INFOBLATT ZUM TEILNAHMEANTRAG EIN VORHABEN ZUR KLIMAGERECHTEN QUARTIERSENTWICKLUNG IN NORDHAUSEN-NORD IM RAHMEN DER IBA THÜRINGEN

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1 EIN VORHABEN ZUR KLIMAGERECHTEN QUARTIERSENTWICKLUNG IN NORDHAUSEN-NORD IM RAHMEN DER IBA THÜRINGEN HOCHBAULICHER UND FREIRAUMPLANERISCHER REALISIERUNGSWETTBEWERB Städtische Wohnungsbaugesellschaft mbh Nordhausen INFOBLATT ZUM TEILNAHMEANTRAG

2 Anlass, Sinn und Zweck des Wettbewerbs Plattenbauquartier wird Multitalent Im Rahmen der Internationalen Bauausstellung (IBA) Thüringen wollen die Städtische Wohnungsbaugesellschaft mbh Nordhausen und die Stadt Nordhausen übertragbare Antworten auf die zukunftsfähige Weiterentwicklung von Plattenbauquartieren finden. Anhand des Modellquartiers Ossietzky-Hof in Nordhausen-Nord werden integrierte Lösungen gesucht, die Wohnen, Soziales, Freiraum, Mobilität, Energie, Wasser und Versorgung auf Quartiersebene zusammendenken. Neue und vorbildliche Standards zur ressourcenbewussten Gestaltung von differenzierten Wohn-, Gemeinschafts- und Freiraummodellen sollen den alten und neuen Bewohnern Möglichkeiten der gemeinschaftlichen und individuellen Aneignung bieten. Ziel ist das Aufzeigen einer Umstrukturierung des ausgewählten Hofes zu einem neuen Multitalent mit nachvollziehbaren und umsetzbaren Angeboten für lokal verankerte und klimagerechte Lebensentwürfe einer sozial und demografisch vielfältigen Bewohnerschaft. Im Kontext der IBA soll das Ergebnis einen Beitrag zum nationalen und internationalen Diskurs von Klimaschutz und Klimaanpassung auf Quartiersebene darstellen. Die Stadt Nordhausen, die Städtische Wohnungsbaugesellschaft mbh Nordhausen und die Hochschule Nordhausen sind Kandidaten der IBA Thüringen. Ein möglichst geringer Rohstoff- und Energieverbrauch auf erneuerbaren Grundlagen ist Ziel des gemeinsamen Handelns. Die Nordhäuser Zukunftsstrategie setzt dabei auf die Querschnittsthemen Baukultur, Mobilität, Produktion und Konsum und verbindet alle Themen mit konkreten Ideen. Die modellhafte Weiterentwicklung des Ossietzky-Hofes in Nordhausen-Nord ist hierbei ein Teilprojekt. Hochbaulicher und freiraumplanerischer Realisierungswettbewerb INFOBLATT 2 6

3 MULTITALENT GESUCHT 3. HANDLUNGSRAUM: Stadt intensivieren! 2. HANDLUNGSRAUM: Freiraum modifizieren! 1. HANDLUNGSRAUM: Siedlung pointieren! Der neue Bestandsblock Die optimierte Bestandsplatte Die flexible Mehrwertplatte Schrägluftbild mit dem Ossietzky-Hof in der Bildmitte (Nürnberg Luftbild, Hajo Dietz) 3 6 INFOBLATT Hochbaulicher und freiraumplanerischer Realisierungswettbewerb

