Digitale Einsatzunterstützung

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1 Bachelorarbeit im Studiengang Hazard Control Digitale Einsatzunterstützung Übersicht, Erfahrungen und Visionen zu technischen Führungsmitteln in der nichtpolizeilichen Gefahrenabwehr vorgelegt von Nico Oestreich Hamburg Bergedorf am 05. Januar 2011 Gutachter: Prof. Dr. Bernd Kellner (HAW Hamburg) Dipl.-Ing. Ulrich Cimolino (Feuerwehr Düsseldorf)

2 Nico Oestreich Focksweg Hamburg Tel.: / Mail: hallolo

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4 Digitale Einsatzunterstützung Danksagung 2 I. Danksagung An dieser Stelle möchte sich der Autor bei allen Menschen bedanken, die auf dem Weg zur Fertigstellung dieser Arbeit mitgeholfen haben. In erster Linie geht der Dank an die beiden Gutachter, Herrn Prof. Dr. Kellner (HAW Hamburg) und Herrn Dipl.-Ing. Ulrich Cimolino (BF Düsseldorf), welche beide, trotz ohnehin wenig zeitlicher Ressourcen, sofort bereit waren diese Arbeit zu unterstützen. Weiterer Dank gilt den Personen und Organisationen, welche große Bereitschaft gezeigt haben, sich aktiv an der Informationssammlung zu beteiligen. Besonders hervorzuheben sind diesbezüglich Herr Dr. Georg Belge (BF Heidelberg, zuvor BF Reutlingen), Herr Swen Aust (Bundesanstalt Technisches Hilfswerk), Frau Verena Such (BF Berlin), Herr Hans-Werner Falldorf (BF Hamburg), Herr Ingo Bäumer (Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe) und Herr Helge Martin (Tech2go Mobile Systems GmbH). Des Weiteren richtet sich der Dank an alle Teilnehmer der Internetumfrage, welche interessante Ergebnisse für die Arbeit liefern konnte. Für die freundliche Unterstützung bei der Publizierung der Umfrage bedankt sich der Autor u.a. beim Deutschen Feuerwehrverband, Frederic Adler (Sceptros), Claus Lühr (Radio Florian ZuSa), Sven Koopmann (FF Hamburg) und Joachim Möller (BF Hamburg).

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6 Digitale Einsatzunterstützung Inhaltsverzeichnis 4 II. Inhaltsverzeichnis I. Danksagung... 2 II. Inhaltsverzeichnis... 4 III. Zusammenfassung Einleitung: Die Digitale Revolution Führungslehre Führungsorganisation Einsatzleitung Führungsebenen Führungsstufen Führungsvorgang Lagefeststellung Planung Befehlsgebung Führungsmittel Informationsgewinnung Informationsverarbeitung Informationsübertragung Verknüpfung von Führungsvorgang und Führungsmitteln Fahrzeuge der Einsatzleitung Kommandowagen (KdoW) Einsatzleitwagen (ELW) Einsatzleitwagen (ELW) Einsatzleitwagen (ELW) Anwendungsbereiche Informationsgewinnung Datenbanken Karten Öffentliches Internet Videoübertragung Messgeräte Einsatzleiterhandbuch/ Standard-Einsatzregeln Positionsbestimmung/ Navigation Einsatzinformationen... 54

7 5 Digitale Einsatzunterstützung Inhaltsverzeichnis Informationsverarbeitung Simulation Office-Anwendungen Bildbearbeitung Lagekartenführung Ausbreitungsmodelle Einsatzleitsoftware/ Einsatzmanagementsysteme Geoinformationssysteme Informationsübertragung Technik der Informationsübertragung m-Band Analogfunk m-Band Analogfunk cm-Band Analogfunk Digitalfunk Richtfunk Mobilfunk/ GSM BOS-GSM WLAN Satellit PowerLAN/ Powerline Communication Ganzheitliche/ multifunktionale Systeme THWin MedicalPad und MedicalPad MANV FirePad MSA TecBOS.Command Geo-FES denis II plus EMEREC EDS Einsatzdokumentationssystem metropoly BOS: e-lan, e-mas, e-plan Anforderungen an technische Führungsmittel Hardware Software Visionen und Aussichten Rechtliche Entwicklung Fahrzeugidentifikation durch Kennzeichenabfrage Bevorrechtigung im Mobilfunknetz Technische Entwicklung

8 Digitale Einsatzunterstützung Inhaltsverzeichnis Endgeräte Datenübertragung WLAN: Mesh-Netze Long Term Evolution Einsatztaktische Entwicklung Umfrage Ziel Verfahren Teilnehmer Ergebnis Erfahrungen Anforderungen Aussicht Aus- und Fortbildung Anhang Verteilung im Stab BF Berlin mit MS Outlook Vernetzung metropoly BOS BF Reutlingen Ausstattung eines Weitverkehrstrupps des THW Internet-Fragebogen IV. Quellenverzeichnis V. Abbildungsverzeichnis

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10 Digitale Einsatzunterstützung Zusammenfassung 8 III. Zusammenfassung Nachdem sich die Verwendung neuer technischer Geräte und Möglichkeiten in den letzten Jahren weiter sehr stark durchgesetzt hat, werden die sich eröffnenden Möglichkeiten und die daraus resultierenden Vorteile auch in der professionellen Anwendung der Gefahrenabwehr genutzt. Vielerorts werden technische Lösungen bereits in der Administration und Organisation, nicht jedoch im Einsatzdienst angewendet. Die potentiellen Nutzer sollen erkennen, dass die Verwendung neuer Technologien keine zusätzliche Belastung darstellen muss, sondern eine Chance für effizienteres Arbeiten darstellt. Die Recherche zur Erstellung der Übersicht vorhandener Einsatzunterstützungssysteme hat gezeigt, dass viele Organisationen und Behörden die gleichen, oder ähnliche Anforderungen stellen. Jedoch gibt es diverse Systeme, welche als Insellösung entwickelt werden und wurden, ohne Anfragen/ Rücksprache mit bereits erfahrenen Anwendern. Es kann nur appelliert werden, vor einer Kaufentscheidung eine gründliche Bedarfsanalyse durchzuführen und dahingehend den Markt, als auch Referenz-Anwender zu prüfen. Unabhängig von Produkt und Führungsebene, ist eine wesentliche Anforderung der einzelnen Anwender innerhalb der Organisationen, eine fundierte und regelmäßige Aus- und Fortbildung. Die Umfrage im Rahmen dieser Bachelorarbeit hat ergeben, dass der Ausbildungsstand der Anwender durch regelmäßige Fortbildungen deutlich verbessert wird und eine höhere Bereitschaft für den Einsatz digitaler Einsatzunterstützung entsteht. So wie das Tragen eines Atemschutzgerätes jedem Feuerwehrmann die Erfüllung seiner Aufgabe ermöglichen soll und nicht aufgrund fehlender körperlicher Fitness zur Hauptaufgabe werden darf, so muss auch eine digitale Einsatzunterstützung der Aufgabenerfüllung dienlich sein und nicht zu einer weiteren Belastung der Anwender führen. Aufgrund der steigenden Schnelllebigkeit unserer heutigen Gesellschaft, ist davon auszugehen, dass zukünftige Entwicklungen der neuen Technologien sich schneller als bisher im Einsatzdienst wiederfinden und die bestehenden Systeme verändern, verbessern, oder erweitern. Um am Puls der Zeit zu bleiben und eventuell neue Entwicklungen frühzeitig professionell nutzen zu können, ist eine hohe Aufmerksamkeit für dieses Themengebiet erforderlich. Bisher ging es auch immer ohne : Diese verbreitete Einstellung bei Kritikern ist richtig und wichtig für den Einsatz digitaler Einsatzunterstützungen; denn mit der steigenden Verwendung von technischen Systemen steigt auch das Risiko von Problemen und Ausfällen. In der Abwägung zwischen Nutzen und Risiko jedoch wird deutlich, dass die sich eröffnenden Möglichkeiten überwiegen und ein Risiko, welches auch bei konservativen Führungsmitteln besteht, akzeptiert werden kann. Umso wichtiger ist das Verständnis für Rückfallstufen, denn bei einem Ausfall des

11 9 Digitale Einsatzunterstützung Zusammenfassung Systems im Einsatz bleibt primär keine Zeit für die Fehlersuche Rückfallstufe 4: Bleistift und Papier!

12 Digitale Einsatzunterstützung Einleitung: Die Digitale Revolution Einleitung: Die Digitale Revolution Der technische Fortschritt des 21. Jahrhunderts ist deutlich zu spüren. Die Nutzung von PCs, neuen Medien und neuen Kommunikationsmöglichkeiten wie dem Internet gehören längst zum Alltag für den Großteil unserer Gesellschaft. In den Jahren 2006 bis 2009 hat sich die Anzahl der Personen, die täglich oder fast täglich einen Computer nutzen, um 9 Prozentpunkte auf 77% erhöht (Statistisches Bundesamt Deutschland, 2010). Die Möglichkeiten, welche Computer und vergleichbare Geräte bieten, sind noch nicht ausgeschöpft und werden sich vermutlich in den kommenden Jahren immer schneller entwickeln und stärker durchsetzen. Neben den Einsatzgebieten eines einzelnen Computers, bekam auch die Vernetzung mehrerer Nutzer durch Netzwerke und das Internet eine immer größere Bedeutung. Im Jahr 2006 hatten nach einer Umfrage des Statistischen Bundesamtes, 61% der Privathaushalte einen Internetzugang; 2009 hat sich diese Zahl schon auf 73% erhöht. Der Begriff Digitale Revolution ist mittlerweile häufig im Sprachgebrauch und fasst alle Entwicklungen der Computertechnik, bei Kommunikationsnetzen und anderen elektronischen Geräten zusammen. Von der Bedeutung her wird die digitale Revolution mit der industriellen Revolution verglichen. Der Startschuss wurde 1947 durch die Erfindung von Transistoren gegeben (vgl. Wikipedia, 2010 und Oberle, 1998). Diagramm 1: Computer und Internet bei Privatpersonen Quelle: Zusammengefasste Daten von (Statistisches Bundesamt Deutschland, 2010) 85,00% 80,00% 75,00% 70,00% 65,00% 60,00% 55,00% Haushalte mit Internetanschluss Personen, die täglich oder fast täglich einen Computer nutzen Computer und das Internet haben sich in vielen Lebensbereichen etabliert und bewährt. Auch der Deutsche Bundestag setzt seit März 2010 eine Enquete-Kommission ein, welche sich mit Chancen und Problemen in der digitalen Gesellschaft beschäftigt. Das Internet ist nicht länger nur eine technische Plattform, sondern entwickelt sich zu einem integralen Bestandteil des Lebens [ ]. (Deutscher Bundestag, 2010)

13 11 Digitale Einsatzunterstützung Einleitung: Die Digitale Revolution Auch im Bereich der nichtpolizeilichen Gefahrenabwehr findet neue Technik ihre Verwendung. Ob im Einsatz oder im normalen Alltagsgeschäft; Computer, Digitalkameras und sonstige technische Hilfsmittel werden immer häufiger eingesetzt. Doch mit der stark steigenden Zahl neuer Möglichkeiten steigen auch potentielle Probleme, Fehlerquellen und Sicherheitslücken. Außerdem bringen neue technische Systeme immer einen Aus- und Weiterbildungsaufwand mit sich, welcher unterschiedlichste Personenkreise abdecken muss. Im Rahmen dieser Arbeit haben 316 Personen an einer Befragung im Internet teilgenommen. Die Teilnehmer kommen aus unterschiedlichsten Bereichen der nichtpolizeilichen Gefahrenabwehr und decken sämtliche Führungsebenen ab. Näheres zu dieser Umfrage erfahren Sie in Kapitel 6. Ist die Zeit von Bleistift und Papier, dem Vierfach-Vordruck und dem Fernglas jetzt vorbei? Auf der anderen Seite von Möglichkeiten und Hilfestellungen durch technische Führungsmittel stehen Probleme und Gefahren. Je mehr Abhängigkeiten die Lauffähigkeit eines Systems hat, desto größer ist auch das Potential eines Ausfalls. Was passiert bei einem Datenverlust? Wie verhält man sich bei einem Stromausfall und wie belastbar sind die Geräte im Einsatz? 270 der Befragten gaben an, dass Ihnen die Zuverlässigkeit solcher Geräte sehr wichtig ist. Diagramm 2: Anforderungen an Geräte Zuverlässigkeit Vor der Beschaffung und während des Betriebs von technischen Führungsmitteln müssen Anforderungen und Leistungsmerkmale genau definiert werden. Hierzu gibt es keinen allgemeingültigen Weg, denn jede Organisation hat unterschiedliche Vorstellungen, Erfahrungen und Anforderungen. Diese Bachelorarbeit soll einen Eindruck vermitteln, welche technischen Hilfsmittel momentan von den Behörden, Einrichtungen und Organisationen in der nichtpolizeilichen Gefahrenabwehr zur Unterstützung der Einsatzleitung eingesetzt werden und was die bisherigen Erfahrungen ergeben haben.

14 Digitale Einsatzunterstützung Führungslehre Führungslehre In diesem Kapitel werden die Grundlagen der Führungslehre in der nichtpolizeilichen Gefahrenabwehr kurz und übersichtlich zusammengefasst. In den Organisationen der nichtpoilzeilichen Gefahrenabwehr hat sich jeweils eine Dienstvorschrift für die Führung und Leitung im Einsatz etabliert (z.b. FwDV 100, THW DV 1 100, DRK-DV 100). Diese Dienstanweisungen weichen organisationsbedingt voneinander ab, sind aber im Wesentlichen sehr ähnlich und enthalten den gleichen Grundinhalt. Abbildung 1: Das Führungssystem Quelle: Nach FwDV 100, 1999 Führungssystem Führungsorganisation Führungsvorgang Führungsmittel Die FwDV 100 definiert das Führungssystem, bestehend aus Führungsorganisation, Führungsvorgang und Führungsmittel; diese drei Komponenten sind notwendig zur Erfüllung von Führungsaufgaben. Technische Führungsmittel sind mit allen drei Bestandteilen des Führungssystems verknüpft. Grundwissen über diese Zusammenhänge und die Grundlagen der Führungslehre sind eine wichtige Voraussetzung, um technische Führungsmittel richtig einzusetzen und nicht zu einer zusätzlichen Belastung werden zu lassen Führungsorganisation Die Führungsorganisation umfasst Planungen, Festlegungen, Anweisungen, Vorschriften usw., die unabhängig vom aktuellen Einsatzgeschehen präventiv getroffen werden. In die Führungsorganisation gehört beispielsweise die Festlegung, welche Aufgaben Führungskräfte übernehmen, wie viele Führungsebenen eingerichtet werden und wer diese Positionen besetzt. Das Ziel der Führungsorganisation ist es, die Einsatzleitung auf Schadensereignisse jeglicher Art vorzubereiten und eine reibungslose Arbeit zu ermöglichen (vgl. FwDV 100, 1999, S. 13). Aus den entsprechenden Dienstvorschriften zur Führungsorganisation ergeben sich grundlegende Festlegungen für den Einsatzdienst (z.b. die Aufteilung des Einsatzgebietes, Benennung von Einsatzleitern, Dienstaufsicht, Alarmstufen, Ausnahmezustand, Führungskräftekennzeichnung und Alarm- und Ausrückordnungen (AAO)) (vgl. Graeger, Cimolino, de Vries, & Südmersen, 2009, S. 170 f).

15 13 Digitale Einsatzunterstützung Führungslehre Die Führungsorganisation ist somit auch von wesentlicher Bedeutung für die Festlegung, wie der Führungsvorgang zu gestalten ist und welche Führungskräfte mit welcher Art von Führungsmitteln ausgestattet werden. Zusätzlich wird durch die aus der Führungsorganisation folgenden AAO auch festgelegt, zu welchen Einsatzstichworten ein Führungsfahrzeug (ELW1, ELW2, etc.) ausrückt Einsatzleitung In der FwDV 100 ist definiert, dass die Einsatzleitung aus dem Einsatzleiter, einer rückwärtigen, unterstützenden Stelle (z.b. Einsatzleitzentrale) und ggf. weiterem Personal zur Führungsunterstützung besteht. Zur Bewältigung der Aufgaben, benötigt die Einsatzleitung Führungsmittel (vgl. FwDV 100, 1999, S. 14). Der Einsatzleiter koordiniert an der Einsatzstelle alle bei der Gefahrenabwehr beteiligten Stellen und führt alle ihm unterstellten Einsatzkräfte (vgl. FwDV 100, 1999, S. 14). Je länger der Einsatzverlauf dauert, je größer die Einsatzstelle und je mehr Personal anwesend ist, desto komplexer werden auch die Anforderungen an den Einsatzleiter. Um die große Menge an Informationen aufzunehmen, zu verarbeiten und wiederzugeben, sind nicht nur Führungsgehilfen, sondern auch die jeweils richtigen Führungsmittel erforderlich. Wie sich die Einsatzleitung gliedert und welche Größe sie mit Führungsgehilfen, etc. annimmt, hängt ab von der Gefahrenlage, dem Schadenereignis und den zu führenden Einheiten. Somit kann die Einsatzleitung nur aus einer Person (dem Einsatzleiter) oder aus vielen weiteren Personen (z.b. ergänzt durch einen Führungsstab) bestehen (siehe FwDV 100, 1999, S. 15). Welcher Aufwand hier erforderlich ist, ergibt sich auch daraus, auf welcher Führungsebene und stufe die Einsatzleitung arbeitet Führungsebenen In Führungsebenen werden Führungskräfte mit vergleichbarem Zuständigkeits- und Verantwortungsbereich zusammengefasst. Wie viele aufeinander aufbauende Führungsebenen es an eine Einsatzstelle gibt, ist abhängig von den individuellen Erfordernissen der Lage. Die Verknüpfung zwischen Führungsmitteln und den Führungsebenen wird gut am Beispiel der Lagekartenführung deutlich. So ist es für den Gruppenführer (Führungsebene 1) von großem Interesse, durch welchen Hauseingang seine Trupps die Einsatzstelle betreten haben. Den Zugführer (Führungsebene 2) interessiert, welche Gruppen auf welcher Hausseite arbeiten und für den Verbandführer (Führungseben 3) ist relevant, welcher Zug an welchem Häuserblock arbeitet. Je höher die Führungsebene, desto höher auch der Grad an Bündelung der eingehenden Informationen. Je nachdem welcher Anwender auf vorhandene Informationen zugreifen will, sollte eine angepasste Detailstufe genutzt und Daten entsprechend aggregiert dargestellt werden.

16 Digitale Einsatzunterstützung Führungslehre 14 Abbildung 2: Aggregation von Details in den Führungsebenen Quelle: In Anlehnung an Ferch & Melioumis, 2005, S. 30 Das bedeutet nicht, dass der Einsatzleiter über weniger Informationen verfügt als die beteiligten Gruppenführer sondern dass die Informationen, je höher die Führungsebene ist, stärker zusammengefasst werden und somit übersichtlich bleiben. Je niedriger die Führungsebene desto detaillierter sind die Informationen der Führungskraft dargestellt Führungsstufen Die Führungsebenen und die damit verbundenen Anforderungen an eine Einsatzleitung erfordern eine unterschiedliche Ausbildung, personelle Besetzung und materielle Ausstattung. Diese verschiedenen Größen werden in der FwDV 100 seit 1999 in Führungsstufen klassifiziert (für diesen Abschnitt vgl. Plattner, 2006, S. 132 ff.). Die Anforderungen an eine Einsatzleitung ergeben sich durch das Ausmaß eines Schadensereignisses und das weitere vorhandene Risiko. Das bedeutet, dass indirekt viele Faktoren den Anspruch an eine Einsatzleitung bestimmen. Bspw. die absehbare Einsatzdauer, das Personalaufkommen, technische Geräte im Einsatz, als auch politische und rechtliche Aspekte. Die Führungsstufen gliedern sich nach FwDV in A bis D und beschreiben personellen Rahmen und materielle Ausstattung; wobei Stufe A das geringste und Stufe D das höchste Aufgebot dar-

17 15 Digitale Einsatzunterstützung Führungslehre stellt. Die Führungsstufe A und B finden Anwendung bei Einsätzen der alltäglichen Gefahrenabwehr, wobei der Einsatzleiter alleine, oder mit wenig weiteren Einsatzkräften die Einsatzleitung darstellen kann. Die Führungsstufen C und D werden nicht im Rahmen des Tagesgeschäfts eingesetzt und haben Ihre Verwendung bei Großschadenslagen und z.b. im Katastrophenfall. Abbildung 3: Führungsstufen nach FwDV 100 und Zuordnung von Führungsmitteln Quelle: In Anlehnung an Plattner, 2006, S. 133 Führungsstufe Bezeichnung Einsatzkräfte Führungsfahrzeug Beschreibung A Führen ohne Führungseinheit Gruppe - Kleine Einsätze des Tagesgeschäfts B Führen mit örtlichen Führungseinheiten Zug KdoW 1 Mittlere Einsätze des Tagesgeschäfts Verband ELW 2 1 Größere Einsätze C Führen mit einer Führungsgruppe Verband an einer Einsatzstelle ELW 2 Größere Einsätze z.b. an großräumiger Einsatzstelle und/ oder mit größerem Zeitbedarf D Führen mit einer Führungsgruppe bzw. mit einem Führungsstab Mehrere Verbände an einer Einsatzstelle Mehrere Verbände im Einsatzraum ELW 2 - (örtlich abgesetzte Einsatzleitung) Großeinsatz mit vielen Einsatzkräften, an großräumigen Einsatzstellen und/ oder mit größerem zeitlichen Bedarf Gleichzeitige Großeinsätze, oder viele Einzeleinsätze, z.b. unwetterbedingt, mit größerem zeitlichen Bedarf 2.2. Führungsvorgang Der Führungsvorgang stellt ein Schema dar, welches komplexe Denk- und Handlungsabläufe von Führungskräften aller Führungsebenen zusammenfasst. Das Schema soll die Führungskraft unterstützen, die Ziele des Einsatzleiters zu erreichen. Sie muss - die richtigen Mittel - zur richtigen Zeit - am richtigen Ort 1 KdoW Kommandowagen (siehe 2.3.6) 2 ELW Einsatzleitwagen (siehe bis 2.3.9)

18 Digitale Einsatzunterstützung Führungslehre 16 einsetzen (FwDV 100, 1999, S. 28). Der Führungsvorgang ist eine Hilfestellung, die fortlaufenden und immer wiederkehrenden Prozesse geordnet zu durchlaufen. Dazu teilt sich der Führungsvorgang in drei Abschnitte: Lagefeststellung Planung Befehlsgebung Abbildung 4 zeigt das sog. Kreisschema, welches den Führungsvorgang vereinfacht darstellt. Die einzelnen Abschnitte werden nachfolgend kurz beschrieben. Abbildung 4: Kreisschema als Modell des Führungsvorgangs Quelle: FwDV 100, 1999, S Lagefeststellung Die Lagefeststellung fasst Vorgänge zusammen, die zur Erfassung der aktuellen Situation dienen. Diese umfassen einerseits z.b. Ursache, Art und Umfang des Schadens, sowie Eigenschaften des Schadenobjekts. Andererseits gehört zu diesem Abschnitt auch die Feststellung, welche Führungskräfte zuständig sind und welche Einsatzkräfte und Einsatzmittel zur Verfügung stehen. Ebenfalls Umgebungsbedingungen wie Wetter, Verkehr, Tages- und Jahreszeit werden berücksichtigt. Außerdem wird durch die Kontrolle erfasst, ob Befehle und Aufträge erfolgreich umgesetzt werden. Sämtliche Informationen welche durch die Führungskraft beachtet werden, finden durch die Lagefeststellung Eingang in den Führungsvorgang.

19 17 Digitale Einsatzunterstützung Führungslehre Planung Die Planung schließt an die Lagefeststellung an und basiert auf dessen Ergebnisse. Die eingegangenen Informationen werden zusammengefasst und beurteilt, um anschließend einsatztaktische Maßnahmen zu beschließen Befehlsgebung Die Befehlsgebung ist der erste Schritt zur Umsetzung des Entschlusses aus der Planung. Dabei können z.b. taktische Maßnahmen in operative Tätigkeiten umgesetzt werden. Es richten sich Befehle immer an die nächsten untergeordneten Einheiten. Des Weiteren kann am Ende des Abschnitts Befehlsgebung, auch der Informationsfluss an übergeordnete Einheiten oder sonstige Stellen stehen. Denkbar sind hier z.b. Anforderungen von Material oder Einsatzkräften und Meldungen zur Lageinformation. Nach Durchlaufen des Kreisschemas, wird wieder von vorne begonnen und die erteilten Befehle auf Ausführung kontrolliert. So stellt das Kreisschema einen zielgerichteten, immer wiederkehrenden und in sich geschlossenen Denk- und Handlungsablauf dar. Er vollzieht sich auf allen Führungsebenen und in allen Bereichen (Bundesanstalt Technisches Hilfswerk, 1999, S. 29) Führungsmittel Sämtliche Informationsquellen, Geräte, Einrichtungen, Fahrzeuge, etc., die Führungskräfte bei ihrer Führungsarbeit unterstützen, werden als Führungsmittel bezeichnet. Sie lassen sich in die drei Klassen Informationsgewinnung, Informationsverarbeitung und Informationsübertragung einteilen. Führungsmittel sollen nicht Selbstzweck sein, sondern beim Abarbeiten des Führungsvorgangs unterstützen. Wichtig ist, dass kein Hilfsmittel Führungskräfte von ihren persönlichen Entscheidungen und der dafür zu tragenden Verantwortung befreit (vgl. FwDV 100, 1999, S. 48). Ausbildungsstand, Erfahrung und Kompetenz einer Führungskraft kann nicht ersetzt, sondern nur ergänzt werden. Die Anforderungen an Führungskräfte sinken durch Führungsmittel nicht, sondern werden durch die erforderliche Kenntnis dieser Hilfsmittel erweitert.

20 Digitale Einsatzunterstützung Führungslehre 18 Abbildung 5: Klassische Gliederung der Führungsmittel Quelle: Nach FwDV 100, 1999, S. 49 Führungsmittel zur Informationsgewinnung zur Informationsverarbeitung zur Informationsübertragung z.b. - Pläne - Handbücher - Nachschlagewerke z.b. - Büroausstattung - EDV-Systeme z.b. - Besprechungen - Verbindungsorgane - Kommunikationsmittel Informationsgewinnung Führungsmittel zur Informationsgewinnung umfassen alle Quellen, aus denen allgemeine und spezielle Informationen entnommen werden und den Entscheidungsablauf der Einsatzleitung beeinflussen. Beispielhaft nennt die FwDV 100 folgende Führungsmittel (FwDV 100, 1999, S. 48 f.): Einrichtungen zur Notrufannahme Alarmpläne Objektbezogene Einsatzpläne Ereignisbezogene Einsatzpläne Feuerwehrpläne Hydrantenpläne Einsatzleiterhandbuch Karten Nachschlagewerke Anschriften- und sonstige Verzeichnisse Merkblätter EDV-unterstütze Informationssysteme Brandmeldeanlagen

21 19 Digitale Einsatzunterstützung Führungslehre Informationsverarbeitung Informationsverarbeitung betrifft die genaue Analyse und Bewertung der vorhandenen Informationen. Führungsmittel zur Informationsverarbeitung helfen bei der Aufbereitung, Darstellung, Interpretation und Bewertung von verschiedensten, vorliegenden Informationen. Folgende Beispiele sind dabei zu nennen (vgl. FwDV 100, 1999, S. 49 f.): Büroausstattung o Schreibmaterial, Taschenrechner o Vordrucke, Formblätter o PC, Drucker und Kopierer o Flipcharts, Stellwände, Tafeln o Radios, Fernseher, Diktiergeräte und Kameras EDV-Systeme zur Einsatzunterstützung o Stabsunterstützungs-Software o Datenübertragungssysteme und Internet o Geografische Ortungssysteme und grafische Lagedarstellung Informationsübertragung Führungsmittel zur Informationsübertragung dienen der Informationsübermittlung an andere Personen, Einrichtungen, Einheiten, usw. Der Feuerwehrdienstvorschrift 100 lassen sich folgende Beispiele entnehmen (FwDV 100, 1999, S. 50 & 77 ff.): Besprechungen Verbindungsorgane (Melder, Verbindungspersonen, etc.) Kommunikationsmittel o Sprechfunkverbindungen o Fernsprechverbindungen o Fernschreibverbindungen o Videoverbindungen o Datenübertragungsverbindungen o Telefax Verknüpfung von Führungsvorgang und Führungsmitteln In der Feuerwehr Dienstvorschrift 100 werden die Klassen der Führungsmittel fest den Abschnitten im Führungsvorgang zugeordnet. Der Autor hält diese Zuordnung für nicht vollständig, da Überschneidungen nicht berücksichtigt werden. Dass die Zuordnung sich jedoch in allen Fällen überschneiden muss, wird aus Abbildung 6 ersichtlich und mit Beispielen verdeutlicht. Die Zuordnung müsste danach korrekt, wie in Abbildung 7 dargestellt werden.

