Die Anatomie und der Bewegungsablauf von Pferden

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1 Die Anatomie und der Bewegungsablauf von Pferden Viele Menschen sind bei dem großen Angebot von Reitweisen verwirrt und fragen sich, welche Art zu reiten für ihr Pferd am angenehmsten und gesündesten ist. In jeder der verschiedenen Reitweisen soll das Pferd eine ganz bestimmte Haltung einnehmen, die sich von Reitart zu Reitart teilweise erheblich unterscheidet. Auch die Hilfengebung variiert so sehr, dass einige Reitarten genau gegensätzliche Hilfen verwenden. So stellen sich folgende Fragen: 1. Ist es egal, welche Körperhaltung ein Pferd beim Reiten einnimmt? 2. Ist es die Hauptsache, dass mein Pferd die Hilfen versteht und ist es deshalb nicht von Belang, welche Hilfen verwendet werden? 3. Wenn ja, kann ich meine Reitweise dann nach Belieben wählen? Grundsätzlich kann man sagen, dass Pferde zwar unterschiedlich gebaut sind (langer Rücken-kurzer Rücken, hoch angesetzter Hals-tief angesetzter Hals usw.), ihr Bewegungsablauf dennoch völlig gleich abläuft. Das heißt, dass einige Pferderassen bestimmte Körperhaltungen leichter einnehmen können als andere (je nach Körperbau); aber dies bedeutet nicht, dass es auch gesund und schmerzfrei für sie ist. Man könnte es mit menschlichen Athleten vergleichen. Es gibt Personen, die sich für bestimmte Sportarten besonders eignen. Wenn sie genügend trainieren, werden sie erstaunliche Leistungen erbringen können, die andere Menschen (mit einem ungeeigneteren Körperbau) nie zustande gebracht hätten. Allerdings heißt das nicht, dass diese Spitzensportler sich nicht verschleißen würden und nicht unter Schmerzen litten. Meist ist das Gegenteil der Fall: Extreme Bewegungen, unnatürliche Körperhaltungen und ungesunde Bewegungsabläufe erzeugen Schmerzen und führen zu Verletzungen sowie zu Abnutzungserscheinungen. Pferden ergeht es nicht anders. Es gibt nur zwei große Unterschiede zu menschlichen Sportlern: Erstens entscheiden sich Pferde nicht für die Reitweise, in der sie geritten werden und können bei der Wahl ihrer Körperhaltung nicht mitreden. Und zweitens haben Pferde keine Möglichkeit, sich bei Schmerz mitzuteilen, da sie keinen Schmerzlaut besitzen. Hier wird klar, warum es so wichtig ist, dass man als Mensch weiß, wie der Körper eines Pferdes funktioniert und was beim Bewegungsablauf unter dem Reiter zu beachten ist. Das Pferd als Reittier: Pferde besitzen einen eingebauten Tragemechanismus, der ihnen das Tragen eines Reiters ohne große Mühe und vor allem ohne Schmerzen ermöglicht. Das Problem dabei ist jedoch, dass die meisten Reiter (aus verschiedenen Gründen) ihre Pferde diese günstige Körperhaltung nicht einnehmen lassen. Dazu kommt, dass einige Pferde aufgrund von körperlichen Problemen (wie z.b. Verspannungen, Schiefe, Koordinationsprobleme...) nicht von alleine in die gesunde Haltung finden und Hilfestellung seitens ihres Reiters bräuchten. Dasselbe Problem trifft auf den Bewegungsablauf von Pferden zu, wenn sie sich auf Kreisbögen oder ganz allgemein in Kurven bewegen. Dabei wirken Kräfte, die einem Pferd ohne Reiter kaum schaden können. Mit dem zusätzlichen Reitergewicht verstärken sich aber die Kräfte, die auf den Pferdekörper einwirken. Die Aufgabe des Reiters ist es nun, durch das Verändern des Bewegungsablaufes seines Pferdes, diese Kräfte auf ein Minimum zu reduzieren.

2 1. Ist es egal, welche Körperhaltung ein Pferd beim Reiten einnimmt? Kurz gesagt: Nein. Um verstehen zu können, welche Haltung für ein Pferd am sinnvollsten und gesündesten ist, sollte man sich kurz damit beschäftigen, wie ein Pferd das Gewicht seines Reiters überhaupt trägt. Sitzt ein Reiter auf einem Pferd, belastet er primär die Wirbelsäule seines Pferdes: Müsste die Wirbelsäule nun dauerhaft die gesamte Tragefunktion übernehmen, würde sie überbelastet. Die Wirbel würden nach unten nachgeben und der Rücken würde mehr oder weniger eine Senke bilden:

3 Dies bewirkt, dass die Dornfortsätze der Wirbelsäule einander immer näher kommen, was letztendlich zu Schmerzen und Verschleiß führt: Wirbelsäule nach unten durchgedrückt : Dornfortsätze nähern sich an Wirbelsäule nach oben angehoben : Dornfortsätze entfernen sich voneinander Drückt ein Pferd dauerhaft seinen Rücken nach unten durch, können deutlich zu erkennende Schäden im Bereich der Dornfortsätze entstehen (wie im folgenden Röntgenbild zu sehen): Auf dem Bild oben kann man erkennen, dass es keine klar abgegrenzten Zwischenräume zwischen den Dornfortsätzen gibt. Es haben sich durch das stetige Aneinanderreiben der Fortsätze Verkalkungen und Verknöcherungen gebildet. Dies ist für das Pferd äußerst schmerzhaft und schränkt die Beweglichkeit seiner Wirbelsäule erheblich ein.

4 Das Pferd hat nur zwei Möglichkeiten, seine Wirbelsäule zu entlasten: 1. durch das Anspannen der Bauchmuskulatur 2. durch das Benutzen des Nackenrückenbandes Da viele Reiter ihrem Pferd durch eine vorgegebene Kopf-/Halsposition die Benutzung des Nackenrückenbandes unmöglich machen, bleibt dem Pferd nur das Anspannen der Bauchmuskulatur, um dem Reitergewicht entgegenzuwirken. Das Problem dabei ist, dass es sich nicht um eine positive, variierende Muskelspannung handelt, sondern eher um ein dauerhaftes, verkrampftes Anspannen der Bauchmuskulatur. Das Pferd muss während des gesamten Reitens mithilfe seiner Bauchmuskeln versuchen, seiner Wirbelsäule etwas Entlastung zu verschaffen. Dies ist nicht nur extrem anstrengend, sondern nach einiger Zeit auch schmerzhaft. Zudem führt eine verkrampfte Bauchmuskulatur zu weiteren Verspannungen im ganzen Pferdekörper und macht lockere, fließende Bewegungen nahezu unmöglich. Außerdem wird das freie Atmen für das Pferd schwieriger, was zu den oft deutlich zu hörenden lauten Atemgeräuschen während des Reitens führt. Bei Wallachen und Hengsten wirkt sich eine verkrampfte Bauchmuskulatur zusätzlich auf die Druck- und Luftverhältnisse im Bereich der Schlauchtasche aus, was zu einem lauten Glucksen während der Bewegung führt. Viele Reiter sind so an dieses Geräusch gewöhnt, dass sie es für normal halten. Allerdings hört man bei Wallachen und Hengsten mit unverkrampfter Bauchmuskulatur dieses Geräusch niemals. Auf folgenden Bildern ist die verspannte Bauchmuskulatur gut erkennbar: Man sieht deutlich die Rinne entlang der Bauchlinie, an der man die zusammengezogene, verkrampfte Bauchmuskulatur erkennen kann. Die Pferde wirken deshalb während des Reitens auch extrem schlank. Sitzt kein Reiter auf ihrem Rücken, spannen sie ihre Bauchmuskeln nicht mehr an und haben wieder eine einigermaßen normale Figur (rundere Bauchlinie).

5 Erlaubt der Reiter seinem Pferd dagegen eine Haltung, in der es sein Nackenrückenband gebrauchen kann, entsteht ein komplett anderes Bewegungsbild. Das Nackenrückenband: Die oberen Enden der Dornfortsätze sind mit einem sehnigen Band, dem sogenannten Rückenband, verbunden. Im Bereich des Halses zieht es sich als starker, elastischer Nackenstrang zum Hinterhauptbein und mit weiteren Bandanteilen zu jedem einzelnen Halswirbel (Nackenplatte). Dehnt ein Pferd den Hals nach vorne-unten, übt das Nackenband eine entsprechende Zugwirkung aus. Dabei werden die Dornfortsätze des Widerristes aufgerichtet und gleichzeitig die Zugwirkung auf das sehnige Rückenband übertragen. Indem sich die Dornfortsätze nach vorne ausrichten, müssen ihnen die Rücken- und Lendenwirbel nach vorne-oben folgen. Dadurch kann ein Pferd ohne jegliche Muskelanstrengung seinen Rücken anheben (Bild links).

6 Mit erhobenem Hals ist es dem Pferd unmöglich, sein Nackenrückenband zu benutzen. Es bleibt ihm folglich nur der anstrengende Einsatz seiner Bauchmuskulatur. Doch selbst dieser große Kraftaufwand kann nur eine geringe Entlastung der Wirbelsäule bewirken. Der Rücken des Pferdes bleibt nach unten durchgedrückt (Bild rechts). In diesem Zusammenhang sollte man berücksichtigen, dass der Einsatz des Nackenrückenbandes für ein Pferd überlebenswichtig ist. Ein normales Großpferd wiegt in der Regel zwischen 500 und 700 kg. Ca. 200 bis 300 kg davon belasten ständig die Wirbelbrücke (z.b. Organe). Da Pferde den Großteil ihres Tages mit der Futtersuche verbringen (ca. 16 Stunden), halten sie fast den ganzen Tag ihren Kopf in Bodennähe. Das bedeutet, dass ihr Nackenrückenband während der gesamten Fressdauer einen Großteil der Tragearbeit übernimmt und die Wirbelsäule entlastet. Man kann nun wohl leicht die Frage beantworten, welche Haltung für das Tragen des zusätzlichen Reitergewichtes am sinnvollsten für ein Pferd ist: eine tiefe Kopf-/Halsposition. Warum aber reiten so wenige Menschen ihre Pferde in dieser Haltung? Und warum sind andere Körperhaltungen in den verschiedenen Reitweisen so verbreitet? Hier ein Überblick über die vier möglichen Körperhaltungen bei Reitpferden: erhobener Hals offenes Genick erhobener Hals enges Genick tiefer Hals offenes Genick tiefer Hals enges Genick

7 Bevor man sich die vier Körperhaltungen im Detail ansieht, sollte man sich mit dem Thema Vorhandlastigkeit beschäftigen. Pferde sind von Natur aus vorhandlastig. Dies bedeutet grob gesagt, dass ihre Vorderbeine mehr Gewicht tragen (ca. 55%; Kopf+Hals) als ihre Hinterbeine (ca. 45%). Aber die Vorhandlastigkeit ist besonders im Bewegungsablauf der Pferde von Bedeutung. Ein ungerittenes Pferd trägt in seiner angeborenen, natürlichen Haltung den Kopf leicht erhoben und hält das Genick offen (1. der vier Bilder oben). Da Pferde sich den Großteil ihres Tages fressend (mit tiefem Kopf) im ganz langsamen Schritt fortbewegen, laufen sie nur einen Bruchteil ihres Tages mit erhobenem Kopf (z.b. zur Flucht oder beim Spielen). Die Naturhaltung (erhobener Hals offenes Genick) bietet dem Pferd viele Vorteile: Es hat den optimalen Blickwinkel, um möglichst gut sehen und genau erkennen zu können. Zudem sind Pferde in dieser Haltung am schnellsten und wendigsten, was für ein Fluchttier überlebensnotwendig ist. Auf dem Bild kann man sehr gut den Schwerpunkt des Pferdes erkennen: Er liegt auf den Vorderbeinen. Was passiert bei dieser Art der Bewegung im Pferdekörper? 1. Das Pferd spannt die gesamte Muskulatur im Bereich des Brustkorbes an und ist so in der Lage, das Hauptgewicht seines Körpers mit der Vorhand aufzunehmen. 2. Es verspannt seinen Rücken etwas und stabilisiert damit seine Verbindung zu den Hinterbeinen. 3. Das Pferd spannt seine Bauchmuskulatur etwas an, um zusätzliche Stabilität zu bekommen. 4. Durch die verhältnismäßig hohe Körperspannung sind dem Pferd nun schnelle, ruckartige Bewegungen möglich. 5. Das Pferd lässt sich nun bei jedem Schritt/Sprung auf die Vorhand fallen und stößt sich mit dieser kraftvoll wieder ab. Die Hinterbeine schieben von hinten nach. Bei dieser Art von Bewegung nutzt ein Pferd sein Nackenrückenband nicht, da es seinen Hals/Kopf erhoben trägt und somit keinerlei Zug am Nackenband entsteht. Wenn Pferde diese Körperhaltung von Natur aus einnehmen, eignet sie sich dann auch für das Tragen eines Reiters? Kurz gesagt: Nein. Mit der zusätzlichen Belastung durch einen Reiter kommt ein Pferd in seiner natürlichen Haltung nicht mehr zurecht. Das hat folgende Gründe:

