aktuell Beraten und begleiten Ambulante Hilfen in der Lebenswelt Betroffener Herzogsägmühle Themen kompakt

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1 Jugendlicher Übermut mit tragischem Ausgang An einem Nachmittag Ende Februar steuerte der 18-jährige Auszubildende Manuel S. den VW Lupo eines Klassenkameraden durch Herzogsägmühle; allerdings illegal, da er keinen Führerschein und auch keinerlei Fahrpraxis besaß. Auf Höhe des Frisörsalons geriet er in eine für ihn schwierige Fahrsituation, setzte zurück, verlor die Kontrolle und überfuhr dabei eine 25-jährige Klientin aus den Häusern am Latterbach. Diese geriet unters Auto und wurde noch mehrere Meter mitgeschleift. Sie wurde daraufhin vom Rettungshubschrauber nach Murnau gebracht, wo sie noch immer behandelt wird. Das Steuern eines Autos bleibt der ewige Traum insbesondere junger männlicher Heranwachsender, doch wie viele Träume können dabei in die Brüche gehen? wh Herzogsägmühle aktuell Die Zeitung für Herzogsägmühler, ihre Freunde und Partner Ausgabe 2/2007 Themen kompakt Diakonin Heidrun Hellmuth stellt sich vor Seite 7 Neues Löschfahrzeug Seite 9 Medaillen für Sportler mit Behinderung Seite 11 Zur Einstimmung Liebe Leserinnen und Leser, liebe Freunde von Herzogsägmühle, wenn Menschen unseren Ort zum Leben besuchen, höre ich oft: So groß habe ich mir das gar nicht vorgestellt und wirklich, es sieht wie ein richtiges Dorf aus, Ihre Einrichtung! Ich muss dann erklären: wir sind wirklich ein richtiges Dorf und eben nicht nur Einrichtung und Herzogsägmühle ist inzwischen wesentlich mehr als nur unser Dorf. Ein Drittel unserer Arbeit leisten wir schon außerhalb von Herzogsägmühle in Peiting, Schongau, Weilheim, Penzberg, Marktoberdorf oder Garmisch-Partenkirchen zum Beispiel. Neben Wohnangeboten in diesen Orten gibt es vielfache Beratungsstellen, die Menschen in Not wirksam zur Seite stehen. Der Ambulanten Arbeit gehört nach erklärtem sozialpolitischen Willen die Zukunft dass sie aber stationäre Hilfen nicht ersetzen, sondern ergänzen muss und kann, steht für Fachleute ebenfalls fest. Der Ruf Ambulant vor Stationär! ist in seiner Einfachheit oft auch einfach falsch vielmehr muss die Parole lauten: Die richtige Hilfe zur richtigen Zeit am richtigen Ort! Dass bei ambulanten Hilfen in der Lebenswelt Betroffener deren Wünsche und Ressourcen im Mittelpunkt stehen müssen, versteht sich von selbst. Unsere zweite Ausgabe 2007 legt Zeugnis ab von der Vielfalt der Hilfen, die wir Menschen in der Region anbieten von den unterschiedlichsten Notlagen, mit denen Mitarbeitende und eine Vielzahl Ehrenamtlicher konfrontiert werden, und von unseren Antwortversuchen. Dass all diese Hilfen in der Gesamtsicht nicht kostendeckend finanziert werden, sondern jedes Jahr erhebliche Eigenmittel von Herzogsägmühle erfordern, gehört (leider!) auch zu diesem spannenden und fachlich anspruchsvollen Teil sozialer Arbeit. Meine herzliche Bitte an Sie ist deshalb, dass Sie nicht nachlassen in der Unterstützung von uns wir brauchen Sie, damit wir in der Region wirksam helfen können! Mit einem herzlichen Gruß aus Herzogsägmühle Ihr Beraten und begleiten Ambulante Hilfen in der Lebenswelt Betroffener Professionelle Unterstützung für Menschen mit verschiedensten Problemen bieten Mitarbeitende von Herzogsägmühle in den Beratungsstellen Foto: mh Seit 1894 wird in Herzogsägmühle Hilfe für Menschen in Not angeboten: zuerst waren es die Heimatlosen, die hier vom Verein für Arbeiterkolonien in Bayern ein Dach über den Kopf und Arbeit für einen geregelten Tagesablauf bekamen. Im Laufe der Jahre kamen immer neue Bereiche hinzu, mit den Angeboten reagierte man auf die Nöte der Hilfesuchenden. Heute finden Menschen mit den unterschiedlichsten Problemen Hilfe im Ort zum Leben. Menschen mit Suchtproblemen kann geholfen werden, nach einer Therapie ohne Suchtmittel zu leben, Menschen mit seelischer Erkrankung wird es ermöglicht, in Herzogsägmühle eine Rehabilitation zu durchlaufen und eine Berufsausbildung zu machen. Kinder und Jugendliche werden in ihrer Entwicklung Normalität - ein erfolgreiches Prinzip in der psychiatrischen Familienpflege Von Ramona Baur unterstützt, Grund-, Haupt- und Berufsschule bilden sie am Ort aus. Langzeitarbeitslose finden durch die Hilfe des Bereiches Arbeit und Integration und der Tochtergesellschaft i+s Pfaffenwinkel GmbH wieder Anstellung. In den Herzogsägmühler Werkstätten arbeiten Menschen mit Behinderungen. Männer und Frauen, egal mit welchem Hilfebedarf, können im Dorf Herzogsägmühle wohnen für eine Zeit oder auf Dauer. Wer lange Jahre hier gelebt hat, muss, wenn er alt geworden ist, auch nicht in einen anderen Ort umziehen, sondern wird im Alten- und Pflegeheim Schöneckerhaus versorgt. Daneben bietet Herzogsägmühle in den verschiedensten Dienststellen kompetente Beratung und Begleitung für fast alle problematischen Lebenslagen an. Alle diese Hilfe kann unterdessen nicht mehr in einem kleinen Dorf mit 900 Einwohnern allein geboten werden. Seit vielen Jahren ist Herzogsägmühle darum auch in anderen Orten der Umgebung aktiv. Kamen die Menschen, denen in den Gründerjahren geholfen wurde, oft von weit her, ist die Hilfe heute auf die Menschen zugeschnitten, die in Südbayern leben. Getreu dem Motto In der Region für die Region wird hier viel für die Menschen in den umliegenden Städten und Dörfern getan: Beratungsstellen, Tagesstätten für Menschen mit seelischer Erkrankung, Jugendhilfe-Wohngruppen und viele andere qualifizierte Dienste findet man in den Landkreisen Weilheim- Schongau, Garmisch-Partenkirchen, Landsberg am Lech und darüber hinaus. Die drei Herzogsägmühler Schulen dienen Familien aus dem ganzen südbayerischen Raum. Viele Menschen gehen in Herzogsägmühle auch ganz normal ihrer Arbeit nach: mit über 1000 Beschäftigten ist das Sozialunternehmen einer der größten Arbeitgeber und damit auch nicht zu unterschätzender Wirtschaftsfaktor in der Region. sk In den folgenden Artikeln geben Mitarbeitende der verschiedensten regionalen Angebote einen Einblick in ihre Arbeit. Wilfried Knorr, Direktor von Herzogsägmühle Der Bus der Herzogsägmühler Werkstätten nähert sich dem kleinen Bauernhaus. Martina S. rutscht schon ganz ungeduldig auf ihren Sitz hin und her. Schließlich muss sie sich beeilen, nach der Arbeit schnell in ihre Sportklamotten zu schlüpfen, die Tasche zu packen, um mit der Nachbarin, deren Tochter mit Martina S. Sport treibt, in das Teakwon-Do Training zu fahren. Die Gastmutter fragt noch nach, ob alles eingepackt ist und dann geht es los. Im Training ist Martina S. fit. Mit Leichtigkeit legt sie die Prüfung für den nächsten Gurt ab. Die Kondition hat sie vor allem durch das Wandern im Verein, in den sie die Gastfamilie eingeführt hat. Verschiedene Herzogsägmühler Beratungsstellen unter einem Dach: das Domizil in der Schongauer Altstadt Foto: mh Herzogsägmühle in der Region für die Region Foto: Luftbild Bertram Vor zwei Jahren, als Martina S. aus einem Heim im Landkreis Starnberg in die Herzogsägmühler Familienpflege kam, war sie ein verschüchtertes, psychisch krankes Mädchen mit 21 Jahren, welches durch die vielen Medikamente und deren Nebenwirkungen am Leben nur eingeschränkt teilnehmen konnte. Sie konnte anderen Menschen nicht in die Augen sehen und es fiel ihr schwer, nur wenige Treppenstufen zu gehen, bevor sie kraftlos zusammensank. Ein Mädchen, dessen Vergangenheit durch Gewalt in der Familie geprägt war, welches nie ein gut funktionierendes Familienleben kennen gelernt hatte. In der letzten Zeit konnten durch ein normales Familienleben und einen normalen Umgang mit Freunden, Bekannten und der Umwelt, soziale Beziehungen aufgebaut und Medikamente reduziert werden. In dieser neuen Umgebung einer behütenden Familienstruktur konnte Martina S. endlich sie selbst sein. Durch die Familie wurde sie in Vereinen, Nachbarschaft und Freundeskreis mit eingebunden. Fortsetzung auf Seite 2

2 2 Herzogsägmühle aktuell 2/2007 Aber nicht nur schöne Freizeitaktivitäten und Urlaube gehören zu einer Normalität, sondern auch die vielen Pflichten, die ein Leben in einer Familie bereithalten. So bekam Martina S. auch ihre Aufgaben im und um das Haus. Durch die liebevolle Unterstützung der Gastmutter waren auch anfängliche Schwierigkeiten zum Beispiel beim Ordnung halten, bald kein Problem mehr, so dass Martina S. auch bald einer Arbeit in den Herzosägmühler Werkstätten nachgehen konnte. Hier blüht sie mit all ihren Fähigkeiten auf. Aus einem verschüchterten Mädchen wurde eine selbstbewusste junge Frau, die ihren Halt in einer Familie gefunden hat. Nach dem Training bemüht sich Martina S, bald nach Hause zu kommen. Dort gibt es ein gemeinsames Abendessen mit der ganzen Familie. Nach dem Essen wird Martina S. mit der Gastmutter noch einen Kuchen backen - für ihren Freund, der morgen Geburtstag hat. Dann geht ein ereignisreicher Tag zu Ende. Ambulante Hilfen im Fachbereich Menschen im Alter und mit Behinderung : Vom Hilfeempfänger zum Kunden Von Klaus Ramsteck Seit einigen Jahren vollzieht sich in der Behindertenhilfe ein vielschichtiger gesellschaftlicher Prozess, der häufig unter der Überschrift Paradigmenwechsel beschrieben wird. Die rechtliche Position behinderter Menschen ist stärker geworden. Die Entwicklungen lassen sich wie folgt skizzieren: von der Verwahrung über die Förderung zur Begleitung, vom Hilfeempfänger zum Nutzer oder Kunden, von der Großeinrichtung über klein dimensionierte Institutionen hin zu offenen Hilfen, von der Wohltätigkeit zur Dienstleistung und von der institutionellen und sachleistungsbezogenen Finanzierung der Hilfen hin zu mehr personaler Orientierung mit persönlichem Budget. arbeit mit Angehörigen, gesetzlichen Betreuern, Schulen und im Netzwerk der Gremien der regionalen und überregionalen Behindertenarbeit zeigt sich eine hohe Nachfrage nach ambulant betreuten Wohnformen. Gerade jüngere Menschen mit geistiger Behinderung und so genannten sozialen Auffälligkeiten oder in Kombination mit psychischen Erkrankungen suchen hier verstärkt nach Angeboten. Ebenso verzeichnen wir eine vermehrte Nachfrage nach familienentlastenden und familienergänzenden Angeboten. Dabei wissen Betroffene sowie Angehörige und gesetzliche Betreuer oft gar nicht, welche Möglichkeiten sich ihnen bieten, und wie sie diese dann in Anspruch nehmen können. Neue Wohnmöglichkeit für Menschen mit Behinderung in Peiting Ein Menschenbild zeichnet sich ab, das Menschen mit Behinderung zu allererst als Bürger im Gemeinwesen sieht. Der Fokus erweitert sich von Menschen und Institutionen auf das soziale Umfeld, die Gemeinde. Die Behindertenhilfe ist auf dem Weg in die Gemeinde. Herzogsägmühle als Ort zum Leben hat seit vielen Jahren ein Selbstverständnis, in dem Teilhabe, Gleichstellung und Selbstbestimmung insbesondere für Menschen mit geistiger und mehrfacher Behinderung ganz selbstverständlich eine zentrale Rolle spielen. Um jedoch die Wohnform unabhängig vom Hilfebedarf frei wählen zu können, bedarf es zusätzlich eines komplexen, dezentralen Beratungs- und Betreuungsangebotes. Noch fehlen in den umliegenden und angrenzenden Städten und Gemeinden unabhängige Beratungsstellen sowie familienunterstützende Dienste und in ausreichender Anzahl entsprechende gemeindeintegrierte Wohn- und Betreuungsangebote speziell für diese Zielgruppe. Gleichzeitig steigt jedoch der Bedarf. Aus unserer engen Zusammen- Foto: kr Mit dem Projekt Orte zum Leben wollen wir deshalb auch für Menschen mit geistiger Behinderung in der Region Weilheim/ Schongau echte Alternativen im Sinne der Teilhabe nach dem SGB IX schaffen. Dabei gilt es, sehr individuelle Betreuungs- und Unterstützungsleistungen dezentral zu ermöglichen, was innerhalb des Teilbereiches Wohnung für Menschen mit Behinderung in Herzogsägmühle auch eine konzeptionelle Umstrukturierung mit einer Um- und Neuausrichtung der personellen Ressourcen erfordert. Dieser Auf- und Umbau zu einem Service- und Beratungszentrum mit dezentralen Beratungsstellen bildet die Basis für eine nachhaltige gemeindeintegrierte Betreuungsleistung. Ein nächster Schritt zur Verbesserung der Wohnangebote für Menschen mit Behinderung wird der Bezug unseres neuen Hauses in der Loosackerstrasse 11 in Peiting sein. Hier entstehen nicht nur acht Wohnmöglichkeiten für Menschen mit Behinderung, sondern auch ein Kontakt- Cafe für Angehörige, Freunde und Nachbarn. Frau B. wohnt seit kurzer Zeit in einer Trainingswohnung in Schongau. Die Trainingswohnung bietet ihr die Möglichkeit, das selbständigere Wohnen für einen begrenzten Zeitraum auszuprobieren, um sich anschließend leichter für eine Wohnform entscheiden zu können. Kürzlich war sie an einem Verkehrsunfall beteiligt, der anwesende Polizist stellte ihre Personalien fest und wollte den zuständigen Heimleiter in Herzogsägmühle informieren. Daraufhin erklärte ihm Frau B. entrüstet: Den brauchen sie nicht anrufen, ich wohne nicht mehr im Heim, ich bin jetzt selbständig. Diese Aussage wertet das Heim nicht ab, sondern verdeutlicht die Verbesserung der Lebensqualität für Menschen mit Behinderung, wenn das passende Wohnangebot vorhanden ist und Betreuung und Assistenz im richtigen Ausmaß geleistet werden. kr ARD Themenwoche Kinder sind Zukunft : Herzogsägmühle war dabei Viel