22 Digitale Einsatzunterstützung Führungslehre 20 Abbildung 6: Erläuterung der Verknüpfung von Führungsmitteln und Führungsvorgang Quelle: Beispiele nach FwDV 100, 1999, S. 48 ff. Führungsmittel Beispiele nach FwDV 100 Führungsvorgang Verwendungsbeispiel Informationsgewinnung - Einrichtungen zur Notrufannahme - Alarmpläne - Objektbezogene Einsatzpläne - Ereignisbezogene Einsatzpläne - Feuerwehrpläne - Hydrantenpläne - Einsatzleiterhandbuch - Karten - Nachschlagewerke - Anschriften- und sonstige Verzeichnisse - Merkblätter - EDV-unterstütze Informationssysteme - Brandmeldeanlagen Lagefeststellung Planung - Gefahrstoffinformationen - Grundrisse und Gebäudepläne zur Orientierung - Festlegung von Angriffswegen - Heraussuchen von Wasserversorgungen - Informationen zu Schutzkleidung bei Gefahrstoffen Informationsverarbeitung - Büroausstattung Schreibmaterial, Taschenrechner Vordrucke, Formblätter PC, Drucker und Kopierer Flipcharts, Stellwände, Tafeln Radios, Fernseher, Diktiergeräte und Kameras - EDV-Systeme zur Einsatzunterstützung Stabsunterstützungs-Software Datenübertragungssysteme und Internet Geografische Ortungssysteme und grafische Lagedarstellung Befehlsgebung - Auswertung vom Einsatzwert der Einheiten - Lagekartenführung - Verfassen von Aufträgen (z.b. auf Vordrucken) - Anfertigen von Lagekarten mit Angriffswegen Informationsübertragung Besprechungen Verbindungsorgane (Melder, Verbindungspersonen, etc.) Kommunikationsmittel - Sprechfunkverbindungen - Fernsprechverbindungen - Fernschreibverbindungen - Videoverbindungen - Datenübertragungsverbindungen - Telefax Lagefeststellung - Übermittlung von Befehlen an Einsatzkräfte und nachgestellte Führungseinheiten - Lagemeldungen von angreifenden Trupps - Entgegennahme von Informationen und Aufträgen/ Befehlen

23 21 Digitale Einsatzunterstützung Führungslehre Abbildung 7: Verknüpfung von Führungsmitteln und Führungsvorgang Plattner schlägt in seinem Kommentar zur FwDV 100 vor, die Führungsmittel insgesamt als ein technisches System zu betrachten und neu zu gliedern. Er schlägt folgende Gliederung, basierend auf den Führungsvorgang, vor (vgl. Plattner, 2006, S. 165 ff.): Mittel zur Lagefeststellung und Lagedarstellung Beurteilungs- und Entscheidungshilfen Befehlsschemata Melde- und Befehlswege

24 Digitale Einsatzunterstützung Führungslehre Fahrzeuge der Einsatzleitung Für die Einsatzleitung am Einsatzort gibt es verschiedene Fahrzeuge, die bei den Führungsaufgaben unterstützen. Der taktische Einsatzwert der Fahrzeuge reicht vom reinen Transport, bis zu fest eingebauten Führungsmitteln, wie Computer, Projektoren, etc. In der DIN : werden Einsatzleitfahrzeuge unterteilt in: Kommandowagen (DIN ) Einsatzleitwagen 1 (DIN ) Einsatzleitwagen 2 (DIN ) In Anlehnung an diese Norm, haben Cimolino, Zawadke und Kögler eine Einteilung nach der tatsächlichen Verwendung der Fahrzeuge vorgeschlagen (nach Kögler, Cimolino, & Zawadke, 2006, S. 119): Kommandowagen (KdoW): Transportmittel für Führungskräfte, kein Arbeiten im Fahrzeug als Einsatz- oder Abschnittsleitung möglich. Einsatzleitwagen (ELW) 1: Führungs- und Arbeitsmittel für den Bereich von Zugstärke bis hin zu Abschnitten mit mehreren Zügen mit definierten Aufgaben. Einsatzleitwagen (ELW) 2: Ein Verband aus zwei bis max. fünf Zügen kann an einer größeren Einsatzstelle für i.d.r. beschränkte Zeit geführt werden. Klassisch bei üblichen, größeren Einsätzen. Einsatzleitwagen (ELW) 3: Das Fahrzeug verfügt über technische und v.a. räumliche Möglichkeiten auch Großschadensstellen im Zusammenwirken mehrerer Fachdienste über längere Zeit führen zu können. Welcher Fahrzeugtyp für welchen Einsatz notwendig ist, hängt unter anderem von der Größe des Einsatzraumes, der Anzahl von Einsatzkräften und der zeitlichen Dauer ab Kommandowagen (KdoW) Kommandowagen sind Fahrzeuge, welche vorwiegend der Einsatzleitung zur Anfahrt sowie Erkundung von Einsatzstellen dienen (vgl. DIN , 2008, S. 5). KdoW transportieren mindestens drei Personen und sind durch Geschwindigkeit und z.b. Antriebsart auch für schwierige Gelände geeignet. Durch die Ausstattung mit diversem feuerwehrtechnischem Gerät wie Feuerlöscher, Atemschutzgerät, etc. ist das Fahrzeug auch für verschiedene, kleine Einsätze nützlich.

25 23 Digitale Einsatzunterstützung Führungslehre Die DIN benennt Führungsmittel, welche als Mindestausstattung vorhanden sein sollen. Diese sind (DIN , 2008, S. 8): Fernglas Digitalkamera Funktionswesten zur Kennzeichnung der Führungsfunktion Diverse Hilfsmittel für den Einsatzleiter Kommunikationsmittel o ein 4m-Funkgerät o ein Mobiltelefon o ein Handfunkgerät o vorbereitende Maßnahmen für den Einbau von Digitalfunkgeräten Aufgrund der beengten Platzverhältnisse und den äußerst geringen Anforderungen an Ausstattung mit Führungsmitteln, sind KdoW nur eingeschränkt als stationäre Führungseinrichtungen geeignet (vgl. Kögler, Cimolino, & Zawadke, 2006, S. 122). Abbildung 8: Porsche Cayenne als KdoW Foto: Malteser Hilfsdienst, Trier-Irsch

26 Digitale Einsatzunterstützung Führungslehre Einsatzleitwagen (ELW) 1 Der ELW 1 ist das Standardfahrzeug bei Feuerwehren für den alltäglichen Einsatz. Er eignet sich erfahrungsgemäß als Führungseinrichtung für Zugführer und Abschnittsleiter mit bis zu drei Zügen. Aufgrund der räumlichen Enge sind Besprechungen etc. in dem Fahrzeug nicht möglich (vgl. Kögler, Cimolino, & Zawadke, 2006, S. 125 f.). In der DIN wird der ELW 1 definiert als Einsatzleitfahrzeug, das mit Kommunikationsmitteln und anderer Ausrüstung zur Führung taktischer Einheiten ausgestattet ist, vorwiegend a) der Einsatzleitung zur Anfahrt sowie Erkundung von Einsatzstellen, b) der Einsatzleitung als Hilfsmittel zur Führung von taktischen Einheiten und c) der Einsatzleitung als Hilfsmittel zum Führen von Verbänden mit Führungsassistenten, jedoch ohne stabsmäßige Führung dient und dessen Besatzung aus mindestens einem Trupp (1/2) besteht. (DIN , 2008, S. 5) Ein ELW 1 muss zwei Kommunikationsarbeitsplätze beinhalten, welche mit diverser fernmeldetechnischer Ausrüstung ausgestattet sind. Diese fernmeldetechnische Ausrüstung sollte bestehen aus (nach DIN , 2008, S. 9 f.): Sprechfunkgeräte o mehrere 4m-Funkgeräte o 2m-Funkgerät o 2m-Handfunkgeräte Mobiltelefon Fax und Datenkommunikation über das Mobilfunknetz Vorbereitung für dein Einbau und den Ersatz durch Digitalfunktechnologie Elektronische Dokumentation des Einsatzstellenfunkverkehrs Des Weiteren werden u.a. folgende Ausrüstungsgegenstände gefordert: Außenlautsprecheranlage Handlautsprecher UKW-Radio Digitaluhr, ablesbar von den Arbeitsplätzen Fernglas Messgeräte

27 25 Digitale Einsatzunterstützung Führungslehre o Prüfröhrchen-Messeinrichtung o Photoionisationsdetektor o Dosisleistungswarngerät o Fernthermometer Wärmebildkamera Digitalkamera Abbildung 9: ELW 1 der Feuerwehr Reutlingen Foto: Oestreich, Reutlingen Einsatzleitwagen (ELW) 2 Bis 1999 wurde durch die DIN zwischen ELW 2 und ELW 3 unterschieden. Aufgrund geringer Stückzahlen der ELW 3 und des geringen Bedarfs an Einsatzleitfahrzeuge dieser Größenordnung, wurde die DIN Einsatzleitfahrzeuge Teil 3: Einsatzleitwagen ELW 3 zurückgezogen. Die bestehende , welche den ELW 2 betrifft, wurde in diesem Zuge so angepasst, dass ebenfalls ehemalig als ELW 3 bezeichnete Fahrzeuge beachtet werden können (vgl. DIN , 2008, S. 3). Da sich im fachspezifischen Sprachgebrauch die Bezeichnung ELW 3 jedoch gefestigt hat, wird trotz keiner gesonderten Norm, dieser gesondert behandelt. Der ELW 2 ist ein Einsatzleitfahrzeug, das mit Kommunikationsmitteln und anderer Ausrüstung zur Führung taktischer Einheiten ausgestattet ist, dessen Besatzung aus mindestens einem Trupp (1/2) besteht und vorwiegend [- im Gegensatz zu KdoW und ELW 1-] a) der Einsatzleitung als Hilfsmittel zum Führen von Verbänden oder sonstigen Einheiten mit Führungsassistenten und stabsmäßiger Führung dient,

28 Digitale Einsatzunterstützung Führungslehre 26 b) der operativ-taktischen Führungskomponente (z.b. der Technischen Einsatzleitung im Katastrophenfall) als Führungsmittel dient. (DIN , 2008, S. 5) Für den Aufbau eines ELW 2 werden bevorzugt Kofferaufbauten und Abrollbehälter genutzt. Diese sollen nach folgenden Kriterien strukturiert sein: Raum A als Fahrerhaus, bzw. Bereich für Fahrer und Beifahrer Raum B als Kommunikationsraum o mindestens drei Arbeitsplätze Raum C als Führungsraum o mindestens sieben Arbeitsplätzen ELW 2 und besonders die Räume B und C sollen so ausgelegt sein, dass sie auch ein längeres Arbeiten ermöglichen (z.b. Fenster, Standheizung, Sonnenschutz, etc.) (vgl. DIN , 2008, S. 6 f.). Die Norm benennt geeignete Führungsmittel, welche zur Beladung gehören sollten (vgl. DIN , 2008, S. 8): Anlagen für rechnerunterstützenden Einsatz mit Drucker, Projektoren mit Projektionswänden, Kopiergerät, Einsatzunterlagen. Zusammengefasst wird folgende informations- und kommunikationstechnische Ausrüstung gefordert: Drei Arbeitsplätze mit 4m- und 2m-Funkgeräten, ausgerüstet mit Fußtastern und Kopfsprechgarnituren ISDN-Telefonanlage Telefonapparate Mobilfunk-Modul Außenlautsprecheranlage Anlage zur Aufzeichnung von Funkverkehr, Telefonleitungen und Zeitstempel UKW-Radio Digitaluhren für alle Arbeitsplätze Gegensprechanlage (für Kommunikation zwischen dem Kommunikationsraum und der Einsatzleitung)

29 27 Digitale Einsatzunterstützung Führungslehre Wandtafel, beschreibbar und zur Anbringung von Magneten, als Projektionsfläche geeignet Bei der weiteren, allgemeinen feuerwehrtechnischen Beladung unterscheidet sich der ELW 2 nicht von dem ELW 1. Da fast an jeder Einsatzstelle ein ELW 1 oder eine vergleichbare Führungseinheit vor Ort ist bevor der ELW 2 eintrifft, sollten Führungsmittel und besonders technische Systeme kompatibel sein und aufeinander aufbauen. Bei der Planung von ELW 2 sollte beachtet werden, dass es häufig sinnvoll ist, mehr Wert auf eine möglichst lange Einsatzdauer, anstatt einer schnellen Einsatzzeit zu legen (vgl. Kögler, Cimolino, & Zawadke, 2006, S. 129). Abbildung 10: ELW 2 der Werkfeuerwehr Infraserv Höchst Foto: Oestreich, Frankfurt

30 Digitale Einsatzunterstützung Führungslehre Einsatzleitwagen (ELW) 3 In dem Vorwort der DIN wird darauf hingewiesen, dass der ELW 3 seit 1999 keiner eigenen Norm mehr folgt. Jedoch können durch die genannte Norm jetzt auch größere ELW 2, entsprechend der sog. ELW 3 realisiert werden. Die DIN gibt zwar keine Hinweise, welche Kriterien einen ELW 2 zu einem ELW 3 unterscheiden, im Folgenden werden jedoch Fahrzeuge nach der allgemeinen und früheren Vorstellung betrachtet. Für die technische Realisierung von Führungsfahrzeugen als ELW 3 gibt es viele unterschiedliche Ansätze; auch sind weitere, besondere Anforderungen an das Einsatzkonzept zu stellen (z.b. Personal, Raum). Aus taktischer und technischer Sicht lassen sich einige Anforderungen zusammenfassen (vgl. Kögler, Cimolino, & Zawadke, 2006, S. 131 ff.): Ausreichend Raum, um eine effiziente Einsatzleitung über mehrere Tage aufrecht zu erhalten Möglichkeit zum modularen Aufwachsen der Einsatzleitung, aufbauend auf Führungseinheiten vor Ort Möglichkeit von Beginn an als Führungsfahrzeug zu arbeiten Möglichkeit eine ortsfeste Einsatzleitung aufzubauen/ technisch abgesetzter Betrieb und evtl. mobile Führungshilfsmittel Nutzbarkeit witterungsunabhängig (Kälte, Schnee, Regen, starke Hitze) Autarke Funktionsfähigkeit Evtl. Möglichkeit als Reserveleitstelle zu agieren Arbeitsplätze für Stabsfunktionen, nicht nur ein Besprechungstisch Dokumentations- und Medienarbeitsplatz, für diverse Einspielungen in den Stab, z.b. o Kräfteübersichten, Schadenkonten, Lagekarte o Videos und TV-Berichte o Daten aus Geo-Informations-Systemen (GIS) Evtl. Datenbankzugriff auf den Leitstellenrechner Ausreichende Kommunikationstechnik o Analoger BOS-Funk o Digitaler BOS-Funk o Verschiedene Mobilnetze für Telefonie und Fax o Datenfernübertragung (DFÜ) für Internet-/ Mailzugriff, etc. o Satellitenanbindung (DFÜ, Telefonie) Alle diese Anforderungen variieren erheblich, je nach Leistungsanspruch der jeweiligen Organisation und sind nicht pauschal notwendig und sinnvoll.

31 29 Digitale Einsatzunterstützung Führungslehre In der technischen Ausführung von ELW 3 gibt es verschiedene Ansätze: Busse (Reise- bzw. Linienbusse) Sattelzüge LKW mit Kofferaufbau Konzepte aus mehreren Komponenten (z.b. Anhänger, Zelte, LKW) Abbildung 11: Befehlswagen (ELW 3) der Feuerwehr Hamburg Foto: Oestreich, Hamburg

32 Digitale Einsatzunterstützung Dieses Kapitel stellt eine Übersicht verschiedenster technischer Führungshilfsmittel (nachfolgend als digitale Einsatzunterstützung zusammengefasst) dar. Diese und die dazugehörigen Erfahrungen basieren zum größten Teil auf persönlichen Kontakt zu Organisationen, den Ergebnissen der im Rahmen dieser Bachelorarbeit durchgeführten Umfrage (siehe Kap. 6) und Literatur- bzw. Internetrecherche. Aufgrund der Aktualität dieses Themengebietes und den vielen unabhängigen Lösungen, Geräten und Anwendungen, kann keinesfalls ein Anspruch auf Vollständigkeit bestehen. Im Zentrum der Betrachtung liegen nicht Funkgeräte und ähnlich bekannte und verbreitete Führungsmittel, sondern solche, die noch nicht weit verbreitet und im Rahmen der digitalen Revolution ihren Einzug in die Gefahrenabwehr gefunden haben (siehe auch 1.). Zunächst werden einige verschiedene Systeme nach den Klassen der Führungsmittel (Informationsgewinnung, -verarbeitung und übertragung) eingeteilt. Anschließend die unterschiedlichen Anwendungsbereiche, je nach technischen Möglichkeiten und Anforderung des Nutzers aufgezeigt. Dabei wird deutlich, dass die Möglichkeiten, welche sich durch neue Technologien ergeben, sehr vielseitig sind Anwendungsbereiche Wie bei den konservativen Führungsmitteln (siehe 2.3), können moderne Führungsmittel auch in Klassen der Führungsmittel nach FwDV 100 eingeteilt werden. Jedoch gibt es auch Systeme, welche mehrere, oder alle Klassen abdecken und daher nachfolgend als ganzheitliche Systeme vorgestellt werden Informationsgewinnung Moderne Führungsmittel zur Informationsgewinnung können verschiedenartig gestaltet sein. Da im Einsatzfall zügig komplexe Entscheidungen getroffen werden müssen, sollten an die zugrunde liegenden Informationen hohe Ansprüche gestellt werden. Entscheidungen sind niemals besser als die Informationen, die ihnen zugrunde liegen. (Graeger, Cimolino, de Vries, & Südmersen, 2009, S. 45) Die Informationen, welche dem Einsatzleiter zur Verfügung stehen, bestimmen maßgeblich den Einsatzerfolg und haben maximalen Einfluss auf die Einsatztaktik. Moderne Führungsmittel ergänzen, verbessern und ersetzen bestehende Informationsquellen erheblich. Um die Attraktivität der (zusätzlichen) Informationsquelle zu gewährleisten, sollten die Informationen

33 31 Digitale Einsatzunterstützung in der richtigen Menge, gut aufbereitet, schnell abrufbar und aktuell zur Verfügung stehen. Diese Anforderungen können bei EDV-Systemen wunschgemäß umgesetzt werden. Die Darstellung und Aufbereitung der Informationen variiert zwischen den verschiedenen Herstellern und kann ggf. durch eigene Ansprüche geändert oder angepasst werden. Die Aktualität von Daten, welche EDV basiert zur Verfügung stehen sollen, kann auf mehrere Wege gewährleistet werden: Regelmäßige Updates manuell (z.b. per Datenträger) Automatische Updates (z.b. per W-LAN) Permanente Datenverbindung (z.b. Direktabruf der Informationen, wenn sie benötigt werden) Datenbanken Alle Daten, welche bisher papierbasiert vorliegen, können ebenfalls auf EDV-Systemen dargestellt werden. Besonders prägnant sind die Vorteile von EDV-Systemen z.b. bei umfangreichen Informationsverzeichnissen (Objektinformationen, Anschriften- und sonstigen Verzeichnissen, Nachschlagewerken, Merkblättern). Die Informationen können durch Untermenüs etc. individuell und kompakt angezeigt werden und sind leichter zu. Gefahrstoffdatenbanken Ein gutes Beispiel sind die schon länger bekannten Gefahrstoffdatenbanken, welche durch Suchfunktionen deutlich einfacher zu bedienen sind als umfangreiche Gefahrstoffhandbücher. Abbildung 12: Emergency Response Intervention (ERI)Cards, Datenbank Gefahrstoffdatenbank zur Gefahrstoffrecherche

34 Digitale Einsatzunterstützung 32 Abbildung 13: Rufbereitschaft- und Ersteinsatzinformationssystem (RESY) Gefahrstoffdatenbank zur überregionalen Nutzung für die Bereiche Wasser, Boden und Luft Auch auf den gängigen Smartphones gibt es heute einige Anwendungen, welche den Zugriff auf Gefahrstoffdatenbanken ermöglichen. Diese sind in der Anwendung sehr intuitiv und schnell zu bedienen und können somit z.b. während der Anfahrt für eine erste Erkundung zu einem angegebenen Stoff genutzt werden. Der Autor verwendet solche Anwendungen schon seit längerer Zeit und konnte auf mehreren Einsätzen feststellen, dass die erste Stoffrecherche auf diese Art schneller durchgeführt werden kann, als mit einschlägigen Handbüchern. Abbildung 14: iphone App UN Nummer für den intuitiven und schnellen Zugriff auf ERICards Quelle: UN Nummer (iphone App)

35 33 Digitale Einsatzunterstützung Abbildung 15: Übersicht und Erklärung zu Gefahrzetteln Quelle: Gefahrgut (iphone App) Eine weitere Anwendung, welche die Vorteile von elektronischen Datenbanken zeigt, ist das Periodensystem der Firma Merck. Dieses ist als Applikation für iphone 3 und ipad 4 aus dem App- Store 5 herunterzuladen. Durch die leicht zu bedienende Oberfläche, können schnell umfangreiche Informationen abgerufen werden. Abbildung 16: Periodensystem auf dem iphone Quelle: PSE HD (iphone App) 3 Weit verbreitetes Smartphone der Firma Apple 4 TabletPC der Firma Apple, mit ähnlichem Bedienkonzept des iphones. Viele Anwendungen des iphones können ebenfalls auf dem ipad verwendet werden. 5 Einzige Möglichkeit, Anwendungen (sog. Apps) für die Apple-Produkte iphone, ipad, etc. herunterzuladen.

36 Digitale Einsatzunterstützung 34 Technische Hilfeleistung bei Verkehrsunfällen Ein weiteres großes Anwendungsfeld, welches sich besonders durch zentral gepflegte Datenbanken anbietet, ist die Abfrage von Rettungsdatenblättern für die Technische Hilfeleistung bei Verkehrsunfällen. Das Crash Recovery System der Firma Moditech Rescue Solutions ist auf diesem Gebiet schon relativ verbreitet im Einsatz bei diversen Feuerwehren. Die Software wird üblicherweise auf outdoorfähigen TabletPCs betrieben und steht den Einsatzkräften bzw. dem Abschnittsleiter, direkt am Unfallfahrzeug zur Verfügung. Schon seit längerer Zeit gibt es die sog. Rettungsdatenblätter/ Rettungsleitfäden der einzelnen Automobilhersteller, mit Angaben zu Besonderheiten der Fahrzeuge und schematischen Darstellungen des Fahrzeuges. Es gibt zwei Probleme, welche die Nutzung dieser Rettungsleitfäden stark beeinträchtigen. Einerseits bedarf es einer hohen Sorgfalt und Zeitinvestition die Sammlung der Datenblätter auf aktuellem Stand zu halten und neue Modelle einzupflegen. Außerdem gibt es nicht nur für jedes einzelne Fahrzeugmodell, sondern für jede Baureihe nach Version und Baujahr ein eigenes Datenblatt. Die exakte Identifikation eines Unfallfahrzeuges, besonders nach erheblicher Deformation, ist sehr schwierig und in vielen Fällen nicht mehr in einem angemessenen Zeitfenster zu gewährleisten. Durch den Einsatz der digitalen Technik werden dazu hilfreiche Lösungen möglich. Durch ein regelmäßiges, automatisches Update oder den direkten Zugriff auf webbasierte Daten, ist die Aktualität der Datenbanken permanent gegeben. Auch für die Problematik der eindeutigen Identifikation gibt es eine Lösung, welche in anderen Ländern (z.b. Holland) bereits intensiv genutzt wird. Durch eine Kennzeichen- oder Fahrgestellnummernabfrage per Eingabe oder automatischer Erkennung wird aus dem zentralen Verkehrsregister der genaue Fahrzeugtyp ausgelesen und dem Endgerät der Einsatzkräfte zur Verfügung gestellt. Die Software gleicht dann den Fahrzeugtyp mit der vorhandenen Fahrzeugdatenbank ab und stellt das passende Unfalldatenblatt dar. Durch eine intuitive und leicht zu bedienende Benutzeroberfläche, können in den schematischen Darstellungen z.b. schnell Fahrzeugbatterien, Fahrzeugtank, Karosserieverstärkungen, Gurtstraffer und Airbags angezeigt werden. In weiteren Hinweisen können Besonderheiten hinterlegt werden, z.b. Angaben zum Öffnen der Motorhaube, etc. Besonders im Anforderungsbereich der technischen Unfallrettung müssen Geräte wie TabletPCs hohen Ansprüchen genügen. Die Geräte sollten ein leuchtstarkes Display zur Darstellung im Sonnenlicht haben und auch bei starkem Regen uneingeschränkt zu nutzen sein. Außerdem müssen Stürze aus Höhe der Motorhaube oder des Fahrzeugdaches, ohne Einflüsse auf die Lauffähigkeit aufgenommen werden können.

37 35 Digitale Einsatzunterstützung Abbildung 17: Schematische Fahrzeugdarstellung des Crash Recovery Systems Quelle: Firma Moditech Während der Technischen Hilfeleistung bei eingeklemmten Personen in PKW, müssen Grafiken von Rettungsleitfäden schnell zu finden, leicht erkennbar und strukturiert übersichtlich sein. Der Apple App Store bietet eine Anwendung Rettungskarten, welche diesen Anforderungen leider nicht gerecht wird. Es wird lediglich eine PDF-Sammlung der gängigen Rettungsleitfäden von den Automobilherstellern geliefert, welche manuell nach dem richtigen Modell durchsucht werden muss, da keine Suchfunktion integriert ist. Auch die Anzeige der schematischen Darstellungen ist nur im Hochformat möglich und somit für eine Verwendung auf dem iphone viel zu klein.

38 Digitale Einsatzunterstützung 36 Abbildung 18: Die Rettungskarte wird auf dem iphone deutlich zu klein dargestellt Quelle: Rettungskarten (iphone App) Universelle Datenbanken Weitere Umfangreiche Datensammlungen können auf verschiedene Arten technisch verwaltet und ausgegeben werden. Das Einsatz-Informations-System (EIS) der Firma MDAI und EIS Professional zeigen dies sehr deutlich. Während EIS auf html-daten basiert, ist EIS Professional an eine MySQL-Datenbank angebunden und somit wesentlich effizienter und individueller an Kundenwünsche anzupassen. Abbildung 19: Einsatz-Informations-System der Firma MDAI Quelle:

39 37 Digitale Einsatzunterstützung Abbildung 20: Einsatz-Informations-System Professional Quelle:

40 Digitale Einsatzunterstützung 38 TUIS-Datenbank Seit Juni 2010 ist eine TUIS 6 -Datenbank als Anwendung für iphone und ipad im App Store herunterzuladen. Mit Hilfe dieser App können anhand des eigenen Standortes die nächstgelegenen TUIS-Partner ermittelt werden. Die entsprechend hinterlegten Rufnummern der Betriebe können direkt angerufen und die abgedeckten Hilfeleistungsstufen angezeigt werden. Des Weiteren ermöglicht diese Anwendung es, anhand der UN-Nummer nach bestimmten Stoffen und Produkten zu suchen und hierzu passend ausgerüstete und fachlich geeignete TUIS-Partner zu filtern. Somit stellt diese App eine große Hilfe dar, sofern der Kontakt zu dem TUIS-Partner direkt von der Einsatzstelle und nicht über die Leitstelle erfolgt. Abbildung 21: Anzeige des nächsten TUIS-Standortes in der Nähe Quelle: TUIS (iphone App) 6 Transport-Unfall-Informations- und Hilfeleistungssystem des Verbands der chemischen Industrie (VCI)

41 39 Digitale Einsatzunterstützung Abbildung 22: Suche nach geeigneten TUIS-Partnern für eine UN-Nummer Quelle: TUIS (iphone App) Karten Interessant sind ebenfalls die neuen Möglichkeiten bei der Darstellung und Aufbereitung von Kartenmaterial. Durch das Übereinanderlegen verschiedener Ebenen, können z.b. topografische Karten mit Leitungsplänen der Ver- und Entsorgungsunternehmen verknüpft angezeigt werden. Abbildung 23: GIS der Stadtwerke Düsseldorf auf einem TabletPC der Feuerwehr Foto: Oestreich, Düsseldorf

42 Digitale Einsatzunterstützung Öffentliches Internet Neben den selbst vorgehaltenen Informationsquellen, ist auch ein Abruf von Daten aus dem Internet möglich und für spezifische Recherchen geeignet. Dabei handelt es sich häufig um allgemeine Informationen, welche von öffentlichen Webseiten abgerufen werden können, wie zum Beispiel: Enzyklopädien ( Wetterinformationen ( Öffentliche Informationssammlungen ( Wasserstandinformationen ( Diese flexible und individuelle Möglichkeit der Recherche hat sich schon häufig als sehr positiv erwiesen. Bei einem Einsatz der Sondereinsatzgruppe (SEG) Schiffssicherung der Feuerwehr Hamburg im Oktober 2010, konnten dadurch noch während der Vorbereitung, relevante Informationen über z.b. Krankenhäuser im Umfeld, als auch aktuelle Schiffspositionen (siehe Abbildung 25) gewonnen werden. Abbildung 24: Unwetterportal Meteoalarm Quelle:

43 41 Digitale Einsatzunterstützung Abbildung 25: Interaktive Karte für Schiffspositionen Quelle: Das Internet bietet den Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS) allerdings auch spezielle Portale, die eine Authentifizierung erfordern, wie z.b. Daten des Deutschen Wetterdienstes für den Katastrophenschutz (orias.dwd.de/weste2/) und zur Verfolgung von Unwettern mittels Wetterradar (webkonrad, Deutscher Wetterdienst). Abbildung 26: webkonrad, Unwetterwarnsystem des Deutschen Wetterdienstes Quelle: webkonrad Systembeschreibung Abbildung 27: webkonrad Bildschirmansicht Quelle:

44 Digitale Einsatzunterstützung 42 Es ist wünschenswert, dass Mitarbeiter und Helfer aus dem Bereich der Gefahrenabwehr ein hohes Interesse an umfassenden Informationen zu Katastrophen und Extremereignissen, nicht nur im eigenen Land, sondern weltweit haben. Durch internationales Interesse und ein aktuelles Grundwissen zu solchen Ereignissen, kann auch das Denken über den Tellerrand hinaus unterstützt werden. Um an Informationen zu aktuellen Ereignissen zu kommen, gibt es einige Internetseiten und Serviceangebote zur Benachrichtigung. Abbildung 28: Global Disaster and Coordination System zur Anzeige und Benachrichtigung bei Extremereignissen Quelle: Auch für die mobile Verwendung gibt es eine interessante Anwendung aus dem Apple App Store. Disaster Alert zeigt aktuelle Ereignisse mit entsprechend verknüpften Hintergrundinformationen als Liste oder auf einer Weltkarte an.

