10. Teilbarkeit in Ringen

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1 70 Andreas Gathmann 10. Teilbarkeit in Ringen Ein wichtiges Konzept in Ringen, das ihr für den Fall des Ringes Z bereits aus der Schule kennt, ist das von Teilern also der Frage, wann und wie man ein Ringelement als Produkt von zwei anderen schreiben kann. Dies wollen wir jetzt in allgemeinen Ringen untersuchen, wobei die Polynomringe über Körpern letztlich neben Z die wichtigsten Anwendungsbeispiele sein werden. Um die Theorie dazu nicht zu kompliziert werden zu lassen, wollen wir uns dabei auf den Fall von Integritätsringen beschränken, also die Existenz von Nullteilern außer der 0 ausschließen. Definition 10.1 (Teiler). Es seien R ein Integritätsring und a,b R. Man sagt, dass b ein Teiler von a ist (in Zeichen: b a), wenn es ein c R gibt mit a = b c. In diesem Fall heißt a dann auch ein Vielfaches von b. Beispiel (a) Die Teiler von 4 im Ring Z sind 4, 2, 1, 1, 2 und 4. (b) In jedem Integritätsring R ist jedes b R ein Teiler von 0, denn 0 = b 0. Die Teiler von 1 dagegen sind nach Definition genau die Einheiten von R. (c) Das Polynom 2t ist im Integritätsring Q[t] ein Teiler von t 2 (denn t 2 = 2t 12 t), nicht jedoch in Z[t]. Wie üblich wollen wir zuerst die wichtigsten Eigenschaften von Teilern untersuchen. Lemma 10.3 (Eigenschaften der Teilbarkeit). Es seien a,b,c Elemente in einem Integritätsring R. (a) Gilt c b und b a, so auch c a (Transitivität). (b) Gilt c a und c b, so auch c a + b. (c) Es gilt b a und a b genau dann, wenn es eine Einheit d R gibt mit a = bd. Man sagt in diesem Fall auch, dass a und b zueinander assoziiert sind. Beweis. (a) Gilt c b und b a, also b = dc und a = be für gewisse d,e R, so ist auch a = dec, also c a. (b) Gilt c a und c b, also a = dc und b = ec für gewisse d,e R, so ist auch a + b = (d + e)c und damit c a + b. (c) : Ist b a und a b, so gibt es d,e R mit a = bd und b = ae. Setzt man dies ineinander ein, ergibt sich a = ade und b = bde. Sind nun a oder b ungleich 0, so ergibt sich daraus mit der Kürzungsregel aus Lemma 7.8 (c) sofort de = 1 und damit d R. Andernfalls ist a = b = 0 und die zu zeigende Aussage trivial. : Es sei a = bd mit d R. Dann können wir auch b = ad 1 schreiben, und es folgt sofort b a und a b. Aufgabe Man zeige: (a) Eine natürliche Zahl ist genau dann durch 3 teilbar, wenn ihre Quersumme (also die Summe aller ihrer Ziffern) durch 3 teilbar ist. (b) Für a,b Z gilt 17 a + 3b genau dann, wenn 17 b + 6a. Wie ihr vom Fall der ganzen Zahlen Z wisst, spielt bei der Untersuchung der Teilbarkeit vor allem der größte gemeinsame Teiler (und das kleinste gemeinsame Vielfache) von zwei gegebenen Zahlen eine große Rolle. Wir wollen ein derartiges Konzept daher auch in allgemeinen Integritätsringen

2 10. Teilbarkeit in Ringen 71 einführen. Dabei haben wir jedoch zunächst das Problem, dass wir auf einem allgemeinen Integritätsring R keine Ordnung haben, mit deren Hilfe wir sagen könnten, welchen gemeinsamen Teiler zweier Elemente von R wir als den größten ansehen wollen. Wir können dieses Problem dadurch lösen, dass wir auch die Größe eines Teilers mit Hilfe der Teilbarkeit messen. Betrachten wir z. B. die beiden ganzen Zahlen 18 und 24, so sind die gemeinsamen Teiler von ihnen 6, 3, 2, 1, 1, 2, 3 und 6. Von diesen ist 6 natürlich die größte Zahl aber die 6 ist auch in dem Sinne am größten, dass jedes andere Element dieser Liste ein Teiler davon ist. Es ist diese zweite Eigenschaft, die wir zur Definition eines größten gemeinsamen Teilers verwenden wollen und die so auch in jedem Integritätsring anwendbar ist. Definition 10.5 (ggt und kgv). Es seien a,b zwei Elemente in einem Integritätsring R. (a) Ein Element g R heißt größter gemeinsamer Teiler von a und b, wenn gilt: (1) g a und g b ( g ist ein gemeinsamer Teiler ); (2) ist c R mit c a und c b, so gilt auch c g ( g ist der größte gemeinsame Teiler ). Wir bezeichnen die Menge aller größten gemeinsamen Teiler von a und b mit ggt(a,b). Ist 1 ggt(a,b), so heißen a und b teilerfremd. (b) Ein Element k R heißt kleinstes gemeinsames Vielfaches von a und b, wenn gilt: (1) a k und b k ( k ist ein gemeinsames Vielfaches ); (2) ist c R mit a c und b c, so gilt auch k c ( k ist das kleinste gemeinsame Vielfache ). Wir bezeichnen die Menge aller kleinsten gemeinsamen Vielfachen von a und b mit kgv(a,b). Beachte, dass durch unsere vielleicht etwas eigenwillig erscheinende Definition der Größe eines Teilers bzw. Vielfachen zunächst einmal überhaupt nicht klar ist, ob größte gemeinsame Teiler und kleinste gemeinsame Vielfache überhaupt existieren, und ob sie im Fall der Existenz eindeutig sind. Wir haben ggt(a, b) und kgv(a, b) daher vorsichtshalber erst einmal als Mengen definiert (die auch leer sein oder mehr als ein Element enthalten können). In der Tat werden wir uns nun für den Rest dieses Kapitels mit dieser Existenz und Eindeutigkeit von größten gemeinsamen Teilern beschäftigen (der Fall der kleinsten gemeinsamen Vielfachen wird sich in Aufgabe dann relativ einfach daraus ergeben). Wir beginnen dabei mit der Eindeutigkeit, da deren Untersuchung deutlich einfacher ist als die der Existenz. Beispiel 10.6 ((Nicht-)Eindeutigkeit des größten gemeinsamen Teilers). Im Ring R = Z betrachten wir die beiden Zahlen 4 mit den Teilern 4, 2, 1, 1, 2, 4 und 6 mit den Teilern 6, 3, 2, 1, 1, 2, 3, 6. Die gemeinsamen Teiler von 4 und 6 sind also offensichtlich 2, 1, 1 und 2. Von diesen sind 2 und 2 nach Definition 10.5 (a) größte gemeinsame Teiler, denn alle diese vier Teiler von 4 und 6 sind offensichtlich auch Teiler von 2 und 2. Also ist ggt(4,6) = { 2,2}. Insbesondere ist der größte gemeinsame Teiler also nicht eindeutig. Diese Nichteindeutigkeit besteht hier aber nur im Vorzeichen, also in der Möglichkeit, einen größten gemeinsamen Teiler noch mit der Einheit 1 von Z zu multiplizieren. Dies ist in der Tat ein allgemeines Phänomen, wie der folgende Satz zeigt. Satz 10.7 ((Nicht-)Eindeutigkeit des größten gemeinsamen Teilers). Es sei g ein größter gemeinsamer Teiler zweier Elemente a,b in einem Integritätsring R. Dann ist ggt(a,b) = R g = {cg : c R }. Ein größter gemeinsamer Teiler zweier Elemente in einem Integritätsring ist also stets eindeutig bis auf Multiplikation mit Einheiten.

3 72 Andreas Gathmann Beweis. : Es sei g ggt(a,b). Damit sind g und g größte gemeinsame Teiler von a und b. Wenden wir Teil (1) von Definition 10.5 (a) auf g an, so sehen wir also, dass g a und g b. Damit können wir dann Teil (2) mit c = g anwenden und erhalten g g. Durch Vertauschen der Rollen von g und g ergibt sich genauso g g. Nach Lemma 10.3 (c) folgt damit g = cg für ein c R. : Es sei g = cg für ein c R. Dann folgt g g und g g nach Lemma 10.3 (c). Unter Benutzung der Transitivität der Teilbarkeitsrelation aus Lemma 10.3 (a) erfüllt daher mit g auch g die beiden Eigenschaften aus Definition 10.5 (a): (1) es gilt g g a und g g b; (2) ist d R mit d a und d b, so folgt d g g. Also ist auch g ein größter gemeinsamer Teiler von a und b. Bemerkung Der Beweis von Satz 10.7 lässt sich durch Umkehren der Teilbarkeitsrelationen ganz analog auch für den Fall des kleinsten gemeinsamen Vielfachen führen. Nach der Eindeutigkeit kommen wir nun zur Existenz eines größten gemeinsamen Teilers. Mit der Vorstellung des Ringes Z im Hintergrund würden wir wahrscheinlich erwarten, dass zwei Elemente a und b eines Integritätsringes R stets einen größten gemeinsamen Teiler besitzen. Allerdings haben wir die Größe der gemeinsamen Teiler in Definition 10.5 (a) ja wieder über die Teilbarkeit definiert, und es ist ja bereits im Ring Z so, dass zwei beliebige Zahlen bezüglich Teilbarkeit nicht unbedingt miteinander vergleichbar sein müssen: Für z. B. die ganzen