Wenn das Brot zur Gefahr wird
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- Frieda Waltz
- vor 8 Jahren
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1 Wenn das Brot zur Gefahr wird Essen und Trinken bei Zöliakie Lebenslang kein Brot essen? Schätzungsweise jeder Hundertste in Europa darf keinen Weizen und keine verwandten Getreidearten wie Dinkel und Grünkern essen. Auch Roggen, Gerste und Hafer sowie alle daraus hergestellten Lebensmittel beispielsweise das tägliche Brot, Nudeln, verschiedene Suppen und Saucen sind verboten. Der Grund ist die Darmerkrankung Zöliakie, die durch eine lebenslange Unverträglichkeit gegenüber Gluten, dem Klebereiweiss in bestimmten Getreidesorten, verursacht wird. Klebereiweiss=Gluten Obwohl Zöliakie mit den heute möglichen Diagnoseverfahren erfasst werden kann und mit der glutenfreien Ernährung eine effiziente Therapie zur 1
2 Verfügung steht, die den Betroffenen ein gesundes und beschwerdefreies Leben ermöglicht, hat die Erkrankung dennoch ihre Tücken. Durch die Symptomvielfalt vergeht oft viel Zeit bis zur Diagnose. Man rechnet zudem mit einer hohen Zahl an nicht Diagnostizierten, auch unter bestimmten Risikogruppen. Daraus resultieren viel persönliches Leid, aber auch medizinische und soziale Kosten für die Allgemeinheit. Das Einhalten der glutenfreien Ernährung im Alltag ist anspruchsvoll und mit hohen Mehrkosten für Spezialprodukte und sozialen Einschränkungen verbunden. Wichtiges in Kürze: Was ist Zöliakie genau? Zöliakie oder Glutenunverträglichkeit (früher wurden auch die Begriffe Hertersche Erkrankung und non-tropical Sprue verwendet) ist eine chronische Dünndarmerkrankung, die in jedem Lebensalter auftreten kann. Als Reaktion auf Gluten schädigt das Immunsystem die Zotten des Dünndarmes, wodurch Nährstoffe nur noch vermindert aufgenommen werden können. Verdacht auf Zöliakie? Bei Verdacht auf Zöliakie werden die zöliakierelevanten Antikörper im Blut bestimmt (IgG Anti Gliadin, IgA Anti Gliadin, IgA Anti human tissue Transglutaminase oder IgA Anti Endomysium). 2
3 Diagnose: In der Regel wird als zweiter Diagnoseschritt eine Dünndarmbiopsie vorgenommen. Es ist nicht empfohlen, sich bei Verdacht auf Zöliakie probeweise glutenfrei zu ernähren, da dies eine sichere Diagnose erschwert oder verunmöglicht. Viele der bei Zöliakie auftretenden Symptome könnten auch Hinweise auf eine andere Erkrankung sein. Was löst die Krankheit aus? Die krankheitsauslösende Substanz ist Gluten, ein Oberbegriff für das Kleberprotein in den Brotgetreiden Weizen, Dinkel, Ur-Dinkel, Grünkern, Roggen, Gerste, Hafer, Einkorn, Emmer und Kamut. Wichtige Grundnahrungsmittel wie Brot, Teigwaren und Mehle sowie alle Speisen, die Anteile obgenannter Getreide enthalten, sind somit glutenhaltig. Glutenfreie Nahrungsmittel sind: Von Natur aus glutenfrei sind Reis, Mais, Hirse, Quinoa, Amaranth und Buchweizen sowie Kartoffeln, Früchte, Gemüse, Nüsse, Fleisch, Fisch, Milch usw. Es gibt glutenfreie Spezialprodukte wie Brot, Teigwaren, Gebäck, Mehle etc., z.b. auf der Basis von Reis und Mais. Es gibt mittlerweile eine grosse Auswahl an glutenfreien Nahrungsmitteln! 3
4 Symptome bei Erwachsenen? Müdigkeit, Erschöpfung, Blutarmut, Eisenmangel, andere Mangelzustände, Gewichtsverlust, Durchfall, Verstopfung, Bauch- und Knochenschmerzen usw. Symptome bei Kleinkindern, Kindern und Jugendlichen: speziell bei Kleinkindern fallen Gewichtsverlust, Wachstumsstillstand, Entwicklungsverzögerungen, Durchfall, Blähbauch, Weinerlichkeit, Gereiztheit usw. auf. Bei grösseren Kindern und Jugendlichen zeigen sich diese Symptome weniger deutlich. Oft ist die Symptomatik ähnlich wie bei Erwachsenen. Gehäuftes Vorkommen von Zöliakie: Bei Diabetes mellitus Typ 1, Laktoseintoleranz, Osteoporose, Schilddrüsenerkrankungen, Rheumatoider Arthritis, Downsyndrom kann Zöliakie gehäuft beobachtet werden. Auch Verwandte 1. und 2. Grades von Zöliakiebetroffenen sollten auf Zöliakie abgeklärt werden, insbesondere falls eines oder mehrere der genannten Symptome auftreten. 4
5 Hausaufgaben schriftlich: 1. Was ist Quinoa? (siehe unter Definition 2. Was ist Amaranth? (siehe unter Definition 5
6 3. Was ist Buchweizen? (siehe unter Definition Quelle: Silvana Haag, Vizepräsidentin und Delegierte AOECS IG Zöliakie der Deutschen Schweiz, Birmannsgasse 20, 4055 Basel, 6
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