Beteiligten klappt aus unserer Sicht sehr gut. Vor allem die sehr enge Abstimmung mit den Kolleg*innen aus der Klinik erleichtert in der täglichen Arbeit vieles. Was könnte besser laufen? Was könnte/sollte man in der Zukunft anders gestalten? Herr Deck: Wünschenswert wäre natürlich das Modellprojekt in eine Regelangebot zu überführen. Sicherlich könnte man aufgrund der bisherigen Erfahrungen die Festlegung der Zielgruppe nochmals auf den Prüfstand stellen. Was ist das Besondere, das Herausfordernde an den Menschen, die in dem Projekt leben? Herr Deck: Herausfordernd sind sicherlich die sehr komplexen Problemlagen, die die Menschen mitbringen. Zudem hat ein Großteil der Menschen eine bereits langjährige Biographie der Wohnungslosigkeit und im Hilfesystem hinter sich. Die Vertrauensbildung ist vor allem bei Einzug ins Projekt eine der größten Herausforderungen. Diese setzt die Bereitschaft aller Beteiligten voraus, Ziele im Betreuungsverlauf sehr kleinschrittig und individuell zu setzen. Frau Stober, hat sich das Teupe-Projekt aus Ihrer Sicht bewährt? Frau Stober: Aus meiner Sicht eindeutig ja. Ich habe sozialarbeiterisch mehrere obdachlose Menschen betreut, die nicht aus Neukölln waren und die trotz gelungener Entzugsbehandlung in ein normales Obdach vermittelt wurden, in einigen Fällen war selbst dieses nicht möglich, und wir verbrachten viel Zeit mit dem Suchen von Einzelzimmern in 30

33 Pensionen. Trotz aller Bemühungen gingen zwei zurück in die Obdachlosigkeit. Es war so besonders erfreulich, mit dem Teupe-Projekt zu wissen, dass Menschen nicht nur ein Dach über dem Kopf sondern auch Unterstützung erhalten. Um welche Patient*innen geht es hauptsächlich? Frau Stober: Es sind Menschen mit einer Suchterkrankung und/oder einer weiteren psychischen Erkrankung wie Psychose, Depression, Persönlichkeitsstörung. Diese Menschen haben oft Schwierigkeiten, Hilfe anzunehmen, haben ein hohes Autonomiebedürfnis bei gleichzeitig hohem Hilfebedarf, weshalb häufig vorher viele Hilfsangebote gescheitert sind. Was ist das Besondere an diesem Projekt? Frau Stober: Der Zugang ist unbürokratischer, die Antragstellung wesentlich schneller zu bewerkstelligen, da nicht nach dem regulären Procedere bei Eingliederungshilfen vorgegangen werden muss. Es muss kein Steuerungsgremium abgewartet werden, sondern es darf nachträglich und kurz eine Vorstellung erfolgen, die eher kurzen Aufenthalte auf der Suchtstation müssen nur minimal verlängert werden und der Kontakt zum Träger kann schnell hergestellt werden und erfolgt noch auf der Station. Der Hilfebedarf kann immer im Nachhinein spätestens nach sechs Monaten festgelegt werden, was ein großer Vorteil ist- gerade bei diesem Klientel! Die Mitarbeiter verstehen es, die Kontakte so zu gestalten, dass sowohl dem Bedürfnis nach Selbstständigkeit entsprochen wird als auch Bindung und Vertrauen entsteht und Hilfe angenommen werden kann. Es ist ein in jeder Hinsicht niedrigschwelliges Angebot, das die Klienten tatsächlich da abholt, wo sie stehen, und wenig an Vorleistungen, um Hilfe zu bekommen, erwartet. Wie ist die Kooperation zwischen den unterschiedlichen Institutionen: dem Kostenträger und den Leistungsträgern? Frau Stober: Die Zusammenarbeit ist sehr unkompliziert. Der Kontakt mit GEBEWO wird sehr schnell bereits auf der Station hergestellt. Auch die Vorstellung im Steuerungsgremium verläuft reibungslos. Fragen und Unklarheiten können schnell am Telefon, persönlich oder per Mail geklärt werden. Alle machen mit, kennen das Projekt und sind sehr hilfsbereit. 31

34 Was ist das Besondere an der Teupe und an dem Träger GEBEWO? Frau Stober: Die Bezugsbetreuer scheinen eine besondere Herangehensweise an die Patient*innen zu haben. Auf der einen Seite niederschwellig, sehr flexibel mit lockerem Bezug. Auf der anderen Seite klar und auch verbindlich. Das hat sich sehr bewährt bei dem schwierigen Klientel. So konnten einige Patient*innen in ein Betreutes Einzelwohnen in einer Trägerwohnung, ins betreute Gruppenwohnen oder sogar in eine Entwöhnungstherapie vermittelt werden. Dies sind deutliche Erfolge bei Menschen, die ansonsten sehr viele Klinikaufenthalte bei uns hatten, viele instabile Zeiten, häufige Konsumexzesse und oft auch suizidalen Krisen. Die Mitarbeiter der Teupe sind sehr kooperativ, ziehen aber auch klare Grenzen. Einige der verhängten Hausverbote wurde aufgehoben, damit die Betroffenen ins Projekt einziehen konnten andere wurden mit sehr nachvollziehbaren Begründungen aufrechterhalten. Bei den Aufhebungen war die Bereitschaft zu erleben, den zukünftigen Verlauf zu besprechen, ohne einen eventuell schlechten Verlauf vorweg zu nehmen. Kam es jedoch erneut zu Gewalthandlungen oder Gewaltandrohungen, blieben die Mitarbeiter klar, und es erfolgte eine Entlassung. Diese Verbindlichkeit aber auch Klarheit finde ich gut und hilfreich, da sie eine wichtige Strukturierung für das angesprochene Klientel bieten. Gibt es etwas, was besser/anders werden müsste? Frau Stober: Der Bedarf für Neuköllner Bürger ist definitiv da. Aktuell stehen uns 8 Plätze zur Verfügung. Momentan sind aber nur 4 besetzt. Dies sagt nicht, dass es keinen Bedarf gibt, sondern dass die obdachlosen Menschen, die sich zurzeit auf unserer Station aufhalten, keine Neuköllner sind. In den Wintermonaten waren alle Plätze durchgehend belegt und wir konnten mehrere Neuköllner Obdachlose nicht in das Projekt vermitteln, obwohl es für sie sehr passend und wünschenswert gewesen wäre. Eine wie auch immer geartete Steuerung der Aufnahme obdachloser Menschen ist nicht möglich! Viele schwerstkranke Menschen halten sich in Neukölln auf und kommen in unsere Klinik. Zuständig für die Vermittlung sind andere Bezirke, bei denen es solche Projekte wie das Teupe-Projekt nicht gibt. Ich halte es für sinnvoll, dass unser Teupe-Projekt den Neuköllnern vorbehalten bleibt - aber genauso sinnvoll und unbedingt erstrebenswert ist es, dass andere Bezirke mit ähnlichen Projekten nachziehen, damit es endlich angemessene Angebote gerade für dieses besonders schwer betroffene Klientel gibt! 32

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37 5 Leistungen des psychiatrischen Not- und Bereitschaftsdienstes in der Rettungsstelle und auf den Stationen der Klinik Die Rettungsstelle des Klinikums Neukölln ist mit ca Patient*innenkontakten jährlich ein zentraler Anlaufpunkt für die Notfallversorgung im Berliner Südosten. Sie ermöglicht Patient*innen, die Unterstützung in einer psychischen Krise benötigen, eine niedrigschwellige Kontaktaufnahme rund um die Uhr. Die Anzahl der Patient*innen, die primär zur psychiatrischen Notfallbehandlung kamen, bewegte sich weiterhin auf sehr hohem Niveau. Darüber hinaus wurden die Psychiater*innen in der Rettungsstelle häufig beratend von den Kolleg*innen anderer Fachrichtungen hinzugezogen. Auch die telefonischen Kontakte mit Ratsuchenden in den Notdiensten am Wochenende sowie im alltäglichen Betrieb der Rettungsstelle haben eine unverändert große Rolle gespielt. Hinzu kommt noch die reguläre Versorgung auf den psychiatrischen Stationen in den nächtlichen Bereitschaftsdiensten und am gesamten Wochenende. Die nachfolgend tabellarisch zusammengefassten Zahlen zeigen eindrucksvoll die hohe Arbeitsbelastung im ärztlichen Not- und Bereitschaftsdienst. Leistungen des psychiatrischen Not- und Bereitschaftsdienstes 2017 Anzahl psychiatrische Patientenkontakte in der Rettungsstelle insgesamt davon Konsile für Patienten anderer Fachrichtungen Hinzu kamen u. a. weit mehr als telefonische Beratungen und annähernd Einsätze auf den psychiatrischen Stationen. 35

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39 6 Leistungen des psychiatrischen Konsil- und Liaisondienstes Die Zahl der Konsile für andere Fachabteilungen des Klinikums lag 2017 mit von uns über das Klinikdokumentationssystem ORBIS erfassten Leistungen weiterhin auf hohem Niveau und spiegelt die enge Kooperation unserer Klinik mit nahezu allen anderen Disziplinen in unserem Krankenhaus der Maximalversorgung wider. Der psychiatrische Liaisondienst auf der internistischen und der anästhesiologischen Intensivstation (inklusive Chest Pain Unit und INKA) konnte auch in 2017 durch einen erfahrenen Arzt der Abteilung aufrechterhalten werden. Seine Inanspruchnahme befindet sich ebenfalls ungefähr auf dem Niveau des vergangenen Jahres. Neben einer hohen Zahl von Patient*innen mit Suizidversuchen, Intoxikationen und schweren deliranten Syndromen ging es inhaltlich in diesen konsiliarischen Beratungen besonders häufig um die Behandlung von Unruhe- und Erregungszuständen, die Klärung der Einwilligungsfähigkeit und die Vorbereitung der Einrichtung einer gesetzlichen Betreuung. Leistungen des psychiatrischen Konsil- und Liaisondienstes 2017 Abteilung Anzahl konsiliarischer Untersuchungen Intensiv Innere / Chest Pain Unit / Kardiologie 474 Gefäßchirurgie 50 Thoraxchirurgie 54 Allgemeinchirurgie 47 Hämatologie / Onkologie 53 Pneumologie / Infektiologie 51 Gastroenterologie 143 Intensiv Chirurgie / Anästhesiologie 168 Unfallchirurgie 142 Dermatologie 75 Neurologie / Stroke Unit 173 Neurochirurgie 61 HNO 31 Augenheilkunde 5 Gynäkologie / Geburtshilfe 19 Komfortstation 25 INKA 27 Palliativstation 14 Summe

