Forschungsansätze zur Simulation des Transports kohäsiver Sedimente in Ästuaren
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- Marta Lenz
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1 Vortrag am Arbeitsbereich Wasserbau der Technischen Universität Hamburg-Harburg 14. April 2004 Forschungsansätze zur Simulation des Transports kohäsiver Sedimente in Ästuaren Jens Wyrwa 1
2 Übersicht Ausgangspunkte! Trübungszone und Verschlickung! Turbulenzdämpfung infolge stabiler Dichteschichtung! Interaktion mehrerer empirischer Modelle! Genauigkeitsabschätzung einer Erosions-Simulation Fragestellungen und Lösungsansätze! Massenaustausch in horizontalen Scherschichten! Deposition zwischen Turbulenzkollaps und intermittierender Turbulenz! Fluid Mud Flow - Modellierung von Dichtesprüngen Schlussfolgerungen 2
3 Trübungszone der Weser In-Situ-Messungen nach RIETHMÜLLER
4 Ursachen für die Entstehung vontrübungszonen Residueller Zirkulation Dichteströmung: Seewasser läuft unter Süßwasser -> Simulation dichtegetriebener Strömungen Asymmetrie der Tideströmung Tideströmung: Tidewelle kippt über d. h. Flutstrom schneller als Ebbstrom -> Simulation von Oberflächenwellen und Reibung Asymmetrie der Vermischung Ebbströmung stabiler geschichtet als Flutströmung (nach Burchard et al. 1998) -> Simulation dichtegeschichteter Strömungen 4
5 Turbulenzdämpfung durch Dichteschichtung kinetische Energie mittlere Strömung Produktion kinetische Energie Turbulenz Dissipation Buoyancy Wärme potentielle Energie Sedimentmasse -g z v 2 z = Ri RICHARDSON-Zahl 5
6 Veranlassung für Simulation Verschlickung bedroht Nutzung Ziel der Simulation: reduzierte Unterhaltungskosten Eingriffsfolgenabschätzung Genauigkeit der Simulation z. Z. unklar und vermutlich nicht ausreichend Kutterhafen Fedderwardersiel 6
7 Messbarkeit der Transportrate Konzentrationsdifferenz zwischen Ebbe und Flut, die benötigt wird, um 1 Mio m³ Schlick pro Jahr ins Weser-Ästuar von See her hineinzutragen: Schwebstoffkonzentrationen in der Trübungszone: 2.6 g/m³ g/m³ Messgenauigkeit optischer Trübungssensoren: 12 % D. h.: Die Genauigkeit von Konzentrationsmessungen reicht nicht aus, um integrale Stoffströme zu messen. 7
8 Zusammenwirken von vier empirischen Modellen Wasserspiegel Flocculation Turbulenz Erosion Deposition Konsolidierung Sohle 8
9 Genauigkeitsabschätzung einer Erosions-Simulation Längsschnitt durch die Konzentrationsverteilung Rechteckrinne, 2000 m lang, 10 m Wassertiefe Berechnung mit casu, WYRWA ,0 m/s Konzentration Volumenanteil 0.0 Standard k- b = 1.35N m ,0 m/s Standard k- mit GALPERIN Stabilitäts-Funktion Massenstrom über den unteren Gebietsrand 0,96 g s m 2 = 1.17N 2 b m Sohlschubspannung am Ende der Rinne 15% Abweichung KRONE 42% Abweichung Sohlschubspannung Erosions-Modell erodierter Massenstrom 9
10 Freie ebene Scherschicht Ausschnitt folgende Folie Horizontaler Schnitt durch eine "freie" ebene Scherschicht Fließrichtungen in schematischem Quadrathafen Berechnungen mit FLUENT, WYRWA
11 Geschwindigkeitsverteilungen in der Scherschicht Vx m/s reibungsfreie Wand reibungsbehaftete Wand Unterschiedliche Randbedingungen am oberstromigen Ufer führen zu unterschiedlichen Scherschichtbreiten Berechnungen mit FLUENT, Standard k- Turbulenzmodell WYRWA
12 Velocity 0.1 m/s V=1,0 m/s V=0,1 m/s r = 1000 kg/m 3 r = 1000 kg/m 3 a) neutral geschichtetes Fluid Freie ebene Scherschicht Vertikaler Schnitt durch ebene Scherschichten zwischen Strömen mit a) gleicher und b) ungleicher Dichte. Berechnungen mit casu Standard k- Turbulenzmodell WYRWA 2003 V=1,0 m/s r = 1000 kg/m 3 Zufluss Ri=0,2 Abfluss Ri=0,45 V=0,1 m/s r = 1064 kg/m 3 b) stabil geschichtetes Fluid Experimente von CHU et al Ri = 0, ,47 12
13 Turbulenzkollaps Berechnung von WINTERWERP 1999 mit seinem 1DV-Modell Konzentration V= 0.2 m/s 2 km Sinkendes Sediment Kollaps Dämpfung der Turbulenz stärkere Dichteschichtung 13
14 Deposition 2 km V= 0.2 m/s 16 m t= 0.00 h kinetische Energie k der Turbulenz t= 3.25 h m 2 /s t= 6.50 h t= 7.25 h Längsschnitt durch die Verteilung der kinetischen Energie der Turbulenz Randbedingungen wie bei WINTERWERP 1999 Berechnung mit casu, WYRWA
15 Fluid Mud Flow leicht 000 s schwer Dichte 3 kg/m 060 s 120 s 180 s Dichtegetriebene Strömung, moderater Dichtegradient Berechnung mit FLUENT, WYRWA
16 Interne Grenzflächenwellen Vorschlag von CASULLI 1997 zur Modellierung von Dichtesprüngen analog zur Darstellung der Gewässeroberfläche 16
17 Adaptive Netze Adaptives Netz nach MATSUNO et al Quadtree Netzverfeinerung von GELLER 2003 zur Uferabbildung 17
18 Schlussfolgerungen I 3D-Strömungssimulation mit 2-Gleichungs-Turbulenzmodellen auch im Wasserbau verfügbar. casu - open-source ( - 3D-hydrostatisch - Oberflächenwellen: ohne numerische Diffusion - Wattalgorithmus: schnell, massenerhaltend und stabil FLUENT - komerziell - voll 3D - VOF-Methode zur Oberflächenabbildung - Herkunft Maschinenbau, kaum Anwendungen im Wasserbau Aufgabe der Wissenschaft: Genauigkeit der Simulation ermitteln; Einsatzmöglichkeiten herausarbeiten 18
19 Schlussfolgerungen II - Besonderheiten bzgl. Sohlreibung, Zuströmbedingungen und Dichteschichtung Freie Scherschichten - In-Situ-Messungen zur Validierung - Auswertung DNS - Experimentelles Verständnis - Relevanz für den Transportvorgang in der Natur - Modellierung starker Gradienten Deposition und Turbulenzkollaps Fluid Mud Flow - Dimensionsanalyse - Sensitivitätsuntersuchungen - Grenzschichtmeteorologie - Anwendung adaptiver Netze - in Situ Beobachtungen - experimentelle Nachbildung - Eignung vorhandener Verfahren für Fluid Mud - Beobachtung von Fluid Mud im Ästuar Wissensdefizite Lösungsansätze offene Fragestellungen 19
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