WETTERLAGE KONJUNKTURUMFRAGE IN DER ERNÄHRUNGSINDUSTRIE 2017
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- Tomas Krämer
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1 WETTERLAGE KONJUNKTURUMFRAGE IN DER ERNÄHRUNGSINDUSTRIE 201 1
2 DIE AUSSICHTEN DER ERNÄHRUNGSINDUSTRIE 201 Die BVE als Spitzenverband der deutschen Ernährungsindustrie hat Unternehmen und Verbände der Branche nach ihren Erwartungen für 201 befragt. Die Befragung und die Aufbereitung der Ergebnisse erfolgten gemeinsam mit dem Competence Center Agrar & Ernährung von Ebner Stolz. Die größten Herausforderungen: Nachhaltig mehr Wertschöpfung erzielen, effizienter und innovativer werden sowie den Beschäftigten Perspektiven geben; das sind die Herausforderungen für die Unternehmen 201. Über die Hälfte der befragten Unternehmen erwarten demnach, dass Das Ergebnis für 201: die Aussichten der Ernährungsindustrie zeigen sich heiter bis wolkig. Die Befragten rechnen zumeist mit einer unveränderten oder leicht verbesserten Konjunkturentwicklung. Besser als 2016 fallen für 201 die Umsatzerwartungen aus. Knapp 60 % der Befragten (50 % im Vorjahr) erwarten höhere Umsätze, wobei sich die Entwicklung des Auslandsgeschäfts nahezu auf Vorjahresniveau bewegt. Dieser Optimismus überträgt sich jedoch nicht in gleichem Maße auf die Gewinnprognose, hier erwarten nur 25 % eine Verbesserung. Fast die Hälfte der Umfrageteilnehmer erzielte in den vergangenen drei Jahren dabei nur eine Renditequote von 1 2 % oder weniger. Der Wettbewerb bleibt hart, 93 % glauben daran, dass Kostensteigerungen an den Handel nicht oder nur bedingt weitergereicht werden können. So geht auch die Mehrheit davon aus, dass die Verkaufspreise 201 gleich bleiben. Die Zahl der Beschäftigten wird nach Meinung von fast drei Viertel der Teilnehmer konstant bleiben. Und 41 % planen sogar mehr Investitionen als im Vorjahr. die Verbraucher noch mehr Informationen, Nachhaltigkeit und Qualität bei gleichbleibender Preisorientierung wünschen, Digitalisierung und E-Commerce immer wichtiger werden, ein Personal- und Fachkräftemangel einhergeht mit höheren Lohnkosten, sich die Konsolidierung der Branche fortsetzt, der Regulierungsdruck auf die Branche zunimmt, Energiekosten eher ansteigen werden. Dank gilt an dieser Stelle den zahlreichen Teilnehmern der Konjunkturumfrage. Die BVE und Ebner Stolz wünschen eine inspirierende Lektüre und ein erfolgreiches Jahr
3 HEITER BIS WOLKIG FAST DIE HÄLFTE ERZIELT RENDITEN VON 1 2 % ODER WENIGER. EIN VIERTEL ERWARTET IM VERGLEICH ZU 2016 HÖHERE GEWINNE. DIE UMSATZERWARTUNGEN LIEGEN HÖHER ALS IN DEN VORJAHREN. DIE ENTWICKLUNG DES AUSLANDSGESCHÄFTS BEWEGT SICH AUF VORJAHRESNIVEAU. 93 % KÖNNEN KOSTENSTEIGERUNGEN VIELFACH NICHT AN DIE ABNEHMER WEITERGEBEN. DIE BESCHÄFTIGTENZAHL BLEIBT BEI FAST DREI VIERTEL KONSTANT UND 18 % PLANEN EINE AUSWEITUNG DER BESCHÄFTIGTENZAHL. 41 % DER UMFRAGETEILNEHMER WOLLEN MEHR INVESTIEREN ALS
