Vom Hungerland zum Hoffnungsträger

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1 Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung Vom Hungerland zum Hoffnungsträger Wird Äthiopien zum Vorbild für den afrikanischen Aufschwung? ch verbreitet +++ Proteste zeugen von Unzufriedenheit +++ bessere Bildung aber zu wenig Perspektiven +++ allmählicher Strukturwandel +++ sinken ch Arbeit +++ Klimawandel gefährdet Ernährungssicherheit +++ Industrialisierung durch Auslandsinvestitionen +++ Bauboom über Hauptstadt hinaus

2 Über das Berlin-Institut Das Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung ist ein unabhängiger Thinktank, der sich mit Fragen regionaler und globaler demografischer Veränderungen beschäftigt. Das Institut wurde 2000 als gemeinnützige Stiftung gegründet und hat die Aufgabe, das Bewusstsein für den demografischen Wandel zu schärfen, nachhaltige Entwicklung zu fördern, neue Ideen in die Politik einzubringen und Konzepte zur Lösung demografischer und entwicklungspolitischer Probleme zu erarbeiten. In seinen Studien, Diskussions- und Hintergrundpapieren bereitet das Berlin-Institut wissenschaftliche Informationen für den politischen Entscheidungsprozess auf. Weitere Informationen, wie auch die Möglichkeit, den kostenlosen regelmäßigen Newsletter Demos zu abonnieren, finden Sie unter Unterstützen Sie die unabhängige Arbeit des Berlin-Instituts Das Berlin-Institut erhält keinerlei öffentliche institutionelle Unterstützung. Projektförderungen, Forschungsaufträge, Spenden und Zustiftungen ermöglichen die erfolgreiche Arbeit des Instituts. Das Berlin-Institut ist als gemeinnützig anerkannt. Spenden und Zustiftungen sind steuerlich absetzbar. Im Förderkreis des Berlin-Instituts kommen interessierte und engagierte Privatpersonen, Unternehmen und Stiftungen zusammen, die bereit sind, das Berlin-Institut ideell und finanziell zu unterstützen. Informationen zum Förderkreis finden Sie unter Bankverbindung: Bankhaus Hallbaum IBAN DE BIC/SWIFT HALLDE2H

3 Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung Vom Hungerland zum Hoffnungsträger Wird Äthiopien zum Vorbild für den afrikanischen Aufschwung?

4 Impressum Originalausgabe September 2018 Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung Das Werk ist urheberrechtlich geschützt. Sämtliche, auch auszugsweise Verwertung bleibt vorbehalten. Herausgegeben von Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung Schillerstraße Berlin Telefon: (030) Telefax: (030) Das Berlin-Institut finden Sie auch bei Facebook und Twitter Konzeptionelle Beratung: Tanja Kiziak Lektorat: Jennifer Grunwald, Tanja Kiziak Recherche: Ruth Müller, Daniel Hegemann, Philipp Mayr, Laura Thomale Design und Layout: Jörg Scholz ( Druck: Laserline Berlin Einige thematische Landkarten wurden auf Grundlage des Programms EasyMap der Lutum+Tappert DV-Beratung GmbH, Bonn, erstellt. ISBN: Die Autoren Alisa Kaps, 1991, Masterstudium in Wirtschafts- und Sozialgeographie an der Universität Salzburg. Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung. Alexandra Reinig, 1989, Masterstudium in Soziologie an der Universität Bielefeld. Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung. Dr. Reiner Klingholz, 1953, Promotion im Fachbereich Chemie an der Universität Hamburg, Direktor des Berlin-Instituts für Bevölkerung und Entwicklung. Personenbezogene Bezeichnungen, die sich zugleich auf Frauen und Männer beziehen, werden zur besseren Lesbarkeit in der Regel nur in der männlichen Form angeführt. Gemeint sind ausdrücklich auch alle nicht männlichen Personen.

5 INHALT KANN EIN ARMES LAND VORBILD SEIN?... 4 DAS WICHTIGSTE IN KÜRZE SCHWERGEWICHT AM HORN VON AFRIKA ÄTHIOPIENS ENTWICKLUNG WAS BISHER ERREICHT IST EIN BLICK IN DIE ZUKUNFT WOHIN ÄTHIOPIEN SICH ENTWICKELN KÖNNTE VORBILD UND HOFFNUNGSTRÄGER ODER PULVERFASS?...58 ANMERKUNGEN UND QUELLEN Das Berlin-Institut dankt der Austrian Development Agency (ADA) für die Förderung des Projekts aus Mitteln der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit, sowie der DEG Deutsche Investitions- und Entwicklungsgesellschaft mbh und dem GfK Verein für die finanzielle Unterstützung. Besonderer Dank gilt denjenigen, die sich im Rahmen eines Experten-Workshops und einer Recherche-Reise nach Äthiopien als Informanten und Diskussionspartner zur Verfügung gestellt haben. Für die konstruktiven Kommentare am Manuskript danken wir Dirk Hoekstra und Prof. Dr. Wolfgang Lutz.

6 KANN EIN ARMES LAND VORBILD SEIN? Der demografische Wandel trägt hierzulande mitunter das Stigma des Untergangs. Dabei bildet er in Wirklichkeit eine Erfolgsgeschichte der Menschen ab. Er wird ausgelöst durch rückläufige Kinderzahlen sowie eine steigende Lebenserwartung und führt dazu, dass die Gesellschaften älter werden und aufhören aus eigener Kraft zu wachsen. All dies geschieht, weil es den Menschen immer besser geht. Denn mit wachsendem Wohlstand, mit besserer Bildung und Gesundheit sowie mehr Möglichkeiten, das eigene Leben individuell zu planen, ist überall auf der Welt der Wunsch nach großen Familien zurückgegangen. So kommt es, dass kein entwickeltes Land der Welt (mit der Ausnahme von Israel) Geburtenziffern aufweist, die über dem Niveau liegen, das ohne Zuwanderung für eine stabile Einwohnerzahl sorgt. Fortschritt und sinkende Kinderzahlen gehen Hand in Hand Hohe Geburtenziffern finden sich heute nur in Ländern, wo Armut und Hunger noch verbreitet sind, wo die Menschen früh sterben und Bildung nur für einen begrenzten Teil der Bevölkerung zugänglich ist. Dies ist vor allem in Teilen Westasiens, im Nahen Osten und in Afrika südlich der Sahara der Fall. Dort ist das Wirtschaftswachstum kaum höher als das Bevölkerungswachstum, sodass für jeden einzelnen Menschen seit Jahrzehnten kaum eine Wohlstandsmehrung zu beobachten ist. Insofern sind sinkende Geburtenziffern gerade für Länder, die noch am Anfang ihrer sozioökonomischen Entwicklung stehen, ein Zeugnis dafür, dass sie auf dem richtigen Weg sind. Wenn sich also ein Land wie Äthiopien, das lange als Synonym für Armut, Unterentwicklung, Hunger und Konflikte herhalten musste, auf diesen Weg begibt, ist es angebracht zu fragen, warum dies gelingen konnte, welche Einflussgrößen und Interventionen hinter dieser Entwicklung stehen und welche Akteure dafür verantwortlich waren. Und es stellt sich die Frage, ob dieser Weg ein Vorbild für andere Länder sein kann, die noch in dem Kreislauf aus persistierender Armut und hohem Bevölkerungswachstum gefangen sind. Die vorliegende Studie soll diese Fragen zumindest zum Teil beantworten. In Äthiopien sind die durchschnittlichen Kinderzahlen je Frau in den vergangenen beiden Jahrzehnten von rund sieben auf etwa vier gesunken. Also von einem sehr hohen Niveau, das nur unter schlechtesten Entwicklungsbedingungen zu beobachten ist, auf ein immer noch hohes Niveau, das allerdings Anlass zur Hoffnung gibt, dass es weiter sinkt. Denn bemerkenswert ist das Tempo des Rückgangs: So schnell sind in absoluten Zahlen betrachtet in diesem Zeitraum nirgendwo in Subsahara-Afrika die Kinderzahlen gesunken. Die Regierung hat an den richtigen Stellschrauben gedreht Für diesen Rückgang muss es Gründe geben, die auf eine positive Entwicklung im Lande zurückgehen. Und tatsächlich haben sich in Äthiopien genau jene Kennzahlen verbessert, die dem Lehrbuch nach zu sinkenden Kinderzahlen führen: Die Regierung hat das Gesundheitssystem aufgerüstet, mit dem Erfolg, dass heute nur noch 68 von Kindern sterben, bevor sie fünf Jahre alt sind 1990 waren es noch 212. Ein Rückgang der Kindersterblichkeit ist der Erfahrung nach eine Voraussetzung dafür, dass der Wunsch der Eltern nach vielen Kindern sinkt. Die Zahl der Schulen ist in weniger als 20 Jahren auf das 25-Fache gestiegen. Und, was ansonsten nicht unbedingt gegeben ist, auch die meisten Mädchen können heute damit rechnen, eine Schule besuchen zu können. 4 Vom Hungerland zum Hoffnungsträger

