Safety Management System
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- Maya Martin
- vor 8 Jahren
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1 Safety Management System
2 2 Inhalt 1. Was ist SMS? 3 2. Warum wurde SMS entwickelt? 4 3. Welche Bestandteile beinhaltet SMS? 5 4. Wie ist SMS bei Fraport organisiert? 6 5. Wie grenzt sich SMS vom Arbeitsschutz ab? 6 6. Wie grenzt sich SMS von Security ab? 7 7. Welche Bedeutung hat SMS für mich persönlich? 7 8. Was kann mein Beitrag zum SMS sein? 7 9. Wie kann ich Sicherheitsmeldungen abgeben? Was geschieht mit den Sicherheitsmeldungen? Gibt es Beispiele für sicherheitsrelevante Ereignisse? 9
3 3 1. Was ist SMS? Das Kürzel SMS steht für "Sicherheitsmanagementsystem" oder im Englischen für "Safety Management System". Das SMS bei Fraport umfasst die systematische Integration und Vernetzung von Sicherheitsmaßnahmen für den täglichen Betrieb der Luftfahrt am Verkehrsflughafen Frankfurt/Main unter Berücksichtigung menschlicher, technischer und organisatorischer Faktoren. Das SMS konzentriert sich hierbei ausschließlich auf die flugbetriebliche Sicherheit. Verfahren Mensch Flugbetriebliche Sicherheit Technik Umgebung Abbildung: Einflüsse auf die flugbetriebliche Sicherheit Auf Grundlage gemachter Erfahrung sowie gründlicher und umfassender Ursachenforschung über das Zustandekommen von sicherheitsrelevanten Vorkommnissen werden im Rahmen des SMS unternehmensübergreifende Regeln zur Unfallverhütung und Gefahrenminderung geschaffen. Weiter sollen durch systematische Identifikation möglicher Gefahrenquellen sowie Prozess- und Risikobewertungen vorausschauend Handlungsempfehlungen zur Vermeidung von Unfällen und sicherheitskritischen Situationen erarbeitet werden.
4 4 2. Warum wurde SMS entwickelt? In der Luftfahrt nimmt die Sicherheit seit jeher einen besonders hohen Stellenwert ein dies gilt insbesondere auch für Flughäfen. Vor dem Hintergrund weiter deutlich steigender Verkehrszahlen im Luftverkehr lässt sich der derzeitige anerkannt hohe Sicherheitsstandard auf einer Verkehrsdrehscheibe wie dem Verkehrsflughafen Frankfurt/Main nur durch eine kontinuierliche Verringerung der Anzahl sicherheitsrelevanter Vorkommnisse aufrecht erhalten. Dabei gewinnt zunehmend der proaktive Umgang mit dem Thema Sicherheit an Bedeutung, d.h. potentielle Gefahrensituationen und Risiken rechtzeitig zu erkennen und dadurch konsequent zur Vermeidung von Vorfällen und Unfällen beizutragen. Dies kann nur unter Einbindung aller an einem Flughafen tätigen Unternehmen, Organisationen und Personen gelingen. In vielen industriellen Bereichen (z.b. Erdölraffinerien) sind solche umfassenden und systematischen Ansätze zur Unfall- und Gefahrenvermeidung seit vielen Jahren erfolgreich eingeführt. Im Gegensatz dazu gab es in der Vergangenheit weltweit jedoch keinerlei Verpflichtung sich mit der flugbetrieblichen Sicherheit auf Flughäfen auseinander zu setzen. In ihrem Bestreben um Schaffung einheitlicher Standards für Flughäfen nahm die Internationale Zivilluftfahrtorganisation ICAO dieses Problem auf und verfügte im Rahmen der Erweiterung des ICAO Annex 14 die verbindliche Einführung eines Sicherheitsmanagementsystems zum 25. November Die Umsetzung der ICAO-Vorgabe in deutsches Recht erfolgte im Rahmen der zehnten Verordnung zur Änderung der Luftverkehrs-Zulassungs-Ordnung (LuftVZO) zum 05. Januar Die rechtlichen Vorgaben werden bei Fraport erfüllt. Ein Sicherheitsmanagementsystem wurde zum 25. November 2005 eingerichtet, eine notwendige organisatorische Anpassung sowie Ernennung eines neuen Safety Managers erfolgte zum 01. März 2007.