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41 7 Besondere Vorkommnisse Im Rahmen der Qualitätssicherung gilt unser besonderes Augenmerk der Dokumentation und Analyse besonderer Vorkommnisse. Im Folgenden wird hier speziell auf tätliche Übergriffe auf Mitarbeiter*innen und Mitpatient*innen sowie auf erhebliche Drohungen eingegangen (7.1). Zusätzlich werden Selbstverletzungen, Suizidversuche und Suizide (7.2.), Brände (7.3) sowie Fehler bei der Medikamentenvergabe (7.4) dargestellt. 7.1 Tätliche Angriffe und erhebliche Drohungen Da es uns sehr wichtig ist, Tätlichkeiten gegenüber Mitpatient*innen und Mitarbeiter*innen aufmerksam zu verfolgen, dokumentieren wir alle Übergriffe seit vielen Jahren sehr genau. Im Jahre 2017 kam es zu 354 dokumentierten Angriffen auf Mitpatient*innen. Zusätzlich wurden in 540 Fällen Mitarbeiter*innen von Patient*innen körperlich attackiert. Insgesamt kam es zu 843 protokollierten tätlichen Angriffen. (In 51 Fällen wurden zeitgleich Mitpatient*innen und Mitarbeiter*innen angegriffen). Zusätzlich zu den tätlichen Übergriffen zeigten in 345 Fällen Patient*innen erhebliches bedrohliches verbales oder nonverbales Verhalten. Die 2007 von uns eingeführte gesonderte Dokumentation von Bedrohungen dient dazu, unsere Aufmerksamkeit gegenüber dieser solchen Form von Gewalt zu schärfen. Opfer und Täter werden als solche wahrgenommen und diese Gewalt offenes Thema für Mitarbeiter*innen und Patienten. Strategien zur Deeskalation werden geschult. 39

42 Angriffe auf Mitpatient*innen Angriffe auf Mitarbeiter*innen Erhebl. Bedrohung Eine genauere Betrachtung der Einzelfälle zeigte, dass diese hohe Zahl von Übergriffen von insgesamt 242 Patient*innen ausging. 19 aus dieser Gruppe begingen 10 oder mehr, vier von Ihnen 20 oder mehr und damit insgesamt 131 Übergriffe. Gewalt in psychiatrischen Kliniken bleibt eine ständige Herausforderung. Wir werden selbstverständlich weiter versuchen, durch konsequente Analyse einzelner Situationen und allgemeiner Faktoren wirksame Strategien zur Deeskalation und Verhinderung gewalttätiger Übergriffe zu entwickeln. Mehrere von uns im Rahmen von Workshops erarbeitete Maßnahmen schienen dabei in der Summe von 2015 auf 2016 einen Abwärtstrend der Gewaltzahlen zu bewirken bestätigte sich dieser Trend leider nicht. Die anhaltend hohe Zahl von Patient*innen, von denen Gewalt ausgeht, ist vermutlich auch als eine der überdauernden Herausforderungen einer Versorgungsklinik in einem sozialen Brennpunktbezirk einzuordnen. Bei zahlreichen Patient*innen ist aggressives Verhalten außerhalb der Klinik bereits der Anlass für eine stationäre Aufnahme. Weiterhin auffällig war die hohe Zahl an Übergriffen, die von einzelnen, wenigen Patient*innen ausging. Die Behandlungen dieser Menschen ist und bleibt eine herausfordernde Aufgabe für alle Mitarbeiter*innen der Klinik. 40

43 Tätliche Angriffe im Verlauf der vergangenen Jahre Tätliche Angriffe Angriffe auf Mitpatient*innen Angriffe auf Mitarbeiter*innen Erhebliche Bedrohung Selbstverletzungen, Suizidversuche und Suizide Selbstverletzungen Selbstverletzungen während der stationären Behandlung stellen unsere Behandlungsteams immer wieder vor große Herausforderungen. Im Laufe des Jahres 2017 wurden 52 Fälle von selbstverletzendem Verhalten dokumentiert. Im Detail verletzten sich 16 Patientinnen und 9 Patienten selbst. Selbstverletzungen im Verlauf der vergangenen Jahre Selbstverletzungen Suizidversuche und Suizide Die Anzahl der dokumentierten Suizidversuche von stationär behandelten Patient*innen variierte in den letzten Jahren erheblich wurden 26 solcher Versuche, sich das Leben zu nehmen, erfasst. Die Zahl der Suizide schwankte in den letzten Jahren zwischen 0 und 4 pro Jahr suizidierten sich 3 Patient*innen während der stationären Behandlung. Jeder einzelne Suizid ist für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter angesichts des großen Einsatzes, mit dem wir uns bemühen, unseren Patient*innen hilfreich zur Seite zu stehen, ein Tiefpunkt. Gleichzeitig bewegen wir uns mit einer Suizidrate von 50,0 pro Aufnahmen für die Jahre 2000 bis 2016 in einem Bereich, wie ihn die aktuelle Literatur widerspiegelt. Jeder Einzelfall wird auf der Leitungsebene, in Teamsitzungen und auch in einer Komplikationskonferenz speziell im Hinblick auf die Einschätzung der Suizidalität und die getroffenen suizidpräventiven Maßnahmen detailliert besprochen. 41

44 7.3 Brände 14 Mal wurde 2017 die Entstehung eines Brandes gemeldet. Dabei handelte es sich glücklicherweise meist nur um kleine, selbstlimitierende Herde, wie z. B. Mülleimerbrände (8malig). Wo diese fehlten, wurden in der Folge selbstlöschende Mülleimer eingesetzt. Im Januar entstand durch Brandstiftung ein Brand im Treppenhaus unseres Pavillon 1. Diese Situation war für alle Patient*innen und Mitarbeiter*innen der zwei dort befindlichen Stationen sehr bedrohlich. Es entstand kein Personenschaden, aber erheblicher Sachschaden. Im Rahmen unseres Qualitätsmanagements werden alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mindestens einmal im Jahr zum Thema Brandschutz geschult. Hier haben sich insbesondere die praktischen Übungen mit den Feuerlöschgeräten bewährt. So wurden alle Brandherde schon ohne Feuerwehr bzw. vor Eintreffen der Feuerwehr gelöscht. 7.4 Fehler bei der Medikamentenvergabe Ein wichtiger Teil unserer Qualitätssicherung besteht in der Dokumentation von Fehlern bei der Medikamentenvergabe. Im Jahr 2017 gab es 34 solche dokumentierten Ereignisse. Allen dokumentierten Fehlern wird nachgegangen und mit den betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern überlegt, wie in der konkreten Situation der Fehler hätte vermieden werden können. Eine offene Fehlerkultur und die fortlaufende Analyse der betroffenen Arbeitsabläufe sollen die Sicherheit bei der Medikamentenausgabe optimieren und die Anzahl solcher Zwischenfälle minimieren. Häufigster Fehler war 2017 eine falsche Dosierung des Präparates, die oftmals einer verzögerten Umsetzung der geänderten Anordnung anzulasten war. Leider wurde in drei dieser Fälle Patient*innen die geplante Medikation doppelt gegeben. In acht Fällen wurde die Medikation, teilweise auch bestehend aus mehreren Präparaten, an den falschen Patienten gegeben. Anpassung und Korrektur der Arbeitsabläufe und die Schulung der Mitarbeiter*innen bleiben in diesem Zusammenhang eine fortwährende Aufgabe. 42

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47 8 Zwangsmaßnahmen 8.1 Unterbringungen Für unsere Statistik unterschieden wir wie in den Vorjahren drei Arten der Unterbringungen: erstens Unterbringungen durch einen gesetzlichen Betreuer (nach Bürgerlichem Gesetzbuch BGB, in der Regel mit vorheriger Genehmigung des Gerichtes), zweitens Unterbringungen durch das Bezirksamt in Form des Sozialpsychiatrischen Dienstes (seit Juli PsychKG) oder durch den diensthabenden Arztes der Klinik ( 23.2 PsychKG), die vor Ablauf des Folgetags ohne richterliche Anhörung aufgehoben werden konnten (unten als 23 PsychKG bezeichnet), und drittens Unterbringungen nach PsychKG, für die nach richterlicher Anhörung ein Beschluss des Amtsgerichts vorlag ( Richterl. PsychKG ). In 81 Fällen wurden Patient*innen gegen ihren Willen nach dem Betreuungsrecht (BGB) in der Klinik untergebracht. Nach dem Gesetz für Psychisch Kranke (PsychKG) waren dies 285 Patient*innen. Da es sich dabei in 100 Fällen um kurzzeitige vorläufige Unterbringungen bis zum Ablauf des folgenden Tages durch den Sozialpsychiatrischen Dienst oder den diensthabenden Psychiater handelte, wurde nur in den verbleibenden 185 Fällen durch die Richterin bzw. den Richter eine weitere Unterbringung nach PsychKG beschlossen. Anteil der Unterbringungen (in %) an den behandelten Fällen im Verlauf der vergangenen Jahre 6 5 BGB 23 PsychKG Richterl. PsychKG