Aufmerksamkeit für Kinder beim Aktionstag Durch ambulante Begleitung selbst bestimmt leben: Mit Fahrrad und Fußballfahne unterwegs von Miriam Blümel Wenn Herr Z. am Rande eines Fußballfeldes steht, dann kann seine Mannschaft nur gewinnen: er feuert lautstark an, die Fahne seines Vereins immer in den Händen. Auf seinem Kopf trägt er die bekannte Kappe eines süddeutschen Fußballclubs, und wer ihn zu Hause besucht, der sieht sowohl in seinem Geschirr- wie auch in seinem Kleiderschrank, wessen Fan Herr Z. ist. Fußballspieler anzufeuern, ob erfolgreiche oder lokale Mannschaften, mit ihnen zu leiden und sich zu freuen, das ist aus dem Leben des Herrn Z. nicht wegzudenken. An den spielfreien Tagen fährt Herr Z. mit der Fußballfahne spazieren, mit seinem Fahrrad natürlich, denn mit dem ist er verheiratet, wie er gern erklärt. Dass Herr Z. so regelmäßig zu Fußballspielen seiner Wahl fahren kann, und dass es ihm möglich ist, überhaupt so selbständig mit seinem Fahrrad unterwegs zu sein, ist für ihn eine große Errungenschaft. Zwanzig Jahre lebte Z. in einem geschlossenem Heim. Aus heutiger Sicht ist dies nicht mehr nachvollziehbar weder die Indikation zur Heimunterbringung, noch, dass er dort so lange lebte. Später kam er nach Herzogsägmühle. Hier lebte er zehn Jahre Frau G. ist 42 Jahre alt und leidet seit mehr als zwölf Jahren an depressiven Verstimmungen. Vor ungefähr drei Jahren entwickelte sich daraus eine manifeste Depression. An ihrem Arbeitsplatz als Krankenschwester fühlte sich Frau G. zunehmend gemobbt. Als nach mehreren Monaten im Krankenstand der Druck immer größer wurde, an den Arbeitsplatz zurückzukehren, kam schließlich der emotionale Zusammenbruch. Frau B. kam daraufhin in die psychiatrische Klinik, aus der sie nach fast drei Monaten mit einer diagnostizierten, medikamentös behandelten Depression entlassen wurde. Zunächst fühlte ich mich noch sehr beschützt durch den Besuch der Tagklinik im Krankenhaus, erzählt Frau G. doch als der Bewilligungszeitraum für die Finanzierung durch die Krankenkasse endete, drohte ich wieder in ein dunkles Loch zu fallen: mein Job war weg, ich sah mich mit finanziellen Einschnitten konfrontiert und musste mich auch noch in den Häusern am Latterbach. Als die ersten ambulant betreuten Wohnformen des Bereichs Menschen mit seelischer Erkrankung gegründet wurden, zog Herr Z. in die intensiv betreute Wohngemeinschaft nach Weilheim. Er bekam ein Appartement mit eigenem Bad und Küchenzeile. Nun konnte er selbst entscheiden, welches Fernsehprogramm er abends sehen oder was er an den Wochenenden mit seinem Fahrrad unternehmen wollte. Wenn das Wetter gut war, dann fuhr Z. auch zur Arbeit in die Werkstatt nach Polling mit seinem Fahrrad, wozu er immerhin Minuten brauchte. Was man während seines Heimaufenthaltes sicher nicht vermutet hätte: Herr Z. konnte sich mit Hilfe seiner Bezugsperson in der Wohngemeinschaft selbst versorgen. Tagesstruktur und weitere soziale Beziehungen fand er in der Werkstatt. Auf die Wochenenden freute er sich immer besonders: in jeder freien Minute war er mit seinem Fußballoutfit und der unvermeidlichen Fahne im Ort und darüber hinaus unterwegs. Eines Tages wurde klar, dass Herr Z. aufgrund seines Alters mehr Hilfebedarf hatte, als ihm im ambulant begleiteten Unbürokratische Aufnahme von Menschen mit seelischer Erkrankung: Neubeginn durch professionelle Hilfe Von Karin Stoll ganz alleine mit der Arge herumärgern. Ich war total überfordert. Zum Glück bekam ich vom Sozialdienst der Klinik die Telefonnummer vom Sozialpsychiatrischen Dienst von Herzogsägmühle in Garmisch-Partenkirchen. Die Aufnahme dort verlief sehr unbürokratisch. Ich konnte einfach anrufen und einen Termin ausmachen, ohne Formulare ausfüllen zu müssen. Nicht einmal meine Krankenkarte musste ich vorzeigen. Karin Stoll, Sozialarbeiterin beim Sozialpsychiatrischen Dienst, erklärt: Gerade Menschen in seelischen Konfliktsituationen fühlen sich schnell überfordert. Darum wollen wir die Kontaktaufnahme für die Unterstützung suchenden Klienten so einfach wie möglich gestalten. Dazu gehört auch, dass unser Hilfeangebot kostenlos ist. Frau G s derzeitig vorherrschendes Problem war ihre immer wieder auftretende Panikattacke nach persönlichem oder auch schriftlichem Kontakt mit der Arge. In den Einzelgesprächen beim Sozialpsychiatrischen Dienst stellte sich bald Im April startete die ARD ihre viel beachtete Themenwoche Kinder sind Zukunft. Als bundesweiter Auftakt fand dazu ein Tag der offenen Tür in verschiedensten Einrichtungen mit Angeboten für Kinder und Jugendliche statt. Der Bereich Kinder, Jugendliche und Familien von Herzogsägmühle nahm dies zum Anlass, auf seine vielfältigen Hilfsangebote hinzuweisen. In den Regionalbüros Schongau, Kempten und Landsberg sowie in Herzogsägmühle selbst konnten Eltern, Fachleute und andere Interessierte sich über die kompetente Hilfe vor Ort informieren. Durch den Aktionstag wurden zudem Kontakte mit anderen sozialen Trägern geknüpft oder ausgebaut. Eine Mitarbeiterin berichtet: In Landsberg wurde am Aktionstag auch das neue Regionalbüro eingeweiht. Die Besucher durften die Räume anschauen und sich mit den Mitarbeitenden der Einrichtung bekannt machen. Erstaunt stellten viele anhand des ausliegenden Informationsmaterials fest, welch großes Angebot Herzogsägmühle als Einrichtung bietet, und stellten dazu viele Fragen. Die Kinder griffen schnell die verschiedenen Beschäftigungsangebote auf. Sie malten Bilder, die später gerahmt und aufgehängt wurden. Mit Begeisterung spielten sie mit Luftballons und kamen darüber flugs in Kontakt mit Kindern aus anderen Familien. Begeistert ließen sie sich von einer Mitarbeiterin schminken und präsentierten sich stolz mit den verwandelten Gesichtern. Die Eltern saßen bei Kaffe, Saft und Kuchen zusammen und kamen miteinander ins Gespräch. Erfahrungen wurden ausgetauscht. Mit zahlreichen Programmschwerpunkten in den Hörfunk-, Fernseh- und Online- Foto: pa angeboten der ARD wurden Kinder und ihre Bedeutung für die Gesellschaft der Zukunft in den Mittelpunkt gestellt. Die regionalen ambulanten Hilfen für Familien, die von Herzogsägmühle organisiert und mitfinanziert werden, geben bei Erziehungsproblemen und familiären Konflikten wirkungsvolle Unterstützung. Durch den Aktionstag konnten diese Angebote in der Region weiter bekannt gemacht werden. sk Wohnen geboten werden konnte. In der psychiatrischen Familienpflege schien es möglich zu sein, Herrn Z. sowohl seine gewonnene Freiheit und Eigenkompetenz zu erhalten, ihm aber gleichzeitig die nun nötig gewordene Hilfe anbieten zu können. Herr Z. zeigte sich sehr flexibel, willigte in eine Änderung seines Wohnortes und der ihm nun vertrauten Wohnform ein und zog um. Seine Familie bietet ihm jetzt genau das, was er jeweils an Unterstützung einerseits und Freiheit andererseits benötigt. Unterdessen ist Herr Z. bald 70 Jahre alt. Noch immer fährt er mit seinem Fahrrad, dem mittlerweile ein drittes Rad dazu gewachsen ist, zu den Fußballspielen - mit seiner weit leuchtenden Kappe und der Fahne in der Hand. Und sicher ist es ein Fehler des Vereins, wenn der in einem von Herrn Z. lautstark unterstützten Spiel verliert. Herr Z. ist dann zwar sichtbar enttäuscht, aber wenn er von seinem Verein, der ihn ja als ein wichtigstes Maskottchen wieder gnädig stimmen muss, zu Leberkäs und Limo eingeladen wird, dann ist aller Ärger vergessen. Beim nächsten Mal wird sein Verein garantiert gewinnen. heraus, dass Frau G. einen extremen Druck bei dem Gedanken verspürte, wieder in ihrem ursprünglichen Beruf als Krankenschwester arbeiten zu müssen. Frau G. fand auch heraus, dass ihr die Vorstellung, in nativen Berufen zu arbeiten, weniger Angst machte. Mit Hilfe vom Sozialpsychiatrischen Dienst konnte Frau G. dies inzwischen mit dem zuständigen Sachbearbeiter der Arge abklären; für diesen ist es nach Beibringung eines entsprechenden Attestes in Ordnung, dass Frau G. sich nur auf die Jobangebote konzentriert, die sie nicht zu sehr belasten. Frau G. selbst meint dazu: Das hat mir sehr viel Druck genommen. Jetzt kann ich mich viel besser auf die Optimierung meiner Bewerbungsunterlagen konzentrieren. Mit Unterstützung des Sozialpsychiatrischen Dienstes ist Frau G. nun aktiv dabei, sich eine neue Arbeitsstelle zu suchen. Soziale Kontakte, die durch die Krankheit abgebrochen waren, konnte sie beleben und neue Freundschaften knüpfen.

3 Herzogsägmühle aktuell 2/ Umsetzung von Lehrinhalten und Förderung der Eigenverantwortlichkeit der Schülerinnen und Schüler: Schulbistro eröffnet Gesundheitlich wertvolle Pausensnacks, Müsli, Salate und Getränke sowie einmal in der Woche ein vollwertiges Mittagessen all dies steht auf der Speisekarte des neuen Schulbistros der Albrecht-Schnitter-Berufsschule in Herzogsägmühle. Das Projekt, durch das die handlungsorientierte Umsetzung von Lehrplaninhalten und die Eigenverantwortlichkeit der beteiligten Jugendlichen gefördert werden soll, ist von der Schulleitung und den beteiligten Lehrkräften nach pädagogischen Gesichtspunkten geplant und realisiert worden. Bereits in der Vorbereitungsphase wurde großer Wert darauf gelegt, dass die gesamte Einrichtung von verschiedenen Klassen der Schule selbst hergestellt wird. Auch die Gestaltung des Raumes war Teil unterrichtlicher Aufgaben. Die dafür nötigen Mittel wurden über ein Darlehen und eine Spende von Herzogsägmühle finanziert. Auch der V-Markt Schongau und das Milchwerk Miesbach gehören zu den Sponsoren. Projektleiter Das Bistro mit rund 30 Sitzplätzen wird eigenverantwortlich von Schülerinnen und Schülern der Herzogsägmühler Berufsschule betrieben. Die verschiedenen Angebote kosten nie mehr als 2.50 Euro. Foto: wh Anton Baldauf zeigt sich von dem erreichten Ergebnis sehr zufrieden und ist zuversichtlich, dass das Bistro eine Bereicherung für das Schulleben an der Albrecht- Schnitter-Schule ist. sk Der Integrationsfachdienst Weilheim Der Integrationsfachdienst Weilheim begleitet Menschen mit schwerer Behinderung im Arbeitsleben in den Landkreisen Weilheim-Schongau, Garmisch-Partenkirchen und Landsberg am Lech im Auftrag des Integrationsamtes München und in der Trägerschaft von Herzogsägmühle. Schwerpunkt dieser Begleitung sind Fragen und Problemstellungen zu den Auswirkungen von Behinderungen im Arbeitsprozess. Der Integrationsfachdienst unterstützt auch die Arbeitgeber und berät über Fördermöglichkeiten, um mögliche Einschränkungen auszugleichen. Im Auftrag der Arbeitsgemeinschaften Weilheim-Schongau, Garmisch-Partenkirchen und Landsberg am Lech vermittelt der Integrationsfachdienst langzeitarbeitslose Menschen mit schwerer Behinderung an geeignete Arbeitsplätze. dun Ambulante Hilfen durch das Clubhaus Oase in Weilheim: Schritte aus Isolation und Krankheit Von Anne Richter Mitten in der Stadt Weilheim in Oberbayern wächst und gedeiht seit über zehn Jahren unsere Oase, in der sich seelisch kranke Menschen treffen. Untergebracht ist das Clubhaus in einer restaurierten Jugendstilvilla, zu der ein lauschiger Garten gehört. Ungefähr 26 Besucher kommen täglich aus Weilheim und umliegenden Orten. Es besuchen uns Erwachsene jeden Alters. Momentan reicht die Altersspanne von 22 bis 80 Jahre. Im Clubhaus Oase kann jeder Hilfe, Unterstützung und Gemeinschaft finden, der psychisch krank ist oder war. Wir arbeiten nach dem internationalen Clubhaus-Konzept, welches erstmalig in New York aus einer Selbsthilfegruppe für psychisch Kranke entstanden ist. Die Clubhausbewegung hat weltweite Verbrei- tung gefunden, so gibt es inzwischen mehr als 400 Clubhäuser in 28 verschiedenen Ländern. Die Grundpfeiler dieses Konzeptes sind Mitarbeit, Mitverantwortung, Mitgestaltung und Mitbestimmung. In einem Clubhaus gibt es keine Klienten oder Besucher, sondern Mitglieder. Manchmal stellt man uns die Frage: Welche Therapien bieten Sie an? Meine Antwort darauf ist: Spezielle Therapien setzen wir nicht ein. In meinen Augen ist die beste Therapie, wenn die Mitglieder Das Clubhaus Oase in Weilheim ihre Fähigkeiten und Stärken in der Clubhausgemeinschaft einbringen können und ihnen so das Gefühl von Gebrauchtwerden und Wertschätzung entgegengebracht wird. In meiner zehnjährigen Clubhausarbeit konnte ich beobachten und erfahren, dass viele unserer Mitglieder über diesen Weg an Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein gewinnen konnten. Es gibt unzählige Möglichkeiten, wie man Fotos (3): oase wm sich bei uns einbringen kann. So sind da einige unter unseren Mitgliedern die gerne kochen und die wunderbarsten Mittagessen zaubern. Christa zum Beispiel kocht zweimal wöchentlich und sagt, ihr würde das Kochen in der Oase sehr helfen, nach ihrer Scheidung und Trennung von der Familie, aus ihrer Isolation herauszukommen und wieder eine Aufgabe und Bestätigung zu haben. Andere Mitglieder betreiben die Cafeteria, kochen im Monat ungefähr 100 Liter Kaffee, den besten, stärksten und noch dazu den billigsten in ganz Weilheim. Auch im Büro übernehmen Mitglieder wichtige Aufgaben, wie die Buchhaltung der Mitgliederkasse, die Tagesstatistik, Tipparbeiten und vieles mehr. In Haus und Garten gibt es natürlich immer jede Menge zu reparieren und zu pflegen, dafür setzt sich unsere Haustechnik-Gruppe ein. Vieles kann im Clubhaus Oase gelernt und