Zahlen 2 und 3 gilt weder 2 3 noch 3 2. Daher könnte es natürlich passieren, dass zu a und b kein größter gemeinsamer Teiler existiert, weil es zwei gemeinsame Teiler gibt, zu denen kein größerer existiert, und die nicht miteinander vergleichbar sind. Im folgenden Beispiel ist dies der Fall: Aufgabe 10.9 ((Nicht-)Existenz eines größten gemeinsamen Teilers). Wir betrachten noch einmal den Ring R = Z[ 5i] wie in Aufgabe (a) Bestimme alle Teiler von 2, 1 + 5i, 2(1 + 5i) und 6 in R. (b) Zeige, dass die Elemente 2(1+ 5i) und 6 in R keinen größten gemeinsamen Teiler besitzen. Die Frage nach der Existenz eines größten gemeinsamen Teilers gestaltet sich also etwas schwieriger als erwartet. Gleichzeitig wollen wir von einem größten gemeinsamen Teiler natürlich auch nicht nur sehen, ob er existiert, sondern ihn im Fall der Existenz auch konkret berechnen können. Die Hauptidee hierfür liegt im folgenden Lemma. Lemma Es seien R ein Integritätsring und a,b,q R. Dann gilt: (a) a ggt(a,0); (b) ggt(a,b) = ggt(a,b + qa). Beweis. (a) Da jedes Element von R nach Beispiel 10.2 (b) ein Teiler von 0 ist, sind die Eigenschaften eines größten gemeinsamen Teilers aus Definition 10.5 (a) für a trivialerweise erfüllt. (b) Für alle c R gilt nach Lemma 10.3 (b) c a und c b c a und c b + qa c a und c (b + qa) + ( qa) = b. Damit haben a und b die gleichen gemeinsamen Teiler wie a und b + qa. Insbesondere ist damit also ggt(a, b) = ggt(a, b + qa).

4 10. Teilbarkeit in Ringen 73 Beispiel Unsere Strategie zur Berechnung eines größten gemeinsamen Teilers (und somit auch zum Nachweis seiner Existenz) wird es nun sein, in Lemma die Relation (b) mehrfach geschickt so anzuwenden, dass wir letztlich den Fall (a) erreichen, in dem wir einen größten gemeinsamen Teiler direkt ablesen können. Wir können also jeweils zu einem der Elemente ein beliebiges Vielfaches des anderen addieren und wollen so nach mehreren Schritten den Fall erreichen, bei dem eines der Elemente gleich 0 ist. Möchten wir z. B. ggt(44,10) in Z berechnen, so könnten wir mit dem Ergebnis aus Lemma wie folgt vorgehen: ggt(44,10) (b) = ggt( ,10) = ggt(4,10) (b) = ggt(4,10 2 4) = ggt(4,2) (b) = ggt(4 2 2,2) = ggt(0,2) (a) 2. Natürlich ist klar, welche Strategie wir hier angewendet haben: Wir haben die jeweils größere Zahl mit Rest durch die kleinere geteilt und konnten sie mit Hilfe von (b) dann durch den Rest dieser Division ersetzen. Da die beteiligten Zahlen bei dieser Vorgehensweise in N bleiben und immer kleiner werden, ist klar, dass letztlich einmal eine der Zahlen gleich Null werden und das Verfahren somit funktionieren muss. Die entscheidende Idee bei diesem Verfahren ist also eine Division mit Rest. Wie wir sehen werden, gibt es eine solche zwar nicht in jedem Integritätsring, aber doch in deutlich mehr Ringen als nur in Z. Wir wollen die Existenz einer solchen Division mit Rest daher jetzt als Eigenschaft eines Ringes definieren. Definition (Euklidische Ringe). Ein Integritätsring R heißt euklidischer Ring, wenn es eine Abbildung δ : R\{0} N mit der folgenden Eigenschaft gibt: Für alle a,b R mit b 0 gibt es q,r R mit a = qb + r, so dass r = 0 oder δ(r) < δ(b) ist. (Es muss also eine Division mit Rest geben, wobei der Rest r sofern er nicht Null ist gemessen mit der Funktion δ stets kleiner ist als das Element, durch das man geteilt hat.) Eine Funktion δ mit dieser Eigenschaft wird als euklidische Funktion bezeichnet. Beispiel Der Ring Z ist mit der Funktion δ(n) := n ein euklidischer Ring. Beachte, dass die Division mit Rest im Sinne von Definition in diesem Fall nicht eindeutig ist: Wollen wir z. B. a = 5 mit Rest durch b = 2 teilen, so wären sowohl 5 = ( 3) als auch 5 = ( 2) 2 1 wegen 1 = 1 < 2 erlaubte Ergebnisse. Dies ist jedoch nicht weiter schlimm, denn eine Eindeutigkeit der Division mit Rest wird im Folgenden nicht benötigt (und wurde in Definition ja auch nicht verlangt). 