45 43 Digitale Einsatzunterstützung Abbildung 29: Übersicht aktueller Extremereignisse als Liste Quelle: Disaster Alert (iphone App) Abbildung 30: Übersicht aktueller Extremereignisse auf der Karte Quelle: Disaster Alert (iphone App) Bei Einsätzen mit hoher Öffentlichkeitswirkung ist auch die Recherche im Bereich der Nachrichtenanbieter interessant. In diesem Zusammenhang müssen auch die sozialen Netzwerke wie Facebook, Twitter, etc. genannt werden, welche künftig auch für die Gefahrenabwehr einen höheren Stellenwert erreichen könnten. Diese Plattformen bieten besonders durch internetfähige Smartphones die Möglichkeit, Geschehnisse sekundenschnell an ein großes Netzwerk mitzuteilen. Neben Kurzmitteilungen können ebenso Fotos, Videos und der aktuelle Standort auf einer

46 Digitale Einsatzunterstützung 44 Landkarte veröffentlicht werden. Durch ein gezieltes Auswerten solcher Informationen, können viele Hinweise auf das eingetretene Ereignis gesammelt werden Videoübertragung Durch die technische Entwicklung auch im Bereich der Datenübertragung, ist es mittlerweile gut möglich, Bilder von Videokameras an abgesetzte Einheiten zu übermitteln. Heutzutage im Einsatz sind schon Systeme, welche das Bild einer Wärmebildkamera an den Einsatzleiter übertragen. Diese Variante ist in den meisten Fällen allerdings nur für untere Führungsebenen zu empfehlen und sollte in höheren Führungsstufen auch nicht standardmäßig erforderlich sein. Abbildung 31: MSA Evolution Videoübertragungssystem für Wärmebildkameras Quelle: media.msanet.com Für umfassende Lagebilder und um eine Übersicht über die Einsatzstelle zu bekommen, gibt es seit einigen Jahren Drohnen, welche mit verschiedenen Kameras ausgestattet werden können. Sollte eine Einsatzleitung (ungefähr ab Führungsstufe C/D) von dieser Möglichkeit Gebrauch machen wollen, ist es ratsam die Bilder nicht live zu senden, sondern von einem Führungsgehilfen vorher aufnehmen zu lassen. Dadurch wird unnötige Zeit für die richtigen Einstellungen gespart.

47 45 Digitale Einsatzunterstützung Abbildung 32: Videodrohne der Firma MDAI Quelle: In der Stabsarbeit finden Videoübertragungssysteme weitere Anwendungen. Bei der Berufsfeuerwehr Nürnberg wird die Kommunikation zwischen zwei räumlich voneinander getrennten Stäben per Stabssoftware realisiert und durch die Möglichkeit von Videokonferenzen unterstützt Messgeräte Abweichend von den bisher bekannten und häufig verwendeten Messgeräten in der Gefahrenabwehr, gibt es auch in diesem Gebiet neue technische Möglichkeiten. Das THW setzt zwei neue Mess-Systeme ein, welche direkten Einfluss auf grundlegende Entscheidungen der Einsatzleitung haben. Diese werden hier beispielhaft vorgestellt. Das Einsatz-Sicherungssystem (ESS) besteht aus einem Tachymeter 7 und einem Rechnersystem das per Datenübertragung via Funk, GSM 8, oder Kabel angebunden wird. Das ESS soll das Risiko für Einsatzkräfte während des Einsatzes reduzieren. Es ermöglicht: die Überwachung von einsturzgefährdeten Gebäuden und Trümmerstrukturen die Überwachung von Brandstellen mittels Wärmesensor (elektronische Brandwache) die permanente Überwachung von Deichen während eines Hochwassereinsatzes die Überwachung von in Hanglage befindlichen Fahrzeugen Die generierten Daten können rechtzeitig als Entscheidungsgrundlage für Räumungen, Wiederfreigaben oder bestimmte einsatztaktische Maßnahmen dienen. Das System wird momentan in zwei THW Ortsverbänden vorgehalten und wurde schon bei diversen Einsätzen genutzt. 7 Gerät zur Ermittlung von Horizontalrichtungen, Vertikalwinkel und Schrägstrecken zu einem Zielpunkt, dient zur schnellen Einmessung von Punkten (vgl. Wikipedia, 2010) 8 Global System for Mobile Communications (Grundlage des D- und E-Netzes zur Telefonie und Datenübertragung)

48 Digitale Einsatzunterstützung 46 Abbildung 33: Bestandteile des Einsatz-Sicherungssystems Quelle: THW Ortsverbände Berchdesgardenerland und Remscheid Ein weiteres System ist das mobile Hochwasserpegel Messsystem, welches von einem THW Helfer entwickelt wurde und mittlerweile im gesamtem Bundesgebiet von acht THW Fachgruppen Wasserschaden/Pumpen erprobt wird. Die mobile Messung von Pegelständen ermöglicht es, direkt an relevanten Stellen zu messen und schafft Unabhängigkeit von ortsfesten Pegeln. Abgesehen vom Wasserstand werden Druck, Temperatur, ph-wert, Sauerstoffgehalt und Leitfähigkeit aufgezeichnet. Der mobile Hochwasserpegel eröffnet verschiedene Einsatzoptionen: Lang- und Kurzzeitüberwachung von stehenden und fließenden Gewässern Kontrolle des eingesetzten Pumpvolumens Detaillierte und zeitnahe Auswertung der Messwerte Vermessungsaufgaben zur Gefährdungsanalyse Dokumentation von Einsatzentwicklungen Aufarbeitung der Messdaten zur Einsatznachbereitung Im Jahr 2005 wurde dieses System das erste Mal im Einsatzfall eingesetzt. Es besteht aus folgenden Bestandteilen: PDA 9 zur Sensorabfrage vor Ort und Übermittlung der Daten via GPRS 10 GPS 11 - Gerät zur exakten Positionsbestimmung Notebook mit mobiler Internetanbindung Optische Nivellierungsausstattung 9 Personal Digital Assistant kompakter, tragbarer Computer. Heutzutage häufig auch Mobiltelefone (sog. Smartphones). 10 General Packet Radio Service paketorientierter Dienst zur Datenübertragung in GSM-Netzen 11 Global Positioning System

49 47 Digitale Einsatzunterstützung Diversem Zubehör (Werkzeug, Anker, Seile, Schlösser, usw.) Abbildung 34: Mobile Pegelmessstation mit PDA und Notebook Quelle: Durch die eingesetzte Software gibt es verschiedene Möglichkeiten, die Messdaten auszuwerten: Selbstentwickelte Software zur direkten Auswertung der einzelnen Messstationen Webinterface für den dezentralen Zugriff SMS-Alarmierung Erstellung eines Messprotokolls nach Einsatzabschluss Abbildung 35: Selbstentwickelte Software des THW zur zentralen Auswertung Quelle:

50 Digitale Einsatzunterstützung 48 Abbildung 36: Webinterface zur dezentralen Auswertung der Messdaten Quelle: Dieses Messsystem zeigt sehr eindrucksvoll, welche Möglichkeiten sich durch den heutigen Stand der Computer- und Netzwerktechnik für den Einsatzdienst ergeben. Mittlerweile können auch Smartphones sehr sensitiv Bewegungen in allen Richtungen aufnehmen und anzeigen. Es gibt entsprechende Apps, welche die gemessenen Werte aufzeichnen, speichern, verschicken und im Netzwerk publizieren können. Außerdem kann das Gerät an eine bestimmte Position und Grundbewegung kalibriert werden, um ggf. einen Alarm auszugeben. Ob und in welcher Situation diese Funktionalität Sinn macht, bedarf weiterer Tests und Überlegungen.

51 49 Digitale Einsatzunterstützung Abbildung 37: Messdiagramm der X-, Y- und Z-Bewegung eines iphones Quelle: iseismo (iphone App) Einsatzleiterhandbuch/ Standard-Einsatzregeln Die klassischen Einsatzleiterhandbücher, welche zum Nachschlagen von kurzen und allgemeinen Informationen zu bestimmten Einsatzsituationen dienen, sind auch als digitale Lösung möglich und haben bestimmte Vor- und Nachteile. Durch die weitentwickelten Datenspeicher ist es möglich jederzeit eine erheblich größere Sammlung an Informationen vorzuhalten, als in den normalen Papiervarianten. Um die vorhandenen Informationen in Form von Bildern, Texten, Tabellen, etc. effizient nutzen zu können, ist eine Suchfunktion sehr wichtig. Dadurch erspart sich langes Durchsuchen von Stichwort- und Inhaltsverzeichnissen. Denkbar wäre ein Einsatz solcher Unterstützungen in Form von Smartphones, welche jeweiligen Führungsfunktionen zur Verfügung stehen müssten. Hier gibt es bereits zwei interessante Beispiele aus dem App Store für die iphone und ipad-familie. 911 Toolkit und Wildland stammen vom amerikanischen Markt und sollen für Aus- und Fortbildung, sowie Einsatzvor- und Nachbereitung genutzt werden. Auf dem aktuellen Stand dieser Anwendungen ist eine Verwendung während des Einsatzes nur teilweise denkbar. Jedoch sollten Einsatzleiterhandbücher und solche vergleichbaren Anwendung ohnehin nur zur Unterstützung in Ausnahmefällen dienen und nicht im Standardeinsatzverlauf integriert werden. Die Anwendung 911 Toolkit liefert verschiedene Tools in den Bereichen Technik, Rettungsdienst und Gefahrstoffe. Es besteht aus Formularen zur Berechnung nützlicher Werte des Ein-

52 Digitale Einsatzunterstützung 50 satzalltages. Durch die jeweilige Eingabe weniger Daten, können verschiedene Formeln genutzt werden. Diese App nimmt durch diese Funktion der entsprechenden Einsatzkraft einige Arbeitsschritte ab, welche jedoch auch ohne die Unterstützung beherrscht werden müssen. Zudem sollten errechnete Werte wiederum nur als grobe Richtung genutzt werden, da auf die Erfahrung der Einsatzkräfte deutlich mehr Wert gelegt werden muss. Folgende Berechnungen lässt das 911 Toolkit durchführen: Durchflussmenge Druckverlust Pumpleistung Mindestlöschwassermenge Wasserförderung durch Tankfahrzeuge Abbildung 38: Menüansicht des 911 Toolkit Quelle: 911 Toolkit (iphone App)

53 51 Digitale Einsatzunterstützung Abbildung 39: Berechnung zur Anforderungen an Tank-Pendelverkehre Quelle: 911 Toolkit (iphone App) Neben der Möglichkeit zur Berechnung, verfügt das 911 Toolkit auch über eine Datenbank mit verschiedenen Inhalten. Besonders auffallend ist die multimediale Unterstützung durch Text, Fotos und Töne. Im Bereich des Rettungsdienstes finden sich beispielsweise Anleitungen zur Sichtung von Patienten bei Großschadenslagen (START Triage), schematische Ansichten des Körpers, EKG-Bilder von typischen Erkrankungen, typische Lungentöne und Tipps zu Fragen bei speziellen Notfällen. Für den Einsatz bei Unfällen mit Gefahrstoffen stehen verschiedene Hinweis-Sammlungen zur Verfügung, unter anderem Klassifizierungen mit Skizzen von LKW-Anhängern und Eisenbahnwaggons, Erklärungen von Warnschildern und eine Datenbank mit verschiedenen Stoffinformationen. Des Weiteren gibt es zur Überprüfung des eigenen Ausbildungsstandes Multiple Choice Fragen (Training Quizzes) zu verschiedenen Themengebieten und eine Sammlung diverser Checklisten zu Einsatzszenarien, sowie unterschiedliche Merkblätter.

54 Digitale Einsatzunterstützung 52 Abbildung 40: Schematische Darstellung eines Armes, aus der Datenbank des Rettungsdienstes Quelle: 911 Toolkit (iphone App) Abbildung 41: Erklärung des Gefahrendiamanten Quelle: 911 Toolkit (iphone App) Abbildung 42: Klassifizierung von LKW-Anhängern Quelle: 911 Toolkit (iphone App) Abbildung 43: Checkliste zur Dekontamination Quelle: 911 Toolkit (iphone App) Die APP Wildland stammt von demselben Entwickler und soll als Datenbank mit verschiedenen Informationen zu Einsätzen bei Wald- und Flächenbränden genutzt werden. Nachteilig im Gegensatz zu der üblichen Papiervariante ist die Abhängigkeit von Akkuleistung, Witterung und die Empfindlichkeit gegenüber mechanischer Einwirkungen. Die Anschaffungskosten für solche Geräte sind deutlich höher als für klassische Bücher. Die vorgestellten Apps

55 53 Digitale Einsatzunterstützung zeigen, für was für eine Vielzahl an Funktionen neue Smartphones etc. genutzt werden können. Für den zuverlässigen und intuitiven Einsatz durch Einsatzkräfte müssen diese Anwendungen weiterentwickelt und an regionale Besonderheiten jeweils angepasst werden Positionsbestimmung/ Navigation In etwa seit dem Jahr 2000 gibt es die uns heute bekannten Navigationsgeräte für den Straßenverkehr. Besonders interessant im Sinne der Gefahrenabwehr sind Navigationsgeräte bei Einsätzen in weit entfernten Gebieten (z.b. bei Amtshilfe, Auslandseinsätze, etc.) und teilweise bei Einsatzfahrten in benachbarten Einsatzrevieren. Hierbei gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder das Navigationssystem ist nur als Unterstützung in Ausnahmen gedacht, dann wird die Zieladresse manuell eingegeben, oder es handelt sich um eine automatisierte Datenübergabe bei der Alarmierung. Dazu werden die Zielkoordinaten per Datenfunk übermittelt und dem Navigationsgerät mit dem Befehl der sofortigen Berechnung und Darstellung übergeben. Der Einbau solcher Systeme empfiehlt sich besonders bei Fahrzeugen, welche überörtlich und zeitkritisch eingesetzt werden (z.b. NEF). Durch die Möglichkeit einer optimalen Anfahrtsroute wird das Navigationssystem zu einem sinnvollen Hilfsmittel für den jeweiligen Fahrzeugführer. Auf der anderen Seite dient die Standortbestimmung einzelner Fahrzeuge auch in der Leitstelle oder in Einsatzleitungen als Führungsmittel. Durch eine permanente oder gezielte Übermittlung des aktuellen Standortes, ist ein Disponent in der Leitstelle in der Lage, für einen Einsatz das nächstgelegene Fahrzeug zu bestimmen, ohne zuvor Zeit durch eine mündliche Abfrage zu verlieren. Bei einigen Anwendern, welche die automatische Navigation nutzen, kam und kommt es zu kleinen Auffälligkeiten und Problemen. Mehrere Feuerwehren äußerten sich beispielsweise zu einem Problem, dass der interne Speicher der übermittelten Einsatzadressen nicht überschrieben wird, sobald die Speicherkapazität erreicht wurde. Stattdessen lade das Navigationsgerät die zuletzt gespeicherte Adresse erneut. Dieser Fehler wird zwar durch das regelmäßige Löschen der Einsatzmeldungen schnell kompensiert, birgt jedoch eine Fehlerquelle und sollte vermieden werden. Da derweilen fast ausschließlich handelsübliche Navigationsgeräte des Privatgebrauchs verwendet werden, sollten die individuellen Erfahrungen mit den Geräten und dem genutzten Kartenmaterial, z.b. bei anderen Organisationen, verglichen werden. Neben der einfachen Navigation zum Einsatz- bzw. Zielort, werden die Geräte auch für weitere Aufgaben verwendet. Immer verbreiteter wird die Integration von Hydranten mit Angabe von Art und Durchmesser in die normal vorhandenen Karten genutzt. Die Hydranten, bzw. weitere Löschwasserversorgungen, werden dabei als sog. Points of Interest in eingeblendeten Ebenen eingefügt.

56 Digitale Einsatzunterstützung 54 Abbildung 44: Navigationsgerät mit eingepflegten Hydranten Quelle: Einsatzinformationen Für Führungskräfte sind nicht nur das Einsatzaufkommen und die Lage im eigenen Wachrevier interessant, sondern ebenso Informationen über umliegende Bereiche und andere Stadteile, etc. Verwirklicht werden diese Informationen teilweise über Einsatzübersichten mit der Angabe von Einsatzort, eingesetzten Kräften und der zugehörigen Alarmierung. Um auch datenschutzrechtlichen Anforderungen gerecht zu werden, befindet sich diese automatisch aktualisierende Übersicht im nicht öffentlichen Intranet der Organisationen. Allgemein bekannt ist, dass in den USA hier deutlich andere Vorschriften gelten und neben aktuellen Einsätzen der Polizeidepartments und dem BOS Funk, auch Einsatzdaten der Feuerwehren, aktuell aus dem öffentlichen Internet entnommen werden können. Herausgegeben vom San Ramon Valley Fire Protection District, gibt es im App Store für iphone und ipad eine Anwendung, welche die Anzeige von aktuellen Einsätzen aller Art ermöglicht. Die Einsatzübersicht kann sowohl als Liste als auch auf verschiedenen Straßen- und Satellitenkarten angezeigt werden. Neben dem Einsatzort und dem Einsatzstichwort, wird auch der aktuelle Status des Einsatzes eingeblendet. Weitere Funktionen sind das Abhören des BOS-Funks und die Anzeige von Fotoalben, welche zu den verschiedenen Einsätzen zur Verfügung gestellt werden können. Diese App hat keine klassische Funktion als Führungsmittel, aber zeigt beeindruckend, welche (rechtlichen und technischen) Möglichkeiten mittlerweile darzustellen sind. Für den Einsatzdienst kann es durchaus sinnvoll sein, mobil die Einsatzlage einsehen zu können.

57 55 Digitale Einsatzunterstützung Abbildung 45: Übersichtliche Liste der vergangenen Einsätze Quelle: Fire Department (iphone App) Abbildung 46: Einsatzübersicht auf der Straßenkarte Quelle: Fire Department (iphone App) Informationsverarbeitung Simulation Simulationen ermöglichen es, hochkomplexe dynamische Prozesse und Zustände künstlich darzustellen. Simulationen werden bisher hauptsächlich in der Aus- und Fortbildung genutzt und finden erst langsam den Weg in die Entscheidungsfindungsprozesse von Einsatzleitungen. Programme für Simulationen lassen sich eindeutig der Informationsverarbeitung zuordnen, da für die Durchführung einer Simulation die Eingabe bestimmter Parameter (z.b. ein angenommener Wasserstand bei Hochwasser, die betroffene Region, Wetter, etc.) erforderlich ist. Durch die TÜV Rheinland Industrie Service GmbH wurde das Programm DISMA (Disaster Management) mit Unterstützung des Bundesministeriums des Innern (BMI) und dem Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) entwickelt (vgl. für nachfolgenden Absatz: Dr. Kaiser & Jobst, 2007). DISMA bietet als Entscheidungshilfe Planungsgrundlagen für den Einsatzverlauf 12. Es ist möglich, Szenarien vorzubereiten, um ggf. Auswirkungen einschätzen zu können und eine Gefahrenprognose zu erstellen. So eignet sich dieses Programm z.b. zur Analyse von möglichen Überschwemmungen oder Dennoch-Störfällen gemäß Störfallverordnung. 12 DISMA hat ein umfassenderes Leistungsspektrum, z.b. auch auf dem Bereich der Lagekartenführung, auf welches an dieser Stelle nicht näher eingegangen werden soll

58 Digitale Einsatzunterstützung 56 Abbildung 47: Simulierte Überschwemmung nach einem Deichbruch Quelle: Die Vorteile von Simulationen für die Entscheidungsunterstützung sind folgende (Kaschow, 2008): Realistisch (Krisenereignisverlauf mit alle Einflussfaktoren) Umfassend (beliebige Szenarios abzubilden) Kosteneffizient Zeiteffizient Nachvollziehbar (digitale Aufzeichnung und Auswertung) Flexibel (überall verfügbar, auch als Lagedarstellung nutzbar) Innovatives Prognosemittel (Trends aufzeigen zur Frage: Was wäre wenn?)

59 57 Digitale Einsatzunterstützung Abbildung 48: Entscheidungsunterstützung im Einsatz Quelle: Kaschow, Office-Anwendungen Im heutigen Zeitalter, in welchem mehr als 75% der Privatpersonen täglich, oder fast täglich einen Computer nutzen (vgl. Statistisches Bundesamt Deutschland, 2010), sind Office- Anwendungen (Microsoft Office, Open Office, etc.) weit verbreitet und sehr bekannt. Aufbauend auf die vorhandenen Kenntnisse, ist es sehr vorteilhaft diese bekannte Software auch im Einsatzdienst einzusetzen. Software, welche speziell für Aufgaben im Einsatzdienst entwickelt wurde, verfügt häufig über deutlich mehr Möglichkeiten zur Verarbeitung von Informationen im gedachten Anwendungsgebiet, als handelsübliche Office-Anwendungen. So können z.b. bei der Erstellung von Lagekarten taktische Zeichen, Gefahrstofftafeln oder Ausbreitungsmodelle leicht aus voreingestellten Datenbanken integriert werden. Diese Funktionen sind mit Office-Anwendungen deutlich schwieriger darzustellen und benötigen mehr Zeit. Die handelsüblichen und weit verbreiteten Anwendungen ermöglichen den Anwendern jedoch ein gewohntes Arbeiten mit bekannten Funktionen. Die Anwendung dieser Produkte bei der Ausübung von Tätigkeiten im Einsatzdienst erspart die Zeit der Einarbeitung und der anfänglichen Gewöhnung. Auch ungeübte Benutzer sind somit in der Lage, schnell zu ersten Arbeitsergebnissen zu kommen. In der längeren Anwendung jedoch, sollten spezielle Programme teilweise bevorzugt werden.

60 Digitale Einsatzunterstützung 58 Selbstverständlich haben die Office-Anwendungen in ihrem klassischen Gebiet ihre eigentliche Daseinsberechtigung im Einsatzdienst der Gefahrenabwehr. Zur Erstellung von Tabellenkalkulationen, Präsentationen und zur einfachen Textverarbeitung werden Standardprodukte aus dem Alltag genutzt Bildbearbeitung Programme zur Bildverarbeitung werden benötigt, um z.b. Fotos, Karten, etc. zu verändern oder zu erweitern. Häufig verwendete Funktionen, wie das Vergrößern bestimmter Ausschnitte, das Hinzufügen von Beschriftungen oder Symbolen, können mittlerweile auch mit Office- Anwendungen (z.b. Microsoft PowerPoint und Word) durchgeführt werden. Professionelle Bildbearbeitungsprogramme sind oft nicht einfach ohne regelmäßige Anwendung einzusetzen. Daher sollten die erforderlichen Funktionen entweder in andere Software implementiert werden (wie z.b. bei vielen ganzheitlichen Systemen), oder durch die einfacheren Office-Anwendungen erledigt werden Lagekartenführung Die digitale Lagekartenführung ist ein wesentlicher Informationsgewinn für die Einsatzleitung und präsentiert eine Vielzahl von neuen Möglichkeiten im Gegensatz zur klassischen Lagekartenführung. Durch die Verknüpfung vieler verschiedener Informationen, birgt die digitale Variante viele Möglichkeiten, den Einsatz wesentlich bei wichtigen Fragestellungen zu beeinflussen, da häufig nicht mehr nur statische Informationen verarbeitet und wiedergegeben werden können. Neue Software ermöglicht es, die Änderungen in der Lagekarte als Lagefilm wiederzugeben und somit in der Einsatznachbereitung die Einsatzentwicklung nachzuvollziehen. Dafür ist es sinnvoll die Geschwindigkeit der Wiedergabe anpassen zu können. Bei der Nutzung einer digitalen Lagekarte ist wichtig, dass diese dokumentenecht und nicht veränderbar ist, da es sich um ein offizielles Dokument handelt. Lagekarten sind ein gutes Beispiel dafür, dass in unterschiedlichen Führungsebenen und stufen ein anderer Anspruch an die Detailgenauigkeit der Darstellung besteht (siehe auch 2.1.2). So sollten vernetzte Anwendungen für die Lagekartenführung die Möglichkeit vorsehen, detaillierte Informationen zusammenzufassen und gebündelt darzustellen. Ein sehr verbreitetes Programm beim Ehrenamt der Hilfsorganisationen ist Sceptros. Sceptros ist ein Projekt von drei THW Helfern, welches für das Ehrenamt der deutschen Hilfsorganisationen kostenlos zur Verfügung steht. Es soll flexibel und übersichtlich gestaltet, die wesentlichen

61 59 Digitale Einsatzunterstützung Funktionen zur Führung von örtlichen Einsätzen bieten. Das Programm setzt sich zusammen aus vier wesentlichen Funktionen: Lagekarte Personalübersicht Einsatztagebuch Auftragsübersicht Weitere Funktionen sind Möglichkeiten für Notizen, Im- und Export, automatisches Tagebuch und das Anzeigen auf weiteren PCs. Durch die einfach gehaltenen Funktionen, bietet sich Sceptros sowohl für die Verwendung in der Planung von Veranstaltungen und Einsätzen, als auch für den ad hoc Betrieb im Einsatz an. Besonders für kleine Einheiten, welche auf ein kostengünstiges bzw. kostenloses Produkt angewiesen sind, stellt Sceptros eine gute Grundlage für die Arbeit in der Einsatzleitung dar. Für ein produktives Arbeiten empfiehlt sich ein handelsübliches Notebook, ein Beamer und ein Drucker, um alle Funktionen auszuschöpfen. Für die Erstellung von Lagekarten, Schadenskonten, etc. steht eine große Bibliothek von über 600 Taktischen Zeichen zur Verfügung, welche allerdings auch an eigene Bedürfnisse angepasst werden können. Durch die Verknüpfung der Lagekarte mit den Personalübersichten, bietet dieses kostenlose Programm bereits sehr professionelle Möglichkeiten, welche die Arbeit deutlich erleichtern. Das Personal, welches mit diesem System arbeiten soll, muss regelmäßig aus- und fortgebildet werden, um im Einsatz sicher mit der Software arbeiten zu können. Für einige Funktionen sind kleine Tricks notwendig, welche sich allerdings leicht aus der übersichtlichen Hilfefunktion erschließen lassen. Je mehr Übung die Anwender solcher Software zur Lagekartenführung haben, desto schneller und übersichtlicher können Lagekarten erstellt und angepasst werden. Neben der genauen Kenntnis über die verwendete Software, sollte auch ein Verständnis für die verwendeten Symbole, wie z.b. taktische Zeichen, vorhanden sein. Unterstützend sind hierfür auch Merkblätter, bzw. Archive mit den wichtigsten Symbolen sinnvoll.