48 Unterbringungen n % n % n % n % n % n % n %* n %* BGB 121 2, , ,9 63 1, ,1 73 1,7 81 1,8 23 PsychKG 176 4, , , , , , , ,2 Richterl. PsychKG 58 1,4 60 1,5 89 2, , , , , ,1 * Anteil an Behandlungsfällen Anmerkung: Technische Schwierigkeiten bei der EDV-Umstellung nach Inkrafttreten des neuen PsychKG sind vermutlich Grund für die niedrige Zahl der Unterbringungen nach 23 PsychKG (ohne folgenden richterlichen Unterbringungsbeschluss) im Jahr Fixierungen Das Gesetz über Hilfen und Schutzmaßnahmen bei psychischen Krankheiten (PsychKG) beschreibt besondere Sicherungsmaßnahmen wie die Einschränkung der Bewegungsfreiheit durch mechanische Vorrichtungen (Fixierung). Es führt dazu aus: Besteht die gegenwärtige Gefahr, dass die untergebrachte Person sich selbst tötet, ihre eigene Gesundheit oder bedeutende Rechtsgüter Dritter erheblich schädigt oder die Einrichtung ohne Erlaubnis verlassen will, können besondere Sicherungsmaßnahmen angeordnet werden, wenn und solange dieser Gefahr nicht durch weniger eingreifende Maßnahmen begegnet werden kann. Im Jahre 2017 erfolgte in 791 Fällen eine Fixierung. Diese Zahl lag damit in etwa auf dem hohen Niveau der Vorjahre. Betroffen waren insgesamt 306 Patient*innen, von denen 95 wiederholt fixiert wurden. Dieser Anstieg ist beunruhigend. Mutmaßlich steht er auch in einem Zusammenhang mit der durch die Einführung des neuen PsychKG im Juli 2016 veränderten Gesetzeslage, nach der insbesondere die gesetzlichen Vorgaben für medikamentöse Zwangsbehandlungen verschärft wurden (s.u.). Selbstverständlich werden wir auch weiterhin in jedem Einzelfall nach alternativen Lösungen suchen und jede Fixierung und deren Indikation kritisch überprüfen. 46

49 Fixierungen Betroffene Patient*innen Fixierungen im Verlauf der vergangenen Jahre Fixierungen Betroffene Patient*innen Medikamentöse Zwangsbehandlungen Mit Inkrafttreten des neuen Gesetzes über Hilfen und Schutzmaßnahmen bei psychischen Krankheiten (PsychKG) am 29. Juni 2016 haben sich die rechtlichen Grundlagen der medikamentösen Zwangsbehandlungen deutlich verändert. Die medikamentöse Zwangsbehandlung nach 28 (6) PsychKG setzt einen Unterbringungsbeschluss voraus, ist gleichzeitig aber gebunden an ein davon unabhängiges juristisches Verfahren, zu dem eine Begutachtung durch einen externen Gutachter und ein erneuter richterlicher Beschluss gehören. Dabei erfolgt, anders als bei Zwangsbehandlungen nach BGB, nicht eine Einwilligung durch einen Vertreter der Patientin bzw. des Patienten, sondern die Wiederherstellung der Einwilligungsfähigkeit des betroffenen Menschen selbst wird vom Gesetzesgeber zum Ziel der Behandlung erklärt. 47

50 Dass bei Gefahr im Verzug, Lebensgefahr oder gegenwärtiger erheblicher Gefahr für die Gesundheit der Patientin bzw. des Patienten (nach 28 (7) PsychKG) ebenfalls eine Zwangsbehandlung durchgeführt werden darf, schafft aus ärztlicher Sicht mehr Rechtssicherheit, beriefen sich doch Behandler in ähnlichen Situationen bislang oftmals auf einen rechtfertigenden Notstand ( 34 des Strafgesetzbuches). Eine dritte, durch das neue PsychKG in besonderen Fällen gestattete Form der Zwangsbehandlung ist die medikamentöse Sedierung während einer Fixierung als besondere Sicherungsmaßnahme nach 39 (2). Rechtliche Grundlage Art der Zwangsbehandlung Patient*innen 1906 (3) BGB Richterlich genehmigte Zwangsbehandlung nach Beantragung durch den Betreuer (6) PsychKG Richterlich genehmigte Zwangsbehandlung zur Wiederherstellung der Einwilligungsfähigkeit 5 28 (7) PsychKG Gefahr im Verzug 7 39 (2) PsychKG Fixierung und Sedierung als besondere Sicherungsmaßnahme 24 Insgesamt wurde 2017 bei 35 Patient*innen eine medikamentöse Zwangsbehandlung durchgeführt. (Anm.: Da einige Patient*innen auf verschiedenen rechtliche Grundlagen medikamentös behandelt wurden, ist die Anzahl der betroffenen Patient*innen kleiner als Summe der Patient*innen, die von einer einzelnen Form der Zwangsbehandlung betroffen waren.) Trotz der neuen Gesetzeslage erfolgten diese zum überwiegenden Teil aufgrund von akuten Notfallsituationen mit unmittelbar drohender Eigen- oder Fremdgefährdung, die durch weniger eingreifende Maßnahmen nicht abgewendet werden konnten. Von medikamentöser Zwangsbehandlung betroffene Patient*innen Betroffene Patient*innen

51 Der Abwärtstrend der letzten Jahre ist insgesamt bemerkenswert. Besonders augenfällig ist die nochmalige Abnahme seit Einführung des neuen PsychKG. Diese Entwicklung ist für sich genommen sehr erfreulich. Innerhalb der Klinik wird allerdings lebhaft darüber diskutiert, inwieweit diese rückläufige Tendenz in einen Bezug zu anderen Parametern wie etwa der Unterbringungsdauer, der zunehmenden Zahl von Patienten, die fixiert werden, oder der in den letzten Jahren zunehmenden Zahl von gewalttätigen Übergriffen zu setzen ist. 8.4 Entweichungen 2017 wurden 76 Entweichungen dokumentiert, d.h., Patient*innen, die nach dem Psych- KG oder betreuungsrechtlich untergebracht waren, entfernten sich unabgesprochen aus der Klinik. Entweichungen im Verlauf der letzten Jahre Entweichungen

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53 9 Besondere Tätigkeiten 9.1 Mutter-Kind-Behandlungen Seit 1995 bieten wir in unserer Klinik diese spezielle Form der Angehörigenarbeit an (vgl. Psych. Prax. 2001, 28, ), nämlich das Rooming-in von Säuglingen und ihren erkrankten Müttern in Situationen, in denen neben der stationären Behandlung der Mütter die Aufrechterhaltung der Mutter-Kind-Beziehung gewünscht bzw. deren unterstützende Modifikation angestrebt wird. Angesichts personeller Engpässe und sehr hoher Belegung der allgemeinpsychiatrischen Stationen haben wir dieses Angebot auch im vergangenen Jahr leider wieder nur in einer geringen Zahl von an uns gerichteten Anfragen zur Verfügung stellen können. Auf der Kriseninterventionsstation (Station 29) wurden im Berichtsjahr immerhin vier Mutter-Kind- Behandlungen durchgeführt. Im stationären Bereich konnte dieses Therapieangebot einer weiteren Wöchnerin und ihrem Säugling auf der Station 81 unterbreitet werden. 53 (im Vorjahr 41) Anfragen an unsere Klinik - nicht nur aus Neukölln und anderen Berliner Bezirken, sondern auch aus Brandenburg oder Mecklenburg-Vorpommern - dokumentieren erneut das anhaltend sehr große Interesse an einem derartigen Behandlungsangebot, das leider nur in einem geringen Teil der Fälle realisiert werden konnte. Eine angemessene Finanzierung durch die Krankenkassen wäre Voraussetzung für eine qualifizierte Erweiterung entsprechender Behandlungsangebote. 9.2 Angehörigenvisite und Angehörigengruppe Seit 1999 haben die Angehörigenvisiten als verbindliches, niedrigschwelliges Angebot einen festen Platz im Wochenplan der fünf allgemeinpsychiatrischen Stationen. Alle 14 Tage stehen regelmäßig Mitglieder der multiprofessionellen Teams für gemeinsame Gespräche mit den Patient*innen und ihren Angehörigen zur Verfügung. Für die bis zu 8 bis 10 Termine pro Veranstaltung, die im Rhythmus von 15 bis 30 Minuten erfolgen, tragen sich Interessierte im auf den Stationen aushängenden Reservierungsplan ein. Üblicherweise nehmen neben den Patient*innen, ihren Familien oder professionellen Helfer*innen der/die ärztliche Behandler*in, der/die zuständige Ober*ärztin, die Bezugspflegekraft, die 51

54 Sozialarbeiterin, der/die Stationspsycholog*in manchmal auch ergo- oder musiktherapeutische Mitarbeiter*innen an dem Gespräch teil. Häufiges Anliegen der Patient*innen ist der Wunsch, Unterstützung und Verständnis bei ihren Angehörigen zu finden. Häufige Themen der Angehörigen sind Aufklärung über Art und Prognose der Erkrankung, Behandlungsmöglichkeiten (insb. Informationen über Medikamente), mögliche Hilfen durch die Familie oder auch die Sorgen, etwas falsch gemacht zu haben: Im Berichtsjahr nahmen 637 Patienten (einschl. Wiederholer) mit ihren Angehörigen (insgesamt Personen) das Angebot der Angehörigenvisite wahr, was einer deutlichen häufigeren Inanspruchnahme dieses Gesprächsangebots im Vergleich zum Vorjahr widerspiegelt, in dem es sich um immerhin 694 Angehörige gehandelt hatte Väter Mütter Partner Kinder Wohnbetreuer*innen Gesetzliche Betreuer*innen Andere 2017 Teilnehmende Angehörige (n = 242) am Beispiel einer allgemeinen psychiatrischen Station Zusätzlich erfolgte bei 287 Patient*innen eine intensive individuelle Beratung von Angehörigen durch die jeweilige Sozialarbeiterin. Diese umfasste in den meisten Fällen mehrere Gesprächstermine. Inhalte der Beratung waren Informationen zu Versorgungsmöglichkeiten, rechtlichen und finanziellen Angelegenheiten, zur sozialen Wiedereingliederung bis hin zu kontinuierlichen entlastenden Gesprächen für die Angehörigen. Zu den Angehörigen zählen auch die Kinder, die besondere Aufmerksamkeit und Unterstützung brauchen, wenn ein Elternteil wegen einer psychischen Erkrankung in stationärer Behandlung ist. Die Sozialarbeiterinnen beraten die Eltern und vermitteln, wenn erforderlich, den Kontakt zu weiteren Hilfsangeboten. Bei 25 Patient*innen wurden spezielle familienunterstützende Maßnahmen eingeleitet. 52