5 5 3. Welche Bestandteile beinhaltet SMS? Das SMS stützt sich im Wesentlichen auf die vier Säulen: Berichtswesen Prozesswesen Audits Risikowesen Im Rahmen des Berichtswesens wird jedem Flughafenbeschäftigten die Möglichkeit gegeben, das SMS über sicherheitsrelevante Vorkommnisse, (Beinahe-) Unfälle, Gefahrensituationen oder erkannte Sicherheitsdefizite zu informieren. Hierdurch sollen Gefahrenpotentiale und Risiken erkannt und durch die Einleitung geeigneter Maßnahmen rechtzeitig "gegengesteuert" und die Auswirkungen (betrieblich und finanziell) minimiert werden. Weitere Informationen hierzu finden Sie im Menüpunkt Sicherheitsmeldung. In enger Zusammenarbeit mit dem Qualitätsmanagement der Fraport befasst sich das Prozesswesen mit der Identifikation und Dokumentation aller sicherheitsrelevanten luftseitigen Arbeitsprozesse am Verkehrsflughafen Frankfurt/Main. Dabei werden diese Prozesse systematisch auf eventuell vorhandene Schwachstellen untersucht. Sofern dies geboten erscheint, sind in Abstimmung mit den Prozessverantwortlichen Handlungsempfehlungen zu erarbeiten und ggf. Umsetzungsmaßnahmen einzuleiten. Im Rahmen von Audits wird die Einhaltung von Vorgaben, Richtlinien und Prozessen überprüft, um Stärken, Schwächen oder Risiken innerhalb eines Systems zu identifizieren. Dabei werden z.b. die geforderten rechtlichen Vorgaben und Standards mit den momentanen Arbeitspraktiken verglichen. Im Falle von Abweichungen müssen Gegenmaßnahmen zu deren Behebung durchgeführt werden. Das Risikowesen beschäftigt sich mit der Gefahrenidentifikation sowie der Risikobewertung. Bei eingehenden Meldungen/Sicherheitshinweisen erfolgt anhand einer definierten Risikomatrix die Bestimmung der Wahrscheinlichkeit und der Auswirkungen bzw. Konsequenzen eines Ereignisses sowie die Bewertung inwieweit das ermittelte Risiko akzeptabel erscheint. Eine analoge Vorgehensweise wird bei der Ermittlung der sich aus den Arbeitsprozessen ergebenden Risiken angewandt.
6 6 4. Wie ist SMS bei Fraport organisiert? Fraport hat mit Wirkung zum M. Bülow zum Beauftragten für das Sicherheitsmanagementsystem ( 45c LuftVZO) ernannt. Er ist der Safety Manager von Fraport und leitet gleichzeitig den Bereich FTU-BS (Sicherheitsmanagement). Kontakt: M. Bülow Beauftragter für das Sicherheitsmanagementsystem ( 45c LuftVZO) FTU-BS Fraport AG Frankfurt am Main Telefon: Telefax: m.buelow@fraport.de Darüber hinaus stehen Ihnen die Mitarbeiter von M. Bülow gerne zur Verfügung. Telefon: (Safety Hotline) Telefax: sms@fraport.de Darüber hinaus wurden Sicherheitsausschüsse, sog. "Safety Committees" eingerichtet, die sich aus einem Kreis von Experten verschiedener Fachrichtungen und Unternehmen zusammensetzen. Die Mitglieder dieser Gremien stellen für einzelne sicherheitsrelevante Bereiche die notwendigen Erfahrungen bereit, um beispielsweise die Untersuchung eines Vorfalls fachlich zu begleiten. Die Ausschüsse dienen ferner als Diskussions- und Informationsplattform sowie der Erarbeitung von präventiv ausgerichteten Handlungsempfehlungen. 5. Wie grenzt sich SMS vom Arbeitsschutz ab? Das SMS erfasst vor allem jene Gefahren und Prozesse, die durch Verfahren, menschliche sowie technische Faktoren entstehen und sich in der Folge möglicherweise negativ auf die betriebliche Sicherheit des Luftverkehrs am Verkehrsflughafen Frankfurt/Main auswirken können. Demgegenüber zielt der Arbeitsschutz auf die Vermeidung bzw. Minimierung von Gefahren, die durch den Betrieb von Luftfahrzeugen, Anlagen oder Geräten entstehen und unmittelbar auf die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eines Unternehmens einwirken könnten. So gehören zu den Aufgaben der Arbeitssicherheit vor allem die Verhütung von Arbeitsunfällen, die Vermeidung von arbeitsbedingten Gesundheitsgefahren und die ergonomische und menschengerechte Gestaltung der Arbeit. Hierbei werden alle Arbeitsbereiche des Flughafens berücksichtigt.
