6. Studienjahr: 1. FG: Cardiothoracic Surgery und Emergency Medicine. Royal North Shore Hospital und Mona Hospital, Sydney,Australien

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1 6. Studienjahr: 1. FG: Cardiothoracic Surgery und Emergency Medicine Royal North Shore Hospital und Mona Hospital, Sydney,Australien Christoph Rodler Vorbereitungen: Das organisieren des Praktikumsplatzes verlief mehr oder weniger relativ problemlos. Auf der Homepage findet man alles was man benötigt. Hier ist auch ein genauer Kalender von wann bis wann Plätze in den jeweiligen Departments in den jeweiligen Krankenhäusern zur Verfügung stehen, womit man ganz leicht seinen Aufenthalt planen kann. Man muss jedoch einiges an Zeit einplanen weil die Universität bzw. die Krankenhäuser ganz schön viele Informationen verlangen. Da dies aber durchaus variiert gehe ich hier jetzt nicht näher drauf ein sondern verweise auf die oben genannte Homepage. Nur so überblicksmäßig: Ich hab mich im November begonnen zu bewerben und hatte letztlich im Jänner alle Erfordernisse erfüllt und eine fixe Zusage. Es fallen dabei auch einige Kosten an weil man zum einen meist eine Elective fee bezahlen muss die je nach Dauer unterschiedlich hoch ausfällt und auch einen Strafregisterauszug von der österreichischen Polizei sowie einen National Police Check durch die australische Polizei nachweisen muss. Die Flugpreise variieren sehr stark, ich empfehle aber trotzdem möglichst früh zu buchen weil die Preise hier doch am günstigsten scheinen. Auf Last-Minute-Angebote sollte man nicht vertrauen weil die ohnehin immer seltener werden. Wenn man Glück hat findet man auch Flüge unter 1000 Euro. Unterkunft: Auf der Homepage findet man auch unterschiedliche Möglichkeiten zur Unterbringung. Teilweise kann man in den jeweiligen Schwestern- oder Studentenheimen nahe den Krankenhäusern wohnen, was dann auch sehr günstig ist oder man sucht sich eine der angegebenen Privatpersonen. Ich persönlich habe auch über Airbnb und andere Internetportale versucht eine günstige Unterkunft zu finden aber Sydney ist einfach eine teure Stadt. Bei den Privatpersonen muss man so mit 250 AUD/Woche rechnen. Wenn man weiter weg wohnt gibt es auch schon mal was um unter 200 AUD/Woche. Auch hier gilt je früher desto besser. In meinem Fall war es leider schon zu spät und die näheren Privatpersonen waren bereits alle ausgebucht und ich bin dann für das Praktikum im Royal North Shore Hospital in Greenwich Village Accommodation untergekommen. Zum einen ist es sehr nah und zum anderen war es auch die günstigste Variante. Ich habe einen Twin Share room um 210 AUD/Woche genommen. Heißt ich hätte das Zimmer mit maximal einer weiteren Person geteilt bzw. wenn man zu zweit ist noch besser. In meinem Fall habe ich aber darum gebeten, dass wenn es möglich ist ich in einem leeren Zimmer untergebracht werde was überhaupt kein Problem war und super funktionierte. Ich habe sogar auf Anfrage kostenlos einen privaten kleinen Kühlschrank ins Zimmer bekommen. Waschmaschinen und Trockner sind für 2 AUD/Waschgang bzw. Trocknung vorhanden. Man hat eine große Gemeinschaftsküche, einen geräumigen Aufenthaltsraum mit Fernseher und Playstation, gratis Internet und ein kleiner Fitnessraum. Es gibt sogar einen kleinen Pool aber da ich im australischen Winter hier war konnte ich diesen nicht nutzen. Die Unterkunft an