55 Alle Angehörigen werden regelmäßig zur Angehörigengruppe eingeladen, die von vier Mitarbeiter*innen aus verschiedenen Berufsgruppen geleitet wird. Der Informations- und Gedankenaustausch mit anderen Betroffenen erweist sich oft als große Hilfe, um mit den Schwierigkeiten, denen sich Familien mit einem psychisch kranken Familienmitglied gegenübersehen, besser zurechtzukommen fanden 20 Gruppensitzungen statt, an denen insgesamt 76 Besucher*innen teilnahmen. Wie in den Vorjahren nahmen insbesondere Mütter von Patient*innen besonders häufig an den Angehörigengruppen teil (sie stellten ein Drittel der Teilnehmenden). Darüber hinaus wurde eine themenspezifische Sonderveranstaltung angeboten, die im Rahmen der Berliner Woche der seelischen Gesundheit stattfand. Zu weiteren familienorientierten Angeboten, s. auch Kap.9.6 (Systemische und Netzwerkorientierte Methoden). 9.3 Trialog in Neukölln Im Dezember 2017 beging die Trialog in Neukölln benannte Initiative und regelmäßige Veranstaltungsreihe im organisatorischen Rahmen der Otto-Suhr-Volkshochschule (als Fortbildungsveranstaltung der Psychotherapeutenkammer zertifiziert) mit dem Trialog- Gespräch über den Aufbau einer humanen Psychiatrie ihr einhundertstes Jubiläum. Trialog ist damit in Neukölln schon lange keine Utopie mehr (siehe Flyer, Seminarplan 2018 und Info-Text unter der Netzadresse Die Teilnehmenden verbindet die Einsicht, dass eine Offene Psychiatrie als Institution einer offenen Gesellschaft aus den drei Erfahrungsrichtungen gleichermaßen von außen und von innen betrachtet werden muss. Von außen bringt Trialog alle Fragen, Ansprüche, Wünsche und Gefahren psychiatrischer Behandlung im Umkreis der Institution verantwortlich zur Sprache. An dieser Stelle handelt es sich nicht um die x-te implizite Kritik an der Psychiatrie, sondern einen Lernort in der Öffentlichkeit der Gesellschaft. Von innen bricht Trialog die zwingenden monologischen Behandlungsstrukturen auf und orientiert - in der Offenheit der Beziehungen - ein anderes Krankheitsverständnis wegweisend hinsichtlich aller Bereiche des gesellschaftlichen Lebens. Aus diesem Grunde benötigt die offene Psychiatrie als Institution einer offenen Gesellschaft die aktive Beteiligung von Betroffenen/Erfahrenen und Angehörigen auch in der Klinik: inklusiv in jedem multiprofessionellen Behandlungsteam. Die Teilnehmenden wünschen sich, dass diese Perspektive für den fundamentalen Aufbau trialogischer Strukturen in den Berliner Kliniken für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie politisch bekräftigt und in erfüllende Entscheidungsvorbereitungsprozeduren aufgenommen wird. 53

56 Die Kliniken müssen dazu aufgefordert werden, den offenen Dialog durch partizipative Mitwirkungsprozesse zu stärken und die aktive Beteiligung von Betroffenen/Erfahrenen und Angehörigen strukturell zu implementieren. In diesem Sinne gratulierte der Landesbeauftragte für Psychiatrie Thomas Götz und charakterisierte den trialogischen Ansatz als Grundfeste einer modernen psychiatrischen Versorgungsstruktur; und der den Jubiläumstermin persönlich wahrnehmende Neuköllner Gesundheitsstadtrat Falko Liecke bestimmte ihn als eine wichtige und unverzichtbare Plattform, wenn wir eine zugewandte und offene Medizin wollen. Die trialogische Moderation dankt den Teilnehmenden für ihre Offenheit und Authentizität: sie geben nicht nur immer wieder Zeugnis über die drei Seiten der Psychiatrie- Erfahrung, sondern bezeugen darüber hinaus praktisch hörbar und aufrichtig sagbar die Tatsachen und Ereignisse verletzbarer Selbstbezüge. Der Wunsch und die Hoffnung, dass eine Verständigung über die Phänomene und Realitätsbedingungen leiblicher Erfahrung in den Kliniken zur Öffentlichkeit hin grundsätzlich gelingen kann und nicht immer wieder nur in der Gestalt eines abgebrochenen Dialogs zum Ausdruck kommt, verbindet die Teilnehmenden des Trialogs in Neukölln und gibt ihnen den Mut, sich für den Anspruch auf Inklusion in der Gesellschaft einzusetzen. 9.4 Genesungsbegleiter*innen Das Erfahrungswissen von Menschen, die selbst seelische Krisen durchlebt haben, ist eine wertvolle Kompetenz, die das Fachwissen professionell ausgebildeter Mitarbeiter*innen wesentlich ergänzen kann. In anderen europäischen Ländern, insbesondere in Großbritannien und den Niederlanden, ist die Beteiligung von Experten aus Erfahrung - idealer Weise qualifiziert durch eine sog. EX-IN-Ausbildung - schon länger etabliert. Deutschland hinkt dieser Entwicklung hinterher. Wir sind deshalb sehr froh, dass bereits seit 2016 eine Genesungsbegleiterin als reguläre Mitarbeiterin in unserer Klinik tätig ist. Unsere Genesungsbegleiterin arbeitet schwerpunktmäßig in unserem Flexiblen Team (DAK-Modellprojekt), bietet aber auch Beratungen für Patient*innen an, die nicht im Rahmen dieses Modellprojektes behandelt werden. Erklärtes Ziel unserer Klinik ist es, mittelfristig mehr Genesungsbegleiter*innen zu beschäftigen. 54

57 9.5 Patientenbrief Der Patientenbrief ist in den Tageskliniken Emser Straße und Riesestraße inzwischen fest etabliert. Er ersetzt den üblichen Arztbrief. Niedergelassene ärztliche oder psychotherapeutische Weiterbehandler*innen erhalten das Einverständnis der Patientin bzw. des Patienten vorausgesetzt - eine Kopie des Patientenbriefs. Der Patientenbrief ist das Ergebnis einer ganzen Reihe wechselseitiger Verständigungsschritte. Dazu gehören der schriftliche Aufnahmebefund, der von der Patientin bzw. vom Patienten kritisch gegengelesen und gemeinsam überarbeitet wird, die Vorstellung der Patientin/des Patienten im Behandlerteam, an der sie/er selbstverständlich teilnimmt und ihre/seine eigene Sichtweise einbringt, und die regelmäßigen Behandlungskonferenzen, in denen die therapeutischen Ziele gemeinsam überprüft, diskutiert und präzisiert werden. Bereits vor der Entlassung wird im Idealfall die Rohfassung des Patientenbriefs, der alle üblichen Bestandteile einer psychiatrischen Epikrise enthält, mit der Patientin bzw. dem Patienten besprochen. Das gilt insbesondere für die diagnostische Einschätzung, den psychischen Befund, die Zusammenfassung des Behandlungsverlaufs, die Bewertung von Erfolgen und Schwierigkeiten sowie die weiteren Therapieempfehlungen. Die Rückmeldungen der Patient*innen zu den an sie persönlich adressierten Abschlussberichten waren in den letzten Jahren durchweg positiv. Auch von ambulanten Behandlern gab es Unterstützung für das Projekt Patientenbrief. Insgesamt erleben wir den Patientenbrief weiterhin als wichtige Innovation: Patient*innen werden aktiver in ihre Behandlung einbezogen. Die Behandlung wird transparenter. Das therapeutische Bündnis wird gefestigt. Den Behandlern wird immer wieder abverlangt, sich verständlich auszudrücken und dabei insbesondere kritische und schwierige Themen einfühlsam und angemessen zur Sprache zu bringen. 9.6 Systemische und Netzwerk-orientierte Methoden Zentrales Element der Behandlungskonferenzen und Netzwerkgespräche ist die Kommunikationsstruktur des Reflektierenden Teams. Dabei hören typischerweise zwei bis drei Mitarbeiter*innen einem Gespräch zwischen der Patientin bzw. dem Patienten und einem Mitglied des Behandlungsteams (sog. Behandlungskonferenz) bzw. zwischen dem Patienten, verschiedenen Angehörigen und einem Teammitglied (sog. Netzwerkgespräch) aufmerksam zu und geben in einer geplanten Gesprächspause eine offene Rückmeldung zu den Gedanken und Eindrücken, die das bisherige Gespräch bei ihnen hervorgerufen 55

58 hat. Wesentlich sind die Vielstimmigkeit dieser Rückmeldungen und ihr von Wohlwollen gekennzeichneter Angebots-Charakter. Alle Stimmen werden gehört lautet ein zentrales Merkmal der Netzwerkgespräche, das sich nicht nur auf eine hierarchiefreie Begegnung der Teilnehmenden bezieht, sondern auch innere Stimmen bzw. die unter Umständen vielfältigen sozialen Rollen einer jeden Person würdigt. Netzwerkgespräche zeichnen sich in typischer Weise auch dadurch aus, dass die Behandelnden (und oft auch die übrigen Teilnehmenden) ein erhebliches Maß an Unsicherheit zu ertragen haben, da das Netzwerkgespräch im Vertrauen auf den sich entwickelnden konstruktiven Prozess des Gesprächs - ergebnisoffen geführt wird. Auf den allgemeinpsychiatrischen Stationen, einschließlich der Schwerpunkt-Station für Abhängigkeitskranke, in den Tageskliniken, aber auch in der psychiatrischen Institutsambulanz sind Netzwerkgespräche in unterschiedlichem Ausmaß fester Bestandteil des Behandlungsangebots. Trotz des hohen organisatorischen Aufwands (immerhin muss ein 90minütiger Termin gefunden werden, der den zahlreichen teilnehmenden Personen passt) gelang es im Berichtsjahr 32mal, ein solches Netzwerktreffen zu realisieren. In allen drei Tageskliniken waren Behandlungskonferenzen im Jahr 2017 fester Bestandteil des Behandlungsangebotes. Während sie in den Tageskliniken Riesestraße und Rudower Straße durchgängig im 14-Tages-Rhythmus für alle Patienten stattfanden, haben sich die Mitarbeiter*innen der Tagesklinik Emser Straße dazu entschieden, Behandlungskonferenzen vor allem als Bilanz-Instrument in der Mitte und am Ende der Behandlung zu nutzen. Außerdem werden sie erfolgreich in schwierigen Behandlungssituationen eingesetzt. Auch auf den allgemeinpsychiatrischen Stationen 81, 82 und 83 sind diese speziellen Gesprächsformate verbindlich in das therapeutische Angebot integriert. Die Vielzahl neuer Gesprächsformen ist ganz wesentlich durch die Open Dialogue- Fortbildung inspiriert, die unsere Haltung als Professionelle und die Art, wie wir mit Patient*innen, Angehörigen und auch untereinander sprechen, erheblich flexibilisiert hat. Nach Abschluss des dritten Curriculums begann im Juli 2017 der vierten Durchgang, der nicht nur Kolleg*innen unserer Klinik offen steht, sondern auch von Gästen aus dem Wenckebach-Klinikum bzw. dem Sozialpsychiatrischen Dienst Neukölln genutzt wird. In diesem Jahr wird unser externer Trainer Dr. Volkmar Aderhold durch Dr. Sabine Schütze, Oberärztin unserer Klinik, als Co-Trainerin unterstützt. Im Dienste der gewünschten Verankerung des Open Dialogue-Ansatzes beteiligen sich abwechselnd die Musiktherapeut*innen Christina Herold, Johannes Kämper und Eberhard Miesen und die Dipl.-Psychologin Renate Durner als weitere Co-Trainer*innen an der Vermittlung dieser Methode. Wir hoffen, dass sich das Angebot dieses In-House-Trainings auch in den Folgejahren verwirklichen lassen wird. 56

