Datensammlung durch Medien

Transkript

1 Datensammlung durch Medien Auswirkungen und Grenzen Dr. Klaus Kassai, LL.M. Ing. Mag. Rainer Rauch,MBA

2 Einleitung In welchen Bereichen werden Daten gesammelt? Welche Auswirkungen hatte die DSGVO?

3 DSGVO-Umsetzung Einige Problembereiche

4 Am Anfang war die Konfusion

5 Doch dann kam.. Akzeptanz..das Tal der Tränen Zeit

6 1. Versuch Radio Fernsehen Online

7 2. Versuch: Datengrobeinteilung Nichtredaktionelle Daten Nichtredaktionelle Daten oder doch? Redaktionelle Daten Chamäleon- Daten

8 Redaktionelle Daten Art 85 DSGVO 9 (1) DSG Daten, die den Zweck haben Informationen, Meinungen oder Ideen, mit welchem Übertragungsmittel auch immer, in der Öffentlichkeit zu verbreiten. In Anbetracht der Bedeutung, die der Freiheit der Meinungsäußerung in jeder demokratischen Gesellschaft zukommt, müssen die damit zusammenhängenden Begriffe, zu denen der des Journalismus gehört, weit ausgelegt werden.

9 Nicht-Redaktionelle Daten Personalver-waltung Aboverwaltung (inkl SAT-Karten) Clubmitgliederverwaltung Lieferantenverwaltung Personalver-waltung Kundenverwaltung Webanalyse und Medienforschung AnruferInnen beim Kundendienst Marketing inkl. Newsletterabos Daten für Veranstaltungen Löschung von Daten datenschutzrechtlicher Verantwortlicher

10 Redaktionelle Daten oder doch nicht? Foren Chamäleon-Daten Wettbewerb Castingteilnehmer

11 Medien als Datendrehscheibe Einbindung Social Medias Tag-in-Tag-Werbung Teilweise Verantwortung des Medienunternehmens? DSGVO-konforme Einbindung von Social Media Wer muss worüber informieren bei Social Media Einbindung?

12 Conclusio Die (exakte) Abgrenzung zwischen Daten, die der DSGVO unterliegen und solchen, auf die das Medienprivileg anwendbar ist, ist für Medienunternehmen von sehr großer Bedeutung Die größten Schwierigkeiten bei der Umsetzung der Erfüllung der DSGVO bestand darin, dass bei manchen Punkten nicht klar ist, ob man sich mit den getroffenen Maßnahmen auf dem richtigen Weg befindet. Es wurde zum überwiegenden Teil (noch) nicht als Wettbewerbsvorteil wahrgenommen (im Hinblick auf Google, Facebook und Co)

13 Personalisierung und Kuratierung durch Algorithmen

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15 Entwicklung und Bedeutung Amazon Video, Youtube, BBC iplayer, Spotify, Pandora, MSN, Google / News, Feedly, Bild+, Spiegel Plus, FAZ Plus, NZZ, NYT, Axel Springer (Bild Buzz, Upday), Einsatz auf allen Produktionsstufen : Recherche, Verifizierung, Kuratierung, Präsentation, Vermarktung, Distribution, Medienforschung,

16 Methoden (Distribution)

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18 Methoden (Distribution) Context Based Filtering <<<<Ncanto Engine.jpg>>>>

19 Gefahren Privatsphäre

20 Gefahren Privatsphäre

21 Gefahren Meinungsfreiheit Vielfaltsverengung: Geringere Chancen für unpopuläre aber relevante Themen Wirklichkeitsverzerrung: Auswahl von Inhalten nicht nach journalistischem Nachrichtenwert Reduktion von Öffentlichkeit: Filterblasen, Echokammern, Ausgrenzung

22 DSGVO Problembereiche Medienprivileg: Auswahl, Anordnung oder Kuratierung von Beiträgen ist grundsätzlich eine journalistische Aufgabe. Einwilligung für eine bedarfsgerechte Gestaltung unter Verwendung von Nutzungsprofilen und Pseudonymen? Algorithmen-Transparenz und Kontrolle: Ethische Leitlinien als Aufgabe journalistischer Selbstkontrolle?

23 Fazit und Ausblick

24 Fazit und Ausblick Datenschutz wird von österreichischen Medien wohl (noch) nicht als Wettbewerbsvorteil wahrgenommen (> Level-Playing-Field ) Das Verarbeitungsverzeichnis hat die Transparenz von Datenverarbeitungen von Medien deutlich erhöht. Online-Medien werden zunehmend zur Datendrehscheibe das Modell einer gemeinsamen Verantwortlichkeit steigert den Datenschutz dort nicht zwingend. Transparenz von Algorithmen ist gemeinsamer Nenner von Datenschutz und Medienregulierung. Abwägung zwischen Interessen von Anbietern und Nutzern sollte in Randbereichen stärker gesetzlich vorgeprägt werden.