7 Wenn Wachstum gefährlich wird Nirgendwo wächst die Bevölkerung schneller als in Afrika südlich der Sahara. Dies macht es gerade armen, wenig entwickelten Ländern schwer, ihre Menschen und mit den notwenigen Gütern und Dienstleistungen zu versorgen vor allem mit Arbeitsplätzen. In Äthiopien zeigen sich erste Erfolge einer sozioökonomischen Entwicklung, was die bereits deutlich gesunkene Geburtenziffer belegt. unter 0 0 bis unter 25 Im Zeitraum von 2004 bis 2016 verzeichnete Äthiopien das höchste Wirtschaftswachstum in Afrika südlich der Sahara. Die Lebenserwartung, einer der besten Querschnittsindikatoren für das Wohlergehen der Menschen, liegt mittlerweile um sechs Jahre über dem Schnitt Subsahara-Afrikas. Das alles hat Äthiopien in wenigen Jahren von vielen seiner Negativschlagzeilen befreit und zu einer afrikanischen Erfolgsgeschichte gemacht. Einer Geschichte freilich, die noch lange nicht zu Ende ist und bei der auch kein Happy End garantiert ist. Zum einen, weil in dem Land nach wie vor viele arme Menschen leben, die auf eine bessere Zukunft warten. Zum anderen, weil die alten Probleme bis heute bestenfalls in Ansätzen gelöst sind und die Bevölkerung derzeit noch um über 2,5 Millionen Menschen pro Jahr wächst. Zu Entwicklung gibt es keine Alternative Dennoch: Äthiopien ist für afrikanische Verhältnisse auf einem guten Weg. Es entwickelt sich in etwa so, wie es sich die europäische Entwicklungszusammenarbeit vorstellt. Die nämlich hat sich seit einigen Jahren auf die Fahnen geschrieben, die Länder Afrikas auch zu unterstützen, um Fluchtursachen zu bekämpfen beziehungsweise eine un kontrollierte Migration einzudämmen. Diese Vorstellung ist zwar etwas kurz gedacht, denn Entwicklung verhindert keineswegs Migra- 25 bis unter bis unter bis unter bis unter bis unter und mehr Vorausgeschätztes Bevölkerungswachstum weltweit, in Prozent, 2018 bis 2050 (Datengrundlage: UNDESA1) tion, sondern bewirkt genau das Gegenteil: Sie versetzt mehr Menschen in die Lage, eine Migration zu planen und sie auch zu finanzieren. Aber unerwünschte Migration oder Fluchtursachen lassen sich natürlich auch nicht durch fehlende Entwicklung bekämpfen. Unter diesen Bedingungen würde die Bevölkerung besonders stark weiterwachsen, was Konflikte schürt, die Lage der Menschen weiter verschlechtert und sie aus reiner Not aus ihrer Heimat vertreibt. Zu Entwicklung kann es keine Alternative geben. Deshalb ist es jetzt so wichtig, dass sich Äthiopien nach seinen Anfangserfolgen kontinuierlich und friedlich weiterentwickelt, mit stabilen politischen Verhältnissen, mit einer Regierung, welche die Menschenrechte und die Demokratie achtet und die privaten Gründern und Investoren die Chance gibt, ihre Ideen und ihre Tatkraft zum Wohle des Landes einzusetzen. Denn eines brauchen afrikanische Länder mehr als alles andere: Arbeitsplätze für die wachsende Zahl an jungen Menschen. Nur so kann Äthiopien tatsächlich zu einem Vorbild für andere Länder in schwieriger Lage werden, zu einem Beispiel für Entwicklung. Gerade wenn einst bettel arme und von Kriegen gebeutelte Länder, wie Äthiopien in Afrika oder Bangladesch und Vietnam in Asien, es schaffen, dem Kreislauf aus Armut und zu hohem Bevölkerungswachstum zu entkommen, gibt es Anlass zur Hoffnung, dass dies anderenorts auch gelingen kann. Die beiden asiatischen Länder profitieren bereits von der sogenannten demografischen Dividende, die sich dann ergibt, wenn die Kinderzahlen gesunken sind, die letzten geburtenstarken Jahrgänge in Lohn und Brot kommen und ihren Ländern damit den entscheidenden wirtschaftlichen Schub geben können. Europa sollte Äthiopien auf seinem weiteren Weg tatkräftig unterstützen. Weil es das Land unter seinem neuen, reformfreudigen und demokratischen Verhältnissen gegenüber vergleichsweise offenen Premierminister Abiy Ahmed verdient hat, weil die Menschen darauf warten, aus eigener Kraft zu mehr Wohlstand zu kommen, aber auch weil sich Europa ein Scheitern Äthiopiens nicht erlauben kann. Immerhin leben dort über 100 Millionen Menschen. Ein Äthiopien im Chaos würde das ganze Horn von Afrika destabilisieren und eine Migrationswelle auslösen, an der weder die betroffenen Menschen noch die euro päische Politik ein Interesse haben können. Berlin, im September 2018 Reiner Klingholz Direktor, Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung Berlin-Institut 5