10 Bevor wir untersuchen, wie man mit der Idee aus Beispiel in einem euklidischen Ring einen größten gemeinsamen Teiler zweier Elemente berechnen kann, wollen wir zuerst noch ein sehr wichtiges Beispiel eines weiteren euklidischen Ringes kennenlernen: den Polynomring über einem beliebigen Körper. In ihm existiert mit der sogenannten Polynomdivision ebenfalls eine Division mit Rest. Satz (Polynomdivision). Es sei K ein Körper. Dann ist der Polynomring K[t] mit der Gradfunktion δ( f ) := deg f ein euklidischer Ring. Mit anderen Worten gibt es also zu je zwei Polynomen f,g K[t] mit g 0 stets Polynome q,r K[t] mit f = qg + r und degr < degg. Beweis. Es seien n = deg f N { } und m = degg N. Wir zeigen den Satz mit Induktion über n. Der Induktionsanfang ist dabei trivial, denn für n < m können wir einfach q = 0 und r = f setzen. Es sei nun also n m. Man kann f und g dann schreiben als f = a n t n + + a 1 t + a 0 und g = b m t m + + b 1 t + b 0

5 74 Andreas Gathmann mit a n,b m 0. Wir dividieren nun die jeweils höchsten Terme von f und g durcheinander und erhalten q := a n t n m K[t] b m (beachte, dass wir a n b m bilden können, weil K ein Körper ist, und t n m, weil wir n m vorausgesetzt haben). Dies wird unser erster Term im Ergebnis der Division. Subtrahieren wir nun q g von f, so erhalten wir f q g = a n t n + + a 1 t + a 0 a n b m t n m (b m t m + + b 1 t + b 0 ). Da sich der Term a n t n in diesem Ausdruck weghebt, ist deg( f q g) < n. Wir können also die Induktionsvoraussetzung auf f q g anwenden und erhalten Polynome q,r K[t] mit degr < degg und f q g = q g + r, also f = (q + q )g + r. Setzen wir nun q = q + q, erhalten wir offensichtlich genau den gewünschten Ausdruck. Beispiel Der Beweis von Satz ist konstruktiv, d. h. er gibt auch ein Verfahren an, mit dem man die Division von f K[t] durch g K[t]\{0} konkret durchführen kann: Man muss einfach den höchsten Term von f durch den höchsten Term von g teilen, dies als ersten Teil q des Ergebnisses hinschreiben, und das Verfahren dann mit f q g fortsetzen so lange, bis der Grad dieses Polynoms kleiner ist als der von g. Wollen wir z. B. in R[t] das Polynom f = 2t durch g = t 2 dividieren, so können wir dies wie folgt aufschreiben (wobei wir im ersten Schritt zur Verdeutlichung die Notationen von oben noch mit an die Rechnung geschrieben haben): q g f q g (2t 2 + 1) : (t 2) = 2t + 4 (2t 2 4t) 4t + 1 (4t 8) 9 = 2t2 t =: q Das Ergebnis ist also 2t = (2t + 4) (t 2) + 9 (d. h. q = 2t + 4 und r = 9). Zur Kontrolle der Rechnung kann man diese Gleichheit durch Ausmultiplizieren natürlich auch direkt überprüfen. Aufgabe Zeige, dass der Ring Z[i] = {a + bi : a,b Z} (siehe Aufgabe 7.25 (a)) mit der Funktion δ(z) := z 2 ein euklidischer Ring ist. Wir wollen nun zeigen, dass wir in jedem euklidischen Ring einen größten gemeinsamen Teiler zweier gegebener Elemente stets wie in Beispiel konkret berechnen können. Darüber hinaus erhalten wir aus demselben Verfahren auch noch ein anderes sehr nützliches Resultat, nämlich dass wir einen solchen größten gemeinsamen Teiler dann immer als Linearkombination der ursprünglichen Elemente schreiben können. Satz (Euklidischer Algorithmus zur Bestimmung eines größten gemeinsamen Teilers). Es seien R ein euklidischer Ring und a 0,a 1 R zwei gegebene Elemente von R, von denen wir einen größten gemeinsamen Teiler bestimmen wollen. Wir konstruieren nun wie folgt rekursiv eine (abbrechende) Folge a 0,a 1,a 2,...,a N in R: Sind a 0,...,a n 1 R für ein n 2 bereits bestimmt und ist a n 1 0, so teilen wir a n 2 wie in Definition mit Rest durch a n 1 und erhalten so eine Darstellung a n 2 = q n a n 1 + r n für gewisse q n,r n R. Wir setzen dann a n := r n = a n 2 q n a n 1. Für die so konstruierte Folge gilt: (a) Das Verfahren bricht nach endlich vielen Schritten ab, d. h. es ist a N = 0 für ein N N.