erprobt werden, von praktischen bis hin zu sozialen Fähigkeiten. So kommt zu uns beispielsweise Markus, der auf einen medizinischen Reha-Platz wartet. Er kann hier Voraussetzungen, die für die Reha nötig sind, wie Pünktlichkeit, Durchhaltevermögen, Durchsetzungsvermögen in der Gruppe und ähnliche Dinge wunderbar üben. Außerdem stellen wir fest, dass das Selbstbewusstsein von Markus seit er bei uns ist, enorm gewachsen ist. Ein wichtiger Aspekt des Clubhauskonzeptes ist, dass auch Mitglieder als Kursleiter fungieren, in Zusammenarbeit mit einem Mitarbeiter oder allein. So bietet Elias seit zwei Jahren einen Trommelkurs an, welcher mit großer Begeisterung besucht wird. Einen Englischkurs leiten eine Mitglied und eine Mitarbeiterin gemeinsam. Sabine, ein Mitglied das nicht mehr so häufig kommt, weil sie wieder arbeitet, leitet einmal wöchentlich einen Nordic- Walking-Kurs. Josef organisiert regelmäßig Kegelveranstaltungen. Demnächst wird Hannes einen PC-Kurs anbieten. Es hat sich sehr bewährt, dass Mitglieder Kurse organisieren und leiten; sehr viele profitieren davon, nicht zuletzt die Kursleiter, die dadurch in ihrem Können große Bestätigung und Wertschätzung erfahren. Das Clubhaus Oase ermöglicht es Menschen aus der Isolation heraus zu kommen. Viele schaffen es, durch die hier erfahrene Gemeinschaft und die Wertschätzung ihrer Person, wieder Fuß in der Gesellschaft zu fassen. Ob bei der gemeinsamen Arbeit oder bei Festen: im Clubhaus Oase fühlen sich Menschen mit seelischer Erkrankung angenommen, werden unterstüzt und begleitet Der Herzogsägmühler Integrationsfachdienst hat seine Büroräume in Weilheim. Ein Team aus drei Mitarbeitenden ist fast pausenlos im Einsatz und besucht die Menschen mit schwerer Behinderung zuhause und an ihren Arbeitsplätzen: v.l. Tobias Maßmann, W Kummer und Dorothea Unbehend. Foto: sk Unterstützung für Arbeitgeber und Arbeitnehmer: Nach langer Krankheit zurück in den Beruf Frau S. wandte sich Ende 2005 an den Integrationsfachdienst Weilheim mit dem Anliegen, nach langer Krankheitszeit wieder an ihren Arbeitsplatz zurückzukehren. Nach mehreren Operationen war sie körperlich derart eingeschränkt, dass sie eine befristete Erwerbsminderungsrente bewilligt bekam. Für diese Zeit ruhte ihr Beschäftigungsverhältnis. Die Rente wurde nach Ablauf trotz der Klage von Frau S. beim Sozialgericht nicht verlängert. Frau S. war nicht nur körperlich beeinträchtigt, sie litt auch unter psychischem Druck. Ihre Ängste wegen mangelnder Perspektiven und drohendem Verlust ihrer wirtschaftlichen Existenz führten zu einer tiefen Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit. Sie wusste einfach nicht, wie sie den Weg zurück an ihren früheren Arbeitsplatz finden konnte. Der Integrationsfachdienst nahm Kontakt mit dem Arbeitgeber auf. Nach schwierigen Verhandlungen wurde eine Arbeitserprobung in den verschiedenen Bereichen des Hauses ermöglicht und durchgeführt. Frau S. hatte immer als angelernte Kraft im Pflege- und Hauswirtschaftsbereich gearbeitet und erklärte sich einverstanden, eine Teilzeitstelle anzutreten. Im Küchenbereich wurde diese Teilzeitstelle möglich und Frau S. arbeitet inzwischen hoch motiviert in diesem Arbeitsfeld. Der Integrationsfachdienst nahm die Verhandlungen mit dem zuständigen Kostenträger auf und erreichte einen Eingliederungszuschuss für den Arbeitgeber. Mit dieser Förderung wurde die Einarbeitungszeit von Arbeitgeber und Kollegen gut unterstützt. Frau S. ist glücklich, eine sinnvolle Aufgabe täglich zu bewältigen. Niemand hat mir geholfen, jeder hat mir nur irgendwelche Ratschläge gegeben, aber der Integrationsfachdienst hat endlich was getan! dun IMPRESSUM Herzogsägmühle aktuell Informationen aus Herzogsägmühle Herausgeber: Herzogsägmühle (Innere Mission München - Diakonie in München und Oberbayern e.v.) Peiting-Herzogsägmühle, Von-Kahl-Straße 4 Telefon Telefax info@herzogsaegmuehle.de internet: Verantwortlich: Wilfried Knorr Redaktion: Sabine Keyser Mitarbeit: Ramona Baur, Miriam Blümel, Harald Dufter, Waltraud M. Filser, Wolfram Göll, Angelika Heining, Heidrun Hellmuth, Jürgen Kerner, Wilfried Knorr, Oliver Koch, Klaus Ramsteck, Anne Richter, Arno Schneider, Markus Sinn, Karin Stoll, Richard Rode, Dorothea Unbehend Fotos: Petra Allgaier, Astrid Berger, Klaus Bleis, Thomas Buchmann, Harald Dufter, Willi M. Fichtner, Waltraud M. Filser, Wolfram Göll, Wilfried Hammon, Martin Holleschovsky, Marton Horvath, Jürgen Kerner, Uwe Leimann, Michael Pausch, Franz Pusch, Markus Sinn, Klaus Socher, Rainer Thiele, Satz und Layout: Satz Studio Penzberg Druck: Mayer & Söhne Druck- und Mediengruppe GmbH Spendenkonto: HypoVereinsbank Weilheim (BLZ ) Konto

4 4 Herzogsägmühle aktuell 2/2007 Was daraus geworden ist Aus Herzogsägmühle aktuell Landrat Luitpold Braun auch Schirmherr in Schongau: Clubhaus Kuckucksnest eröffnet Mit dem Clubhaus Kuckucksnest haben nun auch Mitbürgerinnen und Mitbürger im Raum Schongau eine Tagesstätte, wo es ihnen möglich ist, in Gemeinschaft ihren Tag sinnvoll zu nutzen. Ein bisschen in Anlehnung an den Film Einer flog über das Kuckucksnest war der Name für die Tagesstätte entstanden: ganz demokratisch aufgrund einer Befragung in den umliegenden Wohngemeinschaften. Das Konzept der Tagesstätten unterstützend, hat Landrat Luitpold Braun auch für das Kuckucksnest die Schirmherrschaft übernommen. Seine Hoffnung sei, dass die stationären Einrichtungen der Psychiatrie durch solche Angebote entlastet werden. Nachbarn im Wohngebiet nahmen die Einladung zum Gang durchs Haus ebenso gerne an wie Dekan Eberhard Schmidt aus Weilheim, Stadtpfarrer Bernhard Mooser und Bürgermeister Dr. Friedrich Zeller aus Schongau, Vertreter von Stadtrat, Landratsamt und Gesundheitsamt, die sich für die Nutzung des Hauses interessierten. Es gibt viele Mitbürgerinnen und Mitbürger in allen Orten unseres Landkreises, die ein Angebot für den Alltag brauchen, wenn sie sich nicht im allgemeinen Arbeitsmarkt und auch nicht in einer so genannten `Werkstatt für Behinderte` betätigen können, erklärte Direktor Erwin Dürr. Eine Tagesstätte in jedem Landkreis, ist der Beschluss des Bezirks Oberbayern, der zudem darauf achtet, dass die Übernahme der laufenden Kosten für solche Einrichtungen durch den Bezirk auch in schwierigen Zeiten finanzierbar bleiben. Zehn Jahre später: Interview mit Peter W, für das Clubhaus Kuckucksnest in Schongau verantwortlich Herr W, Sie arbeiten verantwortlich im Clubhaus Kuckucksnest. Waren Sie vor zehn Jahren schon dabei? er: Ja, ich war von Anfang an dabei. Wir haben es damals als großes Glück empfunden, dass aus der Teestube eine Tagesstätte geworden ist, verbunden mit einem viel umfangreicherem Angebot. Haben Sie in diesem Jahr Jubiläum gefeiert? er: Wir feiern Ende Juli unser zehnjähriges Jubiläum im Rahmen des jährlichen Sommerfestes. Dazu laden wir selbstverständlich immer die Nachbarn ein. Wie viele Menschen besuchen das Clubhaus regelmäßig? Sind auch heute noch Gründungsmitglieder dabei? er: Im Schnitt sind täglich 15 Besucher in der Tagesstätte, oft auch mehr. Es kommen sehr viele regelmäßige Mitglieder, die uns über einen längeren Zeitraum besuchen. Darunter sind drei Gründungsmitglieder. Aus welchen Orten kommen die Besucher ins Kuckucksnest? er: Hauptsächlich aus Schongau, Peiting und Altenstadt. Welche Angebote hat das Clubhaus? er: Wir leisten Hilfestellung bei vielen Problemen des täglichen Lebens. Das Angebot umfasst ein gemeinsames Essen, entweder vormittags oder abends. Darüber hinaus gibt es eine Kreativgruppe, Wander- oder Walkingangebote, Fußball und Badminton. Derzeit haben wir vor, die Gartenpflege zu intensivieren. Weitere Angebote werden von den Besuchern eingebracht und, wenn möglich, verwirklicht. Wie viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind im Schongauer Clubhaus beschäftigt? er: In der Tagesstätte arbeiten vier Mitarbeiterinnen und ein Mitarbeiter, teilweise in Teilzeit. Und wir haben einen Zivi. Vor zehn Jahren hieß es, je Landkreis soll ein Clubhaus für Menschen mit seelischer Erkrankung realisiert werden. Ist diese Zahl in Anbetracht des Rufes nach ambulant vor stationär noch realistisch? er: Es gibt inzwischen drei Tagesstätten im Landkreis. Die Platzzahl in den Tagesstätten hat sich nahezu verdoppelt, wobei ein nicht geringer Besucheranteil Menschen mit seelischer Erkrankung sind, die in einer unserer Wohngruppen leben. Andere leben aber auch alleine oder in ihren Familien. Wie sehen Sie die Arbeit der Clubhäuser in der Zukunft? er: In der Hoffnung, dass die Kostenträger weiterhin die Niederschwelligkeit der Tagesstätten durch ihre Finanzierung fördern, werden die Angebote immer den Bedürfnissen der Besucher angepasst. Fotos (3): privat Herzogsägmühle eröffnet Lebensmittelgeschäft in der Schongauer Altstadt: lebensmittel.punkt Arbeitsplätze und Lebensqualität Ein wahrer Pluspunkt für die Schongauer Altstadt ist das neue Geschäft der Herzogsägmühler Werkstätten: im lebensmittel.punkt werden Nahrungsund Genussmittel angeboten, außerdem Produkte aus der Herzog-sägmühler Bäckerei, Metzgerei und Gärtnerei. Kunden, die bisher in Herzogsägmühle biologisch angebautes Obst und Gemüse sowie biologisches Fleisch eingekauft haben, können dies nun auch in der Altstadt. Dazu kommen frische Sandwichs, warmer Leberkäse und verschiedene Angebote zur Mittagszeit. Das neue Geschäft befindet sich in der Weinstraße 2, direkt neben dem Herzogsägmühler Werkstattladen gebrauchs.gut. Dass der lebensmittel.punkt ein wirtschaftliches Risiko ist, gab Wilfried Knorr, Direktor von Herzogsägmühle, bei der Eröffnung zu. Aber es geht hier vorrangig um Arbeitsplätze und um die Menschen in der Altstadt, so Knorr. Den Anstoß zu dem Lebensmittelgeschäft hatte Schongaus Bürgermeister Dr. Friedrich Zeller gegeben. Im vergangenen Jahr hatte er angefragt, ob es Herzogsägmühle möglich wäre, hier eine Versorgungslücke zu schließen, erklärte Knorr. Man hätte darüber nachgedacht und sei zu dieser guten Lösung gekommen. Die Verantwortlichen der Stadt freuen Das Team vom lebensmittel.punkt freut sich auf regen Besuch: Montag bis Freitag von 8.30 bis 18 Uhr und am Samstag von 8.30 bis Uhr können die Schongauer Bürgerinnen und Bürger in der Altstadt wieder Lebensmittel einkaufen. Foto: sk sich über die neue Einkaufsmöglichkeit, betonte Paul Huber, zweiter Bürgermeister von Schongau, in seinem Grußwort. Die Altstadt hat ein Problem, so Huber. Es gibt zu wenig Läden. Eine ausreichende Versorgung mit Lebensmitteln gäbe es schon seit längerer Zeit nicht mehr. Mit Ihrem Angebot verbessern Sie die Lebensqualität der Menschen, die in der Altstadt wohnen, dafür wünsche ich Gideonbund spendet 100 Bibeln für das Herzogsägmühler Schöneckerhaus: Wort zum Leben für den Ort zum Leben 100 Neue Testamente mit Psalmen in Großdruck spendete der internationale Gideonbund für das Altenheim Schöneckerhaus in Herzogsägmühle. Zwei Vertreter des weltweit agierenden Bundes überbrachten die Bibeln im Rahmen der wöchentlichen Andacht in der Kapelle des Hauses. Jeder Bewohnerin und jedem Bewohner des Schöneckerhauses wird damit die Lektüre der Heiligen Schrift ermöglicht, freute sich Siegfried Laugsch, Bereichsleiter Wohnen für Menschen im Alter und mit Behinderung in Herzogsägmühle. Auf seine Initiative hin war der Kontakt zum Gideonbund zustande gekommen. Ihnen viel Erfolg, ermunterte Huber Herzogsägmühle. Dass das Geschäft auf Eingliederungshilfe zielt, verdeutlichte Hans Rock, Bereichsleiter Arbeit für Menschen mit Behinderung in Herzogsägmühle, bei seiner Ansprache. Den vielen fleißigen Helfern, die das Geschäft so ansprechend gestaltet haben, dankte er besonders. sk Mit wenig viel erreichen ist das Motto unseres Bundes, erklärte Siegfried Katz, der gemeinsam mit Martin Muck die Andacht gestaltete. Der Gideonbund entstand vor genau 100 Jahren in den USA. Damals hatte man die Idee, Bibeln in Hotelzimmern auszulegen. Unterdessen agiert der Bund in 180 Ländern, ehrenamtlich Mitarbeitende engagieren sich dafür, dass Bibeln in Krankenhäusern, Hotels, in Justizvollzugsanstalten und vielen anderen öffentlichen Einrichtungen ausgelegt werden. Für Altenheime stellt man spezielle Großdruck-Ausgaben zur Verfügung. Dass das Wort zum Leben im Ort zum Leben von der Gründung an eine wichtige Rolle gespielt hat, erklärte Siegfried Laugsch bei der Andacht und bedankte sich bei den Vertretern des Gideonbundes für die großzügige Spende. sk MIT HERZOGSÄGMÜHLE GEWINNEN Viele Besuchergruppen informieren sich über Herzogsägmühle während des Jahres: 89 Gruppen waren es 2006 mit knapp Teilnehmern insgesamt. Sie kommen aus ganz Bayern und darüber hinaus: Behörden, Kirchengemeinden, Konfirmanden, Kommunionkinder, Frauenkreise, Fachbesucher, um nur einige zu nennen. Sie alle interessieren sich für unsere Arbeit und die uns anvertrauten Menschen. Im Salettl erwartet die Besuchergruppen zuerst unser Informationsfilm Ganz allein ist keiner Ort zum Leben Herzogsägmühle. Er veranschaulicht in einer sehr persönlichen Weise die Situation der in Herzogsägmühle lebenden Menschen: diese berichten über sich, über ihre Erfahrungen, ihre Weiterentwicklung. Herzlich willkommen heißt es auf der Karte, die unsere Gäste im Salettl vorfinden. Verbunden damit ist eine Meinungsumfrage als Reflexion für uns über die Zufriedenheit unserer Besucher mit ihrem Aufenthalt in Herzogsägmühle. Unter den eingesandten Karten verlosen wir einmal jährlich 10 Gutscheine über je Euro 15,, die in unserer Cafeteria oder allen anderen Verkaufsstellen in Herzogsägmühle eingelöst werden können. Ein guter Grund, sich an der Umfrageaktion zu beteiligen! Im vergangenen Jahr haben uns 38 Karten erreicht. Gutscheine haben gewonnen: Marina Fassmann, Lechbruck Hans Stockmann, Grainau Hanna Gänesch, Peißenberg Dieter Badstübner, Germering Ignaz Ludwig, Utting a. A. Gusti Brunold, Germaringen Johanna Pförtner, Schongau Alfred Sanktjohanser, Buchloe Karl und Erna Wühr, Huglfing Maria Eisdörfer, München Herzlichen Glückwunsch allen Gewinnern! Studierende informieren sich beim Markt der Möglichkeiten : Herzogsägmühler Wanderausstellung an der Universität Eichstätt Jedes Jahr präsentieren sich mehr als 50 Dienstleister aus dem sozialen Bereich bei der Praxisbörse der Universität Eichstätt. So können Studierende aller Semester und Fakultäten im persönlichen Gespräch Eindrücke über verschiedene Einrichtungen und mögliche spätere Einsatzfelder gewinnen. Neben allgemeinen Themen geht es stets auch um freie Zivildienststellen, Praktika und offene Stellen. Reger Andrang herrschte am Stand der Herzogsägmühler Wanderausstellung. Foto: du