8 1. Ein Großteil des Reitergewichtes belastet (durch die beschriebene Vorhandlastigkeit) die Vorderbeine des Pferdes. Dies kann auf Dauer zur Schädigung empfindlicher Strukturen (wie z.b. im Bereich der Hufrolle) führen. 2. Durch die verhältnismäßig hohe Körperspannung ist das Pferd zwar schnell und wendig, doch die Bewegungen sind auch kurz, hart und ungefedert. Dies macht es dem Reiter schwer, sein Pferd bequem auszusitzen. Sitzt der Reiter folglich nicht ruhig und locker, fällt er seinem Pferd in den Rücken und löst so weitere Verspannungen bei seinem Tier aus. 3. Pferde sind in ihrer natürlichen Haltung zwar wendig, aber nicht besonders stabil. Mit einem zusätzlichen Reitergewicht kommen sie schnell aus der Balance. Viele Reiter klagen dann darüber, dass ihr Pferd nicht selbstständig auf geraden Linien laufen kann und z.b. im Galopp Probleme mit den Kurven hat (bis hin zum völligen Wegrutschen der Beine). 4. In der natürlichen Körperhaltung sind bei Pferden kaum Stoßdämpfer -Mechanismen aktiv. Dies begünstigt (mit dem zusätzlichen Reitergewicht) Verschleißerscheinungen im ganzen Pferdekörper. 5. Sitzt ein Reiter auf dem Pferd, muss es zudem seine Muskelspannung erhöhen, um sich in seiner Naturhaltung weiter fortbewegen zu können. Dies führt relativ schnell zu ungesunden Verspannungen und Muskelschmerzen. Das Pferd ermüdet schneller und hat wenig Freude am Gerittenwerden. Wie gehen die meisten Reiter mit diesen Problemen um? Die Antwort mag erstaunlich klingen: Sie verstärken die Naturhaltung ihrer Pferde mit den verschiedensten Hilfsmitteln. Indem Reiter ihrem Pferd künstlich (durch Gebiss- und Zügeleinwirkung) den Hals aufrichten und das Genick ihres Pferdes enger stellen, verstärken sie die Verspannungen im Körper ihres Pferdes in hohem Maße. Sie zementieren ihr Pferd sozusagen auf der Vorhand fest. Dadurch erreichen sie verkürzte, relativ stabile Schritte/Sprünge und die effektvollen Schwebetritte (für die Pferde eine extreme Körperspannung und einen festen Rücken benötigen).

9 Für ein Pferd ist diese Körperhaltung jedoch extrem unangenehm und schmerzhaft. Zum einen wird sein Sichtfeld eingeschränkt und es muss die Augen krampfhaft nach vorne-oben drehen, um erkennen zu können, was sich vor ihm befindet. Vielen Menschen fällt dies auf und sie bezeichnen es als den traurigen Blick. Man kann mit einem einfachen Test selbst nachfühlen, was Pferde in dieser Haltung empfinden. Dazu kann man versuchen, den eigenen Kopf zu senken (mit dem Kinn zur Brust) und sich in dieser Haltung zu bewegen. Nach kurzer Zeit wird man nicht nur Nacken-Verspannungen spüren, sondern auch Schmerzen im Rücken haben. Zudem ist es unmöglich, sich locker und entspannt fortzubewegen. Für Pferde ist es genauso unnatürlich, sich mit gebeugtem Genick zu bewegen. Wer Pferden auf der Koppel zusieht, wird feststellen, dass sie ihr Genick immer offen tragen und die Nase zum Teil weit nach vorne strecken. Das freilaufende Pferd kann ungehindert nach vorne blicken und muss keinerlei Genickverspannungen fürchten. Sein Rücken weist eine stabilisierende Spannung auf, ist aber nicht durchgedrückt. Die Hinterbeine des Pferdes können verhältnismäßig weit nach vorne treten und sind in ihrer Bewegung nicht eingeschränkt. Ganz anders verhält es sich bei dem gerittenen Pferd: Sein Genick ist eng und sein Rücken weggedrückt. Die Hinterbeine können kaum nach vorne treten und das Pferd ist deshalb nicht in der Lage, Schwung und Kraft aus seiner Hinterhand zu entwickeln. Seine Vorderbeine werden jedoch wegen der Verspannung im Brustkorb/Unterhals nach vorneoben gezogen.

10 Im Grunde genommen hat das erzwungene Aufrichten des Pferdehalses und das enge Einstellen des Genicks des Pferdes nur einen Sinn: Der Reiter kann die Wendigkeit, die Schnelligkeit und die imposanten Bewegungen (Passage, Pirouette, Trabverstärkung...), die ein Pferd im Freilauf von Natur aus beherrscht, unter sich abrufen. Das Pferd ist dazu nur durch die starke Erhöhung seiner Körperspannung in der Lage. Das Problem dabei ist schlicht: Für ein Pferd bedeutet all dies Verspannungen, Schmerzen, Stress und Verschleiß. Einigen Reitern ist bewusst, dass die oben gezeigte Körperhaltung für ihre Reitpferde nicht ideal ist. Sie wissen, dass Pferde mit erhobenem Kopf ihr Nackenrückenband nicht benutzen können und möchten deshalb ihre Pferde mit einer tiefen Halshaltung reiten. Oft führt dies zu Folgendem: Allerdings haben Pferde auch in dieser Haltung mit der Einschränkung ihres Sichtfeldes und mit Genick-Verspannungen zu kämpfen. Und was am wichtigsten ist: Ihr Nackenrückenband können Pferde in dieser Haltung auch kaum benutzen. Folgende Grafik erklärt, warum: Der vorderste Teil des Halses wird überdehnt, am Nackenrückenband jedoch entsteht so gut wie gar kein Zug. Das Pferd bleibt mit seinem Schwerpunkt auf der Vorhand und überspannt seine Lendenpartie, um nicht die Balance zu verlieren. Nur wenn das Pferd seinen Hals mit offenem Genick nach vorne-unten streckt, kommt Zug auf sein Nackenrückenband (der Rücken hebt sich).

11 Folgende Körperhaltung erfüllt genau die beschriebenen Voraussetzungen, um dem Pferd das mühelose und schmerzfreie Tragen eines Reiters zu ermöglichen: Der Schwerpunkt des Pferdes verlagert sich in dieser Haltung in Richtung der Hinterbeine. Was passiert bei dieser Art der Bewegung im Pferdekörper? 1. Das Pferd lässt die Muskulatur im Bereich des Brustkorbes und des unteren Halses locker, da diese kaum Stabilisierungs- oder Stützfunktion leisten muss. 2. Seine langen Rückenmuskeln werden gedehnt und können nun frei beweglich arbeiten (wechselseitiges An- und Entspannen beim Bewegen der Beine). 3. Die Bauchmuskulatur befindet sich in positiver, variierender Spannung und das Pferd kann frei atmen. 4. Das Pferd läuft mit geschmeidigen, lockeren und fließenden Bewegungen. 5. Die Hinterbeine nehmen nun mehr Last auf und können ungehindert und weit nach vorne treten. Bei dieser Art von Bewegung nutzt ein Pferd sein Nackenrückenband auf bestmögliche Weise und muss keine weiteren Muskelverspannungen fürchten. Unter dem Reiter bietet diese Körperhaltung nur Vorteile: 1. Wegen der Verlagerung des Schwerpunktes in Richtung Hinterhand werden die Vorderbeine des Pferdes mit dem zusätzlichen Reitergewicht nicht überbelastet. 2. Die Bewegungen des Pferdes sind in dieser Haltung weich, fließend und gleichmäßig, was dem Reiter ein bequemes und ruhiges Aussitzen ermöglicht. Er kann so den Bewegungen seines Pferdes folgen, ohne es irgendwie zu stören und verursacht deshalb keine unangenehmen Verspannungen beim Pferd. 3. Pferde sind mit tiefem Hals nicht besonders wendig, aber sehr stabil. Sie verlieren nicht so leicht die Balance und haben keine Probleme mit Kurven. 4. Das Pferd kann sich mühelos und schmerzfrei mit seinem Reiter fortbewegen und ermüdet kaum.

12 Folgende Skizzen zeigen sehr gut den Unterschied der Bewegung eines Pferdes in seiner natürlichen Haltung im Vergleich mit einem weit ausgebildeten Reitpferd: Der Rücken des Pferdes ist leicht durchgedrückt und das Pferd befindet sich mit seinem Schwerpunkt auf den Vorderbeinen. Man kann deutlich erkennen, dass das Pferd seine Hinterhand (wegen des gesenkten Rückens) nicht nach vorne kippen kann. Deshalb ist es auch nicht in der Lage, mit seinen Hinterbeinen große Schritte/Sprünge zu machen und weit nach vorne zu treten. So kann die Hinterhand keine Trageleistung übernehmen. Beginnt man damit, ein Pferd unter dem Reiter auszubilden, sollte es sich mit möglichst tiefer Halshaltung bewegen dürfen. So kann es den Rücken optimal aufwölben und seine Hinterhand kräftigen (die Tritte sollten nun immer weiter und kraftvoller werden; dazu kann der Reiter phasenweise das Tempo vorsichtig erhöhen). Das Pferd beginnt in dieser Haltung, seine Hinterhand nach vorne zu kippen und mit seinen Hinterbeinen Tragearbeit zu leisten. Hat das Pferd genügend Kraft in seiner Hinterhand entwickelt (und den Schwerpunkt in Richtung Hinterhand verschoben), kann es während des Reitens phasenweise den Hals wieder etwas anheben (natürlich nur mit offenem Genick). Sein Nackenrückenband kann ein Pferd, das ausreichend Muskulatur in der Hinterhand aufgebaut hat, bis zu einem gewissen Grad auch von hinten spannen. Kippt es seine Hinterhand nach vorne, ändert sich der Winkel seiner Hinterhand und es entsteht eine Zugwirkung auf sein Rückenband. In dem Maße, wie das Pferd sein Nackenrückenband durch Abkippen der Hinterhand spannt, kann es seinen Hals anheben, ohne dass etwas von dem Effekt des Nackenrückenbandes verloren geht. Aber warum reiten so wenige Menschen ihr Pferd in dieser Haltung?

13 Ein Grund dafür ist sicher die Abrufbarkeit von spektakulären Lektionen in der erzwungenen, hohen und engen Hals-/Kopfhaltung, die Pferde z.b. in der Dressurreiterei einnehmen müssen. Auch Pferde, die für die Arbeitsreiterei genutzt werden, müssen sich schnell und wendig bewegen, was erhöhte Muskelspannung und den Schwerpunkt auf den Vorderbeinen erfordert. Ein weiterer Grund liegt in angeborenen und angelernten körperlichen und psychischen Problemen der Pferde. Das bedeutet, ein Pferd mit einer angeborenen und sehr ausgeprägten Schiefe kann seinen Hals oft nicht ohne Hilfestellung des Reiters fallen lassen. Auch wenn Pferde (aufgrund von früheren Erfahrungen) Stress und Schmerz mit dem Reiten verbinden, fällt es ihnen oft schwer, ihre Rückenmuskulatur zu entspannen. Deshalb sind sie nicht in der Lage, ihren Hals ungehindert nach vorne-unten zu strecken. Für Pferde, die als Fluchttiere bei Angst sofort ihre Fluchthaltung einnehmen (siehe Naturhaltung), ist dieses Verhalten nur logisch. Man kann also sagen, dass der Reiter zwei Dinge beachten muss, wenn er seinem Pferd die angenehme tiefe Halshaltung ermöglichen will: 1. Das Pferd muss sich bei seinem Reiter wohl fühlen, darf nicht in Stress verfallen und sollte jede Hilfe seines Reiters bis ins Detail verstehen. 2. Der Reiter muss in der Lage sein, seinem Pferd bei körperlichen Problemen zu helfen; d.h. er sollte die Schiefe seines Pferdes korrigieren können, Verspannungen beseitigen und dem Pferd beibringen, wie es sich am besten in Kurven und auf Kreisbögen bewegen kann. Der Bewegungsablauf von Pferden in Kurven und auf Kreisbögen: Ein Pferd kann eine Kurve auf zwei gänzlich verschiedene Arten bewältigen. Es handelt sich dabei tatsächlich um zwei völlig unterschiedliche Bewegungsabläufe. Am einfachsten sieht man dies an folgenden Bildern von zwei Fahrzeugen: Das Motorrad des Fahrers besteht aus einem festen Stück und kann nicht knicken oder gebogen werden. Fährt der Motorradfahrer in eine Kurve, muss er in Schräglage gehen, um nicht aus der Kurve getragen zu werden. Dieser mehrteilige Bus besitzt zwei flexible Bindeglieder. Fährt er in eine Kurve, muss er nicht in Schräglage gehen, da er seine Form automatisch der Kurve anpasst.