8 DAS WICHTIGSTE IN KÜRZE Äthiopien, mit über 100 Millionen Einwohnern das zweitbevölkerungsreichste Land des afrikanischen Kontinents, gehört zu den am wenigsten entwickelten Staaten der Welt. Beim Index der menschlichen Entwicklung rangiert es auf einem der hintersten Plätze. Die Mehrheit der Bevölkerung lebt als Subsistenzbauern oder Viehhirten von der Landwirtschaft und ist damit den Launen der Natur ausgeliefert. Ausbleibende Regenfälle und wiederkehrende Dürreperioden gefährden regelmäßig die Ernährungssicherheit und der Klimawandel stellt die Agrarwirtschaft vor zusätzliche Herausforderungen. Auf der Überholspur in Sachen Entwicklung Doch das Land, in dem ein Viertel der Bevölkerung in extremer Armut lebt, gehört zu den am schnellsten wachsenden Volkswirtschaften der Welt. Das mittlerweile seit fast zwei Jahrzehnten anhaltend hohe Wirtschaftswachstum ist eines von vielen Beispielen dafür, dass Äthiopien ein Land im Umbruch ist: Die Hauptstadt Addis Abeba ist als Hauptsitz der Afrikanischen Union heute eine Metropole, in der Hochhäuser in den Himmel ragen und wo die erste elektrische Straßenbahn in Subsahara-Afrika für den Fortschritt im Land steht. Aber auch in den ländlichen Regionen hat sich viel getan vor allem dank Äthiopiens umfangreicher Entwicklungsstrategie, die einen Fahrplan vorgegeben hat, um die Lebensbedingungen der Menschen zu verbessern. Die Erfolge können sich sehen lassen: Die Errichtung von Gesundheitsstationen in allen Gemeinden des Landes hat dazu beigetragen, dass sich die Kindersterblichkeit seit dem Jahrtausendwechsel mehr als halbiert hat. Frauen nutzen häufiger Verhütungsmittel und lassen sich während einer Schwangerschaft öfter medizinisch begleiten. Infektionskrankheiten wie Malaria und HIV/Aids wurden zurückgedrängt. Durch den Ausbau des Gesundheitssystems ist die Lebens erwartung deutlich gestiegen: Seit dem Jahr 1990 haben die Äthiopier rund 16 Jahre an Lebenszeit hinzugewonnen (siehe Kapitel 2.2). Dank hoher Investitionen im Bildungsbereich von bis zu 30 Prozent des nationalen Haushalts hat sich der Bildungszugang deutlich verbessert. Vor allem die Chancen für Mädchen und junge Frauen auf einen Schulbesuch sind durch gezielte Förderung gestiegen: Während im Jahr 2000 noch sieben von zehn Mädchen zwischen neun und zwölf Jahren nie einen Fuß in eine Schule gesetzt hatten, waren es 2016 nur noch zwei (siehe Kapitel 2.3). Die Regierung hat früh die Landwirtschaft Äthiopiens größten Arbeitgeber als wichtigen Entwicklungsmotor erkannt und Produktionssteigerungen vorangetrieben. Anbaumethoden und Erträge der Kleinbauern konnten, etwa durch den Aufbau eines landesweiten Netzwerks von landwirtschaft lichen Beratern, vielerorts verbessert werden. In etwas mehr als zwei Jahrzehnten haben sich die Getreideerträge mehr als verdoppelt. Der Erlös aus dem Verkauf von Äthiopiens Exportschlager Kaffee hat sich mehr als versechsfacht und das Land ist zu einem der wichtigsten Exporteure von Schnittblumen weltweit aufgestiegen (siehe Kapitel 2.4). Auf dem Weg in Richtung Bonus Die bessere Versorgung mit Nahrungsmitteln und Gesundheitsdiensten sowie das steigende Bildungsniveau insbesondere von Frauen haben einen weiteren positiven Trend eingeleitet: Die Kinderzahl je Frau ist zurückgegangen und zwar in rasantem Tempo. In keinem Land südlich der Sahara ist die Geburtenziffer seit Mitte der 1990er Jahre stärker gesunken als in Äthiopien. Damit ist ein demografischer Wandel eingeleitet, der die Altersstruktur im Land grundlegend verändert. Weil neue, nachwachsende Geburtsjahrgänge kleiner sind als vorangegangene, verschiebt sich der Schwerpunkt der Bevölkerung zu den jungen Erwerbsfähigen. Seit den frühen 2000er Jahren wächst die Erwerbsbevölkerung schneller als die Gesamtbevölkerung, was für sich alleine schon eine Mehrung des Pro-Kopf-Wohlstands bedeutet. Damit steuert Äthiopien auf eine Altersstruktur zu, die anderen Ländern weltweit den Weg zu mehr Wachstum und Wohlstand geebnet hat: den demografischen Bonus. Setzt sich der Fertilitätsrückgang fort wie bisher, dürfte Äthiopien bis zum Jahr 2030 einen solchen Bonus erreichen. Er ließe sich unter den richtigen Rahmenbedingungen in einen demografiebedingten Entwicklungsschub verwandeln, wie ihn die asiatischen Tigerstaaten erlebt haben. Äthiopien könnte eines der ersten Länder Subsahara-Afrikas werden, das von einer demografischen Dividende profitiert. 6 Vom Hungerland zum Hoffnungsträger

9 Und dieser Wandel wäre sogar noch zu beschleunigen: So können höhere Bildungsinvestitionen dazu beitragen, dass sich die Chance, den Bonus in eine Dividende zu verwandeln, für Äthiopien bereits knapp ein Jahrzehnt früher eröffnet. Zusätzliche Anstrengungen in Sachen Familienplanung und Wirtschaftsreformen würden die Aussichten weiter verbessern. Äthiopien kann mit einem raschen sozioökonomischen Fortschritt rechnen, wenn es weiter in die drei Kernbereiche der Entwicklung investiert: in Gesundheit, Bildung und die Schaffung von Arbeitsplätzen (siehe Kapitel 3). Ein steiniger Weg Was in der Theorie nach einem einfachen Rezept klingt, ist in der Praxis oft schwierig umzusetzen insbesondere für eines der ärmsten Länder der Welt. Die vergangenen beiden Jahre haben gezeigt, dass nicht alles so rosig ist, wie Äthiopiens reine Entwicklungsdaten auf dem Papier suggerieren, denn die Regierung hat diese Fortschritte bislang stets mit einem harten Führungsstil erkauft. Politische Instabilität durch wiederkehrende Proteste und regierungskritische Massendemonstrationen von Äthiopiern, die sich nicht als Profiteure der bisherigen Entwicklungsfortschritte sahen, waren die Folge. Mit der Ernennung des jungen Abiy Ahmed zum neuen Premierminister lebt nun die Hoffnung wieder auf, dass Äthiopien seinen positiven Entwicklungsweg fortsetzten kann. Die ersten Amtshandlungen des Premiers stimmen zuversichtlich, dass er notwendige Reformen zügig einleitet. Doch die Herausforderungen für Abiy sind gewaltig: Ethnische Spannungen sorgen in Teilen des Landes für Konflikte, meist geht es dabei um Land. Die Zahl der Erwerbsfähigen wächst schneller, als Arbeitsplätze geschaffen werden können und vor allem der zunehmend besser qualifizierten Jugend fehlt es an Perspektiven. Gleichzeitig kann der Ausbau der Basisinfrastruktur kaum mit dem Bevölkerungswachstum gleichziehen. Pro Minute gewinnt Äthiopien fünf Einwohner hinzu, die künftig mit Nahrung, Gesundheitsdiensten, Bildung und vor allem mit Arbeitsplätzen versorgt werden müssen. Um diese Herausforderungen zu bewältigen, braucht Äthiopien Unterstützung von außen. Ohne Hilfe wird es dem Land, dessen finanzielle Mittel geringer sind als das Haushaltsbudget der Stadt Wien, nicht gelingen, Perspektiven für die wachsende Bevölkerung zu schaffen. Ein Scheitern Äthiopiens hätte fatale Folgen, denn Menschen ohne Perspektiven sind der Nährboden für soziale und politische Konflikte. Äthiopien könnte vom bisherigen Stabilisator am Horn von Afrika zum De- Stabilisator werden und die gesamte Region ins Chaos ziehen. Flucht und Vertreibung wären dann unausweichliche Folgen. Angesichts der aktuellen Migrationsdebatte in der Europäischen Union sind Hilfen für Äthiopien schon aus diesem Grund geboten. Äthiopien ist too big to fail zu groß, um Erfolg in Zahlen Mit Entwicklung, besserem Zugang zu Gesundheitsdiensten und Bildungseinrichtungen sinken überall die Geburtenziffern. Dies zeigt sich in den ehemals armen und von Kriegen gezeichneten asiatischen Ländern wie Bangladesch und Vietnam. Das afrikanische Vorzeigebeispiel für diesen Zusammenhang ist Äthiopien. Ganz anders sieht es im westafrikanischen Niger aus: Dort kommt die Entwicklung kaum voran. Bei über sieben Kindern je Frau wächst die Bevölkerung auf Rekordniveau. Kinder pro Frau Welt Bangladesch ein solches Scheitern zu riskieren. Das Land muss mit vereinten Kräften auf einem friedlichen Entwicklungskurs gehalten werden, von dem es selbst, die Region am Horn und damit auch Europa profitieren. Die Europäische Gemeinschaft sollte die Anstrengungen und Reformen des neuen Premiers deshalb mit beratender und finanzieller Unterstützung bestmöglich flankieren. Denn nur, wenn Frieden herrscht und sich die Lebensbedingungen der Menschen weiter verbessern, hat Äthiopien die Chance, seine günstige demografische Situation künftig auch zu nutzen. Äthiopiens bisheriger Entwicklungspfad zeigt: Auch ein armes Land kann mit den richtigen Maßnahmen große Entwicklungsfortschritte erzielen und das Leben von Millionen von Menschen verbessern. Seine klare Entwicklungsagenda hat das Land vorangebracht und könnte der Grundstein für eine bessere Zukunft und mehr Wohlstand sein. Äthiopien hat die Chance, ein Vorzeigeland auf dem afrikanischen Kontinent zu werden und zu beweisen, dass den asiatischen Tigern auch afrikanische Löwen folgen können Niger Subsahara-Afrika Äthiopien Vietnam Entwicklung der Geburtenziffer, 1980 bis 2020 (Datengrundlage: UNDESA 2 ) DAS WICHTIGSTE IN KÜRZE Berlin-Institut 7

