Einblicke in die Qualität der Langzeitpflege und was wir daraus lernen können
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- Katharina Kappel
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1 Einblicke in die Qualität der Langzeitpflege und was wir daraus lernen können Niklaus Bernet Zürcher Trendthemen Langzeitpflege: Qualität in der Pflege Juni 2018 Berner Gesundheit Fachhochschule Angewandte Haute Forschung école spécialisée & Entwicklung/Dienstleistung bernoise Bern University Pflege, of Applied Leitung Sciences Prof. Dr. Sabine Hahn
2 Inhalte Hintergrund Die Studie RESPONS Zentrale Ergebnisse Dissemination der Ergebnisse Evaluation Schlussfolgerungen für Praxis und Forschung Ausblick
3 Hintergrund
4 Hintergrund Qualität in der Langzeitpflege: Rund 1500 Pflegeheime in der Schweiz Gesetzgebung Demografischer Wandel Steigender Gesundheitsbedarf älterer Menschen (Multimorbidität, möglichst langes Leben zu Hause) Veränderte Ansprüche der Pflegeheimbewohnerinnen und bewohnern sowie deren Angehörigen Fachkräftemangel Gewährleistung einer kosteneffektiven und qualitativ hochwertigen Pflege als Herausforderung (Edvardsson et al., 2014)
5 Qualität im Pflegeheim Umfassende Versorgungsqualitätsmessung Berücksichtigt Qualität der Pflege Lebensqualität Führung Wirtschaftliche Leistungsfähigkeit und Kontext Unterschiedliche Perspektiven der beteiligten Akteure (Europäisches Zentrum für Wohlfahrtspolitik und Sozialforschung, 2010)
6 RESPONS: Pflege- und Lebensqualität Pflegequalitätserhebungen in Alters- und Pflegeheimen In der Schweiz aus der Sicht der Bewohner/-innen und Bewohner nicht umfassend evaluiert. Pflegequalität als multidimensionales Konzept schliesst sowohl die Perspektive der Fachpersonen als auch die der Nutzenden ein und enthält objektive und subjektive Qualitätsindikatoren. Definition von Lebensqualität Lebensqualität als die individuelle Wahrnehmung der eigenen Lebenssituation im Kontext der jeweiligen Kultur und des jeweiligen Wertesystems sowie in Bezug auf persönliche Ziele, Erwartungen, Beurteilungsmassstäbe und Interessen (World Health Organization, 1997).
7 Forschungsprojekte zu Pflegequalität RESidents Perspectives Of Living in Nursing Homes in Switzerland (RESPONS) Berner Fachhochschule Swiss Nursing Homes Human Resources Project (SHURP) Universität Basel Weiterführende Projekte RESPONS 2019 RESPONS-Fam 2019 SHURP 2018
8 Die Studie RESPONS
9 Methode Studiendesign Multizentrische Querschnittstudie Stichprobe Pflegeheime der SHURP-Studie: Zufallsstichprobe und geschichtet nach Sprachregion und Heimgrösse Bewohner/innen: Zufallsstichprobe nach Ein- und Ausschlusskriterien Instrumente Resident-Quality-of-Life-Fragebogen (Kane et al., 2004) Care-Dependency-Scale zur Erfassung der Pflegeabhängigkeit Cognitive-Performance-Scale zur Erfassung der kognitiven Leistungsfähigkeit Datenerhebung Standardisierte mündliche Bewohnerinterviews
10 Teilnehmende Pflegeheime Kleines Heim: Betten Mittleres Heim: Betten Grosses Heim: 100 Betten 16 kleine Heime 16 mittlere Heime 6 grosse Heime 7 kleine Heime 5 mittlere Heime 1 grosses Heim Keine Teilnahme Ausschlusskriterien für Bewohnerinnen und Bewohner Schwere kognitive Beeinträchtigung (Score 4 auf der CPS), schlechter physischer oder psychischer Zustand.
