Talentmanagement und der Imperativ der Menschenwürde- ein neuer Blick. Vortrag vor dem AEU
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- Gerhard Michel
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1 Talentmanagement und der Imperativ der Menschenwürde- ein neuer Blick Prof. Dr. Dr. Ulrich Hemel Bundesvorsitzender des BKU Vortrag vor dem AEU München, den 5.Juni 2018
2 Wirtschaft kombiniert Kooperation und Wettbewerb- und menschenwürdiges Talentmanagement benötigt beides! Neue anthropologische Grundlegung des Wirtschaftens Über den homo oeconomicus hinaus Hin zu einer philosophischen Anthropologie des Wirtschaftens Grundgedanke: Wirtschaften unter Bedingungen der Knappheit in der Kombination von Kooperation und Wettbewerb Wert und Sinn in der Balance von "Homo Oeconomicus" und "Homo Cooperativus" mit dem Ziel der Bedarfsdeckung und Zielerreichung Anspruch: ein neuer mentaler Rahmen für das Wirtschaften, monetär und nicht-monetär! 2
3 Wirtschaften mit dem ganzen Menschen: Ein anthropologischer Impuls (I) Wirtschaften heißt: zweckrational handeln unter Bedingungen der Knappheit Der homo oeconomicus als rationaler Nutzenmaximierer spiegelt diese Seite der Wirklichkeit Zum ganzen Menschen gehört aber auch der homo cooperativus - Der Sinn und sozialen Anschluss suchende Mensch 3
4 Wirtschaften mit dem ganzen Menschen: Ein anthropologischer Impuls (II) Auch wirtschaftliches Handeln folgt dem Leitmotiv der Menschenwürde Der Imperativ der Entfaltung gilt für Personen und Organisationen! Zweckrationales Wirtschaften mit wertrationalen Spielregeln! Der ganze Mensch umfasst beides - Verletzlichkeit - Schöpferkraft Sinnvolles Wirtschaften gestaltet die Balance zwischen beiden Seiten! - Sein dürfen so wie jeder ist! - Mitwirken sollen so weit jeder kann! 4
5 Werteorientierte Führung und menschenwürdiges Talentmanagement wirken sich Leistung aus 5,Juni 2018 Prof.Dr.Dr.Ulrich Hemel
6 Wirtschaftlicher und persönlicher Erfolg zwischen Gewinnmaximierung, Wertsteigerung und Sinnschöpfung Zweckrationalität Erfolg Zielausrichtung Äußere Kriterien entscheiden Zweckrationales Handeln Sinnschöpfung Menschenwürde Gottebenbildlichkeit Absoluter Wert der Person Kommunikatives Handeln Proklamation von Sinn und Werten reicht nicht aus Sachkriterien besitzen ethische Relevanz Kernwert Integrität und Philosophie der Anerkennung 6
7 Leitfragen des Sinnerlebens - im Alltag und im Beruf! Für wen bist Du wichtig? (= Beziehungsaspekt) Zu welcher Gruppe gehörst Du? (= Zugehörigkeitsaspekt) Woran orientierst Du Dich? (= Lebensorientierung; Zielaspekt) Passt Dein Leben zusammen? (= Stimmigkeit; Konsistenzaspekt) - Entfaltung dieser Fragen auf der Ebene praktischer Führungserfahrung!
8 Inneres Selbst und Kompetenzentfaltung - Der Entfaltungsimperativ für Personen und Organisationen - Kognitives Leben Pragmatisches Leben Inneres Selbst Affektives Leben Kommunikatives Leben
9 Gute Unternehmensführung und persönlicher Führungsstil 1. Professionalität 2. Wertschöpfung 3. Strategie 4. Transparente Kommunikation 5. Persönliche Verantwortung Systeme prägen Personen handeln! 6. Professionelles Konfliktmanagement 9
10 Vertrauen und Glaubwürdigkeit in Organisationen sind messbar und handlungsorientiert und unmittelbar mit dem Erfolg verknüpft! Verhältnis von Handeln und Deuten Persönlicher und systemischer Wertekorridor ( Geschichten über Störgefühle ) Wenige, entscheidende Faktoren: - Wer wird eingestellt? - Wer wird befördert? - Wer geht freiwillig? - Wer muss gehen? Zusammenhang von Wertschöpfung und Wertschätzung Voraussetzung: klare Strategie und persönliche Verantwortung 10
11 Die vier goldenen Regeln für Vertrauen stiftende Führung 1. Gelebte Wahrheit und Wahrhaftigkeit - Vom Vorteil des Understatements - Beispiel: Ankündigung und Verwirklichung 2. Zielgerichtete Kommunikation - Absichten und Bedeutungen - Nicht das Gesagte, sondern das, was empfangen wird, ist entscheidend 3. Stimmiges Auftreten - Einklang von Wollen, Können, Tun - Produktivkraft Vertrauen nutzen 4. Glaubwürdige Professionalität - Hinreichende Vorbereitung - Rollengerechte Wertschöpfungskompetenz - Kompetenzvertrauen schafft Vertrauensüberschuss! 11
12 Auf welche Werte kommt es in der Praxis an? - Zwei Perspektiven aus dem Arbeitsleben - Wünsche der Arbeitnehmer für ihre Tätigkeit 1. Anerkennung gut geleisteter Arbeit 2. Genaue Kenntnisse der Produkte und der Ziele des Unternehmens 3. Eingehen auf private Sorgen 4. Gutes Einkommen 5. Interessante Arbeit Annahme der Arbeitgeber, was wichtig sei 1. Gutes Einkommen 2. Gute Arbeitsbedingungen 3. Wohlergehen der Firma 4. Gesicherter Arbeitsplatz 5. Interessante Arbeit Quelle: Gesellschaft für betriebliche Weiterbildung, Berlin 12
13 Der Entfaltungsimperativ der Menschenwürde und die Aufwärtsspirale des Vertrauens Wollen, Können, Tun : Vertrauen muss erlebt werden können Leitziel Integrität: Tue das, was du sagst, sage das, was du tust Integrität als Brücke zur Balance ethischer und wirtschaftlicher Ziele Persönliche Verantwortung als Grundprinzip Systeme prägen, aber nur Personen handeln! Literaturhinweis: U. Hemel, Wert und Werte, Ethik für Manager ein Leitfaden für die Praxis, München (Carl Hanser) 2005, 2. Auflage 2007 U. Hemel, Die Wirtschaft ist für den Menschen da, Ostfildern (Patmos)
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