4 FLAUTE BEI ERGEBNIS UND RENDITE, DOCH JEDER VIERTE SPÜRT RÜCKENWIND. Welche Renditequote hat Ihr Unternehmen (bezogen auf den Umsatz) in den letzten drei Jahren erzielt? Wie zufrieden sind Sie mit der aktuellen Ergebnisentwicklung? Wie entwickelt sich in Ihrem Unter nehmen die Gewinnsituation in 201 im Vergleich zum Vorjahr? (in %) Besser 38 % 19 % 29 % 19 % Gleich 2 % 6 % 6 % 6 % 32 % 4 % 15 % Schlechter <0 % 0 1 % 1 2 % 2 5 % 5 10 % >10 % Überhaupt nicht zufrieden Wenig zufrieden Zufrieden Sehr zufrieden Die Umsatzrenditen der deutschen Ernährungsindustrie sind unterdurchschnittlich. So erwirtschaften verarbeitende Betriebe im Durchschnitt insgesamt rund 3,5 %. Jedoch sind fast zwei Drittel der Befragten mit der aktuellen Ergebnissituation zufrieden. Die Gewinnentwicklung kann dabei nicht mithalten, da nur 25 % höhere Gewinne in 201 erwarten. Preissenkungen und erhöhte Produktionskosten drücken hier die Stimmung. 4
5 BEI DEN UMSATZERWARTUNGEN KÖNNTE SICH IM IN- UND AUSLAND DIE SONNE DURCHSETZEN. Wie entwickeln sich in Ihrem Unternehmen die Gesamtumsätze im Jahr 201 im Vergleich zum Vorjahr? Wie entwickeln sich in Ihrem Unternehmen die Auslandsumsätze im Jahr 201 im Vergleich zum Vorjahr? 30 % 36 % 33 % 59 % 50 % 59 % 54 % 48 % 49 % 3 % 45 % 41 % 11 % 14 % 8 % 9 % % 10 % niedriger gleich höher niedriger gleich höher Der Konjunkturoptimismus erhöht die Bereitschaft zu mehr Konsum. So fällt bei der Umsatzentwicklung der langfristige Stimmungstrend positiver aus als im Vorjahr. Neben dem weitgehend gesättigten Inlandsmarkt, bleibt das Exportgeschäft ein wichtiger Wachstumstreiber der Branche. 5
6 FREUNDLICHER AUSBLICK BEI DEN ABSATZMENGEN, GEGENWIND BEI KOSTEN UND PREISEN. Wie entwickelt sich in Ihrem Unternehmen die Absatzmenge im Jahr 201 im Vergleich zum Vorjahr? (in %) Wie entwickeln sich in Ihrem Unternehmen die Verkaufspreise (Abgabepreis an den Handel bzw. Großabnehmer) im Jahr 201 im Vergleich zum Vorjahr? (in %) Können Sie Kostensteigerungen auf der Absatzseite im Jahr 201 an den Lebensmittelhandel weitergeben? (in %) höher ja höher gleich gleich bedingt niedriger niedriger nein Die Absatzerwartungen der Ernährungsindustrie zeigen einen positiven Trend und bewegen sich nahezu auf Vorjahresniveau. Die angebotenen Qualitätslebensmittel sind dabei preiswert: zum einen durch die effiziente Produktion, zum anderen durch den intensiven Preiskampf im Handel. Gestiegene Kosten können daher auch zukünftig nur sehr begrenzt an den Handel weitergegeben werden. 6
7 GUTES KLIMA FÜR INVESTITIONEN, STABILE AUSSICHTEN BEI DER BESCHÄFTIGUNG. Wie entwickeln sich in Ihrem Unternehmen die Investitionen im Jahr 201 im Vergleich zum Vorjahr? (in %) Wie entwickelt sich in Ihrem Unternehmen die Zahl der Beschäftigten im Jahr 201 im Vergleich zum Vorjahr? (in %) mehr Investitionen mehr Beschäftigte gleich viele Investitionen gleich viele Beschäftigte weniger Investitionen weniger Beschäftigte Die Investitionspläne liegen über dem Vorjahresniveau. Hier sorgen die verbesserten Bedingungen zur Kreditvergabe für gute Aussichten. Ein wichtiger Konjunkturindikator ist die stabile Beschäftigungssituation in der Branche. Hier wollen trotz steigender Lohnkosten 90 % der Befragten das Beschäftigungsniveau konstant halten (2 %) bzw. ausweiten (18 %).