2 sich ist allerdings in keinem guten Zustand und wenn man hier Bedenken hat kann ich sie nicht weiterempfehlen. Für mich hat es aber gereicht und man lernt natürlich auch schnell Leute kennen. Für meinen zweiten Teil des Praktikums in Mona Vale bin ich im Schwesternheim untergekommen. Zum Preisvergleich hier kostet die Woche 70 AUD und weil ich im meinen Fall bereits am Freitag abgereist bin, musste ich die letze Woche gar nicht bezahlen. Auch hier ist die Unterkunft ähnlich wie bei der Greewich village accommodation dafür aber tatsächlich unmittelbar am Krankenhausgelände welches wiederum direkt am Strand liegt. Praktikum: Eine Woche vor Praktikumsbeginn erhält man eine , dass man sich um Uhr beim jeweiligen Departmentleiter oder beim Elective Coordinator des Krankenhauses melden soll. Dort erhält man Informationsunterlagen, bekommt eine kleine Einführung, wird herumgeführt und zu guter Letzt bekommt man noch den Ausweis womit man dann auf seine jeweilige Station geht und mit der Arbeit beginnt. Im Royal North Shore Hospital war ich auf der Herzthoraxchirurgie, hier geht man in der Früh die Visiten mit und anschließend in den OP oder man bleibt auf der Station bei Patienten. Bei den Visiten ist zuerst einmal auffällig, dass sie hier nicht wie bei uns die Geschlechter trennen sondern alle gemischt liegen. Es gibt auch nicht wirklich Zimmern außer für Sonderklasse Patienten sondern es sind mehr oder minder offene Räume am Gang wo die einzelnen Betten nur mit Vorhängen zum Sichtschutz abgetrennt sind. Bei der Visite selbst stellt man meistens selbst einige der Patienten dem Oberarzt vor und bespricht den Verlauf bzw. das weitere Prozedere mit ihm und dem Patienten. Im OP ist es in etwa gleich wie bei uns allerdings hat es eine Woche gedauert bis ich auch wirklich als Assistenz am OP Tisch mitarbeiten durfte. Die OP-Schwester ist hier viel mehr ins Geschehen involviert als es bei uns der Fall ist. So wurde zum Beispiel bei Bypass Operationen die Entnahmestelle am Fuß von der OP-Schwester wieder verschlossen was ich bei uns so noch nicht gesehen hätte. Der Arbeitstag auf der Station hat zwischen 7 Uhr und 8 Uhr begonnen. Mittagspause macht man nach eigenem Ermessen und nach 8 10 Stunden (je nach OP Dauer) geht man nach Hause. Zweimal pro Woche fanden theoretische Fortbildungen statt, gelegentlich war aber auch eine dritte meist praktische Fortbildung besuchbar. Im Mona Vale Hospital war ich auf der Notfallstation. Hier hat der Arbeitstag um 8 Uhr begonnen und 7 8 Stunden gedauert. Die Station umfasste jeweils 2 Resus-Betten, 10 Erwachsenen Betten und 4 Kinder-Betten. Auf der Notfallstation kommt alles zusammen und es wird nicht wie bei uns zwischen den verschiedenen Disziplinen unterschieden. Das machte die Arbeit besonders spannend und vielseitig weil man die unterschiedlichsten Beschwerdebilder sieht. Die Patienten wurden zunächst von einer Triageschwester in unterschiedliche Dringlichkeitskategorien eingeteilt, bevor sie dann entweder in ein Ambulanzzimmer oder zu einem Bett gebracht wurden. Bei den ambulanten Patienten handelte es sich meist um kleinere Beschwerden die schnell behandelt werden konnten, wie kleine Wunden, die genäht werden mussten, Insekten-, Spinnen- oder Zeckenbisse, fieberhafte Infekte oder Verstauchungen. Am Computer sieht man dann schön eine Reihung in der die Patienten behandelt werden sollten. In meinem Fall baten sie mich gleich vom ersten Tag an mich einfach an der Reihung zu orientieren, mir die Patienten selbst anzusehen, Verdachts- und Differentialdiagnosen sowie mögliche Behandlung zu überlegen und dann bevor ich eine tatsächliche Handlung setze mit einem Arzt Rücksprache zu halten ob ich es alleine machen kann/darf oder ob ein erfahrener Arzt nötig ist. Wenn man nicht wirklich wusste was jetzt am besten zu tun ist oder ein Fall besonders schwierig wirkte war auch immer jemand da der einem geholfen hat. Durch diese Arbeitsweise wird

3 man perfekt in das Team integriert, lernt sehr viel und es macht auch richtig Spaß etwas selbstständiger arbeiten zu können. In Mona Vale gab es dreimal in der Woche teaching sessions für die Interns, an denen man teilnehmen konnte. Es wurden verschiedene Gipstechniken gezeigt, Notfälle durchbesprochen und es fanden praktische Übungen wie Reanimationstraining statt. Freizeit: Sydney bietet unzählige Möglichkeiten an Freizeitgestaltung. Sehr beliebt sind die Strände in Manly und Bondi Beach. Hier kann man surfen, schwimmen, Volleyball spielen, einfach am Strand relaxen oder auch shoppen gehen. Es gibt unzählige Walkways die ich nur empfehlen kann weil man da tolle Ausblicke erreicht. Besonders empfehlenswert ist auch die gratis Walkingtour durch Sydney. Einfach bei Google danach suchen. Findet jeden Tag 2x statt. Es gibt mittlerweile auch eine eigene nur für den Stadtteil The Rocks wo man mehr über die Anfänge von Sydney erfährt. Das Opernhaus ist natürlich irgendwie ein Muss wenn man schon mal da ist. Die Harbour Bridge würd ich mir dafür sparen oder zumindest den Bridge Climb der total überteuert ist und man darf nicht mal seine Kamera oder Handy mitnehmen um Fotos zu machen. Besser ist es da man geht auf den Pylon der Bridge wo auch ein kleines Museum enthalten ist. Die Aussicht ist auch von dort wunderschön und kostet für Studenten nur so AUD $4. Generell muss man bei den Preisen aufpassen. Es gibt oft Studentenermäßigungen nur sind diese meistens nur für einheimische Studenten. Ich und ein paar andere habe es immer mit dem Ausweis vom Hospital versucht was dann auch meistens akzeptiert wurde weil ja ein Foto drauf ist und auch noch groß Student aufgedruckt ist. Vor allem macht es sich bezahlt wenn man die öffentlichen Verkehrsmittel nutzt die in Sydney echt spitze sind. Alles in allem ist Australien ein wunderschönes Land, dass sämtliche Organisationsstrapazen wert war und dass mich definitiv wiedersehen wird. Impressionen: Royal North Shore Hospital

4 Royal North Shore Hospital Mona Vale Hospital ED Mona Vale Hospital Fortbildung

5 Opernhausbesuch Aussicht vom Sydneytower bei Nacht Great Barrier Reef Great Ocean Road - 12 Apostel