6 10. Teilbarkeit in Ringen 75 (b) a N 1 ggt(a 0,a 1 ). Das letzte a n, das nicht Null ist, ist also ein größter gemeinsamer Teiler von a 0 und a 1. (c) Für alle n = 0,...,N lässt sich a n in der Form a n = d n a 0 + e n a 1 für gewisse d n,e n R schreiben (a n ist also eine Linearkombination von a 0 und a 1 ). Insbesondere ist der größte gemeinsame Teiler a N 1 ggt(a 0,a 1 ) damit eine Linearkombination von a 0 und a 1. Beweis. Der Beweis aller dieser Aussagen ist sehr einfach und folgt der Idee von Beispiel 10.11: (a) Angenommen, die Folge a 0,a 1,a 2,... würde nicht abbrechen, d. h. es wäre a n 0 für alle n N. Nach der Definition eines euklidischen Ringes wäre dann δ(a n ) = δ(r n ) < δ(a n 1 ) für alle n 2. Die Zahlen δ(a n ) müssten für n 2 also eine unendliche, streng monoton fallende Folge natürlicher Zahlen bilden, was offensichtlich nicht möglich ist. (b) Für alle n 2 gilt Damit ist ggt(a n 1,a n ) = ggt(a n 1,r n ) (Definition von a n ) = ggt(a n 1,a n 2 q n a n 1 ) = ggt(a n 2,a n 1 ) (Lemma (b)). ggt(a 0,a 1 ) = ggt(a 1,a 2 ) = = ggt(a N 1,a N ) = ggt(a N 1,0) a N 1 nach Lemma (a). (c) Wir zeigen die Aussage mit Induktion über n; für n {0,1} ist sie wegen a 0 = 1 a a 1 und a 1 = 0 a 0 +1 a 1 (also mit d 0 = e 1 = 1 und d 1 = e 0 = 0) offensichtlich richtig. Gilt nun a n 2 = d n 2 a 0 + e n 2 a 1 und a n 1 = d n 1 a 0 + e n 1 a 1 für ein n 2, so setzen wir analog zu a n = a n 2 q n a n 1 auch d n := d n 2 q n d n 1 und e n := e n 2 q n e n 1, und erhalten a n = a n 2 q n a n 1 = (d n 2 a 0 + e n 2 a 1 ) q n (d n 1 a 0 + e n 1 a 1 ) = d n a 0 + e n a 1, was die Behauptung zeigt. Beispiel Wir wollen mit dem euklidischen Algorithmus einen größten gemeinsamen Teiler der ganzen Zahlen 11 und 9 berechnen und diesen als Linearkombination d 11 + e 9 mit d,e Z schreiben. Dazu setzen wir also a 0 = 11 und a 1 = 9 und berechnen wie in der linken Spalte der Tabelle unten dargestellt die Folge a n. Für n 2 entsteht a n einfach dadurch, dass man von a n 2 so oft wie möglich a n 1 abzieht, also den Rest der Division von a n 2 durch a n 1 hinschreibt. Dies ist durch die Pfeile auf der linken Seite der Tabelle angedeutet. Die letzte Zahl ungleich Null ist hierbei a 3 = 1 (im dunkelgrauen Kästchen), d. h. 1 ist ein größter gemeinsamer Teiler von 11 und 9. a n d n e n = = = (1,0) 1 (0,1) = (1, 1) (0,1) 4 (1, 1) = ( 4,5) Wollen wir diesen größten gemeinsamen Teiler 1 auch noch als Linearkombination von 11 und 9 schreiben, so müssen wir zusätzlich die rechten beiden Spalten der Tabelle so mit Zahlen d n und e n ausfüllen, dass in jeder Zeile a n = 11d n + 9e n gilt. Wie im Beweis von Satz (c) beginnen wir dazu mit den beiden Zeilen (1,0) und (0,1), und machen in den weiteren Zeilen (wie durch die Pfeile auf der rechten Seite der Tabelle angedeutet) exakt die gleichen Umformungen wie in

7 76 Andreas Gathmann der linken Spalte. Die Zeile, in der der größte gemeinsame Teiler steht, liefert dann die gewünschte Linearkombination im Fall oben also 1 = Man bezeichnet diese Vorgehensweise, bei der zusätzlich noch diese Linearkombination bestimmt wird, als erweiterten euklidischen Algorithmus. Bemerkung Der euklidische Algorithmus besagt natürlich insbesondere, dass in euklidischen Ringen stets ein größter gemeinsamer Teiler zweier Elemente existiert. Fassen wir also die Ergebnisse dieses Kapitels zur Existenz und Eindeutigkeit von größten gemeinsamen Teilern zusammen, so sehen wir also: In einem euklidischen Ring existiert zu je zwei Elementen stets ein größter gemeinsamer Teiler. Er ist bis auf Multiplikation mit Einheiten eindeutig bestimmt und kann mit dem euklidischen Algorithmus berechnet werden. Die wichtigsten euklidischen Ringe sind Z und