62 Digitale Einsatzunterstützung 60 Abbildung 49: Lagekarte in Sceptros, mit Schadenkonten und Detailkarten Quelle: Abbildung 50: Personalübersicht in Sceptros Quelle: Neben den Softwarelösungen für PC und Notebooks, gibt es mittlerweile auch Anwendungen für Smartphones. Im App Store gibt es zum Zeitpunkt der Veröffentlichung ebenfalls eine Anwendung für die Erstellung von Lagekarten. Mit der App Tactical Fire Table ist es möglich, auf vorgegebenen Hintergründen, selbst gespeicherten Bildern, oder auf Grundlage einer

63 61 Digitale Einsatzunterstützung Satellitenkarte von Google Maps, einfache Zeichnungen zu erstellen. Über die Standort-Funktion zentriert sich die Karte zu dem aktuellen Standort (Genauigkeit je nach Empfang von Satelliten bzw. GSM). Durch die üblichen Bedienungsmöglichkeiten des iphones, ist eine intuitive Nutzung der einfachen Funktionen schnell möglich. Über diesem Hintergrundbild können nun verschiedene Anpassungen als Tactical Overlay eingepflegt werden. Neben der Möglichkeit von Strichzeichnungen in anpassbarer Art, Breite und Farbe der Linie, können verschiedene Piktogramme der Kategorien Navigation Points, Vehicles, Team Identifiers und Terrain, Terrain Attributes, Objects eingefügt werden. Als zusätzliche Funktion lässt sich eine Wetterinformation einblenden, welche durch einfache Bedienung die eingegebenen Wetterdaten in der Ecke der Lagekarte einblendet. Die erzeugte Lagekarte kann anschließend als PNG-Datei per verschickt werden. Karten werden automatisch gespeichert und können schnell und übersichtlich wieder aufgerufen werden. Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass diese App die Möglichkeiten für eine simple Nutzung gut aufzeigt. Eine Verwendung während des Einsatzes scheint nach momentaner Sicht nicht als sinnvoll. Für die Verwendung in der Ausbildung, als einfaches Mittel um Taktik und Lage darzustellen, und zur Einsatznachbereitung, ist diese App auch jetzt schon einzusetzen. Das Präsentieren der Ergebnisse wird erst durch die Verwendung eines großen Monitors, oder eines Beamers möglich. Dafür gibt es entsprechende Adapter für iphone, ipad, etc. ab ca. 39. Abbildung 51: Lagekarte mit Satellitenbild und angezeigten Wetterdaten Quelle: Tactical Fire Table (iphone App)

64 Digitale Einsatzunterstützung 62 Abbildung 52: Oberfläche zur Eingabe der Wetterdaten Quelle: Tactical Fire Table (iphone App) Abbildung 53: Skizze zum Einsatz mit eigenem Foto und eingeblendeten Bearbeitungsleisten Quelle: Tactical Fire Table (iphone App)

65 63 Digitale Einsatzunterstützung Ausbreitungsmodelle Bei den nachfolgend beschriebenen Ausbreitungsmodellen, handelt es sich um eine Art einfache Simulation. Der Unterschied zu den in Kapitel beschriebenen Simulationen besteht u.a. darin, dass sich die Ausbreitungsmodelle nicht spezifisch an die betroffene Umgebung anpassen, sondern eine eher theoretische Berechnung ausgeben. Kommt es zu Schadensereignissen mit betroffenen gefährlichen Stoffen, ist es wichtig eine frühzeitige Planung der Maßnahmen zu beginnen und Entscheidungen im Voraus zu treffen. Es ist zum Beispiel nicht möglich, eine Räumung erst dann zu beginnen, wenn bestimmte Grenzwerte in dem betroffenen Gebiet erreicht sind, sondern rechtzeitig um eine Gefährdung der betroffenen Bevölkerung möglichst gering zu halten. Um dieser Anforderung einer schnellen offensiven Aktion (anstelle einer späteren Reaktion) gerecht zu werden, gibt es viele Ansatzpunkte. Besonders wichtig ist es, nachdem eine erste Erkundung des Schadensereignisses einige grundlegende Daten ermittelt hat, schnelle und einigermaßen sichere Prognosen für die Ausbreitung z.b. eines freiwerdenden Gases zu ermitteln. Für die Berechnung solcher Prognosen stehen den Akteuren der Gefahrenabwehr verschiedene Ausbreitungsmodelle zur Verfügung. Es ist möglich einige Modelle per Hand zu berechnen und anschließend anhand von Schablonen oder geschätzten Figuren in Karten zu übernehmen. Diese manuelle Informationsverarbeitung ist sehr stark fehleranfällig und ungenau. Abbildung 54: Ausbreitungsmodell mit verschiedenen Wirkradien Quelle:

66 Digitale Einsatzunterstützung Einsatzleitsoftware/ Einsatzmanagementsysteme Einsatzleitsoftware wird für die Verwaltung von Einsatzmeldungen und Einsatzaufträgen genutzt. Im Gegensatz zu Leitstellensoftware, welche bei der Notrufannahme, der Einsatzkräftedisposition und der Alarmierung benutzt wird, ist die hier als Einsatzleitsoftware benannte Lösung hauptsächlich einzusetzen für kleinräumigere und einheitsbezogene Koordinierung. Ein gutes Verwendungsgebiet sind beispielsweise Unwettereinsätze. In der Einsatzleitsoftware ist es möglich, zugeteilte Einsätze zu verwalten und zu bearbeiten. Sinnvoll werden solche Programme also in Einsatzleitwagen und/ oder an Funkarbeitsplätzen, welche häufig bedarfsweise besetzt werden, verwendet (vgl. Führungshilfsmittel, 2008, S. 8). Je nach Leistungsumfang der eingesetzten Software, unterstützt diese bei der Priorisierung von Einsätzen, Dokumentation des Gesamtverlaufs, Erstellung von Lagekarten, Informationsbeschaffung in Kontakt-, Straßen- oder Objektdatenbanken, Atemschutzüberwachung und ähnlichen Aufgaben.

67 65 Digitale Einsatzunterstützung Abbildung 55: Einsatzleitplatz der Software EDP Quelle: Abbildung 56: Kräfteverwaltung der Software EDP Quelle:

68 Digitale Einsatzunterstützung 66 Für eine effiziente Unterstützung durch Einsatz-Management-Systeme, empfiehlt es sich speziell ausgebildete Führungsassistenten einzusetzen Geoinformationssysteme Geoinformationssysteme (GIS) geben die Möglichkeit zur Erfassung, Bearbeitung, Organisation, Analyse und Präsentation geografischer Daten (Wikipedia, 2010). GIS unterstützen die Arbeit in vielen Anwendungsbereichen und sind je nach hinterlegten Daten für verschiedenste Aufgaben einzusetzen. In der Gefahrenabwehr sind die typischen Daten, welche dem GIS hinterlegt sind und über die topografischen Karten abgerufen werden können u.a.: Stadteile, Straßen, Adressen, besondere Orte, etc. zur Orientierung und Navigation Einwohnerdichte (aufgrund rechtlicher Möglichkeiten in Deutschland häufig nur auf Gemeindeebene auszuwerten, wünschenswert wäre die Bewohneranzahl pro Haus) Pläne von Rohrleitungen, Kabeln, etc. der Ver- und Entsorgungsunternehmen (möglicherweise mit eingetragenen Schiebern, Ventilen, etc.) Abbildung 57: Grundprinzip Geografischer Informationssysteme Quelle: nach Dr. Rechenbach, 2009 Geografische Karte Geografische Informationssysteme (GIS) Informationsgewinn Meta-Daten Durch die bereits etablierten Möglichkeiten, haben GIS einen hohen taktischen Einsatzwert bei verschiedenen Schadensereignissen. Bei einem einfachen Rohrbruch oder einer Leckage an einer Gasleitung ist es auch auf niedrigen Führungsstufen und ebenen bedeutsam und hilfreich, die nächsten Schieber und Ventile ausfindig zu machen und den genauen Verlauf der Leitungen zu kennen. Die digitale Möglichkeit solche Daten vorzuhalten birgt wesentliche Vorteile gegenüber Papierplänen, in Bezug auf Aktualität, Bedienbarkeit (z.b. Zoomfunktion) und Navigation (einfaches Eingeben einer Adresse). Bei großen Schadensereignissen ist es für die strategische und taktische Arbeit der höchsten Führungsebenen absolut notwendig, Aussagen zur Einwoh-

69 67 Digitale Einsatzunterstützung nerzahl in bestimmten Gebieten zu erhalten. Erst dadurch kann eine sinnvolle Planung beispielsweise einer Evakuierung und der zugehörigen Logistik erfolgen. Sehr interessant ist die Anwendung von GIS in Kopplung über Schnittstellen oder die Integration von weiteren Programmen. So kann z.b. aufgrund eines prognostizierten Ausbreitungsmodells die Zahl der direkt betroffenen Bevölkerung ermittelt werden, ohne die Daten manuell übertragen zu müssen. Für solche Auswertungen sollten GIS außerdem die Möglichkeit haben, den zu analysierenden Bereich mit verschiedenen Methoden zu selektieren. Dabei bieten sich bekannte Werkzeuge aus Bildbearbeitungsprogrammen an, wie Rechteck-, Kreis-, oder freien Polygonformen. Abbildung 58: Anzeige GIS mit Einwohnerdaten Quelle: Dr. Rechenbach, 2009 Im Regierungsbezirk Arnsberg wird seit 2007 ein Geoinformationssystem des Landesbetriebs Wald und Holz NRW ebenfalls durch die Einheiten der Gefahrenabwehr für die Waldbrandbekämpfung genutzt. Das Programm ForstGIS online liefert seitdem spezielle Waldbrandkarten. Diese können teilweise stufenlos gezoomt werden und verfügen über verschiedene Ebenen, um z.b. Wege, Gewässer und Verwaltungsgrenzen interaktiv ein- oder auszublenden (vgl. Lamers, 2010, S. 992) Informationsübertragung Eine zuverlässige, schnelle und sichere Kommunikation ist im Einsatzdienst der Gefahrenabwehr von sehr hoher Bedeutung. Der Stand der Technik und die Gewohnheiten der Anwender haben sich innerhalb kürzester Zeit drastisch verändert und lassen heute deutlich mehr, schnellere und effizientere Möglichkeiten zur Informationsübertragung zu.

70 Digitale Einsatzunterstützung 68 Dieses Kapitel beschäftigt sich mit den Anwendungen der Informationsübertragung. Technische Möglichkeiten werden in Kapitel besprochen. Viele Möglichkeiten der Informationsübertragung sind mit weiteren Funktionen verknüpft, so dass mehr zu diesem Thema bei den multifunktionalen Systemen im Kapitel zu finden ist. Die Kommunikation in operativ-taktischen, administrativen und sonstigen Stäben der Gefahrenabwehr stellt hohe Anforderungen an die Stabsmitglieder und alle mit diesen zusammenarbeitende Personen. Vom Verlauf der Kommunikation sind die Effizienz und eine erfolgreiche Arbeit des Stabes wesentlich abhängig. Sofern eine kontrollierte und gezielte Kommunikation läuft, also alle Informationen die richtigen Empfänger in angemessener Zeit erhalten, kann ohne großen Stress und unnötige Telefonate, s oder Gespräche eine optimale Informationsverteilung erlangt werden. Der allgemein bekannte Vierfachvordruck dient seit langer Zeit für die einheitliche Nachrichtengestaltung in der Stabsarbeit. Dieses vorgefertigte Formular liegt üblicherweise in DIN A5 Blöcken vor, wobei immer vier Blätter (weiß, grün, rot, gelb) zusammengehören und selbstdurchschreibend sind. Organisationsbedingt kommt es zu Unterschieden in Format, Layout und auch der Nutzung, das grundlegende Prinzip bleibt jedoch erhalten. Was den Vierfachvordruck von einem einfachen Notizblock unterscheidet, sind die vorgefertigten Rubriken für Verarbeitungsvermerke des Fernmeldepersonals und der sog. Laufzettel, für die festzulegende Verteilung an andere Adressaten. Der Aufwand für die Verwendung des Vierfachvordruckes in der üblichen Papierform ist relativ aufwändig und kann bei hohem Aufkommen von Nachrichten, zu einem Informations-Stau führen. Diese Probleme können zwar behoben oder präventiv verhindert werden, jedoch bietet sich die Verwendung neuer Hilfsmittel an. In der Stabsarbeit werden Nachrichten durch Personal einer einzurichtenden Fernmeldestelle übermittelt. Das bedeutet, dass der Verfasser nicht direkt mit der Telekommunikationstechnik arbeiten muss und daher kein besonderes Verständnis darüber benötigt. Selbstverständlich werden allerdings handelsübliche Telefone und seit der Nutzung von Computer und Internet, auch wie gewohnt s verwendet. Um die Kommunikation zu vereinfachen und auch die Nachrichtenverteilung im Stab zu optimieren, können digitale Hilfsmittel in Form von Computerprogrammen mit angebundener Netzwerktechnik sehr gut eingesetzt werden. Für diese Anwendung gibt es bereits viele verschiedene Programme auf dem Markt, welche sich sehr stark in Art und Umfang der angebotenen Leistungen unterscheiden. Programme, welche einen hohen Umfang an Funktionen bieten und neben der Kommunikation z.b. Lageartenführung und Personalverwaltung ermöglichen, sind als ganzheitliche Lösung (im Weiteren: Stabs-

71 69 Digitale Einsatzunterstützung software) bekannt allerdings muss auch auf den richtigen Ausbildungsstand der Nutzer und die Möglichkeit einer Implementierung von Rückfallstufen geachtet werden. Besonders bei der Kommunikation in der Stabsarbeit muss gewährleistet sein, dass bei einem plötzlichen Ausfall des Systems (Netzwerk- oder Systemfehler, Stromausfall, etc.) ohne nennenswerte Übergangszeiten, weiter gearbeitet werden kann. So müssen die Anwender nicht nur auf die Stabssoftware geschult und geübt sein, sondern ebenfalls den sicheren Umgang mit dem Vierfachvordruck beherrschen. Dabei hat sich gezeigt, dass ein mit Stabssoftware arbeitender Stab, ebenfalls regelmäßig Übungen mit dem einfachen Vierfachvordruck durchführen sollte. Um die Umstellung auf den Vierfachvordruck im Falle eines Rückfalls zu erleichtern und die Einführung neuer Kommunikationsprogramme zu erleichtern, haben Sich grafische Oberflächen mit gewissem Wiedererkennungswert zu dem Vierfachvordruck bewährt. Die Berufsfeuerwehr Berlin hat sich nach umfangreichen Tests und Übungen für die Stabskommunikation über einen digitalen Vierfachvordruck, welcher über die gewöhnliche Arbeitsoberfläche von Microsoft Office Outlook versendet wird, entschieden. Hierfür sprach aus Sicht der Feuerwehr Berlin, dass Stabssoftware teilweise bei Bedarf nicht immer sofort einsatzfähig sei, da diese zu selten genutzt wird. Außerdem besäße Stabssoftware, welche alle drei klassischen Säulen der Stabsarbeit (Lagekartendarstellung, Kräfte-/Mittelübersicht, und Kommunikation) implementiert hat, eine zu hohe Komplexität. Für die Anwendung von MS-Outlook haben sich folgende Leistungsmerkmale ergeben: Änderungen in MS-Outlook sind auf das unbedingt erforderliche Maß beschränkt worden Bekannte Funktionalitäten aus MS-Outlook bleiben erhalten Durch serverbasierte Profile, kann an beliebigen PCs innerhalb des Bürokommunikationsnetzes eine Stabsfunktion übernommen werden Der Vierfachvordruck hat das gewohnte Layout der Papierform Die Stabsfunktion des Sichters (Nachrichtenverteilung) wird in MS-Outlook abgebildet Die technischen Voraussetzungen sind nicht hoch, so dass ein ausgebautes PC-Netz welches auch im allgemeinen Dienstgeschäft genutzt wird, mit zentraler Administration ausreicht. Der E- Mailverkehr findet über einen normalen Mailserver (z.b. Microsoft Exchange) statt. Für die technische Realisierung sind u.a. folgende Punkte zu beachten: Es müssen funktionsbezogene User mit persönlichen Postfächern eingerichtet werden (z.b. S1, S2, Fachberater Rettungsdienst, etc.), um für Personalwechsel oder Übergaben nicht personenbezogen arbeiten zu müssen.

72 Digitale Einsatzunterstützung 70 Als Rückfallebene sollten die gesendeten und empfangenen s nicht ausschließlich auf dem Mailserver, sondern auch lokal gespeichert werden. Durch die Ausführung redundanter Serversysteme wird die Ausfallsicherheit erhöht. Es muss eine globale Kommunikation, also intern als auch zu externen Stellen, möglich sein. In dieser Anpassung steht das System bei der BF Berlin seit 2004/2005 im Dienst und hat zu sehr positiven Erfahrungen der Anwender geführt. Durch den hohen Bekanntheitsgrad von MS- Outlook wird eine sehr hohe Akzeptanz dieses Arbeitsmediums auch in der Stabsarbeit erlangt. Durch die quasi tägliche Benutzung im normalen Büroalltag ist bei den meisten der Anwendern bereits Routine vorhanden, welche ein wiederholtes Einarbeiten erspart. Durch die Entscheidung zu einer reinen Kommunikationssoftware, statt zu einer umfassenden Stabssoftware, wird die Komplexität sehr gering gehalten. Das vorgefertigte Formular des Vierfachvordruckes führt zu einer erhöhten Übersicht und durch das quasi identische Layout ist auch bei einem Ausfall des Systems kein grundlegendes Umdenken erforderlich. Des Weiteren wurde die hohe Stabilität des Systems als sehr gut bewertet. Eine wichtige Funktion besteht in der direkten Kommunikation mit externen Stellen. Wird die E- Mail nicht intern an andere Anwender des gleichen Systems versandt, so wird der digitale Vierfachvordruck automatisch in eine Textdatei exportiert, welche systemunabhängig angezeigt werden kann. Eine Darstellung des Schemas zur Informationsverteilung, ist im Anhang unter 7.1 zu finden. Abbildung 59: Darstellung des Vierfachvordruckes der MS-Outlook Version bei der BF Berlin Quelle: Such, 2010

73 71 Digitale Einsatzunterstützung Abbildung 60: In Textdatei exportierter Vierfachvordruck, MS-Outlook BF Berlin Quelle: Such, Technik der Informationsübertragung Während sich die Anforderungen an die Kommunikation lange Zeit nur auf die Übermittlung von Sprache beschränkt haben, ist mittlerweile auch die Übermittlung von Daten (wie z.b. FMS 13 und GPS-Einsatzortinformationen) wesentlicher Bestandteil der Kommunikation im Einsatzdienst. Durch die neu hinzukommenden Möglichkeiten des Datenaustausches, steigen auch die Anforderungen an die Datensicherheit und die Kapazitäten der Datenübertragung (vgl. Cimolino, Zawadke, de Vries, Kögler, Lang, & Ruckerbauer, 2005, S. 274 f.). Aufgrund dieser Anforderungen sind die Möglichkeiten des üblichen Analogfunks ausgereizt und nicht mehr ausreichend. Ein aktuelles Thema stellt der BOS-Digitalfunk dar, welcher langfristig den analogen Funk ablösen wird. Die digitale Modulation ermöglicht es, die Datenübertragungsrate zu erhöhen und die Daten abhörsicher zu machen. So soll zukünftig sogar eine Videoübertragung per Digitalfunk möglich sein. Nach Aussage der BF Berlin habe das BBK bereits bei ersten Versuchen der Daten- 13 Funkmeldesystem, dient der Übermittlung von Routinemeldungen (Fahrzeug einsatzbereit, auf der Anfahrt, am Einsatzort, etc.) durch Statustasten

74 Digitale Einsatzunterstützung 72 übertragung von ABC-ErkKw negative Erfahrungen gemacht und ist zu der Einschätzung gelangt, dass eine zuverlässige, permanente Datenübertragung nicht möglich sein wird. Die bereits vorhandenen Netzstrukturen des GSM-Netzes zur Datenübertragung (GPRS/ UMTS/ HSDPA) werden von Privatanwendern immer mehr genutzt und stehen mittlerweile über fast jedes Mobiltelefon zur Verfügung. Bei der Verwendung neuer Kommunikationstechniken, sollten einige Punkte Beachtung finden. Einsatztaktisch ist es ausgesprochen wichtig, für den Einsatzdienst neben möglicherweise vorhandenen, neuen Kommunikationstechniken, auch die alte Technik redundant vorzuhalten. Ein gutes Beispiel stellt die aktuelle Umstellung auf den Digitalfunk in Deutschland dar: Erste große Feuerwehren stellen die Einsatzkommunikation bereits vollständig auf den Digitalfunk um, wobei andere Organisationen und Behörden im Umfeld von diesem Schritt noch deutlich entfernt sind. Bis die Infrastruktur und die Ausstattung aller relevanten Einheiten vollständig abgeschlossen ist, müssen zumindest teilweise, redundante Systeme vorgehalten werden, um eine Kommunikation auf bewährtem Weg zu gewährleisten (vgl. Cimolino, Bayer, Schneider, & Schweigger, 2008, S. 163). Ebenso ist es sinnvoll, neben einem Notebook mit Internetverbindung über das Mobilfunknetz in ELW, parallel z.b. ein Faxgerät vorzuhalten. Dadurch ist eine jahrelang bewährte Technik als Rückfallstufe vorhanden und kann ggf. technische Ausfälle, geringe Datenübertragungsraten oder abweichende Ausstattung bei Kommunikationspartnern, kompensieren. Im nachfolgenden Abschnitt findet sich eine Übersicht einiger Möglichkeiten der Informationsübertragung. Für umfassendere und detailliertere Informationen siehe auch (Cimolino, Bayer, Schneider, & Schweigger, 2008) m-Band Analogfunk Der 4m-Funk ist der etablierte Kommunikationsweg zwischen Einsatzfahrzeugen untereinander und der Leitstelle. Es ist nicht zu kontrollieren, wer das aktuelle Gespräch verfolgt. Da jedes Endgerät beliebig den passenden Kanal einstellen und mithören kann. Dadurch ist keine Abhörsicherheit gegeben. Positiv ist die Zuverlässigkeit zu bewerten, da dem BOS-Funk ein eigenständiges und unabhängiges Netz zugrunde liegt. Jedoch ist zu bedenken, dass auch Funkrelais, etc. an eine Stromversorgung gekoppelt sind. Beachtet werden müssen auch die generellen Eigenschaften des Funkverkehrs, wie Reichweite, Durchdringung, Funkschatten, etc.), von welchen die einsatztaktischen Möglichkeiten abhängen.

75 73 Digitale Einsatzunterstützung Eine Datenübertragung ist bedingt möglich und wird derzeit hauptsächlich für Alarmierungen der Einsatzkräfte und FMS Telegramme genutzt. Weitere technische Möglichkeiten haben sich durch die Verwendung von Schnittstellen zwischen 4m-Funkgeräten und weiteren technischen Einrichtungen ergeben, z.b. bei der automatischen Adressübergabe an ein Navigationsgerät. Teilweise werden z.b. im Rettungsdienst sogar erfasste Patientendaten durch den RTW übertragen. Ein weiterer Ausbau der Datenübertragung über den 4m-Funk ist nicht zu empfehlen, da die technischen Grenzen hier schnell erreicht sind und mittlerweile andere Kommunikationswege deutlich geeigneter sind (vgl. Cimolino, Bayer, Schneider, & Schweigger, 2008, S. 22). Zukünftig soll der 4-m-Funk durch den Digitalfunk flächendeckend abgelöst werden (siehe auch ) m-Band Analogfunk Ebenfalls der 2m-Funk hat sich im Einsatzdienst schon seit den siebziger Jahren bewährt und wird für die lokale Kommunikation an der Einsatzstelle genutzt. Hauptsächlich werden hierfür Handsprechfunkgeräte eingesetzt, so dass zwischen verschiedenen Fahrzeugen und Trupps untereinander, als auch zwischen Fahrzeug und Trupp kommuniziert wird. Neben der Sprachübertragung wird der 2m-Funk hauptsächlich genutzt für die digitale Alarmierung mit Digitalen Meldeempfängern (DME). Bei der Sicherheit des 2m-Funks sind dieselben Einschränkungen wie beim 4-m Funk zu beachten. Die Zuverlässigkeit ist groß, da durch eine Peer-to-Peer Verbindung unabhängig von anderen Netzen und der Stromversorgung (abgesehen vom Akku der Endgeräte) gearbeitet wird. Eine Datenübertragung ist im 2m-Funk theoretisch möglich und bei wenigen Einzellösungen zur Verwendung gekommen, wurde jedoch nie verbreitet eingesetzt. Probleme dabei sind die ohnehin begrenzten 2m-Funkkanäle die den einzelnen Organisationen zur Verfügung stehen und die entsprechende Belastung, welche die Datenübertragung mit sich bringen würde. Zukünftig wird sich hieran nichts ändern, da die neuen technischen Alternativen deutlich interessanter in der Anwendung sind. Auch für die Sprachübertragung wird derzeit im Bereich des Einsatzstellenfunks von der Digitalfunktechnik abgelöst cm-Band Analogfunk Der 70cm-Funk bietet im Gegensatz zum 2 und 4m-Funk eine bessere Durchdringung in Gebäuden. Eingesetzt wird es verbreitet für die Datenübertragung von Atemschutzüberwachungssystemen, Feuerwehrnotsignalgebern, etc. (vgl. Cimolino, Bayer, Schneider, & Schweigger, 2008, S. 64).

76 Digitale Einsatzunterstützung 74 Des Weiteren senden Leitstellen häufig über das 70cm-Band an Relais per Richtfunk, um einen bevorrechtigten Zugriff auf dieses zu erlangen (Gründl, 2003) Digitalfunk Der Digitalfunk befindet sich momentan in Deutschland und vielen weiteren Ländern im Aufbau und soll im Vergleich zu den bisherigen Kommunikationstechniken folgenden Zielen entsprechen (für nachfolgende Auflistung vgl. Dr. Rechenbach, 2009): Derzeitige Zahl von Kommunikationskanälen erweitern (im Digitalfunk: Gruppen) Kommunikationsmöglichkeiten erweitern Verschlüsselung von Daten Grenzüberschreitende Zusammenarbeit Bundesweit einheitliches Netz für BOS: o Einheitliche technische Spezifikationen o Bundesweit einheitliche und abgestimmte Netzplanung o Zentral überwachte und gesteuerte Aufbauphase o Bundesweit einheitliche Betriebsgrundsätze o Einheitliches Kryptomanagement o Zentrales Netzwerkmanagement o Endgeräte bundesweit einsetzbar o Prinzipiell alle Dienste bundesweit zur Verfügung Im Digitalfunk sind die beiden Betriebsmodi TMO (Trunked Mode Operation) und DMO (Direct Mode Operation) zu unterscheiden. Der TMO Modus stellt den Netzbetrieb dar, ist also mit dem aktuellen 4m-Funk vergleichbar und wird für die Kommunikation je nach Funkkonzept zwischen Fahrzeugen untereinander und Fahrzeugen zu Leitstellen eingesetzt. Es wird weiterhin in Fahrzeugen verbaute und Handsprechfunkgeräte geben, wobei mit beiden Geräten eine Kommunikation sowohl im TMO als auch im DMO Modus möglich ist. Der DMO Modus arbeitet unabhängig von Basisstationen Peer-to-Peer zwischen den Endgeräten. Die bisherige Einsatzstellenkommunikation im 2m-Funk wird durch den Digitalfunk im DMO Betrieb abgelöst. Im Rahmen der Umstellung auf die Digitale Funktechnik, ist es für große Organisationen zwingend erforderlich und auch bei kleinen Einheiten dringend zu empfehlen, das vorhandene Funkkonzept komplett zu überarbeiten, um die neuen Möglichkeiten und Ziele zu verwirklichen. Durch die digitale Modulation und eine entsprechende Verschlüsselung, ist der Digitalfunk sehr sicher und nur durch berechtigte Endgeräte mitzuhören. Neben dem Endgerät mit korrektem Schlüssel-Code, ist die Zuordnung zu den spezifischen Funkgruppen durch übergeordnete Koordinierungsstellen erforderlich.

77 75 Digitale Einsatzunterstützung Neben der Übertragung von Sprache eignet sich der Digitalfunk auch für die Datenübertragung. Möglich sind hier z.b. das Senden von Statusmeldungen (ähnlich den FMS Telegrammen), Notrufmeldungen (viele Endgeräte haben hierfür abgesetzte Knöpfe), das Verschicken von Kurztexten (ähnlich SMS) und die schon vorher bekannten Nutzungen wie Bilddatenübertragung, mobile Datenerfassung, Adressdatenübermittlung an Navigationsgeräte, etc. (vgl. Cimolino, Bayer, Schneider, & Schweigger, 2008, S. 109 und Hartl & Merzbach, 2008, S. 72 ff.). Theoretisch ist auch ein TCP/IP 14 Datenbetrieb für Anwendungen wie ing, Datenbankabfragen und das öffentliche Internet möglich. Bei optimalem Empfang und ausreichend Kapazität einer Netzzelle, kann jedoch maximal eine Übertragungsgeschwindigkeit von 28,8 kbit/s erreicht werden; und auch dies nur auf Kosten der Netzzellenkapazität. Die normalerweise anzunehmende Übertragungsgeschwindigkeit liegt, abhängig von verschiedenen Faktoren (Sicherungsprotokoll, Empfang, etc.), zwischen 2,8 kbit/s und 7,2 kbit/s. Aufgrund dieser geringen Datenraten, ist eine sinnvolle Verwendung des Digitalfunks für umfangreichere Datenübertragungen ( s, Internetseiten, Datenbankabfragen) nicht möglich (vgl. Hartl & Merzbach, 2008, S. 78 ff.). Hartl & Merzbach, 2008, schreiben von einem großen einsatztaktischen Nutzen duch die Übermittlung von Messdaten gekoppelt an GPS-Koordinaten. Wie schon in beschrieben, ergaben Praxistests des BBK, dass für eine Übetragung radiologischer Messdaten des ABC-ErkKW auf einer Messfahrt, die Übetragungskapazitäten des Digitalfunks nicht ausreichen (Expertentreffen der Projektgruppe "ABC-ErkKw Sensor-Telemetrie-Analyse, 2010) Richtfunk Durch Richtfunk wird eine direkte Verbindung zwischen zwei Stellen hergestellt. Dabei werden die Daten stark gebündelt, was eine hohe Bandbreite mit guter Kapazität ermöglicht. Die meisten Richtfunkstrecken müssen eine optische Sichtverbindung haben. Damit eignen sich diese am besten für die Übertragung zwischen festen Stellen. Das THW betreibt fünf Weitverkehrstrupps, welche mit Mastkraftwagen und weiterem Zubehör unabhängige Kommunikationsnetze aufbauen und erweitern können. Die Möglichkeiten sind (THW Fachgruppe Führung / Kommunikation im Geschäftsbereich Tübingen, 2008): Verlängern von Telekommunikationsanschlüssen aus festen Netzen mit nichtleitergebundener Telekommunikationstechnik Verlängern von Datenanbindungen per WLAN-Richtfunk Einrichten und Betreiben von eigenständigen leiter- und nichtleitergebunden Telekommunikationsnetzen 14 Transmission Control Protocol / Internet Protocol: Netzwerkprotokolle mit hoher Bedeutung für das Internet

78 Digitale Einsatzunterstützung 76 Weitere Informationen zur Ausstattung der Weitverkehrstrupps finden sich im Anhang unter Mobilfunk/ GSM Der Ausbau und die Nutzung des Mobilfunknetzes in Deutschland ist in den beiden vergangenen Jahrzenten geradezu explodiert: Von 0,3 Millionen Teilnehmern 1990 entwickelte sich diese Zahl bis 2009 zu 108 Millionen Teilnehmern. Die Nutzung von Mobiltelefonen ist aus dem heutigen Leben nicht mehr wegzudenken und wurde in den letzten Jahren auch für die Gefahrenabwehrorganisationen immer wichtiger. Das GSM-Netz ist sehr sicher und quasi nicht abzuhören. Die Zuverlässigkeit hängt stark vom Netzanbieter, der Netzabdeckung und den Umgebungsbedingungen ab. Ein großes Problem der Zuverlässigkeit besteht darin, dass die Mobilfunknetze erfahrungsgemäß bei überdurchschnittlich hoher Verbindungsanzahl zusammenbrechen zu drohen. Dies ist nicht nur bekannt von z.b. Silvester, sondern auch von Großveranstaltungen und Unfällen, Katastrophen, etc. In diesem Zusammenhang interessieren an dieser Stelle nicht vergebens abgegebene Notrufversuche, sondern die Kommunikation innerhalb der Gefahrenabwehr. Sprachverbindung Im alltäglichen Einsatz und Dienstbetrieb, werden sehr häufig Telefongespräche dem Funkverkehr vorgezogen. Die häufigsten Verwendungen sind die Abgabe von komplexen, langen und ggf. vertraulichen Rückmeldungen von der Einsatzstelle, Rückmeldungen aus bestimmten Situationen (z.b. RTW-Besatzung abseits des Fahrzeuges), oder Telefonate von Führungskräften untereinander. Außerdem bieten sich in vielen verschiedenen Einsatzszenarien Telefonate zu Gegenstellen, welche nicht per Funk, etc. erreicht werden können an. So z.b. Anmeldungen in Krankenhäusern, Kontaktaufnahme zu Betroffenen und Entscheidungsträgern. Zwar gibt es hier grundsätzlich die Möglichkeit eine Kommunikation über die Leitstelle zu veranlassen, jedoch ergeben sich teilweise Umstände, für welche ein direktes Telefonat zielführender ist. Zu beachten bei der Verwendung von Mobiltelefonen ist, dass Rückmeldungen von anrückenden Einsatzkräften nicht gehört werden und diese dadurch ggf. ein niedrigeren Informationsstand haben. Außerdem sollte darauf geachtet werden, dass für Rückmeldungen, etc. Telefonleitungen genutzt werden, welche in der Leitstelle dokumentiert werden können und alternativ gründlich niedergeschrieben und vermerkt werden. Eine Netzabdeckung für Sprachverbindung ist in den allermeisten Gebieten Deutschlands gegeben und im Normalbetrieb ausreichend.

