Labmagengeschwüre bei Mastkälbern, Maststieren und Milchkühen in Österreich und nicht-invasive Methoden zur Diagnose der Geschwüre
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- Maja Heidrich
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1 Labmagengeschwüre bei Mastkälbern, Maststieren und Milchkühen in Österreich und nicht-invasive Methoden zur Diagnose der Geschwüre Diplomarbeit von Theresa Beer Betreuung: Univ.-Prof. Dr.med.vet Thomas Wittek, DiplECBHM
2 Offene Fragen Vorkommen und Häufigkeit von Labmagengeschwüren in Österreich? Signifikanz und Sensibilität nicht-invasiver Nachweismethoden? Zusammenhang von Haltungsbedingungen und Fütterung mit der Entstehung der Ulzera? Einfluss auf die Fleischqualität? Sowohl für die Veterinärmedizin als auch für die Landwirtschaft von großer Bedeutung
3 Literatur Prävalenz bei Kälbern liegt bei 72,7-100 %, je nach Haltungsbedingungen (DEGEN, 1982) Prävalenz bei Milchkühen zwischen 1,0 % (AUKEMA u. BREUKING, 1974) und 2,6 % (HEMMINGSEN, 1966) Prävalenz bei Maststieren 24,8 % (JENSEN et al., 1992)
4 Relevante Anatomie Schematische Darstelleung des Abomasums (BUDRAS u. WÜNSCHE, 2002): C: Omasum, D: Abomasum, E: Duodenum; 37. Curvatura major; 38. Curvatura minos; 39. Fundus abomasi; 40. Corpus abomasi; 41. Pars pylorica; 42. Torus pyloricus; 43. M. sphincter pylori; 44. Plicae spirales abomasi; 45. Vemum abomasicum; 46. Sulcus abomasi
5 Patho-Histologie Typ 1: Erosion und nicht-perforierendes Ulkus (Typ 1a < 1b < 1c < 1d) Typ 2: Stark blutendes Ulkus - Perforation von in der Mukosa liegenden Gefäßen Typ 3: Peforierendes Ulkus mit akuter, lokalisierter Peritonitis Typ 4: Perforierendes Ulkus mit diffuser Peritonitis
6 Kälber Milchmast Pathogenese tlw 9-fache Menge des Fassungsvermögens/Fütterung Rückstau bis in den Pansen Pansenazidose, in Folge ph-wert im Abomsaum Abomasum: Peristaltik schiebt Milch Richtung Pylorus Physiologisch würde Ingesta zurück in den Fundus gelangen, aber durch die Überfüllung ist dies nicht möglich und es kommt zu einer lokalen Ischämie im Bereich des Pylorus Lokale Koagulopathien, Thromben, Nekrosen Erosionen Ulzera (Krauser, 1987)
7 Allgemein: (JENSEN et al., 1992; DIRKSEN, 1995) o Schädigung der Schleimhautbarriere o Vermehrte Diffusion von H+-Ionen o Vermehrte Konzentration von H+-Ionen an geschädigter Schleimhaut BRAUN (2002) setzt für die Entstehung von Erosionen beziehungsweise Ulzera eine Störung der Schleimhautbarriere voraus, der unterschiedliche Faktoren zu Grunde liegen können
8 Zur Entstehung von Labmagenulzera beitragende Faktoren Haltung Stress Fütterung, Mast Intraluminaler ph-wert Trichobezoare Mikrobielle Erreger Futterumstellung
9 Material und Methoden
10 Untersuchungszeitraum An 2 Schlachthöfen, in 7 Tagen, zwischen und Tiere In diesem Zeitraum wurden 225 Rinder, unterteilt in 4 Altersgruppen, untersucht. Die Proben wurden an 2 vornehmlich regional belieferten Schlachthöfen genommen