59 Zur Aufrechterhaltung einer sowohl kritischen als auch ermutigenden Reflektion der neuen Kommunikationselemente wurde bereits im Vorjahr eine Arbeitsgruppe Forum Offener Dialog gegründet, die sich einmal pro Quartal - offen für alle Interessierten - trifft. Diese Kommunikationsplattform soll auch im nächsten Jahr fortbestehen. 9.7 Delir-Projekt im Vivantes Klinikum Neukölln Gemeinsam mit den Kliniken für Neurologie und Anästhesiologie engagieren wir uns nun bereits seit einigen Jahren in Zusammenarbeit mit der Geschäftsführung in einem Delir-Projekt am Standort Neukölln. Ein Delir, als schwere Verlaufsform eines akuten Verwirrtheitszustands, ist ein unabhängiger Prädiktor für eine höhere Mortalität und eine schlechtere Prognose eines Patienten. Zudem führt es zu häufigeren Entlassungen in ein Pflegeheim. Die Häufigkeit liegt nach Studien bei geriatrischen internistischen Patienten zwischen 3 und 31 %, bei chirurgischen Patienten im höheren Lebensalter um die % und bei Demenzpatienten mit krankenhausbedürftiger Erkrankung bei ca. 50 %. Ziel unserer Zusammenarbeit ist eine erhöhte Sensibilität des Krankenhauspersonals für die Gefahr einer Delir-Entwicklung. Präventive Maßnahmen sollen optimiert, die Früherkennung durch die Einführung eines strukturierten Screenings verbessert und eine strukturierte qualitätsgesicherte Delir-Therapie eingeführt werden. Hierfür wurde eine Delir-Broschüre entwickelt, die im Vivantes Intranet unter cms/16917.php für alle Mitarbeiter einsehbar ist. Im Jahr 2017 wurden mit der Intensivstation 3o und der peripheren unfallchirurgischen Station 37 bereits zwei eng zusammen arbeitende Stationen als Pilotstationen auserkoren. Die Mitarbeiter*innen dieser Stationen werden besonders intensiv geschult: es soll ein tägliches Screening durchgeführt werden, dessen Ergebnisse evaluiert werden sollen. Die Ergebnisse sollen im Rahmen einer Bachelorarbeit ausgewertet werden. Für das kommende Jahr ist eine Evaluation der bisherigen Ergebnisse und Schwierigkeiten bei der Umsetzung geplant. In Abhängigkeit davon kann das Projekt hoffentlich auch auf weitere Stationen ausgedehnt werden. 57

60 9.8 Klinikübergreifendes Kooperationsprojekt zum Thema Demenz Die Anzahl der Menschen mit Demenzerkrankungen im Krankenhaus nimmt stetig zu. Als psychiatrische Klinik stehen wir in einer engen Kooperation mit der neurologischen Klinik des Klinikums Neukölln sowie der Geriatrie des Ida-Wolf-Krankenhauses. Wir sehen zum einen in unseren Kliniken zahlreiche Betroffene mit kognitiven Störungen. Dabei liegt der Schwerpunkt auf der Diagnostik und Differentialdiagnostik demenzieller Erkrankungen. Andererseits befinden sich viele demenziell Erkrankte aufgrund anderer gesundheitlicher Probleme in stationärer Behandlung. In Zusammenhang mit akuten Erkrankungen, dem Wechsel der gewohnten Umgebung und zahlreichen anderen Faktoren kann es zu einer Verstärkung der kognitiven Störungen kommen. Wir betrachten das Krankheitsbild Demenz als interdisziplinäre Aufgabe und widmen uns den Patientinnen und Patienten mit der Schwerpunktsetzung Diagnostik und Behandlung, Prävention von Komplikationen sowie Schulung und poststationäre Versorgung. In diesem Rahmen sind wir als psychiatrische Klinik mit der Optimierung unserer elektiven Aufnahmen zur Demenzabklärung befasst. Wir stehen gemeinsam mit den neurologischen und geriatrischen Kollegen auch niedergelassenen Kolleginnen und Kollegen als Ansprechpartner für sämtliche Fragen zu demenziell Erkrankten zur Verfügung. Weiterhin sehen wir einen Schwerpunkt unseres Engagements in der Optimierung von Prozessen und Abläufen innerhalb des Krankenhauses im Sinne einer zukünftig demenzfreundlichen Versorgung. Es ist im Jahr 2017 gelungen, in Zusammenarbeit unserer drei Kliniken mit dem Bezirksamt Neukölln und dem Bezirksstadtrat für Jugend und Gesundheit Falko Liecke eine Informationsveranstaltung für Betroffene, Angehörige und Interessierte mit dem Titel: Vergesslichkeit oder Demenz? Erkennen, behandeln, betreuen auszurichten. Zu der äußerst gut besuchten Veranstaltung am Campus Efeuweg kamen auch unsere Kooperationspartner aus den Bereichen Kranken-/Altenpflege, Wohnbetreuung, Angehörigenund Selbsthilfegruppen. Die Vorträge befassten sich mit den unterschiedlichen Formen von Demenzerkrankungen, der Diagnostik, Therapie- und Behandlungsmöglichkeiten aber auch mit Problemen außerhalb des professionellen Kontextes. Im Anschluss bestand die Möglichkeit, mit den Referenten direkt ins Gespräch zu kommen. 58

61 9.9 Gedächtnissprechstunde Die bereits 2016 im Rahmen unserer psychiatrischen Institutsambulanz (PIA) etablierte Gedächtnissprechstunde konnte weiterhin ärztliche und psychotherapeutische Gespräche, klinische wie neuropsychologische Testungen und Untersuchungen, Beratungsgespräche der Betroffenen und deren Angehörigen anbieten. Eine Sozialarbeiterin kann Empfehlungen zu weiteren Unterstützungsmöglichkeiten geben und bei Bedarf Kontakte zu anderen Trägern und sozialen Einrichtungen herstellen. Wir können somit Diagnostik, Therapie und Beratung sektorübergreifend im (teil-)stationären und ambulanten Rahmen an die jeweiligen Bedürfnisse der Patienten anpassen. Die Einbeziehung von Angehörigen spielt für uns dabei eine wichtige Rolle Psycho-kardiologische Gruppe Seit 2011 gibt es in Kooperation mit der Kardiologischen Abteilung im Hause eine spezifische Gruppentherapie für Menschen mit einer Herzerkrankung und psychischer Belastung. Nach einer Unterbrechung konnte dieses Angebot seit November 2016 wieder fest etabliert werden. In einer 14-tägig stattfindenden Gesprächsgruppe können Betroffene sich über den Zusammenhang von Herz und Seele austauschen. Die ambulante Gruppentherapie bietet Platz für bis zu 10 Personen und wird von einem Assistenzarzt in fortgeschrittener Weiterbildung aus der Abteilung für Kardiologie und einer psychologischen Psychotherapeutin geleitet. Der Zusammenhang zwischen kardiologischer und psychischer Erkrankung ist bidirektional: Einerseits konnte nachgewiesen werden, dass eine depressive Erkrankung einen eigenständigen Risikofaktor für die Entwicklung einer Herzerkrankung darstellt (vgl. DGK-Positionspapier, 2013). Andererseits gibt es nach Herzerkrankungen eine hohe Prävalenz für psychische Störungen. Vor allem Ängste und depressive Verstimmungen, aber auch posttraumatische Belastungssymptome treten häufig auf und führen zu einem ungünstigeren Verlauf der kardialen Erkrankung. Die interdisziplinäre Gruppenleitung nehmen die Teilnehmenden als bereichernd wahr. Beschwerden können so aus verschiedenen Perspektiven betrachtet werden. Zu erleben, dass auch andere Teilnehmende durch die Herzerkrankung psychisch belastet sind, erleichtert die Auseinandersetzung mit psychosomatischen Zusammenhängen. 59