14 Die folgenden Bilder zeigen das gleiche Prinzip bei Pferden: Das linke Pferd verhält sich in der Kurve wie der Motorradfahrer. Es bleibt in sich gerade, fest und verspannt. So kann es seinen Körper dem Kreisbogen nicht anpassen und muss zwangsläufig in Schräglage gehen. Das Pferd rechts ist locker gebogen und passt seinen Körper dem Kreisbogen an (ähnlich dem flexiblen Bus). Am linken Vorderbein der beiden Pferde kann man deutlich den Unterschied der Krafteinwirkung erkennen. Während das Vorderbein des linken Pferdes sehr schräg zum Boden auffußt, tritt das Vorderbein des rechten Pferdes in einem rechten Winkel zum Boden auf. Während das Bein des linken Pferdes ungleichmäßig belastet wird und die Gelenke starken Drehbewegungen ausgesetzt werden, ist das Bein des rechten Pferdes keinerlei ungesunden und verschleißenden Kräften ausgesetzt. Hier noch einmal zwei Bilder mit eingezeichneten Winkellinien:

15 An den vier Bildern kann man zudem auch gut den Zusammenhang zwischen der Hals-/Kopfposition eines Pferdes und dessen Bewegungsablauf in Kurven und auf Kreisbögen erkennen. Beim ersten der vier Bilder (Bild links oben) ist der Hals des Pferdes mit Ausbindern künstlich aufgerichtet worden und das Pferd muss sein Genick sehr eng halten (wie beim Reiten üblich). Sein Schwerpunkt befindet sich stark auf den Vorderbeinen, genauer gesagt vor allem auf dem inneren Vorderbein. Das dritte Bild (Bild links unten) zeigt den selben Bewegungsablauf wie das erste Bild. Das Pferd läuft in seiner Naturhaltung, d.h. es hat den Kopf angehoben, aber es trägt (im Gegensatz zum ersten Pferd) sein Genick offen. Auch dieses Pferd befindet sich schwerpunktmäßig auf der Vorhand, besonders auf seinem inneren Vorderbein. Der Unterschied zum ersten Pferd liegt vor allem in seiner Körperspannung. Während das erste Pferd extrem verspannt ist, hat das zweite Pferd zwar auch eine hohe Muskelspannung, aber es kann sich durch sein offenes Genick wesentlich freier bewegen. Dadurch muss es sich nicht so stark in die Kurve legen wie das erste Pferd. Es wirken wesentlich weniger verschleißende Kräfte. Allerdings haben beide Pferde damit zu kämpfen, ihren Körper auf der Kreisbahn zu halten. Da ihr Schwerpunkt vor allem auf dem inneren Vorderbein liegt und sie sich mit den Vorderbeinen gegen die Zentrifugalkraft stemmen, müssen sie ihre Hinterhand ständig vor einem Ausschwenken aus dem Kreisbogen bewahren. Ihre Hinterbeine müssen gegen die nach außen wirkenden Kräfte ankämpfen und sind so auch einer ungleichmäßigen Belastung und Drehbewegungen ausgesetzt. Die Pferde auf dem zweiten und vierten Bild (Bild rechts oben und rechts unten) haben mit all diesen Problemen nicht zu kämpfen. Sie haben ihren Hals leicht fallengelassen und ihr Schwerpunkt hat sich in Richtung ihrer Hinterhand verschoben. Die beiden Pferde tragen ihr Genick offen und können sich locker und unverkrampft bewegen. Durch ihre entspannte Hals-/Kopfposition ist es ihnen möglich, ihren Hals entsprechend des Kreisbogens abzubiegen, was den anderen beiden Pferden nicht möglich ist. Auch ihre Wirbelsäule können sie aufgrund des angehobenen Rückens (siehe Nackenrückenband) frei bewegen und dem Kreisbogen in idealer Weise anpassen. Damit begegnen sie der Zentrifugalkraft in der gesündesten und sinnvollsten Art und Weise und haben aufgrund dessen auch nicht mit verschleißenden Drehbewegungen der Beine und Muskelverspannungen zu kämpfen. Die Skizze zeigt die verschiedenen Arten der Bewegung von Pferden auf Kreisbögen. Man kann die Auswirkungen der unterschiedlichen Körperhaltungen auf die Bewegungsrichtung der Pferde erkennen.

16 Die beiden vereinfachten Pferdedarstellungen auf der linken Kreishälfte zeigen die bereits beschriebenen Körperhaltungen von Pferden auf Kreisbögen (korrekt gebogen oben links; nicht gebogen unten links). Der Hufabdruck zeigt jeweils, wo sich der Schwerpunkt des skizzierten Pferdes befindet. Die roten Pfeile deuten die Kräfte an, die auf den Pferdekörper in der jeweiligen Haltung wirken. Die Pferde-Skizze oben rechts zeigt, wie Pferde in der Natur häufig Kurven bewältigen. Viele Pferde bleiben dabei nicht nur in sich gerade, sondern stellen ihren Hals sogar noch nach außen (entgegen der Bewegungsrichtung). Dies verschiebt den Schwerpunkt noch weiter in Richtung des inneren Vorderbeines. Ein Pferd hat in dieser Haltung große Probleme, den Kreisbogen nicht zu verlassen, da es ständig nach innen abdriftet. In der Natur oder auf einer Koppel stört dies nicht weiter, da Pferde dort keine exakten Kreisbögen laufen müssen. Sitzt aber ein Reiter auf dem Pferd, der bestimmte Bahnfiguren reiten möchte, wird diese Körperhaltung zu einem Problem. Dazu kommt, dass in dieser Haltung der oben beschriebene ungesunde und verschleißende Bewegungsablauf eines in sich geraden Pferdes noch verstärkt wird. Warum laufen Pferde dann in der Natur in dieser Haltung Kurven? Weil sie auf diese Weise enorm wendig sind und enge Kurven bewältigen können. Je mehr ein Pferd über das innere Vorderbein in eine Kurve fällt, desto enger und schneller kann es sie nehmen. Hier ein Bild dazu: Die Pferde-Skizze rechts unten zeigt das genaue Gegenteil. Dieses Pferd stellt seinen Hals zwar nach innen, doch tut es dies zu extrem. Der Körper des Pferdes ist nicht (oder nur im vordersten Bereich) gebogen und kann sich so der Kurve nicht optimal anpassen. Zu dieser Körperhaltung neigen viele Pferde, die (im Training) gerade lernen, in Kurven nicht auf das innere Vorderbein zu fallen. Da Pferde (wie beschrieben) von Natur aus ihren Schwerpunkt auf den Vorderbeinen haben, weichen sie meist zuerst vom inneren auf das äußere Vorderbein aus. Ein Pferd neigt dadurch zum Abdriften nach außen. Im Lernprozess zur korrekten Biegung ist dieser Zwischenschritt aber völlig sinnvoll. Erst wenn ein Pferd die eben beschriebene Haltung verinnerlicht hat, kann man ihm beibringen, sein Gewicht immer mehr in Richtung des äußeren Hinterbeines zu verlagern und damit die Biegung durch den gesamten Körper zu bringen. Das Ziel ist ein durch den ganzen Körper (entsprechend des Kreisbogens) gebogenes Pferd, das sich mit fallengelassenem Hals locker und geschmeidig bewegt (siehe Skizze oben links).

17 Um dieses Ziel zu erreichen, darf man allerdings eines nicht vernachlässigen: Die Händigkeit von Pferden: Wie Menschen Rechts- oder Linkshänder sind, so bevorzugen auch Pferde eines ihrer Vorderbeine. (Bei Pferden gibt es ebenfalls deutlich mehr Rechts- als Linkshänder) Allerdings führt die Händigkeit bei Pferden zu ungleichmäßigen Bewegungsabläufen und einer schiefen Körperhaltung. Wie stark sich diese Probleme bemerkbar machen, liegt am Grad der Händigkeit (also wie sehr das Pferd ein Vorderbein mehr belastet). Ist das Pferd beispielsweise ein Rechtshänder, so verlagert es sein Gewicht lieber auf sein rechtes Vorderbein und lässt sich in Stresssituationen eher auf dieses fallen. Auf einem Kreisbogen führt dies zu folgendem Verhalten: Bewegt sich das Pferd im Uhrzeigersinn (rechts herum) neigt es (wenn es nicht vom Menschen korrigiert wird) deutlich stärker dazu, nach innen zu driften, als links herum. Bewegt sich das Pferd gegen den Uhrzeigersinn (links herum) und wird vom Menschen dazu gebracht, sich zu biegen, neigt es meist stark dazu, nach außen abzudriften. Das Pferd lässt sich also immer eher auf sein rechtes Vorderbein fallen und driftet eher nach rechts. (Bei einem Linkshänder wäre genau das Gegenteil der Fall) Aber nicht nur auf Kreisbögen macht sich die Händigkeit eines Pferdes bemerkbar, sondern auch auf der Geraden. Hier eine Skizze der Schwerpunktverlagerung eines rechtshändigen Pferdes im Stand: Links sieht man ein in sich völlig gerades Pferd ohne jegliche Händigkeit. Rechts kann man ein rechtshändiges Pferd erkennen. Es fällt auf sein rechtes Vorderbein und sein Schwerpunkt verschiebt sich nach rechts. Dies führt dazu, dass auch der Körper des Pferdes nicht mehr in sich gerade ist. Der Hals des Pferdes ist nach links gestellt und sein Körper ist dementsprechend leicht nach links gebogen, um ihm die Mehrbelastung seines rechten Vorderbeines zu ermöglichen.

18 Beim Laufen auf einer geraden Linie wirkt sich dies auf den gesamten Bewegungsablauf aus. Ein rechtshändiges Pferd neigt dazu, mit seinem rechten Vorderbein kürzere Tritte zu machen als mit seinem linken. Da es sich sozusagen immer etwas mehr auf sein händiges Bein fallen lässt, berührt dieses schneller den Boden - der Schritt wird kürzer. Da auch das rechte Hinterbein des Pferdes kürzer treten muss (das Hinterbein kann das gleichseitige Vorderbein nicht überholen), wird der gesamte Bewegungsablauf ungleichmäßig. Die meisten Menschen erkennen die Ungleichmäßigkeit in den Schrittlängen mit dem bloßen Auge kaum, wenn das Pferd in Bewegung ist. Es gibt aber, je nach Grad der Händigkeit, sogar Pferde, die augenscheinlich lahm gehen, obwohl sie nur eine sehr ausgeprägte Händigkeit aufweisen. Anders als es bei schmerzhaften Lahmheiten der Fall ist, bei denen Pferde von ihrem schmerzenden Vorderbein auf das andere ausweichen (sich also auf das gesunde Vorderbein fallen lassen), stützen sich extrem händige Pferde einfach vermehrt auf ihr bevorzugtes Vorderbein. Allerdings führt diese starke Ungleichheit im Bewegungsablauf oftmals zu unangenehmen Muskelverspannungen und Verschleißerscheinungen. Generell sollte ein Reiter bei jedem Pferd (egal wie händig dieses ist) darauf achten, der Schiefe seines Pferdes so gut es geht entgegenzuwirken. Das Pferd wird sich dadurch nicht nur gesünder bewegen, sondern auch mehr Spaß am Reiten haben. Der Zusammenhang zwischen einer tiefen Hals-/Kopfposition und der Händigkeit eines Pferdes: Je mehr ein Pferd sein Gewicht auf die Vorderbeine verlagert, desto stärker wird seine Händigkeit. Dies ist deshalb der Fall, weil Pferde immer ein Vorderbein bevorzugen und mit der Belastung der Vorhand im Allgemeinen auch das entsprechende Vorderbein mehr belastet wird. Senkt das Pferd aber den Hals und benutzt sein Nackenrückenband, kann es seinen Schwerpunkt in Richtung seiner Hinterbeine verlagern. So wird automatisch auch das stärker belastete (bevorzugte) Vorderbein entlastet, selbst wenn der Reiter ansonsten noch nichts gegen die Schiefe seines Pferdes unternommen hat. Aber wie kann ein Reiter seinem Pferd überhaupt helfen, die bisher beschriebenen gesunden Bewegungsabläufe zu lernen und beizubehalten? Im nächsten Kapitel wird genau auf diese Frage eingegangen.