10 1 SCHWERGEWICHT AM HORN VON AFRIKA Äthiopien weckt viele Assoziationen. Es ist das Ursprungsland des Arabica-Kaffees, das afrikanische Land mit der längsten christlichen Geschichte und nicht zuletzt Heimat von Lucy, jenem weiblichen Zweibeiner der Spezies Australopithecus afarensis, der lange als ältester Fund eines Urmenschen galt. Das über drei Millionen Jahre alte Skelett, das Wissenschaftler in der Nähe von Hadar im Nordosten des afrikanischen Staates entdeckt hatten, rückte Äthiopien in den 1970er Jahren unvermittelt ins Licht der Öffentlichkeit. 1, 2 Seinerzeit hatte das Land am Horn von Afrika eher Negativschlagzeilen gemacht: Äthiopien galt als Synonym für die Armut auf einem wenig entwickelten Kontinent. Bilder von hungernden Menschen, von ausgemergelten Kindern in staubigen Flüchtlingslagern, von Dürrekatastrophen und Bürgerkrieg bestimmten das Bild in westlichen Medien. Weiterhin arm Tatsächlich ist das größte Land am Horn von Afrika noch heute eines der ärmsten und rückständigsten Länder weltweit. Im Index der Menschlichen Entwicklung der Vereinten Nationen rangiert es auf Platz 174 von insgesamt 188 Ländern und gehört damit zu den Staaten mit dem sozioökonomischen Status niedrigster menschlicher Entwicklung. 3 Etwa ein Viertel der Bevölkerung muss täglich mit weniger als 1,90 US-Dollar auskommen. Im Schnitt liegt das Einkommen der Äthiopier gerade einmal halb so hoch wie das Durchschnittseinkommen in den Ländern Subsahara-Afrikas. 4 Sieben von zehn Menschen in Äthiopien leben von der Landwirtschaft, meist von dem, was sie als Subsistenzbauern auf ihrem Stück Land erwirtschaften. 5 Ein Großteil der Bevölkerung ist damit auf Niederschläge angewiesen, um ihre Feldfrüchte anbauen und sich ernähren zu können. Dass auf den Regen nicht unbedingt Verlass ist, belegen periodisch wiederkehrende Dürren, die immer wieder die Existenzgrundlage und das Leben von Millionen von Menschen im Land gefährden. 6 Akut leidet Äthiopien wie der gesamte Osten Afrikas seit 2015 unter der größten Dürre der letzten Jahrzehnte. Ausbleibende Regenfälle führen vor allem in den tiefer gelegenen Regionen im Süden und Osten des Landes immer wieder zu Ernteausfällen und Nahrungsmittelknappheit. 7 Schätzungen des Welternährungsprogramms der Vereinten Nationen zufolge dürften 2018 etwa 7,8 Millionen Äthiopier auf Nahrungsmittelhilfen angewiesen sein. 8 Hunger gehört damit für viele Menschen in Äthiopien noch immer zum Alltag: Laut jüngstem Demographic Health Survey, einer landesweiten Haushaltsbefragung, war 2016 jedes dritte Kind unter fünf Jahren untergewichtig und jedes zehnte extrem unterernährt. 9 Doch so erschreckend diese Zahlen sind, sie bedeuten eine erhebliche Verbesserung gegenüber früher: Seit dem Millenniumswechsel hat sich der Anteil der untergewichtigen Kinder, wie auch jener der Bevölkerung, die an Unterernährung leidet, 10, 11 nahezu halbiert. Äthiopien ist heute deutlich besser in der Lage, Nahrungsmittelkrisen zu bewältigen und seine Bevölkerung im Ernstfall mit dem 8 Vom Hungerland zum Hoffnungsträger