Polynomringe über einem Körper. Notation (ggt und ggt). In den euklidischen Ringen Z und K[t] für einen Körper K können wir die Nichteindeutigkeit des größten gemeinsamen Teilers in Bemerkung leicht durch eine Konvention beseitigen: (a) Im Ring R = Z ist die Einheitengruppe Z = {1, 1}. In diesem Fall besitzen zwei beliebige ganze Zahlen m, n Z also stets einen eindeutigen nicht-negativen größten gemeinsamen Teiler, den wir im Folgenden mit ggt(m, n) Z bezeichnen werden im Unterschied zur Menge ggt(m,n) = {ggt(m,n), ggt(m,n)} Z. (b) Im Polynomring R = K[t] über einem Körper K ist K[t] = K = K\{0} nach Lemma 9.9 (c), d. h. der größte gemeinsame Teiler zweier Polynome ist eindeutig bis auf Multiplikation mit einer Konstanten ungleich 0. In diesem Fall existiert zu zwei Polynomen f,g K[t], die nicht beide gleich Null sind, also stets ein eindeutiger normierter größter gemeinsamer Teiler, den wir wieder mit ggt( f,g) K[t] bezeichnen. Folgerung Es seien a und b Elemente eines euklidischen Ringes R. (a) (Lemma von Bézout) Ist g ggt(a,b), so gibt es d,e R mit da + eb = g. (b) Die Elemente a und b sind genau dann teilerfremd, wenn es d,e R gibt mit da + eb = Beweis. (a) Nach Satz gibt es einen größten gemeinsamen Teiler g ggt(a,b) und d,e R mit d a + e b = g. Da sich größte gemeinsame Teiler nach Satz 10.7 aber nur durch Multiplikation mit einer Einheit unterscheiden, gibt es außerdem ein c R mit g = cg. Setzen wir dann d := cd und e := ce, so gilt offensichtlich wie gewünscht da + eb = g. (b) : Ist also 1 ggt(a,b), so gilt da + eb = 1 für gewisse d,e R nach (a). : Es seien nun d,e R mit da + eb = 1. Einerseits ist 1 sicher ein gemeinsamer Teiler von a und b, andererseits folgt für jeden gemeinsamen Teiler c von a und b dann nach Lemma 10.3 (b) aber auch c da + eb = 1. Also ist 1 ggt(a,b) nach Definition 10.5 (a). Eine sehr wichtige Anwendung des euklidischen Algorithmus ist, dass wir mit seiner Hilfe multiplikative Inverse in Faktorringen wie z. B. Z n = Z/nZ konkret berechnen können. Bisher hatten wir hierzu ja nur in Satz 7.10 gesehen, dass in Z n für eine Primzahl n jedes Element ungleich 0 ein multiplikatives Inverses besitzt wir wussten aber noch nicht, wie wir dieses ohne Ausprobieren bestimmen können. Folgerung (Inversenberechnung in Faktorringen). Es seien a und b Elemente eines euklidischen Ringes R. Dann gilt a ist eine Einheit in R/ b a und b sind teilerfremd.

8 10. Teilbarkeit in Ringen 77 Schreiben wir in diesem Fall mit Hilfe des erweiterten euklidischen Algorithmus da + eb = 1 wie in Folgerung (b), so ist außerdem a 1 = d in R/ b. Beweis. Es gilt a ist eine Einheit in R/ b es gibt ein d R mit da = 1 in R/ b es gibt ein d R mit 1 da b es gibt d,e R mit da + eb = 1 a und b sind teilerfremd (Beispiel 8.8 (a)) (Lemma (b)), und in diesem Fall ist dann offensichtlich a 1 = d. Beispiel Aus der Gleichung 1 = von Beispiel erhalten wir sofort 5 1 = 9 in Z 11. Aufgabe Bestimme Im f für den Gruppenhomomorphismus f : Z Z Z, (m,n) 693m + 483n, und gib für jedes a Im f explizit ein Urbild in f 1 ({a}) an. Aufgabe (a) Berechne alle größten gemeinsamen Teiler der Polynome f = t 5 +t + 1 und g = t 4 +t in Z 2 [t] und stelle diese in der Form a f + bg mit a,b Z 2 [t] dar. (b) Die reelle Funktion f : R R, f (x) = x 4 +2x 3 x 2 2x+2 besitzt an einer Stelle x 0 > 0 ein lokales Minimum mit Funktionswert f (x 0 ) = 1. Berechne diese Stelle x 0. (Die Ergebnisse über lokale Extrema reeller Funktionen aus den Grundlagen der Mathematik dürfen hierbei natürlich verwendet werden. Gesucht ist die exakte Lösung und nicht eine Näherung!) Aufgabe Es sei f = t t 100 +t 2 1 R[t]. (a) Ist t 1 ein Teiler von f in R[t]? (b) Ist t 1 invertierbar in R[t]/ f? Aufgabe