62 9.11 Gruppe für junge Erwachsene / Transitionspsychiatrie Die Adoleszenz bezeichnet die Lebensphase im Übergang zwischen Kindheit und Erwachsenenalter. Sie geht mit erheblichen biologischen und psychosozialen Veränderungen einher und birgt ein erhöhtes Risiko für das Auftreten psychischer Erkrankungen. Da eine psychische Störung während der Adoleszenz oftmals zu einer Beeinträchtigung wesentlicher Entwicklungsschritte führt, sind negative Auswirkungen auf den weiteren Lebens- und Krankheitsverlauf sehr häufig. In der Studie zur Gesundheit Erwachsener in Deutschland des Robert Koch Instituts (Jacobi et al., 2014) zeigte sich, dass 30 % der jungen Männer im Alter von 18 bis 34 die Kriterien einer psychischen Störung erfüllen. In den Altersgruppen 35 bis 49 Jahre und 50 bis 64 Jahre sind es jeweils noch 21 % bzw. 22 %. Ähnlich verhält es sich beim weiblichen Geschlecht. Demgegenüber beträgt aktuell die Behandlungsrate in dieser Altersgruppe lediglich 15 %, was ein Hinweis auf fehlende attraktive Behandlungsangebote speziell für diese Altersgruppe sein könnte. Neukölln ist der Berliner Bezirk mit dem niedrigsten Bildungsstand, der stärksten Abhängigkeit von Sozialleistungen und der größten Armutsgefährdung. Darüber hinaus ist Neukölln mit einem Altersdurchschnitt von 41,3 Jahren aber auch einer der jüngsten Berliner Bezirke. Das liegt vor allem an dem überdurchschnittlich hohen Anteil von Jugendlichen und jungen Erwachsenen. So sind 18,6 % aller Neuköllnerinnen und Neuköllner jünger als 21 Jahre und 43,5 % jünger als 35 Jahre. (Sozialbericht 2016). Diese Zusammenhänge machen deutlich, wie wichtig die Entwicklung und Etablierung spezifischer Therapieangebote für junge Erwachsene ist. Seit einigen Jahren ist unsere Abteilung mit der Etablierung eines solchen Behandlungsangebotes im Rahmen der PIA beschäftigt: neben der Möglichkeit eines niederschwelligen Erstgesprächs zur Einordnung der Krise bzw. Symptomatik umfasst unser Angebot auch eine umfassende Früherkennungsdiagnostik. Eingebettet in das sozialpsychiatrische Gesamtkonzept unserer Klinik wird gemeinsam mit der Patientin bzw. dem Patienten ein möglicher individueller Behandlungsplan erstellt. Der Einbezug von Angehörigen, des komplementären Helfersystems und auch von Ausbildungsstätten ist die Zustimmung der Betroffenen vorausgesetzt - ein fester Bestandteil unseres Behandlungskonzeptes. In den vergangenen Jahren konnten wir die Zusammenarbeit mit diversen Hilfs-/ Ausbildungseinrichtungen (Annedore Leber Werk, A bis Z Hilfen etc.) verstärkt etablieren und zu einem festen Ansprechpartner werden. Unsere bereits seit 2014 bestehende, tiefenpsychologisch fundierte Gruppe für junge Erwachsene ist in unserer Abteilung ein wichtiger psychotherapeutischer Baustein für die Patient*innen dieser Altersgruppe. Die halboffene Gruppe setzt sich aus bis zu 12 Teilnehmer*innen im Alter von 18 bis 25 Jahren zusammen und wird von der psychologischen 60

63 Psychotherapeutin Frau Gunesch und Herrn Rout, Oberarzt, unter Supervision von Frau Dr. Munk angeleitet. Die Gruppe findet 1x/Woche in den Räumen der Tagesklinik Rudower Straße statt und versteht sich als ambulante psychotherapeutische Behandlungsoption für junge, erwachsene Patient*innen. In einem gesprächstherapeutischen Setting und unter Nutzung der von Yalom herausgearbeiteten gruppentherapeutischen Wirkfaktoren liegt der Gesprächsfokus der Gruppe weniger auf den Diagnosen als vielmehr auf den bestehenden Herausforderungen eben jener Entwicklungsphase. In Kooperation mit der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik im Vivantes Klinikum im Friedrichshain besteht seit 2017 die AG Transitionspsychiatrie, die sich u.a. mit einer Optimierung des Übergangs (Transition) von einer kindes- und jugendzentrierten hin zu einer erwachsenenorientierten Versorgung befasst. Dabei geht es einerseits um einen kasuistischen Austausch der beiden Fachdisziplinen zu Patient*innen in der Transitionsphase, darüber hinaus aber auch um ein konkretes Angebot zur erwachsenpsychiatrischen Weiterbehandlung nach der kinder- und jugendpsychiatrischen Behandlung. In diesem Rahmen konnten bereits einige Übergänge gut gestaltet werden und somit Behandlungslücken vermieden werden. Eine Erweiterung des transitionspsychiatrischen Behandlungsangebots ist weiterhin fest vorgesehen und bereits in Vorbereitung Arbeitsgruppe Migration Neukölln ist ein kulturell vielfältiger Bezirk. Der kulturelle Hintergrund von ca. 40 % der Bewohner*innen ist kein deutscher. In den letzten Jahren wurde der Bezirk zunehmend für Studierende und junge Arbeitnehmer*innen aus Europa und den Vereinigten Staaten attraktiv. Eine Stichtagserhebung in der Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik im Jahr 2017 ergab, dass mehr als ein Drittel der stationären Patient*innen einen Migrationshintergrund hatte und aus 25 verschiedenen Ländern stammten. Um dieser kulturellen Vielfalt gerecht zu werden, gibt es bereits seit 2008 die AG Migration. Mitarbeiter*innen aus der Klinik setzen sich dafür ein, kultursensible Behandlungen zu gewährleisten. Dazu gehört die Berücksichtigung der verschiedenen Bedürfnisse der Patient*innen, die Erweiterung der interkulturellen Kompetenzen der Mitarbeiter*innen sowie die Vernetzung der Klinik mit den Migrant*innenverbänden und dem öffentlichen Gesundheitssystem. Ein großer Schwerpunkt der AG ist seit 2015 die psychiatrisch-psychotherapeutische Behandlung von Geflüchteten und deren Integration in das psychiatrische Versorgungssystem. Die Klinik kümmerte sich um die Zusammenarbeit mit den Flüchtlingskoordinatorinnen 61

64 des Bezirks und den Einrichtungen für Geflüchtete im Bezirk Neukölln. Ein Mitarbeiterteam besuchte zwei neue bzw. erweiterte Gemeinschaftsunterkünfte, die Arbeit der Klinik wurde vorgestellt und die Zusammenarbeit konkretisiert. In Zusammenarbeit mit dem Neuköllner Frauennetzwerk wurde eine Veranstaltung zum Thema Depression in der Notunterkunft Karl- Marx- Straße veranstaltet und stieß auf großes Interesse der Bewohnerinnen. Die Vernetzungsarbeit war ein weiterer Schwerpunkt, da sich zunehmend neue Initiativen in der Arbeit mit Flüchtlingen etablieren, diese im Bezirk integriert werden müssen und die Zusammenarbeit unter gesundheitsspezifischen Faktoren abgesprochen werden muss. Es fanden mehrere Treffen mit verschiedenen Trägern statt, um die Versorgung Geflüchteter innerhalb des Bezirkes zu verbessern, die Antragswege zu verkürzen und schnellere Hilfe gewährleisten zu können. Die Sozialarbeiter*innen der Psychiatrie erhielten einen fachspezifischen Englischsprachkurs, um ihre Beratungs- und Formulararbeit auch in englischer Sprache kompetent leisten zu können Sprechstunde für Geflüchtete in seelischen Krisen Auch im Jahr 2017 war unsere Klinik verglichen mit früheren Jahren vermehrt mit der Behandlung von geflüchteten Menschen befasst. Insgesamt lag die Inanspruchnahme in etwa auf dem Niveau des Vorjahres. Dies gilt sowohl für die Rettungsstelle als auch für Akutbehandlungen auf den Stationen vor allem aber für Anfragen wegen ambulanter Behandlungsangebote. Wegen der besonderen organisatorischen Herausforderungen (u. a. Erarbeitung von Informationsmaterial in verschiedenen Sprachen, Gewährleistung einer Sprachmittlung) haben wir uns entschieden, die ambulanten Behandlungen Geflüchteter zeitlich und örtlich zu bündeln. Die Sprechstunde für Geflüchtete in seelischen Krisen wurde in der Zweigstelle unserer Institutsambulanz in der Emser Straße 31 eingerichtet. Die ärztliche Sprechstunde wird von einem in der Behandlung von Migranten sehr erfahrenen Arzt unserer Abteilung angeboten. Eine psychologische Mitarbeiterin des Ambulanzstützpunkts verfügt über besondere psychotraumatologische Kompetenzen. Schon bei der Anmeldung zur Sprechstunde wird geklärt, ob eine Sprachmittlung notwendig ist und ob ggf. ein Dolmetscher zum Termin mitgebracht werden kann. Andernfalls wird durch die Klinik ein Dolmetscher organisiert - in der Regel über den Gemeindedolmetscherdienst. In unserem Selbstverständnis ist die psychiatrische Versorgung Geflüchteter, die im Bezirk Neukölln wohnen, integraler Bestandteil der Aufgaben des bezirklichen Hilfesystems und damit auch Teil unseres Versorgungsauftrags. So sieht es auch der entsprechende Master- 62

65 Plan der Senatsverwaltung für Gesundheit vor. Gleichzeitig ist die Szene der in Berlin an der psychosozialen Versorgung von geflüchteten Menschen beteiligten Institutionen (noch) sehr in Bewegung: bezirkliche Angebote konkurrieren mit bezirksübergeordneten, die Förderpolitik des Landesamtes für Flüchtlingsangelegenheiten ist oft unzureichend abgestimmt, die psychiatrischen Kliniken betrachten die Versorgung Geflüchteter nicht in gleichem Maße als eine ihrer Aufgaben, wobei das Fortbestehen der zentralen Clearing- Stelle die konsequente Überleitung der Patienten in die Hilfestrukturen ihrer Wohnbezirke nicht selten zusätzlich behindert Tiergestützte Therapie: Jacco Seit Januar 2010 gehört der Groß-Elo Jacco zum Team der allgemeinpsychiatrischen Station 82. Der Rüde kam als elf Wochen junges Tier ins Team und begleitet seither täglich die Sozialarbeiterin zur Arbeit. Er ist inzwischen eine feste und vertraute Größe auf der Station. Ein Hund kann Kontakt zu Patienten mit einer kaum zu übertreffenden Einfachheit, Klarheit, Bedingungslosigkeit und Wertfreiheit knüpfen - völlig unabhängig von Alter, Sozialstatus, Krankheiten und Behinderungen des Gegenübers. Die nonverbale Kommunikation mit dem Hund ist für manche eine erste Möglichkeit, wieder etwas Kontakt aufzubauen. Jacco sorgt durch seine Anwesenheit für Ruhe und Entspannung, ist aber auch immer Gesprächsstoff und Anlass für Aktivitäten. Jacco begrüßt jeden Tag die Patienten seiner Station freudig, so wie er immer freudig begrüßt wird, wenn er auf die Station kommt. Er vermittelt jedem Einzelnen Aufmerksamkeit und Wertschätzung. Vor einiger Zeit sagte ein Patient zu Jacco: Wenn ich Dich sehe, kann ich wenigstens einmal am Tag lächeln. Jacco trifft auch häufig Patienten in unserem Klinikpark. Bei Spaziergängen können Patienten Jacco an der Leine führen und Verantwortung übernehmen. Schön zu sehen, wie bei jedem Schritt das Selbstbewusstsein wächst. 63