79 77 Digitale Einsatzunterstützung Eine Anfrage bei der Bundesnetzagentur hat ergeben, dass es technische Möglichkeiten gibt, auch im Mobilfunknetz Bevorrechtigungen für bestimmte Mobilfunknummern zur Verfügung zu stellen (dazu siehe auch 5.1.2). Datenübertragung Eine Datenübertragung über das GSM-Netz ist sehr gut möglich. Diese Technik hat sich in den letzten Jahren sehr stark etabliert und durch Preissenkungen, besonders im Bereich von Flatrates, bei Kunden durchgesetzt. Die Datenübertragung wird sowohl mit Smartphones, als auch per sog. Surfstick und UMTS-Karten direkt mit dem Notebook verwendet. Abbildung 61: Geschwindigkeiten bei Datenübertragungen Quelle: GSM 9,6 kbit/s GPRS EDGE UMTS HSDPA 115 kbit/s 236 kbit/s 384 kbit/s 14,4 Mbit/s Die Netzabdeckung für Datenübertragung über das Mobilfunknetz per UMTS beträgt ca. 70% der Fläche Deutschlands. Dabei gibt es natürlich Unterschiede zwischen den Netzbetreibern, weshalb eventuell SIM-Karten von unterschiedlichen Anbietern vorgehalten werden sollten. In der Einsatzvorbereitung kann die individuelle Netzabdeckung aber auch ausprobiert bzw. im Internet recherchiert werden. Das Abrufen von s oder sonstigen textbasierten Daten, ist schon bequem mit EDGE möglich. Für aufwändigere Übertragungen sind UMTS oder HSDPA deutlich angenehmer. Neben der mittlerweile üblichen Datenübertragung für Notebooks oder internetfähige Mobiltelefone, sind auch schon seit vielen Jahren Faxgeräte über das GSM-Netz mobil zu erreichen (siehe auch ELW 1, 2.3.7) BOS-GSM Bevor sich die Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben für eine Verwendung des Digitalfunks auf TMO und DMO Basis verständigt haben, wurde auch über eine erweiterte Form der Kommunikation über das GSM-Netz beraten. Hierbei würde im Gegensatz zu dem jetzt in der Einführung stehendem spezialisiertem Digitalfunk (TETRA, etc.) das öffentliche GSM-Netz genutzt. Um eine sichere Verwendung für BOS zu gewährleisten, wären bestimmte Sicherheitsfunktionen geschaffen worden, einschließlich der Priorisierung von Anrufen und Funktionen für geschlos-

80 Digitale Einsatzunterstützung 78 sene Benutzergruppen. Es wäre gewährleistet, dass private Nutzer des Mobilfunknetzes für priorisierte Anrufen der BOS bei einer Ausschöpfung der Kapazitäten aus dem Netz gedrängt würden und so die Leistungsfähigkeit bestehen bliebe (vgl. Wikipedia, 2010 und ITWissen.info). Für eine direkte Kommunikation von Endgerät zu Endgerät, wären bestimmte Geräte geplant gewesen, welche ähnlich dem DMO-Modus im jetzt bekannten Digitalfunk entsprechen. Vergleichbar mit dem BOS-GSM ist das GSM-R (Global Systems For Mobile Communications Railway), welches eine interoperable Lösung für ein standarisiertes und europaweites Kommunikationssystem der Eisenbahnunternehmen darstellt. GSM-R ist bereits in 23 Ländern in Betrieb und wird weiter aufgebaut (vgl. Wikipedia, 2010) WLAN Das Wireless Local Area Network (WLAN) ist ein lokales Funknetz, welches auf zwei verschiedene Betriebsarten genutzt werden kann. Der Infrastruktur-Modus ermöglicht den Aufbau großer Netze mit vielen Nutzern, welche über Router miteinander kommunizieren. Der Router übernimmt dabei die Koordination der Nutzer. Diese Variante ist die gebräuchliche und bekannte Ausführung in vielen Heim- und Büronetzwerken. Für die Anwendung an der Einsatzstelle bietet sich hier eine Verbindung von Nutzern z.b. mit dem Router eines ELW an. Aufgrund der möglichen Reichweiten (bei handelsüblicher Technik) von 30 bis 100m auf freier Fläche und ca m in Bürogebäuden, kann dieses Netzwerk, ohne weitere Maßnahmen, schnell an seine Grenzen stoßen. Um die Reichweite von WLAN-Netzwerken zu erhöhen, gibt es mehrere Möglichkeiten: Der Einsatz von besseren Antennen unter der Berücksichtigung des Antennenwirkungsgrades, aber auch die Überprüfung des Standortes können die Reichweite bereits deutlich beeinflussen. Auch die Verwendung von höheren Sendeleistungen als bei privatgebräuchlichen Geräten ist für den Einbau in einen ELW gut denkbar. Des Weiteren können durch technische Einrichtungen die WLAN-Netzwerke erheblich vergrößert werden. Durch die Verwendung von WLAN-Repeatern wird das vorhandene Signal gelesen und gleichzeitig wieder abgegeben. Diese Geräte benötigen lediglich eine Stromversorgung und sind kostengünstig als auch leicht in der Bedienung. Das Problem dieser Technik ist, dass die Übertragungsgeschwindigkeit für Geräte welche über den Repeater arbeiten, halbiert wird (vgl. von Obert, 2010). Eine weitere Möglichkeit größere WLAN-Netzwerke aufzubauen besteht in der Verbindung mehrerer bestehender Netzwerke durch WLAN-Bridges.

81 79 Digitale Einsatzunterstützung Abbildung 62: Verwendung von WLAN-Repeatern Quelle: Die zweite Betriebsart für WLAN ist der Aufbau eines Ad-hoc Netzwerkes. Dabei werden alle Endgeräte direkt untereinander verbunden, ohne dass ein Gerät die Koordinierung übernimmt. Alle beteiligten Geräte müssen dabei eine direkte Verbindung miteinander haben, da die Weiterleitung von Daten nicht vorgesehen ist. Aus diesem Grund eignet sich der Betrieb im Ad-hoc- Modus nur für wenige und örtlich begrenzte Endgeräte. Zusätzlich begrenzend wirkt die niedrige Sendeleistung, welche häufig verwendete Endgeräte wie Notebooks zeigen. Um eine effiziente Verbindung mehrerer Ad-hoc Endgeräte untereinander herzustellen, ist die Verwendung von Softwarekomponenten, welche eine Routingfähigkeit für die Endgeräte herstellen, erforderlich. Die Entwicklung und Forschung auf diesem Gebiet ist noch nicht abgeschlossen und weist neben einigen experimentellen Protokollen, Standarisierungsvorschlägen und kommerziellen Produkten noch keine weit verbreitete Lösung auf. Einige weitere Informationen zu selbstaufbauenden Ad-hoc Netzwerken finden sich in Kapitel Satellit Um eine unabhängige und nahezu flächendeckende Kommunikation zu gewährleisten, kann auf Satellitenverbindungen zurückgegriffen werden. Bei der Beschaffung und Vertragsschließung von Satellitenkommunikation, sollte unbedingt auf Erfahrungen anderer Anwender und die genauen eigenen Vorstellungen der Anforderungen geachtet werden. Es gibt zwei unterschiedliche Systeme der Satellitekommunikation: Die reine Satellitenverbindung (Up- und Downstream per Satellit) und die 1-Weg-Satellitenverbindung, bei welcher der Upstream über terrestrische Verbindungen läuft. Für die Anwendung bei BOS bietet sich die Verwendung der reinen Satellitenverbindung an, um eine tatsächliche Netzunabhängigkeit zu erreichen.

82 Digitale Einsatzunterstützung 80 Abbildung 63: 1-Weg-Satellitenverbindung Angepasst nach: elektronik-kompendium.de Abbildung 64: 2-Wege-Satellitenverbindung Quelle: elektronik-kompendium.de Satellitenkommunikation wird schon in der Gefahrenabwehr genutzt, vor Allem für die Telefonie bei Auslandseinsätzen oder auf Hoher See. Die Verwendung für eine Datenübertragung z.b. zwischen ELW und Leitstelle wird ebenfalls weiter ausgebaut.

83 81 Digitale Einsatzunterstützung Abbildung 65: Satellitenmoden und telefon der Analytischen Task Force bei der Feuerwehr Hamburg Foto: Oestreich, Hamburg Durch günstigere Angebote wie Flatrates etc., wird Satellitenkommunikation teilweise schon in erster Linie verwendet und nur als Rückfallstufe auf das GSM-Netz zugegriffen. Die Übertragungsgeschwindigkeit und Kapazität lassen zuverlässig z.b. einen Zugriff auf die Datenbank des Einsatzleitrechners zu. Theoretisch sind Datenübertragungsraten bis zu kbit/s im Downstream bzw. 1 MBit/s im Upstream möglich (vgl. Wikipedia, 2010). Momentan gibt es für Satelliten-Breitbandübertragung zehn Anbieter, welche insgesamt ca Kunden haben (Bundesnetzagentur - Jahresbericht 2009). Für eine ausführliche Übersicht und Auflistung von Satellitenkommunikationsanbietern siehe auch: Cimolino, Bayer, Schneider, & Schweigger, 2008; Wikipedia: Internetzugang über Satellit, 2010 und Wikipedia: Satellitentelefon, PowerLAN/ Powerline Communication Powerline Communication (PLC) steht für die Datenübertragung durch das vorhandene Stromleitungsnetz. Seit 2001 gibt es einige Anbieter, die eine Internetanbindung über PLC anbieten, diese Technologie hat sich allerdings bisher nicht durchgesetzt. Es gibt derzeit lediglich etwa Nutzer, wobei sich diese Zahl in den letzten 6 Jahren kaum verändert hat (Bundesnetzagentur - Jahresbericht 2009). Im Nachfolgenden wird von der PowerLAN- Methode für den Aufbau eines lokalen Netzwerkes gesprochen. Jede Gegenstelle benötigt einen Adapter, welcher mit dem Stromnetz der Steckdose verbunden wird. Die Verbindung zwischen Endgerät (Notebook, PC, Router) und dem Adapter erfolgt gewöhnlich per USB oder Ethernetkabel. Theoretische Übertragungsraten von 200 MBit/s sind heutzutage möglich.

84 Digitale Einsatzunterstützung 82 Die Vorteile von PowerLAN sind eindeutig die Möglichkeit ohne großen Installationsaufwand (Kabel verlegen, etc.), ein Computerheimnetzwerk einzurichten. Ebenso ist es technisch möglich einen Router anzuschließen, welcher ein Gateway zum Internet darstellt. Abbildung 66: Schema einer Powerline Communication Quelle: Dadurch ist der Aufbau und Betrieb sehr schnell erledigt und an quasi jedem Ort mit vorhandener Stromleitung möglich. Probleme gibt es bei der Sicherheit, da ebenso wie bei einem WLAN oder anderem Funknetz die Daten allgemein zur Verfügung stehen und der einzig mögliche Schutz in der Verwendung von Verschlüsselungen liegt. Außerdem ist die Reichweite, bzw. die mögliche Aufbaugröße des Netzwerkes durch viele Faktoren begrenzt. So spielen Qualität und Einbau der Stromleitungen, als auch Verteilerkästen etc. eine Rolle. Normalerweise lässt sich für Privatanwender sagen, dass ein Haushalt bzw. Hausanschluss, ein Netzwerk darstellen kann. Für die Gefahrenabwehr ist die PowerLAN-Technik nur bedingt interessant. Einsatzmöglichkeiten wären z.b. die Verbindung zwischen mehreren Stabsräumen, welche nicht durch WLAN versorgt werden können (Beschaffenheit der Wände, etc.) und nicht über verlegte LAN-Kabel verfügt. Dies sollte allerdings nur der Fall sein, wenn auf eine Örtlichkeit ausgewichen werden muss, welche durch die Einsatzplanung nicht vorgesehen ist.

85 83 Digitale Einsatzunterstützung Ganzheitliche/ multifunktionale Systeme THWin THWin ist die seit 1992 bestehende Datenbank der Bundesanstalt Technisches Hilfswerk, welches für die Verwaltung jeglicher organisatorischer Belange eingesetzt wird. Sei es die Abfrage nach Spezialgerät im Einsatzfall, die Meldung von Helfern zu Lehrgängen, die Dienstpläne der Ortsverbände oder die Bestellung der Einsatzbekleidung im zentralen Logistikzentrum in Heiligenhaus, THWin ist stets die erste Wahl. (Bundesanstalt Technisches Hilfswerk) Besonders wichtig für die Einsatzorganisation ist bereits die Datenbank zu Personaldaten, welche nach vielen einsatzrelevanten Informationen gefiltert werden kann. So können für besondere Auslandsanforderungen beispielsweise bestimmte Impfungen, Fremdsprachen, Ausbildungsmodule, etc. abgefragt werden. Abbildung 67: Übersicht THWin Helferwesen und Ausstattungsverwaltung Quelle: Einführung LuK-Modul & ETB, 2009

86 Digitale Einsatzunterstützung 84 Nach dem bisher größten THW Einsatz beim Hochwasser im August 2002, wurden aufgrund der Einsatzerfahrung Anforderungen eines elektronischen Systems zur Lageführung begründet. Es sollte durch die Firma RSG München eine schnelle Lösung zur Verwaltung von Einheiten und Gerät auf Basis der vorhandenen SQL-Datenbank THWin entwickelt und eingeführt werden. Diese Datenbank, das LuK-Modul (Leitung- und Koordinierungsmodul), soll die Funktion erfüllen, Einheiten bundesweit und in Echtzeit zu verwalten, um einen Überblick der eingesetzten und verfügbaren Kräfte zu erhalten. Je nach organisatorischer Ebene, bestehen verschiedene Rechte der Nutzer. THWin wird auf allen Ebenen (THW-Leitung, Landesverbände, Ortsverbände, Geschäftsstellen) eingesetzt. Die jeweils höhere Führungsebene hat Zugriff auf die darunterliegenden Daten. Die Einsätze des LuK-Moduls werden von der THW-Leitung angelegt und decken somit nur große und besondere Einsätze ab (z.b. Fußball-WM 2006, G8-Gipfel). Es werden dementsprechend nur planbare Einsätze, sowie Großeinsätze über das LuK-Modul von THWin abgebildet. Die eingetragenen Einsätze enthalten Informationen zu eingesetztem Personal, dem Status von Einheiten, der Einsatzaufgabe, dem Anforderer, etc. Die Datenbank kann nach vielen Kriterien gefiltert werden um Einsätze zu finden. Bestehende Einsätze können geändert und mit Informationen aktualisiert werden. Abbildung 68: Einsatzverwaltung des LuK-Moduls in THWin Quelle: Einführung LuK-Modul & ETB, 2009

87 85 Digitale Einsatzunterstützung Ein weiteres Modul von THWin ist das Einsatztagebuch (ETB-Modul). In diesem Modul werden sämtliche für den Einsatz relevanten Daten dokumentiert und als Grundlage für die Einsatzauswertung und ggf. rechtliche Auseinandersetzungen gespeichert. Die Notwendigkeit des ETB- Moduls besteht nicht nur in einer einheitlichen Benutzeroberfläche mit den anderen THWin- Anwendungen, sondern auch in der rechtlichen Verwertbarkeit. Die Daten des ETB können nicht manipuliert und nachträglich verändert werden. Abbildung 69: Einsatztagebuch aus THWin Quelle: Einführung LuK-Modul & ETB, MedicalPad und MedicalPad MANV Die Firma Tech2go Mobile Systems GmbH aus Hamburg entwickelt seit 1996 kontinuierlich an dem Produkt MedicalPad für die elektronische Dokumentation im Rettungsdiensteinsatz. Die Funktionen sind, je nach gewünschter Integration in den Einsatzdienst, modulierbar und an die vorhandenen Bedingungen anzupassen. Es kann die ganze Prozesskette von der Alarmierung, der Eingabe der Einsatzdaten, dem Einlesen der Patientendaten, Erfassung der logistischen Fahrzeug- und Abrechnungsdaten sowie der Eingabe aller Behandlungsschritte für Rettungssanitäter und Notärzte mit nachhaltigen Plausibilitätskontrolle [durchgeführt werden]. (Tech2go - Mobile Systems GmbH, 2010).

88 Digitale Einsatzunterstützung 86 Neben den individuellen Möglichkeiten bei der Realisierung der Software, ist auch die Verwendung verschiedener Endgeräte möglich. Je nach Anforderung, können z.b. Barcode-Lesegeräte, Chipkaren-Lesegeräte, Kameras etc. realisiert werden. Das Protokoll welches für die Einsatzdokumentation verwendet wird, kann nach dem papierbasiertem Original aufgebaut werden, um eine Navigation zu erleichtern. So wird das Originalprotokoll als Übersicht angezeigt und über das Berühren auf einem Touchscreen gelangt der Nutzer zu dem jeweiligen Bereich des Protokolls. Für geübte Nutzer kann auch mit der integrierten Vor/ Zurück Navigation schneller gearbeitet werden. Die Benutzeroberfläche des MedicalPad ist intuitiv zu bedienen und bietet einige Funktionen, um die technischen Möglichkeiten bestmöglich zu nutzen. Zum Beispiel bei der Markierung von Verbrennungsflächen, etc. Die weiteren Funktionen des MedicalPad umfassen z.b. (vgl. Tech2go - Mobile Systems GmbH, 2010): Rechteeinstellung durch Benutzerverwaltung Lesen der Krankenversicherten- und zukünftig elektronischen Gesundheitskarte Bearbeitung mehrere Patienten gleichzeitig Bilddatenübertragung (z.b. Unfall-/ Einsatzsituationen, Patient) Nachrichtenversand zwischen Leitstelle und Endgeräten Anbindung und Datenübernahme aus medizinischen Geräten (z.b. Defibrillatoren mit SDK-Schnittstelle) Drucken von Formularen, wie Transportverweigerung, etc. Statistische Auswertungen Diverse Schnittstellen o Übergabe an Abrechnungssysteme o Empfang von Einsatzdaten (GSM, UMTS, POCSAG, TETRA)+ o Externe Navigationssysteme o Übertragung von Einsatzberichten an das Krankenhaus Fuhrparkverwaltung und Fahrzeugcheck Nachschlagewerke o Hygieneplan o Rote Liste o ICD-10 o Übersetzungen für den Rettungsdienst o Lexika, usw.

89 87 Digitale Einsatzunterstützung Als weiteres Modul hat sich in letzter Zeit verstärkt MedicalPad MANV entwickelt, welches zur Einsatzunterstützung bei einem Massenanfall an Verletzten eingesetzt werden soll. Für solche Systeme gelten folgende Anforderungen, welche durch eine durch das BMI legitimierte und an dem NATO-Standard orientierte Konsensuskonferenz bundeseinheitlich festgelegt wurden (vgl. Tech2go - Mobile Systems GmbH, 2010): Einfache Primärerfassung Eindeutige Patientenkennzeichnung (Identifikationsnummer) Nacherfassung weiterer Daten, sowohl vor Ort als auch dezentral bei Verknüpfungsmöglichkeiten mit anderen Systemen Datenabgleich Patientenrecherche Abbildung 70: Grafisch visualisierte Patientenanhängekarte MedicalPad MANV Quelle: Die begonnen Dokumentation mit den Daten der Patientenanhängekarte, kann durch das normale Rettungsdienstprotokoll ergänz werden. Können bei einem Patienten keine persönlichen Daten erhoben werden, ist es einfach möglich, Beschreibungen in einer bestehenden Maske einzugeben.

90 Digitale Einsatzunterstützung 88 Durch die Vernetzung eingesetzter MedicalPads, wird die Übersichtlichkeit einer großen Einsatzstelle schneller hergestellt und relevante Informationen für die Einsatzleitung können live abgerufen werden. Zum Beispiel ist eine Auswertung des aktuellen Sichtungsergebnisses nach Kategorien sehr wichtig, um das Lagebild zu aktualisieren und die Einsatzstellenlogistik anzupassen. Durch verschiedene Datenverbindungen, können die Endgeräte mit dem MedicalPad MANV Server verbunden werden. Die Daten können von hier an den übergeordneten MedicalPad Server gesendet und von dort über weitere angeschlossene MedicalPad-Systeme oder als exportierte Daten, ausgewertet werden. Abbildung 71: Schematische Darstellung der Netzstruktur mit MedicalPad MANV Quelle: Generell lässt sich das MedicalPad in verschiedenen (nach Martin, 2010): Kommunikationsstrukturen betreiben Offline: eine Synchronisation der Daten geschieht nur in der Dockingstation z.b. an der Wache WLAN an der Wache: Einsatzmeldung vor der Abfahrt, Synchronisation des Einsatzes bei Einrücken an Wache Online: Permanente Internetverbindung per GSM-Netz Ad-Hoc Einsatzstellennetzwerk: Z.B. für die Verwendung mit MedicalPad MANV, wenn ELW mit WLAN-Router und ggf. Repeatern vor Ort Um die Aktualität des Systems zu gewährleisten, werden gewöhnlich in den Organisationen Administratoren geschult, welche kleine Änderungen und durchführen und Probleme beheben können. Für System-Updates, aber auch die Integration neuer Daten, kann auf die Endgeräte via Fernwartung zugegriffen werden. Dadurch ist sichergestellt, dass alle Informationen auf dem gleichen Stand sind. Durch die hohe individuelle Anpassbarkeit an die Ansprüche der Nutzer und die umfangreichen Kombinationsmöglichkeiten, hat sich das MedicalPad bereits gut bewährt. Große Kunden, wel-

91 89 Digitale Einsatzunterstützung che das System einsetzen sind beispielsweise die Berufsfeuerwehr Dresden, die Stadt Ratingen, der Landkreis Anhalt-Bitterfeld und die Feuerwehr Recklinghausen FirePad FirePad ist ebenfalls ein Produkt der Firma Tech2go Mobile Systems GmbH und stark angelehnt an das MedicalPad. Es dient der Unterstützung von Feuerwehreinsätzen durch eine organisierte Informationsgewinnung an der Einsatzstelle. Das FirePad hat sich in der Vergangenheit und wird sich auch in Zukunft stark durch die praktischen Anforderungen des Einsatzdienstes entwickeln. Die Feuerwehr Fulda setzt es bereits im Einsatzdienst ein und hat maßgeblich zu der Entwicklung beigetragen. Auf aktuellem Entwicklungsstand, stellt das FirePad eine Informationssammlung unterschiedlichster Daten dar. Dabei handelt es sich primär um Datenbanken, z.b. Gefahrstoffdatenbanken, und Dokumente (Gebäudepläne, Anfahrtsskizzen, Dienstanweisungen, Standardeinsatzregeln, Handbücher, Alarm- und Ausrückeordnungen sowie Land- und Lagekarten. Weiterhin ist es möglich, Formulare zu implementieren (Kostenübernahmeerklärung, Einsatzbericht, etc.). Durch Schnittstellen zum mobilen Internet bzw. Datenfunk, sind der Empfang von Alarmierungen und Einsatzdaten und die Übergabe z.b. an ein externes Navigationsgerät möglich. Auch externe Anwendungen lassen sich in die bestehende Softwareoberfläche integrieren, wie z.b. das GIS der Stadtverwaltung Fulda, oder Atemschutzüberwachungssoftware. Die Entwicklung des FirePads wird sich in der nahen Zukunft deutlich verstärken und der Funktionsumfang erweitern. Als großer Meilenstein steht ein Schritt zur Nutzung der Informationsübertragung bevor. Es sollen mehrere FirePads zusammenarbeiten können um z.b. interaktive Lagekarten zu erstellen, oder Mitteilungen und Aufträge zu verschicken.

92 Digitale Einsatzunterstützung MSA TecBOS.Command Die Softwarelösung TecBOS.Command der Firma MSA ist ein multifunktionales Programm zur Unterstützung der Arbeit von Stäben und Einsatzleitungen. Das Leistungsspektrum lässt sich wie folgt zusammenfassen (MSA): Lagedarstellung Informationsmanagement Kommunikation Dokumentation Aus- und Fortbildung TecBOS.Command ist für den Einsatz von stationären, als auch mobilen Endgeräten konzipiert und somit auf verschiedenen Führungsebenen einzusetzen. Dabei ergänzen sich die Informationen zu einem Gesamtsystem, um ein ausgeglichenes Informationsmanagement zu erhalten. Die Software fasst in einer übersichtlichen Benutzeroberfläche die verschiedenen Module zur Lagedarstellung, Kommunikation, etc. zusammen. Durch die Verwendung der bekannten Bedienoberfläche der Microsoft Office Anwendungen, wird eine intuitive Bedienbarkeit, auch für unregelmäßige Nutzer erreicht. Dadurch wird die wiederholende Einarbeitungszeit im Einsatz oder bei Übungen reduziert und die Effizienz, als auch die Zufriedenheit der Nutzer erhöht. Das Kommunikationsmodul für die Vernetzung der Nutzer untereinander ist mit umfangreichen Funktionen ausgestattet. Grundlage für die Kommunikation ist die Funktionszuordnung zu einzelnen Nutzern, welche direkt bei der Anmeldung zum System erfolgt. Je nach Einsatzlage und Aufbau der Einsatzführung, können verschiedene Funktionen zusammengefasst werden, oder Nutzer Doppelfunktionen übernehmen. Nachrichten werden inhaltlich ähnlich dem Vierfachvordruck aufgebaut und von der Bedienung her an Programme angelehnt verschickt und empfangen. Ist ein an dem Einsatz beteiligter Nutzer zurzeit nicht im System angemeldet, ist die automatische Weiterleitung per oder SMS möglich. Stabsfunktionen können auch örtlich abgesetzt, über eine Internetverbindung angebunden werden. Die Kommunikation zu Personen, welche nicht mit TecBOS.Command arbeiten, ist per ebenfalls möglich. Die verfasste Nachricht wird direkt aus der Software versendet und Antworten, bzw. eingehende s, werden direkt in den Nachrichtenaufbau der Benutzeroberfläche eingefügt. Für Nachrichten gibt es umfassende Funktionen wie aus üblichen Programmen bekannt, um Dateianhänge zu

93 91 Digitale Einsatzunterstützung verschicken, andere Nutzer als CC-Adressat einzusetzen, usw. Außerdem können die Nachrichten Termine für Aktionen und Wiedervorlagen angefügt werden, welche das Arbeiten in der Praxis erleichtern. Abbildung 72: Nachrichtenoberfläche in TecBOS.Command Quelle: MSA TecBOS.Command Ein weiteres Tool stellt die Personendokumentation dar, welche für die Erfassung und Verwaltung von betroffenen Personen gedacht ist. Personen können aufgenommen und mit beliebig vielen Informationen verwaltet werden. So ist eine permanente Übersicht und Filterung, z.b. nach Einsatzabschnitt oder Sichtungskategorien, möglich. Die Daten können per PDA erfasst und eingepflegt werden, Rettungsdienst und Triageabfragen können flexibel hinterlegt werden. Für die Aus- und Fortbildung steht der Einsatzsimulator zur Verfügung, welcher vorbereitete Meldungen automatisch an die Trainingsgruppe schickt. Die Übungsleitung kann individuell auf den Übungsverlauf zugreifen und die Geschwindigkeit verändern, sowie Pausen erzeugen. Für spezielle Aufgaben der Sachgebiete gibt es Unterstützung, wie z.b. ein automatisches Kommunikationsorganigramm.

