VORANSICHT. Detektivgeschichten waren bei Jugendlichen. Miss Marple, die drei??? und Co. Beliebte Detektivliteratur erkunden

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1 III Lesen Texte erfassen Beitrag 45 Detektivromane 1 von 34 Miss Marple, die drei??? und Co. Beliebte Detektivliteratur erkunden Nach einer Idee von Dr. Vera Sippel, Kassel Auf CD: Plankarten, Checklisten u.v.m. + Word-Dateien aller Materialien Wer war der Mörder? Ihre Schüler erforschen Detektivgeschichten und schreiben eigene Texte. Detektivgeschichten waren bei Jugendlichen schon immer beliebt und sind es immer noch: Ob TKKG, 5 Freunde oder Die drei??? die Geschichten sind spannend, regen zum Mitdenken und Kombinieren an und fördern darüber hinaus die unterschiedlichen Aspekte der Lesekompetenz. Nutzen Sie die Popularität der Detektivgeschichten, um mit Ihren Schülern deren Merkmale und Aufbau zu untersuchen und das Verfassen von Inhaltsangaben, Charakterisierungen und Protokollen anhand von Agatha Christies Klassiker 16 Uhr 50 ab Paddington zu wiederholen und zu üben. Abschließend schreiben Ihre Schüler mithilfe eines Baukastens eine eigene Detektivgeschichte! Klasse: 7/8 Dauer: Bereich: Julia Lenzmann 7 13 Stunden + LEK Detektivgeschichten inhaltlich erschließen und ihre Strukturmerkmale erkennen; eine Inhaltsangabe und Polizeiprotokolle schreiben; literarische Figuren charakterisieren; eine eigene Detektivgeschichte verfassen

2 8 von 34 Detektivromane Lesen Texte erfassen Beitrag 45 III Materialübersicht 1. Stunde Berühmte Detektive und ihre Geschichten Einstieg in das Thema M 1 (Fo) Berühmte Detektive erkennst du sie? ZM 1 Berühmte Detektive Farbfolienvorlage M 2 (Ab) Mein Lieblingskrimi ist über Leseerfahrungen sprechen 2. Stunde Ein (fast) perfekter Plan ein Rätsel lösen M 3 (Bd) Am Tatort was ist passiert? ZM 2 Tatortfoto Farbfolienvorlage M 4 (Tx) Kurzkrimi Ein (fast) perfekter Plan M 5 (Ab) Ein (fast) perfekter Plan löse den Fall! 3./4. Stunde Die Detektivgeschichte Merkmale und Aufbau M 6 (Ab) Was macht eine Detektivgeschichte aus? Eine Definition M 7 (Ab) Kriminalgeschichte vs. Detektivgeschichte worin liegen die Unterschiede? 5./6. Stunde Agatha Christie Hintergrundwissen recherchieren M 8 (Ab) Agatha Christie auf der Spur eine Internetrecherche 7. Stunde Worum geht es? Das Textverständnis sichern ZM 3 Die Inhaltsangabe was ist richtig, was falsch? M 9 (Ab) 16 Uhr 50 ab Paddington eine Inhaltsangabe schreiben ZM 4 Wie schreibe ich eine Inhaltsangabe? Eine Checkliste 8. Stunde Wer kommt vor? Romanfiguren charakterisieren ZM 5 Die Figurenkonstellation Plankarten M 10 (Ab) Wer ist Miss Marple? Eine Charakterisierung schreiben 9./10. Stunde Die Polizei ermittelt Protokolle zum Tathergang schreiben M 11 (Ab) Die Polizei ermittelt. Hilf ihr! Ein Polizeiprotokoll schreiben 11./12. Stunde Schreibwerkstatt eine Detektivgeschichte verfassen M 12 (Ab) Tatort, Opfer, Ermittler der Anfang einer Detektivgeschichte M 13 (Ab) Unsere eigene Detektivgeschichte worum soll es gehen? ZM 6 Wie schreibe ich eine Detektivgeschichte? Eine Checkliste 13. Stunde Reinhard Mey Der Mörder ist immer der Gärtner eine Parodie M 14 (Tx) Der Mörder ist immer der Gärtner? Ein Lied analysieren Lernerfolgskontrolle LEK (Ab) Bertolt Brecht: Über die Popularität des Kriminalromans Abkürzungen: Ab = Arbeitsblatt; Bd = Bild; Fo = Folie; Tx = Text

3 III Lesen Texte erfassen Beitrag 45 Detektivromane 9 von 34 M 1 Berühmte Detektive erkennst du sie? Julia Lenzmann Aufgabe Betrachte die Bilder. Welche der abgebildeten Detektive kennst du? Kennst du ihre Geschichten? Wenn ja, worum geht es in den Geschichten? Findest du die Geschichten spannend? Wenn ja, warum?