5 Herzogsägmühle aktuell 2/ Ein herzliches Dankeschön Wir bedanken uns ganz herzlich bei allen unseren Freundinnen und Freunden für die Spenden, die uns seit der letzten Ausgabe von Herzogsägmühle aktuell im März 2007 erreicht haben: Geldspenden EUR *) Wachsspenden kg Briefmarken kg *) Mit Ausnahme zweckgebundener Zuwendungen wurden sämtliche Geldspenden verwendet für das Projekt Neubau einer Siebdruckerei für Menschen mit Behinderung Bitte lassen Sie nicht nach in der Hilfe für uns. IMM - News FC Bayern Stars live zum Anfassen Von Wofram Göll Riesenfreude bei den rund 90 Bewohnern und Tagesgästen der Evangelischen Kinder- und Jugendhilfe Feldkirchen: Toll, schau mal, ich hab ein Autogramm auf meinem T-Shirt! - Und ich auf meinem Fußball! Die FC-Bayern-Stars Philipp Lahm (23) und Owen Hargreaves (26) waren zu Besuch in ihrem Haus, sie saßen mit ihnen am Tisch, mitten in ihrem Festsaal. Die selben Stars, die sie sonst nur vom Fernsehen kennen, von Fußball-Übertragungen, Champions-League, Bundesliga, Welt- oder Europameisterschaften. Nur diesmal eben ganz nah.erst mit halbstündiger Verspätung waren die Fußballer gekommen, das Navi hatte sie zunächst in eine falsche Straße geschickt. Aber das machte den Feldkirchner Kindern und Jugendlichen nichts; sie waren froh, dass der Besuch überhaupt zustande kam und nicht wegen eines befürchteten Straftrainings nach dem Aus in der Champions League abgesagt werden musste. Grünes Licht vom Manager der beiden Spieler, dass der Besuch in Feldkirchen tatsächlich stattfinden kann, hatte letztlich das Bankhaus Sal. Oppenheim erhalten, das auch die Initiative zu der Aktion ergriffen hatte.als dann zunächst Owen Hargreaves auftauchte, war er in Windeseile umringt von Dutzenden Buben und Mädchen, die eifrig um Autogramme baten. Wenig später ging es Philipp Lahm ebenso, als er vor Owen Hargreaves und Philipp Lahm zu Besuch in der Tagesstätte der Evangelischen Kinder- und Jugendhilfe Feldkirchen Foto:wg Neubau einer Siebdruckerei als erweitertes Angebot von beschützten Arbeitsplätzen für Menschen mit Behinderung Seit 1988 wird in Herzogsägmühle eine Siebdruckerei mit Schildermacherei betrieben. Jetzt steht der Ersatzbau der um das Jahr 1940 erbauten Holzbaracke an, in der zur Zeit auf engstem Raum acht Menschen mit Behinderung und vier Arbeitsanleitende beschäftigt sind, um alle Kundenaufträge zuverlässig auszuführen. Der Neubau ist dringend erforderlich, um eine zeitgemäße Absaugtechnik, zusätzliche Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderung und die längst benötigten Lagerkapazitäten zu schaffen. Stiftungskapital gewachsen Die im Jahr 2000 gegründete FÖRDERSTIFTUNG HERZOGSÄGMÜHLE konnte in den vergangenen sechs Jahren dank mehr als 200 Zustiftungen ihr Grundkapital von Euro auf Euro nahezu versiebenfachen. Die Stiftertafel auf dem Herzogsägmühler Dorfplatz nennt mittlerweile neun Persönlichkeiten für Spenden über Euro. Wann kommen Sie dazu? dem Stammhaus in Feldkirchen auftauchte. Ein kurzes Gruppenbild mit den Kindern, während dessen die Stars ein paar Fußballtricks vorführten, dann ging es hinein in den Festsaal, wo die Kinder die beiden FC-Bayern-Spieler nach Herzenslust mit Fragen löcherten. Die Diskussion leitete der Fußballtrainer der Feldkirchner Gruppen, Alexander Dumberger. Und die zeigten sich keineswegs schüchtern, sondern legten sofort richtig los: Warum habt Ihr gegen den AC Mailand verloren?, überfiel der neunjährige Tim gleich Philipp Lahm. Dieser schluckte erstmal kurz und gab den Ball dann hintergründig lächelnd weiter: Diese Frage sollte der Owen beantworten. Hargreaves wand sich mit einer längeren Antwort aus der Affäre, deren diplomatischer Kernsatz so lautete: Man kann halt nicht immer gewinnen. Und am Sonntag gegen Leverkusen wollen die Bayern-Kicker es besser machen.die neunjährige Selma wollte wissen, ob der FC Bayern noch Deutscher Meister werden kann. Philipp Lahm wiegte bedächtig den Kopf: Sechs Punkte Rückstand und noch sechs Spieltage - das wird hart. Als ehrlich befand der zwölfjährige Diyar diese Antwort und freute sich: Die lügen uns hier nicht an, auch wenn Philipp Lahm auf die Frage von Dennis, warum Oliver Kahn denn so schlecht gespielt habe, doch etwas diplomatisch antwortete: Fandest Du ihn schlecht? Ich finde, er ist recht fit und hält noch gut. Fachsimpeln war das eine, die menschliche Seite das andere: So gaben die beiden jungen Spieler auf die an sich harmlose Frage: Wie wird man eigentlich Fußballprofi? überraschende Einblicke in ihren Werdegang. Owen Hargreaves offenbarte seine geradezu protestantische Leistungsethik: Mit etwas Talent und sehr viel Arbeit. Mit 16 Jahren verließ er in Kanada seine Familie und den Ausbildungsplatz, um in Deutschland sein großes Ziel zu erreichen, Fußballprofi zu werden: Wenn Du etwas willst, musst Du es mit ganzer Kraft verfolgen, dann kannst Du es auch schaffen. Philipp Lahm präsentierte sich in der Antwort auf dieselbe Frage eher als Bub von nebenan : Ich hab in München-Gern im Verein Fußball gespielt, seit ich vier war. Mit elf hat ihn dann ein Talentsichter zur FC-Bayern-Jugend geholt. Die ersten zwei Profijahre verbrachte er in Stuttgart, bevor er wieder zu den Bayern zurückkam: Der FC Bayern ist mein Traumclub. Viele der Kinder und Jugendlichen waren auch an eher privaten Dingen interessiert: Ob die beiden denn Frauen und Kinder hätten, ob die beiden auch privat mal miteinander etwas unternähmen, ob es auch mal Zoff gebe? Auch hier stahlen sich die Fußballprofis nicht um die Antworten herum. Er hat mich angelächelt. Mei, is der süß, schwärmte eines der etwas älteren Mädchen bei der abschließenden Autogrammstunde - wobei nicht ganz klar war, welchen der beiden sie nun meinte. Und Diyar sagte: Wenn ich die im Fernsehen sehe, mit ihren Trikots und Stutzen, wirken sie so weit weg, unerreichbar. Aber in Natur sind die ja ganz normal. Als dann alle mit Autogrammen auf Karten, Tassen, Fußbällen und T-Shirts rundum versorgt waren, war ein rundum schöner Besuchsnachmittag perfekt.jetzt müssen ihre Idole in der Arena nur noch gegen Leverkusen gewinnen. Aber das haben sie ja versprochen. Getroffen gesprochen notiert Menschen, die obdachlos sind, werden im Gasthaus von Herzogsägmühle freundlich aufgenommen. Sie bekommen ein Bett, regelmäßige Mahlzeiten, können baden und ihre Wäsc sche wasc schen. Die Mitarbeit arbeitenden enden haben darüber hinaus ein offenes Ohr für die Sorgen und Probleme ihrer Gäste. Axel Rosenkranz arbeitet seit 16 Jahren im Gasthaus. Für die Menschen, die hier Rast t machen, hat er viel Ver erständnis, denn er lebte e selbst t zehn Jahre lang auf der Straße. Den Leserinnen und Lesern von Herzogsägmühle aktuell gibt der ge- lernte Koch (50) einen Einblick in seine Arbeit. Seit wann arbeiten Sie in Herzogsägmühle? Axel Rosenkranz: Ende 1991 habe ich angefangen im Gasthaus von Herzogsägmühle zu arbeiten. Die ersten Monate auf Tagesstruktur, im April 1992 bekam ich einen Vertrag bei der i+s Pfaffenwinkel GmbH, seit 2004 bin ich direkt bei Herzogsägmühle angestellt. Sie stammen nicht aus Oberbayern wie kamen Sie nach Herzogsägmühle? Axel Rosenkranz: Ich habe selbst zehn Jahre auf der Straße gelebt und kannte das Gasthaus durch eigene Besuche. Irgendwann hatte ich dieses Leben satt und wollte versuchen, wieder Fuß zu fassen. Dank dem Vertrauen, das mir hier entgegen gebracht wurde, habe ich das auch geschafft. Wie sieht Ihre Arbeit heute im Gasthaus aus? Axel Rosenkr osenkranz: Ich arbeite hauptsächlich am Wochenende und im Nachtdienst. Meine Hauptaufgabe ist es, die Leute aufzunehmen und Mahlzeiten auszugeben. Ich zeige ihnen, wo sie schlafen können und gebe frische Wäsche aus, wenn dies nötig ist. Natürlich stehe ich auch für Gespräche zur Verfügung. Die Leute haben viele Sorgen. Bei Interesse erkläre ich, was Herzogsägmühle für weitere Hilfe anbietet. Foto: sk Welchen Hintergrund haben die Menschen, die zu Ihnen ins Gasthaus kommen? Axel Rosenkr osenkranz: Der Personenkreis hat sich gewandelt. Früher haben bestimmt 85 Prozent der Leute, die zu uns kamen, auf der Straße gelebt, sind von einer Herberge zur anderen gezogen. In den letzten Jahren habe ich beobachtet, dass viele Menschen, die ins Gasthaus kommen, zum Beispiel durch psychische Krankheit aus der Bahn geworfen worden sind oder auch durch Harz IV in Armut geraten sind. Sie haben ihre Wohnung verloren und wissen nicht weiter. Viele Menschen kennen sich einfach nicht aus, in dem Hilfesystem, andere schämen sich, Sozialhilfe zu beantragen. Kann jeder, der ins Gasthaus kommt, auch in Herzogsägmühle bleiben? Axel Rosenkranz: Nicht jeder kann oder will bleiben. Bei denen, die bleiben wollen, scheitert es oft an einer Kostenübernahme des Bezirkes Oberbayern. Nur Menschen, die mindestens acht Wochen im Raum Oberbayern unterwegs waren, steht Hilfe zu. Im Moment wird es für Obdachlose immer schwieriger, die Hilfe zu bekommen, die sie brauchen, obwohl Hilfsorganisationen wie Herzogsägmühle Plätze für sie haben. Aber auch Menschen mit einer akuten psychischen Erkrankung oder einer Suchterkrankung können wir nicht sofort aufnehmen. Wir sind jedoch bemüht, für jeden einen geeigneten Platz zu finden auch wenn es in einer anderen Einrichtung ist. Wie lange bleiben die Menschen im Gasthaus von Herzogsägmühle? Axel el Rosenkr osenkranz: anz: Bis zu vier Wochen. Zum Glück ist es nicht mehr wie früher, wo wir die Leute nach ein paar Tagen weiter schicken mussten. Wenn einer krank ist, muss er zum Arzt. Eine Behandlung dauert oft länger als ein paar Tage. Andere versuchen wieder Fuß zu fassen, wollen aber nicht stationär in Herzogsägmühle bleiben. In Zusammenarbeit mit den Beratungsstellen in Schongau versuchen wir dann, Wohnung und Arbeit für die Leute zu finden. Wenn alle Voraussetzungen erfüllt sind, bekommen Menschen, die in Herzogsägmühle bleiben wollen, recht schnell einen Platz. Warum gehen Menschen wieder auf die Straße zurück? Axel Rosenkr osenkranz: Wir haben viele Stammkunden, die schon seit langer Zeit auf der Straße leben. Viele können sich ein anderes Leben gar nicht mehr vorstellen. Viele unserer Gäste haben aber auch in einer Stadt Harz IV beantragt. Für Leute, die davon eine Wohnung, Kleidung und Lebensmittel bezahlen müssen, ist dies sehr wenig Geld. Für Menschen ohne festen Wohnsitz ist es jedoch viel. In jeder mittleren Stadt gibt es Herbergen somit haben die Menschen genug Geld für ihr tägliches Leben. Was wünschen Sie sich für die Zukunft? Axel Rosenkr osenkranz: Persönlich wünsche ich mir Gesundheit, und dass ich hier noch lange arbeiten kann. Für unser Gasthaus wünsche ich, dass uns nicht noch mehr Knüppel zwischen die Füße geworfen werden, damit wir den Menschen weiterhin helfen können. Ganz herzlichen Dank allen Spenderinnen und Spendern für Ihre Opferbereitschaft Herr Rosenkranz, ich danke Ihnen für dieses offene Gespräch. Das Interview führte Sabine Keyser