66 9.15 Selbsthilfegruppen Die Schwerpunktstation für Abhängigkeitserkrankungen (Station 85) pflegt eine regelmäßige Zusammenarbeit mit Selbsthilfegruppen für alkohol-, medikamenten und drogenabhängige Patientinnen und Patienten. An beinahe jedem Tag der Woche stellt sich abends eine Gruppe auf der Station vor. Dabei sind insgesamt 10 verschiedene Organisationen vertreten (Lichtblick, Guttempler, Klärwerk, Alternative Freizeit, AA, AKB, WHU, CSO, Drogenstop, Narcotics Anonymous). Des Weiteren findet eine Kooperation mit dem Selbsthilfeprojekt Lotsennetzwerk Berlin statt. In regelmäßigen Abständen stellen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Lotsennetzwerks ihr Projekt vor. Sobald der körperliche Zustand es erlaubt, besuchen unsere abhängigkeitskranken Patient*innen Selbsthilfegruppen außerhalb des Krankenhauses. Sie haben dadurch die Möglichkeit, ein breites Spektrum unterschiedlicher Gruppen kennen zu lernen und die Chancen der Selbsthilfebewegung bei der Bewältigung ihrer Abhängigkeit für sich zu entdecken Bezirkliche und regionale Kooperationstreffen mit Trägern der Suchthilfe Die Mitarbeiter*innen der Schwerpunktstation für Abhängigkeitserkrankungen (Station 85) pflegen regelmäßige Kooperationstreffen mit der Suchtberatungsstelle des Bezirks Confamilia, mit der Entwöhnungsklinik des ADV in der Flughafenstraße 42 ( F42 ) und mit der Vivantes Entwöhnungsklinik Hartmut Spittler Fachklinik. Quartalsmäßig finden im Rahmen des sog. Qualitätszirkels Sucht fachlicher Austausch und Diskussion mit den anderen suchtspezifischen Stationen der Vivantes Kliniken Gremienarbeit Unser Selbstverständnis als gemeindenahe Psychiatrie bedeutet auch, dass sich die Klinik nach außen hin öffnen und die Zusammenarbeit mit allen anderen an der psychosozialen Versorgung des Bezirks beteiligten Einrichtungen suchen muss. Das Berliner Gesetz über Hilfen und Schutzmaßnahmen bei psychischen Krankheiten (PsychKG) sieht diese Mitarbeit in den Gremien der psychosozialen Versorgung (z. B. PSAG Neukölln) sogar ausdrücklich vor. 64

67 Nachfolgend eine Liste der verschiedenen Tätigkeiten: Frau Adamietz Steuerungsgremium Allgemeinpsychiatrie des Bezirks Neukölln Sozialarbeiterin Frau Kiko Sozialarbeiterin Frau Knapp Sozialarbeiterin Frau Kohmann Sozialarbeiterin Frau Dr. Munk Chefärztin Frau Spalding Sozialarbeiterin Geriatrisch-Gerontopsychiatrischer Verbund Neukölln AG Willkommen Vertreterin der Klinik in der PSAG Neukölln FG Psychiatrie der PSAG Steuerungsgremium Allgemeinpsychiatrie des Bezirks Neukölln Netzwerk Frauen in Neukölln Geflüchtete Frauen in Neukölln Sprecherin des Medical Board Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik, Vivantes Netzwerk für Gesundheit GmbH Leiterin des bundesweiten Kommende-Arbeitskreises pflichtversorgender psychiatrischer Abteilungen im Rahmen des Arbeitskreises psychiatrischer Chefärzte an Allgemein-Krankenhäusern in Deutschland (ACKPA) Mitglied des Netzwerks Steuerungs- und Anreizsysteme für eine moderne psychiatrische Versorgung Mitglied des Psychiatriebeirates des Bezirks Neukölln FG Arbeit und Reha der PSAG Frau Stober-Wilcke FG Sucht der PSAG Sozialarbeiterin Steuerungsgremium Sucht des Bezirks Neukölln FG Kinderschutz Frau Schenck Sozialarbeiterin Steuerungsgremium Sucht des Bezirks Neukölln FG Sucht der PSAG Frau Strothteicher Vertreterin der Klinik in der PSAG Neukölln Sozialarbeiterin FG Psychiatrie der PSAG 65

68 9.18 Disco Weiterhin gibt es jeden Monat auf der Station 81 einen Disco-Abend. Zwei musikbegeisterte Krankenschwestern haben sich der Organisation der Disco-Abende angenommen. Der Aufenthaltsraum wird mit Discolichtern geschmückt, eine alkoholfreie Bowle wird bereitet und Knabbereien werden eingekauft. Das Musikrepertoire ist breit gefächert, reicht von den 60er Jahren bis zur aktuellen Hitparade. Die Patient*innen kommen aus der ganzen Abteilung. Die Organisatorinnen tanzen mit und animieren die Patient*innen zum Tanzen oder Mitklatschen. Der Disco-Abend endet traditionell mit dem Lied Time to say goodbye. An solch einem Abend entsteht immer eine fröhliche Stimmung, und alle genießen die Gemeinschaft. Die Disco-Veranstaltungen werden finanziell durch den Verein zur Förderung der Belange psychisch Kranker in Neukölln e.v. gefördert Feste Das große alljährliche Sommerfest für alle aktuellen (und ehemaligen) ambulanten und stationären Patientinnen und Patienten, ihre Angehörigen und nicht zuletzt für alle Mitarbeiter*innen unserer Klinik fand in diesem Jahr bei wechselhafter Witterung - Ende Juni statt. Die aufwändige Organisation des Festes lag wie in jedem Jahr vor allem in den Händen der Ergotherapeutinnen. Unter ihrer Anleitung wurden dafür schon im Vorfeld in der Ergotherapie von den Patientinnen und Patienten Plakate und Dekorationen hergestellt. Mehrere Mitarbeiter*innen boten Aktivitäten an. Besonders beliebt waren wieder die Torwand und die Schokokusswurfmaschine. Zahlreiche musikalische Beiträge aus dem Kreis der Patienten sorgten für gute Unterhaltung. Das Gegenstück zum Sommerfest bilden die Weihnachtsfeiern, die wie in jedem Jahr in den Häusern P1, P2 und P3 und in den drei Tageskliniken stattfanden. Von den Patienten vorher selbst gebackene Plätzchen und verschiedene Darbietungen gehörten zum bewährten Programm, das erstmals ohne den Mitarbeiterchor auskommen musste, der sich nach vielen Jahren wegen rückläufiger Teilnahme aufgelöst hat. Auch ohne Unterstützung des Chors wurden gemeinsam traditionelle Weihnachtslieder gesungen. 66

69 Zahlreiche Patient*innen bereicherten die Weihnachtsfeiern durch eigene, v. a. musikalische Beiträge. Insbesondere gehört Frau Martina Wagner mit ihrem Schlager- und Chanson-Repertoire seit Jahren zu den festen Stützen unserer Sommerfeste und Weihnachtsfeiern. Ein besonderer Dank geht auch hier an den Verein zur Förderung der Belange psychisch Kranker in Neukölln e.v., ohne dessen finanzielle Unterstützung diese Feste nicht durchzuführen gewesen wären. Außerdem bedankten sich die Teilnehmer*innen des Sommerfestes mit Spenden bei den Veranstaltern Gäste Auch in diesem Jahr hatten wir wieder zahlreiche Gäste, die bei einem Besuch, einem Praktikum oder einer Hospitation unsere Klinik und das Arbeitsfeld Psychiatrie und Psychotherapie kennenlernen wollten. Drei Medizinstudent*innen kamen für ein Tertial des praktischen Jahres und weitere vier für Famulaturen und längeren Praktika. Darunter waren junge Kolleg*innen aus Österreich, Ungarn und Polen. Bemerkenswerterweise konnte auch eine russische Medizinstudentin, vermittelt über das Koch-Metschnikow-Forum, eine Einrichtung im Rahmen des Petersburger Dialogs, trotz eines aufgrund der aktuellen politischen Umstände äußerst schwierigen Visumverfahrens ein längeres Praktikum bei uns absolvieren. Vier Diplom-Psychologinnen machten hier das klinisch-psychiatrische Praktikum im Rahmen ihrer Weiterbildung zur psychologischen Psychotherapeutin und dreizehn Student*innen der Psychologie absolvierten ein mehrwöchiges studienbegleitendes Praktikum. Auch in den Bereichen Ergotherapie, Musiktherapie und Sozialarbeit hatten wir eine große Zahl von Praktikant*innen und Hospitant*innen zu Gast. Zahlreiche Auszubildende der Gesundheits- und Krankenpflege absolvierten ihre psychiatrischen Praktikumseinsätze auf unseren Stationen. Eine Ethnologin hospitierte im Rahmen einer Forschungsarbeit zur Einführung des Home Treatments regelmäßig in unserem Flexiblen Team. Wir freuen uns sehr über die vielen Gäste, die nicht nur praktische Unterstützung sondern vor allem neue Impulse und einen unbelasteten Blick auf die Klinik als Ganzes und tradierte Abläufe mitbringen. 67