11 4 Untersuchungsgruppen - Einteilung nach VNG Gruppe V: 91 Tiere von 75 Betrieben Gruppe AC: 91 Tiere, Gruppe A von 18 Betrieben, Gruppe C von 6 Betrieben Gruppe D: 33 Tiere von 23 Betrieben Gruppe E: 10 Tiere von 3 Betrieben
12 Probengewinnung
13 Aufarbeitung der Proben Labmageninhalt Beurteilung des Inhalts ph-wert Messung Kotproben Beschaffenheit Combur Teststreifen (Roche AG, Basel, Schweiz) HemoFEC Schnelltest (Roche AG, Basel, Schweiz)
14 Weitere erhobene Daten Geschlecht Geburtsdatum Besitzer Transportdauer Fleischklasse (Fleischigkeit und Fettgewebe der Schlachtkörper)
15 Ergebnisse und Diskussion
16 Vorkommen und Häufigkeit Gruppe V AC D E Total n % n % n % n % n % Tiere/Gruppe Tiere/Gruppe mit Ulkus
17 Lokalisation Auftreten Gruppe V AC D E n % n % n % n % Tiere mit Ulkus Pylorus Fundus Pylorus+Fundus Mutipel Solitär Vergleich der Verteilung von Lokalisation (Pylorus, Fundus oder sowohl als auch) und solitärem bzw. multiplem Auftreten der Ulzera innerhalb der zusammengefassten Gruppen
18 Ulzera Typ 1
19 Labmageninhalt Steine 8 Kälber, 16 Stiere, 1 Ochs, 4 Kühe; alle mit Ulzera bzw. Rötung der SH Haare 1 Kalb mit Haaren leeres Abomasum, Ulzera Typ 2 10 (von 25) Kälbern Haare im Kot, aber nicht im Abomasum ph-wert keine signifikanten Unterschiede Gruppe V AC D E Labmagen o.b m.u. ob. m.u. o.b m.u o.b m.u Mittelwert 3,1 2,9 3,7 3,7 3,9 4 3,3 3,3 Median 3,1 2,8 3,5 3,6 3,9 4 3,2 3,3
20 Kotproben Combur-Test ob Ulzera 1 2 richtig falsch falsch + 49 richtig - 37 HemoFEC-Test ob Ulzera 1 2 richtig falsch falsch + 5 richtig - 81
21 Zusammenhang von Labmagengeschwüren mit der Fleischqualität
22 Zusammenhang von Labmagengeschwüren mit der Fleischqualität
23 Zusammenhang von Labmagengeschwüren mit Haltungsbedingungen Von den 56 Kälbern (Gruppe V) wurden mehr als die Hälfte in Mutterkuhhaltung gehalten Von diesen 36 in Mutterkuhhaltung gehaltenen Kälbern wiesen 23 Kälber Ulzera auf Von den 23 Kälbern konnte nur 1 Kalb ad libitum bei der Mutterkuh trinken, alle anderen wurden zweimal täglich zur Mutterkuh gelassen In Gruppe D sind in Laufstallhaltung weniger an Ulzera erkrankte Tiere als in Anbindehaltung
24 Zusammenhang der Fütterung mit der Entstehung von Ulzera im Abomasum Es konnten keine signifikanten Zusammenhänge ermittelt werden. Problematik: Vielzahl von Futtermitteln u. Kombinationsmöglichkeiten Futterqualität Fütterungen/Tag Menge/Fütterung Jahreszeit (Alter des Futters, Schnitt, Weidemöglichkeit) Exaktheit der Auskünfte durch die Landwirte
25 Zusammenhang der Fütterungsfrequenz mit der Entstehung von Ulzera im Abomasum Gruppe V (Kälber) Gruppe AC (Stiere und Ochsen)
26 Conclusio Labmagengeschwüre treten bei % der als gesund beurteilten Schlachttiere auf Nach wie vor kein ideales Nachweisverfahren Faktoren, die die Entstehung von Labmagengeschwüre beeinflussen o Reduktion von Stressfaktoren o Erhöhung der Fütterungsfrequenz o Überfüllung des Labmagens in der Milchmast o Futterqualität Für konkretere Aussagen sind weitere Untersuchungen notwendig
27 VIELEN DANK FÜR IHRE AUFMERKSAMKEIT!
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