94 Digitale Einsatzunterstützung 92 Abbildung 73: Kommunikationsorganigramm aus TecBOS.Command Quelle: MSA, S. 5 Sehr eindrucksvoll ist bei TecBOS.Command das Modul zur Lagekartenführung aufgebaut, welches sich durch eine sehr einfache und intuitive Bedienung auszeichnet. Als Grundkarte können verschiedene Quellen genutzt werden, z.b. Google Maps und Microsoft Bing oder ArcGIS und Geogrid. Auf Basis des hinterlegten GIS können verschiedene Ebenen ein- oder ausgeblendet und bearbeitet werden. Eine sehr praktische Funktion ist das Setzen von Points-of-Interest, welche über Verknüpfungen zuvor bestimmte Kartenausschnitte anzeigt. So können z.b. verschiedene Einsatzstellen, oder Einsatzabschnitte, eingespeichert und schnell aufgerufen werden. Neben den Standard-Werkzeugen wie Zoom, Skalierung, Beschriftung und dem Einfügen von Linien, etc., gibt es einige besondere Funktionen, wie z.b. die Flächen und Distanzmessung mit verschiedenen Werkzeugen. Auch das Einbinden von GPS-Informationen der Einsatzfahrzeuge ist möglich. Neben einem umfangreichen Archiv für taktische Zeichen, können auch Fotos oder andere Bilddateien in die Lagekarte per Drag & Drop importiert werden. Ebenso besteht die Möglichkeit Live-Videoübertragungen direkt auf die Lagekarte zu setzen. Sämtliche Änderungen auf der Lagekarte, werden zeitgenau dokumentiert und können über einen sog. Lagefilm wiedergegeben werden. Dabei kann der Film entweder direkt in Tec- BOS.Command abgespielt, oder als Videodatei gespeichert werden. Dieses Tool ermöglicht sehr prägnante Lagevorträge, Pressekonferenzen usw.

95 93 Digitale Einsatzunterstützung Für flächendeckende Einsätze können Befehlsstellen miteinander verknüpft werden, wobei jede Betriebsstelle für sich selbst betriebsfähig ist und die Daten nicht zentral gespeichert, sondern synchronisiert werden. Es ist möglich TecBOS.Command als Einzelarbeitsplatz, im Netzwerk, oder als WEB-Lösung zu verwenden. Über flexible Schnittstellen, ist eine Implementierung unterschiedlichster Quellen möglich, z.b. können bereits Daten aus denis II plus (s.u.) integriert werden. Die Anbindung an Einsatzleitsysteme ist möglich, um Einsätze und Ressourcen flexibel zu verwalten. Aufgrund des Einsatzes auf verschiedenen Führungsebenen und stufen, bestehen unterschiedliche Anforderungen an die Bedienung und die Endgeräte, auf welchen das System verwendet werden soll. Während in einem Stab die Lagekarte per Beamer oder Smartboard angezeigt werden soll, ist für den Zugführer vor Ort eine Anwendung auf dem TabletPC erforderlich. Tec- BOS.Command passt sich der vorhandenen Bildschirmauflösung gut an und ist sowohl auf kleinen Notebooks und TabletPCs, als auch auf interaktiven SmartBoards, gut zu bedienen. Abbildung 74: Bedienung der Lagekarte von TecBOS.Command auf einem Smartboard Quelle: Bandlow-Hoyer, GIS-Einsatz in Befehlsstellen, 2010, S. 51 MSA TecBOS.Command ist in drei verschiedenen Ausführungen erhältlich und flexibel durch weitere Module zu erweitern. Es ist darauf zu achten, dass so ein umfassendes System nicht von der Stange bestellt werden sollte, sondern individuelle Anforderungen besprochen werden müssen. Eine gezielte Bedarfsanalyse ist hier besonders wichtig. Der Kreis Pinneberg hat im Rahmen einer Neuorganisation des Katastrophenschutzes seit 2005 an der Einführung von TecBOS.Command gearbeitet und konnte es nach mehreren Workshops, Stabsrahmenübungen sowie Praxis- und Belastungstests 2006 bei der Fußballweltmeisterschaft erstmalig in den Einsatz bringen. Besonders vorbildlich stellt sich das Angebot für Aus- und Fortbildungen des Kreises Pinneberg dar. In einer eintägigen Präsenzschulung zu den allgemeinen Softwarefunktionen werden 4-

96 Digitale Einsatzunterstützung 94 stündige Sonderschulungen zu den Fachbereichen, z.b. S1 und S2, angeboten. Mehrmals jährlich finden Stabsrahmenübungen statt und für das Selbststudium steht eine Schulungsplattform um Intra- und Internet zur Verfügung. Über neue Funktionen und Tipps zu der Software, werden die Anwender mit einem Newsletter informiert. Erfahrungen aus Übungen und Einsätzen wurden laufend für die Weiterentwicklung von Tec- BOS.Command aufgenommen, sodass im Jahre 2007 eine neue Version fertiggestellt werden konnte. Die erlangte Erfahrung des Kreises Pinneberg hat gezeigt, dass ein EDV-System offen und flexibel sein muss, um sich ändernde oder neue Anforderungen anpassen zu können. Nur so ist gesichert, dass die Softwareunterstützung eine leistungsfähige Hilfe bietet (vgl. Bandlow- Hoyer, Krisenkommunikation - TecBOS.Command II Software für den Katastropheneinsatz, 2008) Geo-FES Das Geogestützte Feuerwehr-Entscheidungshilfesystem (GeoFES) ist eine Entwicklung der Berliner Feuerwehr, der Firma DHI-WASY und dem TÜV Rheinland/ Berlin. Es stellt eine Vielzahl verdichteter Informationen für Stäbe, Leistellen und Einsatzleitungen zur Verfügung und ist sowohl für den mobilen, als auch für den stationären Einsatz konzipiert. Es werden Informationen mit Relevanz für die Entscheidungsfindung sowohl im alltäglichen Einsatz, als auch bei Großschadensereignissen geliefert (für dieses Kapitel, vgl. Berliner Feuerwehr, 2005 und DHI- WASY). GeoFES verarbeitet geografische Informationen auf Grundlage des Geografischen Informationssystems ArcView der Firma ESRI und bietet über Schnittstellen die Möglichkeit, diverse Daten aus unterschiedlichsten Quellen anzubinden. GeoFES besteht aus drei Komponenten: GIS-gestützte Datenverwaltung Raumbezogene Simulation der Schadstoffausbreitung GIS-gestützte Datenanalyse und die Bereitstellung von entscheidungsunterstützenden Informationen für einsatztaktische Maßnahmen Die GIS-gestützte Datenverwaltung besteht aus diversen Übersichtskarten, Stadtkarten, Rasterdaten, welche direkt von der Senatsverwaltung für Bauen, Wohnen u. Verkehr bereitgestellt

97 95 Digitale Einsatzunterstützung werden. Diese Karten ermöglichen es, auch schon im großen Maßstab eine Flächennutzung zu erkennen. Weiterhin sind Bereichspläne zu den Themen Bundesautobahn und Gewässer einzublenden, was die Orientierung und Koordination hier vereinfacht. Durch die Einbindung von Spezialkarten der Feuerwehr, wie Feuerwehrplänen, etc. können sowohl in der Leitstelle als auch in der Einsatzleitung vor Ort, schnell objektbezogene Daten abgerufen und angezeigt werden. GeoFES greift hierbei ohne Konvertierung auf die ursprünglichen Originaldaten zurück, was die Aktualität der Daten fördert. Abbildung 75: Digitaler Feuerwehrplan in GeoFES Quelle: Über die Adressdatenbank mit den Daten des Statistischen Landesamtes, werden den Karten Adressen, Straßenabschnitte, Kreuzungen und Blöcke hinterlegt. Auch Objekte mit besonderem Gefahrenpotential, wie Kaufhäuser, Versammlungsstätten, etc.) werden entsprechend in der Adressdatenbank vermerkt. Weiterhin implementierte Daten sind Einwohnerdaten, Schuldaten mit Ansprechpartnern und Schülerzahlen pro Klassenstufe, Krankenhausdaten mit hinterlegten Kapazitäten der Notaufnahme und dem Leistungsspektrum, Karten des Abwasserkanalnetzes und Informationen zu gefährdeten Objekten aus Sicht der Feuerwehr.

98 Digitale Einsatzunterstützung 96 Abbildung 76: Krankenhausdaten aus GeoFES Quelle: Die raumbezogene Simulation der Schadstoffausbreitung ermöglicht es, Gefahrenabschätzungen zu Stofffreisetzungen, Explosionen und Spezialbränden zu simulieren. Dazu können Simulationen der Schadstoffausbreitungssoftware DISMA (s.o.) direkt eingebunden werden. Die so simuliert betroffenen Bereiche können mit Hilfe eines Analysetools der GIS-gestützten Datenanalyse schnell auf Objekte, Straßen, Bevölkerung, etc. analysiert werden. Diese Analyseergebnisse können in der Karte eingeblendet und als Liste dargestellt werden. Diese Informationen bieten einen sehr großen Nutzen für die Entscheidungsfindung, z.b. bei Evakuierungen, etc.

99 97 Digitale Einsatzunterstützung Abbildung 77: Analyse einer simulierten Schadstoffausbreitung in GeoFES Quelle: Für die Analyse können auch frei gewählte Formen eingesetzt werden. Außerdem stehen in GeoFES weitere Werkzeuge für die Lagedarstellung zur Verfügung, wie z.b. taktische Zeichen. Die GeoFES-Sitzungen werden protokolliert und sämtliche Daten können aufbereitet exportiert werden, um Lagevorträge oder Berichte vorzubereiten. Die Zwischenstände des gesamten Einsatzablaufes können später aufgerufen und nachvollzogen werden. Dies stellt einerseits die Sicherungskopien dar und liefert andererseits Karten und Übersichten des Einsatzverlaufes. Als weitere Funktion steht beispielsweise die Verwaltung von Einsatzkräften und mitteln mit allen relevanten Informationen, wie Einsatzdauer, Mannschaftsstärke, etc. zur Verfügung. Die enthaltenen Einheiten können ebenfalls einfach auf der Lagekarte als taktisches Zeichen eingebunden werden. Für die Stabsarbeit und überörtliche Einsatzleitungen ist es sehr hilfreich, vorhandene Punktschadenslagen zu Flächenschadenslagen zusammenzufassen, oder bestimmte Einsätze wieder herauszulösen. Dadurch ergibt sich, je nach Führungsstufe und -ebene, eine optimierte Darstellung mit angepasster Detailgenauigkeit. Eingesetzte Kräfte und Mittel können jeweils für einzelne Schadenslagen oder aggregiert ausgewertet und dargestellt werden.

100 Digitale Einsatzunterstützung 98 Abbildung 78: Lagedokumentation mit Lagekarte in GeoFES Quelle: Ein aktuelles Projekt dient der Echtzeit-Implementierung von Messdaten mehrerer ABC- Erkundungskraftwagen (ABC-ErkKW). Dazu wurde eine Projektgruppe mit Mitgliedern der Berliner Feuerwehr, der Firma DHI-WASY, des Landeskriminalamtes Berlin und des Strahlenschutzbundesamtes gegründet. Die an GeoFES gesendeten Messdaten werden interpoliert und auf der Karte so als Gefährdungsbereich nach Konzentration ausgegeben (nach Such, Michels, Christmann, Zech, & Rupp, 2010). Die Berliner Feuerwehr hat mit GeoFES sehr positive Erfahrungen im praktischen Einsatz gemacht und führt dies auch auf die Beteiligung an der Entwicklung von Beginn an, zurück. Dadurch konnten viele Anforderungen aus der Praxis integriert werden. Nur durch eine enge Zusammenarbeit zwischen Entwickler und Anwender, kann ein System für die Praxis entstehen (nach Such, Michels, Christmann, Zech, & Rupp, 2010).

101 99 Digitale Einsatzunterstützung denis II plus Aufgrund der Erkenntnis der vergangenen Jahrzehnte, dass bei Großeinsätzen, Katastrophen und auch Großübungen, notwendige Informationen nicht zeitgerecht zur Verfügung standen und Defizite bei der Gewinnung und Aktualisierung eines umfassenden Lagebildes, sowie bei der Reaktionszeit bis zur Alarmierung und Disposition, bestehen, hat das Bundesinnenministerium 2001 den Aufbau des deutschen Notfallvorsorge-Informationssystems begonnen. Die direkten Ziele des entstandenen Vorgängersystemes, denis II, waren das überörtliche Ressourcenmanagement zu verbessern und Defizite bei der Gewinnung, Verarbeitung und Übermittlung von Informationen zu begleichen. Das entstehende Netzwerk soll die Kräfte der Gefahrenabwehr (Feuerwehren, Hilfsorganisationen, THW, Bundespolizei, Bundeswehr) in ganz Deutschland bündeln und die Koordination eines zielgerichteten Einsatzes bei außergewöhnlichen Gefahren- und Schadenslagen ermöglichen. Durch eine umfangreiche Erweiterung der Funktionalitäten in Zusammenarbeit mit der Hamburger Behörde für Inneres, wurden Werkzeuge zur Unterstützung der Stabsarbeit hinzugefügt und die aktuelle Version, denis II plus geschaffen. Die ersten Einsätze, bei denen denis II plus (parallel) betrieben wurde, waren z.b. der Weltjugendtag mit Papstbesuch in Köln 2005, die Fußball Weltmeisterschaft 2006, der G8-Gipfel 2007 in Heiligendamm und u.a. das Neiße Hochwasser Nachdem bei der Fußball Weltmeisterschaft positive Erfahrungen mit dem System gemacht wurden, konnte die Einsatztauglichkeit festgestellt werden. Die Firma PRO DV erhielt den Auftrag, das System weiter auszubauen und für die flächendeckende und grenzübergreifende Nutzung durch weitere Behörden und Organisationen, sowie Länder und Kommunen, vorzubereiten (nach Bäumer, 2010 und Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe, 2006). denis II plus besteht aus drei Modulen, welche übersichtlich in einer Benutzeroberfläche zusammenarbeiten: das Lagemanagement, das Meldemanagement und das Ressourcenmanagement. Außerdem ist das Basismodul notwendig für die Benutzerverwaltung, die Systemadministration, eine Volltextsuche und die implementierte -Funktion. Das gesamte System basiert auf ein

102 Digitale Einsatzunterstützung 100 frei konfigurierbares Rollen- und Rechtekonzept, welches jedem Nutzer in Bezug auf seine Rolle ein spezifisches Lagebild anzeigt. Dabei ist die Relevanz für die Funktion optimiert, so dass der Einsatzleiter der Polizei ein anderes Lagebild sieht, als die Stabsfunktion der Presse- und Medienarbeit. Das Modul Lagemanagement umfasst Werkzeuge, um Lagen zu Schadensereignissen zu eröffnen, zu bearbeiten und abzuschließen. Es können Maßnahmen und Fakten zur Lage dokumentiert und umfassende Lagekarten erstellt werden. Dazu stehen Karten in unterschiedlichen Maßstäben und Satellitenbilder zur Verfügung. Auf dem sog. Ereignislayer können Zeichenfunktionen, als auch Symbole wie taktische Zeichen, über den Hintergrundkarten auf einer Ebene angelegt werden. Durch die Anbindung des geografischen Informationssystems, können außerdem verschiedene georeferenzierte Daten eingeblendet werden. Dazu gehört z.b. die Einwohnerdichte, welche aus datenschutzrechtlichen Gründen bisweilen nur als Bevölkerungszahl von Gemeinden angezeigt werden kann und noch keine höhere Auflösung möglich ist. Zusätzlich können Hilfeleistungspotentiale und wichtige Objekte (z.b. kritische Infrastrukturen, Störfallbetriebe) des Ressourcenmanagements (s.u.), eingeblendet werden. Dadurch kann leicht eine umfassende Lage um den Ereignisort visualisiert werden. Das Ressourcenmanagement dient zur Erfassung von personellen, materiellen und infrastrukturellen Hilfeleistungspotentialen und ermöglicht die Erfassung und Aktualisierung dieser Daten in der zentralen Datenbank. Ein gutes Beispiel für eine bundesweite Anwendung stellt die Psychosoziale Notfallbetreuung des BBK dar, welche anhand dieses Moduls verfügbare Helfer und Experten verwaltet und führt. Ressourcen lassen sich ausbuchen, wenn sie nicht verfügbar oder im Einsatz sind, und werden für diese Zeit nicht in Übersichten und Karten aufgeführt. Das dritte Modul, das Meldemanagement, verfügt Funktionen für die Dokumentation von Meldungen zur Lageentwicklung, welche über Formulare der Bildschirmmaske eingegeben werden können. Außerdem ist es möglich, Aufträge zu erfassen und den aktuellen Status der Bearbeitung einzusehen. Es können Maßnahmen protokolliert werden um ein genaues elektronisches Einsatztagebuch für die Dokumentation des Einsatzverlaufes zu erstellen. Zur präventiven Einsatzplanung ist es möglich, Alarmierungsstichworte festzulegen, denen vorhandene Informationen, Lagebilder, etc. hinterlegt sind. Außerdem können je nach Alarmierungsstichwort, Aufgabenlisten erstellt werden, welche in Form von Checklisten den verschiedenen Funktionen bzw. Rollen, zur Verfügung stehen. Diese können von jedem einzelnen Nutzer durch persönliche Aufgabenlisten ergänzt werden.

103 101 Digitale Einsatzunterstützung Durch die nationale Vernetzung und die Anbindung an das Gemeinsame Melde- und Lagezentrum von Bund und Ländern (GMLZ) ergeben sich einige spezielle Daten und Informationen, welche denis II plus zur Verfügung stehen: Nationales Lagebild des GMLZ Risikoanalysen von Bund und Ländern in Form von Text und Karten Aktuelle Satellitenfotos von Schadensgebieten, welche vom GMLZ angefordert werden können Aktuelle Wetterinformationen des Deutschen Wetterdienstes (DWD) Daten der Gefahrenerfassungssysteme des Bundes (z.b. Messwerte der Umweltradioaktivität des Bundesumweltministeriums, Pegelstände, seismologische Werte) Durch diese verdichteten Informationsmöglichkeiten, ist es nicht mehr erforderlich, unterschiedliche Spezialsysteme einzeln zu verfolgen (vgl. Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe, 2006, S. 7). denis II plus steht nur Entscheidungsträgern bei Bund und Ländern zur Verfügung, welche bei einer großflächigen Gefahrenlage tätig würden. Seit September 2005 sind alle Lagenzentren der Bundesressorts und Lagezentren der Innenministerien der Länder angeschlossen. Abbildung 79: denis II plus auf verschiedenen Führungsebenen Quelle: Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe, 2006, S. 4 Das BBK hat an denis II plus den Anspruch, im Gegensatz zu vielen Insellösungen für die Unterstützung der Stabsarbeit, ein ganzheitliches und bundesweites Netzwerk aufzubauen. Dabei

104 Digitale Einsatzunterstützung 102 greifen die einzelnen Nutzer, die Clients, direkt auf die Server des Bundes zu, welche durch das Bundesverwaltungsamt in Köln administriert werden. Die Länder und andere Institutionen haben die Möglichkeit, weitere Datenbankebenen auszubauen um weitere Clients oder Datenbanken anzubinden. Es ergibt sich auch die Möglichkeit, andere Systeme per Schnittstellen anzubinden und die Daten zu synchronisieren. Um Probleme mit der Kompatibilität jedoch möglichst gering zu halten, soll bevorzugt denis II plus eingesetzt werden. Abbildung 80: Schematische Darstellung des denis II plus -Netzwerkes Quelle: Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe, 2006, S. 3 Aufgrund der komplexen Anforderungen an die Datensicherheit in diesem Bund-Länder- Netzwerk, ist die Übertragungsgeschwindigkeit teilweise stark durch Firewalls, etc. eingeschränkt. Im Praxistest haben sich teilweise sehr lange Wartezeiten ergeben, welche in der Verwendung eines Führungsstabes vermutlich für Kritik sorgen und die Akzeptanz vermindern. Zur Aus und Fortbildung bieten sich neben normalen Einführungen vor allem Stabsrahmenübungen an, um die Recherche und den Umgang mit dem System zu üben. Bei speziellen Nutzertrainings des BBK werden unangekündigt Arbeitsaufträge an Nutzer von denis II plus geschickt, welche innerhalb eines vorgegeben Zeitraumes bearbeitet werden müssen. Dabei geht es beispielsweise um Fallbeispiele, zu denen ein entsprechendes Evakuierungsgebiet in eine Lagekarte eingezeichnet werden muss und die passendsten Experten in der Nähe recherchiert werden sollen (nach Bäumer, 2010). In einem nächsten, größeren Update, soll denis II plus so angepasst werden, dass auch kleinere Einsätze mit einer Stabsführung, sinnvoll unterstützt werden können und somit die Möglichkeit der Implementierung in den Einsatzalltag eine höhere Akzeptanz bewirkt (nach Bäumer, 2010).

105 103 Digitale Einsatzunterstützung EMEREC EMEREC ist eine der Firma Rosenbauer entwickelte Softwarelösung zur Unterstützung der Führungskräfte vor Ort. Entstanden ist EMEREC aus einem Forschungsprojekt des Österreichischen Bundesfeuerwehrverbandes, der Fachhochschule Oberösterreich, mobilkom austria, Siemens und Rosenbauer. Durch dieses Forschungsprojekt im Rahmen des Sicherheitsforschungsprogrammes KIRAS, soll die Führungsarbeit von Einsatzkräften durch besseres Vernetzen und Bereitstellen von aktuellen Informationen angereichert werden. Die Software EMEREC läuft auf mobilen Endgeräten in Form von TabletPCs. Diese sind über das GSM-Netz (GPRS, UMTS, HSDPA) an den EMEREC-Server angebunden. Der Server wird von Rosenbauer unterhalten und administriert. Über Schnittstellen ist eine Möglichkeit gegeben weitere Informationen an den Server anzubinden (z.b. Einsatzdaten des Einsatzleitrechners), jedoch ist zu vermuten, dass bei einigen potentiellen Anwendern die Sicherheitsbestimmungen der Organisationen es verhindern, die internen Daten auf diesem (externen) Server zu verwalten. Die Endgeräte haben alle Daten dezentral gespeichert und synchronisieren regelmäßig mit den zentralen Datenbanken auf dem Server. Abbildung 81: Schema der Datenspeicherung bei EMEREC Quelle: Rosenbauer, 2010, S. 8

106 Digitale Einsatzunterstützung 104 EMEREC soll Informationen sammeln, verdichten, filtern und schließlich so visualisieren, dass ein intuitives Arbeiten möglich wird. Neben der Möglichkeit eigene Daten auf den EMEREC- Server vorzuhalten, gibt es einige Standardapplikationen, welche zur Verfügung stehen. Leistungsspektren von EMEREC sind folgende: Gefahrstoffdatenbank Interaktive Lagebilder, inklusive GPS gestützter Positionsdarstellung von Ressourcen Automatisches Anlegen neuer Einsätze aus dem Einsatzleitrechner Brandschutzpläne, Checklisten und Dokumentationen zu Risikoobjekten, Hydrantenpläne Anzeige von mobilen und ortsgebundenen Videosystemen Crash Recovery System Integration von Gefahrstoffsensoren Integrierter Browser zur individuellen Recherche Die Visualisierung auf dem Endgerät setzt sich aus verschiedenen Daten zusammen. Die Benutzeroberfläche zeigt die statischen Informationen zusammen mit Luftbildern, etc. an. Zusätzlich werden die einsatzspezifischen, dynamischen Informationen eingeblendet. Die Speicherung der Luftbilder und statischen Informationen erfolgt hier dezentral auf den Endgeräten selbst, welche sich regelmäßig updaten. Die dynamischen Informationen werden während des Einsatzes live über den EMEREC-Server synchronisiert, so dass jedes Endgerät denselben Informationsstand erhält. Je nach Internetanbindung und Kapazität, ergeben sich in der Praxis teilweise längere Wartezeiten, bis eingetragenen Änderungen auf anderen Systemen zur Verfügung stehen. Abbildung 82: Aufbau der Visualisierung in EMEREC Quelle: Rosenbauer, 2010 Für die Zusammenarbeit an der Einsatzstelle ist eine sehr praktische Funktion der Arbeitsmappe vorhanden. Die Arbeitsmappe wird einsatzbezogen eröffnet und kann mit verschiedensten

107 105 Digitale Einsatzunterstützung Verknüpfungen und Inhalten gefüllt werden. So kann die Arbeitsmappe z.b. bei einem Gefahrgutunfall eine umfangreiche Lagekarte, Verkehrsüberwachungskameras vor Ort, Rettungsleitfäden zu Unfallfahrzeugen, Gefahrstoffinformationen und Wetterinformationen enthalten. Wird eine Änderung vorgenommen, bzw. etwas der Arbeitsmappe hinzugefügt, werden alle an diesen Einsatz angeschlossenen Nutzer durch ein Pop-Up Fenster, nach abgeschlossener Synchronisation, hingewiesen. EMEREC wird nur auf einem bestimmten TabletPC ausgeliefert, was ggf. individuelle Kundenwünsche erschwert. Das System befindet sich seit März 2010 in einem umfangreichen Praxistest der Feuerwehr Wels, welcher zur weiteren Optimierung und schließlich zum Abschluss der Entwicklungsphase beitragen wird EDS Einsatzdokumentationssystem Das Einsatzdokumentationssystem (EDS) der Firma MANKAN ist eine modulbasierte Softwarelösung, welche je nach Zusammenstellung ein System für unterschiedlichste Anwendungen darstellt. Die Entwicklung begann im Jahr 2000 mit dem Ziel, eine elektronische Dokumentation bei Großeinsätzen für mobile Befehlsstellen der Feuerwehr Hamburg zu erstellen. Für die Zieldefinition dieses Projekts wurde die Einsatzdokumentation als die Erfassung von Meldungen, Daten, Fakten, Karten, Formularen usw., die im Zusammenhang mit einem Einsatz anfallen, verstanden. (vgl. Kanzler, 2010) Durch die Modulisierung sind unterschiedliche Anwendungsmöglichkeiten gegeben. So kann EDS als Einzelplatzversion im Alltagsbetrieb, bishin zur Verwendung in komplexen Netzwerkversionen im Stabsbetrieb, eingesetzt werden. In der Grundversion ist EDS mit folgenden Standardfunktionen ausgestattet (für beide nachfolgenden Auflistungen vgl. Kanzler, 2010): Kommunikation: Zum Erfassen und Bearbeiten von ein- und ausgehenden Meldungen, welche z.b. per Funk oder Fax entegegengenommen werden. Hieraus wird das Einsatztagebuch erstellt.

108 Digitale Einsatzunterstützung 106 Abbildung 83: Kommunikations-Modul in EDS Quelle: Kräftemanagement: Für eine einfache Übersicht eingesetzter und verfügbarer Einsatzkräfte und die Anzeige von technischen und taktischen Merkmalen der Ressourcen. Abbildung 84: Kräftemanagement-Modul in EDS Quelle: Andere Dienste: Gibt die Möglichkeit, alle weiteren am Einsatz beteiligten Behörden, Dienste, Organisationen, Unternehmen usw. einfach zu dokumentieren und Erreichbarkeiten aufzunehmen.

109 107 Digitale Einsatzunterstützung Personen-Register: Für die einfache Dokumentation von am Einsatz beteiligten Personen (Verletzte, Betroffene, Krankenhausbeförderungen, Evakuierungen, etc.). Abbildung 85: Personen-Register in EDS Quelle: Einsatzdarstellung: Als Verknüpfung zu weiteren Programmen, wie Microsoft MapPoint zur Erstellung von Übersichtskarten, Microsoft PowerPoint mit vorbereiteten Präsentationsvorlagen für Lagebesprechungen, oder Internetbrowser zur weiteren Recherche. Nachschlagewerke: Als einfache Verknüpfung zu externen Programmen (z.b. Gefahrgutdatenbanken, Rettungsleitfäden, etc.) Formulare: Verschiedene Vorlagen als Präsentationen, Formulare, Tabellen, Karten usw., welche einsatzbezogen gespeichert werden können. Datenpflege: Zur Administration von Stammdaten. Berichts-Management: Zum Erstellen verschiedener Berichte aus z.b. dem Einsatztagebuch oder Personen-Register, welche anschließend angezeigt, gedruckt, oder verschickt werden können. Archivierung: Zur Speicherung der dokumentierten Einsätze. Zusätzlich sind optional folgende Zusatzmodule verfügbar: Im- und Export: Erst durch dieses Modul wird es möglich, Daten an andere EDS- Systeme weiterzugeben. Dies muss manuell per oder Datenträger abgewickelt werden, um die vorhandenen Daten schließlich in einen ggf. laufenden, oder einen neuen Einsatz zu integrieren. Multi-Einsatz: Ermöglicht die gleichzeitige Dokumentation mehrerer Einsätze, welche getrennt voneinander bearbeitet werden.

110 Digitale Einsatzunterstützung 108 Stabs-Betrieb: Dient der Übermittlung von Meldungen an andere Arbeitsplätze eines Netzwerkes und ermöglicht die Nachverfolgung vom Stand der Bearbeitung. Vierfach-Vordruck: Ermöglicht das Ausdrucken von Meldungen auf Formularen, welche dem Vierfachvordruck entsprechen. Nutzer-Gruppen: Ermöglicht die Zusammenfassung von Nutzern in Gruppen, so dass Meldungen an bestimmte Funktionen (z.b. Fernmeldestelle) geschickt werden können und dort von einem der Nutzer bearbeitet werden. Archiv-Verwaltung: Zur Verwaltung von abgeschlossenen und archivierten Einsätzen. Es können Daten hinzugefügt und gelesen werden Änderungen sind nicht möglich. Einsatzkarte: Für die Darstellung der aktuellen Einsatzsituation auf einer Übersichtskarte, werden die einsatzbezogenen geografischen Daten an Microsoft MapPoint übergeben. Abbildung 86: Modul Einsatzkarte in EDS Quelle: IDOC: Dieses Modul ermöglicht die automatische und aktuelle Synchronisation mehrerer EDS-Systeme. Die von einem EDS-System zur Verfügung gestellten Daten, werden von einem anderen EDS-System automatisch eingelesen. Die benötigte Software zur Synchronisation und die Hardware für eine gesicherte Verbindung, müssen vom Kunden gestellt werden. Logistik: Zur einfachen Dokumentation von einsatzbezogenen Materialbewegungen, Bestellungen, Lieferungen, etc.