11 Nötigsten zu versorgen. Während die letzte große Hungersnot zu Beginn der 1980er Jahre noch knapp eine halbe Million Todes opfer forderte, blieb eine erneute Hungerkatastrophe während der aktuellen Dürre bislang aus. Dank neuer Frühwarnsysteme, besserer Vorratshaltung und Verteilungsmechanismen sowie neuer Straßen konnten die Menschen in den betroffenen Regionen rechtzeitig mit Hilfsrationen versorgt werden. 12 Immer mehr Fortschritte Die bessere Verteilung von Nahrungsmittelhilfen ist nur ein Fortschritt, den Äthiopien in den letzten Jahrzehnten verbuchen konnte. Das Land hat eine sozioökonomische Entwicklung durchlebt, die auf dem afrikanischen Kontinent ihresgleichen sucht. Besonders das hohe Wirtschaftswachstum sorgte in den letzten Jahren immer wieder für Aufsehen: Zwischen 2004 und 2016 legte das äthiopische Bruttoinlandsprodukt im Schnitt Jahr für Jahr um über zehn Prozent zu. Kein anderes Land in Subsahara-Afrika verzeichnete in diesem Zeitraum ein höheres Wirtschaftswachstum. Auch im weltweiten Vergleich gehört Äthiopien damit zu den am schnellsten wachsenden Volkswirtschaften. 15 Am deutlichsten zeigt sich der Wandel in der Hauptstadt Addis Abeba. Noch zum Jahrtausendwechsel dominierten Wellblechhütten, Schotterwege und durchziehende Viehherden weite Teile des Stadtbilds. Heute zeigt die Metropole, deren Name übersetzt die neue Blume bedeutet, an vielen Stellen ein ganz anderes Gesicht: Geprägt von einer wachsenden Skyline und modernen Bürokomplexen symbolisiert Addis Abeba den Fortschrittsgedanken im Land, ja ganz Afrikas. Mittlerweile durchziehen vierspurige Schnellstraßen die 4,4-Millionen-Großstadt. Riese am Horn Gemeinsam mit seinen Nachbarstaaten Eritrea, Dschibuti und Somalia bildet Äthiopien das sogenannte Horn von Afrika. Hier ragt der östlichste Teil des afrikanischen Kontinents wie eine Speerspitze in den Indischen Ozean. Mit einer Fläche von über Quadratkilometern was etwa dem Dreifachen Deutschlands entspricht ist Äthiopien der größte Staat der Region. 13 Mit über 100 Millionen Einwohnern leben hier mehr als fünfmal so viele Menschen wie in den übrigen drei Staaten am Horn von Afrika zusammen. Sie machen das Land zum zweitbevölkerungsreichsten Afrikas. 14 Reiche Geschichte ERITREA Asmara ÄTHIOPIEN KENIA Nairobi Addis Abeba DSCHIBUTI Äthiopien verfügt nicht nur über die ältesten Zeugnisse der Menschheitsgeschichte, sondern ist auch der am längsten existierende Staat auf dem afrikanischen Kontinent. 27 Auf die Jahrtausendealte Geschichte des Abessinischen Reichs sind die Äthiopier heute ebenso stolz wie auf die Tatsache, dass sie sich nie haben kolonialisieren lassen. Erst mit dem Sturz des letzten Kaisers Haile Selassie endete 1974 die seit dem ersten Jahrtausend vor Christus an dauernde äthiopische Monarchie. Ihr folgte ein brutales Militärregime, dessen Roter Terror Tausende von Menschen das Leben 28, 29 kostete. Dschibuti SOMALIA Mogadischu Stretching Our Wings to Over 100 International Destinations in 5 Contin über 3 Mio Jahre v. Chr. Ein Zweibeiner der Gattung Australopeticus afarensis stirbt. 3,2 Millionen Jahre später werden die Gebeine von Lucy als eines der ältesten Exemplare der Familie der Hominiden bekannt. 2. Jahrhundert n. Chr. Das spätantike Königreich Aksum erlangt durch eine ertragreiche Landwirtschaft und den Handel über das Rote Meer großen Reichtum. KAPITEL 1 Berlin-Institut 9

12 An immer mehr Orten schießen neue Hochhäuser und Einkaufszentren in den Himmel wurde im Brüssel Afrikas so genannt, weil in Addis viele panafrikanische Organisationen ihren Stützpunkt haben feierlich der von China finanzierte neue Hauptsitz der Afrikanischen Union eröffnet. Drei Jahre später ging die erste elektrische Straßenbahn südlich der Sahara in Betrieb der erste Schritt hin zu einem öffentlichen Verkehrsnetz, das es so bislang in keiner anderen Stadt des Kontinents gibt. 16 Bauboom über die Hauptstadt hinaus Der Fortschritt im Land beschränkt sich nicht allein auf die Hauptstadt, sondern erreicht zunehmend auch die ländlichen und abgelegeneren Regionen. Neue Straßen und Bahnlinien erschließen immer weitere Teile des Landes. Vielerorts entstehen Gewächshäuser, Fabrikgelände und Industrieparks. Schon heute ist Äthiopien nach Kenia der zweitgrößte afrikanische Exporteur von Schnittblumen, die an immer mehr Standorten im Land produziert werden. 17 Am Blauen Nil, ganz im Norden des Landes an der Grenze zu Sudan, entsteht derzeit der mächtigste Staudamm auf dem Kontinent. Der Große Damm der Äthiopischen Wieder- Sichtbarer, relativer Aufwärtstrend Die Äthiopier haben heute im Schnitt noch immer deutlich weniger Geld zur Verfügung als die Durchschnittsbürger in Subsahara-Afrika erreichte das kaufkraftbereinigte Pro-Kopf-Einkommen in Äthiopien mit etwa US-Dollar im Jahr nicht einmal die Hälfte des Durchschnittsniveaus in den Ländern südlich der Sahara. Für die Äthiopier ist das trotzdem eine größere Verbesserung gegenüber früher als für die meisten ihrer Nachbarn: Seit 1995 hat sich ihr Einkommen fast verdreifacht, während die Durchschnittseinkommen in Subsahara-Afrika insgesamt nur um das 1,5-fache gestiegen sind. 20 Prozent geburt (Grand Ethiopian Renaissance Dam) soll Äthiopien, gemeinsam mit weiteren Wasserkraftwerken, zum größten Energieerzeuger am Horn von Afrika machen und die Stromerzeugungskapazität des Landes mehr als verdoppeln. 18 Wenn das gelingt, dürfte die äthiopische Regierung ihrem Ziel, bis 2025 den Weltbank-Status eines Landes mit geringem mittlerem Einkommen allein durch Äthiopien Subsahara-Afrika (ohne Länder mit hohem Einkommen) Bruttoinlandsprodukt pro Kopf, Index (1995=100), 1995 bis 2016 (Datengrundlage: Weltbank 21 ) ein klimaneutrales Wachstum zu erreichen, ein gutes Stück näher kommen. Äthiopien verspricht sich zudem jährliche Einnahmen in Höhe von etwa einer Milliarde Dollar aus dem Stromverkauf in die Nachbarländer Jahrhundert n. Chr. Das Christentum beginnt in Äthiopien als erstem afrikanischem Land aufzublühen. 7. Jahrhundert n. Chr. Aksum verliert seinen Zugang zum Roten Meer. Das Königreich geht unter. 12. Jahrhundert n. Chr. Die Könige der Zagwe-Dynastie machen Lalibela zum neuen Machtzentrum und erbauen dort die berühmten Felsenkirchen Ein angeblicher Nachfahre von König Salomon und der Königin von Saba legt den Grundstein für das über 700-jährige Bestehen der Salomonischen Dynastie in Äthiopien die erst mit dem Sturz Haile Selassies endet Während der größte Teil der christlichen Welt die gregorianische Zeitrechnung einführt, bleibt Äthiopien bei seiner eigenen Zeitrechnung, die sieben Jahre hinterherhinkt Addis Abeba, die Neue Blume, wird gegründet und Äthiopiens Hauptstadt. 10 Vom Hungerland zum Hoffnungsträger