6 6 Herzogsägmühle aktuell 2/2007 Herzogsägmühle aktuell wie unsere Zeitung entsteht Bis Sie, liebe Leserinnen und Leser, die jeweils neueste Ausgabe unserer Zeitung Herzogsägmühle aktuell in den Händen halten, haben viele Menschen daran gearbeitet. Es wurde nachgedacht, was Sie an unserem ORT ZUM LEBEN interessiert, und was seit der letzten Ausgabe wichtiges geschehen ist. Alle besonderen Ereignisse und Veranstaltungen wurden vom Öffentlichkeitsreferat begleitet oder Mitarbeitende aus den Bereichen berichteten für Sie in Wort und Bild. Es wurde recherchiert, fotografiert, geschrieben, beraten und redigiert Aber sehen Sie doch selbst, wie unsere Zeitung entsteht: Leserbriefe Auszeichnung für unseren ORT ZUM LEBEN In der Ausgabe von Herzogsägmühle aktuell berichteten wir, dass Herzogsägmühle als einer der 100 besten Arbeitgeber im Mittelstand ausgezeichnet worden ist. Wolfgang Clement, Bundeswirtschaftsminister a. D., überreichte Wilfried Knorr, Direktor von Herzogsägmühle, das jährlich vom Institut für Führung und Personalmanagement der Universität St. Gallen ermittelte Gütesiegel TOP JOB. Nachdem alles Berichtenswerte der vergangenen Monate gesammelt wurde, beraten Direktor Wilfried Knorr und Sabine Keyser, Öffentlichkeitsreferentin in Herzogsägmühle, was für die nächste Ausgabe interessant sein könnte. Am jeweiligen Thema beteiligen sich Mitarbeitende aus den verschiedenen Bereichen. Uns erreichen Fachartikel, Erlebnisberichte, Fotos und Anzeigen. Wir bedanken uns für die vielen Glückwünsche stellvertretend bei der Pressestelle der Regierung von Oberbayern, vertreten durch Heinrich Schuster, beim Bezirk Oberbayern, vertreten durch den Bezirkstagspräsidenten, Franz Jungwirth, dem Regierungspräsidenten von Oberbayern, Christoph Hillenbrand und dem Regierungsvizepräsidenten von Oberbayern, Ulrich Böger. Hier einige Zitate: verbunden mit den besten Glückwünschen, dass Sie sich mit Herzogsägmühle als soziale Einrichtung in diesen hochinteressanten Reigen innovativer und erfolgreicher Unternehmen einreihen können. In Herzogsägmühle sind Waltraud M. Filser und Harald Dufter unterdessen dabei, die Korrekturfahnen zu lesen Fehler schleichen sich ein, und sollten, wenn möglich, vor dem Druck gefunden werden Foto: sk Foto: wmf Wenn alles redigiert und gespeichert ist, die letzten Fotos gemacht und Interviews geführt wurden, muss die Zeitung gesetzt werden. Im Penzberger Satzstudio hat Klaus Feistl schon die Termine reserviert. Gemeinsam mit Sabine Keyser bringt er die Zeitung am Computer in Form. Foto: sk Nun kommt Farbe ins Spiel. In der Druckerei Mayer und Söhne in Aichach werden die Einstellungen überprüft, dann wird gedruckt. Unterdessen hat die Auflage eine Höhe von Stück erreicht. Es ist eine besondere Auszeichnung, zu den 100 besten Arbeitgebern im Mittelstand zu gehören und Sie können stolz darauf sein. Ich möchte Ihnen, Ihren Mitarbeitern und der ganzen Einrichtung auf diesem Wege herzlich zu diesem großen Erfolg gratulieren. Ich gratuliere Ihnen ganz herzlich zur Auszeichnung TOP JOB Ihnen und Herzogsägmühle wünsche ich alles Gute und weiterhin viel Erfolg bei Ihrer Tätigkeit. Es erreichte uns ein Leserbrief von Alfred Jocher, Gemeinderatsmitglied der Marktgemeinde Peiting: Sehr geehrtes Redaktionsteam, als Peitinger Bürger verfolge ich seit vielen Jahren sehr aufmerksam Ihre schriftlichen Berichte und Darstellungen. An dieser Stelle möchte ich einmal das schon längst fällige Kompliment loswerden, für die immer wieder ansprechenden Informationen. Ganz beeindruckend und brennend interessant finde ich die jeweilige Beschreibung der persönlichen Einzelschicksale, den Werdegang von unseren betroffenen Mitbürgern. Diese Schilderungen sind ein gutes Beispiel, um mich zu informieren und bei passender Gelegenheit wie Diskussionen im Familien-, Freundeskreis und Politik mein Umfeld vom hohen Ross der teilweise selbstgemachten Luxusprobleme herunter zu holen, und sich auch einmal mit der Kehrseite der Medaille vertraut zu machen. Als Peitinger Familie (mittlerweise auch unsere beiden Töchter mit Anhang) fühlen wir uns seit Jahren bestens aufgehoben beim Wocheneinkauf in Ihrer Gärtnerei, sowohl was die Freundlichkeit betrifft als auch das Angebot und die Qualität der Produktpalette. Ergänzend hierzu stehen die Bereiche Cafeteria und Markt/Metzgerei selbstverständlich in keiner Weise nach. Eine Anregung oder Klarstellung möchte ich noch loswerden in Bezug auf Ihren Artikel in der Herzogsägmühle akutell Ausgabe 01/2007 Rubrik DENK-MAL. Die Aussage, dass Umweltschutz in Herzogsägmühle schwer vernachlässigt wird, kann ich so nicht stehen lassen. Zumindest aus meiner Sicht gibt es in Ihrem Ortsbereich vorbildliche Veränderungen und somit Modellcharakter von nachhaltiger Entwicklung, welche ich in vielen Kommunen vermisse. Allem voran steht die feststellbare ortsplanerische und bauliche Entwicklung und hier: Verzicht auf Teerung von Gehwegen und Parkflächen, somit Ausstattung mit Steinpflaster/Kiesel und Möglichkeit von Regenwasserversickerung. Desweiteren oberirdische Ableitung der Dachflächenwässer und Einspeisung in neu geschaffene Biotope. Dieser Trend mag für Sie bewusst oder unbewusst ganz normal sein, in meiner Heimatgemeinde vermisse ich das schwer! Denn nun muss sie verpackt werden. Dazu wird in den Herzogsägmühler Werkstätten jede Zeitung gefaltet und zusammen mit den Beilagen in einen Briefumschlag gesteckt. 78 Hilfeberechtigte und Arbeitsanleiter sind damit drei Wochen lang beschäftigt. Dann kommt die Post und holt die Sendung ab. Nun ist es endlich so weit, verehrte Leserinnen und Leser, unsere neue Ausgabe ist bei Ihnen angekommen. Diesmal mit zwölf statt der gewohnten acht Seiten. Ab der nächsten Ausgabe wird alles noch ein wenig bunter mehr wollen wir heute noch nicht verraten. sk Fotos (2): kb Die Zeitung kommt aus der Maschine und der Herzogsägmühler Fuhrpark holt die fertig gepackten Paletten ab. Aber noch dauert es eine Weile, bis die Zeitung in Ihrem Briefkasten liegt Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Durchblättern und Lesen von Herzogsägmühle aktuell! Foto: sk Weitere langjährige, äußerst prägnante Nachhaltigkeitsfaktoren betreffen den Bereich Abfallwirtschaft. Angefangen vom Wachsrecycling über die Briefmarkenbörse, Gebrauchtwarenrecycling bis hin zur Papiersammlung durch Vereine. Diese aus Ihrer Sicht klassischen Beschäftigungszweige gibt es schon so lange, dass sie für Sie quasi Selbstverständlichkeiten darstellen. Aus meiner Sicht sind diese jedoch immer noch vorbildliches Beispiel von Umweltschutz und nachhaltiger Entwicklung, welches man nicht genug lobend erwähnen kann! Bedenkt man doch, dass es sich hier ausnahmslos um Abfallprodukte handelt, welche für den Normalbürger nutzlos sind, zumindest in unserer luxusorientierten Zivilisationsgesellschaft. Speziell zum Wachsrecycling habe ich noch eine Bitte. Bekanntermaßen stehen in unseren beiden Peitinger Friedhöfen Grablichtautomaten. Im Zuge meiner ersten Aktivitäten als Gemeinderat hatte die Wachswerkstatt mit mir den Versuch gestartet, hier unter dem Aspekt Nachhaltigkeit etwas für den Umweltschutz zu tun. Mittlerweise sind etwa zehn Jahre in s Land gezogen und ich habe den Eindruck, dass die Bevölkerung diese immer noch gute Sache nicht mehr ganz so in Anspruch nimmt. Jedenfalls fällt mir immer wieder auf, dass speziell an bestimmten Feiertagen die Abfalltonnen mit Plastikgrablichthüllen überquellen. Ich glaube, es ist wieder einmal Zeit - zumindest in Ihrer Zeitschrift - auf diese Möglichkeit über die Verwendung von Recyclingprodukten aufmerksam zu machen. Vielleicht haben Sie ja auch die Möglichkeit, über die örtlichen Medien die Öffentlichkeit zu informieren. Über jede Kerze, die wir zusätzlich verkaufen, tun wir unserer Umwelt etwas Gutes durch Vermeidung von Liefertransporten und unnötiger Abfallentsorgung. In der Hoffnung, dem DENK-MAL nicht zu sehr Unrecht getan zu haben, verbleibe ich als weiterhin aufmerksamer Leser, Ihr Alfred Jocher

7 Herzogsägmühle aktuell 2/ Aus der Kirchengemeinde Peiting-Herzogsägmühle Ganz herzlic zlich begrüßt rüßten die Kirchg hgemeinden Peiting-Her eiting-herzogsägmühle und Schongau ihre neue Gemeindediakonin Heidrun Hellmuth. Ihnen, liebe Leserinnen und Leser,, stellt sie sich an dieser Stelle vor or: Seit März 2007 bin ich Gemeindediakonin der evangelischen Kirchengemeinden Peiting Herzogsägmühle und Schongau. Die Stelle der Gemeindediakonin beider Kirchengemeinden wurde neu eingerichtet und ich freue mich, die Fäden innerhalb der Kinder- und Jugendarbeit aufzunehmen. Gleich zu Beginn meiner Tätigkeit planten und gestalteten Jugendleiter aus Schongau, Herzogsägmühle und Peiting mit Pfarrerin Brigitte Weggel und mir eine gemeinsame liturgische Osternacht in der Christuskirche Peiting. Alle waren davon begeistert und wünschten sich, dies im kommenden Jahr zu wiederholen. Dieses Mal dann in Schongau. Schon nach kurzer Zeit kann ich sagen, dass mir die Arbeit hier sehr viel Freude macht und mich das Engagement der vielen Menschen sehr beeindruckt. Die breite Unterstützung und die grundsätzliche Haltung, gemeinsam etwas in Gang zu bringen, erlebe ich als typisch für die evangelische Kirche in der Diaspora. Ein sehr positiver Aspekt für mich in der kirchlichen Gemeindearbeit ist, dass Ökumene hier nicht nur ein Begriff ist, sondern tatsächlich gelebt wird. Dies spiegelte sich auch darin wieder, dass meine offizielle Einführung in den Dienst der evangelischen Kirchengemeinden in der Dreifaltigkeitskirche Schongau und der Christuskirche Peiting im Rahmen eines warmherzigen Empfangs im katholischen Pfarrzentrum von Peiting endete. Dabei schmeckte die leckere Gulaschsuppe aus Herzogsägmühle, die unumstößlich mit das wärmste an diesem wunderschönen Tag war, vorzüglich. Foto: sk Mein besonderes Anliegen in meiner Arbeit als Diakonin ist es, Menschen, besonders Jugendliche, dafür zu öffnen, über ihren Glauben und ihre Lebenserfahrungen frei zu sprechen. Ich habe in den Jahren meiner pädagogischen Arbeit innerhalb der Kirchengemeinden und nun auch bei meiner Ausbildung zur Gestalttherapeutin die Erfahrung gemacht: wer reflektiert lebt, lebt intensiver. Gerne begleite ich die Menschen auf ihrem eigenen Weg und entdecke mit ihnen, wie sich Gottes Handschrift, seine Spur, in ihrem Leben zeigt. Hierfür sind persönliche Gespräche und Vertrauensräume nötig. Wir sind alle auf ein Du hin angelegt, das heißt: wir brauchen ein Gegenüber, einen zuhörenden und verstehenden Menschen, eine gute Gemeinschaft, um uns selber besser zu verstehen und den eigenen Weg, die eigene Berufung im Leben zu finden. An vielen verschiedenen Orten findet man hier diese Vertrauensräume und Gesprächsmöglichkeiten in Gruppen und Kreisen, Konfirmandenunterricht und Glaubenskursen, in den Gottesdiensten, in der vielfältigen diakonischen Arbeit in Herzogsägmühle und an vielen anderen Stellen. Mein Anliegen ist es, durch meine Arbeit diese Orte und Vertrauensräume zu unterstützen und besonders innerhalb der Kinder- und Jugendarbeit der Kirchengemeinden mit ausund aufzubauen. Wenn ein Mensch, besonders ein junger Mensch, einen Sinn dafür bekommt, dass er aus Liebe erschaffen ist, dass sein Leben einen eigenen, unverwechselbaren Wert hat und dass Gott über seinem Leben das Gute beschlossen hat, dann fängt dieser Mensch an, in Freiheit sein Leben anzunehmen und die Schönheit und Einzigartigkeit darin zu entdecken. Paul Tillich definiert Glaube als den Mut, sich zu bejahen als bejaht. Diesen Glauben erbitte ich von Gott für mich und die Menschen, besonders die Jugendlichen, mit denen ich zusammen komme. Förderstiftung Herzogsägmühle finanziert Treppenlift: Die Unterwelt erobern Unter ihrer bisherigen Welt im Apartmenthaus lag der Keller. Diesen Keller zu erreichen war bislang für einen Menschen, der auf den Rollstuhl angewiesen ist, unmöglich. Anders als der berühmte Sänger der Antike, Orfeus, benötigen Winfried Hipp und Herbert Füssl keine Lyra, um die wütenden Unbillen des Lebens zu bezwingen. Ihnen reicht ein kleiner Schlüssel, um den von der Förderstiftung Herzogsägmühle im Wesentlichen finanzierten Treppenlift für Rollstühle zu betätigen. Ähnlich wie Orfeus wandeln, beziehungsweise fahren die Beiden jetzt, von der Mühsal ihrer Körper erlöst, in die Unterwelt des Apartmenthauses, um dort die Waschmaschinen und den Trockner zu bedienen. An Hausversammlungen im Gemeinschaftszimmer des Apartmenthauses im Kellergeschoss können die Beiden jetzt, ohne auf fremde Hilfe angewiesen zu sein, teilnehmen. Ein schönes Stück Lebensqualität, sprich, Normalität. as Herbert Füssl auf der Fahrt in die Unterwelt Foto: rth Neuwahl der Mitarbeitervertretung von Herzogsägmühle Am 14. März 2007 wurde in Herzogsägmühle die Mitarbeitervertretung (MAV) neu gewählt. Von den 869 Kolleginnen und Kollegen, die wahlberechtigt sind, beteiligten sich erfreulicherweise 49,4%. In der konstituierenden Sitzung am 29. März 2007 wurde Angelika Heining wieder zur 1. Vorsitzenden gewählt. Manfred Haugg wurde als Stellvertreter benannt. Die Kolleginnen und Kollegen aus Herzogsägmühle wählen alle vier Jahre aus ihren Reihen elf Vertreterinnen und Vertreter, die sich auf Basis der Rechtsgrundlagen des Mitarbeitervertretungsgesetzes und den Arbeitsvertrags- Als Nachfolger von Hubertus Honstetter, in den vergangenen Jahren Vertrauensperson der Mitarbeitenden mit schwerer Behinderung in Herzogsägmühle, wurde am 1. Mai 2007 Fabian Steck gewählt. Der Erzieher ist seit 2002 in einer Wohngruppe für Menschen mit Behinderung in Herzogsägmühle beschäftigt. Wir gratulieren Fabian Steck zu seiner Wahl. Foto: privat Herzogsägmühler Beiräte informieren: Das Persönliche Budget Von Wilhelm von Spreti Seit dem 1. Juli 2004 konnte in Modellregionen jeder Mensch mit Behinderung sein Persönliches Budget beantragen. Ab 1. Januar 2008 wird das Persönliche Budget als eine neue Form der Leistungsgewährung durch die Rehabilitationsträger eingeführt. Was bisher nur in Modellvorhaben erprobt wurde, erlangt jetzt bundesweite Geltung. Notwendige Sozialleistungen, die bisher Menschen mit Behinderung als Sachleistung gewährt werden, können dann auf Antrag vom Sozialleistungsträger als Geldleistung oder Gutschein ausgeführt werden. Im konkreten Fall heißt