19 2. Ist es die Hauptsache, dass mein Pferd die Hilfen versteht und ist es deshalb nicht von Belang, welche Hilfen verwendet werden? Die Antwort auf diese Frage dürfte nun nicht mehr schwerfallen: Es ist absolut nicht egal, welche Hilfen der Mensch verwendet, um sein Pferd zu reiten. Viele Menschen denken, dass die Hilfengebung beim Reiten dazu dient, ihr Pferd lenken und kontrollieren zu können. Dann wäre es nicht von entscheidender Bedeutung, welche Hilfen gegeben werden, solange das Pferd wie gewünscht reagiert. Dafür sind Hilfen aber eigentlich nicht gedacht. Wie der Name Hilfen schon sagt, geht es bei diesen eher darum, dem Pferd eine Hilfestellung zu bieten, damit es den richtigen Bewegungsablauf finden kann. Um dies auf bestmögliche Art tun zu können, ist eine ganz bestimmte Form der Hilfengebung erforderlich. Was vielen Reitern zudem nicht bewusst ist: Widersetzt sich ihr Pferd beim Reiten und läuft beispielsweise nicht auf den vorgegebenen Bahnfiguren oder hält nicht wie gewünscht an, hat dies oftmals mit einem falschen Bewegungsablauf zu tun. Da die meisten Reiter ihre Pferde in den vorher beschriebenen ungünstigen Körperhaltungen reiten und weder über Kurvendynamik noch Schiefe Bescheid wissen, kommt es unweigerlich zu Problemen mit ihrem Pferd. Meist heißt es dann, der Reiter müsse die Hilfen einfach verstärken und sich seinem Pferd gegenüber durchsetzen. Dies führt in der Regel aber zu weiteren Problemen und an ein harmonisches, entspanntes Reiten ist nicht mehr zu denken. Im Folgenden geht es nun darum, wie der Reiter seinem Pferd mittels der Hilfengebung den bestmöglichen Bewegungsablauf beibringen und gemeinsam mit seinem Pferd Freude am Reiten erleben kann. Welche Arten von Hilfen gibt es? - Stimmhilfen - Sitzhilfen - Zügelhilfen - Gewichtshilfen - Schenkelhilfen - Gertenhilfen

20 Stimmhilfen: Es ist tatsächlich möglich, ein Pferd fast ausschließlich über Stimmhilfen zu reiten. Pferde können sich Worte unglaublich gut merken und sind in der Lage, auch ähnlich klingende Begriffe klar auseinanderzuhalten. Die Voraussetzung dafür, ein Pferd nur durch die Stimme zu reiten, ist natürlich, dass es den richtigen Bewegungsablauf schon völlig verinnerlicht hat und kaum noch Hilfe dabei braucht. In diesem Zusammenhang ist eines sehr interessant: Viele Menschen denken, dass man einem Pferd immer mit Körper- und Zügelhilfen vorgeben muss, wie es sich zu bewegen hat. Dies ist aber nur dann der Fall, wenn das Pferd lediglich gelernt hat, auf bestimmte Art und Weise auf die Hilfen des Reiters zu reagieren. Es handelt sich dabei allerdings um ein eher passives, z.t. sogar unbewusstes Lernen, bei dem das Pferd nur wenig mitdenken muss. Viele Reiter bevorzugen es, wenn ihr Pferd funktioniert, also die Hilfen sozusagen automatisch annimmt (ohne nachzudenken). Das garantiert eine schnelle und prompte Reaktion seitens des Pferdes und macht auch gestresste Pferde noch einigermaßen händelbar (mit den entsprechenden Hilfsmitteln wie Kandare, Sporen etc.). Pferde sind aber zu wesentlich mehr in der Lage. Sie können sehr gut bewusst lernen. Das heißt, dass sie Bewegungsabläufe genau verstehen und den Vorteil der richtigen Körperhaltung erkennen können. Erklärt man ihnen die gewünschten Bewegungen im Detail, sind Pferde in der Lage, diese selbstständig auszuführen und benötigen mit der Zeit immer weniger Hilfestellung. Dann reicht es oftmals völlig, wenn der Reiter nur noch Richtung und Geschwindigkeit vorgibt und das klappt in vielen Fällen sogar allein über die Stimme. Welche Stimmhilfen kann der Reiter verwenden? Im Gelände sind einfache Begriffe wie z.b. Rechts, Links, Halt, Schritt, Trab und Galopp sehr praktisch. Aber auch Radfahrer von hinten, Hund oder Auto können sinnvoll sein, damit sich ein Pferd nicht erschreckt. Beim Reiten auf einem Reitplatz oder in einer Reithalle kann man jede Bahnfigur benennen und auch speziellen Lektionen Namen geben, wie z.b. Schulter für das Schulterherein oder Travers für das Kruppeherein. Wie lernt ein Pferd Stimmkommandos? Im Normalfall reicht es, den Begriff einfach jedes Mal zu sagen, wenn man die gewünschte Lektion reitet. Solange man immer dasselbe Wort verwendet, wird das Pferd schnell den Zusammenhang erkennen. Möchte man einen noch schnelleren Lernerfolg, kann man den entsprechenden Begriff während der Lektion auch mehrfach wiederholen. Mit der Zeit sollte es möglich sein, die anderen Hilfen (z.b. Körper- und Zügelhilfen) immer weiter zu vermindern. Pferde lieben es, mittels der Stimme ihres Menschen geritten zu werden, da sie auf diese Weise mitdenken dürfen. Zudem erfahren sie ein ganz anderes Gefühl der Freiheit, als es z.b. mit Zügelhilfen je möglich wäre. Das Reiten mittels Stimmhilfen ist sicherlich die respektvollste Art, ein Pferd zu reiten.

21 Sitzhilfen: Mittels der Sitzhilfen lässt sich vor allem auf die Geschwindigkeit und die Laufrichtung eines Pferdes Einfluss nehmen. Eines ist dabei aber unbedingt zu beachten: Die Sitzhilfen zeigen nur dann eine deutliche Wirkung, wenn sich ein Pferd mit fallengelassenem Hals und aufgewölbtem Rücken bewegt. Läuft ein Pferd in seiner Naturhaltung (erhobener Hals-offenes Genick) oder in der häufig geforderten Reithaltung (erhobener Hals-enges Genick), ist es dem Reiter unmöglich, korrekt zu sitzen geschweige denn, seinem Pferd über den Sitz feine Hilfen zu geben. Wie sieht der korrekte Sitz beim Reiten idealerweise aus? Im Grunde genommen unterscheidet sich der Bewegungsablauf beim Sitzen auf einem Pferd und beim normalen Laufen für einen Menschen nicht so sehr, wie man meinen könnte. Der Unterschied liegt vor allem im Umfang der Bewegungen, da viele Pferde natürlich größere Bewegungsmuster haben als Menschen (vor allem große, sportliche Pferde wie z.b. Warmblüter). Dazu kommt, dass Lebewesen verschiedene Bewegungsrythmen aufweisen und sich auch im Muskeltonus unterscheiden. Das bedeutet, dass sich ein Reiter genau auf das Bewegungsmuster seines Reitpferdes einstellen muss. Es kann deshalb manchmal einige Zeit dauern, bis sich der Mensch an den ungewohnten Bewegungsablauf gewöhnt hat. Anders als beim eigenständigen Laufen, folgt er nun der Bewegung eines anderen. Je besser Mensch und Pferd im Bewegungsablauf zusammenpassen, desto leichter ist es für den Reiter, den Bewegungen seines Pferdes genau zu folgen. Beim Laufen beschreibt das Becken eines Pferdes (und eines Menschen) eine dreidimensionale 8. Das heißt: Tritt das Pferd mit dem linken Hinterbein auf, hebt sich auch die linke Seite seiner Kruppe (und seines Rückens). Das rechte Hinterbein schwingt dabei nach vorne, die rechte Seite der Kruppe senkt sich und bewegt sich nach vorne in Laufrichtung des Pferdes. Dann tritt das rechte Hinterbein auf und die rechte Seite der Pferdekruppe hebt sich. Das linke Hinterbein schwingt nach vorne und die linke Seite der Kruppe senkt sich und bewegt sich gleichzeitig nach vorne. Im Idealfall kann der Reiter den Bewegungen des Pferdes mit seinem eigenen Becken störungsfrei und ohne Blockaden folgen. Probleme gibt es dabei allerdings, wenn entweder das Pferd oder sein Reiter blockiert ist. Einem Pferd ist es nur dann möglich, den oben gezeigten Bewegungsablauf auszuführen, wenn es locker und mit aufgewölbtem Rücken läuft. Bewegt es sich in seiner Naturhaltung oder in der ungesunden Reithaltung, kann es sein Becken nicht frei bewegen.

22 Sein Körper ist verspannt und seine Tritte sind kurz und abgehackt. Der Schwung der Hinterbeine kann nicht frei nach vorne fließen und wird bei jedem Schritt von der belasteten Vorhand des Pferdes abgefangen. Die Bewegungen des Pferdes werden hart und sind schwer auszusitzen. Da die Hinterbeine wegen des durchgedrückten Rückens nicht sehr weit nach vorne treten können, muss das Pferd bei jedem Tritt mit seiner Hinterhand leicht nach oben springen, um vorwärts zu kommen. Dabei geht die Recht-Links-Bewegung der Kruppe verloren und die Kruppenbewegung wird höher. Dies macht das Aussitzen für den Reiter extrem schwer. Beim Reiter führen vor allem der Sitz im Hohlkreuz und Steifheiten im Bereich der Lendenwirbelsäule zu Problemen beim Aussitzen. Nimmt der Mensch eine Sitzposition im Hohlkreuz ein, geht die Beweglichkeit seines Beckens verloren. Je stärker er im Hohlkreuz sitzt, desto weniger kann sein Becken eine Rechts-Links-Bewegung ausführen. Idealerweise sollte ein Reiter eine möglichst lockere und gerade Sitzposition einnehmen. Die wechselseitig arbeitenden Bauch- und Rückenmuskeln des Reiters erlauben es seinem Becken, den Rechts-Links-Bewegungen des Pferdes störungsfrei zu folgen. Gleichzeitig halten sie den Reiter im Oberkörper gerade, sodass sich im Idealfall nur sein Becken bewegt. Welche Hilfen kann der Reiter über seinen Sitz geben? Es gibt drei Dinge, die der Mensch bewusst an seinem Sitz verändern kann: 1. Die Beweglichkeit seines Beckens 2. Die Neigung seines Oberkörpers 3. Die Drehung seines Oberkörpers 1. Die Beweglichkeit seines Beckens: Um seinem Pferd zu sagen, dass es langsamer werden soll, muss der Reiter lediglich die Bewegung seines Beckens blockieren. Das bedeutet, dass er aufhört, den Bewegungen seines Pferdes zu folgen und zwar genau in dem Maße, in dem er sein Pferd verlangsamen will. Blockiert er den Bewegungsspielraum seines Beckens nur sehr leicht, kann er z.b. die Trab- oder Galoppgeschwindigkeit verlangsamen. Blockiert er jedoch schnell und stark, kann er sein Pferd z.b. aus dem Trab abrupt anhalten. Erhöht der Reiter den Bewegungsspielraum seines Beckens, fordert er sein Pferd dazu auf, auch größere Bewegungen zu machen - es wird schneller. Dies funktioniert natürlich nur, wenn der Reiter einen völlig blockadefreien Sitz hat und auch sein Pferd in keinster Weise Verspannungen aufweist. Ansonsten sind solch feine Hilfen für ein Pferd kaum spürbar. Um mit seinem Pferd die perfekte Kommunikation nur über Sitzhilfen zu erreichen, braucht es etwas Übung. Pferd und Reiter müssen sich normalerweise erst über die genaue Bedeutung der Spannungsnuancen klar werden. 2. Die Neigung seines Oberkörpers: Ein Mittel, um den Hilfen mit dem Becken Nachdruck zu verleihen, ist die Neigung des Oberkörpers des Reiters. Es geht hier nur um minimale Veränderungen des Winkels. Von außen sind diese Neigungsunterschiede kaum zu erkennen. Neigt der Reiter seinen Oberkörper leicht nach vorne, blockiert er die Vorwärtsbewegung seines Pferdes, da er dessen Vorhand belastet. Dies funktioniert natürlich nur bei einem Pferd, das seinen Schwerpunkt in Richtung seiner Hinterhand verschoben hat. Vorhandlastige Pferde (in ungünstiger Körperhaltung) werden durch ein Vorneigen ihres Reiter meist eher schneller.