13 Neben den sichtbaren Veränderungen bestätigen auch die Daten der Vereinten Nationen und der Weltbank die Fortschritte in Äthiopien. Obwohl die Lebensbedingungen oft noch schwieriger sind als in anderen Ländern Subsahara-Afrikas, geht es den meisten Äthiopiern heute besser als noch in den 1990er Jahren: Zwischen 1995 und 2015 hat sich der Anteil der von absoluter Armut betroffenen Menschen mehr als halbiert. 22 Die Lebenserwartung der Äthiopier ist seit dem Millenniumswechsel jährlich um fast ein Jahr gestiegen bis 2015 auf 64 Jahre, was rund 6 Jahre über dem Schnitt Subsahara-Afrikas liegt. 23 Gleichzeitig haben sich die Einschulungsraten seit Beginn der 2000er Jahre mehr als verdoppelt. 24 Schlechte Startbedingungen Die sozioökonomischen Fortschritte, die Äthiopien in den letzten Jahrzehnten gemacht hat, sind beachtlich. Allerdings begann dieser Aufstieg von einem sehr niedrigen Niveau aus. Noch in den 1970er Jahren, als das Land unter der Herrschaft des langjährigen Monarchen Haile Selassie stand, wurden die Menschen im Schnitt nicht älter als 43 Jahre. Kaum eine der erwachsenen Frauen hatte je eine Schule besucht und auch unter den Männern hatten nur wenige jemals irgendeine Art von Bildung erhalten. 25 Nach dem Sturz des letzten äthiopischen Kaisers 1974 verschlimmerte sich diese Situation noch. Unter der nachfolgenden kommunistischen Militärdiktatur war Äthiopien über viele Jahre von ethnischen Konflikten, Grenzstreitigkeiten mit den Nachbarn und dem seit 1961 andauernden Unabhängigkeitskrieg mit der Provinz Eritrea geplagt. Nach fast zwei Jahrzehnten der Gewaltherrschaft und des Krieges hatte Äthiopien nach dem Ende des kommunistischen Regimes Anfang der neunziger Jahre denkbar schlechte Voraussetzungen, um rasch auf einen positiven Entwicklungspfad zu gelangen. Hinzu kommt, dass Äthiopien über keine nennenswerten Rohstoffe verfügt und regelmäßig von verheerenden Dürren heimgesucht wird. 26 Der Neuanfang Entscheidend für den Aufstieg von ganz unten waren die politische Stabilisierung und die wirtschaftliche Neuausrichtung in der jüngeren Vergangenheit. 30 Das Jahr 1991 war für Äthiopien gewissermaßen das Jahr Null. Nach siebzehn Jahren unter der Militärdiktatur des Koordinationskomitees der Streitkräfte, Polizei und Territorialarmee, kurz Derg genannt, gelang es einer kleinen Rebellengruppe aus dem Norden deren Gewaltherrschaft zu beenden. Geschwächt von jahrelangen Kämpfen mit Eritrea und anderen, nach Unabhängigkeit strebenden Provinzen war das äthiopische Militär nicht länger in der Lage, Widerstand gegen die immer größer werdenden oppositionellen Gruppen zu leisten. Im Mai 1991 marschierten die Guerillakämpfer der Volksbefreiungsfront von Tigray (TPLF) in Addis Abeba ein und machten dem Spuk des Derg ein Ende. 31 Kurz nachdem in Berlin die Mauer gefallen und das Ende der Sowjetunion eingeläutet war, endete so auch der Kommunismus in Äthiopien. Das Regime hinterließ ein vom Krieg zerrüttetes Land, in dem Not und Hunger allgegenwärtig waren. Mit dem Fall des Militärregimes lag es nun an den ehemaligen Rebellengruppen, das Land zu befrieden und zu stabilisieren. Eine schwierige Aufgabe, schließlich verfügte keines der Mitglieder über Erfahrungen darin, einen Staat zu regieren. Die TPLF machte sich zunächst auf die Suche nach Bündnispartnern: Zusammen mit drei weiteren Befreiungsbewegungen aus unterschiedlichen Regionen des Landes schmiedeten sie eine Regierungskoalition. Bis zu den ersten Wahlen im Jahr 1995 übernahm die Revolutionäre Demokratische Front der Äthiopischen Völker (EPRDF) übergangsweise die Regierungsgeschäfte in Äthiopien. 32,33 Bis heute stellt sie die Regierung. Zwei Jahre nach dem Ende des Derg-Regimes entließ die äthiopische Übergangsregierung Eritrea in die Unabhängigkeit und begann gleichzeitig den übrigen Teil des äthiopischen KAPITEL Haile Selassie, der König der Könige und 225. Nachfolger des Königs Salomon, wird zum Kaiser gekrönt. Italien überfällt das Land und proklamiert ein Jahr später die Herrschaft über Äthiopien. Der Kaiser flieht ins Ausland. Mit britischer Hilfe vertreiben die Äthiopier die italienischen Besetzer. Haile Selassie kehrt auf den Thron zurück. Äthiopien führt eine neue Währung ein, gründet die erste Universität sowie die erste und einzige Fluggesellschaft: Ethiopian Airlines. Addis Abeba wird Hauptstadt der Afrikanischen Union. Eine Hungersnot fordert Opfer, die Unzufriedenheit über die Führung des Landes schlägt sich in Studentenprotesten nieder. Berlin-Institut 11

14 Wenn Äthiopien ein Dorf mit 100 Menschen wäre Wie viele afrikanische Staaten ist Äthiopien von einer enormen ethnischen, sprachlichen und religiösen Vielfalt geprägt. Insgesamt gibt es mehr als 85 unterschiedliche ethnische Gruppen, die etwa 83 verschiedene Sprachen sprechen. 37 Laut letztem Zensus von 2007 stellen die Oromo mit rund 34 Prozent den größten Anteil der Bevölkerung, gefolgt von den Amhara mit 27 Prozent. Alle anderen Bevölkerungsgruppen sind mit einem Anteil von maximal 6 Prozent deutlich kleiner. 38 Ob dieses Verhältnis über zehn Jahre nach der letzten Volkszählung noch zutrifft, wird sich bald zeigen, denn ein neuer Zensus ist seit 2017 in Arbeit. Anteil unterschiedlicher ethnischer Gruppen an der äthiopischen Gesamtbevölkerung, 2007 Oromo Amharen Somali Tigray Afar andere Gruppen (Datengrundlage: CSA 36 ) Staates politisch und wirtschaftlich neu zu organisieren. Dabei stand die Regierung unter der Leitung des jungen TPLF-Politikers Meles Zenawi vor einer doppelten Herausforderung: Um Frieden im Land zu schaffen, musste der Wandel von einer ehemals totalitären Diktatur hin zu einer Demokratie eingeleitet werden, die zumindest in der Theorie allen ethnischen Gruppen im Land ein Mitspracherecht einräumt. 34 Wirtschaftlich musste die Regierung den Übergang von einer sozialistischen Planwirtschaft zu einer kapitalistischen Marktwirtschaft organisieren, die auf dem globalisierten Markt bestehen konnte. 35 Und das alles mit den Möglichkeiten eines der ärmsten Länder der Welt. Dezentralisierung und developmental state Das Rezept, um den politischen Ausgleich zwischen den vielen unterschiedlichen ethnischen Gruppen im Land zu schaffen, bestand in der Dezentralisierung und der Einführung eines föderalen Systems. Dazu unterteilte die Regierung den äthiopischen Staat mit seinem neuen Grenzverlauf in neun Bundesländer und zwei Stadtstaaten, die jeweils mit einer eigenen Landesregierung und einer Vertretung auf Bundesebene ausgestattet wurden. Als Trennlinien nutzte die Übergangsregierung die sprachlichen Grenzen zwischen den unterschiedlichen ethnischen Gruppen in den einzelnen Regionen. 39 Um die Wirtschaft in Gang zu bringen, ließ sich die Regierung unter Meles von einem Modell inspirieren, das asiatischen Ländern wie Südkorea, Taiwan und vor allem China bereits den wirtschaftlichen Aufstieg ermöglicht hatte ein Modell, das Wissenschaftler häufig als developmental state bezeichnen und das eine Art gelenkten Kapitalismus beschreibt. 40 Die wirtschaftliche Öffnung und die Integration Äthiopiens in den Weltmarkt sollte dabei von einem starken Staat gesteuert und überwacht werden. Dessen Aufgabe lag und liegt bis heute nicht nur darin, die Infrastruktur für eine funktionierende Wirtschaft zu schaffen, sondern Kaiser Haile Selassie wird gestürzt. Das Militärkomitee übernimmt die Macht. Das kommunistische Militärregime schlägt Proteste nieder, der Kampf wird als Roter Terror bekannt. Eine halbe Million Menschen sterben während der größten Hungersnot, die das Land je erlebt hat. Das Militärregime wird von Rebellen niedergeschlagen. Unter Führung der TPLF-Partei wird eine Übergangregierung gebildet. Eritrea erlangt in einem Referendum friedlich die Unabhängigkeit. Die demokratische Bundesrepublik Äthiopien wird ausgerufen und der ehemalige Guerillaführer Meles Zenawi zum Premierminister ernannt. 12 Vom Hungerland zum Hoffnungsträger

