Wasser und Waldböden. Landesforst M-V. Betriebsteil FVI Forstplanung / Versuchswesen / Informationssysteme
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- Hertha Günther
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1 Wasser und Waldböden Landesforst M-V Betriebsteil FVI Forstplanung / Versuchswesen / Informationssysteme Greifswald, den Michael Wirner
2 Wasser und Waldböden 1) Was leisten Waldböden für den Wasserhaushalt 2) Sickerwasserraten unter Wald 3) Was leistet die Landesforst zur Verbesserung des Landschaftswasserhaushaltes? 4) Beispiele Gliederung
3 Grundwasserneubildung unter Wald Einflussfaktoren: - Klima (Niederschlag, Temperatur, Wind) - Bewuchs (Nadel oder Laub, dicht oder locker, einschichtig oder mehrschichtig) - Boden: Substrat (Sand oder Lehm), Moore - Relief - Grundwasserflurabstand Was leisten Waldböden für den Wasserhaushalt?
4 Grundwasserneubildung - Unter Wald findet in der Veg.-Periode i.d.r. kaum Grundwasserneubildung statt. - Wasserüberschuss gibt es nur in den Wintermonaten. - Winter-Sommer-Schwankungen werden sich mit dem Klimawandel vermutlich verschärfen. - Regen statt Schnee im Winter führt zum sofortigen Abfluss und damit zu hohen Winterwasserständen und geringen Frühjahrswasserständen - höhere Temperaturen verstärken die Verdunstung im Sommer. - Je nach Bestockung, Bodenvegetation, Humusgehalt, Bodenart, Flurwasserabstand und Relief wird das Grundwasser im Winter unterschiedlich aufgefüllt. Was leisten Waldböden für den Wasserhaushalt?
5 Quelle: BZE II; Russ, Riek, Martin, 2011
6 Niederschlag und Sickerwasserraten der BZE-Punkte SWR Jahresniederschlag SWR-Berechnung mit Regressionsgleichungen (Renger 2009 und Wessolek 2008, 2009)
7 Sickerwasserraten in MV Quelle: Jülich Forschungszentrum, 2015
8 Substrate und Sickerwasserraten der BZE-Punkte SWR Substrattyp Durchlässigkeit nimmt ab
9 Grundwasserneubildung auf Level II Flächen von 1996 bis mm 201 mm mm 84 mm Sandhof (Rotbuche) Rothemühl (Kiefer) Quelle: RUSS et al. (2017) Was leisten Waldböden für den Wasserhaushalt?
10 Sickerwasserraten Angaben aus der Literatur Autor Jahr Niederschlag Baumart Boden SWR Russ et al mm Kiefer shrp 84 mm Jochheim et al mm Kiefer 59 mm Riek & Müller mm Kiefer 47 mm Russ et al mm Buche sb 201 mm Jochheim et al mm Laubholz 159 mm Riek & Müller mm Buche 140 mm Jochheim et al mm Buche Sand 188 mm Level II-Flächen in MV
11 Wasserspeicherung in Waldböden ist unterschiedlich - hoher Lehmanteil = hohe Wasseraufnahme und lange Wasserverfügbarkeit - hoher Sandanteil = hohe Wasseraufnahme aber geringes Wasserspeichervermögen - Intakte Torfe = großes Aufnahme- und Speichervermögen - degradierte Torfe = kaum Wasseraufnahme (Stauwasser auf vermulmten Torfen) Was leisten Waldböden für den Wasserhaushalt?
12 Wasserqualität unter Waldböden - biologische Reinigung durch Mikroorganismen, die org. Bestandteile abbauen - bessere Filterleistung durch geringere Abflussgeschwindigkeiten wegen des Bewuchses, höherer Humusgehalte und fehlender Drainagen - kaum Düngemittelbelastung im Vergleich zu Ackerböden - weniger Pflanzenschutzmittel als auf Ackerböden - weniger Bodenverdichtung als auf Ackerböden Aber: Durch Luftstickstoff und Entwässerung der Gesamtlandschaft wird die Filterleistung der Waldböden gemindert Was leisten Waldböden für den Wasserhaushalt?