23 Neigt der Reiter seinen Oberkörper leicht nach hinten, entlastet er die Vorhand seines Pferdes und belastet die Hinterhand. Das Pferd wird schneller. Allerdings reagiert ein Pferd in ungünstiger Körperhaltung auch hier genau gegenteilig, da sein durchgedrückter Rücken das zusätzliche Gewicht nicht verträgt. Es spürt Schmerzen im Rücken und tendiert zum Anhalten. 3. Die Drehung seines Oberkörpers: Möchte der Reiter seinem Pferd die exakte Laufrichtung mitteilen, kann er seinen Oberkörper (vor allem die Schulterpartie) in die gewünschte Richtung drehen. Wichtig ist dabei, den Oberkörper nur leicht zu drehen und den Blick auf den vorgegebenen Weg zu richten. Pferde können die kleinsten Veränderungen im Bewegungsablauf ihres Reiters wahrnehmen und nicht selten reicht diese Hilfe aus, um die Richtung zu wechseln oder Kreisbögen zu reiten (wenn das Pferd den korrekten Bewegungsablauf bereits beherrscht; der Reiter folgt dann mit seinem Schwerpunkt automatisch dem Schwerpunkt des Pferdes in Richtung des äußeren Hinterbeines; siehe korrekte Biegung). Zügelhilfen: Mittels der Zügel kann der Reiter drei Dinge beeinflussen: 1. Ergänzung der Sitzhilfen 2. Abstellung des Pferdehalses 3. Steuerung des Schwerpunktes 1. Ergänzung der Sitzhilfen: Reagiert ein Pferd anfangs nicht allein auf die Sitzhilfen oder spürt es diese in bestimmten Situationen nicht ausreichend (z.b. bei Stress), kann der Reiter zur Korrektur die Zügel einsetzen. Das bedeutet z.b., dass er beide Zügel so stark annimmt, bis das Pferd seine Geschwindigkeit auf das gewünschte Maß reduziert hat. Wichtig dabei ist, dass der Reiter seinem Pferd immer zuerst die Chance gibt, allein auf die Sitzhilfen zu reagieren. Erst wenn das Pferd innerhalb der Reaktionszeit (2-3 Sekunden) nicht ausreichend abgebremst hat, sollte der Reiter die Zügel einsetzen. Im Idealfall spürt ein Reiter schnell, wie stark er mit den Zügeln einwirken muss, um die gewünschte Reaktion seines Pferdes zu erreichen und gibt dann sofort nach (Zügel locker). Die oben beschriebene Vorgehensweise ist auch für das Erlernen des Rückwärtsrichtens sinnvoll. Zuerst lehnt der Reiter seinen Oberkörper etwas nach vorne und belastet damit die Vorhand des Pferdes. Er macht seinem Pferd damit den Weg nach hinten frei und fordert es dazu auf, rückwärts zu treten. Reagiert das Pferd nicht wie gewünscht, kann der Reiter die Zügel so stark annehmen, bis sein Pferd den ersten Schritt nach hinten macht. Beim nächsten Schritt sollte der Reiter dem Pferd erneut die Chance geben, nur auf die Körperhilfe zu reagieren und die Zügel erst dann zu Hilfe nehmen, wenn das Pferd nicht rückwärts geht. Im Idealfall funktioniert das Rückwärtsrichten nur über das leichte Vorneigen des Oberkörpers des Reiters. Sitzt dieser wieder gerade, bleibt das Pferd stehen. 2. Abstellung des Pferdehalses: Mit den Zügeln kann ein Reiter vor allem auf die Position des Pferdehalses und -kopfes einwirken. Damit ein Pferd die korrekte Biegung seines Körpers erlernen und ausführen kann, muss es seinen Hals in richtiger Art und Weise abstellen (Biegung des Pferdehalses wird Stellung genannt). Dies kann ein Reiter seinem Pferd nur über die Zügel beibringen.

24 Nimmt der Reiter den inneren Zügel (von der Biegungsrichtung aus betrachtet) an, kann er seinem Pferd helfen, den Hals abzustellen. Je nach Stärke der Hilfe kann er den Hals seines Pferdes mehr oder weniger stark abstellen. Wie stark die Stellung sein muss, hängt von der Größe des Kreisbogens ab (großer Kreis - wenig Stellung, kleiner Kreis - viel Stellung). Auch der Winkel, in dem der Reiter seine innere Hand den Zügel annehmen lässt, ist entscheidend. Man darf nicht vergessen, dass der Zügelzug an der Nase des Pferdes (oder an dessen Mund) ankommt und deshalb primär auf den Kopf und das Genick des Pferdes einwirkt. So kann es leicht dazu kommen, dass das Pferd sich im Genick verwirft. Das bedeutet, dass es, anstatt den Hals nach innen zu stellen, nur mit der Nase dem Zügelzug folgt und den Kopf daraufhin schiefhält. Es verkantet sozusagen im Genick und kann nun seinen Hals nicht mehr locker und gleichmäßig nach innen abstellen. Hier zwei Bilder zum Vergleich (links - verworfenes Genick; rechts - korrekte Stellung des Halses): Um dies zu verhindern, kann der Reiter seine Handhaltung variieren und die Zügelhand z.b. beim Annehmen des Zügels weiter nach oben heben oder sie sogar etwas über den Mähnenkamm nach außen bewegen. Durch das Austesten des idealen Winkels der zügelführenden Hand kann der Reiter seinem Pferd dabei helfen, die richtige Halsabstellung zu lernen und den Kopf dabei im Genick gerade zu halten. Der äußere Zügel kann für zwei verschiedene Dinge eingesetzt werden. Erstens kann der Reiter mit ihm die Stellung des Pferdehalses begrenzen. Es kommt häufig vor, dass ein Pferd auf den inneren Zügel mit einer übertriebenen Abstellung seines Halses reagiert, obwohl der Reiter den Zügel nur leicht angenommen hat. Um dem entgegenzuwirken, kann der Reiter nun mit dem äußeren Zügel korrigierend einwirken. Indem er den äußeren Zügel annimmt, kann er den Pferdehals zurück in die angemessene Stellung bringen. Zweitens kann der äußere Zügel auch direkt am Pferdehals eingesetzt werden. Stellt ein Pferd seinen Hals zu extrem nach innen und biegt sich nur im vorderen Teil seines Körpers, verlagert es sein Gewicht in Richtung seines äußeren Vorderbeines (anstatt in Richtung seines äußeren Hinterbeines). Die Folge ist, dass es über sein äußeres Vorderbein aus dem Kreis nach außen wegdriftet (siehe Bilder oben). Um dem entgegenzuwirken, kann der Reiter nicht nur den äußeren Zügel annehmen, um die Abstellung des Pferdehalses zu vermindern, sondern den äußeren Zügel gleichzeitig auch außen an den Pferdehals anlegen. Dadurch kann er dem Pferd zu verstehen geben, dass es nicht nach außen driften soll und es sozusagen durch den Druck an der Halsaußenseite begrenzen.

25 3. Steuerung des Schwerpunktes: In vielen Fällen haben Pferde anfangs große Probleme, die korrekte Biegung und die damit verbundene Schwerpunktverschiebung zu lernen. Sie tendieren dann dazu, trotz abgestelltem Hals auf das innere Vorderbein zu fallen, da sie ihren Körper nicht biegen. Als Folge zieht es sie regelrecht in den Kreis, der schnell immer kleiner wird. Oder sie verlagern ihren Schwerpunkt so sehr auf das äußere Vorderbein, dass sie stark aus dem Kreis nach außen abdriften. Um ihnen dabei zu helfen, ihren Schwerpunkt vom inneren Vorderbein in Richtung des äußeren Hinterbeines zu verlagern, kann der Reiter gleichzeitig beide Zügel in einem bestimmten Winkel annehmen, der in Richtung des äußeren Hinterbeines weist. Das heißt, dass er den inneren, stellungsgebenden Zügel und den äußeren, stellungsbegrenzenden Zügel gleichzeitig und mit gleicher Intensität annimmt. Dabei gehen die Hände des Reiter etwas nach hinten-außen, also in Richtung des äußeren Hinterbeines des Pferdes. Mit dieser Hilfe kann der Reiter seinem Pferd immer wieder dabei helfen, die richtige Schwerpunktverlagerung in Richtung des äußeren Hinterbeines zu finden. Bei allen Hilfen, seien es Zügel-, Gewichts-, Schenkel- oder Gertenhilfen usw., ist Folgendes auf jeden Fall zu beachten: Keine dieser Hilfen sollte ohne Sinn gegeben werden. Nur wenn das Pferd die entsprechende Hilfe wirklich benötigt, sollte der Reiter sie verwenden. Ansonsten wird es dem Pferd schwerfallen, den Sinn der jeweiligen Hilfe und deren Einfluss auf seinen Bewegungsablauf genau zu verstehen. Außerdem ist es enorm wichtig, dass jede Hilfe nur so lange gegeben wird, bis das Pferd die gewünschte Bewegung ausgeführt hat. Andernfalls wird das Pferd nicht verstehen, was das Ziel der Hilfe war. Nimmt das Pferd die Hilfe nicht an, sollte der Druck deutlich gesteigert werden. Ein Fehler, den viele Menschen (die möglichst sanft reiten wollen) machen, ist es, die Intensität der Hilfen zu langsam zu steigern. Dies führt häufig zu einem Gegenhalten seitens des Pferdes, da es versucht, seinen ungünstigen Schwerpunkt (unbewusst) mithilfe einer erhöhten Körperspannung zu stabilisieren. Es lehnt sich dann z.b. gegen den angenommenen Zügel und versucht so, Halt zu finden anstatt seinen Schwerpunkt neu zu suchen. Hier gilt: Anhaltender Druck erzeugt Gegendruck.

26 Gewichtshilfen: Gewichtshilfen können in erster Linie dazu verwendet werden, auf den Rücken des Pferdes einzuwirken. Dadurch ist der Reiter in der Lage, auf die Biegung des Pferdekörpers Einfluss zu nehmen. Es geht bei den Gewichtshilfen um eine einseitige Schwerpunktverlagerung des Reiters. Das bedeutet allerdings nicht, dass sich der Reiter mit seinem Oberkörper etwas mehr in eine Richtung lehnt, um sein Gewicht zu verlagern. Vielmehr handelt es sich bei dieser Art der Hilfengebung um eine von außen unsichtbare Veränderung der Beckenbewegung des Reiters. Die einseitige Gewichtshilfe funktioniert folgendermaßen: Der Reiter folgt der Rechts-Links-Bewegung seines Pferdes störungsfrei. Möchte er eine Kurve reiten oder auf einen Kreisbogen wechseln, bittet er sein Pferd zuerst um die korrekte Halsabstellung (mit den Zügeln). Biegt sich das Pferd von alleine entsprechend des Kreisbogens, ist keine Gewichtshilfe nötig. Biegt es sich aber nicht, oder nur ungenügend, kann der Reiter den inneren Gesäßknochen vermehrt belasten. Das heißt, dass der Reiter bei einer Kurve nach rechts seinen rechten Gesäßknochen mehr belastet und bei einer Kurve nach links den linken. Im Idealfall tut er dies genau in dem Moment, wenn sich seine rechte Beckenseite nach vorne-unten bewegt (also wenn das rechte Hinterbein des Pferdes nach vorne schwingt und sich gleichzeitig dessen rechte Seite der Kruppe senkt). Das bedeutet, dass sich am Mitschwingen des Reiters relativ wenig ändert. Er drückt lediglich mithilfe seiner Rücken- und Bauchmuskulatur den inneren Gesäßknochen aktiv nach unten und schiebt dann evtl. noch etwas nach außen (blaue Markierung). So kann der Reiter eine Biegung im Pferdekörper erzeugen. Sein Pferd weicht sozusagen dem vermehrten Druck auf seiner inneren Rückenseite nach außen aus und biegt sich deshalb. Diese Gewichtshilfe sollte nicht automatisch erfolgen (also nicht bei jedem Absinken des inneren Gesäßknochens/ bei jedem Schritt), sondern immer dann, wenn das Pferd sie benötigt (z.b. wenn es sich beim Abwenden auf einen Kreisbogen nicht biegt oder die Biegung auf dem Kreis verliert).