111 109 Digitale Einsatzunterstützung Szenario-Management: Dieses Modul dient der Ausbildung und ermöglicht es, Szenarien vorzubereiten, welche während des Übungsverlaufes automatisch Meldungen an die Übungsteilnehmer abgeben. Durch den Szenario-Master können zeitliche Abläufe, Fahrzeugbewegungen, Aktionen usw. gesteuert werden. EDS hat keine besonderen technischen Anforderungen und ist mit handelsüblichen Notebooks und PCs (min MHz und 256 MB RAM) lauffähig. Als Betriebssystem wird Microsoft Windows 2000, XP, oder 7 benötigt. Des Weiteren sind Microsoft Office Produkte (z.b. Power- Point, Outlook und MapPoint) erforderlich. Die Feuerwehr Hamburg setzt EDS seit etwa 2004 im Einsatzdienst ein und verwendet es auf den KdoW der B-Dienste (Führungsdienst der Laufbahngruppe 2, 1. Einstiegsamt), dem Befehlswagen (vgl. ELW 3), der Rettungsleitstelle und der Feuerwehr Einsatzleitung (FEL, Führungsstab der Feuerwehr). Bisher ist keine Zusammenarbeit mehrerer Systeme über eine Internetverbindung möglich, da erhebliche Bedenken an der Datensicherheit bestehen. Jedoch gibt es die dringende Forderung, dass kurzfristig alle zuvor genannten Stellen parallel an dem gleichen Datensatz arbeiten können und so ein einheitlicher Informationsstand der verschiedenen Führungsstufen entsteht (Falldorf, 2010). Führungsfahrzeuge der niedrigeren Führungsstufen (KdoW, ELW 1) arbeiten eigenständig an einem Notebook, dessen notwendigen Daten zentral gespeichert sind. Für die je nach Einsatz optionale Weitergabe der Daten an z.b. einen ELW 3, wird die Im- und Exportfunktion genutzt, welche die Daten per Mail (Internetverbindung), oder per Datenträger an das aufbauende EDS übergibt. Im EDS-System als Netzwerkversion, dient ein Rechner als Server, welcher die zentrale Datenbank verwaltet, auf welche die weiteren Clients zugreifen.

112 Digitale Einsatzunterstützung 110 Abbildung 87: Verbindungsmöglichkeiten und schematischer Aufbau ELW 3 EDS Quelle: erstellt nach Kanzler, Präsentation - EDS-Einsatzdokumentationssystem im ELW, 2010 Dass Einsatzdaten manuell ex- und importiert werden müssen, stellt einen zusätzlichen Arbeitsschritt dar, welcher eine flüssige Informationsweitergabe im Einsatz erschwert. Daher ist die Verwendung des IDOC-Moduls zu empfehlen, natürlich in Abhängigkeit der gewünschten Anwendung. Für die weitere Entwicklung ist eine Anbindung an alternative GIS wünschenswert, um nicht auf das Microsoft Produkt MapPoint angewiesen zu sein. Durch die kundenspezifischen Anforderungen an die Anpassung von bestehenden und die Entwicklung von neuen Modulen, besteht mittlerweile ein großes Angebot von Funktionen, welche flexibel mit den Standardfunktionen zu einem System zusammengestellt werden können. Dabei wird ein sehr breites Leistungsspektrum abgedeckt, was die dringende Voraussetzung mit sich bringt, dass Kunden eine gezielte Bedarfsanalyse durchgeführt haben und Einsatzmöglichkeiten, als auch Anforderungen und Grenzen, definiert haben.

113 111 Digitale Einsatzunterstützung metropoly BOS: e-lan, e-mas, e-plan Die Softwarelösungen e-lan, e-mas und e-plan gehören zur Produktfamilie metropoly BOS der Firma Geobyte Software GmbH. Sie sind konzipiert für die Unterstützung der Einsatzführung vor Ort bis zur Anwendung im Verwaltungs- und Krisenstab. Die Module erfüllen einzelne Aufgabenbereiche und ergänzen sich zu einem multifunktionalen System. Bei einer stufenweise aufeinander aufbauenden Einsatzführung, ist durch dieses System ein kontinuierlicher Informationserhalt über alle Führungsstufen hinweg, von Beginn bis zum Ende des Einsatzes, möglich (vgl. Dr. Belge, Dr. Homrighausen, & Lutz, Vernetzte und automatisierte digitale Lageführung, 2008). Das Modul e-lan (elektronisches Lagekartenführungs-, Auswerte- und Nachweissystem) verbindet die bereits beschriebenen Funktionalitäten der Lagekartenführung mit den verschiedenen Informationsebenen eines GIS. Durch diese Kopplung, ist eine sehr detaillierte Darstellung der Lage möglich. Erst durch die Kopplung mit dem geografischen Informationssystem erhält das System einen taktischen Einsatzwert, welcher in allen Führungsstufen sinnvoll eingesetzt werden kann und aufeinander aufbaut (Dr. Belge, 2010). Ebenfalls im Rahmen der Integration eines GIS, können Einsatzunterlagen und Gebäudepläne zu Objekten zugeordnet und angezeigt werden. Durch eine Anbindung an den Einsatzleitrechner werden die aktuellen Einsatzdaten in die separate e-lan Datenbank geschrieben und ermöglichen somit bei Beginn eines Einsatzes die Übernahme der vorhandenen Einsatzdaten. So werden neben der Adresse z.b. die an dem Einsatz beteiligten Fahrzeuge (inklusive FMS-Status), mit Personalstärke und Einsatzdauer angezeigt. Diese Einheiten können als intelligente Symbole in der Lagekarte genutzt werden, so dass keine manuelle Anpassung erforderlich wird. Die in e-lan verknüpften Daten, können durch verschiedene Detaildarstellungen an die Anforderungen der jeweiligen Führungsstufe angepasst werden und z.b. automatisch Kräfteübersichten zu entsprechenden Einsatzabschnitten ermitteln (Bildung von Clustern). Neben der zusammengefassten Anzeige in der Lagekarte, können diese Informationen ebenfalls als Klartext ausgegeben werden.

114 Digitale Einsatzunterstützung 112 Abbildung 88 e-lan Lagekarte mit zusammengefassten Einsatzabschnitten und der Klartext-Zusammenfassung Quelle: Vernetzte und automatisierte digitale Lageführung, 2008 Abbildung 89: Detaillierte Lagekarte mit eingeblendeter Ebene des Energieversorgers Quelle: Dr. Belge, Infobesuch BF MA, LU, HD, BASF, 2010

115 113 Digitale Einsatzunterstützung Abbildung 90: Vereinfachte Darstellung der Gesamtlage mit aggregierten Daten Quelle: Dr. Belge, Infobesuch BF MA, LU, HD, BASF, 2010 Abbildung 91: Zusammenfassung der Lage als Klartext Quelle: Dr. Belge, Infobesuch BF MA, LU, HD, BASF, 2010 e-mas (elektronisches Meldungs- und Auftragsmanagement-System) dient der Informationsübertragung und soll die Kommunikation über den Vierfachvordruck ablösen. Geobyte hat hier den Anspruch, eine höhere Bedienerfreundlichkeit und eine Verkürzung der wiederholen-

116 Digitale Einsatzunterstützung 114 den Einarbeitungszeit zu erreichen. Außerdem sollten Informationsengpässe und Fehlerquellen verhindert werden. Durch die soweit es möglich ist elektronische Kommunikation, ist eine lückenlose Dokumentation möglich. Die Daten werden im Zusammenhang mit den Daten aus e- LAN automatisiert als Einsatztagebuch gespeichert. Durch ein integriertes Gateway ist auch die Versendung von Nachrichten an externe Personen, die nicht mit diesem System arbeiten, möglich. Zusätzlich ist es möglich, gespeicherte Daten (Nachrichten, Einsatztagebuch) auszudrucken. Durch die Verknüpfung von e-lan und e-mas entsteht ein System als Bindeglied zwischen der kleinsten taktischen Einsatzstelle und der höchsten Führungsstufe, sowie der Leitstelle und einem Stab. Durch den Zugriff auf den gleichen Datensatz, mit der Möglichkeit dieselben Detailstufen anzuzeigen, kann jede Führungskraft den gleichen Kenntnisstand auf gleicher Informationsbasis erlangen. e-lan und e-mas können generell auch einzeln betrieben werden, greifen aber bei einem gemeinsamen Einsatz auf die gleiche Datenbasis zu und verknüpfen dadurch alle bestehenden Informationen bestmöglich. Um umfangreiche Daten vorzuhalten, ist es notwendig auch neue und externe Daten dem e-lan hinzuzufügen. Dafür gibt es diverse Integrationsfunktionen. Auf der anderen Seite stehen auch Exportfunktionen zur Verfügung, welche Karten, Tabellen und Lagebilder schnell speichern können. Das neue Softwaremodul e-plan ermöglicht es, Einsatzplanungen und szenarien vorzubereiten, welche in die anderen Module eingepflegt werden können. So entsteht ein interaktiver Einsatzplan mit vorgelegten Lagekarten, Kräfteübersichten, etc. Es eröffnet sich die Möglichkeit, für z.b. eine Hochwasserlage bereits Evakuierungspunkte, Notunterkünfte, Bereitstellungsräume, usw. festzulegen und darzustellen. Diese Einsatzplanung bringt für den tatsächlichen Einsatz eine enorme Zeitersparnis, da nunmehr hauptsächlich anpassende Veränderungen vorgenommen werden müssen. e-lan und e-mas wurden seit 2003 in Zusammenarbeit der Feuerwehr Stuttgart und der Firma Geobyte entwickelt, nachdem die Feuerwehr Stuttgart bei der Hochwasserkatastrophe 2002 den Bedarf eines neuen, vernetzten Führungsmittels erkannt hat. Die Zusammenarbeit mit der Firma Geobyte hat sich aus dem pragmatischen Grund ergeben, dass diese bereits sämtliche Geoinformationssysteme der Stadt Stuttgart realisiert hat und sich die Feuerwehr an diese bestehenden Systeme angeschlossen hat. Ein großer Vorteil ergibt sich daraus, dass die Daten weiterhin zentral gespeichert werden und die Aktualisierungen der jeweiligen Fachbehörden unmittelbar zur Verfügung stehen. Um für die Feuerwehr trotzdem ein eigenständiges System mit gesicherter Lauffähigkeit sicherzustellen, werden diese zentral gespeicherten Daten einmal täglich auf den Server der Feuerwehr synchronisiert.

117 115 Digitale Einsatzunterstützung e-lan und e-mas lassen sich beide drahtgebunden und drahtlos nutzen. Der Zugriff erfolgt bei stationären PCs über das normale LAN und bei den ELW und abgesetzten Führungsstellen mittels einer gesicherten Internetverbindung per VPN. Um auch bei Datenverbindungen mit niedriger Übertragungsgeschwindigkeit ein flüssiges Arbeiten mit dem System zu ermöglichen, sind in dem Zusatzmodul e-lan Mobil, welches für die abgesetzten Anwender verwendet wird, sämtliche Datenbestände integriert. Diese Grunddatensätze werden an der Feuerwache per WLAN synchronisiert. Die einsatzspezifischen Daten werden vorerst lokal gespeichert und im Hintergrund mit dem Server über die jeweils vorhandene Internetverbindung abgeglichen. Dadurch wird ein flüssiges Arbeiten auch bei unterbrochener Verbindung sichergestellt. Diese nachholende und zuverlässige Synchronisation hat sich als ein wesentlicher Anforderungspunkt an solche Systeme herausgestellt (Dr. Belge, 2010). Die Anforderungen an die Hardware zum Betrieb des Systems sind nicht besonders hoch. Es reicht die Leistung eines handelsüblichen Notebooks der höheren Leistungsklasse (ca. 4GB RAM) aus. Die Feuerwehr Reutlingen, welche nach Stuttgart ebenfalls das System der Firma Geobyte eingeführt hat, verwendet in einem neu beschafften ELW 1 einen festeingebauten PC. Die Internetverbindung zum Server wird per GSM-Netz oder per Satellit hergestellt. Eine schematische Darstellung der Vernetzung des Systems findet sich im Anhang unter 7.2. Abbildung 92: Im ELW 1 der BF Reutlingen wird e-lan und e-mas auf einem festeingebauten PC betrieben Foto: Oestreich, Reutlingen, 2010

118 Digitale Einsatzunterstützung 116 Die ersten Erfahrungen konnte die Feuerwehr Stuttgart bereits 2006 bei der Fußballweltmeisterschaft sammeln, bei welcher e-lan im Parallelbetrieb zur klassischen Lagekartenführung im Führungsstab eingesetzt wurde. Während der laufenden Entwicklung, konnte das System immer wieder auf verschiedenen Veranstaltungen mit der aktuellen Version getestet werden, was wesentlichen Einfluss auf die weitere Entwicklung ausgeübt hat. Nachdem sich die entstandenen Produkte somit im Praxiseinsatz auf vielen Veranstaltungen und Übungen bewähren konnten, wurde das System 2008 in den alltäglichen Einsatzdienst integriert. Mittlerweile haben weitere Organisationen die Produkte der metropoly BOS Familie im Einsatz (z.b. Innenministerium Baden-Württemberg, Feuerwehren Essen, Erfurt, Reutlingen, DRK Stuttgart und Tübingen). Wie bereits im ersten Absatz angesprochen, kann dieses System in allen Führungsstufen, aufeinander aufbauend eingesetzt werden. Die Feuerwehr Reutlingen nutzt e-lan und e-mas ab einer Einsatzgröße von einem Löschzug, ab der Führungsstufe C und D (bspw. mit ELW 2) wird es bindend eingesetzt. Bei jedem Einsatz auch kleinerer Größe, steht es dem Führungsassistenten frei, das System als GIS einzusetzen. Die Verwendung und Ausbildung auf dem System ist entsprechend in einer Dienstanweisung vorgegeben. Die Erfahrung aus Reutlingen zeigt, dass durch den frühzeitigen Einsatz, auch bei niedrigeren Führungsstrukturen, eine hohe Akzeptanz bei den Mitarbeitern besteht. Es ist wichtig, dass bereits am Anfang eines solchen Projektes Programmierer und Anwender zusammenarbeiten und Funktionen, Möglichkeiten und Grenzen besprechen. (Dr. Belge, 2010) Solche Erfahrungen bei der Entwicklung sollten andere Organisationen nutzen und nicht versuchen eine eigene Insellösung auf langem Weg zu produzieren, mit Arbeitsschritten welche hätten verhindert werden können. Allerdings ist es wichtig, dass solche Systeme an die jeweiligen Gegebenheiten angepasst und nach den entsprechenden Anforderungen ausgestattet werden.

119 117 Digitale Einsatzunterstützung Anforderungen an technische Führungsmittel 4. Anforderungen an technische Führungsmittel Anforderungen an die Hard- und Software für digitale Einsatzunterstützungssysteme begründen sich aus verschiedenen Bereichen. Neben der Sicherheit und der Zuverlässigkeit, ist eine komfortable Bedienung elementarer Bestandteil, um eine hohe Akzeptanz und dadurch eine effiziente Verwendung im Einsatzdienst zu erreichen. Nachfolgend finden sich einige Eckpunkte, die bei Bedarfsanalysen und Markterkundungen bedacht werden sollten. Eine genaue Definition der erforderlichen Leistungen muss jeweils durch die betroffene Organisation erfolgen, da die individuellen Rahmenbedingungen diese maßgeblich beeinflussen. Anforderungen, welche potentielle Nutzer an digitale Einsatzunterstützungssysteme stellen, gehen auch aus der Umfrage hervor und finden sich in Kapitel Hardware Ein mobiler Einsatz muss je nach geplanter Verwendung problemlos möglich sein. Einerseits verbaut und betrieben in Fahrzeugen wie ELW, andererseits werden teilweise auch mobile Endgeräte wie TabletPCs, Notebooks, etc. für die freie Bewegung an der Einsatzstelle benötigt. Das genutzte System sollte auf verschiedenen Endgeräten genutzt werden können. In Leitstellen und Stäben kommen stationäre PCs zum Einsatz, in ELW und anderen Fahrzeugen werden häufig Fahrzeug-PCs oder Notebooks eingesetzt und mobil an der Einsatzstelle kommen TabletPCs sowie Smartphones in Frage. Generell sollten alle genutzten Systeme kurze Startzeiten beim Hochfahren und Starten von Anwendungen aufweisen. Außerdem darf es bei der normalen Verwendung nicht zu Wartezeiten kommen. Je nach geplantem Einsatz der Geräte, werden auch Anforderungen an die Outdoorfähigkeit wichtig. In diesem Zusammenhang sind verschiedene Parameter zu beachten, wie Wasserdichtigkeit (Einsatz bei Regen, oder auf dem Wasser) Staubschutz Geprüfter Temperaturbereich Robustheit bei Stürzen (Gehäuse generell, Display, Festplatte) Bedienbarkeit mit Handschuhen (welche Art von Touchscreen, Tastatur, etc.) Um ein Kommunikationsnetz mit Rückfallebenen zu realisieren, müssen Endgeräte mehrere Technologien zur Datenübertragung unterstützen, welche sich automatisch miteinander verbinden und den Nutzer nicht mit Konfigurationsanforderungen belasten: GSM-Netz (GPRS, UMTS, HSDPA, usw.)

120 Digitale Einsatzunterstützung Anforderungen an technische Führungsmittel 118 WLAN/ Mesh-Netze Satellit LAN Digitalfunk Diverse Hardware-Schnittstellen sind wichtig für flexible Möglichkeiten für andere Systeme, Navigationsgeräte, etc. Für die Sicherstellung einer langen Laufzeit ist wichtig, den Akku entweder bei vorhandener Stromversorgung wechseln zu können, oder sogar bei laufendem Betrieb (mit zwei separaten Akkus). Was für einen Zeitraum die Akkulaufzeit sicherstellen muss, ist abhängig vom geplanten Einsatzbereich. Für eine Rückfallebene muss es jederzeit möglich sein, Meldungen, Einsatztagebücher, Lagekarten, etc. auszudrucken und in Papierform für einen Ausfall vorzuhalten. Eventuell bietet sich hier auch eine automatisierte Lösung an. In Abhängigkeit der Führungsstufe und des geplanten Einsatzes, müssen die Endgeräte Möglichkeiten haben, auf verschiedene Arten dargestellt zu werden (Monitor, mehrere Fernseher, Beamer, SmartBoard, Touchscreen, usw.) (nach Cimolino, Bayer, Schneider, & Schweigger, 2008, S. 348 f.) Software Die Anforderungen an eingesetzte Software hängen maßgeblich von den zu erfüllenden Aufgaben ab. Nachfolgend findet sich daher nur eine kurze und allgemeine Übersicht von Anforderungen, welche generell an Softwareoberflächen für diesen Einsatz gestellt werden können. Informationen müssen um bei dem Anwender eine wirkliche Unterstützung darzustellen je nach Situation und Führungsebene/ -stufe unterschiedlich aufbereitet angezeigt werden. Folgende Abbildung zeigt eine Zieldefinition für den Informationsgehalt in verschiedenen (Führungs-)ebenen.

121 119 Digitale Einsatzunterstützung Anforderungen an technische Führungsmittel Abbildung 93: Zieldefinition Wer benötigt welchen Informationsgehalt Quelle: Dr. Belge, Infobesuch BF MA, LU, HD, BASF, 2010 Um eine hohe Akzeptanz bei den Nutzern zu erreichen, sollten z.b. folgende weitere Aspekte beachtet werden (vgl. Cimolino, Bayer, Schneider, & Schweigger, 2008, S. 349 ff.): Softwareoberfläche und zugehörige Hilfefunktionen, als auch Anleitungen, müssen in deutscher Sprache und verständlich ausgeführt werden. Ist es möglich mehrere Funktionen gleichzeitig auszuüben, ist eine ständige Anzeige der aktuell aktiven Rolle zu empfehlen. Korrekturfunktion, Zurück Ein Einsatztagebuch muss als Dokument ausgeführt werden, so dass nachträgliche Änderungen und Löschen nicht möglich sind. Einfache Bedienung durch bekannte Oberflächen (z.b. Standard Windows-Oberflächen) und die Einbindung der handelsüblichen Softwarefunktionen (Drag & Drop, bekannte Tastaturkürzel, etc.) Schnittstellen zu über- und untergeordneten Führungssystemen Bei abgebrochener Datenverbindung müssen ein Weiterarbeiten und eine spätere Synchronisation möglich sein. Lagekartenführung o Automatische Aggregation von Daten (inkl. Stärkeübersichten und Schadenkonten) je nach Führungsebene/ -stufe und Einstellung

122 Digitale Einsatzunterstützung Anforderungen an technische Führungsmittel 120 o Nutzung von verschiedenen Ebenen/ Layer o Anzeige eines Lagefilms/ der Lagekartenentwicklung o Integration von Fotos, Filmen, Kameraübertragungen, etc. o Archive für Symbole wie taktischen Zeichen, etc. o Verknüpfung der Lagekarte mit Schadenkonten, Kräfteübersichten, etc. o Werkzeuge für Zeichenfunktionen o Ggf. Anzeige von Simulationen und Ausbreitungsmodellen o Anbindung an GIS Sicherheit (Datenschutz, Authentifizierung, Dokumentationssicherheit, Verschlüsselung) Bei Kommunikationsmöglichkeiten sollte auch die Möglichkeit vorhanden sein, externe Personen per , etc. einzubeziehen An Meldungen, Aufträge und Informationen sollten Anhänge angefügt werden können. Für die Entwicklung von nutzerfreundlicher Software empfiehlt es sich, einen Use-Case-Driven- Ansatz zu verfolgen und in einer Analysephase die zu unterstützenden Prozesse aufzunehmen. Anschließend werden die Prozesse strukturiert und in Use-Cases (Anwendungsfälle) definiert. Für eine Bemessung der entstehenden Ergonomie, werden Use-Cases und tatsächliche Umsetzung verglichen (nach Prof. Dr. Thiel-Clemen, 2010).

123 121 Digitale Einsatzunterstützung Visionen und Aussichten 5. Visionen und Aussichten Visionen zu der Entwicklung neuer Technologien sind sehr umfassend und auf vielen verschiedenen Themengebieten denkbar. Sie müssen als lang-, mittel- oder kurzfristig bewertet werden. Da es nicht möglich ist, im Rahmen dieser Bachelorarbeit auf die Vielfalt der Entwicklungsmöglichkeiten einzugehen, beschränkt sich dieser Abschnitt auf Visionen und Aussichten, welche aus den bisher behandelten Themen direkt resultieren Rechtliche Entwicklung Fahrzeugidentifikation durch Kennzeichenabfrage Die Verwendung von digitalen Systemen für Rettungsdatenblätter und Rettungsleitfäden haben ein großes Potential, die Rettungsarbeiten beispielsweise bei eingeklemmten Personen zu verbessern. Um diese Unterstützung sinnvoll nutzen zu können, steht an erster Stelle die korrekte Identifikation des Unfallfahrzeuges; denn Unterschiede in Baujahr oder Ausführung (z.b. alternative Antriebstechniken) sind häufig von außen nicht ersichtlich, können aber bereits zu erheblichen Einflüssen auf eine optimale Einsatztaktik ausüben. Eine Task-Force Retten aus verunfallten Fahrzeugen hat sich für die automatisierte Abfrage von Fahrzeugkennzeichen durch Feuerwehren eingesetzt. Neben anderen europäischen Ländern, haben auch Praxisversuche bei den Berufsfeuerwehren München und Ludwigshafen aufgezeigt, dass diese Abfragemöglichkeit einen erheblichen qualitativen Vorteil für die Identifizierung bringt und die grundsätzliche Funktionalität gegeben ist. Der Bundesverkehrsminister Dr. Peter Ramsauer hat sich ebenfalls für die Eröffnung dieser Möglichkeit eingesetzt, so dass eine entsprechend rechtliche Grundlage zeitnah geschaffen wird (vgl. Dr. Heyne & Dipl.- Ing. von Kaufmann, 2010). Probleme gab es bisher rechtlich, da aufgrund von datenschutzrechtlichen Gründen, bisher nur die Polizeibehörden zu einem Zugriff auf die Daten des Kraftfahrtbundesamtes zugreifen durften. Zeitgleich mit der Schaffung der rechtlichen Grundlagen für die Kennzeichenabfrage, wird ein erneutes Problem geschaffen. Mit Wechselkennzeichen, welche Mitte 2011 eingeführt werden sollen, können mehrere Kraftfahrzeuge auf ein Kennzeichen angemeldet und versichert werden. Die Fahrzeuge haben dann für das Kennzeichen jeweils einen festen Teil, welcher mit einem steckbaren Teil zur Identifikation der Straßenverkehrszulassung ergänzt wird (vgl. Schmitt, 2010). Durch diese Maßnahme, sind Kennzeichen nicht mehr eindeutig und es entsteht eine Fehlerquelle bei der Identifikation.

124 Digitale Einsatzunterstützung Visionen und Aussichten Bevorrechtigung im Mobilfunknetz Am 04. August 2010 haben Bundestag und Bundesrat das Gesetz zur Neuregelung des Post- und Telekommunikationssicherstellungsrechts und zur Änderung telekommunikationsrechtlicher Vorschriften verabschiedet. Die vorgenommenen Anpassungen seien besonders durch die technische Entwicklung notwendig geworden. Nachfolgend soll nicht auf die Veränderungen, sondern den Ist-Stand der relevanten Thematik eingegangen werden. Das Gesetz zur Sicherstellung von Postdienstleistungen und Telekommunikationsdiensten in besonderen Fällen (Post- und Telekommunikationssicherstellungsgesetz PTSG) ist anzuwenden um eine Mindestversorgung mit Telekommunikationsdiensten sicherzustellen. Insbesondere bezieht sich das Gesetz u.a. auf Störungen der Telekommunikationsversorgung durch (vgl. PTSG, 2010, 1, Satz 2, Nummer 1): Naturkatstrophen Besonders schwere Unglücksfälle Terroristische Unglücksfälle Im Falle einer eingetretenen Störung der Versorgung mit Telekommunikationsdiensten, haben die Telekommunikationsunternehmen nach der hier festgelegten Sicherstellungspflicht, folgende Dienste aufrechtzuerhalten (vgl. PTSG, 2010, 5): 1. den öffentlich zugänglichen Telefondienst 2. Datenübermittlungsdienste, einschließlich Internetzugangsdienste 3. Dienste der elektronischen Post Des Weiteren gibt es die Möglichkeit im Falle von Einschränkungen, bestimmten Behörden, Organisationen, etc. Telekommunikationsbevorrechtigungen zu erteilen, welche folgende Leistungen meint (vgl. PTSG, 2010, 6, Satz 1): Anschlüsse und Übertragungswege sind unverzüglich und vorrangig bereitzustellen und zu entstören Verbindungen im Mobilfunk für die Inanspruchnahme des öffentlichen Telefondienstes und der Datenübermittlungsdienste (einschließlich der Internetzugangsdienste) sind vorrangig herzustellen Folgende Stellen sind telekommunikationsbevorrechtigt (nach: PTSG, 2010, S. 6, Satz 2): Verfassungsorgane des Bundes und der Länder Behörden des Bundes, der Länder, der Gemeinden und Gemeindeverbände Gerichte des Bundes und der Länder

125 123 Digitale Einsatzunterstützung Visionen und Aussichten Dienststellen der Bundeswehr und der stationierten Streitkräfte Katastrophenschutz-, Zivilschutz- und Hilfsorganisationen Aufgabenträger im Gesundheitswesen Hilfs- und Rettungsdienste Rundfunkveranstalter Teilnehmer mit besonderer Bescheinigung Für die Festlegung, wie besonders die vorrangige Herstellung von Datenübermittlungsdiensten zu definieren ist, ist wurde die Bundesnetzagentur in Zusammenarbeit mit entsprechenden Verbänden beauftragt. Sie sollen die technischen Festlegungen und zeitlichen Anforderungen für die Umsetzung dieser Maßnahmen beschreiben. Die genannten telekommunikationsbevorrechtigten Stellen sind aufgefordert mitzuteilen, welche Anschlüsse und Übertragungswege vorrangig entstört werden sollen und Mobilfunkanschlüsse vorrangige Verbindungen erhalten sollen (vgl. PTSG, 2010, 7, Satz 1). Es empfiehlt sich für die Organisationen der Gefahrenabwehr, diese Bevorrechtigungen nur ein Einzelfällen personenbezogen (z.b. der Amtsleiter) zu vergeben. Eine funktionsbezogene Verteilung auf Mobilfunkgeräte bestimmter Führungsdienste ist zu empfehlen. Werden Führungsmittel genutzt, welche mobil auf das Internet via GSM-Netz zugreifen, sollten auch für diese Verwendung (zumindest teilweise) SIM-Karten mit Bevorrechtigung eingesetzt werden Technische Entwicklung Endgeräte Die Entwicklung von Endgeräten wie PCs, Notebooks und Smartphones ist sehr schnelllebig. Bei der Beschaffung muss darauf geachtet werden, dass die Produkte nicht nur kurzfristig, sondern auch vorausdenkend dem Stand der Technik angepasst sind und ggf. erweitert werden können, statt ersetzt werden zu müssen. Dies betrifft beispielsweise Kommunikationsmöglichkeiten, wie integrierte UMTS-Module, etc. Als Vorteil der Schnelllebigkeit ist zu bewerten, dass sich auch der Preis von teuren Geräten, wie TabletPCs für den Outdoor-Gebrauch, vermutlich mindern wird. Was Smartphones heutzutage bereits leisten können, haben einige Beispiele in dieser Arbeit aufgezeigt. Dieser Markt sollte, ebenso wie Angebote für PCs, Notebooks, etc. zukünftig verfolgt und ständig auf Verwendung für die Gefahrenabwehr geprüft werden.

