MEDIENSERVICE. Freistadt verzeichnet höchste Standorttreue der Konsumenten im Mühlviertel
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1 MEDIENSERVICE Freistadt verzeichnet höchste Standorttreue der Konsumenten im Mühlviertel Zwei Drittel von 324 Mio. Euro Kaufkraftvolumen bleiben im Bezirk Freistadt, 14. Jänner 2015 Ihre Gesprächspartner: LAbg. KommR Gabriele Lackner-Strauss Obfrau der WKO Freistadt Dr. Dietmar Wolfsegger Bezirksstellenleiter der WKO Freistadt Mag. Roland Murauer CIMA Beratung + Management GmbH im Internet: wko.at/ooe/ Herausgeber, Medieninhaber und Hersteller: WKO Oberösterreich Hessenplatz Linz T F E medien@wkooe.at w wko.at/ooe DVR
2 Freistadt hat mit 67 Prozent Kaufkraftbindung die standorttreuesten Konsumenten Der Bezirk Freistadt gehört zu den wirtschaftlich prosperierenden Regionen Österreichs. Insbesondere nach dem Fall des Eisernen Vorhanges aus einer Grenzlage in eine zentrale Position Europas gerückt, kann dieser Mühlviertler Bezirk seither auf eine erfreuliche Aufwärtsentwicklung verweisen, die sich auch in der jüngsten Untersuchung der Handelsstrukturen widerspiegelt, zeigt sich die Obfrau der WKO Freistadt, Gabriele Lackner-Strauss, mit deren Ergebnissen durchaus zufrieden. Stolz ist die WKO-Obfrau vor allem auf das Regionalbewusstsein der Freistädter, denn mit 67 Prozent Kaufkraftbindung weist der Bezirk Freistadt die höchste Standorttreue der Konsumenten im gesamten Mühlviertel auf, geht aus der aktuellen Kaufkraftstudie hervor. Eine sehr dominante Rolle nimmt dabei vor allem die Bezirkshauptstadt Freistadt ein. Sie bindet nicht weniger als 42 Prozent des gesamten Handelsumsatzvolumens im Bezirk, das sich in Summe auf 274,7 Mio. Euro beläuft. Mit 15,9 Mio. Euro sind auch die Konsumenten aus dem südböhmischen Raum wichtige Umsatzbringer. Umfassende Untersuchung der Handelsstrukturen in OÖ und Niederbayern Die Analyse des Einkaufs-/Konsumverhaltens und der Einzelhandelsstrukturen wird in Oberösterreich bereits seit den 1980er Jahren in regelmäßigen Abständen durchgeführt. Die letzte Studie stammt allerdings aus Die nun vorliegenden Ergebnisse basieren auf einer umfangreichen, grenzüberschreitenden Studie der CIMA Beratung + Management GmbH, die von der WKO Oberösterreich in Kooperation mit dem Land Oberösterreich sowie der IHK Niederbayern initiiert wurde. Die Analyse der Kaufkraftströme umfasste insgesamt telefonische Haushaltsinterviews in Oberösterreich, Niederbayern, den angrenzenden Bundesländern sowie in Südböhmen. Zusätzlich wurden Branchenmixanalysen in 89 zentralen Handelsstandorten Oberösterreichs sowie 20 grenznahen niederbayerischen Kommunen (Landkreise Deggendorf, Freyung-Grafenau, Rottal-Inn, Passau sowie kreisfreie Stadt Passau) durchgeführt. Freistadt, am 14. Jänner 2014 Seite 2
3 Im Bezirk Freistadt wurden 730 Personen befragt. In den sechs untersuchten Handelszentralorten des Bezirks (Freistadt, Hagenberg, Pregarten, Unterweißenbach, Unterweitersdorf, Wartberg) konnten insgesamt 243 Handelsbetriebe einer Begutachtung unterzogen werden. Zufriedenstellende Kaufkraftbindung Das gesamte einzelhandelsspezifische Kaufkraftvolumen im Bezirk Freistadt umfasst 323,9 Mio. Euro. Von dieser Summe verbleiben 67 Prozent in den Handelsbetrieben des Bezirks Freistadt. Das bedeutet den besten Wert unter allen vier Mühlviertler Bezirken. Besonders hoch ist die Standorttreue der rund Konsumenten des Bezirks bei Waren des täglichen Bedarfs (89 Prozent Bezirksbindung). Auch bei den mittelfristigen Gütern (z.b.: Modeartikel, Spielwaren, Bücher, etc.) wird mit 52 Prozent mehr als die Hälfte der Bezirkskaufkraft vor Ort gebunden. Bei den langfristigen Sortimenten (z.b.: Möbel, Elektrowaren, Baumarktartikel) beträgt der Eigenbindungswert 46 