11 Zentrale Ergebnisse
12 Teilnehmende Bewohnerinnen und Bewohner Merkmale Teilnehmende (n=1035) Alter Durchschnitt in Jahren, MW (SD) 85.5 (±7.84) Geschlecht, Anzahl Frauen, n (%) 787 (76.0) Kognitiver Zustand Teilnehmende (n=1035) CPS 0 = intakt, n (%) 474 (45.8) CPS 1 = borderline, n (%) 225 (21.7) CPS 2 = milde Beeinträchtigung, n (%) 193 (18.6) CPS 3 = moderate Beeinträchtigung, n (%) 143 (13.8) Pflegeabhängigkeit Teilnehmende (n=1002) Niedrige Pflegeabhängigkeit, n (%) 737 (73.6) Mittlere Pflegeabhängigkeit, n (%) 198 (19.8) Hohe Pflegeabhängigkeit, n (%) 67 (6.7)
13 Allgemeine Einschätzung der Lebensqualität 4.0% 0.5% 9.3% Sehr gut 24.2% Gut Mittelmässig Schlecht 62.0% Sehr schlecht
14 Dimensionen der Lebensqualität im Vergleich
15 Komfort 1) Haben Sie körperliche Schmerzen (n=1034) 0.1% 33.4% 25.5% 41.0% ja teilweise nein 0% 20% 40% 60% weiss nicht 15
16 Komfort körperliche Schmerzen
17 Komfort weitere Analysen Die Allgemeine Lebensqualität wird von den Bewohnenden mit vorhandenen körperlichen Schmerzen signifikant weniger gut bewertet, als von Bewohnenden ohne Schmerzen. 100% 90% 80% 70% 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% Wie schätzen Sie Ihre Lebensqualität im Allgemeinen ein? Schmerzen Ja Schmerzen Teilweise Schmerzen Nein schlecht & sehr schlecht mittelmässig gut sehr gut
18 Alltagsgestaltung Gibt es am Wochenende Aktivitäten, die Ihnen Freude machen? (n=993) 4.1% 29.6% 19.7% 46.8% ja teilweise nein 0% 20% 40% 60% weiss nicht 18
19 Autonomie Können Sie am Morgen aufstehen, wann Sie wollen? (n=1031) 0.8% 13.5% 17.7% 68.0% ja teilweise nein 0% 20% 40% 60% 80% weiss nicht 19
20 Personenzentriertheit Interessiert sich das Personal für Dinge, die Sie in Ihrem Leben gemacht haben? (n=1019) Schaut das Personal manchmal bei Ihnen vorbei, nur um zu reden? (n=1026) 0.9% 6.9% 32.9% 27.9% 32.4% 30.3% 24.9% 44.0% ja teilweise nein weiss nicht 0% 20% 40% 60% 20
21 Personenzentriertheit Zeit zum Reden
22 Personenzentriertheit weitere Analysen Signifikant schlechter eingeschätzt, wenn die Bewohnenden bei der Heimwahl nicht mitbestimmen können mit zunehmendem Alter bei geringerer Pflegeabhängigkeit bei höchster kognitiver Einschränkung (CPS = 3) bei subjektiver Einschätzung des Gesundheitszustandes als schlecht und sehr schlecht.
23 Personenzentriertheit weitere Analysen Eine hohe Personenzentriertheit hat zur Folge, dass die Bewohnenden das Heim in der Gesamtbeurteilung als positiv bewerten (hohe Schulnote vergeben) gerne im Heim sind eine hohe allgemeine Pflegequalität empfinden ein hohes emotionales Wohlbefinden angeben
24 Dissemination der Ergebnisse
25 Disseminationsstrategien
26 Evaluation 26
27 Evaluationsumfrage mit teilnehmenden Pflegeheimen
28 Zusammenarbeit zwischen der Institution und der BFH Studienorganisation und Zusammenarbeit mit dem Studienteam vor dem Erhebungstag wurde als gut oder sehr gut (89.3%) eingeschätzt. Zusammenarbeit am Erhebungstag wurde als gut oder sehr gut (96.3%) erlebt. Sehr positive Bewertungen (96.2%) hinsichtlich des Umgangs des Studienteams mit den Bewohnenden.