70 68

71 10 Qualitätssicherung 10.1 Basisdokumentation Zu jedem Behandlungsfall wird vom verantwortlichen Stationsarzt ein anonymisierter Dokumentationsbogen ausgefüllt. Dies geschieht inzwischen einheitlich in allen psychiatrischen Kliniken der Vivantes GmbH. Die Daten geben wertvolle Hinweise zu den psychiatrischen wie somatischen Diagnosen, wichtigen Behandlungsmodalitäten, (z. B. gesetzliche Unterbringungen), zur sozialen Lage sowie der vor- und nachgeschalteten Behandlung. Die Auswertung der Datensätze bildet eine der wichtigsten Grundlagen für den Jahresbericht der Klinik Ereignisbezogene Dokumentationen Auf gesonderten Dokumentationsbögen werden besondere Vorkommnisse (z. B. Suizidversuche, Bedrohungen, Gewaltanwendungen, Entweichungen), Zwangsbehandlungen, Fixierungen und Türschließungen erfasst. Alle Mitarbeiter*innen der Klinik sind hieran beteiligt und achten auf eine möglichst vollständige Erfassung und Beschreibung des Sachverhaltes. Einer der Oberärzte wertet die Bögen aus und stellt Ergebnisse in der Leitungsrunde und in der monatlichen Abteilungskonferenz, an der alle Mitarbeiter teilnehmen, vor. Die detaillierten Ergebnisse aus 2017 finden sich in den entsprechenden Kapiteln des Jahresberichts Fort- und Weiterbildung Die ärztlichen und psychologischen Mitarbeiter gestalten 3x / Monat eine eigene Weiterbildungsveranstaltung. Als Grundlage dient der Weiterbildungskatalog der Ärztekammer Berlin für die Weiterbildung zur Ärztin bzw. zum Arzt für Psychiatrie und Psychotherapie, aber auch andere wichtige und aktuelle Themen kommen auf die Tagesordnung. Die Veranstaltung ist für alle Mitarbeiter*innen offen und wird von der Ärztekammer Berlin zertifiziert hat ein vierter Ausbildungskurs Open Dialogue und netzwerkorientierte Behandlungen unter der Leitung von Dr. Volkmar Aderhold in unserer Klinik begonnen. Damit wurden (bzw. werden) seit 2011 über 120 Mitarbeiter*innen aller Berufsgruppen in den theoretischen Grundlagen, vor allem aber der Praxis des Open Dialogues geschult. Zusätzlich erhielten zahlreiche Mitarbeiter*innen aus allen Berufsgruppen Dienstbefreiungen für die Teilnahme an inner- wie außerbetrieblichen Fort- und Weiterbildungsveranstaltungen oder besuchten Fortbildungsveranstaltungen außerhalb ihrer Arbeitszeit. 69

72 10.4 Externe Supervision Die gemeinsame Reflexion und der Austausch über die häufig emotional sehr belastenden Interaktionserfahrungen mit Patient*innen ist inzwischen ein anerkannter Qualitätsstandard in der Psychiatrie und Psychotherapie. Alle Stationsteams haben eine fortlaufende externe Supervision, an der alle Teammitglieder teilnehmen. Die Teilnahme ist für die Mitarbeiter*innen kostenfrei Zusammenarbeit mit niedergelassenen Psychiater*innen und Psychotherapeut*innen Die bewährte Neuköllner Tradition eines regelmäßigen Austausches mit niedergelassenen Kolleg*innen und Ärzt*innen des sozialpsychiatrischen Dienstes im Rahmen von gemeinsamen Treffen in einer großen fachärztlichen Praxis in Neukölln wurde fortgeführt. Die Termine trafen wieder auf regen Zuspruch, und die Diskussionen über gemeinsam interessierende, aber auch unterschiedlich gesehene Themen, trugen erheblich zu einer guten Zusammenarbeit bei. Zusätzlich wurden zwei psychiatrisch-psychotherapeutische Fallkonferenzen veranstaltet. Eingeladen waren im Bezirk Neukölln tätige Psychiater*innen und Nervenärzt*innen, sowie ärztliche und psychologische Psychotherapeut*innen, um mit uns als stationär arbeitenden Psychiater*innen und Psychotherapeut*innen konkrete Behandlungsfälle zu besprechen. Diese Treffen sind immer wieder eine wertvolle Möglichkeit, die verschiedenen Perspektiven ambulanter und stationärer Behandler*innen wahrzunehmen, die Arbeit anderer, an der Behandlung des gleichen Patienten beteiligter Professioneller wertzuschätzen und die eigene Arbeit in einen langfristigen Zeithorizont einzuordnen Arzneimittelsicherheit in der Psychiatrie (AMSP) Ziel des bundesweiten AMSP-Projekts ist die Verbesserung der Arzneimittelsicherheit bei der Behandlung psychiatrischer Patientinnen und Patienten. In den teilnehmenden Kliniken werden fortlaufend schwere unerwünschte Arzneimittelwirkungen (UAW) unter Psychopharmaka erfasst. Zweimal jährlich werden an bestimmten Stichtagen alle verordneten Psychopharmaka für jede Patientin und jeden Patienten aufgelistet. Die gemeldeten UAW können so auf durchschnittliche Verordnungshäufigkeiten bezogen werden. 70

73 Durch Dokumentation und Diskussion der erfassten UAW-Fälle in regionalen und bundesweiten Fallkonferenzen unter besonderer Berücksichtigung möglicher Risikofaktoren wird das Wissen über unerwünschte Arzneimittelwirkungen bei den behandelnden Ärztinnen und Ärzten verbessert wurden aus unserer Klinik 13 Fälle von schwerwiegenden UAW an die AMSP-Zentrale in München und Hannover gemeldet und zur Diskussion gestellt. Die Projektverantwortlichen Herr Martin Schneider und Frau Dr. Monika Trendelenburg haben regelmäßig an den Fachkonferenzen in München und Hannover teilgenommen AG Deeskalation Die klinikinterne berufsgruppenübergreifende AG Deeskalation hat sich im Jahr 2017 sechsmal getroffen. Alltagsnah wurden Themen und Probleme im Zusammenhang mit Gewalt, Zwang, Patienten- und Mitarbeitersicherheit besprochen und nach Verbesserungen und Lösungen gesucht. Zwei Kolleg*innen der Klinik sind Mitglieder im überregionalen Arbeitskreis Gewalt und Zwang in der Psychiatrie. Die Arbeitsgruppe tagt zweimal pro Jahr. Für die Sicherheit der Kolleg*innen wurde in der Klink ein Dect-Alarmsystem mit Notknopf und Ortungssystem eingeführt. Eine Referentin aus der Kinder und Jugendpsychiatrie hat uns über Erfahrungen mit einem Time- Out- Raum berichtet. Zwei zusätzliche Deeskalationstrainer konnten ausgebildet werden. Es finden weiterhin zweimal im Monat praktische Schulungen für Mitarbeiter statt. Die Deeskalationstrainer üben mit den Kolleg*innen Zugriffs-, Halte- und Abwehrtechniken. Eine Fixierung wird im Rollenspiel alltagsnah durchgeführt. Sicherheitsaspekte wie die Beachtung von Grundsicherheitsregeln und die Blickschulung für Gefahrenquellen spielen dabei eine große Rolle. Eine dreitägige berufsübergreifende Basis- Schulung für neue Mitarbeiter der Klinik wurde mehrfach angeboten. Auch in diesem Jahr gab es bei zwei Treffen mit der Polizei einen konstruktiven Austausch über die weitere Verbesserung der Zusammenarbeit. Die Klinik legt großen Wert auf eine bestmögliche Unterstützung traumatisierter Mitarbeiter*innen und arbeitet an einer ständigen Verbesserung der Hilfsangebote. 71

74 10.8 Komplikationskonferenzen Im Jahr 2017 fanden vier Komplikationskonferenzen statt. Zweimal waren wiederholte körperliche Übergriffe von Patienten das Thema. In dem einen Fall zeigte sich, wie wichtig die Entwicklung einer vertrauensvollen Beziehung des Patienten zu den Behandlern ist. In einer zweiten Komplikationskonferenz ein halbes Jahr später wurde erneut der gleiche Patient mit paranoider Schizophrenie sowie Cannabis- und Amphetaminabhängigkeit besprochen. Aufgrund des veränderten Settings waren die Übergriffe seltener geworden, das Team beschrieb Angst und Hoffnungslosigkeit sowie eine gewisse Erschöpfung und Ideenlosigkeit in der Behandlung des Patienten. Hier wurde ein Teamwechsel angeregt. In der dritten Komplikationskonferenz wurde ebenfalls ein Patient vorgestellt, der schon einmal in einer Komplikationskonferenz im letzten Jahr wegen aggressiver Gereiztheit und wiederholter körperlicher Übergriffe Thema war. Inzwischen hatte sich die Situation entspannt, der Patient drohte nicht mehr und beging auch keine körperlichen Übergriffe mehr. Es ging darum, gemeinsam aufzuarbeiten: wie ist es gelungen, diese Deeskalation herbeizuführen? Es war auch hier zumindest partiell gelungen, eine therapeutische Beziehung aufzubauen, und er konnte über seine Angst und sein mangelndes Selbstbewusstsein sprechen; in der Folge verlor die interpersonale Dynamik des Patienten, nämlich, anderen Angst einzujagen, um nicht die eigene Angst spüren zu müssen, an Schubkraft. Der vierte Fall beschäftigte sich mit einer manisch angetriebenen und gereizten Patientin, die immer wieder wegen ihres aggressiven Verhaltens fixiert werden musste; das Team selbst hatte Bedenken wegen der Setting-Festlegung mit einem strikten Zimmergebot und suchte nach neuen Ansätzen, die Patientin zu erreichen. Da das Team und die Patientin über eine lange gemeinsame Geschichte verfügten, wurde angeregt, aufgrund von Vorerfahrungen eine Behandlungsvereinbarung mit der Patientin zu formulieren. Anhand der Beispiele dieser Komplikationskonferenzen wird deutlich, dass das jeweilige Behandlungssetting immer wieder angepasst werden muss und, insbesondere wenn es nicht greift, verändert werden muss. Auch in diesem Jahr zeigte sich wieder, dass sich die Komplikationskonferenz als Form der berufsgruppen- und teamübergreifenden Zusammenarbeit in der Klinik sehr bewährt hat und dass sie von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern geschätzt wird, um entweder selbst Komplikationen einzubringen oder anhand von Komplikationen in anderen Teams und deren Bewältigung dazuzulernen. 72

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