4 WETTBEWERBSAUFGABE Um bereits auf städtebaulicher Ebene für das gesamte Quartier Nordhausen-Nord Zukunftsperspektiven zu entwickeln, wurde ein dynamischer Rahmenplan mit drei Handlungsräumen und entsprechenden Leitmotiven vorab durch das Projektteam Teleinternetcafe und HWK Landschaftsarchitekten erarbeitet. In der Gesamtschau der drei Handlungsräume soll ein dichtes Zukunftsbild für ein zeitgenössisches Wohn- und ganzheitlich klimagerechtes Quartier entstehen. Dieser Anspruch soll im Rahmen des hochbaulichen und freiräumlichen Realisierungswettbewerbs vom Gesamtquartier auf den ausgewählten Hof übertragen werden. HANDLUNGSRÄUME UND ZIELE Handlungsraum 1: Siedlung pointieren! Es sollen übertragbare Lösungen gefunden werden, die auf innovative Art und Weise vielfältige und ressourcenbewusste Wohn- und Raummodelle im Bestandsumbau zeigen und im Sinne von neuen, vorbildlichen Grundstandards beispielhaft umgesetzt werden können. Handlungsraum 2: Freiraum modifizieren! Anstatt einer auf funktionaler Trennung basierenden Zuordnung soll der Freiraum im Sinne einer Multicodierung parallel soziale, ökologische und infrastrukturelle Funktionen übernehmen, die die mehrdimensionalen Interessen und Anforderungen der Bewohnerinnen und Bewohner im Hinblick auf klimagerechte Gestaltung, einen produktiven Freiraum, urbane Biodiversität, einen Freiraum für Aufenthalt und Aktivität sowie Mobilität berücksichtigen. Handlungsraum 3: Stadt intensivieren! Die Quartiersmitte des Gesamtquartiers soll laut Rahmenplan baulich und programmatisch verdichtet werden. Ein Stadtloop als großzügige und barrierefreie Wegeverbindung soll vorhandene und neue öffentliche Erdgeschossnutzungen vernetzen, zum Flanieren und Verweilen einladen. Dessen Abschnitt vor der Ladenzeile in der Dr.-Robert-Koch-Straße soll sowohl programmatisch wie gestalterisch mit beplant werden. Es sind bauliche und programmatische Veränderungen notwendig, um die bestehende Monotonie der Standardisierung zu einer Diversität des Wohnens, der Gemeinschaft und des Freiraums bei gleichzeitiger Verstärkung der Beziehung zwischen Außen und Innen auf Quartiersebene zu verändern. Hierfür stellen sich als wesentliche Fragestellungen: Wie kann das Erdgeschoss ein programmatisches und räumliches Bindeglied zwischen dem Inneren der Gebäude und dem Freiraum werden? Wie können die Wohngrundrisse vielfältigere Optionen anbieten? Welche Form der Umstrukturierung (Anbau, Umbau oder Aufbau) ist sinnvoll? Wie können multiple Nutzungen, Varianten oder Überlagerungen im Hochbau und Freiraum möglich werden? Wie kann der Freiraum des Hofes für vielfältige, soziale Bedarfe nutzbar werden? Dabei ist auch die Frage der Verantwortlichkeit mit zu definieren (private, halb- und öffentliche Bereiche sind möglich). Mit dem Klima- und Ressourcenschutz werden integrierte Lösungen gesucht, die Wohnen, Freiraum, Mobilität, Energie, Wasser und Versorgung auf Quartiersebene ressourcenbewusst zusammen denken. Der Fokus liegt auf einer Quartiersbetrachtung und nicht innerhalb der Systemgrenze Gebäude. Es sollen integrierte Modelle entwickelt werden, die effizient, suffizient sowie konsistent gleichermaßen sind und gleichzeitig eine Verbesserung der Wohnund Lebensqualität bieten. Welche Alternativen zu erdölbasierten Wärmedämmverbundsystemen (WDVS) gibt es, welche Rolle können hierbei Klimapuffer oder Klimazonen spielen, insbesondere auch als Nutzung für die Wohnraumentwicklung? Wenn der Bezugspunkt die Quartiersebene ist, wie gestaltet sich die Hofbilanz? Welche integrierten Gestaltungsmöglichkeiten und -nutzungen zur Erzeugung von erneuerbarem Quartiersstrom sind denkbar? Wie sinnvoll ist die Fassaden- oder Dachbegrünung, welche Nutzungsüberlagerungen sind möglich? Wie kann ein Regenwassermanagement effektiv und gestalterisch genutzt werden, was kann ein produktiver Freiraum für eine Gemeinschaft bedeuten? Wie kann Gestaltung Sharing-Angebote bspw. für die Mobilität, für den Freiraum, aber auch für den Wohnraum befördern? ALLGEMEINE AUFGABEN- UND ZIELSTELLUNG Für die Aufgabe des Wettbewerbs bedeutet das: die Entwicklung des Ossietzky-Hofs als klimagerechtes Modell mit Lerneffekt für weitere Höfe die Entwicklung von Pilotprojekten durch Umbau des Bestandes für vielfältige soziale Bedarfe die Entwicklung eines multifunktionalen Freiraums mit prototypischem Charakter Hochbaulicher und freiraumplanerischer Realisierungswettbewerb INFOBLATT 4 6