29 Auseinandersetzung mit den Studienresultaten
30 Auseinandersetzung mit den Studienresultaten (2) 100% 90% 80% 70% 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% Identifikation, Planung und Umsetzung von Verbesserungspotenzialen aufgrund der RESPONS Studie 12% 88% 20% 80% 29% 71% Identifikation Planung Umsetzung Ja Nein
31 Schlussfolgerungen für Praxis und Forschung 31
32 Schlussfolgerungen Praxis Qualitätsentwicklung im Pflegeheim Schmerzmanagement Alltagsgestaltung Selbstbestimmung Personenzentrierte Pflege Heimwahl und Heimeintritt
33 Schlussfolgerungen Forschung Erfassung der Lebensqualität von Pflegeheimbewohner/innen Strukturiertes Vorgehen Enge Zusammenarbeit mit den Pflegeheimen Geschulte Interviewer/innen Mit Einschränkungen möglich Modell für Pflegequalität weitererforschen Themen vertiefen Zusammenhänge untersuchen Sicht der Angehörigen als zusätzliche Perspektive auf die Pflegequalität integrieren Messungen über die Zeit
34 Ausblick
35 RESPONS und SHURP gehen in die nächste Runde Die Ergebnisse der Studie, das grosse mediale Echo sowie die Rückmeldungen aus der Evaluationsumfrage der Institutionen zeigen die Relevanz von Forschung im Setting Pflegeheim unter Einbezug von den direkt Betroffenen auf. In Zusammenarbeit mit der SHURP-Studie wird RESPONS 2019 & RESPONS-Fam 2019 geplant und durchgeführt.
36 RESPONS 2019 Lebensqualität (Wiederholung) Personenzentriertheit Schmerz Alltagsgestaltung Heimeintritt
37 RESPONS-Fam 2019 Angehörigenbefragung
38 Weitere Informationen An den Studien interessierte Personen melden sich bitte per E- Mail beim Projektteam:
39 Dank
40 Die Studie RESPONS dankt ihrem Partner, der SHURP-Studie, für die grosse Unterstützung wird finanziell unterstützt von: Schweizerische Alzheimervereinigung Stiftung Pflegewissenschaft Schweiz wird ideell unterstützt von: CURAVIVA Schweiz Verband Heime und Institutionen Schweiz Dachverband Schweizerischer Patientenstellen Schweizer Berufsverband der Pflegefachfrauen und Pflegefachmänner SBK Schweizerische Vereinigung der Pflegedienstleiterinnen und Pflegedienstleiter senesuisse Verband wirtschaftlich unabhängiger Alters- und Pflegeeinrichtungen Schweiz Berner Fachhochschule
41 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Niklaus Bernet, Co-Projektleiter RESPONS 2019 & RESPONS-Fam 2019 Gesundheit Berner Fachhochschule Angewandte Forschung Haute école & Entwicklung/Dienstleistung spécialisée bernoise Bern University Pflege, Leitung of Applied Prof. Sciences Dr. Sabine Hahn,
42 Bibliografie Edvardsson, D.; Varrailhon, P.; Edvardsson, K. (2014). Promoting Person- Centeredness in Long-Term Care: An Exploratory Study. Journal of Gerontological Nursing, 40 (4), Europäisches Zentrum für Wohlfahrtspolitik und Sozialforschung. (2010). Verbesserung messen: Ergebnisorientierte Qualitätsindikatoren für Alten- und Pflegeheime. World Health Organization. (1997). WHOQOL: Measuring Quality of Life. Retrieved from 42
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