15 Tigray Ethnische Grenzen Benishangul- Gumaz Asosa Amhara Bahir Dar Mekele Afar Asaita Dire Dawa Äthiopien ist bis heute in zwei Stadtstaaten und neun Bundesländer unterteilt, wobei letztere weiter in Regierungsbezirke (Zones), Kreise (Woredas) und Gemeinden (Kebeles) gegliedert sind. Da die Aufteilung entsprechend ethnischer Siedlungsgebiete vorgenommen wurde, wird das äthiopische Modell des Föderalismus auch als ethnischer Föderalismus bezeichnet. 43 Durch das föderale Staatensystem sollte nach der Idee seiner Architekten den verschiedenen Bevölkerungsgruppen Äthiopiens mehr Autonomie und Selbstbestimmung eingeräumt werden. 44 Gambela Gambella Addis Abeba Adama Harar Jijiga KAPITEL 1 Region der südlichen Awasa Nationen, Nationalitäten und Völker Oromia Somali noch als zweitärmstes Land der Welt galt, im globalen Einkommensranking neun Plätze nach vorne. 45 auch dafür zu sorgen, dass wirtschaftliche Gewinne für die Umsetzung einer staatlichen Entwicklungsstrategie genutzt werden. 41 Im Jahr 1995 wurde dazu ein erster nationaler Entwicklungsplan aufgesetzt, dessen Hauptziel es war, durch den Ausbau der sozialen Basis infrastruktur die Armut im Land zu reduzieren. 42 Junger Hoffnungsträger Äthiopiens Neuausrichtung unter der EPRDF-Regierung zeigte bald Erfolge. Der rasante wirtschaftliche Aufschwung, der 2004 einsetzte, brachte dem Staat den Ruf eines Wirtschaftswunderlands ein. In weniger als 15 Jahren rückte Äthiopien, das im Jahr 2000 gemessen an seinem Pro-Kopf-Einkommen Dass sich die Fortschritte im Land nicht nur auf wirtschaftliche Faktoren beschränken, zeigen die Erfolge bei den Millenniums-Entwicklungszielen (MDGs). Äthiopien konnte bei sechs der acht Ziele, welche die Weltgemeinschaft im Jahr 2000 als Leitlinien für künftige Entwicklungsfort schritte formuliert hatte, bis zum Ende der 15-jährigen Umsetzungszeit große Fortschritte erreichen. Dazu gehörten unter anderem die Reduzierung von Hunger und Armut, die Senkung der Kindersterblichkeit und die Verbesserung des Bildungszugangs Ein Grenzdisput zwischen Äthiopien und Eritrea führt erneut zum Krieg Menschen sterben, zehntausende werden vertrieben. Unter UN-Vermittlung wird ein Friedensabkommen zwischen Äthiopien und Eritrea geschlossen. Umstrittene Gebiete bleiben unter äthiopischer Besetzung. Umstrittene Wahlen führen über Monate zu heftigen Protesten. Meles Zenawi stirbt. Hailemariam Desalegn übernimmt das Amt des Pemierministers. Regierungspläne, die Hauptstadt Addis Abeba auf umliegende Oromo-Gebiete auszudehnen, führen zu Protesten. Im Oktober wird der Ausnahmezustand ausgerufen. Nach anhaltenden Protesten tritt Hailemairam Desalegn zurück, Abiy Ahmed wird Premierminister und verspricht einen tiefgreifenden Wandel. Berlin-Institut 13

16 Entwicklung nach Plan Äthiopien hält seine langfristigen Entwicklungsziele regelmäßig in Fünf- bis Zehnjahresplänen fest. Der zweite Growth and Transformation Plan (GTP II) ist der mittlerweile vierte makroökonomische Entwicklungsplan seit Seine Umsetzung soll dazu beitragen, die Armut im Land weiter zu reduzieren und Äthiopien bis zum Jahr 2025 in die Gruppe der Länder mit unterem mittleren Einkommen zu katapultieren bis bis 2010 Programm für Nachhaltige Entwicklung und Armutsreduktion Sustainable Development and Poverty Reduction Program (SDPRP) Programm für beschleunigte und nachhaltige Entwicklung zur Beendigung der Armut Plan for Accelerated and Sustained Development to End Poverty (PASDEP) Nationale Entwicklungspläne in Äthiopien, 1995 bis 2020 (Quelle: Donnenfeld et al. 49 ) Themen: Dezentralisierung Etablierung von Regierungsorganen auf allen Ebenen Wirtschaftliche Öffnung Entwicklung im Sozialsektor Themen: Armutsminderndes Wachstum Reduzierung der Armut Stärkung der Regierungsführung Verwaltung der Auslandshilfen Eine bessere Gesundheit und mehr Bildung im Rahmen der MDGs haben unter anderem dazu beigetragen, dass die Kinderzahl pro Frau in Äthiopien deutlich gesunken ist. Entwicklungspolitisch ist seit langem bekannt, dass Frauen, die möglichst lange zur Schule gehen, weniger Nachwuchs bekommen, als Frauen, die nur eine Grundschule besucht haben oder gar keinen Bildungszugang hatten. Während äthiopische Frauen im Jahr 2000 im Schnitt noch 6,8 Kinder zur Welt brachten, bekommen sie heute nur noch 4,6. Damit hat Äthiopien in den letzten beiden Jahrzehnten den größten Rückgang der Geburtenziffer in ganz Subsahara-Afrika erlebt. 47 Stabilisator am Horn Die Fortschritte seit 1991 insbesondere das rasante Wirtschaftswachstum haben Äthiopien in den Augen westlicher Regierungen zu einem Positivbeispiel in Afrika gemacht. Über Jahre hinweg sicherten sie der äthiopischen Regierung die finanzielle Unterstützung der Industrienationen. Zwischen 2005 und 2015 flossen insgesamt 37 Milliarden US-Dollar an Entwicklungshilfegeldern nach Äthiopien. Kein anderes Land südlich der Sahara erhielt in diesem Zeitraum noch höhere finanzielle Unter stützungen durch die internationale Gebergemeinschaft. 50 Die EPRDF-Regierung ist international nicht nur ein verlässlicher und beliebter Partner in der Entwicklungszusammenarbeit, sondern das Land ist als größte militärische und westlich orientierte Macht am Horn von Afrika auch ein wichtiger Partner bei der Friedenssicherung der Region. Seit 2012 leistet Äthiopien trotz seines bescheidenen Verteidigungshaushalts von allen afrikanischen Ländern den größten friedenssichernden Beitrag zu den UN-Missionen auf dem Kontinent. 51 Neben Einsätzen in Südsudan, Darfur, Liberia und Elfenbeinküste sind die äthiopischen Blauhelm-Soldaten vor allem an der Amisom Friedensmission in Somalia beteiligt. 52 Durch sein Engagement im Nachbarland und die Nähe zum einzigen afrikanischen US-Militärstützpunkt in Djibouti ist Äthiopien zudem ein wichtiger Partner der westlichen Länder im Kampf gegen den islamistischen Terror in der Region. 53 Im Vergleich zu seinen Nachbarn ist Äthiopien in den letzten Jahrzehnten politisch weitgehend stabil geblieben. Dieser Umstand macht das Land zu einem Zufluchtsort für tausende von Menschen, die aus Krisenländern wie Somalia oder Südsudan fliehen. Ende 2017 beherbergte Äthiopien rund Flüchtlinge, die meisten davon aus den unmittelbaren Nachbarstaaten. Das macht Äthiopien nach Uganda und Sudan zum drittgrößten Aufnahmeland von Geflüchteten auf dem afrikanischen Kontinent Vom Hungerland zum Hoffnungsträger