5 RAHMENBEDINGUNGEN Termine. Frist Teilnahmeanträge: , 14:00 Uhr Versand der Unterlagen: Kolloquium: Einlieferungstermin: , 16:00 Uhr Preisgerichtssitzung: Preisgericht. Fachpreisrichter*innen Prof. Verena von Beckerath, Architektin; Professur Entwerfen und Orthofoto des Wettbewerbsgebietes (gelb schraffiert: der Realisierungsteil) Wettbewerbsgegenstand. Gegenstand des Wettbewerbs ist die Bauwerksplanung zur Sanierung und ggf. zur baulichen Ergänzung der Liegenschaften Albert-Traeger-Str. 43, Dr.-Robert-Koch-Str und Carl-von- Ossietzky-Str. 3 6 sowie die Freianlagenplanung für das unmittelbare Wohnumfeld (Eigentum SWG: Realisierungsteil) und für die angrenzenden öffentlichen Verkehrs- und Freiflächen (Eigentum Stadt Nordhausen / DRK: Ideenteil). Wettbewerbsart. Der Wettbewerb wird ausgelobt als nichtoffener Realisierungswettbewerb mit vorgeschaltetem Bewerbungsverfahren nach RPW sowie VgV 69 ff. und 78 ff. Die Wettbewerbssprache ist deutsch, das Verfahren ist anonym. Teilnehmer. Von den Auslobern wird eine Teilnehmerzahl von 25 angestrebt, davon werden neun Arbeitsgemeinschaften gesetzt, 16 Teilnehmer werden durch ein anonymes Losverfahren aus den eingegangen Bewerbungen ermittelt. Teilnahmeberechtigt sind in den EWR-/WTO-/GPA-Staaten ansässige natürliche Personen, die gemäß Rechtsvorschrift ihres Heimatstaates zur Führung der Berufsbezeichnung Architekt befugt sind. Die Bildung von Arbeits-/Bewerbergemeinschaften von Architekten (federführend) mit Ingenieuren (Fachplaner für die Technische Ausrüstung) und mit Landschaftsarchitekten wird zwingend vorgeschrieben. Wohnungsbau, Bauhaus-Universität Weimar; HEIDE & VON BECKERATH, Berlin Florian Köhl, Architekt; fatkoehl architekten, Berlin Andreas Krauth, Architekt; Teleinternetcafe, Berlin / Hamburg Prof. Ingo Andreas Wolf, Architekt und Stadtplaner; Professur für Städtebau und Entwurf, HTWK Leipzig; pwbaukunst, Leipzig; Mitglied des Fachbeirats der IBA Thüringen Prof. Antje Stokman, Landschaftsarchitektin; Professur Architektur und Landschaft, HafenCity Universität Hamburg; Mitglied des Fachbeirats der IBA Thüringen Prof. Dr.-Ing. Gerhard Hausladen, beratender Ingenieur (Bauwesen); Ingenieurbüro Hausladen, Kirchheim ständig anwesender stellvertretender Fachpreisrichter Felix Harbig, Architekt; HOFFMANN. SEIFERT. PARTNER architekten ingenieure, Erfurt Sachpreisrichter*innen Kai Buchmann; Oberbürgermeister Stadt Nordhausen Dr. Marta Doehler-Behzadi; Geschäftsführerin IBA Thüringen Prof. Dr. Dagmar Everding; Professur Dezentrale Strukturen und Systeme, Hochschule Nordhausen Inge Klaan; Geschäftsführerin der SWG mbh Nordhausen Manfred König; Stadt Nordhausen, 1. ehrenamtlicher Beigeordneter ständig anwesende stellvertretende Sachpreisrichterin Kerstin Faber; Projektleiterin IBA Thüringen Wettbewerbssumme. Als Wettbewerbssumme stehen insgesamt Euro netto zur Verfügung, für die die folgende Verteilung auf Preisgelder und Anerkennungen vorgesehen ist. 1. Preis: EUR netto 2. Preis: EUR netto 3. Preis: EUR netto Anerkennungen: EUR netto 5 6 INFOBLATT Hochbaulicher und freiraumplanerischer Realisierungswettbewerb

6 AUSLOBERIN SWG mbh Nordhausen Geseniusstraße 3, Nordhausen KOOPERATIONSPARTNER Stadt Nordhausen Markt 1, Nordhausen Internationale Bauausstellung Thüringen GmbH Auenstraße 11, Apolda VERFAHRENSBETREUUNG UmbauStadt GbR Cranachstraße 12, Weimar Fon Fax Ansprechpartner: Vinzenz Dilcher, Matthias Seidel 13. August 2018 Abbildung: Städtebauliche Rahmenstudie Nordhausen-Nord (Verfasser: Teleinternetcafe GbR Architektur und Urbanismus, Berlin mit HWK LandschaftsArchitekten Knödler, Ratingen)