27 Schenkelhilfen: Mittels der Schenkelhilfen kann der Reiter vor allem den Sitz- und Gewichtshilfen Nachdruck verleihen. Schenkelhilfen zum Beschleunigen des Pferdes: Reagiert das Pferd nicht ausreichend auf beschleunigende Sitzhilfen (Erhöhung des Bewegungsspielraumes der Beckenbewegung des Reiters, leichtes Nach-hinten-Neigen des Oberkörpers des Reiters), kann der Reiter beide Beine am Pferdebauch anlegen und leichten Druck ausüben. Beschleunigt sein Pferd nun wie gewünscht, sollte er den Druck sofort wegnehmen. Um aus dem Stand in den Schritt zu wechseln und vom Schritt in den Trab, reicht es, beide Beine an der Stelle des Pferdebauches anzulegen, an der sie sich bei korrekter Sitzhaltung sowieso schon befinden (wenn der Reiter die Beine nicht bewusst anlegt, berühren sie das Pferd im Normalfall beim Reiten kaum oder gar nicht). Möchte der Reiter angaloppieren (egal ob aus dem Stand, dem Schritt oder dem Trab) ist es sinnvoll, die Schenkelhilfen anders einzusetzen. Da Pferde sowohl einen Rechts- als auch einen LinksGalopp haben, sollte der Reiter mit der Schenkelhilfe auch den gewünschten Galopp vorgeben können. Dafür wird der äußere Schenkel etwas weiter hinten am Pferdebauch angelegt. Das bedeutet, dass beim Angaloppieren in den Rechtsgalopp das linke Bein des Reiters weiter hinten angelegt und das rechte gleichzeitig an seiner normalen Position leicht an den Pferdebauch gedrückt wird. Beim Linksgalopp erfolgt die Hilfengebung genau umgekehrt (rechtes Bein weiter hinten, linkes Bein an seiner normalen Position). Schenkelhilfe zum Begrenzen des Pferdes: Eine weitere Möglichkeit, um mit den Schenkeln die Sitzhilfen zu unterstützen, bietet sich beim Reiten auf Kreisbögen. Reagiert das Pferd nicht allein auf die Drehung des Oberkörpers des Reiters in die gewünschte Richtung (und wendet deshalb nicht ab) oder neigt dazu, aus dem Kreis nach außen abzudriften, kann der Reiter sein äußeres Bein wie beim Angaloppieren anlegen. Er begrenzt sein Pferd damit sozusagen nach außen und hilft ihm dabei, den Kreisbogen zu halten. (Da er nicht gleichzeitig den inneren Schenkel anlegt, kann es nicht zu Verwechselungen mit dem Angaloppieren kommen.) Schenkelhilfe zum Biegen des Pferdes: Um den Gewichtshilfen Nachdruck zu verleihen, kann der Reiter seinen inneren Schenkel an normaler Position am Pferdebauch anlegen, wenn sein Pferd auf die einseitige Gewichtshilfe nicht ausreichend reagiert. Das heißt, dass er den Gewichtsimpuls, den er mit seinem inneren Gesäßknochen gibt (mit dem er das Pferd dazu auffordert, sich zu biegen), durch den Druck des inneren Schenkels verstärkt. Der Reiterschenkel gibt dem Pferd sozusagen zu verstehen, dass es diesem ausweichen soll. Dadurch wird es hohl und biegt sich um den Schenkel herum.

28 Gertenhilfen: Hilfen mit der Gerte dienen hauptsächlich dazu, die Reaktion des Pferdes auf Körperhilfen zu verbessern. Die Gerte sollte im Normalfall in der inneren Hand des Reiters liegen (am Reitplatz oder in der Reithalle auf der zur Umzäunung abgewandten Seite/ in Biegungen normalerweise innen). Eine Gertenhilfe kann einmalig, bei Bedarf aber auch mehrfach gegeben werden. Sie sollte allerdings in jedem Fall so stark sein, dass das Pferd eine deutlich Reaktion zeigt. Ansonsten besteht die Gefahr, dass das Pferd abstumpft, sich an die Gertenhilfen gewöhnt und diese als Begleiterscheinung der anderen Hilfen betrachtet. Gertenhilfen zur Unterstützung der Schenkelhilfen: Reagiert ein Pferd z.b. nicht (oder nur zögerlich) auf die angelegten Schenkel des Reiters und beschleunigt nicht wie gewünscht, kann der Mensch die Gerte einsetzen. Dazu sollte er sein Pferd entweder seitlich an der Kruppe oder hinter dem angelegten Schenkel am Pferdebauch antippen. Die Stärke der Gertenhilfe sollte dem entsprechen, was das betreffende Pferd als Impuls benötigt, um zu reagieren. Kennt der Reiter sein Pferd, wird er dies relativ gut einschätzen können. (Man kann die Intensität der Gertenhilfe zuvor an sich selbst (z.b. am Oberschenkel) testen, um einschätzen zu können, wie sich die Hilfe für das Pferd anfühlt.) Der Reiter kann die Gerte aber auch dazu einsetzen, ein Pferd, das trotz angelegtem (äußerem) Zügel und Schenkel noch aus dem Kreisbogen nach außen abdriftet, zu begrenzen. Dabei kann er sein Pferd an dessen Bauch (direkt hinter dem angelegten äußeren Schenkel) oder an dessen äußerer Schulter antippen. Damit verstärkt er die Zügel- und Schenkelhilfe deutlich. Gertenhilfen zur Unterstützung der Zügelhilfen: Wenn der Reiter versucht, den Hals seines Pferdes nach innen zu stellen, dieses aber dennoch stark auf das innere Vorderbein drängt, kann auch hier der Einsatz der Gerte sinnvoll sein. Dazu sollte der Reiter die innere Schulter des Pferdes mit der Gerte antippen, um diesem zu signalisieren, der Gerte auszuweichen. Dadurch wird vielen Pferden klar, dass sie sich nicht in Richtung ihres inneren Vorderbeines fallen lassen dürfen. Gertenhilfen zur Unterstützung der Sitzhilfen: Möchte der Reiter sein Pferd verlangsamen, gibt er zuerst Stimm- und evtl. Sitzhilfen (Becken blockieren, evtl. Oberkörper leicht nach vorne neigen). Reagiert sein Pferd nicht wie gewünscht, hat er die Möglichkeit die Zügel zu Hilfe zu nehmen. Er kann aber statt mit den Zügeln auch mit der Gerte bremsen (was schonender ist, da das Pferd keinen Druck spürt). Dazu sollte der Reiter die Gerte entweder vor die Brust des Pferdes halten und diese gegebenenfalls antippen oder die Gerte direkt vor den Kopf des Pferdes bewegen (je nachdem worauf das Pferd besser reagiert). Viele Pferde lernen so sehr schnell, ohne Zügeleinwirkung anzuhalten. Aber auch, wenn die bremsende Zügelhilfe verwendet wird und diese versagen sollte, ist der Einsatz der Gerte (wie oben beschrieben) eine zuverlässige Notbremse.

29 Häufig auftretende Probleme beim Reiten und Lösungsvorschläge: Mein Pferd nimmt den Hals nicht von alleine tief, obwohl ich die Zügel lang lasse. Häufig heben gerade untrainierte Pferde von selbst den Hals, obwohl der Reiter keinerlei Druck mit den Zügeln ausgeübt hat. Dies kann verschiedene Ursachen haben, wie z.b. kurzfristiger Stress (das Pferd möchte etwas anschauen oder verliert die Balance), das Zurückfallen in alte Bewegungsmuster, Kraftprobleme in der Hinterhand beim Zulegen im Tempo usw. Um den Hals anzuheben, muss ein Pferd seine Rückenmuskeln zusammenziehen (verkürzen). Dadurch verspannt es seinen Rücken und damit bis zu einem gewissen Grad auch den restlichen Körper. Um dem Pferd aus dieser verspannten Haltung zu helfen und ihm zu signalisieren, dass es den Hals wieder fallen lassen soll, kann der Reiter den Hals seines Pferdes kurz ein wenig abstellen (mithilfe der Zügel). Wichtig dabei ist, dass sich das Pferd nicht im Genick verwirft, sondern den Hals korrekt und locker stellt. Ein verspanntes, vorhandlastig laufendes Pferd ist so dazu gezwungen, wieder mehr Gewicht in Richtung Hinterhand zu verschieben und sich zu entspannen, da es sonst keine korrekte Stellung im Hals zulassen könnte. Befindet sich der Reiter auf einer geraden Linie, kann er sich die Richtung, in die er den Hals seines Pferdes stellen möchte, aussuchen. Es bietet sich aber sie händige Seite an, da z.b. ein rechtshändiges Pferd (Gewicht auf dem rechten Vorderbein, Halsstellung tendenziell nach links) mehr von einer Rechtsstellung profitiert (Entlastung des rechten Vorderbeines, Belastung des linken; dadurch Geraderichtung). Diese Hilfestellung kann bei einem unerfahrenen Pferd relativ oft nötig sein, der Bedarf an Unterstützung seitens des Reiters sollte aber mit der Zeit abnehmen. Mein Pferd biegt sich zwar im Rücken, aber ich habe das Gefühl, dass es nur den vorderen Teil seines Körpers biegt. Dies ist ein sehr häufiges Problem. Viele Pferde sind biegungstechnisch gerade vor und direkt im Lendenbereich sehr steif (das haben sie mit den Menschen gemein). Um auch diesen Bereich des Pferderückens mit der Sitzhilfe zu erreichen, sollte der Reiter einige Male ohne Sattel reiten. Er kann sich dann bei der Gewichtshilfe etwas nach hinten lehnen, damit diese weiter hinten wirken kann. Reicht dies nicht, kann er sich für kurze Phasen auch etwas weiter nach hinten setzen (natürlich nicht direkt auf die Lende, aber ein kleines Stück weiter hinten als in normaler Sitzposition) und in dieser Position die einseitige Gewichtshilfe geben. Biegt sich das Pferd nun wie gewünscht im hinteren Bereich der Rückenpartie, sollte er wieder in die normale Sitzposition wechseln und überprüfen, ob sich sein Pferd nun von alleine durch den ganzen Körper biegt. Tut es das nicht, kann die oben beschriebene Hilfengebung wiederholt werden. Erreicht ein Pferd schließlich eine erhöhte Beweglichkeit im hinteren Teil seines Rückens, wird es diesen Teil irgendwann von alleine biegen (auch wenn der Reiter die Gewichtshilfe zur Biegung in der normalen Sitzposition gibt). Mein Pferd läuft auf einer geraden Linie immer schief. Es stellt seinen Hals von alleine immer in eine Richtung. Ein solches Pferd besitzt eine sehr ausgeprägte Schiefe (siehe Händigkeit). Bei Pferden mit dieser Problematik bietet es sich an, auch auf geraden Linien immer wieder für längere Phasen den Hals des Pferdes in die entgegengesetzte Richtung zu stellen. Ein sehr händiges Pferd wird meist erst dann in sich gerade, wenn sein Hals in die andere Richtung gestellt ist und dadurch die starke Überbelastung des händigen Vorderbeines neutralisiert wird. Dabei spielt es keine Rolle in welcher Richtung sich das Pferd in der Reithalle bewegt (nur in den Ecken und auf Kreisbögen sollte es immer nach innen gestellt werden). Es zählt allein die Korrektur der Schiefe.