126 Digitale Einsatzunterstützung Visionen und Aussichten Datenübertragung WLAN: Mesh-Netze Wie in Kapitel bereits erläutert, ist die Entwicklung auf dem Gebiet von selbstorganisierenden Ad-hoc Netzwerken noch nicht abgeschlossen. Für die Verwendung an Einsatzstellen, besonders mit großen und unübersichtlichen Ausmaßen, ist ein WLAN, welches ohne Infrastruktur wie Routern, etc. aufgebaut wird, sehr zukunftsweisend. Neben der Einfachheit im Aufbau sind geringe Kosten und eine Unabhängigkeit von Netzstrukturen der deutliche Vorteil gegenüber anderen Lösungen für die Datenübertragung an der Einsatzstelle. (Für nachfolgende Absätze vgl. Wikipedia, 2010). Ein Ad-hoc Netzwerk baut sich augenblicklich und den vorliegenden Strukturen angepasst auf. Wie oben beschrieben, ist das Problem eines normalen Ad-hoc Netzwerkes, dass sich jeder Nutzer direkt mit jedem anderen Nutzer verbinden muss. Baut sich das Netzwerk jedoch selbstständig auf und konfiguriert die erforderlichen Parameter, spricht man von mobilen Ad-hoc Netzen oder Mesh-Netzen (vom Englischen Masche, vermaschen ). In Mesh-Netzen werden die Daten zwischen den Netzknoten solange weitergegeben, bis sie ihren Empfänger erreicht haben. Spezielle Routingverfahren werden benötigt, um das Netz anzupassen, je nach Verbindungsqualität der Geräte untereinander, um neue Geräte aufzunehmen oder ausfallende Geräte zu verarbeiten. Abbildung 94: Struktur eines Mesh-Netzwerks Quelle: Nachfolgende Grafiken verdeutlichen den Unterschied zwischen direkten und indirekten Verbindungen, welche durch das Mesh-Netzwerk möglich sind.

127 125 Digitale Einsatzunterstützung Visionen und Aussichten Abbildung 95: Direkte Verbindung im Ad-hoc Netzwerk Quelle: Abbildung 96: Indirekte Verbindungen im Ad-hoc Netzwerk Quelle: Die Verwendung von Mesh-Netzwerken an Einsatzstellen bedarf organisatorischer und technischer Vorplanungen. Es darf nicht zum Zufall werden, ob das Netzwerk an der individuellen Einsatzstelle funktioniert, oder nicht. Es muss aus praktischen Tests und Übungen ermittelt werden, wie viele Geräte zeitgleich auf welchem Gebiet im Einsatz sein müssen, um auch unter schlechten Umgebungsbedingungen eine ausreichende Verbindung aufzubauen. Führungsfahrzeuge könnten daraufhin mit Repeatern für die Erweiterung dieser Netze ausgerüstet werden, welche z.b. in Form von Stativen aufgestellt werden können. Für die Verbindung von weit auseinanderliegenden Einsatzabschnitten oder abgesetzten Einrichtungen, können Netzwerkbrücken (siehe auch ) per Internetverbindung oder z.b. Richtfunk aufgebaut werden. Für großflächige und zeitlich umfassendere Einsatzstellen, könnte es erforderlich sein Funkskizzen zu erstellen, oder die Relevanten Informationen als Ebene der Lagekarte hinzuzufügen. Es empfiehlt sich hierbei örtlich feste Einheiten, welche mit einem Endgerät für die Verwendung im Mesh-Netz ausgerüstet sind, mit dem Radius der erfahrungsgemäß anzunehmenden Reichweite darzustellen. Dafür kommen die verschiedenen ELW, sowie ggf. Fahrzeuge von FüKom- Einheiten und Repeater (s.o.) in Betracht. Diese Reichweiten sollten sich möglichst umfassend

128 Digitale Einsatzunterstützung Visionen und Aussichten 126 überschneiden und das relevante Einsatzgebiet abdecken. Somit müssen Verbindungen nur gelegentlich über mobile Geräte (z.b. TabletPC des Zugführers) weitergegeben werden. Abbildung 97: Schematische Darstellung eines Mesh-Netzes an einer Einsatzstelle Quelle: Aus Cimolino, Bayer, Schneider, & Schweigger, 2008: Dr. de Vries, Hamburg, nach Vorlage Cimolino Dieses Thema muss weiterhin beobachtet werden und die Verwendung in der Gefahrenabwehr praxisbezogen ausprobiert und getestet werden. Ebenfalls weitere Forschungsarbeiten und Projekte würden sich hier anbieten Long Term Evolution Long Term Evolution (LTE) bezeichnet einen Mobilfunkstandard, welcher als potentieller UMTS- Nachfolger wahrscheinlich ist. Erfahrungen seit Dezember 2009 in Stockholm und Oslo zeigen eine Downstream-Datenrate von 100 MBit/s und eine Upstream-Datenrate von 50 Mbit/s. Die deutschen Frequenzen-Lizenzen wurden bis Mai 2010 versteigert und seit dem 01. Dezember bietet der Mobilfunk-Netzbetreiber Vodafone das erste LTE-Netz mit einem Surfstick in Deutschland an (vgl. Wikipedia, 2010). Entwicklungen im Bereich der mobilen Datenübertragung werden weiterhin stark bestehen. Da direkt von den möglichen Übertragungsraten auch die weiteren einsatztaktischen Möglichkeiten abhängen (Was kann übermittelt werden, etc.), müssen diese beobachtet und bewertet werden.

129 127 Digitale Einsatzunterstützung Visionen und Aussichten 5.3. Einsatztaktische Entwicklung Da sich aus der Einführung neuer Technik und besonders durch die Einführung neuer Führungsmittel, einsatztaktische Maßnahmen und erweiterte Möglichkeiten ergeben, müssen diese entsprechend einsatztaktisch berücksichtigt und in die vorhandenen Strukturen implementiert werden. Aufgrund der vielen verschiedenen Insellösungen, ist eine einheitliche Empfehlung momentan nicht sinnvoll. Zukünftig ist dabei z.b. an eine Berücksichtigung digitaler Einsatzunterstützungssysteme in der FwDV 100, oder vergleichbaren Dienstvorschriften zu denken. Wichtig jedoch ist, dass Organisationen, welche bereits technische Geräte verwenden, Einsatzmöglichkeiten, Einsatzgrenzen, Zuständigkeiten usw. entsprechend in Dienstanweisungen, etc. festlegen. Unabhängig von Regularien, Empfehlungen und Vorschriften, werden technische Führungsmittel eine immer größere Bedeutung für die Einsatztaktik erlangen und stärker genutzt werden. Eine mittelfristige Vision zu der einsatztaktischen Integration von digitaler Einsatzunterstützung stellt beispielsweise die automatisierte Lagekartenführung dar. Durch die Verbindung verschiedener Informationsquellen werden umfassende Datenbestände z.b. aus GPS-Informationen von Fahrzeugen, Verletztendokumentation, mobilen Wetterstationen und untergebenen Lagemeldungen gebildet. Laufend werden die Daten je nach Führungsebene, Anzahl und Qualität der Informationen aggregiert und dargestellt. In was für einem zeitlichen Rahmen eine feste Integration in die Einsatztaktik jeweils möglich ist, hängt von den individuellen Rahmenbedingungen ab.

130 Digitale Einsatzunterstützung Umfrage Umfrage 6.1. Ziel Im Rahmen dieser Bachelorarbeit hat der Autor eine Umfrage zu dem Themengebiet technischer Führungsmittel durchgeführt. Ziel der Umfrage war es, Thesen zu u.a. folgenden Fragestellungen zu erhalten: Werden bereits einige technische Führungsmittel eingesetzt? Wie sind die Erfahrungen mit bekannten Geräten? Mit welchem Erfolg sind neue Führungsmittel am Verlauf eines Einsatzes beteiligt? Wie ist die aktuelle Ausbildung für moderne Führungsmittel gestaltet und wie sollte sie ggf. verändert werden? Wie unterscheiden sich einzelne Anwendergruppen (Alter, Gefahrenabwehrorganisation, Erfahrung, Führungsebene) in der Bereitschaft moderne Führungsmittel einzusetzen? Wie groß ist die Auswirkung des privaten Gebrauchs von Computer, Smartphone, etc. auf die Bereitschaft moderne Führungsmittel auch im Einsatzdienst einzusetzen? Was sind die wichtigsten Anforderungen der Anwender an die Technik moderne Führungsmittel? Welche Inhalte werden von den Anwendern als wichtig/ unwichtig bewertet? Befragt werden sollten möglichst verschiedene Gefahrenabwehrorganisationen (Feuerwehr, THW, Hilfsorganisationen) und innerhalb dieser möglichst verschiedene Anwendergruppen (z.b. nach Alter, Geschlecht, Erfahrung, etc.) um einen vielseitigen Eindruck zu erhalten Verfahren Für die Beantwortung dieser Fragestellungen hat der Autor einen Fragebogen entwickelt, welcher ausschließlich im Internet ausgefüllt werden konnte. Der Fragebogen wurde anonym ausgefüllt, jedoch mit der Möglichkeit eine adresse für weitere Informationen zu hinterlegen. Die Bearbeitungszeit beansprucht, je nach Bericht über gesammelte Erfahrungen, in etwa 5 bis 10 Minuten. Der Fragebogen teilt sich in drei Bereiche: Persönliche Angaben: Klassifizierung der Teilnehmer (Gefahrenabwehrorganisation, Alter, Erfahrung, Funktion, etc.) Technische Führungsmittel o Persönliche Erfahrungen

131 129 Digitale Einsatzunterstützung Umfrage Grundlagen: Erfahrungsberichte zu eingesetzten technischen Führungsmitteln Ausbildung: Aussagen zur Aus- und Fortbildung, zum selbsteingeschätzten Kenntnisstand und den Wünschen für eine optimierte Ausbildung Persönliche Einstellung & Pauschale Aussagen: Fragestellungen zu dem Einsatz moderner Technik in der Gefahrenabwehr (z.b. Anforderungen an Technik und Inhalte, Motivation moderne Führungsmittel einzusetzen, etc.) Der komplette Fragebogen findet sich im Anhang unter 7.4. Um die Umfrage vielen Anwendern bekannt zu machen und durch eine hohe Teilnehmerzahl aussagekräftige Ergebnisse zu erzielen, wurde auf unterschiedlichen Informationskanälen um eine Teilnahme gebeten: Newsletter des Deutschen Feuerwehr Verbandes (DFV) Webseite der Freiwilligen Feuerwehr Hamburg Florian ZuSa, Radio für den Fachbereich Feuerwehr Intranet der Berufsfeuerwehr Hamburg verteiler der Studiengänge Hazard Control/ Gefahrenabwehr und Rescue Engineering/ Rettungsingenieurwesen an der HAW Hamburg Newsletter der Software Sceptros Der Zeitraum für die Beantwortung der Umfrage erstreckte sich auf 7 Wochen, vom bis zum Teilnehmer Es sind insgesamt 316 Antworten eingegangen; um die Aussagekräftigkeit einschätzen zu können und die Ergebnisse richtig zu interpretieren, ist es wichtig sich die Struktur der Teilnehmer anzusehen und für die weitere Auswertung zu beachten. Die Gruppe der 316 Teilnehmer setzt sich zusammen aus 93 hauptamtlich Beschäftigten und 223 ausschließlich ehrenamtlichen Einsatzkräften der nichtpolizeilichen Gefahrenabwehr. Bedauerlicherweise haben lediglich 5 Frauen teilgenommen, woraufhin eine geschlechterspezifische Auswertung nicht repräsentativ ist. Es ist jedoch nicht mit einem erheblichen Unterschied zu rechnen. Erfreulicherweise ergibt sich bei den Teilnehmern eine Altersstruktur, welche Rückschlüsse auf einen Zusammenhang zwischen Alter und weiteren Antworten ermöglicht.

132 bis bis bis bis 50 ab 51 Digitale Einsatzunterstützung Umfrage 130 Diagramm 3: Altersstruktur der Teilnehmer 50% 45% 40% 35% 30% 25% 20% 15% 10% 5% 0% 8% 44% 27% 16% 5% Die Teilnehmer repräsentieren verschiedenste Organisationen der Gefahrenabwehr, wobei die Freiwillige Feuerwehr, gefolgt von der Berufsfeuerwehr und den Hilfsorganisationen, am stärksten vertreten ist. Diagramm 4: Beteiligung der Gefahrenabwehrorganisationen Berufsfeuerwehr 9 Freiwillige Feuerwehr Werkfeuerwehr Hilfsorganisation 238 THW Sonstige Relevant für die Aussagekräftigkeit der Umfrage ist, dass die Teilnehmer Führungskräfte mit Führungserfahrung auf verschiedenen Stufen sind. Nachfolgendem Diagramm ist zu entnehmen, dass Teilnehmer sowohl ohne Führungsfunktion, als auch Gruppen-, Zug- und Verbandführer teilgenommen haben.

133 bis 5 6 bis bis bis bis bis bis 35 ab Digitale Einsatzunterstützung Umfrage Diagramm 5: Führungsfunktionen 31% 9% Keine 31% Führungsfunktion/ Sonstige Gruppenführer Zugführer 29% Die Teilnehmer haben sehr unterschiedlich viel Erfahrung in den jeweiligen Organisationen. Die hohe Beteiligung von Helfern und Mitarbeitern mit langjähriger Erfahrung, unterstreicht die Aussagekraft der Umfrageergebnisse. Diagramm 6: Erfahrung der Teilnehmer Erfahrung der Teilnehmer in Jahren ehrenamtlich hauptamtlich Im Bereich der persönlichen Einstellung auf dem Umfrageformular werden die Teilnehmer aufgefordert, anzugeben wie häufig sie moderne Technik (Computer, Smartphones, etc.) im Alltag einsetzen. Auf diese Frage haben 74% der Teilnehmer sehr häufig geantwortet. Bedingt durch diesen ohnehin hohen Kontakt zur modernen Technik, ist auch mit vielen Antworten zu rechnen, welche eine positive Einstellung zum Einsatz moderner Technik in der Gefahrenabwehr unterstützen. Repräsentativere Antworten, auch von Mitarbeitern und Helfern mit geringer Affinität zur modernen Technik, könnten in weiteren Studien erlangt werden. Hierfür ist es erforderlich, auch per Befragung und/ oder papiergeschriebenen Fragebögen Teilnehmer zu erreichen.

134 Notebook PC (stationär) Besondere Messgeräte Video-Übertragung Wärmebildkamera- Übertragung Telemetrische Atemschutzüberwachung Smartphone/ iphone/ etc. Digitale Einsatzunterstützung Umfrage 132 Diagramm 7: Umgang mit moderner Technik 80% 70% 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% Verwenden Sie häufig moderne Technik (PCs, Smartphones, etc.)? 1 nie sehr häufig 6.4. Ergebnis Erfahrungen In diesem Abschnitt werden die Antworten, welche sich auf die Erfahrung mit vorhandenen technischen Führungsmitteln beziehen, ausgewertet. 59% der Befragten gaben an, dass in ihrer jeweiligen Organisation technische Führungsmittel eingesetzt werden. Die meisten Geräte, nach Notebooks und Computern sind besondere Messgeräte, welche mit diesen interagieren. Diagramm 8: Eingesetzte technische Führungsmittel

135 133 Digitale Einsatzunterstützung Umfrage Weitere, jedoch nicht repräsentativ genannte Führungsmittel sind z.b.: Mobiles Internet (UMTS, etc.) Stabsunterstützungssoftware Beamer/ Projektoren, Drucker, Fax-Geräte GPS-Geräte/ Navigationsgeräte (teilw. mit hinterlegten Hydrantenplänen) Digitalkameras Videodrohnen Von allen Teilnehmern haben 40% persönlich bereits mit technischen Führungsmitteln gearbeitet. Abhängig von dieser Angabe konnte ein persönlicher Erfahrungsbericht zu bekannten Führungsmitteln abgegeben werden, so dass sichergestellt ist, nur Angaben aus erster Hand zu bekommen. 60% der Befragten gaben an, dass die eingesetzten technischen Führungsmittel einen starken bis sehr starken Beitrag zum Einsatzerfolg geleistet haben. Diagramm 9: Beitrag technischer Führungsmittel zum Einsatzerfolg 25% Beitrag technischer Führungsmittel zum Einsatzerfolg 20% 15% 10% 5% 0% 0 gar nicht sehr stark Basierend auf den abgegebenen Erfahrungsberichten wurde die Zufriedenheit mit den Geräten in den Kategorien Handhabung, Informationsgewinn, Geschwindigkeit, Benutzerfreundlichkeit, Einsatzmöglichkeiten und Beanspruchbarkeit abgefragt.

136 Digitale Einsatzunterstützung Umfrage 134 Diagramm 10: Zufriedenheit mit technischen Führungsmitteln 80% 70% 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% gut befriedigend mangelhaft Auffällig dabei ist, dass die Kategorien jeweils nur sehr selten (maximal 15%) als mangelhaft bewertet wurden. 74% der Befragten gaben an, dass sie mit dem Informationsgewinn zufrieden waren, was definitiv generell für den Einsatz moderner Führungsmittel und die Schaffung neuer Informationsquellen spricht. Deutlich stärker im befriedigenden Bereich wurden die Kategorien Geschwindigkeit, Benutzerfreundlichkeit und Beanspruchbarkeit bewertet. Das zeigt, dass die technische Ausführung noch optimiert und angepasst werden muss, um die generelle Bereitschaft solche Geräte einzusetzen, ausgeschöpft wird Anforderungen Um einen Überblick über die Anforderungen erfahrener Anwender an technische Führungsmittel zu bekommen, ist es notwendig sich sowohl mit den Inhalten, als auch mit dem Gerät, also der Technik an sich zu beschäftigen. Bei den Anforderungen an die Technik selbst, variieren die Antworten deutlich weniger, als bei der Frage nach Inhalten. Das lässt sich vermutlich durch verschiedene Führungsebenen und unterschiedliche Erfahrung der Teilnehmer begründen.

137 135 Digitale Einsatzunterstützung Umfrage Diagramm 11: Anforderung an Geräte 100% 90% 80% 70% 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% sehr wichtig eher wichtig eher unwichtig unwichtig Alle aufgeführten Kriterien sind den Teilnehmern wichtig und unterscheiden sich nicht wesentlich. Nur äußerst selten wurde ein Kriterium als unwichtig markiert. Es lässt sich also aus diesem Ergebnis nicht interpretieren, dass eines der Kriterien irrelevant wäre, sondern eher eine Reihenfolge, welches Kriterium wichtiger als ein anders ist. Gut lässt sich dem Diagramm entnehmen, dass den Anwendern ein zuverlässiges, schnelles und einfach zu bedienendes Gerät wichtiger ist, als eine kompakte Größe und eine lange Akkulaufzeit. Wie zuvor bereits erwähnt, zeigt die Auswertung der Anforderungen an Inhalte eine größere Varianz. Es ist ebenfalls festzustellen, dass sich die vier als wichtigste Inhalte gewerteten Kategorien aus Gefahrgutdatenbanken, Karten der Versorger, Rettungsleitfäden und Gebäudeplänen zusammensetzt. Diese Inhalte sind nach Erfahrung des Autors die heute bereits die meist genutzten Anwendungsgebiete für Computer/ Notebooks im Einsatzdienst. Dass besonders diese Inhalte, welche für viele verschiedene Führungsebenen relevant sind, als besonders wichtig bewertet wurden, lässt sich vermutlich auch mit der hohen Teilnahme von Gruppenführern und Teilnehmern ohne Führungsfunktion begründen. Einsatzleiter mit höherer Führungsfunktion (bedingt Zugführer, jedenfalls Verbandführer) haben eventuell eine andere Vorstellung von möglichen Einsatzszenarien für die neue Technik. So werden bei einer Evakuierung oder einem Hochwasser schnell die Informationen eines GIS mit hinterlegten Einwohnerinformationen, zu einsatztaktisch absolut bedeutsamen Bestandteil der Entscheidungsfindung.

138 Digitale Einsatzunterstützung Umfrage 136 Diagramm 12: Anforderung an Inhalte 100% 90% 80% 70% 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% sehr wichtig eher wichtig eher unwichtig unwichtig Aussicht Die zugrunde liegende Umfrage ist auf zwei Teilnehmerkreise ausgerichtet: Während Erfahrungsberichte nur von Teilnehmern mit persönlicher Erfahrung aufgenommen wurden, konnten sämtliche Helfer und Mitarbeiter der Gefahrenabwehr ihre persönliche Meinung zur Verwendung moderner Technik als Führungsmittel abgeben. Diese Fragen zielten hauptsächlich auf die Akzeptanz dieser Techniken ab. 60% der Befragten gaben an, sehr offen gegenüber moderner Technik zu sein und diese auch gerne einzusetzen. Diagramm 13: Offenheit gegenüber moderner Technik 100% 90% 80% 70% 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% Ich bin sehr offen gegenüber moderner Technik und setze diese gerne ein 1 trifft nicht zu trifft voll zu

139 137 Digitale Einsatzunterstützung Umfrage Lediglich 6% der Teilnehmer haben mittlere bis schwere Probleme sich mit moderner Technik vertraut zu machen. Diagramm 14: Schwierigkeiten mit moderner Technik 100% 90% 80% 70% 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% Ich habe Schwierigkeiten mich mit moderner Technk vertraut zu machen 1 trifft nicht zu trifft voll zu Trotz dieser hohen Affinität zu moderner Technik und den offenbar geringen Problemen bei der Einarbeitung, denken starke 34% der Befragten, dass weitere technische Führungsmittel sie im Einsatz weiter belasten würden und nicht den eigentlichen positiven Effekt aufweisen. Diagramm 15: Weitere Geräte würden nur behindern 100% 90% 80% 70% 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% Weitere Geräte (technische Führungsmittel) würden mich im Einsatz nur behindern 1 trifft nicht zu trifft voll zu Es lässt sich zusammenfassend feststellen, dass die grundsätzliche Bereitschaft zum Einsatz technischer Führungsmittel vorhanden ist, bisher jedoch nicht alle potentiellen Anwender von den Vorteilen überzeugt sind.

140 Digitale Einsatzunterstützung Umfrage 138 Bei der Frage, wie gut sich die Teilnehmer den Einsatz moderner Technik im Einsatzdienst vorstellen können, lassen sich interessante Verknüpfungen schließen. Insgesamt können sich 47% der Befragten sehr gut vorstellen, solche Technik einzusetzen. Diagramm 16: Moderne Technik im Einsatzdienst 50% 45% 40% 35% 30% 25% 20% 15% 10% 5% 0% Können Sie sich vorstellen, moderne Technik [...] im Einsatzdienst zu verwenden? 1 auf keinen Fall sehr gut Die drei nachfolgenden Diagramme zeigen die Beantwortung der gleichen Fragestellung im Zusammenhang mit folgenden Kriterien auf: Zugehörigkeit der Gefahrenabwehrorganisationen Alter Ehrenamt/ Hauptamt Diagramm 17: Moderne Technik im Einsatzdienst nach Hauptamt/ Ehrenamt 60% 50% 40% 30% 20% Können Sie sich vorstellen, moderne Technik [...] im Einsatzdienst zu verwenden? 1 auf keinen Fall % 0% Hauptamtlich Ehrenamtlich 5 sehr gut

141 139 Digitale Einsatzunterstützung Umfrage Es zeigt sich, dass es keinen deutlichen Unterschied zwischen Ehrenamt und Hauptamt bei dieser Fragestellung gibt. Lediglich das Verhältnis zwischen Bewertung 4 und 5 ist verhältnismäßig etwas verändert. Diagramm 18: Moderne Technik im Einsatzdienst nach Gefahrenabwehrorganisation 60% Können Sie sich vorstellen, moderne Technik [...] im Einsatzdienst zu verwenden? 50% 40% 1 auf keinen Fall 2 30% 3 20% 4 10% 0% BF FF WF THW HiOrg Sonst. 5 sehr gut Auch bei der Betrachtung der Antworten in Abhängigkeit der verschiedenen Gefahrenabwehrorganisationen, lässt sich kein starker Unterschied feststellen. Diagramm 19: Moderne Technik im Einsatzdienst nach Alter 80% Können Sie sich vorstellen, moderne Technik [...] im Einsatzdienst zu verwenden? 70% 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% bis ab 50 Alter in Jahren 1 auf keinen Fall sehr gut Interessanterweise lässt sich in den höheren Altersklassen feststellen, dass mit dem Alter auch die Bereitschaft zum Einsatz moderner Technik steigt. Vor allem ist dieser Trend bei der Bewertung sehr gut deutlich an.

142 Digitale Einsatzunterstützung Umfrage Aus- und Fortbildung Um die Akzeptanz für neue, und besonders technische, Führungsmittel aufzubauen, ist eine gezielte Einführung in Form einer Schulung bzw. Ausbildung notwendig. Nur durch diese Vorstellung können sich die neuen Anwender einen Überblick über die sich eröffnenden Einsatzmöglichkeiten machen und sich für diese Verwendung öffnen. Diese gezielte Einführung bringt nicht nur Sicherheit in der Anwendung, sondern fördert parallel die Bereitschaft diese Geräte zügig in den Einsatzdienst zu integrieren. Lediglich 50% der Befragten haben eine erste Ausbildung zu den verwendeten Führungsmitteln erhalten. Fortbildungsmöglichkeiten können ebenfalls nur von 53% der teilnehmenden Anwender wahrgenommen werden. Diese Ergebnisse zeigen eine paradoxe Einstellung zur Verwendung der technischen Führungsmittel auf: Einerseits ist erkennbar, dass einige Mitarbeiter und Helfer in den neuen Hilfsmitteln nur eine zusätzliche Belastung sehen und nicht richtig mit den Einsatzmöglichkeiten abwägen. Andererseits wird die Aus- und Fortbildung, welche die wirkungsvollste Möglichkeit dieser Tatsache entgegenzuwirken darstellt, nur deutlich unzureichend ausgeführt. Dem nachfolgenden Diagramm ist zu entnehmen, dass die Möglichkeit und Wahrnehmung von Fortbildungen erheblich dazu beiträgt, dass sich die Anwender im Umgang mit den betroffenen Geräten sicher fühlen und ihren Ausbildungsstand selbst im sehr guten Bereich sehen. Diagramm 20: Ausbildungsstand in Abhängigkeit von Fortbildungen 45% Wie gut fühlen Sie sich persönlich auf den Geräten ausgebildet? 40% 35% 30% 25% 20% 15% Fortbildung: Ja Fortbildung: Nein 10% 5% 0% 1 sehr gut unzureichend Die üblichen Methoden für eine erste Grund -Ausbildung sind: Einweisung durch den Hersteller/ Verkäufer

143 141 Digitale Einsatzunterstützung Umfrage Multiplikatorenausbildung (wenige Helfer/ Mitarbeiter werden als Multiplikator ausgebildet und geben dieses Wissen an alle Anwender weiter) Ausbildung durch Landesfeuerwehrschulen o.a. Bildungseinrichtungen der Organisationen Diese Ausbildungsmöglichkeiten und auch die durchgeführten Fortbildungen sollten sich allesamt an den aktuellen methodisch-didaktischen Stand halten und verschiedene Kommunikationskanäle miteinander verbinden. Das bedeutet explizit in der Ausbildung an moderner Technik wie Software, etc., dass neben einer theoretischen Präsentation auch Übungsbeispiele und die Möglichkeit des eigenen Ausprobierens gegeben werden müssen. In der Umfrage wurde ebenfalls ermittelt, wie sich die Teilnehmer eine Fortbildung vorstellen und welche Ausbildungsvarianten integriert werden sollten. Diagramm 21: Anforderung an Fortbildung Wie würden Sie sich eine gezielte und regelmäßige Fortbildung vorstellen? Theoretischer Unterricht Übung am Gerät Praktische Einsatzübungen E-Learning Bei dieser Frage gab es die Möglichkeit mehrere Möglichkeiten auszuwählen, was auch in den meisten Fällen genutzt wurde. Diese Tatsache und die heutigen methodisch-didaktischen Erfahrungen ergeben, dass die unterschiedlichen Varianten miteinander kombiniert werden und sich gegenseitig ergänzen sollten.

144 Digitale Einsatzunterstützung Anhang Anhang Verteilung im Stab BF Berlin mit MS Outlook Abbildung 98: Verteilung der eingehenden s durch den Sichter, MS-Outlook BF Berlin Quelle: Such, 2010

145 143 Digitale Einsatzunterstützung Anhang Abbildung 99: Verteilung der ausgehenden s, MS-Outlook BF Berlin Quelle: Such, 2010

146 Digitale Einsatzunterstützung Anhang Vernetzung metropoly BOS BF Reutlingen Abbildung 100: Schematische Darstellung der Vernetzung mit metropoly BOS der BF Reutlingen Quelle: Dr. Belge, Infobesuch BF MA, LU, HD, BASF, 2010

147 145 Digitale Einsatzunterstützung Anhang 7.3. Ausstattung eines Weitverkehrstrupps des THW Abbildung 101: Technische Daten des Weitverkehrstrupps Ost Quelle:

148 Digitale Einsatzunterstützung Anhang Internet-Fragebogen

149 147 Digitale Einsatzunterstützung Anhang

150 Digitale Einsatzunterstützung Anhang 148

151 149 Digitale Einsatzunterstützung Anhang

152 Digitale Einsatzunterstützung Anhang 150

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154 Digitale Einsatzunterstützung Anhang 152

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