das, dass die Leistungsgewährung durch einen festen Geldbetrag direkt auf das Konto des Leistungsempfängers, beziehungsweise durch einen Gutschein erfolgen kann. Der Leistungsempfänger bezahlt aus diesem Persönlichen Budget zum Beispiel die notwendige Assistenz für die Arbeit oder auch für die Freizeit oder einen anderen, durch eine Beratung und in den getroffenen Zielvorgaben festgelegten alltäglichen und regelmäßig wiederkehrenden Bedarf. Das Persönliche Budget ergänzt die Dienst- und Sachleistungen Die Mitarbeitendenvertretung in Herzogsägmühle stellte sich im März zur Wahl. Mit einer Wahlbeteiligung von 49,4% sprachen die Mitarbeitenden ihnen ihr Vertrauen aus. v.l. Gerd Schwarzbauer, Eugen Nefedow, Angelika Heining, Karl Heger, Herbert Zimmert, Andrea Klühspies, Erwin Löw, Gerhard Fackler, Manfred Haugg, vorn Hans Niebauer und Inge Käufl Foto: fp richtlinien für die beruflichen, wirtschaftlichen und sozialen Belange der Mitarbeitenden einsetzen. Die gewählten Vertreterinnen und Vertreter arbeiten in Gremien und Ausschüssen von Herzogsägmühle mit, um sich für die Kolleginnen und Kollegen einsetzen zu können. Die Zusammenarbeit mit der Leitung und das Entwickeln von gemeinsamen Lösungen zum Wohle der Mitarbeiterschaft und der Einrichtung erfordert ebenfalls ein hohes Maß an Einsatz der Mitarbeitervertreterinnen und Mitarbeitervertreter. Die Mitarbeitervertretung hat im Rahmen ihrer Tätigkeit vielfältige Aufgaben und begleitet Kolleginnen und Kollegen vor Ort. Einige Mitglieder der MAV sind zum Teil KERZEN aus Bienenwachs Der Erlös dient der Sicherung von Arbeitsplätzen für Menschen, die benachteiligt, krank oder behindert sind. Zu beziehen über unseren Online-Shop von ihrer Arbeit vor Ort freigestellt.die Mitarbeitervertretung führt Sprechstunden durch und hat ihr Büro in der Gemeinsamen Verwaltung von Herzogsägmühle. In den nächsten Wochen und Monaten ist die Mitarbeitervertretung stark gefordert, da die Diakonie in Bayern neue Arbeitsvertragsrichtlinien entwickelt hat, und die Überleitung von über 1000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern von der Mitarbeitervertretung begleitet wird. Am 01. Juli 2007 tritt die AVR Bayern in Kraft durch die Einführung der Richtlinie hat die Diakonie sich vom Tarifrecht des öffentlichen Dienstes abgekoppelt. In ganz Bayern betrifft dies circa Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. ah und ermöglicht dem betroffenen Menschen Leistungen selbständig einzukaufen und zu bezahlen. Dem Leistungsberechtigten soll dadurch in eigener Verantwortung ein möglichst selbstbestimmtes Leben ermöglicht werden, in dem er nach eigenen Erwägungen entscheidet, wann, wo, wie und von wem er Leistungen in Anspruch nimmt. Bis es dahin kommt, ist ein recht genau vorgeschriebener Verwaltungsweg einzuhalten, dessen einzelne Schritte im Gesetz und in der dazu ergangenen Budgetverordnung festgelegt sind. Für den Menschen mit Behinderung, seinem gesetzlichen Betreuer, seiner mitsorgenden Familie und Angehörigen und nicht zuletzt den Mitarbeitern in den Betreuungseinrichtungen heißt dies: sich selbst und alle Beteiligten rechtzeitig informieren und von Vorhaben gegenseitig unterrichten. Selbstbestimmtes Leben erfordert die Möglichkeit selbst Verantwortung zu tragen dies bietet Chancen, beinhaltet aber auch Risiken. Nur wenn das soziale Umfeld von der geplanten Antragstellung um ein Persönliches Budget weiß, können rechtzeitig ergänzende Hilfen geplant werden. Der Herzogsägmühler Beirat Hilfen für Menschen mit geistiger Behinderung hat in seiner letzten Beiratssitzung diese Thematik ausführlich diskutiert. Dabei wurde im Ergebnis festgestellt, dass die Leistungsform des Persönlichen Budgets für den Personenkreis der geistig Behinderten nur in den allerseltensten Fällen angewandt werden kann. Der uns betreffende Personenkreis bedarf der würdigenden Betreuung und Förderung durch alle ihn umgebenden Menschen: Familie, Mitarbeitende von Herzogsägmühle, Gesetzliche Betreuer und auch der Mitglieder des Beirats Hilfen für Menschen mit geistiger Behinderung. Alle diese sollten die Informationen zu diesem Thema suchen, die qualifizierte Diskussion intensivieren, um so für den Einzelfall in Rehabilitation und Teilhabe am gesellschaftlichen und am Arbeitsleben die angemessene Leistungsform zu finden. Weitere Informationen finden sie unter anderem im Internet unter:

8 8 Herzogsägmühle aktuell 2/2007 Wir danken unseren Spendern Hohes Altwac achsauf hsaufkommen Erneut leicht gestiegen ist die Menge der gespendeten Wachs- und Kerzenreste. Daraus werden in erster Linie die hochwertigen Herzogsägmühler Wachsfackeln hergestellt. Reichlich Arbeitsaufträge für das Gebrauchtwarenrecycling Dank des seriösen Rufes und günstiger Konditionen für Wohnungsauflösungen und Umzugshilfen ist die Nachfrage nach unseren Dienstleistungen unverändert hoch. Diese Männer können zupacken! Foto: du Wer ertv tvolle Brief iefmar markensammlung gespende espendet Ein langjähriger Sammler aus dem Allgäu spendete seine komplette Deutschland- Sammlung an die Herzogsägmühler Briefmarkenverwertung. Ein Teil dieser Sachspende wurde bereits wieder verkauft. Fachwissen und gute Arbeitseigenschaften ausschlaggebend für den Erfolg im Beruf: Herzogsägmühler Berufsschule verabschiedet 25 Absolventen 25 Absolventen der Albrecht-Schnitter- Berufsschule in Herzogsägmühle wurden nach Abschluss ihrer Ausbildung und bestandener Gesellenprüfung in einer Feierstunde verabschiedet. Im Mittelpunkt der Ansprache von Schulleiterin Brigitta Spohn stand die Anerkennung der schulischen und beruflichen Leistung der ehemaligen Schüler, aber auch die Bedeutung lebenslanger Lernbereitschaft. Am Ende der Ausbildung sehen Sie in die Zukunft mit dem Wissen, dass das Arbeitsleben ein lebenslanger Lernprozess ist, so Spohn zu den Schülern. Fachwissen und gute Arbeitseigenschaften sind ausschlaggebend für den Erfolg im Beruf. Wie wichtig Bildung als Schlüssel zum Erfolg ist, zeigt auch die Tatsache, dass die Mehrzahl der Absolventen von ihren Ausbildungsbetrieben übernommen wird oder bereits einen anderen festen Arbeitsplatz hat. Besondere Anerkennung erhielten im Rahmen der Abschlussfeier die Schüler Alexander Hoffmann für sein Engage- ment als Schulsprecher und Richard Rode für seine Mitarbeit bei einem gemeinnützigen Projekt der Schule. Die Ausbildung an der Albrecht-Schnitter-Berufsschule wurde von allen Absolventen übereinstimmend als sehr gut und als Sprungbrett in einen gelungenen Berufsstart bewertet. Die Gesellenprüfung bestanden haben: Fritz-Florian Börner, Johannes Kirchmann, Alexander Reich, Richard Rode, Marcel Seidel, Andreas Frey, Alexander Hoffmann, Christian Holderried, Vilson Jaha, Marc Meinhold, Özer Olukcuoglu, Michael Schratt, Alexander Eisenschmidt, Benjamin Martin, Aydin Gülmen, Robert Klatt, Domenik Szekelli, Wolfgang Kröber, Sergei Regel, Dominik Krabbat, Waldemar Leitner, Andreas Hötzl, Sigwalt Kraus, Martin Güntner, Anton Wegele Foto: wh Pos ostk tkar arten für die Brief iefmar markeng engrup uppe pe Einen größeren Karton mit meist unbeschriebenen Karten spendete eine Familie aus Niederbayern. Auch hier konnte sehr schnell ein Teil veräußert werden. Gute Tradition in der Herzogsägmühler Berufsschule: Neue Schulsanitäter ausgebildet In der Herzogsägmühler Berufsschule wird auf Sicherheit gesetzt: seit einigen Jahren ist es üblich, Schulsanitäter auszubilden. In diesem Schuljahr haben zehn Schülerinnen und Schüler die Ausbildung mit einer Prüfung abschließen können. Bei der Vergabe der Zertifikate überreichte Schulleiterin Brigitta Spohn auch drei Schutzwesten an die jungen Sanitäter. Damit ist gewährleistet, dass die Helfer im Einsatz von Mitschülern erkannt und anerkannt werden. sk Herzogsägmühler Auszubildende haben Gesellenprüfung bestanden: Erstmals Goldschmied ausgebildet Zum ersten Mal wurde in Herzogsägmühle ein Goldschmied ausgebildet: bei der Wintergesellenprüfung hat Michael Korpinez die Prüfung bestanden. Für die seit Juli 1999 bestehende Kunsthandwerkstatt war das eine Premiere. Erfolgreiche Abschlüsse sind für die Meister und Beauftragten für Ausbildung und Anleitung in den Herzogsägmühler Fach- und Ausbildungsbetrieben eher die Regel als die Ausnahme. Trotzdem freut man sich mit jedem Auszubildenden, der bei der Prüfung vor der zuständigen Kammer erfolgreich war, und damit einen wichtigen Schritt ins Leben gemeistert hat. Von sieben Auszubildenden, die zur Prüfung angetreten waren, haben sechs die Wintergesellenprüfung bestanden. Neben dem Goldschmied haben Auszubildende aus der Mechanischen Werkstatt, der Schlosserei, der Kraftfahrtzeugwerkstatt und der Gärtnerei ihre Ausbildung beendet. Unser Glückwunsch gilt den frisch gebackenen Gesellinnen und Gesellen und unser Dank den Ausbildern und Lehrern, die dieses sehr gute Abschneiden der Herzogsägmühler Prüflinge ermöglichten. Die Prüfungen erfolgreich bestanden haben Alexander Hoffmann, Christian Holderried, Michael Korpinez und Sven Holzmann, Fritz-Florian Börner und Susanne Schosser. Gebrauchtwarenrecycling Gebrauchtwarenverkauf: Penzberger Schatzkiste, Postgasse 5 Öffnungszeiten: Mi + Do Uhr; Fr + Sa Uhr Telefon: Zu Schulsanitätern wurden ausgebildet: Yvonne Leonhard, Sabrina Caputo, Manuela Rupp, Kathleen Reithel, Jennifer Bartosch, Steve Schweers, Erwin Jukresch, Michaela Häringer, Veronika Gerner und Ramona Fassmann Foto: ul Sozialprojekt der Berufsschule Zu Beginn des letzten Schuljahres kam der Verbindungslehrer der Herzogsägmühler Albrecht-Schnitter- Berufsschule, Dr. Reinhard Süme, auf die Idee, Leergut, welches in den Klassen nach Schulschluss verbleibt, von Schülern sammeln zu lassen und das Pfandgeld einem sozialen Zweck zuzuführen. Einmal in der Woche bringen die Schüler nun die gesammelten Pfandflaschen zum Hausmeister der Schule. Das Geld ist auch in diesem Jahr für das Lutheral Vocational Training Center in Tansania bestimmt. Ein Lehrer dieser Schule, Oswald Mdendemi, war im Schuljahr 2004/2005 für einige Wochen zur Hospitation in der Herzogsägmühler Berufsschule. rr Foto: ul Ihre Wachsreste und gebrauchten Briefmarken sichern Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderung Gebrauchtwarenladen Weilheim, Schöffelhuberstraße 6 Öffnungszeiten: Mo - Do Uhr, Fr Uhr Telefon: Wühlkiste Herzogsägmühle, Werkstraße 11 Öffnungszeiten: Mo - Fr Uhr; Mo - Mi Uhr; Do Uhr Telefon: Gebrauchtmöbelhäuser Schongau, Lechvorstadt 15 Öffnungszeiten: Mo - Do Uhr; Fr Uhr jeden ersten Samstag im Monat Uhr Telefon: Weilheim, Schöffelhuberstraße 4 Öffnungszeiten: Mo, Mi, Sa Uhr Telefon: Wohnungsräumungen Herzogsägmühle, Ansprechpartner: Herr Röhrl; Telefon: und Transporte: Weilheim und Penzberg, Ansprechpartner: Herr Zandt, Telefon: Bei warmen Frühlingstemperaturen stöberten Ende April viele Besucher auf dem Hof- Flohmarkt der Weilheimer Dienstleistungen. Über einen guten Umsatz freuten sich die Kolleginnen und Kollegen der i+s Pfaffenwinkel GmbH. Foto: tb

9 Herzogsägmühle aktuell 2/ Eine herzlic zliche he Bitte an alle Leserinnen und Leser von Herzogsägmühle aktuell: Spenden Sie uns mehr als Ihren Beifall! Bitte helfen Sie uns und unterstützen Sie uns in unserem Bemühen, ein Ort zum Leben und der Hilfe zu sein für Menschen mit Problemen, Krankheit oder Behinderung. Ihre Hilfe ist t erbeten en für folg olgende Vor orhaben: Neubau einer Siebdruckerei als erweitertes Angebot von beschützten Arbeitsplätzen für Menschen mit Behinderung Neubau und Sanierung der Häuser für suchtkranke Frauen und Männer Erhalt heilpädagogisch-therapeutischer Angebote für benachteiligte Kinder und Jugendliche Verbesserung der Wohnqualität in Wohnheimen für Erwachsene mit geistiger Behinderung durch Auflösung von Mehrbettzimmern Sicherung der Beratungsangebote im Evang.-Luth. Dekanatsbezirk Weilheim für Menschen mit seelischer Erkrankung, mit Schulden, in Armut und Obdachlosigkeit und für Familien, die mit ihrem Erziehungsauftrag überfordert sind. Wir bitten Sie ganz herzlich! Helfen Sie uns, diese Vorhaben zu finanzieren, die vom Staat und von unserer Kirche nicht oder nicht ausreichend finanziert werden. Spendenkonto Herzogsägmühle HypoVer ereinsbank einsbank Weilheim BLZ Bei Spenden ab 50 Euro erhalten alle Spenderinnen und Spender unaufgefordert eine steuerlich wirksame Spendenbestätigung. Bei Beträgen bis zu 100 Euro ist die Einzahlungsquittung jedoch ausreichend für das Finanzamt. Ganz herzlichen Dank! Zu einer Beratungs- und Informationsrunde lud die Herzogsägmühler Gärtnerei alle Mitarbeitenden ein, die für die Balkonbepflanzung der Häuser zuständig sind. Neben den bewährten Klassikern waren auch wieder Neuheiten im Sortiment. Dass sich die gute Beratung auszahlt, sieht man unterdessen an den vielen bunt geschmückten Häusern im Dorf Herzogsägmühle. Foto: wmf Aus us unserer er Mitte e schieden Jahreshauptversammlung der Herzogsägmühler Feuerwehr: Intensive Schulungen und neues Löschfahrzeug Bei der Jahreshauptversammlung der Herzogsägmühler Feuerwehr wurde deutlich, dass intensive Schulungen der Aktiven und die Anschaffung eines neuen Löschfahrzeuges die Höhepunkte des vergangenen Jahres waren. Die Information von Direktor Wilfried Knorr, dass Rückstellungen für die Anschaffung eines neuen Löschfahrzeuges vorgenommen worden seien, wurde von der Mannschaft mit Freude aufgenommen, so Kommandant Manfred Baum. Unterdessen ist ein hochmodernes Fahrzeug gekauft worden, am Sonntag, dem 25. März 2007 fand die Segnung statt. Durch Neuzugänge in der Wehr konnte 2006 der Stand von 45 Aktiven gehalten werden. Einen Stand von 50 strebt der Kommandant jedoch an. Erfreulich ist, so Baum weiter, dass die Lücke, die der Tod von drei Feuerwehrkameraden in die Feuerwehrseelsorge gerissen hatte, unterdessen wieder geschlossen werden konnte. Durch intensive Schulungen des siebenköpfigen Teams der Feuerwehrseelsorger wurde vor allem die innere Stabilität der Truppe gestärkt, führte Matthias Lösch, Fachberater Seelsorge, aus. Kreisbrandrat Alfons Breyer dankte den Verantwortlichen von Herzogsägmühle, den Führungskräften und der Mannschaft der Werkfeuerwehr für die gute Zusammenarbeit mit der Kreisbrandinspektion und anderen Wehren. Insgesamt verfügt der Verein Werkfeuerwehr Herzogsägmühle derzeit über 62 Mitglieder. 