30 Ein paar Tipps zum besseren Lernerfolg: Das wichtigste am Zusammensein mit Pferden ist immer die Kommunikation. Aber wie kann ich meinem Pferd sagen, dass die Bewegung, die es gerade ausgeführt hat, genau dem entspricht, was ich mir vorstelle? Es gibt mehrere Möglichkeiten. Die einfachste, schnellste und effektivste Art mit seinem Pferd zu kommunizieren ist der Einsatz der menschlichen Stimme. Man kann ein Pferd für jeden noch so kleinen Schritt in die richtige Richtung sofort loben. Merkt ein Pferd, dass sich sein Reiter über die eben ausgeführte Bewegung gefreut hat, wird es versuchen, diese zu wiederholen. Der Reiter kann nach einer gelungenen Lektion natürlich auch eine kurze Pause machen und sein Pferd anhalten. Lernt das Pferd einen neuen Bewegungsablauf (oder eine neue Übung) kann er schon beim ersten Ansatz in die richtige Richtung sofort eine Pause einlegen. Besonders nach anstrengenderen Übungen sind diese Unterbrechungen des Trainings sehr hilfreich, um der Muskulatur von Pferd und Reiter eine kurze Pause zu geben. Da der Reiter aber nicht bei jedem richtigen Bewegungsablauf anhalten kann, um seinem Pferd zu sagen, dass es sich richtig bewegt hat, bleibt die Stimme das wichtigste Hilfsmittel zur Kommunikation. Auch Belohnungen in Form von Leckerlis können dabei helfen, ein Pferd zu motivieren, sich anzustrengen. Sie sollten vor allem dann eingesetzt werden, wenn das Pferd einen Fortschritt gemacht hat (also etwas geschafft hat, was es vorher noch nicht konnte). Dies zeigt dem Pferd, dass es etwas besonders gut gemacht hat. Das wahrscheinlich wichtigste Element beim Training mit Pferden ist den meisten Menschen leider nicht bewusst: authentisch zu sein und echte Freude zu zeigen. Keine Belohnung mit Leckerlis und keine Pause kann ein Pferd so glücklich machen, wie die echte Freude seines Reiters. Merkt ein Pferd, dass es seinem Menschen durch seine Bemühungen große Freude bereitet, fühlt es sich nicht nur großartig, sondern freut sich auch mit seinem Menschen. Viele Reiter trauen sich nicht, ihr Pferd zu drücken, laut zu loben und auch mal in Lachen auszubrechen, wenn ihr Pferd etwas Lustiges gemacht hat. Aber genau diese offenen Emotionen machen das Gerittenwerden für Pferde attraktiv. Pferde wollen keine Turnierschleifen oder Pokale. Sie kennen keine Vergleiche mit den Leistungen anderer und wollen nicht besser sein als andere Pferde. Für sie zählt nur der Spaß am Zusammensein mit ihrem Menschen. Leistungen erbringen sie erst dann gerne, wenn sie die Freude ihres Menschen spüren können. Ein weiteres wichtiges Element, dessen sich ein Reiter bewusst sein sollte, ist der Charakter seines Pferdes. Der Mensch sollte mit der Zeit wissen, wie sein Pferd am besten lernt. Braucht es schwierige Herausforderungen oder eher kleine, leicht zu bewältigende Aufgaben? Lernt es besser in der Reithalle, auf dem Reitplatz oder im Gelände? Zu welchen Lektionen ist es körperlich in der Lage und welche machen ihm besonders Spaß? Wie oft kann ich mein Pferd trainieren, sodass es immer noch Freude am Training hat (ein- oder mehrmals die Woche am Reitplatz oder in der Reithalle)? Sollte ich vielleicht lieber öfter für Abwechslung sorgen und z.b. ausreiten gehen?

31 3. Kann ich meine Reitweise nach Belieben wählen? Natürlich kann jeder Mensch frei entscheiden, wie er sein Pferd reiten möchte. Doch eines sollte man dabei bedenken: Das Pferd kann sich nicht entscheiden. Es ist dem Willen seines Reiters ausgeliefert. Ob es beim Reiten Schmerzen empfinden und Erschöpfung verspüren muss oder locker und mühelos laufen darf, darüber bestimmt allein der Reiter. Ob es stoisch immer wieder dieselben Übungen vollführen und automatisiert reagieren muss oder abwechslungsreiche Aufgaben lösen und dabei mitdenken darf, liegt in der Hand des Reiters. Wird man sich dieser Verantwortung bewusst, sollte einem klar werden, dass die Wahl der Reitart doch nicht so frei ist, wie viele Menschen annehmen. Im Grunde genommen ist es die oberste Pflicht eines Reiters, sich immer die Frage zu stellen: Was ist das beste für mein Pferd? Wie würde ich mich entscheiden, wenn ich ein Reitpferd wäre? Um diese Fragen möglichst genau beantworten zu können, braucht man zuerst das Wissen um die Anatomie und den Bewegungsablauf von Pferden. Aber es kommt noch etwas hinzu: Das Wissen um die Hilfsmittel, die beim Reiten verwendet werden können. Gebisse: Viele Menschen können es sich kaum vorstellen, ihr Pferd ohne ein Gebiss zu reiten. Schon seit ihrer ersten Reitstunde sind sie daran gewöhnt, dass Pferde beim Reiten immer ein Gebiss im Maul haben. Allerdings ist es viel leichter, Pferde gebisslos zu reiten und das aus mehreren Gründen. Zum einen erzeugen Gebisse in jedem Fall leichte bis starke Schmerzen im Pferdemaul, die immer zu Verspannungen im restlichen Körper des Pferdes führen (was lockerem, gesundem Reiten völlig abträglich ist). Man sollte sich bewusst sein, dass Gebisse auf das empfindliche Zahnfleisch (und den darunter liegenden Knochen) sowie auf die ebenso sensible Zunge des Pferdes Druck ausüben. Zudem wirkt ein Mundstück (je nach Kopfhaltung des Pferdes) auf die empfindlichen Maulwinkel und den Unterkiefer ein. Möchte der Reiter, dass sein Pferd im Genick abknickt, ist dies sinnvoll, da das Pferd dem Druck mit dem Kopf meist nach hinten ausweicht (also im Genick enger wird). Wer anatomisch korrekt reiten will, versucht aber genau diese Reaktion zu vermeiden. Deshalb machen es Gebisse sehr schwierig, dem Pferd mit den Zügeln Hilfestellungen zu geben, ohne ungewollte, hinderliche Reaktionen hervorzurufen. Sporen: Sporen werden von vielen Reitern zur Verfeinerung der Schenkelhilfen eingesetzt. Aber auch diese Hilfsmittel führen zu Problemen, die ein biomechanisch sinnvolles Reiten deutlich erschweren. Berührt der Reiter sein Pferd mit den Sporen oder drückt sie sogar fester an den Pferdebauch, erzeugt er bei diesem ein unangenehmes Gefühl, das von einem Kitzeln bis zu starken Schmerzen reichen kann. In jedem Fall reagiert das Pferd aber mit einem An- oder Verspannen der Zwerchfellund/oder der Bauchmuskulatur. Dieser Effekt wird auch beim sogenannten Effet d`ensemble genutzt. Anders als viele Reiter denken, werden Sporen nicht nur für treibende oder seitwärts-weisende Hilfen verwendet, sondern auch zum Verlangsamen oder Stoppen des Pferdes. Beim Effet d`ensemble drückt der Reiter beide Beine (mit den nach innen zum Pferdebauch gerichteten Sporen) an eine bestimmte Stelle des Pferdebauches (relativ weit vorne). Da sich die Zwerchfell- und Bauchmuskulatur zusammenzieht, ist es für das Pferd beinahe unmöglich, sich noch weiter fortzubewegen. Es muss langsamer werden, oder bei stärkerem Druck, sogar stehen bleiben. Diese Hilfe wird häufig von Reitern in Arbeitsreitweisen angewendet, aber auch in der Freiheitsdressur, um ein Pferd ohne Zügel jederzeit anhalten zu können. Hier wird deutlich, welche Problematik der Einsatz von Sporen mit sich bringt. Sie führen, genau wie Gebisse, zu unerwünschten Verspannungen und Stress beim Pferd und sind deshalb für anatomisch korrektes Reiten nicht sinnvoll.

32 Unabhängig von der Reitart gibt es Übungen, die Pferden dabei helfen können, ihre Balance zu finden und ihre Beweglichkeit zu erhöhen. Zu diesen Übungen zählen die sogenannten Seitengänge. Das Schulterherein und das Kruppeherein sind die zwei wichtigsten Seitengänge. Das Schulterherein: Diese Übung kann einem Pferd vor allem dabei helfen, die Schwerpunktverlagerung vom inneren Vorderbein in Richtung des äußeren Hinterbeines zu lernen (die es für Kurven und Kreisbögen benötigt). Beim Schulterherein bewegt sich ein Pferd zwar auf einer geraden Linie, ist dabei aber in einem gewissen Grad gebogen. Rechts eine Skizze zum korrekten Schulterherein: Die Hinterhand des Pferdes bewegt sich völlig gerade (z.b. auf dem Hufschlag), während die Vorhand leicht nach innen versetzt ist. Das Pferd hält seinen Hals etwas nach innen abgestellt und biegt sich durch den ganzen Körper. Die Kruppe des Pferdes bleibt dabei aber unverändert auf der Geraden und die Hinterbeine kreuzen nicht. Beim normalen Schulterherein sollte der Betrachter vom Boden aus (von vorne und hinten) nur noch drei Pferdebeine erkennen können, da das äußere Vorderbein direkt auf einer Linie mit dem inneren Hinterbein auftritt. Der Schwerpunkt des Pferdes verschiebt sich in Richtung des äußeren Hinterbeines. (Würde das Pferd sein inneres Vorderbein vermehrt belasten, könnte es die Spur nicht halten und würde dazu neigen, nach innen abzudriften. Wäre hauptsächlich das äußere Vorderbein belastet, würde das Pferd die Abstellung verlieren und mit seinem Körper in Richtung der Bande drängen.)

33 Die Hilfen für das Schulterherein: Der Reiter kann zuerst eine Stimmhilfe geben (z.b. das Wort Schulter ). Beherrscht das Pferd die Lektion bereits, wird diese Hilfe schon fast ausreichen, um das Schulterherein zu reiten. Die zweite Hilfe, die der Reiter verwenden sollte, ist die Sitzhilfe. Der Reiter dreht seinen Oberkörper (Schulterbereich) so weit in die gewünschte Richtung, wie das Pferd mit seiner Vorhand nach innen kommen soll. Das heißt, dass die Schultern des Reiters idealerweise parallel zu den Schultern des Pferdes sind. Der Reiter sollte dabei darauf achten, dass er sich nicht in der Hüfte mitdreht, sondern diese parallel zur Hüfte des Pferdes gerade lässt. (Bei den Seitengängen bewegt der Reiter seinen Körper idealerweise immer parallel zum Pferdekörper. Das heißt: Schultern des Reiters - Vorhand des Pferdes, Hüfte des Reiters - Hüfte des Pferdes). Die Zügel dienen nun dazu, dem Pferd dabei zu helfen, die richtige Körperhaltung zu erlernen oder (wenn das Pferd das Schulterherein bereits kennt) diese Haltung beizubehalten. Der innere Zügel kann dazu eingesetzt werden, dem Pferd bei Bedarf die richtige Stellung des Halses zu zeigen. Der äußere Zügel hilft besonders dabei, das Pferd an der Halsaußenseite zu begrenzen, damit es mit der Vorhand nicht die Spur (und damit die Abstellung) verliert. (Drängt das Pferd mit seinem Schwerpunkt also in Richtung des inneren Vorderbeines, sollte der Reiter wieder mehr auf die korrekte Halsstellung nach innen achten, um dieses Problem zu beheben. Drängt das Pferd in Richtung seines äußeren Vorderbeines, sollte der Reiter sein Pferd deutlich an dessen Halsaußenseite begrenzen und gegebenenfalls die Innenstellung des Halses vermindern.) Möchte das Pferd auf einen Kreisbogen abwenden anstatt nur die Vorhand nach innen zu nehmen und gerade weiterzulaufen, kann der Reiter beide Zügel in Richtung des äußeren Hinterbeines annehmen. So kann er seinem Pferd sagen, dass es nicht vom Hufschlag abweichen soll. Gleichzeitig hilft er dem Pferd auf diese Weise, wieder den idealen Schwerpunkt zu finden. Die biegende, einseitige Gewichtshilfe sollte vom Reiter nur dann eingesetzt werden, wenn er spürt, dass sein Pferd zu wenig Körperbiegung hat. Ansonsten sollte der Reiter sich vom Pferd einfach im Schwerpunkt mitnehmen lassen (das Pferd setzt den passiv mitschwingenden Reiter automatisch in Richtung des äußeren Hinterbeines). Die Schenkelhilfen können genau wie beim Reiten von Kurven und Kreisbögen eingesetzt werden (dies gilt auch für die anderen Hilfen). Der äußere Schenkel kann zur zusätzlichen Begrenzung des Pferdes an dessen Außenseite verwendet werden. Der innere dient dazu, bei Bedarf der biegenden Gewichtshilfe Nachdruck zu verleihen. Sollte das Pferd während eines Seitenganges verlangsamen, können beide Schenkel natürlich auch zum Beschleunigen angelegt werden. Auch die Gerte kann beim Schulterherein auf verschiedene Arten verwendet werden, wie im Kapitel Gertenhilfen beschrieben. Das Schulterherein eignet sich besonders als zusätzlich Gymnastik für die Gangarten Schritt und Trab. Erst wenn ein Pferd das Schulterherein im Schritt verstanden hat, sollte der Reiter es im Trab versuchen. Im Galopp haben einige Pferde aufgrund ihres Körperbaus Probleme mit einem korrekten Schulterherein. Der Reiter kann dann eine vereinfachte Form der Übung verwenden, wenn er sein Pferd auch im Galopp extra gymnastizieren möchte (z.b. bei einem sehr schiefen Galopp auf der Geraden). Das sogenannte Schultervor ist eine abgeschwächte Form des Schulterhereins, bei der das äußere Vorderbein nicht auf einer Linie mit dem inneren Hinterbein auftritt, sondern auf der Linie zwischen den beiden Hinterbeinen (weniger Halsabstellung und Biegung erforderlich).

