Produktion in Baden-Württemberg auf dem Rückzug? Ergebnisse der SÜDWESTMETALL-Verbandsumfrage Pressekonferenz 14. Oktober 2015
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- Rüdiger Wetzel
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1 Produktion in Baden-Württemberg auf dem Rückzug? Ergebnisse der SÜDWESTMETALL-Verbandsumfrage Pressekonferenz 14. Oktober 2015
2 Starker Verlust an einfacheren Tätigkeiten in der Produktion, Aufbau in indirekten Bereichen Strukturelle Veränderungen der Tätigkeiten in der baden-württembergischen Industrie zwischen 1996 und 2011 Sonstige Dienstleistungen Persönliche Dienstleistungen Marketing/PR/Management Büro/Technisches Büro/EDV/Forschen Handel/Reparatur Anbauen/Gewinnen/Herstellen Maschinen richten/überwachen Insgesamt -17,5-24,3 8,2 3,6 0,0-7,1 5,8 -,0-31,1-24,8 5,8 -,6-5,3-12,2 Abbau Quelle: Stat. Bundesamt (2012); Stat. Bundesamt (1998); Industrie = Verarbeitendes Gewerbe und Bergbau 40,2 23,8 Baden-Württemberg Deutschland Aufbau 2
3 Beschäftigungsplus in der M+E-Industrie fast ausschließlich im Dienstleistungsbereich Strukturelle Veränderungen der Tätigkeiten in der baden-württembergischen Industrie zwischen 2004 und 2011 Dienstleistungstätigkeiten -1,1 12,5 Anbauen/Gewinnen/Herstellen -20,0-12,6 Metall- und Elektroindustrie Verarbeitendes Gewerbe Maschinen richten/überwachen -1,6 2,6 Erwerbstätige insgesamt -5,7 3,8 Abbau Quelle: Stat. Bundesamt (2015); Industrie = Verarbeitendes Gewerbe und Bergbau Aufbau 3
4 Umfrage im Rahmen des Projekts Zukunft der Produktion in Baden-Württemberg Online-Befragung der über SWM- und USW-Mitgliedsunternehmen im Juli/August erfasste Meldungen (60 % SWM, 40 % USW) Befragungsthemen: Bedeutung einfacher Tätigkeiten Trends in der Produktion (Auslandsproduktion, Veränderungen in der Produktion, Bedeutung technologisch höherwertiger und vereinfachter Produkte) Herkunft der Gewinne (Inland/Ausland) Investitionen (Inland/Ausland) Politik und Gesetze (Belastungen) 4
5 Bedeutung einfacher Tätigkeiten in der Produktion: Rückläufige Tendenz 40 Anteil sogenannter einfacher Tätigkeiten (EG 1-5) in der Produktion (in Prozent *) Vor fünf Jahren Heute In fünf Jahren bis 99 0 bis bis und mehr Insgesamt Quelle: Verbandsumfrage Südwestmetall und Unternehmensverband Südwest (2015) *) mitarbeitergewichtet 5
6 Investitionsentscheidungen: Immer mehr Investitionen in Auslandsproduktion Anteil der Investition in ausländische Produktionsaktivitäten an allen Investitionen in die Produktion (in Prozent *) 48 Vor fünf Jahren Heute In fünf Jahren bis 99 0 bis bis und mehr Insgesamt Quelle: Verbandsumfrage Südwestmetall und Unternehmensverband Südwest (2015) *) mitarbeitergewichtet 6
7 Herkunft der Gewinne: Wachsender Anteil aus Auslandsproduktion 40 Anteil Gewinne aus Auslandsproduktion am Gesamtgewinn (in Prozent *) Vor fünf Jahren Heute In fünf Jahren bis 99 0 bis bis und mehr Insgesamt Quelle: Verbandsumfrage Südwestmetall und Unternehmensverband Südwest (2015) *) mitarbeitergewichtet 7
8 Technologisch vereinfachte Produkte: Insgesamt wachsender Anteil am Produktmix 20 Anteil technologisch vereinfachter Produkte am Produktmix (in Prozent *) Vor fünf Jahren Heute In fünf Jahren bis 99 0 bis bis und mehr Insgesamt Quelle: Verbandsumfrage Südwestmetall und Unternehmensverband Südwest (2015) *) mitarbeitergewichtet 8
9 Politik und Gesetze: Auswirkungen gesetzlicher Regelungen auf (Kosten-)Belastung der Betriebe Summe der Anteile der Nennungen für Sehr hohe Belastungen und hohe Belastungen Zusätzliche Flexibilitätsanforderungen 52,5 % (Elternzeit, Teilzeit, Pflegezeit etc.) Energiewende 51,0 % Verlust von Flexibilität (Zeitarbeit etc.) 48,5 % Rente mit 63 / Verlust von Fachkräften 41,6 % Mindestlohn: Bürokratischer Aufwand 30,7 % Mindestlohn: Kosten 6,6 % Quelle: Verbandsumfrage Südwestmetall und Unternehmensverband Südwest (2015) 9
10 Unzufriedenheit mit der Politik im Land: Ergebnisse des IW-Betriebspanels IW Köln hat im Rahmen des Betriebspanels Unternehmen bundesweit (alle Branchen) zur Zufriedenheit mit der Politik des jeweiligen Bundeslandes befragt Generell wachsende Unzufriedenheit über alle Politikfelder Baden-württembergische Unternehmen durchgehend noch unzufriedener Besonders unzufrieden mit: Schulpolitik Nutzung Gestaltungsspielräume bei Auslegung Bundesgesetze durch Landesregierung Landesinvestitionen/Genehmigungsverfahren Verkehrsinfrastruktur Dauer Genehmigungsverfahren Bürokratische Hürden Vorhersehbarkeit der Landespolitik
11 Zusammenfassung der Ergebnisse In der baden-württembergischen Industrie gehen Produktionsarbeitsplätze verloren, betroffen sind insbesondere einfachere Tätigkeiten Trotz guter Konjunktur (und billigem Öl, günstigem Euro) profitieren hiesige Standorte kaum noch vom Wachstum der Unternehmen ( Ausweitung der Kapazitäten zwar grundsätzlich möglich, aber unwahrscheinlich ) Wachstum findet fast ausschließlich an den Produktionsstätten im Ausland statt, wo ein immer größerer Anteil der Investitionen getätigt und ein immer höherer Anteil der Gewinne erzielt wird Zunehmend investieren auch kleinere Unternehmen in eigene Auslandsproduktion Hauptgründe für diesen Trend sind steigende Kosten im Inland, wachsende Unzufriedenheit mit politischen Rahmenbedingungen 11
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