7 7 6. Wie grenzt sich SMS von Security ab? Die deutsche Bezeichnung Sicherheit hat im Luftverkehr eine doppelte Bedeutung. In der englischen Sprache stellt sich die erforderliche Differenzierung wesentlich einfacher dar, da hier zwischen den beiden Begriffen Safety und Security unterschieden wird. Der Begriff Safety zielt auf die betriebliche Sicherheit ab, während der Begriff Security im Zusammenhang mit der Abwehr von äußeren, vorsätzlichen (z.b. terroristischen) und nicht betriebsbedingten Gefahren benutzt wird. In der deutschen Sprache wird für den Begriff Safety sehr häufig die Bezeichnung Luftverkehrssicherheit und für den Begriff Security die Bezeichnung Luftsicherheit verwandt. SMS bezieht sich stets ausschließlich auf die Thematik der flugbetrieblichen Sicherheit des Verkehrsflughafens Frankfurt/Main in Sinne von Safety. 7. Welche Bedeutung hat SMS für mich persönlich? SMS betrifft alle Beschäftigten am Verkehrsflughafen Frankfurt/Main. Aufgrund der Komplexität der betrieblichen Vorgänge im Bereich der Flugbetriebsflächen sind eine Vielzahl verschiedener Unternehmen und Organisationen mit der Abwicklung des Flugbetriebes betraut. Dies macht eine unternehmensübergreifende Verpflichtung zur Beteiligung am Sicherheitsmanagementsystem der Fraport AG unabdingbar. Dabei bildet die Erkenntnis, dass alle Personen für ein höchstmögliches Sicherheitsniveau an unserem Flughafen Mitverantwortung tragen, die Grundlage zur Förderung einer unternehmensweiten Sicherheitskultur dies gilt sowohl im Innenverhältnis der Fraport AG als auch in der Zusammenarbeit mit externen Dienstleistern. Nur wenn dieses Sicherheitsbewusstsein bei allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter entsprechend ausgeprägt ist und im Alltag danach "gelebt" wird, kann es zu den angestrebten nachhaltigen Verbesserungen im Bereich der flugbetrieblichen Sicherheit kommen. 8. Was kann mein Beitrag zum SMS sein? Jeder ist für die Sicherheit an unserem Flughafen mitverantwortlich! Halten Sie die Augen offen! Durch umsichtiges Handeln kann jeder einen Beitrag leisten, Risiken für seine Person und andere zu minimieren. Gehen Sie z.b. nicht an einem herumliegenden Gegenstand auch FOD (Foreign Object Debris) genannt vorbei, sondern heben Sie diesen auf und entsorgen ihn. Jedes Beseitigen eines FOD kann einen Unfall verhindern.
8 8 SMS bietet allen Flughafenbeschäftigten die Möglichkeit, Unfälle, sicherheitsrelevante Vorfälle, Gefahrenpotenziale und sicherheitsrelevante Ideen zu melden. Durch diese Sicherheitsmeldungen können bestehende Sicherheitsprobleme und Gefahren rechtzeitig erkannt und deren potentielle Auswirkungen (finanziell und betrieblich) minimiert werden. Eine der größten Gefahren für die Sicherheit am Flughafen besteht darin, dass sich unsichere Situationen ergeben oder Vorkommnisse weil sie nicht gemeldet wurden unbemerkt bleiben und sich ggf. solange wiederholen, bis sie in einem Unfall mit finanziell und betrieblich möglicherweise gravierenden Auswirkungen münden. Teilen Sie uns Ihre Beobachtungen und Erkenntnisse mit! Gehen Sie nicht davon aus, dass jemand anderes dies bereits getan hat! 9. Wie kann ich Sicherheitsmeldungen abgeben? Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am Verkehrsflughafen Frankfurt/Main sowohl Fraport intern als auch extern können Sicherheitsmeldungen und Sicherheitshinweise jederzeit direkt an das SMS absetzen. Kontakt: Telefon: (Safety Hotline) Telefax: Selbstverständlich werden alle eingehenden Meldungen vertraulich behandelt und nicht zum Nachteil der Beschäftigten verwendet.
9 9 10. Was geschieht mit den Sicherheitsmeldungen? Nach Eingang einer Sicherheitsmeldung beziehungsweise eines Sicherheitshinweises beim SMS wird diese/dieser erfasst und bearbeitet. Ein wesentlicher Bestandteil der Bearbeitung ist die qualitative Einordnung als SMS-Ereignis und eine gründliche Untersuchung des Ereignisses. In Fällen, bei denen sich Erkenntnisse und/oder Hinweise für einen Handlungsbedarf ableiten lassen, können Empfehlungen des SMS ganz allgemein oder an die Prozessbeteiligten herausgegeben werden. Die Umsetzung von Sicherheitsempfehlungen und die Wirksamkeit getroffener Abhilfemaßnahmen werden nachverfolgt. Der oder die Meldende erhält üblicherweise eine Rückmeldung zur Bearbeitung der Meldung. 11. Gibt es Beispiele für sicherheitsrelevante Ereignisse? Die nachstehend aufgeführten Vorfälle sind typische Beispiele für Unfälle, erkannte Sicherheitsdefizite oder Gefahrenpotenziale, welche die flugbetriebliche Sicherheit beeinträchtigen könnten. Die Liste ist jedoch nicht erschöpfend und dient nur zum besseren Verständnis von SMS-relevanten Vorfällen. Foreign Object Debris (FOD) Nicht erlaubtes Befahren von Start- und Landebahn ("Runway Incursion") Beschädigung von Luftfahrzeugen Brand eines Luftfahrzeuges Notlandung Vogelschlag Rollbehinderung von Luftfahrzeugen (Missachtung der Vorfahrtsregeln) Einrollfehler Verkehrsbehindernde Zustände z.b. Abstellen von Fahrzeugen und Geräten im Bereich der Sperrflächen Ölverschmutzung
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