34 Das Kruppeherein: Diese Übung (auch Travers genannt) eignet sich vor allem dazu, die Beweglichkeit des Pferdes zu verbessern - besonders im hinteren Bereich der Wirbelsäule (v.a. Lendenwirbelsäule). Auch beim Kruppeherein bewegt sich das Pferd auf einer geraden Linie, obwohl es dabei in einem gewissen Grad gebogen ist. Rechts eine Skizze zum korrekten Kruppeherein: Die Vorhand des Pferdes bewegt sich völlig gerade (z.b. auf dem Hufschlag), während die Hinterhand leicht nach innen versetzt ist. Das Pferd hält seinen Hals gerade oder minimal nach innen gestellt und biegt sich vor allem im hinteren Bereich seines Körpers. Die Vorhand des Pferdes bleibt dabei unverändert auf der Geraden und die Vorderbeine kreuzen nicht. Beim korrekten Kruppeherein sollte der Betrachter vom Boden aus (von vorne und hinten) nur noch drei Pferdebeine erkennen können, da das äußere Hinterbein direkt auf einer Linie mit dem inneren Vorderbein auftritt. Der Schwerpunkt des Pferdes verschiebt sich in Richtung des äußeren Hinterbeines. (Würde das Pferd sein inneres Vorderbein vermehrt belasten, könnte es sich nicht ausreichend biegen und die Hinterhand kaum mehr nach innen stellen. Wäre hauptsächlich das äußere Vorderbein belastet, würde sich das Pferd zu stark und zu weit im vorderen Bereich seines Körpers biegen und nach außen driften (z.b. gegen die Bande).)

35 Die Hilfen für das Kruppeherein: Natürlich kann der Reiter auch beim Kruppeherein zuerst ein Stimmkommando geben (z.b. Kruppe oder Travers ). Die Sitzhilfe beim Kruppeherein ist genau gegenteilig zur Sitzhilfe beim Schulterherein. Der Reiter bewegt seine Hüfte parallel zur Hüfte seines Pferdes. Das bedeutet, dass er dem Pferd durch seine Hüftdrehung zu verstehen gibt, in welche Richtung und wie stark es die Kruppe verschieben soll. Beim Kruppeherein nach rechts nimmt der Reiter seine linke Hüftseite zurück, beim Kruppeherein nach links seine rechte. Der Oberkörper (die Schultern) des Reiters sollten dabei gerade bleiben, genauso wie sich auch die Vorhand des Pferdes weiter geradeaus bewegt. Beim Kruppeherein ist anfangs die Schenkelhilfe sehr wichtig. Das Pferd muss diese aber erst erlernen. Der äußere Schenkel des Reiters wird etwas weiter hinten angelegt (ca. 30cm hinter der Normalposition; wie beim Angaloppieren oder beim Begrenzen auf Kreisbögen). Das Pferd soll lernen, dass diese Schenkelhilfe eine Aufforderung ist, dem Schenkel mit der Kruppe auszuweichen. Das heißt: Wenn der Reiter den linken Schenkel etwas weiter hinten am Pferdebauch anlegt, soll das Pferd seine Kruppe nach recht verschieben. Legt er den rechten Schenkel an, fordert er sein Pferd dazu auf, die Kruppe nach links zu verschieben. Am Anfang sollte dies im Stand geübt werden. Auf die Biegung muss dabei noch nicht geachtet werden. Reagiert das Pferd nicht wie gewünscht, kann der Reiter zusätzlich mit der Gerte die Schenkelhilfe unterstützen. Er sollte dazu die Kruppe seines Pferdes an der Außenseite (gleiche Seite wie die Schenkelhilfe) antippen, bis dieses reagiert. Klappt die Übung im Stand, kann der Reiter im Schritt damit beginnen, die Kruppe seines Pferdes zu verschieben. Auch hier muss anfangs noch nicht auf die Biegung geachtet werden. Das Pferd sollte möglichst gerade bleiben (keine Außenstellung) und darf schräg laufen. Hat das Pferd auch diese Übung sicher verstanden, kann der Reiter damit beginnen, auf die korrekte Körperhaltung seines Pferdes zu achten. Mit den Zügeln ist es möglich, den Kopf des Pferdes gerade (oder minimal nach innen gestellt) zu halten, um die Biegung im Körper des Pferdes zu ermöglichen. Während der Lernphase durfte das Pferd noch gerade bleiben und sich schräg vorwärts bewegen. Nun soll es zur Biegung aufgefordert werden, indem der Reiter mithilfe des inneren Zügels den Hals des Pferdes in Laufrichtung stellt. Verschiebt das Pferd nun seine Kruppe nach innen, muss es sich biegen. Viele Pferde neigen allerdings dazu, die Kruppe zu weit nach innen zu schieben. Dadurch müssen sie sich nicht im hinteren Bereich ihrer Wirbelsäule biegen. Sie können sich im vorderen Bereich des Rückens biegen, was für viele Pferde weit einfacher ist. Zudem sind sie so in der Lage, ihren Schwerpunkt auf das äußere Vorderbein anstatt auf das äußere Hinterbein zu verlagern. Sie neigen dann allerdings dazu, nach außen (z.b. in Richtung Bande) abzudriften. Um dem entgegenzuwirken, sollte der Reiter sein Pferd mit dem äußeren Zügel an dessen Halsaußenseite begrenzen. Zusätzlich ist es sinnvoll, das Tempo zu beschleunigen (innerer Schenkel treibt), da die falsche Biegung nur in relativ langsamer Geschwindigkeit möglich ist. Eine weitere Hilfe ist das Verwenden der biegenden (einseitigen) Gewichtshilfe. Merkt der Reiter, dass sich sein Pferd zu wenig oder zu weit vorne biegt, kann er dies mittels der Gewichtshilfe korrigieren (wie bei normalen Biegungen auf Kreisbögen). Mit der Zeit sollte das Pferd das Kruppeherein immer selbstständiger schaffen und immer weniger Hilfen seitens des Reiters benötigen. Im Idealfall erhöht das Kruppeherein die Beweglichkeit im hinteren Bereich der Wirbelsäule des Pferdes (vor allem der Lendenwirbelsäule) und verbessert dessen Balance ganz allgemein. Das Kruppeherein eignet sich besonders für die Gangarten Schritt und Trab.

36 Sowohl beim Schulterherein als auch beim Kruppeherein kann es passieren, dass das Pferd (besonders in der Lernphase) zu schnell wird und dabei die Abstellung (beim Schulterherein) verliert oder die Kruppe (beim Kruppeherein) nicht nach innen verschiebt. Der Reiter sollte in diesem Fall immer wieder das Tempo reduzieren (indem er die Zügel mit steigendem Druck annimmt, bis sein Pferd deutlich reagiert; der Reiter sollte dann sofort nachgeben). Die Seitengänge sollten ungefähr in derselben Geschwindigkeit geritten werden, die das Pferd beim Geradeauslaufen in der jeweiligen Gangart normalerweise zeigt. Auch der Schritt-Rhythmus sollte sich beim Wechsel in den Seitengang nicht verändern. Einzig die Trittlänge kann sich etwas verkürzen. Variationen der Seitengänge: Die Seitengänge können natürlich nicht nur auf dem Hufschlag geritten werden, sondern auch auf beliebigen Bahnfiguren. Bekannte Lektionen sind hierbei die Traversale und die Pirouette. Die Traversale (das Travers/Kruppeherein auf der Diagonalen): Wechselt der Reiter durch die ganze Bahn (also diagonal), kann er das auch im Kruppeherein tun. Viele Menschen denken, dass ein Pferd bei einer Traversale einfach vorwärts-seitwärts läuft. Doch im Grunde genommen bewegt sich das Pferd nur sehr minimal seitwärts. Hauptsächlich verschiebt es seine Kruppe nach innen und verleiht dem Betrachter dadurch von vorne (und hinten) den Eindruck, seitwärts zu laufen. Bei der Traversale sollte der Reiter darauf achten, dass sich die Vorhand des Pferdes möglichst gerade auf der Diagonalen vorwärts bewegt. Von außen betrachtet ist deshalb erkennbar, dass die Vorhand des Pferdes der Hinterhand etwas voraus ist. Damit das Pferd ohne die Hilfe einer Bande nicht von dieser Linie abdriftet, muss der Reiter seinem Pferd durch die ihm zu Verfügung stehenden Hilfen (Sitz-, Zügel-, Schenkelhilfen usw.) eine Orientierung bieten (siehe Hilfen für das Kruppeherein). Hier zwei Bilder zum Vergleich:

37 Das Pferd auf dem Bild links ist völlig gerade, also weder im Hals gestellt noch im Körper gebogen. Es wird einfach vorwärts-seitwärts verschoben. Das rechte Pferd ist zwar im Hals gestellt und auch etwas gebogen, aber man sieht deutlich, dass die Hinterhand des Pferdes seine Vorhand überholt. Der Schwerpunkt liegt hier nicht (wie gewünscht) auf dem äußeren Hinterbein, sondern auf dem inneren Vorderbein. Beide Pferde laufen mit ihrer Vorhand nicht geradeaus auf der Linie der Diagonalen, sondern kreuzen stark mit den Vorderbeinen. Die Pirouette (das Travers/Kruppeherein auf einer engen Volte): Bei einer Pirouette bewegt sich ein Pferd im Kruppeherein auf einer relativ engen Volte. Allerdings muss der Reiter zusätzlich die Vorderbeine des Pferdes kreuzen lassen, indem er sie mit dem äußeren begrenzenden Zügel um die Hinterhand herum führt. Die Hinterhand läuft dabei innen auf einem kleineren Kreis als die Vorderbeine, die sich auf dem äußeren, größeren Kreis bewegen und deshalb auch stärker kreuzen müssen. Eine Pirouette kann auf einem kleineren oder größerem Kreis geritten werden. Je kleiner der Kreis, desto weniger Vorwärtstendenz darf das Pferd haben und desto stärker muss es mit seinen Beinpaaren kreuzen. Möchte der Reiter den Kreis der Pirouette verkleinern, muss er mehr bremsende und gleichzeitig seitwärtsweisende Hilfen geben (Sitz-, Zügel-, Schenkelhilfen usw.).

38 Seitengänge im Training: Seitengänge können das Reiten auf dem Reitplatz oder in der Reithalle nicht nur aus Gründen der Gymnastizierung bereichern, sondern bringen auch Abwechslung ins Training und stellen Pferden Denkaufgaben. Es ist sinnvoll, die Seitengänge nicht immer wieder in denselben Abläufen abzufragen, sondern jedes Mal zu variieren. Dazu bietet es sich an, Seitengänge verschieden zu kombinieren, z.b.: - Zick-Zack-Traversalen Der Reiter reitet hierbei ein Stück im Travers auf einer selbst gewählten diagonalen Linie und wendet dann auf eine diagonale Linie in die entgegengesetzte Richtung (wieder im Travers). Wichtig ist dabei, dass der Reiter sein Pferd zuerst umstellt (Halsstellung) und erst danach das Travers in die neue Richtung verlangt (also die Schenkelhilfe erst danach gibt). - Aus dem Schulterherein direkt in die Traversale - Wechsel zwischen Seitengängen und Bahnfiguren z.b.:

39 - Seitengänge nach außen (auch Konterschulterherein und Renvers genannt) Auf geraden Linien (z.b. an der Bande) kann der Reiter das Schulterherein und das Travers auch nach außen reiten. Für Pferde, die beim Erlernen des Schulterhereins Probleme haben, kann das Konterschulterherein sogar einfacher sein, da die Bande als natürliche Begrenzung wirkt. Der Reiter muss auf diese Weise kaum mit den Zügeln einwirken, um sein Pferd davon abzuhalten, in die Bahnmitte zu drängen (wie beim Schulterherein anfangs häufig der Fall). - Direkte Wechsel zwischen den Seitengängen z.b.: Aus dem Schulterherein ins Konterschulterherein / aus dem Travers ins Renvers oder aus dem Travers direkt ins Schulterherein (und umgekehrt) Seitengänge kosten Pferden enorm Kraft und sollten deshalb nicht übermäßig geritten werden. (Das Pferd muss für diese speziellen Bewegungen den Hals etwas anheben und (im Idealfall) viel Kraft mit der Hinterhand aufbringen. Deshalb sollte sich ein Pferd im Training wesentlich mehr mit tiefem Hals in normaler Haltung bewegen dürfen, als in den anstrengenden Seitengängen.)

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