8 DIE GRÖSSTEN HERAUSFORDERUNGEN 201: HÖHERE LOHNKOSTEN, DIGITALISIERUNG UND STEIGENDER INFORMATIONSBEDARF. Welche Erwartungen für einzelne Themen haben Sie aus Ihrer Sicht für das Jahr 201? nimmt ab / bleibt gleich / nimmt zu (in %) Lohnkosten Digitalisierung und Investitionen in digitale Vernetzung Informationsbedürfnis der Verbraucher zu Herkunft und Produktionsmethoden Qualitätsorientierung der Verbraucher beim Einkauf 23 0 Transparenz und Differenzierung über nachhaltige Lebensmittelproduktion Wettbewerb und Marktkonzentration / Konsolidierung i. d. Ernährungsindustrie 26 6 Über 80 % erwarten steigende Lohnkosten. Zudem ist die Digitalisierung in der Ernährungsindustrie angekommen und einer der zukünftigen Treiber. Unkritische Verbraucher, die alles kaufen, was man ihnen vorsetzt, gehören der Vergangenheit an. Vielmehr wollen diese mehr informiert werden über Herkunft und Herstellung und wünschen eine nachhaltige Lebensmittelproduktion. 8
9 RÜCKENWIND IM ONLINE-GESCHÄFT, GEGENWIND BEI PERSONALSUCHE UND AUF POLITISCHER EBENE. Welche Erwartungen für einzelne Themen haben Sie aus Ihrer Sicht für das Jahr 201? nimmt ab / bleibt gleich / nimmt zu (in %) E-Commerce als alternativer Vertriebskanal für Lebensmittel Personal-/ Fachkräftemangel Politischer Handlungsdruck auf die Branche (z. B. regulative Rahmenbedingungen) Energiekosten Volatilität der Rohstoffmärkte Internationalisierung über Expansion (Export, Investitionen) in Auslandsmärkte Die Verbraucher wollen ihren täglichen Bedarf zunehmend online decken. Weiter herausfordernd bleibt auch im Jahr 201 der Personal- und Fachkräftemangel. Außerdem ist die Ernährungswirtschaft schon immer ein beliebtes Einflussfeld der Politik. Und so wird es auch bleiben: Die Hälfte der Befragten erwartet eine Zunahme des politischen Drucks. 9
10 STABILE WETTERLAGE BEI HANDELSMARKEN, PREISORIENTIERUNG UND FINANZIERUNG. Welche Erwartungen für einzelne Themen haben Sie aus Ihrer Sicht für das Jahr 201? nimmt ab / bleibt gleich / nimmt zu (in %) Allianzen (Nutzung von Kooperationen, Fusionen oder Zukäufen) Exporthemmnisse (z. B. schwache Konjunktur in der EU, Marktzugangsbarrieren) Investitionen in Forschung und Entwicklung Steuerbelastung 23 % Marktwachstum der Discounter-/Handelsmarken Preisorientierung der Verbraucher beim Einkauf err Finanzierungsschwierigkeiten Beim Marktwachstum der Discounter- und Handelsmarken und bei der Preisorientierung der Verbraucher scheint eine Grenze erreicht. Zumindest erwartet eine Mehrheit der Teilnehmer hier eine Stagnation. Knapp ein Viertel rechnet mit Erleichterungen bei der Kreditvergabe. 10
11 IHRE ANSPRECHPARTNER Die BVE Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie ist der wirtschaftspolitische Spitzenverband der deutschen Ernährungsindustrie in Deutschland. Seit mehr als 60 Jahren vertritt sie die branchenübergreifenden Interessen der Lebensmittelhersteller in Berlin und Brüssel und ist erster Ansprechpartner für Politik, Verwaltung, Medien und Marktpartner. Ebner Stolz ist mit Mitarbeitern und 15 Standorten eine der größten unabhängigen Beratungsgesellschaften in Deutschland. Einer der Branchenschwerpunkte ist die Ernährungsindustrie mit ihrer gesamten Wertschöpfungskette, von der Agrarproduktion bis zum LEH. Ebner Stolz engagiert sich für den deutschen Mittelstand in der Wirtschaftsprüfung, Steuer-, Rechts- und Unternehmensberatung. Über das Netzwerk Nexia International ist man in 120 Ländern vertreten. STEFANIE SABET Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie e. V. (BVE) Referentin Wirtschaftspolitik, Außenwirtschaft Telefon: CHRISTOPH HAVERMANN Ebner Stolz Management Consultants GmbH Partner Competence Center Agrar und Ernährung Telefon: PROF. DR. CHRISTOPH WILLERS Ebner Stolz Management Consultants GmbH Senior Advisor Competence Center Agrar und Ernährung Telefon
12 IMPRESSUM Herausgeber Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie e. V. Claire-Waldoff-Straße 1011 Berlin Telefon +49 (0) Telefax +49 (0) Inhaltlich verantwortlich: Sabine Sabet >> Christoph Havermann >> Prof. Dr. Christoph Willers >> Artdirektion MARKENZEICHEN >> Text Christian Nandelstädt >> Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie e.v. Berlin, Januar
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