Prozent. Betrachtet man die Kaufkrafteigenbindung einzelner zentraler Handelsstandorte des Bezirks, ist klar ersichtlich, dass Freistadt die höchsten Kaufkrafteigenbindung (76 Prozent) erreicht, gefolgt von Unterweißenbach (55 Prozent) und Pregarten (51 Prozent). Hagenberg, Unterweitersdorf und Wartberg können zwischen einem Fünftel und einem Drittel der Kaufkraft ihrer eigenen Bürger binden. Freistadts Einzelhandel mit größtem Einzugsgebiet Der Einzelhandel der Bezirkshauptstadt weist das mit Abstand größte Einzugs- bzw. Marktgebiet aller betrachteten Handelsstandorte im Bezirk auf. Das klassische Marktgebiet (= alle Gemeinden mit mehr als 10 Prozent Kaufkraftabfluss Richtung Freistadt) im mittelfristigen Bedarfsbereich umfasst dabei rund Personen. 19 Mio. Euro fließen aus dem Umland zu, davon 2,1 Mio. Euro aus Südböhmen. In der mittelfristigen Bedarfsgruppe erreicht Pregarten rund Personen. Mit einer Kaufkraftabschöpfung von 27 Prozent erreicht Pregarten dabei sogar einen oberösterreichweiten Spitzenwert unter den kleinregionalen Handelszentren, was auf einen hohen Stammkundenanteil schließen lässt. Freistadt, am 14. Jänner 2014 Seite 3
4 Oö. Zentralraum und Online-Handel als stärkste Konkurrenten Vom gesamten Bezirks-Kaufkraftvolumen fließen 97 Mio. Euro (30 Prozent) ab. Das mit Abstand größte Konkurrenzzentrum für die Handelsbetriebe des Bezirks Freistadt bildet die Stadt Linz, wohin 36,8 Mio. Euro abfließen. Dahinter rangieren mit einem Volumen von 17,9 Mio. Euro der Bezirk Perg sowie die Fachmarkt- und Einkaufszentren im Bezirk Linz-Land (11,9 Mio. Euro). Ein weiterer, nicht zu unterschätzender Konkurrent ist mittlerweile der Online-Handel: 16,2 Mio. Euro fließen in die virtuellen Einkaufswelten, das sind immerhin 5 Prozent des gesamten Freistädter Kaufkraftvolumens. Gering ist hingegen die Saugkraft Südböhmens. Nur 4,9 Mio. Euro fließen dorthin ab. Negativer Bezirks-Kaufkraftsaldo Die Kaufkraftbilanz des Bezirks Freistadt mit seinen Nachbarregionen fällt insbesondere aufgrund der Anziehungskraft des Linzer Zentralraums negativ aus. Aus Abflüssen in der Höhe von 80,1 Mio. Euro (ohne Online-Abfluss) und Zuflüssen in einer Größenordnung von 38,9 Mio. Euro resultiert ein Negativsaldo von 41,2 Mio. Euro. Weitere 16,2 Mio. Euro wandern im Online-Handel ab. Nach Teilräumen betrachtet, fließt aus Böhmen deutlich mehr Kaufkraft zu als ab (+ 11 Mio. Euro Saldo), ebenso aus Urfahr- Umgebung (+ 9,9 Mio. Euro). Ein Minus weisen die Bilanzen (Ab- und Zuflüsse saldiert) mit Linz-Stadt ( 35,8 Mio. Euro), Perg ( 12,2 Mio. Euro), Linz-Land ( 11,8 Mio. Euro) und Niederösterreich ( 2,3 Mio. Euro) auf. Rund ein Drittel der tschechischen Kaufkraftzuflüsse landet im Bezirk Freistadt Der gesamte Kaufkraftzufluss aus dem südböhmischen Raum nach Oberösterreich beträgt 45,3 Mio. Euro. Mit 15,9 Mio. Euro bleibt gut ein Drittel dieser Summe (35 Prozent) im Bezirk Freistadt, insbesondere in der Bezirkshauptstadt, hängen. Umsatzstarker Bezirk mit guten Flächenproduktivitäten Die Handelsbetriebe des Bezirks Freistadt erwirtschaften einen Umsatzwert von 274,7 Mio. Euro pro Jahr. Im Mühlviertel- Freistadt, am 14. Jänner 2014 Seite 4
5 Vergleich kommt nur der Bezirk Perg auf eine höhere wirksame Kaufkraft (303,5 Mio. Euro). 42 Prozent des Bezirksumsatzes werden in der Bezirkshauptstadt erwirtschaftet. Diese 115 Mio. Euro Umsatz bedeuten Platz eins unter allen Mühlviertler Gemeinden. 