Ausgangslage. Gesundheit ist unsere Sache. Ulrich Weigeldt - Bundesvorsitzender -
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- Maximilian Küchler
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1 Gesundheit ist unsere Sache Ulrich Weigeldt - Bundesvorsitzender - Ausgangslage Perspektivisch werden ohne einschneidende Änderungen die altersbedingten Abgänge der Hausärzte nicht kompensiert werden können Auch ohne die abnehmende Zahl von Hausärzten wird wegen der Demographie und des medizinischen Fortschritts die Arbeitslast in den hausärztlichen Praxen zunehmen Immer mehr Frauen absolvieren das Medizinstudium Das Risiko der Niederlassung in der Praxis wird häufiger gescheut Die Anstellung beispielsweise in einem MVZ wird häufiger als berufliche Perspektive gesehen Allgemeinmedizin ist in der universitären Ausbildung in Deutschland immer noch ein Stiefkind Wegen der Trägheit und der geteilten Kompetenzzuordnung (GMK vs. KMK) ist hier ein schneller Veränderungsprozeß nicht zu erwarten Alle Regelungen ( Praxistätigkeit der Hochschullehrer) erfordern langdauernde Penetration der politischen Organe 1
2 Demographische Herausforderung British Medical Journal 26 October 2002 Chronic diseases in a changing world Source: Harvard Public School of Health's project on the global burden of disease Ausgangslage Perspektivisch werden ohne einschneidende Änderungen die altersbedingten Abgänge der Hausärzte nicht kompensiert werden können Auch ohne die abnehmende Zahl von Hausärzten wird wegen der Demographie und des medizinischen Fortschritts die Arbeitslast in den hausärztlichen Praxen zunehmen Immer mehr Frauen absolvieren das Medizinstudium Das Risiko der Niederlassung in der Praxis wird häufiger gescheut Die Anstellung beispielsweise in einem MVZ wird häufiger als berufliche Perspektive gesehen Allgemeinmedizin ist in der universitären Ausbildung in Deutschland immer noch ein Stiefkind Wegen der Trägheit und der geteilten Kompetenzzuordnung (GMK vs. KMK) ist hier ein schneller Veränderungsprozeß nicht zu erwarten Alle Regelungen ( Praxistätigkeit der Hochschullehrer) erfordern langdauernde Penetration der politischen Organe 2
3 Ausgangslage II Die Honorarsituation im vertragsärztlíchen Bereich insgesamt ist durch Unterfinanzierung gekennzeichnet, ganz besonders aber im hausärztlichen Versorgungsbereich Nachforderungen für 2009 bis 4,5 Mrd. Das eingefahrene System entwickelt immer mehr bürokratischen Overkill (insbesondere überbordende sachlich kaum zu rechtfertigende Kontroletti- Mentalität) Dies hat erhebliche Auswirkungen auf den Nachwuchs, der disproportional vor allem im hausärztlichen Versorgungsbereich ausbleibt Daneben entwickelt sich u.a. mit der Bildung neuer Facharztgruppen in der ambulanten Versorgung eine immer größere Dichte von Gebietsfachärzten Die Durchlässigkeit des Systems wird dadurch verhindert Für Patienten wie Hausärzte ist die Qualität der gebietsärztlichen Leistung entscheidend, nicht der Ort der Erbringung 3
4 Aussichten Die ärztliche Selbstverwaltung (Kammer, Bundesärztekammer, Deutscher Ärztetag) nimmt die Problematik des Wegbrechens der Primärversorgung nicht zur Kenntnis Die KV-Welt bedient in erster Linie die Spezialinteressen einzelner Fächer (Kritik an schräger Mittelallokation wird als Majestätsbeleidigung aufgefasst, überbordende technische Untersuchungen ohne Indikation verschlingen die Ressourcen) Die Honorarsituation der hausärztlichen Versorgungsebene ist nicht konkurrenzfähig Im System deshalb Trennung der Honorare (hausärztlich / fachärztlich) eingeführt (BM Fischer) und erneut auch für 2009 gefordert WSG im wesentlichen Fortführung der gedeckelten Gesamtvergütung mit anderem Namen EBM 2008 weckt keine großen Hoffnungen auf Besserung, in Aussicht stehender Honorarzuwachs wird durch Bewertungsausschuss verteilt. Frage Lassen sich die Probleme nicht innerhalb des Systems der Kassenärztlichen Vereinigungen lösen? Mehrheitsverhältnisse Bei der integrierten Versorgung ist solange nichts passiert, wie die KV-Welt beteiligt war z.b. Barmer-Vertrag als Prototyp Besonders die Probleme der hausärztlichen Versorgung zeigen keine Anzeichen einer Trendwende Ad on Verträge verbessern nicht unbedingt die Versorgung, da sie im wesentlichen nach den üblichen Kriterien fortgeführt wird Ein System hat immer die Ergebnisse, dies hat, Will man andere Ergebnisse, muss man das System ändern 4