Zeige, dass für alle q,m,n N >0 mit q 1 gilt, dass ggt(q m 1,q n 1) = q ggt(m,n) 1. Zum Abschluss dieses Kapitels wollen wir nun noch einen Zusammenhang zwischen (größten gemeinsamen) Teilern und Idealen herstellen. Lemma (Teilbarkeit und Ideale). Es seien a und b zwei Elemente in einem Integritätsring R. (a) Es gilt b a genau dann, wenn a b. (b) Ist R ein euklidischer Ring und g ggt(a,b), so gilt a,b = g. Beweis. (a) Nach Beispiel 8.8 (a) ist a = {ax : x R}. Damit folgt: : Ist b a, so gibt es ein c R mit a = bc b. Nach Lemma 8.6 (b) ist also auch a b. : Es sei a b. Insbesondere ist dann a b, also a = bc für ein c R. Damit gilt b a. (b) : Wegen g a gilt a g nach (a), und damit insbesondere a g. Genauso folgt b g. Das Ideal g enthält also die Menge {a,b} und nach Lemma 8.6 (b) damit auch das davon erzeugte Ideal a,b. : Nach Folgerung (a) ist g = da + eb für gewisse d,e R. Also gilt g a,b nach Definition 8.5, und damit auch g a,b nach Lemma 8.6 (b).

9 78 Andreas Gathmann Bemerkung Die Aussage von Lemma (b) lässt sich leicht auf mehr als zwei Elemente verallgemeinern: Ist R ein euklidischer Ring und sind a 1,...,a n R sowie g ggt(a 1,a 2 ), so gilt mit dem gleichen Beweis wie oben a 1,a 2,a 3,...,a n = g,a 3,...,a n. Auf diese Art können wir dann also rekursiv jedes Ideal, das von endlich vielen Elementen erzeugt wird, auch als von einem Element erzeugt schreiben: Man muss nur fortlaufend zwei Erzeuger durch einen größten gemeinsamen Teiler von ihnen ersetzen. Ideale, die von nur einem Element erzeugt werden können, haben nach Beispiel 8.8 (a) natürlich eine sehr einfache Darstellung: Sie bestehen gerade aus den Vielfachen dieses einen Elementes. Derartige Ideale haben daher einen besonderen Namen. Definition (Hauptideale). Es sei R ein Integritätsring. (a) Ein Ideal der Form a für ein a R (also eines, das von nur einem Element erzeugt werden kann) nennt man ein Hauptideal. (b) Man bezeichnet R als einen Hauptidealring, wenn jedes Ideal in R ein Hauptideal ist. Nach Bemerkung ist in einem euklidischen Ring R also jedes Ideal, das von endlich vielen Elementen erzeugt werden kann, ein Hauptideal. Beachte, dass dies noch nicht besagt, dass R auch ein Hauptidealring ist, da ein Ideal ja nicht notwendig von endlich vielen Elementen erzeugt werden muss. Dennoch ist diese Aussage richtig wir benötigen nur einen anderen Beweis dafür: Satz Jeder euklidische Ring ist ein Hauptidealring. Beweis. Es sei I ein Ideal in einem euklidischen Ring R. Ist I = {0}, so sind wir offensichtlich fertig, denn dann ist ja I = 0. Andernfalls wählen wir ein Element g I\{0}, für das die euklidische Funktion δ minimal ist ein solches Element existiert in jedem Fall, da δ ja nur natürliche Zahlen als Werte annimmt und jede nicht-leere Menge natürlicher Zahlen ein Minimum besitzt. Wir behaupten nun, dass I = g gilt und I somit ein Hauptideal ist. Die Inklusion I g ist dabei wegen g I klar nach Lemma 8.6 (b). Für die umgekehrte Inklusion I g sei a I beliebig. Wir dividieren a gemäß Definition mit Rest durch g und erhalten a = qg + r für gewisse q,r R mit r = 0 oder δ(r) < δ(g). Wegen a I und g I ist nun aber auch r = a qg I nach Definition 8.1. Da g ein Element mit minimaler euklidischer Funktion in I war, kann also nicht δ(r) < δ(g) gelten. Damit ist notwendigerweise r = 0, und mit ( ) folgt a = qg g. Bemerkung (Existenz eines größten gemeinsamen Teilers in Hauptidealringen). Es seien a und b zwei Elemente in einem Hauptidealring R. Dann gibt es nach Definition ein g R mit a,b = g. Analog zu Lemma (b) ist dann auch g ggt(a,b), wie man leicht durch Nachprüfen der Definition 10.5 (a) sieht: (1) Es gilt a g, also a = cg für ein c R nach Beispiel 8.8 (a). Damit folgt