37 Mio. Euro Handelsumsatz erzielt Pregarten, 16 Mio. Euro Unterweitersdorf, 12 Mio. Euro Unterweißenbach, 9 Mio. Euro Wartberg und 7 Mio. Euro Hagenberg. Betrachtet man die wichtige und aufschlussreiche Handelsstandortkennzahl Flächenproduktivität (= Umsatz durch Verkaufsfläche) zeigt sich, dass vor allem die kleineren Handelsstandorte des Bezirks wie Pregarten (4.710 Euro/m 2 ), Unterweißenbach (3.980 Euro/m 2 ), Hagenberg (3.940 Euro/m 2 ) und Unterweitersdorf (3.850 Euro/m 2 ) deutlich höhere Niveaus als der Bundesland-Durchschnitt (3.690 Euro/m 2 ) aufweisen. Tourismus spielt als Umsatzbringer noch kaum eine Rolle Im Vergleich zu anderen oö. Städten und Gemeinden ist der tourismusrelevante Handelsumsatz sowohl in Freistadt (13 Prozent) als auch in Pregarten (4 Prozent) als noch deutlich steigerbar einzustufen m 2 Handelsfläche im Bezirk Der gesamte Bezirk Freistadt verfügt über eine Verkaufsfläche von m². 45 Prozent ( m²) dieser Handelsareale sind in der Bezirkshauptstadt zu finden, wobei im innerstädtischen Kernbereich von Freistadt nur mehr 13 Prozent der Verkaufsflächen situiert sind. Während der gesamte Bezirk Freistadt mit einer Dichte von 1,3 m² pro Einwohner im Mittelfeld aller betrachteten oö. Teilregionen liegt, kommt die Bezirkshauptstadt mit 5,0 m² pro Einwohner auf Platz 6 der 19 größten Handelsagglomerationen in Oberösterreich. Hohe Filialisierungsgrade in den zentralen Handelsstandorten Oberösterreichs Einzelhandel besteht aktuell zu 50 Prozent aus Filialbetrieben. Im Bezirk Freistadt liegt diese Quote bei der Mehrzahl der zentralen Handelsstandorte bereits deutlich über dem Landeswert (z.b.: Hagenberg 78 Prozent; Wart- Freistadt, am 14. Jänner 2014 Seite 5
6 berg 67 Prozent; Unterweitersdorf 65 Prozent; Unterweißenbach 59 Prozent; Freistadt 51 Prozent). Nur Pregarten (39 Prozent) weist noch eine deutlich inhabergeführte Handelsstruktur auf. In Freistadt findet man Parkplätze! Im Zuge der Kaufkraftstromanalysen wurden den oö. Konsumenten auch zahlreiche Fragen zur Attraktivität innerstädtischer Einkaufsräume gestellt. Aus Sicht der Befragten punktet Freistadt vor allem beim Thema Parkplatzsituation. Mit einer Gesamtnote von 2,1 liegt Freistadt mit Eferding auf dem 2. Platz der parkplatzattraktivsten Innenstädte Oberösterreichs. Freistadt, am 14. Jänner 2014 Seite 6
7 Anhang 1 Einzugsgebiete Freistadt, am 14. Jänner 2014 Seite 7
8 Anhang 2 Kaufkraftabfluss aus dem Bezirk Anhang 3 Kaufkraftbilanz Freistadt, am 14. Jänner 2014 Seite 8
9 Anhang 4 Fachbegriff Kaufkraft Definition Unter Kaufkraft wird die Fähigkeit einer Person verstanden, mit verfügbarem Geld in einem bestimmten Zeitraum Güter erwerben zu können (= alle Geldmittel, die einer Person zur Verfügung stehen, wie Gehalt, Pensionen, Beihilfen, Vermögensverzehr und Kredite). Kaufkraftvolumen Gibt die gesamte Kaufkraft aller Haushalte in einer Gemeinde monetär in an. gebundene Kaufkraft bzw. Eigenbindung Gibt den Anteil jener Kaufkraft monetär in an, der auch tatsächlich in einer Gemeinde von den eigenen Bürger ausgegeben wird. Kaufkraftabfluss = jene Kaufkraft einer Gemeinde, die nicht vor Ort gebunden ist Kaufkraftzufluss = jene Kaufkraft, die nicht von Haushalten der jeweiligen Standortgemeinde stammt, jedoch in der Standortgemeinde gebunden wird ( Kaufkraft von außen ) Einzelhandelsumsatz Entspricht der tatsächlich in einer Gemeinde gebundenen Kaufkraft und ergibt sich durch die Addierung der Kaufkrafteigenbindung + Kaufkraftzuflüsse minus den Kaufkraftabflüssen Nahmarktgebiet Alle Gemeinden im Einzugsgebiet mit durchschnittlichen Kaufkraftzuflüssen aller Haushalte von mehr als 50%. Fernmarktgebiet Alle Gemeinden im Einzugsgebiet mit durchschnittlichen Kaufkraftzuflüssen der Haushalte zwischen 10 und 49%. Marktrandzone oder Marktrandgebiet Gemeinden, bei welchen zwar noch Kaufkraftverflechtungen erkennbar sind, die Kaufkraftzuflüsse der Haushalte jedoch zwischen 3-9,9 % liegen. Klass. Einzugsgebiet = Nahmarkt- und Fernmarktgebiet Freistadt, am 14. Jänner 2014 Seite 9
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