25 Einsätze wurden im vergangenen Jahr bestritten. Der detaillierte Bericht des Kassenwartes Stefan Ziegler wies keine Mängel auf, die Vorstandschaft wurde einstimmig entlastet. Für den aus gesundheitlichen Gründen aus dem aktiven Dienst ausgeschiedenen Vertrauensmann Martin Krömer wurde Manfred Haugg einstimmig gewählt. Besonders gewürdigt wurde die Arbeit 20 Jahre Anguszucht in Herzogsägmühle: Landwirtschaft mit über 200 Rindern Seit 20 Jahren werden in Herzogsägmühle Angusrinder gehalten dieses Jubiläum feierten die Landwirtschaft und die Cafeteria im April mit besonderen Angeboten. Als 1884 erstmals ehemalige obdachlose Männer in Herzogsägmühle eine neue Heimat fanden, stellten die Verantwortlichen bald fest, dass ein strukturierter Tag mit geregelten Arbeitszeiten für die Männer einen wichtigen Schritt zurück ins Leben darstellte. Damals kaufte man fünf Bauernhöfe rund um Obland, um von Vertrauensmann Axel Schkölziger. In jahrelanger, mühevoller Kleinarbeit hat er eine mehrbändige Chronik der Werkfeuerwehr Herzogsägmühle zusammengestellt. Der Vorsitzende Manfred Baum dankte für die akribische Arbeit, die sicher viele interessierte Leser finden wird. Für 31 Jahre ehrenamtliche Tätigkeit wurde Willi M. Fichtner geehrt. Er wird der Werkfeuerwehr weiterhin als Schriftführer und im Verein die Treue halten. sk Ende März wurde das neue Löschfahrzeug der Herzogsägmühler Feuerwehr gesegnet. v.l. Johann Löw, Pfarrer Dirk Wollenweber, Kommandant Manfred Baum, Alfred Brunner, Axel Schkölziger, Andreas Heger, Pfarrer Helmut Kraus, Kreisbrandrat Alfons Breyer; vorn die Fahnenjungfrauen Sophie Brunner (li) und Leonie Barnsteiner Foto: wf der wachsenden Zahl Hilfeberechtigter genügend Arbeit bieten zu können. Bis 1976 gehörte auch die Milchviehhaltung zu diesem Angebot. Ab diesem Zeitpunkt war nur noch im Sommer Pensionsvieh auf den Herzogsägmühler Weiden wurde beschlossen, wieder eigenes Vieh zu halten besonders im Blick waren damals Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderung. Im Herbst 1986 wurden sechs weibliche, tragende Angus- Jungtiere vom Zuchtbetrieb Strohmeyer Foto: du aus Huglfing gekauft, im Frühjahr 1987 noch einmal 17 Tiere von Graf von der Recke aus Pappenheim. Diese bilden den Stamm der jetzigen Herde in Herzogsägmühle, später wurden nur noch Zuchtstiere zugekauft. Alle zwei Jahre kommt ein neuer Stier zur Herde, um Inzucht zu vermeiden. Aktuell arbeiten 25 Menschen mit Behinderung in der Herzogsägmühler Landwirtschaft, mehr als 240 Tiere werden von ihnen versorgt. Alle Rinder sind von Ende April bis Anfang November ganztags auf der Weide. Die älteste Kuh ist derzeit 16 Jahre alt sie hat 15 Kälber aufgezogen. Seit 1998 deutschlandweit BSE nachgewiesen wurde, werden in der Herzogsägmühler Metzgerei nur noch Rinder der eigenen, BSE-freien Herde, geschlachtet. Durch die steigende Nachfrage wurde die Schlachtung seit 1999 von 25 auf 50 Tiere jährlich erhöht. Neben der Verkaufsstelle in Herzogsägmühle kann man das Angusrindfleisch auch im lebensmittel.punkt in der Schongauer Altstadt kaufen. Im April veranstaltete die Herzogsägmühler Cafeteria zum Jubiläum eine Angus-Woche mit verschiedenen Angeboten. Die Bevölkerung aus den umliegenden Orten nutzte diese Gelegenheit gern, um in dem kleinen Gasthaus einzukehren. sk Frau Luise Niedermeyer * 04. August 1933 in Ortenburg bei Passau 03. März 2007 in Peiting Herr Erwin Lackmann * 07. November 1940 in Essen 10. März 2007 in Herzogsägmühle Herr Max Hoch * 19. September 1928 in München 13. März 2007 in Peiting Herr Paul Baier * 29. Oktober 1941 in Wangen/Allgäu 18. März 2007 in Herzogsägmühle Herr Franz Xaver Hugo Wolf * 31. Dezember 1951 in Burghausen 19. März 2007 in Altenstadt Herr Andreas Gruber * 16. Februar 1984 in Rosenheim 31. März 2007 in Herzogsägmühle Frau Astrid Arnold * 02. Oktober 1956 in Büdelsdorf 01. April in Murnau Herr Karl Bannwarth * 07. März 1967 in Mühldorf am Inn im April 2007

10 10 Herzogsägmühle aktuell 2/2007 Nahrungsmittel für Schongauer Bürger in Notlagen: Ein Jahr Schongauer Tafel 50 bis 70 Menschen kommen jede Woche zur Ausgabe der Schongauer Tafel in die Dominikus-Zimmermann-Straße, um sich mit Lebensmitteln zu versorgen. Ungefähr 200 Nutzer sind insgesamt registriert. Nun feierte die Schongauer Tafel ihr einjähriges Bestehen. Ziel der Initiative von Herzogsägmühle und der Evangelisch-Lutherischen Kirchgemeinde Schongau ist es, bedürftige Bürgerinnen und Bürger des Altlandkreises mit Lebensmitteln zu versorgen. Zu diesem Zweck werden Waren mit noch kurzem Haltbarkeitsdatum durch ehrenamtlich Mitarbeitende bei den beteiligten Geschäften abgeholt, in den dafür vorgesehenen Räumen im Domizil aufgebaut und verteilt. Nutzer dieses Angebotes sind Menschen, die ihren Lebensunterhalt nur begrenzt oder mit Hilfe staatlicher Unterstützung bestreiten können. Dazu gehören Alleinerziehende, Familien mit niedrigem Gesamteinkommen, Rentner die über eine geringe Rente verfügen und allein stehende Personen, die von Arbeitslosengeld II oder Sozialhilfe leben. Jeder dieser Menschen kann einen so genannten Nutzerausweis beantragen, der nach Überprüfung des Einkommens ausgestellt wird. Die Berechtigung gilt jeweils für ein Jahr. Eine Kapelle für Menschen mit geistiger Behinderung in Ungarn: Emanuel Gott ist mit uns Rüc ückblic kblickend war es ein Wunder under,, sagt Rudolf Lang aus Altens enstadt bei Schong hongau, der gemeinsam mit Beppo po Miller den Bau einer Kapelle für Menschen mit Behinderung in Ungarn koordinierte und organisierte. Menschen mit geistiger Behinderung, die über 40 Jahre den Kommunismus erlebten, der ihnen den Atheis- mus predigte und der diese Menschen mit geistiger und körperlicher Behinderung als lästiges Übel der Gesellschaft betrachtete, wünschten sich nichts sehnlicher als eine Kapelle. Einen Ort, an dem sie ihre Ängste und Probleme dem Herrgo gott anver ertr trauen und in dem sie Ruhe finden können önnen,, so Lang weit eiter er.. In Altens enstadt und Umg mgebung hat dieser Wunsc unsch der ungar arisc ischen Menschen die Herzen berührt. Eine große Schar von Handwer erker ern, Küns ünstler tlern und Spendern n tat aten sich zusammen und der Wunsc unsch konnt onnte realisier ealisiert werden. Als die Anfrage an Herzogsägmühle kam, sich an dem Projekt zu beteiligen, sagte Direktor Wilfried Knorr spontan zu. Schon seit vielen Jahren gibt es den Kontakt zu der Einrichtung in Pándy Kálmán auf fachlicher Ebene. Jetzt sollte handwerkliche Hilfe geleistet werden. Die Herzogsägmühler Schreinerei fertig- te die Holzdecke, den Altartisch und den Tabernakel für die Kapelle an. Zur Einweihung im Herbst 2006 fuhr auch eine Abordnung aus Herzogsägmühle mit. Einer von ihnen, Jürgen Ker ern, hat einen Reiseber eiseberic icht für Herzogsägmühle aktuell gesc eschr hrieben und Fotos os gemacht: Bis zu 70 Menschen werden bei der Schongauer Tafel wöchentlich mit Lebensmitteln versorgt Foto: du Rund 20 Geschäfte konnten seit Beginn der Initiative als Partner und Lieferanten für die Schongauer Tafel gewonnen werden. Zweimal wöchentlich sind die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer unterwegs, um Waren abzuholen. Wir freuen uns, dass wir eine solch breite Basis durch diese Unternehmen haben und hoffen auf eine weiter wachsende Unterstützung, sagt Agnes Assmann, Mitinitiatorin der Schongauer Tafel. Als ehrenamtlich Mitarbeitende stehen 30 engagierte Helferinnen und Helfer zur Verfügung. Alle haben eine Gesundheitsbelehrung erfahren und sind im Umgang mit Angebot und Verteilung der Lebensmittel bestens geschult. Dazu gehören die vielen Fahrten zu den Märkten, das Anliefern und Zusammentragen, Lagern und Sortieren der verschiedenen Lebensmittel und der Aufbau am Ausgabetag, jeweils donnerstags zwischen 13 und 16 Uhr. Allen ehrenamtlich Helfenden sei an dieser Stelle noch einmal ganz herzlich für ihr Engagement gedankt! sk Liebe Briefmarkenspender und Freunde der Herzogsägmühler Briefmarkengruppe! Seit vielen Jahren ist die Briefmarkengruppe aus Herzogsägmühle nicht mehr weg zu denken. Täglich werden hier Berge von gebrauchten Briefmarken ausgeschnitten, sortiert und verpackt. Große und kleine Sammler, Anfänger und Menschen, die ihre Leidenschaft erst entdeckt haben, kaufen hier ein. Am Ende eines jeden Jahres gibt es dann eine Bilanz. Im September 2006 brach eine kleine reiselustige Schar auf, um zu einer Kapelleneinweihung zu fahren. Es war nicht irgendeine Kapelle, die eingeweiht werden sollte: es war die Kapelle von Pándy Kálmán, einer Einrichtung für Menschen mit Behinderung in Mohács in Ungarn! Um 5.30 Uhr morgens fuhr der Reisebus von Altenstadt ab (passend vom Parkplatz der Basilika aus), um circa 19 Uhr langten wir in unserem Nachtquartier in Hajós, einem sogenannten Weinkellerdorf, an; dazwischen lag eine ereignisreiche Busfahrt, verkürzt durch mehrere Raststätten-Stopps, moderiert von Beppo Miller, unserem grandiosen Reise- Organisator! Neben Beppo kamen auch die Bauherrn der Kapelle zu Wort, und auch der Bürgermeister und der Pfarrer von Altenstadt trugen zur Verkürzung der Reisezeit bei. Ruck-zuck verging die Zeit. Wir kamen schließlich am Abend in Hajós an Zu spät!, meinte unsere Köchin. Aber dennoch wurden wir im Kulturhaus königlich bewirtet, nachdem wir kurz unser Gepäck im Nachtquartier, einem umgebauten Weinkeller, abgeladen hatten. Nach dem Essen fielen wir dann erschöpft von der langen Fahrt in unsere Nachtlager! Am nächsten Morgen ging s dann, nach einem frühen Frühstück, ab in den Nationalpark Ópusztaszer, ein Freilichtmuseum, in dem unter anderem ein gigantisches Panoramabild zu bestaunen war! In dem Freilichtmuseum erhielten wir einen interessanten Einblick in die Kultur des ungarischen Einweihung der Kapelle in Pándy Kálmán Volkes. Am Abend war dann noch ein Schmankerl geboten: wer Lust hatte, konnte an einer Weinprobe teilnehmen! Zum anschließenden Abendessen wurde dann zünftig von einem Musiker aufgespielt, mancher der Reisenden ließ sich sogar zu einer flotten Runde auf dem Tanzboden hinreißen. Spät ging s dann in s Bett; am nächsten Morgen stand Großes bevor: die Einweihung der Kapelle in Pándy Kálmán! Früh standen wir wieder auf, denn der eigens mitgereiste Pfarrer von Altenstadt musste ja noch mit seinen ungarischen Kollegen den bevorstehenden Festgottesdienst besprechen. Sogar ein Bischof war zugegen. In feierlichem Rahmen wurde die Kapelle eingeweiht. Es waren Geistliche aller drei ungarischen Kirchen, neben der katholischen auch die der reformierten und die der lutherischen Kirche zugegen. Auch der Bürgermeister von Mohács war erschienen und ehrte mehrere der Bauherren. Auch der Fotos (2): jk ehemalige Direktor von Herzogsägmühle, Erwin Dürr, war unter den Geehrten. Nach dem Festgottesdienst wurde man in den Stadtsaal eingeladen, ein festliches Bankett wurde extra für uns Gäste aus Deutschland ausgerichtet! Jeder bekam als Erinnerung eine Urkunde überreicht. Und Kathi, die Leiterin von Pándy Kálmán, hatte noch eine kleine Überraschung parat: ein feierliches Orgelkonzert für ihre Freunde aus Deutschland! Beschwingt ging s anschließend nach Hause nach Hajós, wo man noch kleine Souvenirs erstehen konnte, und der Musiker wieder kräftig beim Abendessen aufspielte! Am nächsten Morgen fuhren wir zurück nach Deutschland. Im Bus herrschte eine andächtige Stimmung, Beppo ergriff wieder das Mikrophon, aber auch andere Reiseteilnehmer kamen zu Wort: kurzum, die Reise war eine runde Sache! Täglich neue Informationen aus Herzogsägmühle erhalten Sie unter Natürlich spielt für uns der menschliche Aspekt, das gute Miteinander und Wohlbefinden unserer Hilfeberechtigten, die Freude an der Arbeit und das Gefühl, eine sinnvolle Arbeit zu leisten, die wichtigste Rolle. Doch ohne Ertrag und Gewinn lässt sich halt vieles nicht verwirklichen. Darum liegt es uns sehr am Herzen, Dank zu sagen allen, die uns durch ihre Briefmarkenspenden unterstützen. Jede noch so kleine Briefmarkenspende auch die Briefmarken, die millionenfach auf den Briefen verklebt wurden hilft uns. Bitte denken Sie bei Ihren Briefmarkenspenden an eine ausreichende Frankatur. Leider kommt es immer wieder vor, dass wir ein nicht unerhebliches Nachporto für Briefmarkenspenden bezahlen müssen. Vielen Dank für Ihr Verständnis!