sofort g a, und analog natürlich auch g b. (2) Wegen g a,b gibt es nach Definition 8.5 Elemente d,e R mit g = da + eb. Ist nun c ein beliebiger gemeinsamer Teiler von a und b, so folgt mit Lemma 10.3 (b) also auch c da + eb = g. Auch in Hauptidealringen existiert also stets ein größter gemeinsamer Teiler. Allerdings gibt es in diesem Fall in der Regel keinen Algorithmus zu seiner Berechnung, da uns Definition nicht sagt, wie wir ein g mit a,b = g bestimmen können. Beispiel (a) Nach Beispiel und Satz sind Z sowie der Polynomring K[t] über einem Körper K euklidische Ringe, mit Satz also Hauptidealringe. In der Tat sind dies ohne Zweifel die beiden wichtigsten Beispiele für Hauptidealringe. ( )

10 10. Teilbarkeit in Ringen 79 Insbesondere besagt dies erneut, dass alle Ideale in Z die Form n = nz haben was wir in Beispiel 8.3 (a) bereits gezeigt hatten. Beachte auch, dass der Beweis von Satz völlig analog zu dem von Satz 3.17 ist, in dem wir gezeigt hatten, dass alle Untergruppen von Z die Form nz haben: Um einen Erzeuger n zu finden, wählen wir das kleinste positive Element im gegebenen Ideal bzw. der gegebenen Untergruppe. (b) Da im Ring R = Z[ 5i] nach Aufgabe 10.9 im Allgemeinen keine größten gemeinsamen Teiler existieren, ist R nach Bemerkung kein Hauptidealring, und damit nach Satz auch kein euklidischer Ring. (c) Man kann zeigen, dass es Hauptidealringe gibt, die nicht euklidisch sind. Eines der einfachsten Beispiele hierfür ist der Ring Z [ 1+ ] 19i 2. Der Beweis dieser Tatsache ist jedoch recht aufwändig und soll hier nicht gegeben werden. Beispiel Der Beweis von Satz zeigt auch, wie man in einem euklidischen Ring R ein gegebenes Ideal I als Hauptideal schreiben kann: Es gilt stets I = g für ein beliebiges g I\{0} mit minimaler euklidischer Funktion. Betrachten wir z. B. das von zwei Elementen erzeugte Ideal I = 4,6 Z, so können wir damit jetzt auf zwei verschiedene Arten sehen, dass sich dieses Ideal auch einfacher als Hauptideal schreiben lässt: (a) Wegen ggt(4,6) = 2 ist I = 2 nach Lemma (b). (b) Nach Definition 8.5 ist I = {4n + 6m : n,m Z}. Offensichtlich liegt weder 1 noch 1 in I, da jedes Element von I eine gerade Zahl ist. Andererseits ist aber 2 = I. Also ist 2 ein Element mit minimalem Betrag in I\{0}. Da der Betrag im Ring Z nach Beispiel ja als euklidische Funktion gewählt werden kann, folgt also auch hieraus I = 2. Aufgabe Betrachte noch einmal die Polynome f = t 5 +t + 1 und g = t 4 +t in Z 2 [t] aus Aufgabe (a). Liegt das Polynom t 3 +t 2 in dem von f und g erzeugten Ideal f,g? Aufgabe (a) Gib ein Beispiel für ein Ideal in Z[t] an, das kein Hauptideal ist. (b) Es sei R ein Integritätsring. Aus Beispiel (a) wissen wir bereits, dass R[t] ein Hauptidealring ist, wenn R ein Körper ist. Zeige nun die Umkehrung: Ist R[t] ein Hauptidealring, so ist R ein Körper. Aufgabe Es sei K ein Körper. Zeige, dass jedes Ideal I K[[t]] mit I 0 von der Form t n für ein n N ist. Insbesondere ist K[[t]] also ein Hauptidealring. Aufgabe Es sei I 0 I 1 I 2 eine Folge von Idealen in einem Ring R, von denen jedes im nächsten enthalten ist (man spricht in diesem Fall auch von einer aufsteigenden Kette von Idealen). (a) Zeige, dass die Vereinigung n N I n aller dieser Ideale wieder ein Ideal in R ist. (b) Ist R ein Hauptidealring, so zeige man, dass die Kette von Idealen ab einem gewissen Glied konstant ist, d. h. dass es ein n 0 N gibt mit I n = I n0 für alle n n 0. (c) Gib ein Beispiel für einen Ring R und eine aufsteigende Idealkette in R an, die nicht ab einem gewissen Glied konstant ist. Aufgabe Es sei I 0 I 1 I 2 eine unendliche Folge von Idealen in R[t]. Zeige, dass n=0 I n = {0}.

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