17 2010 bis bis 2020 Erster Wachstums- und Transformationsplan First Growth and Transformation Plan (GTP I) Zweiter Wachstums- und Transformationsplan Second Growth and Transformation Plan (GTP II) Ethnische Ungleichheiten Die Wurzeln der Proteste lagen vor allem in den ethnisch bedingten Ungleichheiten im Land. Viele Äthiopier fühlten sich durch die von der Tigray-Minderheit dominierte Regierung sowohl wirtschaftlich als auch politisch benachteiligt. Allen voran Oromos und Amharen, die zusammen fast zwei Drittel der äthiopischen Bevölkerung stellen. 56,57 Themen: Wirtschaftswachstum Industrielle Entwicklung Infrastrukturausbau Erreichen der MDGs Vom Vorzeigeland zum Problemfall? In den letzten beiden Jahrzehnten ist Äthiopien damit in mehrfacher Hinsicht zu einem Schwergewicht in Afrika geworden: außenpolitisch, wirtschaftlich und nicht zuletzt angesichts seiner großen Bevölkerungszahl. Ein stabiles, aufstrebendes und friedliches Äthiopien, in dem sich die Lebensbedingungen der Menschen verbessern, hätte in dem konfliktreichen Umfeld am Horn von Afrika eine enorme Strahlkraft. Umgekehrt würde sich eine Destabilisierung des Landes verheerend auf die ganze Region auswirken, bis hin zu massiven Flüchtlingsbewegungen im ganzen ostafrikanischen Raum und darüber hinaus. Wie sich das Land weiterentwickelt, ist derzeit ungewiss. Denn trotz aller Erfolgsgeschichten der jüngeren Vergangenheit gab es in den letzten Jahren Anlass zur Sorge: Wiederkehrende Proteste und regierungskritische Demonstrationen zeugten jüngst davon, dass im Vorzeigestaat nicht alles so rosig ist, wie es die reinen Entwicklungsdaten suggerieren. Viele Äthiopier sehen Themen: Wirtschaftswachstum und Diversifizierung Industrialisierung und Mechanisierung Ausbau von Wissenschaft und Technologie Erreichen der SDGs sich nicht als Profiteure der bisherigen Entwicklungsfortschritte und machten ihre Unzufriedenheit und ihren Unmut über den undemokratischen Führungsstil der Regierung zunehmend deutlich. Auslöser der letzten Protestwelle waren 2015 die Pläne der Regierung, die Hauptstadt Addis Abeba auf Gebiete im benachbarten Staat Oromia auszudehnen. Viele Bauern befürchteten dadurch ihr Land und ihre Lebensgrundlage zu verlieren und protestierten gegen die Expansion der Metropole. Nach gewaltsamen Zusammenstößen zwischen Demonstranten und staatlichen Sicherheitskräften ließ die Regierung die Pläne fallen. Doch die Proteste weiteten sich aus und erreichten im Juli 2016 schließlich auch Amhara, die bevölkerungsreichste Region im Nordwesten des Landes. 55 Die Reaktion der äthiopischen Regierung auf die Proteste fiel so aus, wie es für ein autoritäres Regime zu erwarten ist, das sich Stabilität und Entwicklungsfortschritte bislang stets mit Härte und Repression erkauft hat: Sicherheitskräfte gingen immer wieder gewaltsam gegen Demonstranten vor, kritische Journalisten und Oppositionelle wurden inhaftiert und der Internetzugang vielerorts eingeschränkt. Bis Ende 2016 forderten die Proteste nach Angaben der Regierung etwa 500 Todesopfer, anderen Quellen zufolge dürfte die Zahl noch weit höher liegen. 58 Im Oktober 2016 rief die Regierung den Ausnahmezustand aus, durch den die Repression weiter verstärkt wurde. 59 Mit dem Rücktritt Hailemariam Desalegns im Februar 2018 und der Ernennung des Oromo-Politikers Abiy Ahmed zum neuen Premierminister zwei Monate später sind die Proteste erst einmal abgeebbt. Viele Äthiopier schöpfen Hoffnung, dass Abiy Ahmed einen Wandel einläutet und die Dominanz der Tigray in der Regierung aufbricht. Die ersten Amtshandlungen des jungen Regierungschefs stimmen zuversichtlich, doch viele Herausforderungen bleiben: Ethnische Konflikte schwelen weiter, meist geht es dabei um Land. 60 Vielerorts mangelt es an Jobs und Perspektiven, vor allem für die wachsende Zahl junger Menschen. KAPITEL 1 Berlin-Institut 15

18 Migrationsknotenpunkt am Horn Äthiopien ist ein wichtiges Drehkreuz für Migranten aller Art am Horn von Afrika. Aus den instabilen Nachbarländern suchen immer wieder tausende Menschen Zuflucht und neue Zukunftsperspektiven im Land, während es für andere nur eine Durchgangsstation ist. Äthiopien ist aber nicht nur Ziel- und Transitland, sondern auch ein wichtiges Herkunftsland von Migranten. Die Mehrheit der Äthiopier, die ihr Land verlassen, zieht es nach Saudi-Arabien oder in andere Golfstaaten. Andere machen sich auf den Weg nach Südafrika oder versuchen über Sudan, Libyen und das Mittelmeer nach Europa zu gelangen. 65 Aswan Dongola Setima Altbara Port Sudan SAUDI ARABIEN Jizan Wichtige Migrationsrouten im Nahen Osten, auf dem afrikanischen Kontinent und am Horn von Afrika (Datengrundlage: IOM 66 ) ZENTRAL- AFRIKANISCHE REPUBLIK Khartoum SUDAN DEMOKRATISCHE REPUBLIK KONGO SÜDSUDAN Kampala Kassala Al Qadarif Juba UGANDA Addis Abeba Asmara KENIA Nairobi Harar Dschibuti ÄTHIOPIEN SOMALIA Mogadischu Burao JEMEN Bossasso 16 Vom Hungerland zum Hoffnungsträger

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