11 Herzogsägmühle aktuell 2/ Teilnehmerliste Special Olympics Winterspiele in Oberhof 2007 Herzogsägmühler Athleten bei den Winterspielen der Special Olympics erfolgreich: 19 Medaillen für Sportler mit Behinderung Fischer, Sabine Lang, Sylvia Schmid, Tanja Bayerl, Siegfried Berrer, Hartmut Biehler, Hans Böhm, Daniel Echtler, Michael Händle, Thomas Kirchmayr, Willi Kords, Alfons Ostenrieder, Werner Staltmeier, Bernhard von Spreti, Tassilo Betreuer: Socher, Klaus Kirchbichler, Florian Habersetzer, Willi Sehr erfolgreich waren die Sportler der Herzogsägmühler Werkstätten bei den Winterspielen der Special Olympics in Oberhof. Sieben Mal Gold, fünf Mal Silber und sieben Mal Bronze konnten sie mit nach Herzogsägmühle bringen. Die Teilnahme an einer Großveranstaltung wie den Special Olympics ist für jeden Athleten ein bleibendes Erlebnis, sagte Klaus Socher, der gemeinsam mit Florian Kirchbichler und Willibald Habersetzer die Sportler vorbereitet und begleitet hat. Es ist außerdem eine Möglichkeit, seine Grenzen kennen zu lernen, gemeinsam Sport zu treiben, die Probleme des Alltags zu vergessen und zu lernen, dass Anstrengungen und Strapazen sich lohnen, so Socher weiter. Bereits bei vier nationalen und zwei internationalen Wettkämpfen waren Sportler aus Herzogsägmühle in den vergangenen Jahren vertreten. Neben den sportlichen Wettkämpfen, die an drei Tagen stattfanden, gab es für die Gruppe von 14 Sportlern und drei Betreuern aus Herzogsägmühle auch viel zu erleben. Noch am Anreisetag war die Akkreditierung für die Wettkämpfe. Am Abend wurden die 500 Teilnehmer und deren Trainer begrüßt. Nach den Klassifizierungswettkämpfen am ersten Wettkampftag feierte man die große Eröffnung im Kurpark von Oberhof. Alle teilnehmenden Mannschaften zogen unter dem Applaus von ungefähr 200 Ehrengästen und Zuschauern ein. Die Moderation des Abends führte Eisschnelllaufweltmeisterin Franziska Schenk, Sponsoren und Politiker hielten Ansprachen. Nach dem Olympischen Zeremoniell spielte die Band Beat`n Blow, Die glücklichen Gewinner auf dem Siegertreppchen. Spaß am Sport hatten alle, die dabei waren. Foto: kl Showtänze erfreuten das Publikum. Während der folgenden Wettkampftage stellte sich heraus, dass die Herzogsägmühler Sportler sehr erfolgreich waren. Am Abend des letzten Tages fand die Abschlussfeier statt. Nach dem Erlöschen des Olympischen Feuers gab es Musik und Tanz bei ausgelassener, guter Stimmung, so Klaus Socher, der die Herzogsägmühler auch weiterhin trainieren wird. Dass so großartige Ergebnisse trotz schlechter Wetterlage errungen werden konnten, darauf ist man in Herzogsägmühle besonders stolz. Über funktionelle Kleidung, die sowohl Training als auch Wettkämpfe in Zukunft erleichtern, würden sich die Herzogsägmühler Sportler sehr freuen. Sponsoren dafür werden gesucht. sk Sportverein Herzogsägmühle: Vorstandschaft neu gewählt Bei der diesjährigen Hauptversammlung des Herzogsägmühler Sportvereins wurde neu gewählt. Erster Vorsitzender ist Klaus Ramsteck, Schriftführerin Dagmar Bair und Kassiererin Kathrin Heger (v.l.). Zweiter Vorsitztender ist laut Satzung immer der Direktor von Herzogsägmühle, und damit Wilfried Knorr (nicht im Bild). Mit Applaus, Blumen und Dankbarkeit wurden Norbert Becher, bisheriger 1. Vorsitzender (2. v.r.) und Jakob Labruier (rechts im Bild), bisheriger Kassenführer verabschiedet. Norbert Becher hatte zehn Jahre die Geschicke des Vereines gelenkt und mit persönlichem Engagement dafür gesorgt, dass der Sportverein finanziell auf gesunden Füßen steht. Inzwischen hat der Verein fast 250 Mitglieder, die sich auf vier Sparten aufteilen. Die größte Sparte stellen die Bogenschützen, die innerhalb kurzer Zeit auf 100 Mitglieder angewachsen sind und Herzogsägmühle bei Turnieren in ganz Südeuropa vertreten. Des Weiteren gibt es die Abteilungen Fußball, Tennis und Kinderturnen, die allesamt auch eine Reihe von Mitgliedern aus den umliegenden Dörfern haben. ms 19. Herzogsägmühler Sportfest: Wanderpokal geht nach Griechenland Die Griechen kamen, spielten und siegten. Zumindest beim Fußballturnier. Im Finale besiegten sie nach Elfmeterschießen die Kleinen Feiglinge, eine Manch ein Rehabilitand des Internates der Häuser am Latterbach mag sich das schon einmal gewünscht haben: Mir wird s zuviel, ich seil mich ab!. Dieser Wunsch wurde jetzt im Rahmen einer nächtlichen erlebnispädagogischen Abseilaktion vom zweiten Stock des Internates in der Ringstraße Wirklichkeit. Einige unerschrockene Hilfeberechtigte wagten sich in das Seil und ließen sich über ungefähr zehn Meter an der senkrechten Foto: ab Mannschaft der Herzogsägmühler Jugendhilfe. 19 Mannschaften aus verschiedenen Teilen Europas hatten um den begehrten Wanderpokal gekämpft. Belagert war der Schießstand der Bogenschützenabteilung, bei dem viele ins Schwarze trafen und für sich einen neuen Sport entdeckten. Völlig überraschend gewannen nicht die favorisierten Franzosen das Bouleturnier, sondern ein Herzogsägmühler Duo setzte sich hier knapp durch. Auch das Beachvolleyballturnier gewann mit der Mannschaft abilliefly eine einheimische Mannschaft. Im abschließenden Volkslauf durch Herzogsägmühle gab es sehr viele Gewinner, die jüngste davon vier Jahre alt. Bei der Siegerehrung fühlten sich alle Sportlerinnen und Sportler als Gewinner, weil jeder eine tolle Leistung gebracht, und diese gewürdigt wurde, unabhängig von der Platzierung. Neben dem Sport konnten bestehende Freundschaften mit unseren europäischen und deutschen Gästen vertieft werden. Voller Dankbarkeit für die schönen Begegnungen und die große Fairness verabschiedeten wir unsere Freunde in alle Himmelsrichtungen. ms Nächtliche Erlebnispädagogik: Vom Balkon des Internates abgeseilt F U S S B A L L Die Tabelle der C-Klasse vom Spiele Tore Punkte 1. SC Böbing II 19 52: Schongau 20 42: Steingaden II 19 55: Wildsteig II 19 49: SV Prem 20 28: Hohenpeißenberg II 19 53: Schwabbruck II 19 38: Rottenbuch II 19 30: Schwabsoien II 19 42: Ingenried II 19 34: Herzogsägmühle 18 39: Türk Schongau II 20 29: Bernbeuren II 20 28:83 13 Spannende Erlebnispädagogik im Internat der Häuser am Latterbach: Abseilen über zehn Meter an der Hauswand Fotos (2): mp Hauswand in die dunkle Tiefe ab. Spaß am Abenteuer, Überwindung der Angst, Interesse an Material und Technik nannten die Teilnehmer als Motive. Erlebnispädagoge Oliver Koch leitete die Übung an und sorgte für die Sicherheit. Er legt bei aller Freude über die Erfolgserlebnisse der Teilnehmer auch Wert auf die Feststellung, dass diejenigen, die sich das nicht zutrauten, immerhin einen klaren Erkenntnisgewinn über ihre derzeitigen Grenzen für sich verbuchen konnten. Vielleicht gelingt diesen zu einem anderen Zeitpunkt oder auf einem anderen Feld ein Verschieben ihrer Grenzen. Nichts ist unmöglich! ok

12 12 Herzogsägmühle aktuell 2/2007 DENK-MAL Neulich auf Athos, einer Mönchsrepublik im Norden Griechenlands. Auf die Frage an einen Mönch, woher er die Weltneuigkeiten beziehe, antwortet dieser, er brauche das nicht. Er bete für die Welt und es kommen Menschen, die ihn um Rat fragen, wie sie das Leben in dieser Welt bestehen sollen und denen könne er antworten. Aber Zeitung oder Fernsehen, nein, dass haben sie nicht. Da er schon 25 Jahre in diesem Kloster lebt, weiß er höchst wahrscheinlich nicht, dass Lady Di inzwischen verstorben ist, Deutschland 1990 Fußballweltmeister wurde, die USA bereits den zweiten Bush-Krieger auf dem Präsidentensessel hat, Schaf Dolly geklont wurde und Millionen anderer Dinge, die wir uns aufgrund der medialen Inkontinenz einverleiben. Ist er zu bedauern? Lebt er ohne diese Informationen nicht schon fast hinter dem Mond? Scheint so, aber: Sein Kopf ist wesentlich freier als unserer. Ob dieser ganze Informationsmüll uns nicht den Blick auf das Eigentliche verstellt? Stellen Sie sich vor, es gäbe einen Müllabladeplatz für geistigen Schrott was würden Sie dort entsorgen? So viel Gutes und Schönes in uns wartet auf den Frühjahrsputz. Weg mit dem Mist und in Zukunft erst gar nicht soviel ansammeln. Alles Gute kommt von innen, ist das nicht Musikverein Reichling gibt sechstes Benefizkonzert in Herzogsägmühle: Musikalische Zeitreise durch Europa und Amerika Freunde traditioneller und klassischer Blasmusik kamen am Weißen Sonntag ebenso wie Liebhaber moderner Blasmusikkompositionen auf ihre Kosten. In der mit rund 125 Musikbegeisterten gut besetzten Deckerhalle wurden die Gäste standesgemäß auf Bayerisch begrüßt mit der Grüß-Gott-Polka der Hergolshäuser Musikanten. Danach ging es ins benachbarte Österreich mit einem Walzer von Johann Strauß Sohn. Der Maple Leaf Rag führte die Gäste nach Amerika und zwar ganz schön flott! Mit Ray of Hope zu deutsch Hoffnungsstrahl kam dann jenes Stück zur Aufführung, mit dem der Musikverein Reichling einige Wochen später auch bei den Wertungsspielen in der Oberstufe angetreten war. Herzogsägmühler Künstler präsentieren: Nacht der Kultur Viel Kultur ist in Herzogsägmühle im Laufe eines Jahres geboten: von Konzerten, Festivals, großen und kleinen Festen bis hin zu den schon traditionellen Kulturtagen sicher für Jede und Jeden ein Angebot, das Freude macht. Trotz dem gab es im vergangen Jahr einen weiteren Höhepunkt: die Nacht der Kultur. Die Idee war, Kultur zu präsentieren, die im Ort Herzogsägmühle entstanden ist. Die Künstler präsentieren sich an verschiedenen Plätzen und das Publikum wanderte von Station zu Station. Den Anfang machte das Blechbläserensemble Heilig s Blechle am Löschteich und schon hier zeigte sich, dass die Anzahl der einheimischen und auswärtigen Kulturfans bei weitem die Erwartungen der Veranst übertreffen würde. Im Förderzentrum für Erwachsene war die zweite Station mit Fume Fume, die dem Publikum mit ihren Trommelrhythmen kräftig einheizte. Weiter ging es im Cafe des Schöneckerhauses mit hinreißender Lyrik des Autors Anton Wild, gelesen von Ingo Massel. Im Tannenhof erwarteten die Besucher rockige Klänge des Duos Claustrophobia und heiße Maronen. Auf der mit Fackeln erleuchteten Straße wanderte die immer weiter wachsende Fangemeinde zum Telezentrum, an dessen Außenwand eine eindrucksvolle Videoinstallation vom Neubau zu hören Fotos (2): ab und zu sehen war. Der Höhepunkt vor inzwischen fast 150 Zuschauern fand in einem Gewächshaus der Gärtnerei statt. Der Gärtner, der Drache und der alte Baum, ein Stück einer jungen ungarischen Autorin, die in Herzogsägmühle eine Praktikum absolvierte, wurde von der Theatergruppe Tam Tam unter der Regie von Astrid Berger uraufgeführt, die mit schauspielerischen Fähigkeiten und wunderschönen Kostümen begeisterte. Auf dem Weg zur letzten Station am Teich im Kapellenfeld klangen bittersüße Klänge eines einsamen Saxophonspielers durch die Nacht. Das Finale mit einer eindrucksvollen Feuershow gestalteten die Flammengeister und das singende Publikum, das in die Abendmelodien des Heilig s Blechle mit einstimmte. Freie Getränke und kleine Happen zum Essen an allen Stationen unterstrichen die Gastfreundschaft in den einzelnen Häusern. ms Unsere Veranstaltungen 2007 Donnerstag, 21. Juni 2007 Südlicht at the Beach Samstag, 30. Juni Uhr Serenade zum Dorffes est Sonntag, 1. Juli bis 17 Uhr Dorffes est Samstag, 7. Juli bis Sonntag, 8. Juli 2007 Musik-Camp Samstag, IV.. Südlicht-F ht-fes estiv tival Samstag, 6. Oktober bis 18 Uhr Sonntag, 7. Oktober bis 18 Uhr Herbstflohmarkt Foto: du Nach der Konzertpause mit kleinen Erfrischungen aus der Herzogsägmühler Cafeteria gab es ein akustisches Schmankerl: die Amboss-Polka des 1832 geborenen Militärmusikers Albert Parlow heizte dem Publikum ordentlich ein. Zwei junge Musiker demonstrierten eindrucksvoll, wie mit gefühlvoll dosierten Kräften einem Eisenblock wohl klingende Töne entlockt werden können. Phil Collins war fast greifbar in einem Medley aus seinen Songs Something happened on the way to heaven, A groovy kind of love, Easy lovers und Take me home. Zum Abschluss nahm der Musikverein Reichling die Konzertbesucher noch mit auf eine musikalische Zeitreise durch verschiedene Hollywood-Klassiker. Die freiwilligen Spenden in Höhe von rund 300 Euro werden verwendet zur Finanzierung der Schongauer Tafel sowie der Schongauer Wärmestube für Mitbürgerinnen und Mitbürger in Not. du Freitag, 12. Oktober bis Sonntag, 21. Oktober Herzogsägmühler Kultur ulturtag age Freitag, 30. November bis Sonntag, 2. Dezember 2007 täglich 11 bis 18 Uhr Samstag bis 20 Uhr Weihnachtsmarkt Herzliche Einladung!

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