4 28 von 34 Detektivromane Lesen Texte erfassen Beitrag 45 III M 12 Tatort, Opfer, Ermittler der Anfang einer Detektivgeschichte Um eine spannende Detektivgeschichte zu schreiben, bedarf es eines interessanten Einstiegs. A: Die gestohlene Münzsammlung Als Detektivin Katja Schulze und ihr Assistent das Büro von Valentin Bause betraten, stand der be rühmte Golfprofi fassungslos am Fenster. Jemand hatte seine wertvolle Münzsammlung gestohlen. Hatten Sie heute Besuch?, fragte die Kommissarin den verzweifelt wirkenden Mann. Der nickte und B: Spuren im Schnee Behalten Sie die Handschuhe gleich an!, begrüßte der Polizist Karl Garve die Kommissarin, die im dicken Wollmantel und mit Winterstiefeln ins Büro geeilt kam. Im Juweliergeschäft Monnier wurde heute Nacht eingebrochen und wertvoller Schmuck gestohlen. Am besten wir machen uns gleich auf den Weg dorthin. Wenige Minuten später C: Der schwarze Koffer Endlich Urlaub!, dachte sich Kommissar Sven Schmidt. Am Bahnhof herrschte reges Treiben. Mit schnellen Schritten eilte er zum Bahngleis. In diesem Moment klingelte sein Handy. Was gibt es denn, Krüger?, fragte er seinen Kollegen genervt. Passen Sie auf, Schmidt, wir haben allen Grund zu der Annahme, dass die gesuchte Betrügerin Lara Weniger ins Ausland flüchten will, und zwar mit demselben Zug, mit dem Sie fahren. Ich vermute, dass sie mit einem großen schwarzen Koffer mit gefälschten Banknoten unterwegs ist. Halten Sie nach ihr Ausschau und melden Sie sich, sobald Sie etwas Verdächtiges bemerken. Kaum war das Telefonat beendet, Aufgabe Lies die Anfänge der drei Detektivgeschichten. Wähle einen der Anfänge und schreibe die Geschichte zu Ende. Berücksichtige dabei alles, was du über die Merkmale und den Aufbau von Detektivgeschichten gelernt hast.

5 34 von 34 Detektivromane Lesen Texte erfassen Beitrag 45 III LEK Bertolt Brecht: Über die Popularität des Kriminalromans Der Autor Bertolt Brecht ( ) beschreibt in Über die Popularität des Kriminalromans, was einen guten Kriminalroman ausmacht. Thinkstock/iStock 5 10 Auszug aus Über die Popularität des Kriminalromans von Bertolt Brecht Der gute [ ] Kriminalroman ist vor allem fair. Er zeigt moralische Stärke. To play the game ist Ehrensache. Der Leser wird nicht getäuscht, alles Material wird ihm unterbreitet, bevor der Detektiv das Rätsel löst. Er wird instand gesetzt, die Lösung selbst in Angriff zu nehmen. Es ist erstaunlich, wie sehr das Grundschema des guten Kriminalromans an die Arbeitsweise unserer Physiker erinnert. Zuerst werden gewisse Fakten notiert. Da ist ein Leichnam. Die Uhr ist zerbrochen und zeigt auf 2 Uhr. Die Haushälterin hat eine gesunde Tante. Der Himmel war in dieser Nacht bewölkt. Und so weiter und so weiter. Dann werden Arbeitshypothesen aufgestellt, welche die Fakten decken können. Durch den Hinzutritt neuer Fakten oder die Entwertung bereits notierter Fakten entsteht der Zwang, eine neue Arbeitshypothese zu suchen. Am Ende kommt der Test der Arbeitshypothese: das Experiment. Wenn die These richtig ist, dann muss der Mörder auf Grund einer bestimmten Maßnahme dann und dann da und da erscheinen. Entscheidend ist, daß nicht die Handlungen aus den Charakteren, sondern die Charaktere aus den Handlungen entwickelt werden. Man sieht Leute agieren, in Bruchstücken. Ihre Motive sind im Dunkeln und müssen logisch erschlossen werden. Aus: Bertolt Brecht: Über die Popularität des Kriminalromans und Über den Kriminalroman. In: Bertolt Brecht: Große kommentierte Berliner u. Frankfurter Ausgabe. Bd. 22, S. 504ff. Suhrkamp Verlag Frankfurt Alle Rechte bei und vorbehalten durch Suhrkamp Verlag Berlin. Aufgaben 1. Beschreibe, was für Brecht einen guten Kriminalroman ausmacht. 2. Erkläre, wie Fälle im guten Kriminalroman gelöst werden. 3. Brecht verwendet die Begriffe Kriminal- und Detektivroman gleichbedeutend. Entspricht der Detektivroman 16 Uhr 50 ab Paddington der Brecht schen Definition? Nimm Stellung. Hinweise (LEK) Erwartungshorizont (LEK): Zu 1.: Für Brecht ist ein guter Kriminalroman fair, das heißt, er enthält dem Leser keine Informationen vor. So ist der Leser, genau wie der Detektiv, in der Lage, den Fall aufzulösen. Zu 2.: Fälle in einem guten Kriminalroman werden wie folgt gelöst: Zuerst werden Fakten zum Fall aufgeschrieben. Danach werden Arbeitshypothesen aufgestellt, die mit den Fakten abgeglichen werden. Dadurch, dass neue Fakten hinzukommen, oder dadurch, dass sich bereits notierte Fakten als unwahr erweisen, muss eine neue Arbeitshypothese formuliert werden. Am Ende kommt der Test der Arbeitshypothese im Experiment. Wenn die These richtig ist, muss der Mörder aufgrund einer bestimmten Handlung an einem bestimmten Ort erscheinen. Zu 3.: Agatha Christies 16 Uhr 50 ab Paddington entspricht der Brecht schen Definition. Ihre Freundin Lucy Eylesbarrow versorgt Miss Marple mit Fakten, anhand derer Miss Marple kombiniert und Arbeitshypothesen aufstellt. Die Fakten stehen gleichzeitig auch dem Leser zur Verfügung. Zum Schluss überführt die Detektivin den Mörder und deckt seine Tatmotive auf. Hinweise zur Bewertung Aufgabe 1 wird mit 20 % und Aufgabe 2 mit 30 % bewertet. Die dritte Aufgabe, die eine reflektierte Bezugnahme zu Agatha Christies Detektivroman leistet, wird mit 50 % bewertet.