13 Was leistet die Landesforst zur Verbesserung des Landschaftswasserhaushaltes? - Moorschutzprogramm der Landesforst M-V - Erhöhung des Laubholzanteils auf geeigneten Standorten - Bodenschutz durch konsequentes Einhalten des Rückegassensystems und Einsatz standortsangepasster Technik - Weitestgehende Unterlassung von Waldentwässerungsmaßnahmen
14 Moorschutz (ha; Gesamtwald) HHM/Eigenleistung 107 Sponsoring 33 Naturschutzförderung Ökokonto/AE 839 ForstELER ha revitalisierte Moorfläche Von 4000 ha bis zum Jahr 2020 sind 2940 ha bereits umgesetzt. Anwendung - Moorschutz
15 Moorschutz (ha; Anstaltswald) HHM/Eigenleistung 14 Sponsoring 16 Naturschutzförderung 69 Ökokonto/AE 105 ForstELER ha revitalisierte Waldmoore Von 1000 ha bis zum Jahr 2020 sind 383 ha bereits umgesetzt. Anwendung - Moorschutz
16 Rothemühl Lüttenhagen Mirow Neustrelitz Neubrandenburg Torgelow Neu Pudagla Jägerhof Poggendorf Schuenhagen Rügen Dargun Stavenhagen Noss. Heide Wredenhagen Sandhof Güstrow Billenhagen Bad Doberan Schlemmin Gädebehn Grevesmühlen Radelübbe Friedrichsmoor Karbow Grabow Kaliß Jasnitz Schildfeld Revitalisierte ha Waldmoore in Projektträgerschaft der Landesforst M-V (n=34; Summe 383,4 ha) Rothemühl Lüttenhagen Mirow Neustrelitz Neubrandenburg Torgelow Neu Pudagla Jägerhof Poggendorf Schuenhagen Rügen Dargun Stavenhagen Noss. Heide Wredenhagen Sandhof Güstrow Billenhagen Anwendung - Moorschutz
17 Planung in 2017 Moorschutz in Projekte über NatschFöRl bis zur Genehmigungsplanung mit 451,5 ha - Für weitere 9 Projekte mit 299 ha soll die Vorplanung erstellt werden - Für diese 18 Projekte sind in diesem Jahr 325 T Ausgaben und 309 T Einnahmen geplant Umsetzung in 2017 Weißes Moor (FoA Torgelow) --> Realisierung über FG 20 E+A- Maßnahme Ggf. weitere Ökokonto-Projekte ForstELER-Projekte - Kleinstprojekte evtl. Sponsoring-Projekte Anwendung - Moorschutz
18 Standortgerechter Einsatz von Rücketechnik durch Befahrungsklassen Befahrbarkeit der Standorte 1 Seilkran 2 leichte Raupen-/Bänderfahrzeuge mit Pferdezurückung* 3 Raupen-/Bänderfahrzeuge 4 Radfahrzeuge keine Nutzung wegen defizitärem Ergebnis und aus 5 Naturschutzgründen 6 See 99 keine Aussage möglich *entspr. Zertifizierungsanweisung bei vergrößerten Gassenabständen Ziel: Dauerhafter Erhalt der Rückegassen, um u.a. die Wasseraufnahme der Böden zu erhalten Bodenschutz
19 Witterungsabhängiger Einsatz der Rücketechnik Bodenschutz Abbildung im GAIA geplant
20 Bestockung auf sensiblen Standorten Auf entwässerten vollhydromorphen Sand- und Tieflehmböden mittlerer Trophie sind bisher Nadelholz dominierte Bestockungszieltypen (BZT s) zugelassen. Durch Humusverlust, Versauerung und zusätzlichen Wasserverbrauch werden diese Böden bei Nadelholzbestockung verschlechtert. Gesamtwald: ha = 2,2 % A-Wald: ha = 2,5 % Bodenschutz
21 Bestockung auf sensiblen Standorten Vorschlag: Auf diesen Standorten werden Laubholzbestände nicht in Nadelholz umgewandelt und Nadelholzbestände werden sukzessive in Laubholzbestände überführt. Gesamtwald: ha = 2,2 % A-Wald: ha = 2,5 % Bodenschutz
22 Klimastufen M-V lsf sehr küstenfeucht sf sehr feucht lf küstenfeucht f feucht lm mäßig küstenfeucht m mäßig trocken t- trocken Quelle: Fa. Ökodata, Strausberg Eingangsgrößen: Vegetationszeit (Tage > 10 C) Ökoklimatische Wasserbilanz (Niederschlag Verdunstung)
23 Klimastufen M-V lsf sehr küstenfeucht sf sehr feucht lf küstenfeucht f feucht lm mäßig küstenfeucht m mäßig trocken t- trocken Quelle: Fa. Ökodata, Strausberg
24 Klimastufen M-V lsf sehr küstenfeucht sf sehr feucht lf küstenfeucht f feucht lm mäßig küstenfeucht m mäßig trocken t- trocken Quelle: Fa. Ökodata, Strausberg
25 Sommer-Niederschlagsprognosen für MV Vergleich und (WETTREG-Modell, 1/2007) Forstämter -7,22. bis -13,3 % -13,3 bis -19,4 % -19,4 bis -25,6 % -25,6 bis -31,7 % -31,7 bis -37,8 % -37,8 bis -43,9 % -43,9 bis -50 % Kilometers N
26 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
27 podsolige Sand-Braunerde mit beschrifteten Horizonten
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