5 Gesetzliche Grundlage für neue Strukturen 73b Hausarztzentrierte Versorgung Die Krankenkassen haben ihren Versicherten eine besondere hausärztliche Versorgung (hausarztzentrierte Versorgung) anzubieten Besondere hausärztliche Versorgungsqualität Freiwillige Teilnahme von Ärzten und Patienten Eigenständige Gebührenordnung Weitgehende Unabhängigkeit von Regelungen des Bundesausschusses und der KBV! Mitglieder-Reaktionen zum Vertragsabschluss Wäre toll, wenn wir solch einen Vertrag auch in Bayern hätten -Dr. Mayer, Volkach- Warum erreichen wir das nicht in NRW? -Dr. Kemper, Köln- Ich freue mich für BW wer rettet Berlin? -Dr. Woyth, Berlin- Bekommen wir solch einen Vertrag auch in Westfalen-Lippe? -Praxis Niebuhr, Ennepetal- Können wir damit auch in Hessen rechnen? -Dr. Stroop, Guxhagen- Schade, bin leider in Niedersachen niedergelassen -Dr. Schriewersmann, Glandorf- Komme sofort nach Württemberg! -Dr. Brosche, Weinböhla- 5
6 Vertragsprinzip Der Patient schreibt sich beim Hausarzt ein! Hausarzttarif Patient AOK Hausarzt Schreibt sich ein Vertrag mit: Rechnet ab HAEVG Abrechnung Controlling Vertragsprinzip II Hausärztliche Versorgung außerhalb der KV! HzV Honorarsystematik Vergütung Abrechnung Controlling Qualifikationen Verordnungen Überweisung Nutzung unverändert KVBW Fachärztliche Versorgung Notfalldienst Qualitätssicherung FKZ Formulare (AU, UE etc) 6
7 Teilnahmevoraussetzungen Kassenzulassung als Hausarzt in Baden-Württemberg Erfüllung der Anforderungen nach 73b SGB V und Psychosomatische Grundversorgung Aktive Teilnahme an DMP Vorhalten einer apparativen Mindestausstattung Werktägliche Sprechstunde und eine Abendspr. Praxis- EDV und Nutzung der Vertragssoftware Elektronische Patientenakte- und Patientenpass Anforderungen nach 73b SGB V Teilnahme an strukturierten Qualitätszirkeln zur Arzneimitteltherapie, Behandlung nach hausärztlichen evidenzbasierten, praxiserprobten Leitlinien, Erfüllung der Fortbildungspflicht nach 95d SGB V, die sich auf hausarzttypische Versorgung konzentrieren, Einführung eines hausarztspezifischen Qualitätsmanagements Qualifikation zur Rehaverordnung 7
8 Vertragsumsetzung Einfache, extrem bürokratiearme Abwicklung über die Vertragssoftware Keine papiergebundene Abrechnung Einmalige Einschreibung des Patienten in Ihre Praxis Durch pauschalierte Gebührenordnung sehr einfache Abrechnung Arzneimittelverordnung über die Software Die Abrechnung Praxis: Abrechnung (weitgehend automatisch) ICD- Diagnosen Arzneimittel- Verordnungsdaten HAEVG 8
9 Honorarentwicklung Baden-Württemberg Honorarentwicklung inflationsbereinigt 15 % Honorarz uw achs Hausärzte Fachärzte der Bierdeckel 9
10 Änderungen zum bisherigen System Keine Fallzahlbegrenzung Honorar in Keine zusätzliche Kontrollbürokratie Konzentration auf die chronisch kranken Patienten wird gefördert Schulung zur Selbstständigkeit von Patienten wird nicht mehr bestraft Medikamentensteuerung ex ante statt Regreß ex post Ende des Hamsterrades Erste Folgen (Inserat fränkische Nachrichten) 10
11 Aussichten ab 2009 Zunahme wettbewerblicher Elemente Druck auf etablierte Systeme steigt Wer sich dem Wettbewerb nicht stellt, wird verlieren Gute Chancen auf Ausweitung vertragsgeregelter Strukturen statt staatlicher Lenkung Aus der Sicht des Deutschen Hausärzteverbandes werden auch Verträge mit Krankenhäusern interessant Zunehmende Morbiditätslast erfordert effizientere Strukturen und mehr Kooperation (Krankenhäuser, Pflege, nichtärztliche Gesundheitsberufe) Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! 11
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